Dahlem & Grunewaldextra Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf August / September Nr. 4/2015
◾ „Culinarium“ im Pferdestall Kulturgeschichte der Ernährung in der Domäne Dahlem
◾ Königliche
Gartenakademie Pflanzenparadies statt Allerweltsort
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„Culinarium“ im Pferdestall
Impressum
Dahlem & Grunewald extra 3. Jahrgang
Kulturgeschichte der Ernährung in der Domäne Dahlem
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s ist kein Problem für uns, eine Packung Milch aus dem Kühlschrank zu nehmen. Aber wie viel Mühe hatten unsere Vorfahren, wenn sie eine Kuh gemolken haben? Diese Frage kann man sich im neu eröffneten Culinarium im früheren Pferdestall der Domä ne Dahlem selbst beantworten. Hier steht eine – allerdings künstliche – Kuh bereit, an deren Euter man nach Anleitung durch eine Computerstimme melken üben kann. Die gemolkenen Liter werden anschließend in einer nebenstehenden Milchkanne angezeigt. Rote
Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 844 933-0 Redaktion Karl-Heinz Christ extra@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Dahlem & Grunewald extra erscheint alle zwei Monate in Dahlem, Grunewald und Schmargendorf am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe Oktober/November Nr. 5/2015 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 01.09.2015 Erscheinung: 01.10.2015 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.
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Was ist wann reif? Ausstellungsgestalter Tobias Kunz lässt das Gemüse des Monats Juni aufleuchten.
„Topfdeckel“ die sich durch die ganze Ausstellung ziehen, sind mit Fragen beschrieben, deren Antwort man unter dem Deckel findet. Sie sind in kinderfreundlicher Höhe angebracht und regen zum Entdecken an.
wird der Werdegang von Fleisch aus Massentierhaltung und aus tiergerechter Haltung gezeigt und auch klar gemacht, woher die Preisunterschiede kommen. Das Thema Schlachten wird ebenfalls angesprochen.
Woher kommen unsere Handel gestern Grundnahrungsmittel? und heute Das Culinarium in dem 43 Meter langen Gebäude erstreckt sich über drei Etagen. Im Erdgeschoss geht es um die Gewinnung unseres Essens. Historisches, wie eine große Handmühle, mit deren Hilfe der Bauer sein Getreide selbst mahlen konnte und ein restaurierter Milchwagen werden gezeigt. Alte Erntegeräte wie Sense und Dreschflegel erinnern an die mühevolle Arbeit der Getreideernte. An einer Fleischtheke
Im Obergeschoss geht es um den Wandel des Handels. Gemälde von Märkten, auf denen Marktfrauen an Ständen sowie Hökerinnen ihre Ware feilboten. Sie hatten oft lange Fußmärsche hinter sich. So wie die Frauen auf einem weiteren Gemälde, die sich mit Kiepen auf dem Rücken auf den Weg machten, um ihre Erzeugnisse auf dem Markt zu verkaufen. Auf die lange Tradition der Märkte folgten die Kolonialwarengeschäfte. Hier wurde
der Kunde noch bedient – und noch Anfang der 1950er-Jahre konnte sich niemand vorstellen, dass schon bald Supermärkte dominieren würden. Der Tenor lautete, der Deutsche wäre es gewohnt, bedient zu werden. Er wolle keine Selbstbedienung. Entsprechend klein waren die ersten Einkaufswagen, von
Am Gendarmenmarkt um 1870. Der Markt ist nicht nur Ort des Einkaufs, sondern auch der Begegnung und des Informationsaustauschs.
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6 Dahlem & Grunewald extra denen der erste aus dem Jahr 1952 ausgestellt wird. Mittlerweile bestimmen Supermärkte und Discounter zu einem großen Teil unser Einkaufsverhalten.
Vom Überfluss zum Hunger Wir haben uns längst daran gewöhnt, dass Obst und Gemüse jederzeit verfügbar ist. Was zu welcher Jahreszeit frisch geerntet wird, zeigt eine interaktive Tafel. Auf Knopfdruck leuchten jene Gemüsekisten, deren Inhalt im ausgewählten Monat unter natürlichen Bedingungen reif wird. Und unser eigenes Essverhalten? An der Mitmachstation Mahlzeit kann jeder seine Ernährungsgewohnheiten überprüfen. Eine Inszenierung der Künstlerin Beatriz Lanchas „Ich koche, also bin ich“ verdeutlicht mit Fotografien und Interviews, wie individuell wir mit Essen umgehen. Dann heißt es, gemütlich hinsetzen und lauschen. An der Mitmachstation Tischgeflüster kann Tischgesprächen verschiedener Epochen gelauscht werden – darunter in einem Arbeiterhaushalt der 1920er-Jahre
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und einer Studenten-WG um 1968, in der der leidi- Hunger wird in der Ausstellung berücksichtigt. ge Putzdienst die Weltrevolution verhindert. Auch Bis 1850 litt die deutsche Bevölkerung häufig Fastfood und die unterunter Hungersnöten. Dann verbesserschiedlichen ten gesteigerte Erträge Essgewohndie Versorgung. heiten im geteilNach den Weltten Deutschland werden kriegen gehörte in der Ausstellung anschaulich Hunger für viele thematisiert. Werbefilme aus Ost zum Alltag. Heute leund West lassen alte Zeiten noch ben wir im Überfluss, Landwirtschaft aber in anderen Teilen einmal aufleben. Auch das Thema mal ganz spielerisch.
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Zitate zum Thema Essen – hier Woody Allens Meinung dazu.
der Welt verhungern immer noch viele Menschen. Verformte Knochen in Folge von Hunger und ein Hungertelefon, an dem Antworten zur Eigeninitiative gegen den Hunger gegeben werden, sind Teil der Ausstellung. Das Obergeschoss mit seiner großzügigen Fläche kann auch für passende Veranstaltungen gemietet werden.
Viele Mitmachbereiche für Kinder Eine Treppe höher befindet sich die Kinderdomäne als Mitmachdomäne. In einem Butterfass kann ausprobiert werden, wie lange es dauert, bis Sahne zu Butter wird. Und es dauert länger, als man denkt… Viele Mitmachbereiche – dar unter „Bonbonfahrräder“, die erst einen Bonbon spendieren, wenn sich die Kinder ihn durch fleißiges Treten der Pedale verdient haben. Kleinere Kinder können sich in eine Hütte zurückziehen und ein um 1900 privat gebautes Puppenhaus veranschaulicht detailliert, wie das Leben in einem bürgerlichen Haushalt jener Zeit aussah. Nicht nur für Kinder ein interessantes Ausstellungsstück! Die Ausstellung „Culinarium“ im Pferdestall der Domäne Dahlem ist täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 2 Euro, bis 18 Jahre freier Eintritt. Das Ticket schließt den Besuch des Herrenhauses mit ein. �◾
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er Grunewald – Waldgebiet des Jahres 2015 und das Erholungsgebiet schlechthin für die Berliner. Mit dieser grünen Lunge der Stadt beschäftigt sich das Buch „Berlin Grunewald Spaziergänge und Entdeckungen“ von Christian Kreczynski, erschienen im Verlag PHARUS-PLAN. Der Ausschnitt eines Stadtplans von 1911 vermittelt einen Eindruck davon, wie groß der Grunewald noch Anfang des 20. Jahrhunderts war. Wichtige Adressen und Hinweise sind in dem Band genauso enthalten wie ein geschichtlicher Exkurs, in dem der
Berlin Grunewald Spaziergänge und Entdeckungen von Christian Kreczynski, Verlag PHARUS-PLAN, ISBN 9 783865 142078, Preis: 9,80 Euro.
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Wandel des Waldes von der Eiszeit bis heute beschrieben wird. Der Hauptteil widmet sich zehn ausführlich beschriebenen Wanderrouten, auf denen der Grunewald entdeckt werden kann. Die Streckenlängen variieren zwischen 5,5 bis zu 19 Kilometern, so dass sowohl für weniger Trainierte als auch für Wanderfreudige das richtige dabei ist. Auch auf die Besonderheiten entlang der Wege wird hingewiesen. Zahlreiche farbige Abbildungen und der Abdruck der Touren auf Stadtplanausschnitten ergänzen den Band. � ◾
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Historisches Wurzelbeobachtungshaus.
Königliche Gartenakademie Pflanzenparadies statt Allerweltsort Nichts gedeiht ohne Pflege; und die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige Behandlung ihren Wert. Peter Josef Lenné 1789 – 1866, Landschaftsarchitekt des deutschen Klassizismus n diesem Sinne betreibt das Team von Gartenfachleuten der Dahlemer „Königlichen Gartenakademie“ die professionelle Gartengestaltung und Gartenschule nach englischem Vorbild an historischem Ort, gleich gegenüber vom Botanischen Garten. Wo seit dem Jahr
Königliche Gartenakademie
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1903 an der ältesten „Königliche Gärtner-Lehranstalt“ Deutschlands unter Peter Joseph Lenné wahre Gartenkünstler streng herangezogen wurden, um
Gärten und Parkanlagen in aller Welt zu planen und zu bauen, hat im Jahr 2008 die renommierte Landschaftsarchitektin und Gartenkünstlerin Gabriella Pape Einzug gehalten. Das im Laufe der Zeit vernachlässigte denkmalgeschützte Gelände hat sie zeitgemäß wiederbelebt und damit umgesetzt, was bereits Lenné am Herzen lag: eine grüne lebendige Oase für den Garten- und Naturfreund auf rund 9.000 Quadratmetern zu schaffen, der Erholung und Entspannung inmitten gepflegter
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12 Dahlem & Grunewald extra orientierten Grill- oder Winzerabenden, aber auch im Rahmen größerer Familien-Feierlichkeiten und Seminare verwöhnt das professionelle Team nicht nur die inzwischen zahlreichen Stammgäste unter der Prämisse: Saisonal und regional, vom Beet auf den Teller. Und so manch Zitronenbäumchen oder geradegewachsener Edelfarn reckt daneben die Äste der durch die Gewächshausscheiben grüßenden Sonne entgegen, stolz, dabei sein zu dürfen. Im Bauerngarten blüht und summt es.
Gartenkunst sucht. Zusätzlich findet er hier neben den käuflichen pflanzlichen Hauptakteuren professionelle Beratung, Planung und Umsetzung, wenn es darum geht, sein eigenes kleines oder größeres Gartenparadies zu schaffen.
Für jeden etwas Stille Wege schlängeln sich durch Themen- und Schaugärten. Zwischen sechs denkmalgerecht sanierten Gewächshäusern und Haupthaus präsentieren sich blühende Stauden- und Beetpflanzen, gruppiert nach Sonnen- und Schattenblühern. Jetzt im August liegt Lavendelduft der klassischen Sorte „Hidcote Blue“ und der besonderen „Richard Grey“ über dem Gelände. Und „Peter Pan“ verwöhnt mit einem Odor, der nur aus Nimmerland stammen kann. Unter dem Sommermotto „Provence“ lädt die Königliche Gartenakademie den Daheim gebliebenen zum Flanieren, Schnuppern, Probieren und Kaufen ein oder weckt die Vorfreude auf bevorstehende Ferientage. Um und in den charmanten Gewächshäusern lässt es sich stilvoll im Café der Gartenakademie innehalten. – Sei es bei Frühstück, Brunch, Kaffeestündchen, entspanntem Speisen oder individuellem Feiern. An saisonal
Zwischen den Beeten spazieren.
Vom Garten des Augenblicks bis zum Bauern-Garten An heißen Sommertagen lädt der von Chefdesigner Christian Otto neu angelegte Japanische Senk-Garten als „Garten des Augenblicks“ im Sinne des ZenGedankens zum Verweilen und Sich-selbst-Finden ein und verspricht erholsame Kühle. Im lebendigen Mini-Bauernga
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Im Japanischen Senk-Garten zu sich finden.
ten gleich neben dem ehemaligen Wurzelbeobachtungshaus, das späteren Gartenkünstlern des 19. Jahrhunderts als Forschungsstätte diente, summen indessen trotz der Sommerhitze fleißig zwei eigene Bienenvölker, die jedoch bald Zuwachs erhalten, wie Chefgärtnerin Thea Carlin weiß. Sie war schon auf dem Gelände tätig, bevor Gabrielle Pape es übernahm, half beim Aufbau der Anlage und ist mit Leib und Seele rund um die Uhr im Einsatz für die Pflanzen, von Mexikanischer Sonnenblume bis zum Ziertabak.
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Zum Mitnehmen und Mitgestalten Ein besonderes Sortiment an Pflanzen erwartet den Kunden, von der ganzjährig durchblühenden Staude über seltene Gehölze und englische Rosen bis hin zur robusten Blumenzwiebel. Die übliche Ware, wie man sie aus herkömmlichen Gartencentern kennt, sucht man hier vergebens. Vielmehr werden von bewährten Partnern, Baumschulen und renommierten Großmärkten aus Belgien, Italien und England qualitativ hochwertige Pflanzen altbekannter Sorten ebenso in der Gärtnerei an der
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Altensteinstraße angeboten wie Neu- und Sonderzüchtungen. Das nötige Zubehör, um den neuen Gartengenossen einen würdigen Einzug zu bieten, findet sich in den Gewächshäusern gleich nebenan: „Manufactum“ präsentiert Gartenaccessoires, „Das Glashaus“ Pflanzgefäße, -werkzeug und Dekoartikel, „Farrow&Ball“ Tapeten und Stoffe, und die Firma „Winkelhofer – Garten- und Landschaftsbau“ ist mit technischem und fachlichem Know-how dabei. Vom Design-Studio aus beraten Gabriella Pape und Dr. Isabelle Van Groeningen Gartenkunden
Blütenpracht für alle Sinne.
weltweit nach dem ihnen eigenen Beratungskonzept „1-€-proQuadratmeter-Design“, das den Gartenfreund miteinbezieht. So steuert der zum Beratungsgespräch Gartenmaß, -Fotos und im Fragebogen geäußerte eigene Vorstellungen und Wünsche bei. Doch auch an den Wissensdurst junger und alter, kleiner und großer Gartenliebhaber ist gedacht worden: Die Englische Gartenschule lädt unter der Leitung der Pflanzenexpertin Dr. Isabelle Van Groeningen zu Gartenkursen, Workshops und Vorträgen, die nicht nur Anfänger begeistern. Da werden Gartenkräuter verkostet, wird die Beetpflege durchgesprochen, ein eigenes Beet gestaltet oder bei der Abendlichtführung das Geheimnis von Phlox und Hortensie gelüftet. Und das Angebot unterschiedlichster Gartenreisen ins europäische Ausland verbindet alte und schafft neue Gartenfreunde, beispielsweise zur Rosenzeit beim Schwelgen in englischen Gärten. Doch feder- oder besser spatenführend hinter den Kulissen ist immer wieder Gabriella Pape, die
Im Gewächshaus-Café lässt sich´s feiern.
nicht nur als Autorin von Gartenbüchern und Kolumnen ihr Fachwissen weitergibt und dabei Dr. Isabelle Van Groeningen an ihrer Seite weiß.
„Macherin, beste Gärtnerin, Gartenverführerin“ Das sind nur einige Titel, die Gabriella Pape von Presse und Fachwelt erhalten hat. Mit viel Eigenenergie hat die Landschaftsarchitektin seit dem Jahr 2008 geschaffen, was bis heute eine wachsende Zahl an Liebhaber gefunden hat, die sich den Luxus gönnen, in ihre Gartengestaltung einzutauchen. Die gebürtige Hamburgerin studierte nach ihrer Ausbildung an der bekannten „Baumschule Lorenz von Ehren“ in Großbritannien Biologisch Dynamische Landwirtschaft, Horticulture und Landschaftsarchitektur. Am „Kew Gardens“ in London, dem weltweit größten Botanischen Garten, beendete sie ihr Studium mit Auszeichnung und erwarb außerdem das Diplom für Landschaftsarchitektur an
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Die zwei Gartenspezialistinnen Gabriella Pape (links) und Dr. Isabelle Van Groeningen stehen für höchste Gartenkultur. � Fotos: © KGA
der Universität Greewich. Das Gartendesignstudio „Landart“ gründete sie in England im Jahr 1992 gemeinsam mit der Pflanzenexpertin Dr. Isabelle Van Groeningen. Inzwischen sind die beiden Gartenfachfrauen mit den goldenen Daumen weltweit gefragt für Garten- und
Blühendes Angebot für den heimischen Garten.
Parkgestaltungen. Vielfach ausgezeichnet erhielten sie im Jahr 2000 auch die Goldmedaille und den Titel „Best in Show“ der Royal Horticultural Society für die Gestaltung ihres Showgardens auf der Hamton Court Flower Show. 2007 folgte eine der höchsten Auszeichnungen mit der Silver
Gilt Medaille für ihre Kreation eines Senk-Gartens auf der Chelsea Flower Show. Mit der Eröffnung der Königlichen Gartenakademie am 1. Mai 2008 schließlich verwirklichte Gabriella Pape ihren Traum vom Zentrum zur Förderung und Wiederbelebung der Gartenkultur in Deutschland. Diesen Traum mit allen Sinnen mitzuerleben, ist die „Königliche Gartenakademie“ nicht nur im Sommer einen Besuch wert. Am 27. August 2015, 18 – 19 Uhr: Abendlichtführung Hortensien, Dahlien & andere Spätblüher“ Am 1. Oktober 2015, 10 – 16 Uhr: „Das schattige Beet“ – Tageskurs Anmeldung und weitere Informationen unter www. koenigliche-gartenakademie. de/gartenschule/gartenkurse � ◾ � Jacqueline Lorenz
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Der Berliner Staudenmarkt zieht auch in diesem Jahr wieder Gartenfreunde von nah und fern in seinen Bann.�
Foto: K. Zillmer
Besonderes für Garten und Balkon Berliner Staudenmarkt im Botanischen Garten
A
m 5. und 6. September 2015 fachsimpeln die Garten- und Naturfreunde wieder auf dem Berliner Staudenmarkt. Die Staudenfans tauschen ihre Erfahrungen aus, begutachten bei den über 80 Gärtnereien und Baumschulen die Neuheiten (z. B. Iris) und finden Pflanzenraritäten (z. B. Berghortensien). Die Gärtnerhof GmbH, Marktveranstalterin, berät in allen Fragen der Gartengestaltung und Pflege. Die Tage werden zwar schon deutlich kürzer, die Konzerte der Vögel wechseln ins pianissimo, aber gerade im Spätsommer blüht und gedeiht es üppig in den Gärten. Dabei kommen die Astern in verschiedensten Sor ten und Farben noch später, die schmucken Fetthennen und viele Gräser warten auf ihren Auftritt. Hobbygärtnerinnen und -gärtner kaufen für die Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse oder für den Gartenboden direkt bei den Fachleuten ein und erhalten naturnah angebaute Pflanzen ohne Chemiedünger und Gentechnik in großer Sortenvielfalt. Hier werden die Kleingärtner ermuntert, einmal eine andere Helenium, Heide oder Hosta zu erwerben, als die fünf, sechs bekannten Sorten. Denn in jedem noch so kleinen Garten kann der Verarmung der Arten- und Sortenvielfalt etwas entgegengesetzt werden. Ob Zierpflanze, Obstbaum oder
Ziergehölz – jetzt wird der Garten ergänzt und das kommende Pflanzenjahr angelegt. Mehrere Fachhändler bieten außergewöhnliche Blumenzwiebeln an, die noch vor dem Frost in den Boden gesetzt werden, damit sie Zeit zum Wurzeln haben. Staude des Jahres 2015: Die Gartensegge – Carex. Der Bund Deutscher Staudengärtner hat die Carex wegen ihrer Langlebigkeit und sehr guten Anpassungsfähigkeit ausgewählt. Seit Millionen von Jahren sind viele Sorten der Segge fast überall auf der Erde zu finden. Mit ihrer strukturgebenden, ruhigen Wirkung hebt sie die Pracht der (Solitär-) Stauden hervor. Ihre Besonderheit ist der
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22 Dahlem & Grunewald extra dreikantige Halm; als Immergrüne schmückt sie die Beete auch im Winter.
Schirmherr 2015: Dr. Konrad Näser Ein leidenschaftlicher Staudengärtner und Autor für Gartenzeitschriften! Bis zur Pensionierung arbeitete Dr. Konrad Näser als Züchtungsleiter bei FoersterStauden in Potsdam. Mehrmals im Jahr lädt er Besucher in seinen Garten ein. Auf seinem Rundgang über den Berliner Staudenmarkt besucht er alte und neue Gärtnerkollegen.
Schwerpunkt: Delikatessen aus dem Garten Im Spätsommer tauchen neue Gerüche in den Gärten auf: Pflaumen-, Äpfel- und Birnenduft machen Appetit! Auf dem Berliner Staudenmarkt bestimmen Pomologen die Sorten mitgebrachter Äpfel und bei der traditionellen Schau der Tomatensorten kann probiert werden: wie schmecken orangefarbene oder fast schwarze Tomaten? Eingelegtes und Getrocknetes
Bei der traditionellen Schau der Tomatensorten können auch exotische Früchte probiert werden.� Foto: K. Zillmer
darf als Anregung zum Selbermachen mitgenommen werden. Vor Ort testen Besucher den Apfelsecco aus der Uckermark oder die frisch gepressten Öle aus Brandenburger Saaten. arteFakt bietet köstliche Naschmenüs aus alten Sorten von Erbsen an: klein aber hocharomatisch. Am Stand des BUND informiert eine Ausstellung über saisonale Pilze – und natürlich werden Pilzsammler beraten. Accessoires für den Garten wie Handgefertigtes aus Metall und Ton sind ebenso zu entdecken wie stabiles Werkzeug und Gar tengeräte. Zum Kennenlernen wird ein kleines Gewächshaus aufgebaut und zum Nachschlagen der einen oder anderen Pflanzenfrage werden neue wie antiquarische Gartenbücher angeboten. Die Veranstalterin bittet die Besucher, Transportbehältnisse mitzubringen. � ◾ Berliner Staudenmarkt im Botanischen Garten 5./6. September von 9 bis 18 Uhr Eintritt: wie Botanischer Garten, 6/3 Euro Eingänge: Unter den Eichen und Königin-Luise-Platz Veranstalter: Gärtnerhof GmbH
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Italienerinnen in Berlin und Ein Haus in Tbisili Doppelausstellung im Museum Europäischer Kulturen Video, Krippe und ein Weltherz Das Video einer Performance von Petra Fanzotti geht auf die persönliche Wahrnehmung von Grenzen und deren Überwindung in Europa ein. Kunstvolle Handarbeiten von Francesca Amata präsentieren die moderne Interpretation einer alten italienischen Tradition. Eine von deutschen und italienischen Kindern gefertigte Mischmaschkrippe ist in Anlehnung an die neapolitanische Krippenkunst des 17 Jahrhunderts entstanden, bei der sich christliche Motive und Alltagsszenen mischen. Eine Herzinstallation schlägt den Bogen zu einer grenzenlosen Welt in Frieden und Harmonie. Ein vielseitiges Begleitprogramm rundet die Ausstellung ab. Ornella Orlandini: „Schachteln“, Objektinstallation zu Nora Cavaccini. � Foto: Ornella Orlandini, 2015
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as Museum Europäischer Kulturen zeigt bis zum 28. März 2016 zwei Ausstellungen, die komplett unterschiedliche Aspekte in Europa beleuchten. Zehn „Schachteln“ aus Plexiglas von Ornella Orlandini erzählen die Geschichte von zehn Italienerinnen, die seit weniger als fünf Jahren in Berlin
leben. Mobilität ist das Kennzeichen unserer Zeit und es sind zunehmend Frauen, die Italien verlassen um in Deutschland und hauptsächlich in Berlin heimisch zu werden. Die Schachteln zeigen ein Porträt, Interviews und persönliche Objekte, die mit der Migrationserfahrung verbunden sind.
Langzeitprojekt zum Alltagsleben in Tbisili/Georgien Vaeketili – auf Deutsch etwa „Ich bin freundlich“ ist ein Bezirk von Georgiens Hauptstadt Tbisili, der als Großsiedlung auf früherem Acker- und Weideland entstand. In dem Viertel wurde 1981 ein Haus des Typs Korpus 18 fertiggestellt. Es handelt sich um einen Plattenbau mit neun Etagen. Sieben Treppenaufgänge führen zu
Dahlem & Grunewald extra 25 hier niedergelassen. Eine hohe Arbeitslosigkeit und die Nachwirkungen des Bürgerkriegs sorgen für sozialen Zündstoff. Die Ausstellung umfasst rund 70 Portraits der Bewohner von zehn Korpus-18-Wohnungen aus dem Jahr 2011 mit ihren Lebensgeschichten, Hoffnungen, Träumen und Perspektiven. � ◾ Korpus-18-Wohnung, apt. 1-2. �
Foto: Uta Beyer
je 18 Wohnungen. Die deutsche Fotografin Uta Beyer wirft einen Blick hinter die bröckelnden Fassaden, die betonierte Anonymität und die vernachlässigten öffentlichen Flächen. Sie geht dabei auch existentiellen und universellen Frangen hach der Bedeutung von „Heimat“ und „Zuhause“ nach. Welche Elemente beinhaltet „menschliches
Wohnen“ jenseits kultureller und historischer Prägungen? Heute leben unterschiedliche soziale und ethnische Gruppen in Varketili. Darunter Georgier aus anderen Regionen des Landes und vor allem Flüchtlinge aus den autonomen georgischen Regionen Abchasien und Südossetien. Aber auch Armenier, Kurden, Russen und Ukrainer haben sich
Erfüllbare Träume? Italienerinnen in Berlin Ein Haus in Tbisili. Fotografien von Uta Beyer Museum Europäischer Kulturen Arnimallee25/Lansstraße 8 14195 Berlin www.smb.museum/mek Öffnungszeiten: Di – Fr 10 – 17 Uhr Sa + So 11 – 18 Uhr Eintritt 8 Euro, ermäßigt 4 Euro Die Ausstellungen werden noch bis zum 28. Mai 2016 gezeigt.
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KUNST UND GESCHICHTE
Kunsthaus Dahlem eröffnet
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ie Nachkriegsmoderne in einem Vorkriegsgebäude – einem Haus, das zu den geringen Überbleibseln der „Germania“-Planung zählt. Das von 1938 bis 1942 erbaute Ateliergebäude, für das dieser Teil des Grunewalds gerodet wurde, sollte Sitz von Hitlers favorisiertem Bildhauer Arno Breker werden. Dieser war jedoch nicht allzu oft hier anzutreffen, da die Luftdruckwellen der fallenden Bomben das gläserne Atelierdach mehrfach beschädigten. So war das Arbeiten hier nicht möglich und Breker wich auf das Rittergut Schloss Jäckelsbruch aus. Das Haus, das mit Hebebühne, Kran und Lastenfahrstuhl ausgestattet war und dessen Atelier eine Höhe von immerhin neun Metern aufwies, hatte nach dem Krieg unterschiedliche Nutzer. Der Bildhauer Bernhard Heiliger lebte und wirkte hier ab 1949, die Steinmetzinnung nutzte die Räume und viele internationale Künstler waren im Rahmen des Deutschen Akademischen Austauschdienst hier aktiv.
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Neustart in diesem Jahr Im Juni dieses Jahres startete das Atelierhaus nach Um- und Rückbauarbeiten einen Neubeginn: Als Kunsthaus Dahlem ist es jetzt Ausstellungsort für Nachkriegskunst. Die aktuelle Ausstellung „Porträt Berlin – Künstlerische Positionen der Berliner Nachkriegsmoderne 1945 – 1955“ ist noch bis Juni 2017 zu sehen. Ausgestellt sind über 70 Werke von fast 20 Kunstschaffenden. Darunter Skulpturen, Malerei, Grafik und Fotografie. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam in Berlin trotz materieller Not schnell wieder ein reges kulturelles Leben auf. Zentrales Anliegen der Künstler und Ausstellungsmacher ist die Rehabilitierung der zur NS-Zeit verfemten Künstler der Moderne, eine Bestandsaufnahme dessen, was trotz Diktatur erhalten blieb und der Versuch einer Definition, was im Nachkriegsdeutschland in den Künsten Geltung haben solle. � ◾ Kunsthaus Dahlem Käuzchensteig 8, 14195 Berlin, www.kunsthaus-dahlem.de Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag von 11 – 17 Uhr Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei.
Rollläden schrecken ab Ein solider Rollladen stellt einen mechanischen Widerstand dar, den der Ganove erst einmal überwinden muss. Elektrische Antriebe wie jene des Unternehmens Becker-Antriebe sind zudem mit einer unnachgiebigen Elektromagnetbremse ausgestattet. Sie erschwert, in Kombination mit handelsüblichen Hochschiebesicherungen, das ungewollte Öffnen des Rollladens. Schlieperstraße 18 · 13507 Berlin www.schlomm-rolladenbau.de
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Ausstellung „Potpourri“
Acryl- und Ölmalerei-Arbeiten in der Residenz Dahlem
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och bis zum 30. Juli stellt Gabriele Klinghammer ihre Malereien in der Pflegeeinrichtung Residenz Dahlem in der Clayallee 54-56 aus. Unter dem Titel „Potpourri“ zeigt die Künstlerin zum ersten Mal 20 ihrer jüngsten Acryl- und Ölmalerei-Arbeiten. „Nach der langjährigen, guten Zusammenarbeit mit Frau Klinghammer als Therapeutin finden wir es besonders schön, unseren Bewohnern, den Angehörigen und selbstverständlich auch externen Besuchern die künstlerische Vielfalt von Frau Klinghammer aufzuzeigen“, freut sich Kerstin Jähne. „Die Motive meiner Bilder entstehen beim Malen; manchmal ergibt sich eine Figur und diese entwickle ich weiter“, erklärt Gabriele Klinghammer, die seit 23 Jahren auch als Kunsttherapeutin mit den Bewohnern in der Residenz Dahlem arbeitet. Klinghammers Motive sind gegenständlich und abstrakt zugleich. Meistens ist das Gegenständliche nur im Ansatz erkennbar und
wird daher vom Betrachter eher als unrealistisch und überzogen interpretiert. Manchmal übermalt sie die Leinwand mehrmals, bevor ein Motiv entsteht. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin und Sophiendorf (Ostprignitz), wo sie von viel Natur umgeben ist. Dort findet sie genügend Inspirationen für ihre Natur-Motive, die am Schluss einen wunderbaren Mix aus Wolken, Wasser, Blumen und Tieren ergeben. „Natürlich fließen meine Eindrücke vom Leben auf dem Lande in meine Arbeit als Kunst Kunsttischlerei Michael Schulz
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therapeutin ein. In der Residenz Dahlem arbeite ich häufig mit Senioren, die demenzkrank sind oder an Parkinson leiden, da sich die Pflegeeinrichtung auf diese Erkrankungen spezialisiert hat“, sagt Gabriele Klinghammer. Die Arbeit mit den Bewohnern erfordert sehr viel Geduld und eine ruhige Atmosphäre. „Bei Demenzkranken habe ich über die Jahre beobachtet, dass sich beim Malen Unruhezustände mildern lassen und Aggressionen abgebaut werden. Bewohner mit Parkinson hingegen benötigen beim Malen sehr viele Pausen und bevorzugen Kreide als Malutensil anstelle der Aquarellfarben. Für sie ist besonders wichtig, dass sie etwas festhalten können. Ihre Feinmotorik wird spürbar gefördert“, berichtet die Künstlerin. Viele Bewohner der Residenz Dahlem profitieren von der Teilnahme an den Malkursen. Sie können sich mit anderen austauschen, erfahren Akzeptanz, führen nette Gespräche und spüren Lebensfreude. � ◾
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30 Gesundheit
70 Jahre Kriegsende
AlliiertenMuseum zeigt Ausstellungen zur Befreiung Europas von der NS-Herrschaft
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it zwei Sonderausstellungen würdigt das AlliiertenMuseum in Dahlem das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren. Am 30. Juni wurde die europäische Wanderausstellung „Routes of Liberation: European Legacies of the Second World War“ eröffnet, an der das AlliiertenMuseum als einziges deutsches Museum mitgewirkt hat. Im Oktober greift die Präsentation „Who was a Nazi? Entnazifierung in Deutschland nach 1945“ das museal bisher kaum beachtete Thema der Entnazifizierung im besetzten Nachkriegsdeutschland auf.
Blick in die Ausstellung „Routes of Liberation“.�
Die multimediale Wanderausstellung „Routes of Liberation: European Legacies of the Second World War” ist ein gemeinsames Projekt von Einrichtungen aus den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien, Polen und Deutschland. Sie betrachtet das Kriegsende und seine Folgen aus verschiedenen nationalen Blickwinkeln, um die Bedeutung des größten bewaffneten Konflikts der Menschheitsgeschichte für Europa deutlich zu machen. Im Fokus der Ausstellung steht der Weg der Alliierten zur Befreiung Europas von der NS-Herrschaft in den Jahren 1944 und 1945. Anhand von zwölf Schlüsselbegriffen und sechzehn Biografien von Zivilisten und Militärs aus verschiedenen Nationen werden unterschiedliche individuelle Erfahrungen der letzten beiden Kriegsjahre aufgezeigt: Während die westeuropäischen Länder nach der Landung amerikanischer, britischer und Commonwealth-Truppen in der Normandie befreit wurden, kam der Krieg nach Deutschland. In Ost- und Ostmitteleuropa rückte die Rote Armee vor und bereitete den Boden für die Errichtung kommunistischer Diktaturen.
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Am 13. September von 11 bis 17.30 Uhr nimmt das Alliiertenmuseum am Tag des offenen
Dahlem & Grunewald extra 31 menvielfalt entdecken. Im Anschluss wird ein geführter Spaziergang durch das benachbarte Wohngebiet am Hüttenweg angeboten, dass in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut wurde. Mit einem großen Versorgungszentrum und Schwimmbad war es die erste große Siedlung für US-Soldaten und ihre Familien in Berlin. Die Architekturführung und der Kiezspaziergang fangen um 11 und 15 Uhr an, sie dauern ca. 2,5 Stunden. Anmeldung bis zum 11. September unter ☎ 81 81 99-0 oder info@alliiertenmuseum.de. Der Eintritt ist frei. Ab dem 9. Oktober folgt die Sonderausstellung „Who was a Nazi? Entnazifizierung in Deutschland nach 1945“. � ◾ Routes of Liberation: European Legacies of the Second World War 1. Juli – 30. August 2015 Öffnungszeiten täglich außer montags von 10 – 18 Uhr
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Denkmals teil. Bei der Führung „Little America in Berlin. Architekturführung und Kiezspaziergang“ lässt sich eine große Farben- und For Alliierten Museum Clayallee 135 14195 Berlin www.alliiertenmuseum.de
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32 Gesundheit
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Lässt zu viel Salz die Nerven flattern? Hoher Salzkonsum kann den Blutdruck nach oben treiben
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it einem erhöhten Blutdruck erhöht sich das Risiko für HerzKreislauf-Erkrankungen – das ist bekannt. Anfang dieses Jahres gab eine Forschergruppe zu bedenken, dass ein zu geringer Kochsalz-Konsum zumindest bei älteren Menschen auch nicht das Wahre sei: Eine sehr niedrige Salzzufuhr erhöhe ebenfalls des Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In dem Hin und Her der Salzbotschaften gibt es nun einen ganz neuen Aspekt: Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass ein hoher Salzkonsum keineswegs nur den Blutdruck in die Höhe treibt, sondern auch
verschiedene Organe belastet. So wird die Funktion der „Wandschicht“ (Endothel) gestört, die die Arterien auskleidet, was letztlich eine Artherosklerose zur Folge haben kann. Zu hoher Salzkonsum begünstigt zudem eine „Verdickung“ der Herzkammern, was auf Dauer das Risiko einer Herzschwäche erhöht. Die Nierenfunktion leidet unter einem hohen Salzkonsum ebenso wie bestimmte Nerven des vegetativen Nervensystems, die übersensibel werden und verstärkt auf Reize reagieren. Dies könnte sich auf die Funktion sämtlicher Organe auswirken, die von eben diesen Nerven beeinflusst werden. Dazu gehören
Herz, Lunge, Geschlechtsorgane und Blase. Die Angaben, wieviel Salz im Essen gesund ist, variieren zum Teil ebenfalls erheblich. Allerdings ist es sowieso kaum praktikabel, den Salzgehalt seiner Nahrung wirklich zu bestimmen, da viele Lebensmittel „verstecktes“ Salz enthalten. Besser ist es laut Deutschem Grünen Kreuz e. V., die wichtigsten Regeln im Blick zu haben. Wer Salz einsparen möchte, sollte den Konsum gepökelter Wurstwaren einschränken, auf Tütensuppen und Fertiggerichte weitgehend verzichten, möglichst auf frische Zutaten setzen und den Salzstreuer zum Nachwürzen vom Tisch nehmen. � ◾
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34 Gesundheit
Nach den Ferien kommt das große Lausen Kopflausbefall wirksam bekämpfen
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m Herbst kommt es in Kindergärten und Schulen vermehrt zu Läusealarm. Der Grund dafür ist denkbar einfach: Viele Kinder bringen die unliebsamen Quälgeister aus dem Ferienlager oder dem Kinderclub im Urlaub mit. Schließlich sind Kinder längst nicht so kontaktscheu wie Erwachsene. Sie benutzen gemeinsam Haarbürsten, tauschen Kleidungsstücke untereinander oder stecken beim Spielen und Toben die Köpfe zusammen. Das nützen die flinken Krabbeltiere aus und können sich schnell von Haupt zu Haupt verbreiten. Wenn Kinder sich vermehrt am Kopf kratzen, sollten die Eltern vorsichtshalber das Haar nach Läusen durchsuchen. Viele Experten empfehlen auch, auf das nasse Haar
eine Spülung aufzutragen und dann die Haare mit einem feinen Kamm durchzukämmen. Den Kamm auf einem Papiertaschentuch abstreifen – so werden die kleinen Plagegeister sichtbar.
Moderne Mittel ersticken das Ungeziefer Zeigt sich beim Nachwuchs tatsächlich ein Kopflausbefall, dann sollte schnell gehandelt werden, um eine weitere Verbreitung zu vermeiden. Wirksam ist der Griff zu modernen Kopflausmitteln wie etwa Nyda aus der Apotheke. Es enthält ein spezielles Dimeticon (Silikonöl), das tief in die Atemwege der Läuse und Nissen
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Gesundheit 35 eindringt – und sie ersticken lässt. Innerhalb weniger Minuten werden die Parasiten bewegungsunfähig und zeigen keine wesentlichen Lebenszeichen mehr. Zwei Behandlungen sind nötig. Nach erfolgter Erstbehandlung können die Kinder bereits wieder öffentliche Einrichtungen besuchen.
Läuse wollen auf dem Kopf bleiben Kopfläuse sind eklig, aber völlig harmlos. Jeder kann sie bekommen, der Befall hat absolut nichts mit Unsauberkeit zu tun. Es gibt auch keinen Grund für Hektik, Panik, Putzorgien, Vorwürfe an sich selbst, an andere Kinder, Erzieher oder Lehrer. Die kleinen Tierchen leben ausschließlich auf dem Kopf, können weder fliegen noch werden sie von Haustieren übertragen. Es reicht aus, das Kinderzimmer gründlich zu saugen oder zu wischen und die Kuscheltiere und Bettwäsche des Kindes bei mindestens 60 Grad zu waschen, um eventuell vorhandene Tiere abzutöten. � ◾
Bekommen auch Kinder mit kurzen Haaren Läuse? Die Länge der Haare hat wenig Einfluss darauf, ob jemand mit Läusen angesteckt wird oder nicht. Nur bei keinen oder extrem kurzen Haaren haben die Läuse nichts, um sich festzuhalten, und lassen sich daher hier auch nicht nieder. Kurze Haare haben zwar den � Foto: djd/G. Pohl-Boskamp Vorteil, dass es einfacher ist, die Läuse und Nissen zu finden und zu entfernen, aber sie sind kein Schutz vor einem Befall. Auch die Sauberkeit der Haare trägt nicht dazu bei, Lausbefall zu verhindern. Daher sind Läuse auch kein Zeichen für Unsauberkeit oder Hygienemängel.
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