Dahlem & Grunewald Journal - April/Mai 2013

Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf

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Dahlem & Grunewaldextra Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf APRIL / MAI 2013 Nr. 2

◾ Kreuzkirche Schmargendorf Auf den Spuren der Architekten Ernst und Günther Paulus

◾ Bücherbox am Bahnhof Literatur aus der Telefonzelle

◾ Wanderung Besondere Orte im Grunewald

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Spuren einer Architektenfamilie Ernst und Dr. Günther Paulus planten die Schmargendorfer Kreuzkirche In Berlin tragen über 200 Gebäude ihre Handschrift, trotzdem sind die Namen Ernst und Dr. Günther Paulus nur wenigen geläufig. Das 2010 erschienene Buch „Ernst und Günther Paulus 1868-1936 und 1898-1976 – Architekten“ von Bettina

Held beschreibt das Leben von Vater und Sohn.

Vom Maurer zum Architekten Vater Ernst Paulus kam am 29. August 1868 im niederrheinischen Kleve auf die Welt. Nach Been Impressum Dahlem & Grunewald extra Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 844 933-0 Redaktion Karl-Heinz Christ extra@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Journal erscheint alle zwei Monate: 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres in Dahlem, Grunewald und Schmargendorf. Nächste Ausgabe Juni/Juli Nr. 3/2013 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 10.05.2013 Erscheinung: 01.06.2013

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4 Dahlem/Grunewald/Schmargendorf extra digung der Schule lernt er das Maurerhandwerk, bildete sich anschließend jedoch fort. Durch den Besuch auf der Königlich Preußischen Baugewerkschule erlernte er den Beruf des Architekten und fand seine erste Anstellung bei Grisebach und Dinklage. 1901 schied Hans Grisebach aus dem Architektenbüro aus und Ernst Paulus wurde neuer Partner. Später arbeitete er mit Olaf Lilloe zusammen. In jener Zeit planten sie Kirchen, aber auch Herrenhäuser im Norden Brandenburgs wie z. B. das Schloss Blücher, das heute den Blickfang in der Ferienanlage Fleesensee bildet. Für sich selbst baut Ernst Paulus 1910 eine Villa in der Rheinbabenallee, Sohn Günther besucht das neu eröffnete Arndt-Gymnasium. In Berlin kam den Architekten die Besiedelung der südwestlichen Außenbezirke entgegen und sie erhielten 1916 den Auftrag, für den reichen Unternehmer Adolf Heydenreich in Dahlem ein schlossähnliches Haus zu errichten. In dem Haus, das unter Denkmalschutz steht, residiert heute das Ordenshaus der Gro Das geschwungene Portal erinnert an asiatische Formen.

ßen Landesloge der Freimaurer Deutschlands. Die Begegnung mit Adolf Heydenreich erwies sich als bedeutsam für das weitere Leben von Dr. Günther Paulus – 1933 heiratete er dessen Tochter Irmgard.

Der Bau der Kreuzkirche Das bekannteste Gebäude der Architekten in Wilmersdorf ist die Kreuzkirche. Das Grundstück war seit 1911 zur Bebauung vorhanden, da eine weitere Kirche

Ordenshaus der Großen Landesloge der Freimaurer Deutschlands an der Peter-Lenné-Straße in Dahlem.

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in Schmargendorf dringend erforderlich war. Die Dorfkirche bot den Gläubigen zu wenig Platz und sie begannen, in andere Gemeinden abzuwandern. Der Bau sollte 1916 beginnen, doch bereits

nach den ersten Anfängen mussten die Arbeiten unterbrochen werden. Gebaut werden durften nur kriegswichtige Gebäude und darunter fiel eine Kirche wirklich nicht. So ging es erst im Jahr 1927 weiter. Nach den notwendigen Ausschachtungsarbeiten erfolgte die feierliche Grundsteinlegung. Auf dem Grundstein steht: „Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“. Nach der Grundsteinlegung dauerte es noch zwei Jahre, bis die Kirche in ihrer heutigen Pracht stand. 1929 konnte Kirchweih gefeiert werden. Die Architektur der Kirche, die im Wesentlichen von Dr. Günther Paulus stammt, gab damals Anlass zu vielen Diskussionen. Das für die damalige Zeit moderne

Bild gefiel nicht jedem Gemeindemitglied. Besonders auffällig sind die drei Turmspitzen auf dem mächtigen, 53 Meter hohen

Blick von der Forckenbeckstraße.

Turm und das geschwungene Portal, das an asiatische Formen erinnert. In der Kirche, die zu den

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6 Dahlem/Grunewald/Schmargendorf extra Kreuzkirche um 1920.

wenigen expressionistischen Gotteshäusern Berlins gehört, überrascht die farbige Gestaltung. Die Räume erstrahlen in den verschiedenen Farbtönen des Regenbogens und geben dem gewaltigen Gebäude eine ungeahnte Leichtigkeit. Weitere Informationen über die Kirche und ihre Gemeinde bietet die Internetseite www.kreuzkircheberlin.de.

Von Deutschland nach Brasilien und zurück Die Kirche sollte auch das letzte außergewöhnliche Projekt der Architekten sein, von nun an war vor allem Siedlungsbau gefragt. Ernst Paulus starb am 19. Juli 1935, Günther führte das Büro alleine weiter. 1942 musste er

es schließen. 1945 zog die Familie in die Schweiz. Im Jahr 1946 erfolgte der Umzug nach Brasilien, wo Adolf Heydenreich sich bereits seit dem 19. Jahrhundert geschäftlich engagierte. Dort gründete Dr. Günther Paulus eine

Möbelfabrik und ein Architekturbüro, das jedoch nur noch wenige Bauten entwarf. 1968 kehrte er nach Deutschland zurück. Seine neue Heimat befand sich am Tegernsee, wo er im September 1976 starb.� ◾

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Auerbachstraße wird rückbenannt Anwohner entschieden sich für den alten Straßennamen Die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf hat in ihrer Sitzung am 15. November 2012 das Bezirksamt gebeten, die Auerbacher Straße in Auerbachstraße zurückzubenennen. Dadurch soll dem Schriftsteller Berthold Auerbach die 1938 aus ideologischen Gründen zu Unrecht entzogene Ehrung im Straßennamen zurückgegeben werden. Damit wird dem erklärten Wunsch von Anwohnerinnen und Anwohnern in der genannten Straße entsprochen, die sich mehrheitlich für eine Rückbenennung ausgesprochen haben. Die Benennung wird zum 8. April 2013 wirksam. Für sechs Monate vom Tage des Wirksamwerdens der Umbenennung an sind die Schilder mit dem bisherigen Straßennamen rot, aber noch lesbar durchgestrichen unter den neuen Straßenschildern zu zeigen.� ◾

Schriftsteller Berthold Auerbach.

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Auf Försters Wegen: Entdeckungstour Grunewald

Besondere Orte im Grunewald

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er Grunewald hat neben seiner abwechslungsreichen Flora und Fauna auch viel Geschichte und Geschichten zu bieten. Diese Wanderung führt zu einigen besonderen Orten. Vom Schmetterlingsplatz am SBahnhof geht es auf der Allee nach Westen bis zum Pappelplatz vor der Revierförsterei Eichkamp. Dort kann auf Informationstafeln einiges über den Wald gelesen werden. Ein kurzes Stück weiter entlang des Zaunes der Gärtnerei des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf folgt man dem breiten Weg, der nach wenigen Metern nach Westen (links) abzweigt und bis zur Kiesgrube führt ➊.

Start Länge Dauer Rückfahrt

S-Bhf. Grunewald 9 km 3 Stunden U-Bhf. Krumme Lanke

Kiesgrube Grunewald Die Kiesgrube entstand erst in den 1960er Jahren. Davor stand an der Stelle ein Mischwald aus Kiefern und Eichen. Doch dann wurde der darunter liegende Sand als Baustoff entdeckt und abgebaut. Von 1966 bis 1983 wurden 3,5 Millionen Kubikmeter Sand abgebaut. Heute steht man dort vor einer 18 Hektar großen Grube. Der tiefste Punkt liegt 25 Meter unter dem eigentlichen Bodenniveau. Man kann hier einen 15 Meter hohen Sandberg besteigen. Die entstandenen Seen werden durch das Grundwasser gespeist. Als bei der Kartierung der Tier- und

Der Sandberg in der Kiesgrube Grunewald

Pflanzenwelt festgestellt wurde, dass sich auf dieser Fläche artenreiche Lebensgemeinschaften gebildet hatten, wurden 1992 von den 18 Hektar 13 unter Naturschutz gestellt. Informationstafeln am Rande und in der

Grube bieten mehr Wissen zu diesem Gebiet. Nach einem Abstecher in die Kiesgrube geht die Wanderung weiter am nördlichen Rand der großen Freifläche, bis an der nächsten großen Kreuzung der

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Dahlem/Grunewald/Schmargendorf extra 9 zweite markante Ort erreicht auffällige Fläche - das Dahlemer wird. Dort befindet sich auf der Feld 3. rechten Seite die Senke des Naturschutzgebietes (NSG) Teu- Dahlemer Feld felsfenn mit dem Teufelssee 2. Die etwa 30 Hektar große waldlose Fläche ist mit einzelnen Bäumen und Sträuchern beNaturschutzgebietes wachsen. Diese Fläche wurde Teufelsfenn von der Domäne Dahlem bis AnDie letzte Eiszeit hinterließ hier fang der 1960er Jahre genutzt. ein Toteisloch, das sich mit Seit 1979 ist sie frei zugänglich. Grund- und Niederschlagswas- In einem weiten Bogen läuft ser füllte. Als der so entstandene man zwischen den jungen PflanSee verlandete, entwickelte sich zen über das Feld zum westlichsein Kesselmoor - das 13,1 Hektar ten Punkt der Fläche. Dort geht große Teufelsfenn. Sonnentau, es wieder in den Wald bis zur Sumpffarn und andere Moor- nächsten T-Kreuzung. Man biegt pflanzen sind hier zu finden. hier nach Nordwesten (rechts) Das NSG ist ein wichtiger Le- ab und läuft auf einem schmalen bensraum für verschiedene Am- Weg hinab zum 34,7 Hektar grophibienarten, zudem wurden ßen NSG Pechsee und Barssee. 35 Brutvogelarten festgestellt. Im benachbarten Teufelssee kommt der seltene Bitterling vor, der eine interessante Symbiose mit Teich-und Malermuscheln eingeht. Seit Mitte der 1980er Jahre wird der See aus dem letzten aktiven Tiefbrunnen des alten Wasserwerks am Teufelssee mit Grundwasser gespeist. Das erklärt seine gute Wasserqualität. Um das Wasserdefizit auch im Moor zu mindern, wird das Seewasser über einen BewässeDahlemer Feld rungsgraben in das Teufelsfenn geleitet. (Quelle: Internetseite Naturschutzgebietes Senatsverwaltung für Stadtent- Pechsee und Barssee wicklung, Schutzgebiete, NSG Vom Pechsee und Barssee sind Teufelsfenn) Von der erwähnten Kreuzung nur noch kleine Wasserflächen geht es weiter nach Südwes- erhalten, die von einem breiten ten. Der leicht ansteigende Weg Schwingrasengürtel - überwiebiegt weiter nach Süden (links) gend aus Torfmoosen - umgeab und führt anschließend ben sind. Grundwasserabsenschnurgerade bis zum Jagen 90. kungen veränderten die beiden Dort trifft man auf die nächste in einem wilderen Teil des Gru newaldes gelegenen Kesselmoore in den vergangenen hundert Jahren stark, der Barssee trocknete in den 1970er Jahren sogar völlig aus. Erst aufwendige Pflegemaßnahmen schufen dort wieder eine offene Wasserfläche. Barssee und Pechsee gehören zu den individuenreichsten Amphibienlaichplätzen Berlins. Gras-und Moorfrösche, aber auch Erdkröten können bei der Wanderung zum Laichgebiet beobachtet werden. (Quelle: Internetseite Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Schutzgebiete, NSG Barssee und Pechsee) Man umrundet am südöstlichen Ufer weitläufig den Barssee und würde nun auf dem befestigten Weg nach Nordwesten (rechts) zum ehemaligen Forsthaus Alte Saubucht gelangen. Die Wanderung biegt jedoch in die entgegengesetzte Richtung nach Südosten (links) ab 4. Die Anhöhe hinauf und weiter des Weges befindet sich auf der linken Seite schon bald eine kleine Schutzhütte. Direkt an der Hütte vorbei geht man weiter nach Südosten (geradeaus). Nach einiger Zeit erhebt sich rechts ein großer Hügel - die Düne 5.

Düne Die Düne entstand von März 1995 bis Dezember 1997. Unter der Düne befinden sich 26 „oberirdische“ Munitionsbunker. Die in drei Reihen angeordneten Bunker waren zwischen 19 und 25 Meter lang, 8 Meter breit und 5,5 Meter hoch. Nach dem Abzug der Alliierten wurde das Gebiet den Berliner Forsten

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10 Dahlem/Grunewald/Schmargendorf extra Abdruck mit freundlicher Genehmigung des „via reise verlags“ aus „Auf Försters Wegen 2“ von Thorsten Wiehle, Berliner Forsten. Erhältlich im Buchhandel zum Preis von 10,90 € oder unter www.viareise.de.

Die Düne hat es in sich

rückübertragen. Ein Abriss der Bunker hätte circa 15 Millionen Euro gekostet. So kam man auf die Idee, die Bunker einfach mit unbelastetem Boden zu bedecken und eine Düne zu bilden. Also wurden die Bunker mit Sand verfüllt. Um die Standfes tigkeit der Düne zu gewährleisten, wurde erst ein Lehmkern gebildet, der mit einer 2 Meter dicken Sandschicht abgedeckt wurde und so eine Höhe von 12 Metern bekam. Insgesamt wurden mit 19 000 LKW-Ladungen 330 000 Kubikmeter Boden angefahren. Natürliche Dünen sind im Berliner Raum Landschaftsbestandteile aus der Eiszeit. Sie gehören als nährstoffarme Standorte zu den seltenen Biotopen in Berlin

und Brandenburg. Viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten finden dort einen neuen Lebensraum. In dieser künstlichen Düne wurde ein Bunker nur teilweise verfüllt und dient heute über einen Lüftungsschacht als Fledermaus-Quartier. An der nächsten Kreuzung umrundet man dieses auffallende Gelände und läuft weiter nach Südwesten (rechts) entlang der Düne. Am südlichsten Ende der Düne quert der sogenann Clubferien · Kreuzfahrten Familienurlaub individuelle Reisen DAHLEMER AUTORENFORUM

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Dahlem/Grunewald/Schmargendorf extra 11 te Schlängelpfad, der jedoch alles andere als ein sich durch den Wald schlängelnder Pfad ist. Der Weg wird überquert und es geht weiter geradeaus nach Südwesten auf dem E-Gestell. Nach einiger Zeit erreicht man den nächsten markanten Ort. Dieser befindet sich auf der linken Seite und ist aus Sicherheitsgründen eingezäunt. Man hat den Sprengplatz erreicht 6.

Sprengplatz

Auf zum Ballonplatz

Ort. Kaum noch wahrnehmbar als Freifläche, liegt vor einem ein fast schon vergessener Platz: der Ballonplatz. Auffällig ist, dass auf diesem Areal deutlich jüngere Bäume wachsen als auf den umliegenden Flächen.

Ballonplatz Dieser Ort wurde in längst vergangenen Zeiten als Startplatz für Heißluftballons genutzt. Seit vielen Jahrzehnten holt sich die Natur dieses Gebiet zurück. Es Hier könnte es knallen: am Sprengplatz steht heute als HindernisparDieses circa 200 mal 200 Meter cours für Reiter zur Verfügung. große Gelände wird von der Berliner Polizei genutzt, um im Kurz hinter der Wegkreuzung Stadtgebiet gefundene Bom- zweigt ein kleiner Weg nach ben und Munition, sogenannte Süden (links) ab, der parallel Fundmunition, unschädlich zu zum Hauptweg verläuft. Vorbei machen. In der Regel erfolgt am nächsten Parcourshinderdies durch Sprengung. Zu diesem Zweck wird in unregelmäßigen, großen Abständen das Gebiet um den Sprengplatz sichtbar abgesperrt und hinter dem Schutzwall die Sprengung durchgeführt. Geradeaus weiter auf dem EGestell wandert man bis zum Jagen 68. Schon befindet man sich am nächsten besonderen Auf dem Kronprinzessinnenweg

nis läuft man in einer scharfen Linkskurve bis zum Abzweig nach Südosten (links). Auf dem Weg wird der Ballonplatz überquert. Man wandert zunächst durch einen jungen und später durch einen älteren Baumbestand. Der Weg endet an einer Kreuzung und es geht nach Südwesten (schräg rechts) weiter 7. Drei Kreuzungen weiter führt die Wanderung nach Südosten (links). Durch die Bäume hindurch kann man einen großen Erdwall sehen. Der Weg schlängelt sich durch eine Öffnung im Wall auf die dahinter liegende Fläche. Hier ist wieder eine andere Waldstruktur deutlich zu sehen. Man befindet sich nun auf dem ehemaligen Schießplatz der Aliierten Keerans Range 8. � ◾

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Literatur aus der Telefonzelle Bücherbox am Bahnhof Grunewald Eine nachhaltige Nutzung ehemaliger Telefonzellen sind die Bücherboxen, nach einer Idee von Professor Konrad Kutt ins Leben gerufen. Aus der Box kann man Bücher entnehmen, aber auch im Austausch eigene, gelesene hineinstellen. Bücherboxen sind z. B. die Villa Libris am Rüdesheimer Platz, die Bücherbox vor dem Mehrgenerationen Haus am Teltower Damm 228, aber auch die Bücherbox am Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald, die eine besondere Bedeutung hat. Das Gleis 17 ist ein Mahnmal. Hier fuhr am 18. Oktober 1941 der erste Zug ab, der 1013 Juden deportierte. Ihm folgten viele weitere, von hier aus wurden über 50.000 Juden in die Vernichtungslager und damit in den sicheren Tod geschickt. In den Bahnsteig sind Abfahrtsdaten und Ziele der Züge eingraviert, die den Bahnhof in Richtung der Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz oder anderer Schreckensorte verließen. Am Gleis 17 finden regelmäßig Gedenkveranstaltungen statt. Der Besonderheit des Ortes trägt auch die Bücherbox Rechnung. In ihr sind zwei Regale ausschließlich der Literatur vorbehalten, die sich der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus widmet. Die Bücherbox ist rund um die Uhr zugänglich. � ◾

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Unionhilfswerk e. V. Bezirksverband Wilmersdorf 30 Jahre gemeinsam in der Seniorenbegegnungsstätte Herthastraße

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n diesem Jahr feiert das Unionhilfswerk Wilmersdor f gemeinsam mit der Seniorenbegegnungsstätte in der Herthastraße 25a in Berlin-Grunewald das 30-jährige Bestehen der Einrichtung. Beim gemeinsamen Einzug im Frühjahr 1983, als man zusammen die Schränke putzte und einräumte, entstand schnell ein guter Kontakt. So besteht bis heute eine große Verbundenheit zwischen der Seniorenbegegnungsstätte, deren Träger das Bezirksamt CharlottenburgWilmersdorf ist, und dem Verein. Die Zusammenarbeit spiegelt sich in gemeinsamen Veranstal tungen wie auch in der Durchführung von diversen Kursen wider. Noch heute ist der Mittwoch ein fester Termin für Seidenmalen und Tischtennis. An jedem 2. Samstag eines Monats ist die Vereins-Kaffeetafel mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm (Musik, Information, Reiseberichte etc.). Gleichzeitig laufen dann auch Malkurse nach der Bob-Ross-Methode. Daneben stehen gemeinsame Unionhilfswerk e. V. Informationen und aktuelles Programm: Christian Hahn ☎ 0172 313 35 25 E-Mail: christian1.hahn@allianz.de

Theaterbesuche und Reisen auf dem Programm.

Tag der offenen Tür am 25. Mai Am 25. Mai soll ausschließlich gemeinsam gefeiert werden. Interessierten Gästen wird bei offenem Haus das vielfältige Programm der Seniorenbegegnungsstätte und des Unionhilfswerkes näher gebracht. Ab 13 Uhr stehen die Türen für alle offen. Mitmach-Aktionen warten auf Teilnehmer, Kaffee und Kuchen stehen bereit und bei Livemusik darf auch getanzt werden.� ◾

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1933: Jüdische Sportler wurden ausgeschlossen Stele beim Berliner Sport-Club gegen das Vergessen Das Jahr der Machtübernahme der Nazis wurde für viele jüdische Sportler zu einem sehr schwarzen Jahr – ihre Vereine schlossen sie aufgrund der „Rassentheorie“ von der Mitgliedschaft aus. Darunter waren Freizeitsportler, aber auch solche, die internationale Erfolge erzielt hatten. Der Berliner Sport-Club an der Hubertusallee 50 in Grunewald setzte ein Zeichen gegen das Vergessen – er enthüllte im Oktober vergangenen Jahres eine Stele, auf der sich die Namen von 22 jüdischen Sportlern befinden, die in der NS-Zeit aus dem Verein ausgeschlossen wurden. Auf die ersten Schikanen gegen jüdische Mitbürger folgten spä ter Enteignung und bei jenen, die das Land nicht rechtzeitig verlassen konnten, die Ermordung. Auch die jüdischen Vorstandsmitglieder mussten ihren Posten niederlegen. Funktionäre – wie Lilli Hennoch, eine frühere Weltklasseathletin, die der Damenabteilung vorstand – wurden genötigt, den Club zu verlassen. Die Stele erinnert an diese finstere Zeit und soll auch künftige Generationen an das Unrecht und an die Willfährigkeit der Sportvereine in jener Zeit erinnern. Weitere Informationen und eine Broschüre zum Thema finden Sie unter www.berlinersportclub. de � ◾

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Der Atem des Schimmels – Wie entstehen die schwarzen Flecken? Irrungen und Wirrungen um Dämmen und Lüften

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elbst seriöse Medien haben sie schon als Helfer des „Teufelszeugs“ Schimmel verkauft: die Wärmedämmung. Der Tenor: Häuser, die wärmedicht eingepackt werden, neigen stärker zur Schimmelbildung als unsanierte Häuser. „Das ist reine Panikmache“, sagt Andreas Skrypietz, Projektleiter der Klimaschutz-Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Das Gegenteil sei der Fall: „Schimmelporen gedeihen an den kühlsten Stellen im Haus, an denen sich Feuchtigkeit niederschlägt. Eine professionell ausgeführte Dämmung sorgt dafür, dass die Wände weniger auskühlen und mindert dadurch sogar die Schimmelgefahr“, so Skrypietz. Das belege auch eine aktuelle Studie des Aachener Instituts für Bauschadensforschung. Eine Umfrage der Forscher unter Bauexperten habe ergeben, dass Schimmelbefall in hochwärmegedämmten Wohnhäusern seltener vorkomme als in unsanierten Gebäuden. Die tatsächlichen Ursachen lägen woanders: Wärmebrücken vor allem an Fenstern, Balkonen und Dach, falsches Lüftungsverhalten der Bewohner oder das Fehlen einer Lüftungsanlage. „Die Studie untermauert, wie wichtig die professionelle Planung und Baubegleitung durch einen Fachmann ist“, erklärt Skrypietz. Wer sein Haus ohne Expertenhilfe selbst saniere, müsse mit Bauschäden rechnen,

die die schwarzen Schimmelflecken gedeihen lassen. Häufig bilde sich Schimmel auch, wenn Hausbesitzer bei der Sanierung ihres Hauses auf eine bessere Dämmung verzichteten und nur die Fenster austauschten. „Bei alten, undichten Fenstern und schlecht gedämmtem Mauerwerk verhindert die ständige Zugluft, dass sich in Fensternischen Schimmel bildet. Wenn die Fenster und Anschlüsse an die Wand dann dicht sind, muss häufiger gelüftet oder eine Lüftungsanlage eingebaut werden. Passiert das nicht, reichen die verbliebenen Undichtigkeiten allein nicht aus, um Luft und Feuchtigkeit in der Wohnung auszutauschen“, so Skrypietz. Würden nur die Fenster ausgetauscht, bestehe die Gefahr, dass sich häufig in Ecken Kondenswasser an den Innenwänden niederschlage und es zur Schimmelbildung komme. Wenn hingegen Fenster und Fassade gleichzeitig fachgerecht erneuert werden, könne sich an den Außenwänden im Raum nicht mehr so viel Feuchtigkeit niederschlagen und somit auch kein Schimmel bilden. „Deshalb heißt es bei der größten Förderbank der KfW – auch bei Einzelmaßnahmen grundsätzlich: kein Zuschuss ohne Energieberater“, erklärt Skrypietz. Wer durch eine Sanierung Heizkosten sparen will, ohne sich den Schimmelpilz ins Haus zu holen, sollte sich daher unbedingt Hilfe vom Fachmann holen. Wie dringend das eigene Haus saniert werden sollte, zeigt der kostenlose Energie-Check der DBU-Kampagne „Haus sanieren – profitieren“. Weitere Infos finden interessierte Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern auf www.­ sanieren-profitieren. de � ◾

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Hund beißt Tierarzt – wer haftet? Tierhalter muss für Schaden aufkommen

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ird ein Tierarzt während der Behandlung von einem Hund gebissen, haftet der Hundehalter für den entstandenen Schaden. Denn der Tierarzt hat die Obhut über das Tier nicht vorwiegend aus Eigeninteresse übernommen. Das Oberlandesgericht Celle entschied, dass der Tierarzt in derartigen Fällen jedoch eine Mitschuld haben kann. Verursacht ein Haustier bei jemand anderem einen Schaden, muss der Tierhalter dafür aufkommen. Dies regelt § 833 des Bürgerlichen Gesetzbuches. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Gefährdungshaftung; der Tierhalter haftet also nicht wegen eines Verschuldens, sondern weil er für die besonderen und typischen Gefahren einstehen muss, die durch sein Tier für andere bestehen. Der Fall: Ein Schäferhund war in einer Tierklinik einer Rektoskopie unterzogen worden. Beim Aufwachen aus der Narkose biss das Tier eine angestellte Tierärztin in beide Unterarme. Die Frau schrie auf und flüchtete aus dem Behandlungsraum. Ihr Chef wurde durch den Schrei aufmerksam. Der Tierarzt ging sofort ins Behandlungszimmer – ohne die ihm auf dem Flur entgegenkommende Frau zu fragen, was passiert war. Er beugte sich über den Kopf des Hundes und wurde in die rechte Hand gebissen. Der Tierarzt verklagte die Hundehalterin auf Schmerzensgeld und Schadenersatz. Das Urteil: Das Oberlandesgericht Celle bestätigte nach Mitteilung der D.A.S. Rechtsschutzversicherung, dass der Tierhalter in derartigen Fällen für Schäden hafte. Es sei für Hunde typisch, dass sie nach einer tierärztlichen Behandlung beim Erwachen aus der Narkose außergewöhnlich reagieren könnten. Dass die Halterin in diesem Moment

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Ratgeber 21 keinen Einfluss auf das Tier gehabt habe, spiele keine Rolle. Eine Haftung des Tierhalters scheide nur dann aus, wenn eine andere Person aus überwiegendem Eigeninteresse die Obhut über ein Tier übernommen habe. Dies treffe bei jemandem, der beruflich mit den Tieren anderer Leute umgehe, wie ein Tierarzt oder ein Hufschmied, nicht zu. Den Tierarzt treffe hier allerdings ein Mitverschulden von 50 Prozent, da er nach dem Schrei der Tierärztin Vorsichtsmaßnahmen hätte treffen müssen und sich nicht direkt über den Kopf des Hundes hätte beugen dürfen. Oberlandesgericht Celle, Urteil vom 11.06.2012, Az. 20 U 38/11 � ◾

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Bei der sog. Gefährdungshaftung haftet der Halter nicht wegen eines Verschuldens, sondern weil er für die besonderen und typischen Gefahren einstehen muss, die durch sein Tier für andere bestehen.

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Tapeten gestalten „Frauenzimmer“ Viele Frauen träumen vom eigenen Raum oder der Wohlfühlecke im Wohnzimmer

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esonders arbeitende Mütter müssen viele verschiedene Anforderungen erfüllen. Sie benötigen für das Büro, das quengelnde Kind und den Haushalt reichlich Energie. Da bleibt meist wenig Zeit, einmal nur an sich zu denken und eine kurze Auszeit zu nehmen. Doch gerade diese Momente der Entspannung geben Kraft für die nächste Aufgabe. Ein eigenes Zimmer oder auch nur eine persönliche Wohlfühlecke im Wohnzimmer sind daher der Traum vieler Frauen. Tapeten sorgen hier schnell für eine wohnliche Atmosphäre und bieten sich für die Gestaltung der Lieblingsecke besonders an.

Räume mit individuellem Stil Unter der Vielfalt an Mustern, Farben und Strukturen finden Frauen rasch die richtige Tapete für „ihr“ Zimmer. Zarte Farben und verspielte Muster wie Ornamente wirken besonders weiblich. Vor dem Kauf kann man sich durch Wohn- und Einrichtungszeitschriften und im Internet inspirieren lassen, damit die Tapete sowohl zum Raum als auch zur Persönlichkeit passt. Der Fachhandel berät und gibt Tipps zur Verarbeitung der Tapete. Generell gilt: Helle Farben geben einem kleinen Raum etwas mehr Weite, dunkle Farben können dagegen drückend wirken. Interior-Designer betonen meist eine Wand mit einer Mustertapete und ergänzen die anderen Wände durch die passende Unitapete aus der gleichen Kollektion. So erhält der Raum einen individuellen Stil und wirkt dabei stimmig. Wenn aus Platzgründen ein eigenes „Frauenzimmer“ nicht möglich ist, kann man sich durch den Einsatz von Tapeten innerhalb eines größeren Raums den eigenen Rückzugsbereich schaffen. Paneele aus einfachen Spanplatten, die mit Tapeten beklebt werden, bieten eine schöne Möglichkeit, sich abzugrenzen, und sorgen für eine besondere Atmosphäre.

Für ein „Frauenzimmer“ sind oft nur die richtige Idee und etwas Stilgefühl notwendig.� Foto: djd/Deutsches Tapeten-Institut

Accessoires tragen zur Entspannung bei Accessoires wie weiche Kissen, flauschige Decken und liebevoll ausgewählte Dekorationsgegenstände helfen bei der Entspannung. Wer bei der Wahl der Textilien und Wohnaccessoires Farben aus der Tapete aufgreift, beweist Stilgefühl. Die Lieblingsschmöker, ein CD-Player und Duftkerzen machen das „Frauenzimmer“ perfekt. � ◾

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Schwätzchen unter Nachbarn

Die beliebtesten Small-Talk-Themen der Deutschen

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rlaub und Erfahrungen mit Handwerkern sind die beliebtesten Themen für den Nachbarschafts-Plausch. Gespräche über Geld und Sex sind tabu, das zeigt eine repräsentative Studie von immowelt.de. Männer sprechen lieber über die Arbeit, Frauen über sich selbst. Wenn die Deutschen mit ihrem Nachbarn ein Schwätzchen abhalten, reden sie gerne über unverfängliche Themen. Am liebsten plaudern sie über den Urlaub. 76 Prozent erzählen ihrem Lieblingsnachbarn praktisch alles über die letzten Ferien und verzichten lediglich auf allzu brisante Details. 72 Prozent tauschen sich gerne über ihre Erfahrungen mit Handwerkern aus.

Geld und Liebe sind als Small-TalkThemen tabu Auch über das Verhältnis zum Chef oder die Rückenprobleme sprechen die Deutschen mit dem Nachbarn – allerdings werden sie bei diesen Themen schon zurückhaltender: 69 Prozent geben bereitwillig Auskunft über ihren Beruf, 56 Prozent

zu ihrer Gesundheit. Ganz drastisch sinkt die Offenheit, wenn es ums Geld oder um die Liebe geht: Nur 23 Prozent würden dem Nachbarn erzählen, wie viel sie verdienen. Die eigene Partnerschaft oder letzte Affäre möchten nur 35 Prozent auf dem Hausflur besprechen.

Männer sind auskunftsfreudiger als Frauen Die offenherzigsten Plaudertaschen sind entgegen aller Vorurteile übrigens nicht die Frauen, sondern Männer. Fast über alle Themen sprechen Männer offener als Frauen – besonders, wenn es um die Arbeit geht oder darum, wie viel das neue Auto gekostet hat. Nur bei den privateren Themen ziehen sich Männer eher zurück: Die eigene Herkunft, Hobbys oder die Gesundheit nehmen im SmallTalk-Repertoire der Frauen größeren Platz ein. Für die repräsentative Studie Wohnen und Leben Winter 2012 wurden im Auftrag von immowelt.de 1.084 Personen durch das Marktforschungsinstitut Innofact befragt. � ◾

Über folgende Themen wird mit dem Lieblingsnachbarn gesprochen (Mehrfachnennungen möglich) 76% 77% 76%

Urlaub

72% 74% 70%

Handwerker

71% 70% 71%

sonstige private Themen (Hobbys etc.)

69% 71%

Berufliches

65% 56% 54% 56%

Gesundheit 43%

Ausgaben

37% 35% 37%

Partner/Beziehungen Gehalt

32% 23% 24% 20%

48% Gesamt Männer Frauen

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26 Gesundheit

Tee – Allroundmittel für Körper und Seele Schwarz- und Grüntee enthalten keine Kalorien

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ee ist nach Wasser weltweit das meist konsumierte Getränk. Vor allem in der kalten Jahreszeit steigt der Teekonsum. Das gilt nicht nur für Ostfriesland, auch wenn die Ostfriesen laut Deutschem Teeverband mit 300 Litern pro Kopf und Jahr weltweit Spitzenreiter unter den Teegenießern sind – vor Kuwait und Irland. Deutschlandweit liegt der Pro-Kopf-Konsum bei rund 26 Litern. „Tee hat sich in unserer Gesellschaft als ein Getränk etabliert, das zu Ruhe und Entschleunigung im Alltag beiträgt“, sagt Michael Gärtner von der KKH. „Teetrinken sorgt für Entspannung und Wohlbefinden, hat daher auch im

Schwarz- und Grüntee ist auch für Figurbewusste ideal.

Wellness-Bereich seinen festen Platz.“ Hinzu kommen die gesundheitsschützenden, präventiven Wirkungen von Tee, die nicht selten

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Gesundheit 27 unterschätzt werden. Denn wer regelmäßig Tee trinkt – gleich ob grünen oder schwarzen –, senkt das Risiko für etliche Erkrankungen, wie wissenschaftliche Studien belegen. Zu verdanken ist das den vielfältigen wertvollen Inhaltsstoffen von Tee: ▪▪ Tee, vor allem grüner, enthält Catechine. Diese schützen vor Durchfall-Erregern und Grippeviren und helfen, die Wirkung bestimmter Antibiotika zu verbessern. ▪▪ Tee ist reich an Polyphenolen. Sie können freie Radikale unschädlich machen, die durch Rauchen, starke UV-Strahlung sowie durch Stoffwechselvorgänge entstehen und zu Zellschädigungen führen können. Damit verringert Tee zum Beispiel das Risiko für Arterienverkalkung und Herzinfarkt. Auch der Schutz vor einigen Krebsarten kann durch reichlich Teekonsum erhöht werden. ▪▪ Die Polyphenole des Grüntees können die Haut vor schädigenden Einflüssen des Sonnenlichtes schützen. Zudem macht regelmäßiger Teegenuss unsere Haut widerstandfähiger, hält sie jung und straff.

▪▪ Tee schützt unsere Zähne. Grüner und schwarzer Tee enthalten Fluorid, das den Zahnschmelz stärkt und die Zähne festigt. Zudem verhindern im Tee vorkommende Inhaltsstoffe die Produktion zahnschädigender Säuren, schützen somit vor Karies. Laut Deutschem Teeverband lässt sich bereits mit einem Liter Tee ein Großteil des Tagesbedarfs an Fluorid decken. Zu beachten ist jedoch, dass schwarzer Tee die Aufnahme bestimmter Arzneimittel beeinträchtigen kann, insbesondere von Eisenpräparaten und Psychopharmaka. Daher sollten diese nicht mit Tee aufgenommen werden. „Weit verbreitet ist die Ansicht, dass Tee wegen seines Koffeingehalts entwässernd wirkt“, berichtet Michael Gärtner. Forschungsergebnisse haben das inzwischen widerlegt. „Tee unterstützt ebenso wie andere Getränke den täglichen Flüssigkeitsbedarf, der auch im Winter bei mindestens zwei Litern liegt.“ Auch für Figurbewusste ist Tee ideal, denn ohne Zucker und Milch genossen liefert er null Kalorien. � ◾

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Einstieg in ein schlankes Leben Durch Fasten die Ernährungsgewohnheiten auch langfristig ändern Zum klassischen Fasten gehört es, für einen gewissen Zeitraum auf feste Nahrung zu verzichten und nur zu trinken - etwa Tee, Brühe oder verdünnte Säfte. Foto: djd/Wörwag Pharma/thx

tigen Verzicht auf feste Lebensmittel kann man die eigenen Ernährungsgewohnheiten quasi umprogrammieren. Fasten ist eine intensive Selbsterfahrung, durch die das Bewusstsein für das Essen geschärft wird. Man spürt, was einem guttut und was nicht. Die Geschmacksempfindungen werden intensiver, wodurch auch das Verlangen nach stark Gesüßtem oder Salzigem nachlässt. Auch der Sättigungsreflex funktioniert wieder. Darüber hinaus werden eingefahrene Verhaltensmuster - wie beispielsweise, Stress oder Frust mit Naschereien zu kompensieren durchbrochen. Es ist wie das Drücken der ResetTaste an einem Gerät, das nicht mehr richtig funktioniert. Bereit für den Neustart!

Darmreinigung mindert Hungergefühl

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infach ein paar Tage fasten und schon wird der Traum von der schlanken Linie wahr? Nein, ganz so simpel ist es dann doch nicht. Denn der eigentliche Sinn des vorübergehenden Nahrungsverzichts ist es, den Verdauungsapparat zu entlasten, angesammelte Giftstoffe im Körper loszuwerden und so die Vitalität zu verbessern. Dabei gehen zwar einige Kilos verloren, wenn man aber anschließend zu seinen üblichen Ernährungsgewohnheiten zurückkehrt, sind die meist schnell wieder drauf. Anders sieht es aus, wenn man die Kur wirklich als Einstieg in ein neues Leben nutzt. Jetzt zum Frühjahr ist dafür der perfekte Zeitpunkt.

Bewusstsein fürs Essen schärfen Denn Fasten ist ein idealer Anlass, um sich von ständigen Diäten und einem ungesunden Lebensstil zu verabschieden. Durch den kurzzei Hinzu kommt, dass es durchs Fasten als leichter empfunden wird, weniger zu essen. Denn sobald der Darm leer ist, schwindet auch das Hungergefühl. So ist es bei allen Fasten- und Entgiftungskuren unerlässlich, die Reinigungsund Ausscheidungsvorgänge des Darms zu unterstützen. Dafür haben sich natürliche, abführende Passagesalze bewährt. Dadurch können Ablagerungen im Darm gelöst und ebenso wie Gallensäfte und abgestorbene Bakterien abtransportiert werden. Die Darmreinigung und -regeneration kommt übrigens auch dem Immunsystem zugute, das in dem verschlungenen Organ seinen Hauptsitz hat. Unter www.heilfasten-tipps.de finden Interessierte dazu weitere Informationen im Internet.

Mehr Lust auf Bewegung Natürlich kann man die Schlankerhaltung auch nach dem Fasten aktiv unterstützen. Wer um mehrere Pfunde erleichtert ist und seinen Körper von Schlacken und Co. befreit hat, fühlt sich gleich viel vitaler. Und auch auf die Stimmung hat die Kur einen positiven Effekt. Die Gedanken

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Fasten-Varianten Für den nachhaltigen Erfolg des Fastens sollte man die für sich geeignete Variante finden. Dies sind die bekanntesten: Das BuchingerFasten ist die klassische Form, bei der auf feste Nahrung verzichtet und nur getrunken wird. Bei der F.X. Mayr-Kur stehen die Darmreinigung

und die Schulung des Ernährungsund Kauverhaltens im Vordergrund. Dabei werden altbackene Brötchen mit Milch intensiv gekaut. Magenempfindliche sind mit dem Schleimfasten gut bedient, wobei die klassische Kur durch Hafer-, Reis- oder Leinsamenschleim

werden freier und Lebensweisen überdacht. Die Lust auf Veränderungen steigt. Bester Zeitpunkt also, um auch sportlich aktiver zu werden. Ob Walking, Schwimmen, Radfahren oder einfach tägliches Spazierengehen - regelmäßige körperliche Betätigung lässt überflüssige Pölsterchen erst gar nicht wieder wachsen.

Studien belegen den Nutzen Doch auch über das Abnehmen und die Entgiftung hinaus tut der zeitweilige Nahrungsverzicht in vielfacher Hinsicht gut, wie verschiedene

Studien ergeben haben. So wiesen Forscher aus Murray im US-Staat Utah in klinischen Untersuchungen nach, dass periodisches Fasten erhöhte Blutfette und den Blutzuckerspiegel senken kann, was das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes reduziert. Zudem ist Fasten offenbar eine natürliche Hilfe bei schmerzhaften Leiden wie Migräne und Arthrose. Das bestätigte eine Studie am Universitätsklinikum Jena. Hier ließen durch eine Fastenkur mit Säften bei Arthrose-Patienten die Schmerzen schon nach 15 Tagen deutlich nach und die Gelenkfunktion verbesserte sich. � ◾

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ergänzt wird. Das Molkefasten mit bis zu 1,5 Litern Molke pro Tag ist besonders für Schlanke geeignet. Beim Saftfasten wiederum nimmt man bis zu 1,5 Liter frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte zu sich. Infos sind unter www.heilfasten-tipps.de nachzulesen.

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Von Dauerschnupfen zu Asthma Die Bedeutung einer Heuschnupfen-Therapie wird oft unterschätzt

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ie Pollen haben wieder Saison. Nach Erle und Haselnuss tanzt im April der Blütenstaub von Birke und Esche durch die Luft. Mai und Juni ist die Zeit der Gräserpollen, gefolgt von der Beifußsaison im Hochsommer. Wer auf Pollen allergisch reagiert, verspürt Juckreiz, eine laufende Nase, Abgeschlagenheit und weitere, oft belastende Symptome. Heuschnupfen lässt sich zwar noch nicht ursächlich heilen, aber immer besser behandeln. Ein Angebot, das leider oft nicht angenommen wird. So schätzt die Europäische Stiftung für Allergieforschung, dass nur zehn Prozent der Allergien konsequent therapiert werden.

Heuschnupfen muss behandelt werden Das kann gefährliche Folgen haben, erklärt Apotheker Dr. Christian Hayn von den Linda Apotheken: „Bleibt die Allergie unbehandelt, kann sie sich über die Jahre in die unteren Atemwege ausbreiten und dort allergisches Asthma auslösen. Der Fachmann spricht vom sogenannten ,Etagenwechsel‘. Das lässt sich verhindern, indem man die Ursache des Heuschnupfens ärztlich abklären lässt und entsprechende Therapiemöglichkeiten aus der

Beratung bei Allergiepräparaten: Einfach mal die Allergiepillen der Kollegin oder von Bekannten ausprobieren - von solchen Aktionen raten Pharmazeuten strikt ab. „Unsere Apotheken bieten fachkundige Beratung für Allergiker“, erklärt Apotheker Dr. Christian Hayn. Diese sei unbedingt notwendig, da auch nicht verschreibungspflichtige Medikamente gegen Heuschnupfen zu unerwünschten Nebenwirkungen führen können, wenn sie etwa gemeinsam mit anderen Medikamenten eingenommen werden. � Foto: djd/LINDA Apotheke

Apotheke nutzt.“ Die Behandlungsmöglichkeiten sind in den vergangenen Jahren wirksamer, vielfältiger und sicherer geworden. Bei kortisonhaltigen Sprays etwa gab es enorme Fortschritte. „Viele Betroffene fürchten, dass das Kortison in den Körper aufgenommen wird. Das ist bei den neuen Sprays nicht mehr der Fall“, erklärt Dr. Hayn. Was inhaliert werde, wirke sich nur mehr wohltuend auf das Lungenepithel, also das Gewebe der Lunge, aus. Für den Fall, dass doch etwas ins Blut gelange, werde es dank der Struktur des Medikaments rasch wieder abgebaut.

Unterschätzte Desensibilisierung Die sogenannte Desensibilisierung einer Allergie wird von den Betroffenen leider nicht immer in dem Maße angenommen, wie es eigentlich sinnvoll wäre. Dabei sind die Erfolgsaussichten gerade bei saisonal verlaufenden Allergien, wie dem Heuschnupfen, gut. „Die Behandlung ist heute unkomplizierter als früher und kann auch mittels Tropfen oder Tabletten erfolgen“, so Dr. Hayn. Früher mussten die Allergene dagegen immer unter die Haut gespritzt werden. � ◾

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Schatz im Ofen

Hauskäufer fand Geldscheine im Wert von fast 150.000 Euro

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as kennt man sonst nur aus Romanen: Ein Mensch kauft ein Haus und entdeckt bei Renovierungsarbeiten ein Geheimversteck in der Mauer mit alten Geldscheinen (D-Mark) im Wert von knapp 150.000 Euro. Handelt es sich dabei um einen Schatzfund, den der Finder behalten darf? Oder muss er das Geld den Erben der ehemaligen Immobilienbesitzerin übergeben? Diese Fragen musste ein deutsches Gericht beantworten. (Landgericht Düsseldorf, Aktenzeichen 15 O 103/11). Der Fall: In einem eingemauerten Kachelofen der eben erworbenen Immobilie fand ein frisch gebackener Eigentümer zwei Stahlkassetten, in denen Geldscheine in einem Gesamtwert von 303.700 D-Mark lagen, teilweise noch mit Banderolen aus den 70er Jahren zusammengehalten. Die Rechtsnachfolger der früheren Hauseigentümerin erhoben Anspruch auf das Geld. Der Fund sei klar dieser Frau, einer früheren Unternehmerin, zuzuordnen. Das werde unter anderem durch eine Äußerung der Frau kurz vor ihrem Tod bestätigt („Es gibt Menschen, die Geld im Kamin verstecken“). Das Urteil: Eine Zivilkammer des Landgerichts Düsseldorf entschied, dass der neue Eigentümer außer rund 5.000 Euro Finderlohn nichts behalten dürfe. Es liege hier kein klassischer Schatzfund vor, denn das setze voraus, dass der eigentliche Besitzer nicht mehr zu ermitteln sei. Hier aber könne man das durchaus tun. In der betreffen den Immobilie hätten über viele Jahre hinweg nur die Verstorbene und ihr Ehemann gelebt. Dazu komme dann noch die von Zeugen bestätigte „Kamin“-Äußerung kurz vor dem Tode. � ◾ seit 1989

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