Dahlem & Grunewald Journal - Juni/Juli 2020

Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf

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Dahlem & Grunewald Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf

Eine Kirche für Grunewald Gotteshaus wurde 1904 eingeweiht

Juni / Juli Nr. 3/2020

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Eine Kirche für Grunewald Nach knapp zwei Jahren Bauzeit stand das Gotteshaus

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m Jahr 1899 ernannte der Kaiser Wilhelm II. auf Anregung seines Reichskanzlers Otto von Bismarck die Kolonie Grunewald zur selbständigen Landgemeinde. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche wurde schnell laut und die KurfürstendammGesellschaft, die die Grundstücke in der Kolonie verkaufte, stellte ein Grundstück für den Kirchenbau zur Verfügung. So wurde 1901 ein Wettbewerb

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Impressum

Dahlem & Grunewald Journal, 8. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Dahlem & Grunewald Journal erscheint alle zwei Monate in Dahlem, Grunewald und Schmargendorf am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe August/September Nr. 4/2020 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.07.2020 Erscheinung: 01.08.2020

Das aufwändig gestaltete Portal wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und durch ein schlichteres ersetzt.

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Dahlem & Grunewald Journals

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ausgeschrieben, aus dem der Entwurf „Ex profundis“ von Regierungsbaumeister Philipp Nitze, Halle an der Saale, als Sieger hervorging. Baubeginn war im Juli 1902. Und bereits am 1. Juni 1904 fand die Einweihung statt – unter Anwesenheit vieler Prominenter. Natürlich hatte die kurze Bauzeit auch mit der Finanzkraft der Gemeindemitglieder zu tun, die sich beim Kirchenbau großzügig gezeigt hatten. Das spiegelte sich auch in der aufwändigen Ausstattung wider.

Zerstörung und erneute Einweihung Die im spätgotischen Stil errichtete Kirche stand fast 40 Jahre unbeschädigt zur Freude der Gemeindemitglieder an der Bis Die Gemeinde baute die Grunewaldkirche mit großem Engagement wieder auf.

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Dahlem & Grunewald Journal marckallee. Dazu gehörte auch Dietrich Bonhoeffer, der hier 1921 konfirmiert wurde. Doch wie vieles andere überstand das Gotteshaus den Zweiten Weltkrieg auch nicht unbeschadet. Im Jahr 1943 stürzte das Dach ein, nachdem Luftminen und Brandbomben in der Nähe der Kirche niedergegangen waren. Die Fenster zersplitterten und der Innenraum lag voller Trümmer. Nach deren Beseitigung fanden Gottesdienste und Taufen unter freiem Himmel statt. Erst 1953 wurde mit der Instandsetzung der Kirche begonnen. 1959 erfolgte die erneute Einweihung der Kirche, deren Inneres sich nun schlichter präsentierte als in den Anfangsjahren. Die Fenster waren damals lediglich notverglast, da die schönen

Grunewaldkirche nach der Einweihung 1904.

Antikfenster aus früheren Zeiten ebenfalls zerstört waren. Dieses Provisorium hielt länger – 1986 gründete die Gemeinde einen Förderkreis, um neue Fenster zu finanzieren. Auch das gelang mit langem Atem – nach dem

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erst die Fenster an der Nordseite und an der Chorrosette erneuert wurden, konnten im März 2000 die Fenster an der Südwand eingeweiht werden. Bei den Fenstern entschied sich die Gemeinde für Entwürfe von Professor Johannes Schreiter, der von 1963 bis 1987 an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Frankfurt am Main lehrte. Er hatte als Glasbilder die Fenster in vielen Kirchen gestaltet, unter anderem an der Marienkirche in Prenzlau/Uckermark. � ◾

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Ein Theologe im Widerstand

Dietrich Bonhoeffer wurde vor 75 Jahren ermordet

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er Theologe Dietrich Bonhoeffer kam als sechstes Kind – das siebte war seine Zwillingsschwester Susanne – von Paula und Karl Bonhoeffer zur Welt. Sein Vater war Psychiater und Neurologe. Nach ihm wurden die Karl-BonhoefferNervenheilstätten in Wittenau benannt. Mutter Paula, geborene von Hase, war ausgebildete Lehrerin für höhere Mädchenschulen. Sie unterrichtete ihre Kinder anfangs selbst. In dem weltoffenen Haus gab es zahlreiche Feste und interessante Besucher, von denen die Kinder viele Anregungen bekamen. Nach dem Abitur begann Dietrich Bonhoeffer ein Theologiestudium in Tübingen. Während des Studiums reiste Dietrich gemeinsam mit seinem Bruder Klaus nach Rom. Er war von der Stadt und der katholischen Kirche dort tief beeindruckt. Die erste Stelle nach seinem Studium trat Dietrich Bonhoeffer als Vikar in der deutschen evangelischen Gemeinde Barcelona an. Er war bei den Gemeindemitgliedern beliebt, bei seinen Predigten war die Kirche voll. Nach der Zeit in Barcelona absolvierte er an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin das Zweite Theologische Examen. Dank eines Stipendiums verbrachte er ein Jahr am Union Theological Seminary in New York. Einer seiner Mitstudenten war der französische Pazifist Jean Lasserre. Durch seine An regungen begann der bis dato unpolitische Bonhoeffer, sich mit politischen Themen und Frieden auseinanderzusetzen. Dem Jahr in den USA folgte zunächst eine Lehrtätigkeit als Assistent an der Friedrich-Wilhelm-Universität. Im November 1931 wurde Dietrich Bonhoeffer Pfarrer in der St. Matt­häuskirche in Tiergarten.

Kritik am Nationalsozialismus Die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten sah Bonhoeffer kritisch. Das schlug sich auch in seinen Veröffentlichungen und Predigten nieder. Er nutzte seine internationalen Kontakte, um auf die Judenverfolgung aufmerksam zu machen und engagierte sich von Anfang an in der Bekennenden Kirche. Gemeinsam mit Martin Niemöller gründete er den Pfarrernotbund, um Pfarrern jüdischer Herkunft zu helfen. Im Oktober 1933 verließ Dietrich Bonhoeffer Deutschland erneut und wurde Pfarrer für zwei deutsche Kirchengemeinden in London. 1935 kehrte er auf Bitten der Bekennenden Kirche nach Deutschland zurück. Er leitete in Finkenwalde ein Predigerseminar, das 1937 polizeilich geschlossen wurde. Die Arbeit ging im Untergrund weiter und endete erst 1940. Viele der Vikare, die dort teilgenommen hatten, waren mittlerweile in die Wehrmacht eingezogen worden. Auch

Dietrich Bonhoeffer.�

Foto: Bundesarchiv

Dietrich Bonhoeffer fürchtete die Einberufung und nahm eine Einladung zu einer Vortragsreise in den USA wahr, als der Musterungsbefehl kam. Nach sechs Wochen kehrte er nach Deutschland zurück, obwohl seine Freunde in den USA versuchten, ihn in Anbetracht der dortigen Gefahr zurückzuhalten. Doch Bonhoeffer hatte das Gefühl, seine Kirche, Familie und Freunde im Stich zu lassen, wenn er in den USA blieb. Auf der Rückreise besuchter er seine Zwillingsschwester und ihren Mann in London. Dort erfuhr Dietrich Bonhoeffer von der Ermordung Paul Schneiders, eines Pfarrers der Bekennenden Kirche, im KZ Buchenwald.

Tod durch Erhängen Durch die Repressalien war die Bekennende Kirche immer

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Dahlem & Grunewald Journal schwächer geworden. Dietrich Bonhoeffer engagierte sich nun nicht nur kirchlich, sondern auch politisch. Nach seiner Rückkehr erhielt er wegen seiner „volkszersetzenden Tätigkeit“ erst Redeverbot, ein halbes Jahr später auch Schreibverbot. Am 30. Oktober 1941 musste Bonhoeffer in den Dienst der Nationalsozialisten. Er wurde für die Spionageabwehr eingesetzt. Tatsächlich nutzte er die Zeit, um den Widerstand voranzubringen. Über den Londoner Geistlichen George Bell ließ er der britischen Regierung Informationen über den Widerstand zukommen. Doch diese antwortete Bell nur, sie sei nicht an der Unterstützung des deutschen Widerstands interessiert. Nach den Anschlägen auf Hitler im März 1943 durch die Gruppe um Admiral Canaris und Dietrichs Bruder Klaus Bonhoeffer wurden Dietrich Bonhoeffer und sein Schwager Hans von Dohnanyi verhaftet. Das Strafverfahren wurde aber nicht eröffnet, weil der Heeresrichter Karl Sack, der ebenfalls zu den Kreisen der Widerständler zählte, das Verfahren aufhielt. Bonhoeffer und seinen Mitverschwörern konnte nichts nachgewiesen werden. Doch

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Seit 1916 lebte die Familie Bonhoeffer in der Wangenheimstraße in Grunewald.

zufällig fand die Gestapo in einem Archiv Dokumente über Umsturzversuche, Tagebuchseiten von Canaris und Aufzeichnungen von Dohnanyi. Auch Karl Sack und weitere Mitglieder aus dem Kreis der Widerstandsgruppe waren mittlerweile verhaftet worden. Am 9. April 1945 wurden Dietrich Bonhoeffer, Hans von Dohnanyi, Hans Oster, Karl Sack, Wilhelm Canaris und Ludwig Gehre im KZ Flossenbürg gehängt.� ◾

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Musik kennt keine Grenzen

Chor der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin singt für die Freundschaft

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n der gemeinnützigen Stiftung Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin (JDZB) kommen Menschen zusammen, die sich engagiert der japanisch-deutschen und internationalen Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft widmen. Die Anregung zur Stiftungsgründung im Jahr 1985 kam von den damaligen Regierungschefs der Bundesrepublik Deutschland und Japans, Dr. Helmut Kohl und Nakasone Yasuhiro.

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Dahlem & Grunewald Journal In dem Zentrum in der Saargemünder Straße 2 in Berlin-Dahlem treffen sich mittwochs von 17.30 – 19.30 Uhr japanische und deutsche Mitglieder des gemischten Chores der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin zur Probe, um zwischen beiden Völkern musikalisch eine Brücke zu schlagen. Der Chor wurde 1987 gegründet, zeitgleich mit der Eröffnung des Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin, das zu diesem Zeitpunkt seinen Sitz noch im Gebäude der ehemaligen wiederaufgebauten Japanischen Botschaft in der Tiergartenstraße hatte. Mit Verlegung des Deutschen Regierungssitzes von Bonn nach Berlin zog das JDZB im Jahr 1998 in die Saargemünder Straße an seinen heutigen Standort. Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e. V. (DJG Berlin), welcher der Chor angehört, blickt auf eine 130-jährige Tradition zurück: 1890 war sie als „Wa-Doku-Kai“ durch Mitglieder des Seminars für Orientalische Sprachen an der Königlichen-Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin gegründet worden; mit festen Statuten für u. a. Vortrags- und Musikveranstaltungen, Wohltätigkeitsbälle zugunsten Japans, Dinners, wissenschaftliche und gesellige Ausflügen sowie Kunstaustellungen. Zu Beginn waren Professoren und Studenten Mitglieder, später auch Geschäftsleute und Diplomaten. Inzwischen ist die DJG Berlin die älteste der rund 50 Deutsch-Japanischen Gesellschaften in Deutschland. Aufnahme im Verein finden Menschen, die sich für Japan und seine Menschen, seine Geschichte und Kultur interessieren.

Blumenstadt und Dorffest verbinden Ein wichtiges Stück Kulturpflege leistet der Chor der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin mit seinem deutsche und japanische Lieder umfassenden Liedgut, beherrscht darüber hinaus aber auch größere Chorwerke wie Beethovens Neunte. Auftrittsmöglichkeiten findet der Chor bei Veranstaltungen der DJG wie dem MANGA- Wettbewerb, auf HANAMI- und Sommerfesten sowie zu unterschiedlichsten Anlässen wie der Steglitzer Woche. Dabei kommt es auch zu gemeinsamen

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Vor dem Auftritt steht das Proben.

Auftritten mit dem Frauenchor Zehlendorf 1952 (siehe Gazette 2/20). „Wir werden aber auch gerne von anderen japanischen Chören besucht“, betont die Vorsitzende des Chores, Yukiko Kishi-von Heyden. Einzelne Chormitglieder würden auch schon mal für größere Chorwerke und Messen an

den Berliner Dom oder die Philharmonie „ausgeliehen“. Musikalische Leiterin des Chores, der sich aus Mitgliedsbeiträgen selbst finanziert und den Probenraum am JDZB mietfrei nutzen kann, ist seit 2015 Saiko­YoshidaMengk, die im Alltag Kantorin ist. Zunächst hatte sie selbst im Chor mitgesungen, bevor sie die musi kalische Leitung übernahm. Von Zeit zu Zeit gesellt sich Stimmtrainerin Yuko Takemichi dazu, um den Chorstimmen den letzten Schliff zu geben. Das Durchschnittsalter der zu einem Drittel deutschen und zu zwei Drittel japanischen Sängerinnen und Sänger liegt bei 50 Jahren, das jüngste Mit Nasse Wände, Feuchte Keller? Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und drückendes Wasser auch ohne Schachten von innen ausgeführt Mariendorfer Damm 159, 12107 Berlin, ☎ (030) 36 80 15 86/87, Fax 36 80 15 88, www.inserf-bautenschutz.de TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband

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Der Chor der DJG Berlin beim Japan Festival.�

glied ist 18 das älteste 82 Jahre, Chormitgliedschaften von über 10 Jahren gibt es einige. „Die MANGA-Bewegung bringt auch jüngere Sänger in unseren Chor“, erklärt Frau Kishi-von Heyden, die als Dolmetscherin das richtige Rüstzeug mitbringt, um die japanischen Liedtexte verständlich ins Deutsche

Foto: DJG Berlin

zu übersetzen, und selbst seit über 20 Jahren mitsingt. „Denn schließlich müssen diejenigen Sänger, die Japanisch nicht beherrschen, ja wissen, was sie singen“, fährt sie fort. Japanische Sprachkenntnisse sind also nicht erforderlich, um Chormitglied zu werden. Jedoch ist die VereinsMitgliedschaft im DJG Berlin

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Voraussetzung, dazu kommt der Jahresbeitrag als Chormitglied. Das rund 60 Lieder umfassende Repertoire für die Stimmen Sopran, Alt, Tenor und Bass reicht von Volks-, Wander- und Kinderliedern bis hin zu traditionellen japanischen Titeln. Zu Beginn steht meist das auf Deutsch, nach der Melodie von

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Foto: DJG Berlin

Marc-Antoine Charpentiers komponierter „Eurovisionshymne“ gesungene Begrüßungslied „Willkommen ihr lieben Gäste“. – Dass Musik keine Grenzen kennt und in alle Ewigkeit klingt, – eine schöne Ansage in diesen Tagen. Frohe Stimmung verbreiten auch die japanischen Lieder, in der Originalsprache gesungen. Da wird zuvor als „Classic meets alle meine Entchen“ auf Deutsch das beliebte Kinderlied in Operetten- und Opernvariationen präsentiert, in „Hana no Machi“ dann aber die Blumenstadt in Japanisch besungen, die voller Blumen ist dank des Frühlings

Musikalische Leiterin Saiko Yoshida-Mengk.

und des Windes, der im Kreis über die Täler weht. Und in einem weiteren Lied aus Japan findet ein fröhliches ErntedankDorffest statt, mit dem glücklich den Göttern gedankt und

Mut gemacht wird: „Don don cha lala don cha lala“ klingt es fröhlich vierstimmig über den Flur des Japanisch-Deutschen Zentrums, und die strahlenden Gesichter der Sägerinnen und Sänger beweisen einmal mehr: Musik kennt keine Grenzen. Interessentinnen und Interessenten, die im Chor mitsingen möchten, sind herzlich willkommen. Sie können unter Telefon 0175  2101007 oder E-Mail yukiko@vonheyden.com Kontakt aufnehmen. Weitere Informationen unter www.chor-djg-berlin.de .� ◾ � Jacqueline Lorenz

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75 Jahre Galerie Gerd Rosen Ausstellung im Kunsthaus Dahlem

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m 9.  August 1945 eröffnete am Kurfürstendamm  215 die Galerie Gerd Rosen als erster Ausstellungsraum für moderne und zeitgenössische Kunst im Nachkriegs-Berlin. Gründer waren der Buchhändler Gerd Rosen, der Kaufmann und Kunstsammler Max Leon Flemming und der Maler Heinz Trökes. Am Aufbau war auch die Schriftstellerin Ilse-Margret Vogel beteiligt. Trökes agierte bis 1946 als künstlerischer Leiter, ihm folgten bis 1947 der Bildhauer Hans Uhlmann und bis Sommer 1948 Rudolf Springer, der sich dann selbständig machte. Von 1948 bis 1951 leitete der Künstler Wolfgang Frankenstein die Galerie Gerd Rosen. Zu den Künstlern der Galerie zählten u. a. Alexander Camaro, Werner Heldt, Hannah Höch sowie Juro Kubicek, Jeanne Mammen, Hans Thiemann und Mac Zimmermann. Dazu wurden Arbeiten der Bildhauer und Bildhauerinnen Karl Hartung, Bernhard Heiliger, Louise Stomps und Hans Uhlmann gezeigt. Neben Einzel- wurden auch Gruppenausstellungen organisiert. Besonders wegweisend waren dabei die Präsentationen der französischen Moderne mit Werken von Pablo Picasso, Henri Matisse und Georges Braque. Auch die unter den Nationalsozialisten verfemte deutsche Moderne wurde mit Arbeiten

Heinz Trökes: Flug der Steinvögel, 1946, Kunstsammlung Karlsruher Institut für Technologie (KIT). � Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2020

von Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee und Emil Nolde gewürdigt. Die wichtigste Zeit der Galerie Gerd Rosen dauerte bis 1948 am Kurfürstendamm  1949 erfolgte der Umzug in die Hardenbergstraße  7. Auch wenn noch bedeutende Ausstellungen bis 1951 ausgerichtet wurden, hinterließen der Kalte Krieg und die aufkommende Spaltung Berlins mit der damit verbundenen Ideologisierung der modernen Kunst ihre Spuren. Nicht zuletzt durch die Auswirkungen der Währungsreform und der Berlin-Blockade stand die Galerie Gerd Rosen bereits 1948 vor dem Bankrott. Wolfgang Frankenstein führte die Aktivitäten fort, doch rückten zunehmend Antiquariat und Buchauktionen in den Vorder grund. Zu Beginn der 1950erJahre wurde die Galerietätigkeit nahezu gänzlich eingestellt. 1955 gelang eine Wiederbelebung des Ausstellungsbetriebs und Kunsthandels, wobei man nun mit weitaus weniger avantgardistischen Positionen an die Öffentlichkeit trat. Ein Jahr nach Gerd Rosens Tod 1961 wurden die Galerie und das Antiquariat geschlossen. Mit 75 Jahre Galerie Gerd Rosen würdigt das Kunsthaus Dahlem diesen wichtigen Ausstellungsort für moderne und zeitgenössische Kunst nach Kriegsende und zwölf Jahren Propaganda des NS-Regimes. Gezeigt werden etwa 30  Arbeiten, die in den ersten fünf Nachkriegsjahren bei Rosen ausgestellt und zum Teil auch in Broschüren der Galerie reproduziert wurden. Einige der Werke sind erstmals seit ihrer Ausstellung bei Rosen wieder öffentlich zu sehen. Die Ausstellung wird bis zum 9.  August gezeigt. Unter Berücksichtigung der allgemein bekannten Hygieneregeln ist ein Besuch zu den gewohnten Besuchszeiten, Mittwoch bis Montag von 11 bis 17 Uhr möglich. Zusätzliches Personal steht den Besucherinnen und Besuchern für Fragen zur Verfügung. Kunsthaus Dahlem, Käuzchensteig  12, 14195  Berlin. Öffnungszeiten Mi – Mo 11 bis 17 Uhr.� ◾

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Dahlem & Grunewald Gesundheit Journal

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Neue Heimat für KulturKiosk-Bücher Ab Juni geht´s los

Im Neuen KulturKiosk am U-Bahnhof Oskar-Helene-Heim stehen bald wieder die Bücher im Mittelpunkt.

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urz vor Redaktionsschluss erreichte uns die Nachricht: Gudrun Krienke vom „Kunst in Zehlendorf e. V.“ hat den Mietvertrag mit dem Bezirksamt für den Kiosk am UBahnhof Oskar-Helene-Heim am 13. Mai unterschrieben. „Für mich ist der 13.  Mai ein Glückstag“, freut sich die Vereinsvorsitzende nun. Anfang Juni sollen die einst im KulturKiosk Zehlendorf Mitte beheimateten Bücher im neuen Domizil einziehen. – Und auch Christine Wehner wird wieder mit viel Liebe zu Büchern und Kunden mit von der Partie sein, wie Gudrun Krienke verrät. Bei der gemeinsamen Kioskbe gehung mit Tobias Lindemann von der Bezirksverwaltung anlässlich der Vertragsunterzeichnung kamen einige Mängel zur Sprache, die das Bezirksamt aber sehr zeitnah beseitigen lassen will, wie Gudrun Krienke erklärt. So sind noch eine undichte Stelle in der Decke und lose Gehwegplatten, durch die Regenwasser ins Kioskinnere läuft, zu reparieren. Danach steht eine kleine Renovierung mit dem Streichen der Wände an. Gudrun Krienke hofft dabei auf ehrenamtliche Unterstützung von Malerfirmen oder Hobbymalern aus dem Bezirk. – Spendenquittungen können ausgestellt werden. Dann geht´s richtig los: In dem

kleinen, zum verkehrsgünstig gelegenen Kiosk gehörenden Pavillon will der Kunstverein Lesungen und Musikvorträge anbieten. Die Schlachtenseer Künstlerin Marina Schulze, die bereits die Wände in Gudrun Krienkes alpha-nova werkstattTHEATER in Steglitz belebte, soll auch aus dem neuen Kiosk ein lebendiges Kunstwerk machen, das in vollkommener Harmonie zu den angebotenen Buch-Raritäten steht. Wer hilft beim Malern und Einräumen im „Neuen KulturKiosk“ mit??? – Bitte bei Gudrun Krienke melden unter Telefon 030 – 202 56 026.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Partner in Krisenzeiten: Das Robert Koch-Institut Nicht nur in Corona-Zeiten auf allen Ebenen im Einsatz für die Gesundheit

Hauptsitz des Robert Koch-Instituts am Nordufer in Berlin-Wedding.

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Foto: Manuel Frauendorf / RKI

ines der weltweit ältesten täglich von sich reden. Aber als Bundesoberbehörde für Inbiomedizinischen Institu- nicht nur in Krisenzeiten steht fektionskrankheiten und nicht te macht in Corona-Zeiten das Robert Koch-Institut (RKI) übertragbare Krankheiten so Wir gestalten Gärten • Freiraumplanung • Gartengestaltung • Pflanzenservice

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Hauptportal des RKI-Standortes am Nordufer 20 – 1900 errichtet als Dienstgebäude des Königlich Preußischen Instituts für Infektionskrankheiten.�

wie als zentrale Forschungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland hinter der Bevölkerung, um sie vor bedrohlichen Krankheiten zu schützen, den Gesundheitszustand zu verbessern und transparent aufzuklären. Dazu forschen am RKI rund 1.200 Menschen aus 90 verschiedenen Berufen, darun ter ca. 450 Wissenschaftler und Doktoranden. Als zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention hat das Institut, das direkt dem Bundesministerium für Gesundheit unterstellt ist, weitere wichtige Aufgaben als zentrale Einrichtung des

Foto: RKI

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Dahlem & Grunewald Journal chung und die Analyse sowie Bewertung hochgefährlicher, sich weitverbreitender Krankheiten von hoher öffentlicher und gesundheitspolitischer Bedeutung geht.

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Dreimal in Berlin Die Welt wandelt sich, und so müssen sich auch Institutionen wandeln, um Schritt halten zu können. Das weltweit mit Public-Health-Akteuren, FachMedizinern, internationalen Institutionen, Gremien und Kommissionen vernetzte RKI hat sich nicht von ungefähr zum weltweit anerkannten Institut für die Gesundheit der Bevölkerung entwickelt, dabei immer wieder neue Herausforderungen angenommen, eigene Forschungsansätze kritisch hinterfragt und weiterentwickelt. 1891 gegründet, gilt es heute als eine der weltweit ältesten Forschungseinrichtungen im Bereich der Biomedizin, das eigenverantwortlich und unabhängig arbeitet. Dabei ist es dem Institut wichtig, Verantwortung auf globaler Ebene zu übernehmen, besonders wenn es um bedrohliche Gesundheitskrisen wie Corona geht. Diese Krisen gemeinsam mit den

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Robert Koch, Begründer der Bakteriologie, Nobelpreisträger. �

betroffenen Ländern zu bewältigen, ist gerade derzeit ein wichtiges Ziel des RKI. Es erfüllt damit Aufgaben für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und für das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC). An drei Berliner Standorten ist das RKI vertreten: Im 1897 errichteten denkmalgeschützten Gebäude am Nordufer in BerlinWedding liegt nahe Campus Virchow-Klinikum der Charité sein Hauptsitz. Das Gebäude wurde einst als Ergänzung zum 1891 gegründeten Königlich Preußischen Institut für Infektionskrankheiten errichtet. Heute sind hier Institutsleitung, HIVForschung, Bioinformatik und Bibliothek untergebracht. Auch das Mausoleum für Robert Koch

und das der Öffentlichkeit zugängliche Museum befinden sich in dem Bau. Am Standort Seestraße in BerlinMoabit sind in saniertem Gebäudekomplex und Laborneubau

Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Mikrobiologe und Präsident des Robert Koch-Institut. �Foto von 2016: Andrea Schnartendorff / RKI

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Forschungslabore, Hochsicherheitslabor und IT-Abteilung untergebracht. Der dritte Standort an der General-Pape-Straße im Bezirk Tempelhof-Schöneberg beherbergt im ehemaligen1895 für die Landwehrinspektion Berlin erbauten denkmalgeschützten Kasernengebäude die Epidemiologie, Gesundheitsmonitoring und Institutsdruckerei. Außerhalb von Berlin, in Wernigerode in Harz, besitzt das RKI eine Außenstelle mit den Hauptforschungsbereichen bakterielle Infektionen, Antibiotika-Resistenzen, Zoonosen, und angewandte Bioinformatik. Zusätzlich befindet sich dort das Nationale Referenzzentrum für Staphylokokken, Enterokokken, Salmonellen und Darmpathogene.

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Dahlem & Grunewald Gesundheit Journal

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Derzeit in den Medien wohl bekanntestes Gesicht des RKI ist Prof. Dr. Lothar Heinz Wieler, Präsident und Fach-Veterinärmediziner für Mikrobiologie. Verständlich vermittelt er Fachleuten und der Öffentlichkeit den zur Coronavirus SARS-CoV-2-Pandemie aktuellen Wissensstand und die gegenwärtige Gesundheitslage. Der gebürtige Nordrhein-Westfale aus Königswinter studierte als Sohn eines Tierarztes und einer Landwirtin Anfang der 80er-Jahre an der FU Berlin Veterinärmedizin, arbeitete an der Pathologie der Universität Ulm und promovierte an der LudwigMaximilians-Universität München. Am Institut für Hygiene in Gießen habilitierte er für das Fach„Infektionskrankheiten und Hygiene der Tiere“. Ab 1998 war Wieler Professor für Mikrobiologie und Tierseuchenlehre am Fachbereich Veterinärmedizin der FU Berlin sowie geschäftsführender Direktor des Tierseuchen-Institut. Seit 2015 ist er Präsident des RKI. Prof. Dr. Wieler ist Mitglied zahlreicher namhaf Garten-Objekte Garten-Accessoires Garten-Geschenke

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Das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten. �

ter Institutionen, darunter die Schutzkommission beim Bundesministerium des Innern.

Robert Koch und das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten

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Vor 110 Jahren, am 27. Mai 1910 verstarb im Alter von 67 Jahren Robert Koch, Berliner Arzt und Begründer der Bakteriologie – und der Entdecker der Erreger von Tuberkulose und Cholera, Nobelpreisträger und Ehrenbürger Berlins. Seine Berliner Tätigkeit begann im Jahr 1880 bescheiden am Kaiserlichen Gesundheitsamt, wo er sich schon bald – assistiert von Georg Gaffky und Friedrich Loeffler – auf die Suche nach dem Tuberkulosebakterium machte, das er als Erreger der Lungenerkrankung bereits nach acht Monaten erstmals nachweisen konnte. Weitere Arbeitsjahre folgten am neu gegründeten Hygiene-Institut der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität (Vorläufer der Humboldt-Universität), wo er 1883 zum Professor der Hygiene ernannt wurde und die Instituts-Leitung übernahm. Trotz vielfältiger Aufgaben vernachlässigte er seine Forschung nicht und konnte 1890 das Tuberkulin als mögliches Heilmittel gegen Tuberkulose vorstellen. Kultusminister Gustav von Goßler eröffnete daraufhin Robert Koch sein Vorhaben, ihn von seinen

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Aufgaben am Hygiene-Institut zu entbinden und stattdessen ein für ihn allein zu Forschungszwecken bestimmtes Institut ins Leben zu rufen. – Ein Vorschlag, dem Robert Koch nur zu gern zustimmte: Am 1. Juli 1891 wurde das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten Ecke Charité-/ Schumannstraße erst einmal behelfsmäßig im sogenannten Triangel-Bau eröffnet. 1900 folgte das Dienstgebäude am Nordufer 20, das heute ein Standort des RKI ist. Bis 1904 blieb Robert Koch Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten. Während der kommenden Jahre begab sich Koch im Auftrag der Regierung auf Expeditionen nach u. a. Italien, Indien und Afrika, wo er Tropen-Krankheiten wie Malaria, Schlafkrankheit, Texasfieber und Rinderpest erforschte. 1912, zwei Jahre nach Kochs Tod, wurde das Institut in „Königlich Preußisches Institut für Infektionskrankheiten – Robert Koch –“ umbenannt. Der Satz, den Robert Koch 1890 in seinem Vortrag auf dem X. Internationalen medizinischen Kongress sagte, und der auch den Sockel seines Denkmals auf dem Robert-Koch-Platz in Berlin-Mitte ziert, ist heute aktueller und wünschenswerter denn je: „Ich wünsche, daß im Kriege gegen die kleinsten, aber gefährlichsten Feinde des Menschengeschlechts eine Nation die andere immer wieder überflügeln möge.“� Jacqueline Lorenz

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Försters Lieblingstouren in neuer Auflage Wanderungen durch die Berliner Wälder

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ozu in die Ferne schweifen? In den Berliner Wäldern gibt es viel zu entdecken und man kann die Natur genießen. In dem neu aufgelegten und komplett überarbeiteten Buch „Auf Försters Wegen – Die schönsten Berliner Waldwanderungen“ führt Autor Thorsten Wiele von den Berliner Forsten die Leser kenntnisreich zu faszinierenden Orten. Ganz nebenbei vermittelt er tiefe Einblicke in die Natur und die Bedeutung des Waldes. Unter den Touren findet sich Bekanntes wie die Pfaueninsel, aber auch

weniger bekannte Wanderungen, z. B. entlang der Stammbahngleise bis zum Museumsdorf Düppel. Jede der 42 Touren ist mit einer Karte, GPS-Daten zum Download sowie Informationen zur Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln versehen. Dazu viele wertvolle Tipps zu Ausflugsrestaurants, Waldspielplätzen und Badeseen. „Aus Försters Wegen – Die schönsten Berliner Waldwanderungen“ ist im via reise verlag erschienen und kostet 14.95  Euro. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich, ISBN 978-3-945983-88-1.�◾

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Urwald, Acker, Schrebergarten. Erfundene Paradiese Kunst im Herrenhaus der Domäne Dahlem

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ie Domäne Dahlem präsentiert 2020 die dreiteilige Ausstellungsreihe Domäne.ART, in der sich die Künstler mit dem Spannungsverhältnis von Mensch, Natur, Ökologie, Landwirtschaft und Urbanität mittels unterschiedlicher Materialien und Techniken auseinandersetzen. Die Gruppenausstellung „Urwald, Acker, Schrebergarten. Erfundene Paradiese“ eröffnet die Ausstellungsreihe im Herrenhaus der Domäne Dahlem. Mit ihren Werken beziehen sich die Künstler auf ausgewählte Objekte der kulturhistorischen Sammlung der Stiftung Domäne Dahlem, die als Widerpart und Stichwortgeber zugleich Dreh- und Angelpunkt der Ausstellung sind. Im künstlerischen Fokus steht der Mensch und sein Verhältnis zur Natur. Ist der Garten Eden nach der biblischen Erzählung das Sinnbild einer unangetasteten Natur, so thematisiert Daniel M Thurau in seinem Werk Die Motten und das Licht (2017) bereits das letzte Aufglimmen der unberührten Welt vor dem Sonnenuntergang. Der Betrachter der Collage von Joanna Buchowska taucht in eine Bildwelt ein, in der die Konstanten zwischen Zeit, Raum und Distanz aufgehoben scheinen. Im Kontrast zum realen Faß

Daniel M Thurau: Die Motten und das Licht, 2017.�

mit Ständer (um 1910) aus der Sammlung der Domäne Dahlem ist im Kunstwerk durch das Neuarrangement von Papierschnipseln unterschiedlichster Herkunft alles erkennbar jedoch nicht mehr greifbar. Die Installation Was will die neue von der alten Welt? (2020) von Jan

Foto: Daniel M Thurau

Brokof mit Bildern und Schriften von einzelnen Objekten aus der Sammlung der Domäne Dahlem, die in Kombination mit eigenen Werken und Leuchtschriften des Künstlers eine neue Motivwelt mit einer Erzählung bilden, ist ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung.

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Jan Brokof: Was will die Neue von der Alten Welt? 2020.�

In Anne Neukamps Installation Ohne Titel (2020) werden die Tragetaschen und Waffeleisen aus der Sammlung der Domäne Dahlem durch das Neuarrangement in geometrischen Formen selbst zum Kunstwerk mit einem völlig neuen Bezug. In ihrer Wiederholung korrespondieren die Muster aus Rauten und Wellen mit den Grafiken der Künstlerin im stillen Dialog. Das Gemälde Candy Station (2000) von Klaus Hartmann animiert den Betrachter durch seine starke Farbigkeit zur Annäherung. Im Nahausschnitt wirkt der Bahnübergang wie ein Märchen, denn das Weichenhaus wird zum Lebkuchenhäuschen, die Bahnschranken zu Zuckerstangen und der fallende Schnee zu Zuckerwatte. Gesehenes und Gefühltes stehen im starken Kontrast zueinander und diese Stimmung setzt sich im vom Künstler geschaffenen Candy Room fort. Hatte das Altargemälde mit dem Motiv des auferstandenen Jesus

Foto: Jan Brokof

in der Kapelle des Herrenhauses, das einst in der St.-AnnenKirche präsentiert wurde, durch die Überführung vom öffentlich sakralen in den privat familiären Kontext eine Neuinterpretation erfahren, so wird diese Bedeutungsebene in der Rauminstallati Klaus Hartmann: Candy Station, 2000.�

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on Autoscooter (2020) von Verena Issel ein weiteres Mal gesteigert. Jesus befindet sich in einer Sphäre zwischen der Überhöhung und Entthronisierung und ist damit künstlich und zugleich real. Der Blick auf die Natur beginnt und endet mit den Werken von Daniel M Thurau. Diente einst der Katzenkopf aus der Sammlung der Stiftung Domäne Dahlem zur Abschreckung von Vögeln während der Vogelseuche in den 1930er-Jahren, so konstruiert der Künstler in Kombination mit der Tischdekoration aus der Sammlung seine eigene Erzählung von der Beziehung zwischen Tier und Natur. Urwald, Acker, Schrebergarten. Erfundene Paradiese, 16. Mai bis 5. Juli jeweils Sa und So von 10 bis 17 Uhr in der Domäne Dahlem, Herrenhaus, Königin-Luise-Str. 49, 14195  Berlin, www.domaenedahlem.de . � ◾

Foto: Klaus Hartmann

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