Dahlem & Grunewald
Dezember / Januar Nr. 6/2021
Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf
Vom Kino zum Museum An der Clayallee kann Geschichte erlebt werden
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Dahlem & Grunewald Journal
Vom Kino zum Museum
Noch kann an der Clayallee Geschichte erlebt werden
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on Umzugskartons ist immer noch nichts zu sehen. Obwohl der Umzug des Alliiertenmuseums, derzeit noch im Gebäude des Kinos Outpost beheimatet, längst beschlossene Sache war. Bereits 2012 schien alles geregelt, doch nach der Flüchtlingswelle 2015 wurde der Hangar 7 in Tempelhof, in den das Museum mit Rosinenbomber, französischem Militäreisenbahnwaggon und vielem mehr einziehen wollte, für die Unterbringung geflohener Menschen benötigt. Jetzt ist alles wieder offen. Ob der für 2026 eingeplante Standortwech Dr. med. Kirk Nordwald | Facharzt für Augenheilkunde Private Augenarztpraxis | Clayallee 225 | 14195 Berlin
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Dahlem & Grunewald Journal sel tatsächlich stattfindet, steht in den Sternen. Denn der Sanierungsbedarf im Hangar 7 stellte sich als größer als erwartet heraus. Für den Umzug wurden vom Haushaltsauschuss des Bundestags 27,1 Millionen Euro bereitgestellt. Für die Ausstellungsstücke, die jetzt im Freien der Witterung ausgesetzt sind, wäre der Hangar 7 ein Gewinn. Doch ob sie tatsächlich dort untergebracht werden, ist fraglich. Denn auch die Umzugskosten sollen höher sein, als bisher veranschlagt.
Unterhaltung für US-Soldaten Glücklich war, wer mit einem US-Soldaten befreundet war. Denn in das Kino Outpost, in
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Impressum
Dahlem & Grunewald Journal, 9. Jahrgang
Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Dahlem & Grunewald Journal erscheint alle zwei Monate in Dahlem, Grunewald und Schmargendorf am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe Februar/März Nr. 1/2022 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 06.01.2022 Erscheinung: 01.02.2022 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Dahlem & Grunewald Journals
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Speisewagen eines französischen Militärzugs.
dem die neuesten HollywoodFilme zu günstigen Preisen gezeigt wurden, durften Deutsche nicht herein. Es sei denn, als Begleitung. Das Kino wurde 1952/53 nach Plänen von Arnold Blauvelt erbaut. Vorher hatte das
Onkel-Tom-Kino für Unterhaltung gesorgt, dass die Army beschlagnahmt hatte. Doch nach der Rückübertragung an den Eigentümer und dem Neubau der Alliiertensiedlung am Hüttenweg bekamen die Soldaten
ihr eigenes Kino. Das Gebäude erinnert von außen an den Stil der amerikanischen Kinos der 1930er-Jahre. Die weißen Ausbuchten links und rechts vom Eingang erinnern an Filmrollen, zu denen der zurückgesetzte
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Im Außenbereich: Mauersegment ...
schwarze Zugang zum Kino einen Kontrast bildet. Im Innern wurde die aktuellste Technik aufgeboten. Neben einer modernen Projektionstechnik und Akustik gab es in dem Haus auch einen Orchestergraben und Künstlergarderoben. So konnten auch andere Veranstal ... Rosinenbomber, Wachhäuschen...
tungen hier stattfinden. Dazu gehörten Zeugnisverleihungen der High School sowie Theaterstücke und Musicals. Im Outpost hatten bis zu 750 Besucher Platz. Der Name Outpost (Vorposten) wurde in einem Wettbewerb unter den US-Amerikanern gefunden, die in Berlin lebten. Nach
der Wiedervereinigung und dem Abzug der Soldaten wurde das Kino zum Museum. Der zweite Standort der Ausstellung ist die benachbarte frühere Garnisonsbibliothek. Sie wurde nach dem amerikanischen Major Arthur D. Nicholsen Jr. benannt, der während einer Inspektions Ankauf & Verkauf am Rüdi Goldankauf · Antiquitäten · Bernsteinschmuck Schmuck · Briefmarken · Silber Ankauf von Nachlässen & Raritäten Seit über 27 Jahren ist Frank-Michael Klokowski bereits im Schmuck- und Antiquitätenhandel tätig: • Gold - Silber - Münzen - Schmuck - Zahngold (auch mit Zähnen) Diamanten - Bernstein - Koralle • Armband- und Taschenuhren - Modeschmuck (auch im defekten Zustand) - Bernsteinschmuck & Steine • Briefmarken - alte Post - Ansichtskarten beschrieben und unbeschrieben vor 1945 - altes Spielzeug
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fahrt in der DDR im Jahr 1985 von einem sowjetischen Soldaten erschossen wurde. In der Bibliothek befanden sich zu Mauerzeiten ca. 25.000 Bücher.
Besuch im Rosinenbomber Der Besuch in der Hastings TG 503, einem der echten „Rosinenbomber“, gehört nicht nur für Kinder zu den Highlights der Ausstellung im Alliiertenmuseum. Während der Blockade des Westteils der Stadt versorgten die Piloten der Luftbrücke mit ihren Flugzeugen die Berliner aus der Luft mit allem Lebensnotwendigen. Einige Piloten warfen auch Süßigkeiten für die Kinder ab – so entwickelte sich der Name Rosinenbomber. auf dem Außengelände gibt es neben dem Rosinenbomber noch einen Speisewaggon des französischen Militärs, das letzte Wachhäuschen, das am Checkpoint Charlie in Berlin-Mitte stand und Teile der Berliner Mauer. Die Dauerausstellung im Alliiertenmuseum teilt sich auf zwei Gebäude auf. Im früheren Outpost ist die Zeit vom Sieg über das nationalsozialistische Regime und somit
Dieser Jeep steht in der ehemaligen Nicholson-Bibliothek.
Ende des Zweiten Weltkriegs zu sehen. Die ersten Jahre der Westmächte in der Stadt und die Geschehnisse rund um die Luftbrücke werden ausführlich dokumentiert. Die Ausstellung zeigt die Ereignisse während der Jahre 1945 bis 1950. In der benachbarten Nicholson-Gedenkbibliothek steht die Zeit von 1951 bis 1994 im Mittelpunkt der Ausstellung. Kalter Krieg, Alltagsleben der alliierten
Soldaten in der Stadt und die geheimdienstlichen Tätigkeiten, für die Berlin ein wichtiger Standort war, werden hier gezeigt. In der früheren Bibliothek werden auch die wechselnden Sonderausstellungen untergebracht. Das Alliiertenmuseum in der Clayallee 135 ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www. alliiertenmuseum.de .� ◾
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Tausende Gärten – Tausende Arten Bezirkseigene Gärtnerei in Grunewald produziert heimische Wildstauden
Die Wildstauden locken viele verschiedene Tiere an.�
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ie Bezirksgärtnerei Charlottenburg-Wilmersdorf ist Kooperationspartner im Projekt „Tausende Gärten – Tausende Arten“. Der Bezirk ist damit die erste „Kommune“ in Deutschland, welche heimische Wildstauden selber produziert und verwendet. In den Gewächshäusern und auf den Freiflächen der Bezirksgärtnerei in Grunewald werden künftig zahlreiche verschiedene heimische Wildstaudenarten anpflanzen. Ziel ist es, gebietseigenes Saat- und Pflanzgut selbst zu produzieren, auf bezirkseigenen Grünflächen auszubringen und
damit einen wichtigen Beitrag zur biologischen Vielfalt beizutragen. Wildstauden locken Wildbienen, Schwebfliegen, Käfer, Vögel und viele weitere Tiere an. Der Fachbereich Grünflächen und das Umwelt- und Naturschutzamt arbeiten bei diesem Vorhaben eng zusammen und haben für den Beginn eine Liste mit rund 20 Arten (unter anderen Echtes Labkraut, Moschusmalve, Ähriger Ehrenpreis) ausgewählt. Die ersten produzierten Pflanzen werden 2022 erwartet. Umweltstadtrat Schruoffeneger: „Das Bezirksamt leistet damit ei Foto: BACW
nen wichtigen Beitrag gegen das Insektensterben und für den Artenschutz im Bezirk und in der Metropole Berlin. Wir möchten als Bezirk beispielhaft vorangehen und die Wildstauden selber produzieren. Künftig wird die Pflanzengestaltung auf den bezirkseigenen Grünflächen noch stärker insektenfreundlicher ausgerichtet werden.“ Das Verbundpartnerprojekt „Tausende Gärten – Tausende Arten“ wird von der Deutschen Gartenbau Gesellschaft 1822 koordiniert. Weitere Informationen unter: www.tausende-gaerten. de � ◾
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Meister Simon Wolff und seine Schuhmacherei.
Schuhmachermeister aus Leidenschaft
Simon Wolff und seine Berufung
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ie Tradition-Schuhmacherei von Simon Wolff liegt in der Sulzaer Straße 12 in Berlin-Schmargendorf. Bescheiden fügt sich das Schaufenster in die zartrosa Hausfassade. Täglich pressen sich etliche kleine Nasen an der Scheibe platt, denn Wolffs Frau sorgt seit Jahren dafür, dass es im Fenster passend zur Jahreszeit immer etwas zu bestaunen gibt. Weit über den Bezirk hinaus bekannt
ist die liebevoll-nostalgische Weihnachtsdekoration, für die sich auch in diesem Jahr wieder ein Besuch in der kleinen Seitenstraße lohnt. Auf jeden Fall mitnehmen sollte man dazu die gut eingelaufenen Wanderschuhe mit dem großen Loch in der Sohle und die liebgewonnenen, aber Absatz-kränkelnden Tanzschuhe. Und auch der Reitstiefel, der neuerdings gewaltig in der Wade zwickt, darf Meister Wolff
bei dieser Gelegenheit gerne auf den Ladentisch gestellt werden. – Denn der erfahrene Schuhdoktor weiß bestimmt Rat und hat die passende handwerkliche Lösung parat. Seit 2004 trägt der sympathische Schuhmacher aus Leidenschaft den Meistertitel und bedient inzwischen in seinem Laden, in dem er einst gelernt hat, nicht selten drei Generationen einer Familie, die auf „ihren“ Schuhmacher schwören.
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Qualität und viel zu schauen gibt es bei Meister Wolff.
Zwischen Leisten und Leder Betritt man das Geschäft, müssen Hektik und Zeitdruck draußen bleiben. Melodisch begrüßt die Türglocke jeden neuen Besucher. Gleich neben dem Eingang strahlen Filzpantoffeln und –Hausschuhe Gemütlichkeit aus, während gegenüber handgenähte „Budapester“ für jede Fußform und jeden Anlass in ihren Kartons auf den solventen Käufer warten. Dazwischen Putz- und Schuhzubehör. Eine warme Welle Nostalgie erfasst den Besucher aber, fällt sein Blick auf die museale Ecke des Lädchens: Alte Schuhmacher-Maschinen, Meisterbriefe längst vergangener Tage neben dem eigenen und Familienfotos von gestern bis heute, die Simon Wolff hier in Schmargendorf mit seinen Lieben daheim in Pankow verbinden. Vor dort kommt er jeden Morgen – nicht auf Schusters Rappen,
sondern mit dem Drahtesel – und dorthin strampelt er jeden Abend nach getanem Tagewerk wieder die 26 Kilometer zurück. Dazu der Meister: „Schließlich sitze ich ja am Tag meist bei der Arbeit. Und wenn die Straßen noch oder wieder leer sind, ist das die pure Erholung für mich.“ In den Vitrinen an der Wand unzählige Mini-Schuhmodelle, die meisten sind Geschenke seiner fünf Kinder.
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Das Sammeln und Bewahren – eine Leidenschaft des Meisters, die seiner Berufung für das Schuhmacher-Handwerk entgegenkommt. In den Arbeitsräumen neben dem Kundenbereich finden sich altbewährte Maschinen aus den 60ern, Lederhäute und Zubehör, das selbst einem Laien das Herz aufgehen lässt. Das kleinste Stück Leder, die größte Bullenhaut und die winzigsten Holznägel, „Pluggen“, mit denen hochwertige Besohlung erfolgt, präsentiert Simon Wolff mit erfrischend ansteckender Begeisterung. Regelmäßig fährt er nach Bayern, bezieht die unterschiedlichsten Lederarten dort von einem nachhaltigen und über die Jahrhunderte alteingesessenen Lederproduzenten. Wenn er sich Sohlen und Kappen vom Stück mit sicherer Hand zuschneidet, weiß er, was er hat. Vorgefertigte Teile kommen bei ihm seltener zum Einsatz. Gummiplatten lagern neben Holzplatten für Absätze. Ziegen-, Rinds-, Kalbs- und Chromleder
Der Arbeitsplatz von Meister Wolff – nicht nur für Kinder interessant.
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Verborgene Schätze von Fell bis Reptilhaut.
zeigt der Meister voller Stolz, streicht immer wieder über die Häute und zeigt schließlich seine vielfach jahrzehntealten „Goldstandards“ für ganz beson ihm ein deutliches Loch in die Kasse rissen.
Reparieren statt Wegwerfen Nun sind die Stammkunden aus ganz Berlin, dem Umland und aus Städten wie Köln und Hamburg zurück; so wie die junge Frau, die durch halb Berlin fährt, um ihre ausgerissenen Laufschuhe zum Schuhmacher
Wolffs Handwerkszeug aus seiner Lehrzeit – noch immer unverzichtbar.
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dere Reparaturen: Gut gehütete Restbestände wie Python- und Eidechsenhaut liegen da neben Wasserschlange und Flunder, dazwischen wartet kuscheliges Fell auf seine Verarbeitung. Und Simon Wolffs Augen leuchten nicht weniger, als er dann seine eigentlichen „Arbeitskollegen“ vorstellt: Elektrische Näh-, Polier- und Fräsmaschinen für verschiedenste Materialien und Ledertypen, Pechfäden und Handwerkszeug, das noch sein Lehrmeister angefertigt hat. „Das leistet mir bis heute treue Dienste, davon trenne ich mich niemals“, versichert der Handwerker, der auch während Corona das Geschäft geöffnet halten durfte. Dies jedoch wussten nur wenige Kunden, sodass die harten Pandemie-Monate auch bei
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ihres Vertrauens und ihrer Kindertage zu bringen. Sie erzählt: „Im Nachbarhaus bin ich aufgewachsen, und mein Geburtsname ist derselbe Nachname wie der des Meisters.“ Die geborene Wolff schwört auf die Arbeit ihres Namensvetters und erinnert sich: „Als Kind habe ich zu gerne in der Werkstatt hier zugeschaut, alles war so spannend und gemütlich.“ Auch heute noch sind Kinder gerne gesehene Besucher. „Aus den Nachbarschulen schauen oft Dritt- und Viertklässler vorbei. Sie lernen hier Dinge über das Handwerk, wie es in keinem Schulbuch steht“, weiß Meister Wolff. Der Menschenund Tierfreund ist beliebt in der Gegend, in der er sich seit seiner Lehrzeit so wohlfühlt: Da findet Weg in die Werkstatt des Meis- Leckerli bereithält. Oder da ist auch mal ein Vierbeiner den ters, der immer eine Dose mit der Vermieter, zu dem ein sehr
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Dahlem & Grunewald Journal ihnen, der schon lange in Rente ist, wird er noch heute regelmäßig eingeladen. Auch das macht ihn stolz.
Von der Elbe an die Spree
Handgenäht vom Meister.
gutes Verhältnis besteht, der im Laden abgegebene Pakete abholt und witzelt: „Simon Wolff weiß hier über alles Bescheid, viel besser als ich.“ So weist er, der sich scherzhaft als „zweiter Hausmeister“ bezeichnet, auch mal den Schornsteinfeger ein, verhandelt mit den Straßenreinigern und scherzt mit den Müllmännern. Zu einem von
Simon Wolff verbrachte die ersten Kindheitsjahre in Buxtehude bei Hamburg, wo seine Familie Landwirtschaft betrieb. „Wenn die Tiere zum Schlachter kamen, war ich immer sehr traurig“, verrät der so viel positive Energie ausstrahlende Schuhmacher. 1971 zogen seine Eltern mit ihm nach „Spandau bei Berlin“. Als es an die Lehrstellensuche ging, schaute er sich zuerst am Kudamm bei einem renommierten Kürschner-Unternehmen um. Doch die strengen Gerü RESTAURIERUNG ANTIKER MÖBEL
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che der gegerbten Felle gefielen ihm wenig. Als er dann bei der Schuhmacherei vorbeischaute, war ihm gleich klar: „Das ist mein Ding.“ Mit den Arbeitsjahren wuchs seine Berufung für diesen Beruf immer mehr, in dem Fingerfertigkeit, Geduld und Genauigkeit für die hohe Qualität stehen. Gerne erinnert sich der heutige Meister der Schuhmacherei an die Arbeit bei seinem Lehrherrn, Meister Heinrich Steeger, der das Geschäft seit 1953 leitete. Acht Leute arbeiteten in dem Betrieb zwischen Leisten und Leder. Der Chef reparierte die Maschinen selbst, die bis heute zuverlässig laufen. Einer der drei Lehrlinge war ab 1973 Simon Wolff. Die Chefin lud mittags zum gemeinsamen Mittagessen
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in den ersten Stock, nachmittags gab es Kaffee und Kuchen. „Es war alles so familiär, ich fühlte mich gut aufgehoben.-Und das Essen war super. Die Ausbildung streng, aber harmonisch“, erzählt der Schuhmacher, der damals täglich mit den Öffentlichen von Spandau nach Schmargendorf fuhr. Bis heute schaut die „Chefin“ im Laden vorbei – mit Kuchen. Auch sein Meisterstück aus dem Jahr 2004 zeigt Simon Wolff immer noch gerne vor: Ein handgenähter Schuh, der manch Blase an die Finger brachte. Mindestens so alt ist die Klebeunterlage, die sich über die Jahre zum Klebegebirge entwickelt hat. Eine kleine Kunstfreundin aus der Nachbarschaft will sie mit Farben zum Kunstobjekt erwecken.
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Qualität gegen Billigware Vieles hat sich seitdem geändert. Waren es damals rund 800 Innungsmitglieder, sind es heute gerade noch 12. Der Beruf des Schuhmachers ist unter Jugendlichen wenig gefragt, Auszubildende sind rar. Billigschuhe, vulkanisiert und als Wegwerfware in Billigländern gefertigt, überschwemmen den Markt, eine hochwertige Reparatur, neue Sohlen oder Absätze lohnen da nicht und werden von Fachleuten wie Simon Wolff auch nicht empfohlen. Doch es gibt da eben auch noch die höherpreisigen Qualitätsschuhe, die für jeden Fuß den richtigen Leisten und die handgearbeitete Ausstattung mit besten Materialien bieten. Diesen Schuhen lebensverlängernde Reparaturen von Meisterhand zukommen zu lassen, dafür geht Meister Wolff ganz
in seiner Arbeit auf. 10 bis 12 Schuhe pro Tag stellt der Schuhmacher fertig. Besonders heikle Fälle verlegt er in die frühen Morgenstunden, wenn noch kein Kunde die Arbeit stört. Er weitet, dehnt, leimt, schneidet, hämmert, füttert, poliert, berät – und strahlt, wenn der Kunde dann seine ehemals matten
Klebereste aus Jahrzehnten als Grundlage für ein Kunstobjekt?
und vertretenen Schuhe beim Abholen in ihrem neuen Glanz kaum wiedererkennt. Wo er seine eigenen Schuhe kauft? „Gerne in Hamburg“, schmunzelt Wolff, dort gebe es einige gute Schuhgeschäfte.
Seine Familie geht inzwischen lieber ohne ihn einkaufen, zu genau nimmt er die Schuhe unter die Lupe. So hat er in einem Berliner Schuhgeschäft die Verkäuferin fast zur Verzweiflung gebracht, als er die mindere Qualität der Schuhe unter Beweis stellte: Nachdem er drei Schuhe durch gekonntes Kneten aus der Fasson gebracht und gebrochen hatte, bat man ihn, doch lieber in einem anderen Geschäft diese Art der „Qualitätsprüfung“ fortzusetzen. Sich weiter für tragefreundliche Qualitätsschuhe und seine Kunden mit ganzem Herzen einsetzen will Meister Wolff noch lange: „Am liebsten bis ich Hundert bin – weil es so viel Spaß macht“, verrät er mit einem fröhlichen Augenzwinkern. Öffnungszeiten Mo.-Fr. 8-18 Uhr, Sa. 8-13 Uhr www.schuhmachermeistersimon-wolff.de� ◾ � Jacqueline Lorenz.
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Christmas Garden feiert Comeback mit einem Lichtermeer Weihnachtliches und Romantisches im Botanischen Garten
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n diesem Winter wird der Christmas Garden Berlin bereits zum fünften Mal – nach einer pandemiebedingten Pause im letzten Jahr – Groß und Klein in Staunen versetzen. 2021 wartet er mit einem neu konzipierten Rundweg durch das Freigelände des Botanischen Gartens Berlin auf. Die aufwendigen neuen Installationen werden dank Millionen von Lichtpunkten und musikalischer Untermalung für ganz besondere winterliche Momente sorgen.
Magische Galaxien und frostige Eiswelten Der Christmas Garden bietet jedes Jahr aufs Neue ein spektakuläres Erlebnis und setzt überraschende Akzente. Über 30 Illuminationen erhellen in diesem Winter den gut zwei Kilometer langen Rundweg, der sich durch die abwechslungsreiche Gartenlandschaft schlängeln wird. In ferne Welten lädt eine Installation namens Magische Galaxie ein: Von Schwarzlicht beleuchtete Sterne schweben wie von Zauberhand zwischen den Bäumen. Frostig-zauberhafte Ansichten bietet die von Lasern und Lichtern in Blautöne getauchte Eiswelt, in der sich auch ein Eisbär sichtlich wohlfühlt. Ein imposanter Singing Tree, von oben bis unten mit
Christmas Garden Berlin 2019: Schneegestöber. � Foto: Christmas Garden – Michael Clemens
Lichterketten bestückt, wird zum weihnachtlichen Mitsummen animieren. Aufgrund der positiven Resonanz ist auch das Glockenspiel in diesem Winter als klingende Passage leuchtender Lichterketten, die man durchschreitet, mit dabei. Auf dem Wasser wird es dank aufwendiger Technik romantische Projektionen zu bestaunen geben, die mithilfe von feinstem Sprühnebel in der Luft tanzen. Natürlich gibt es auch in diesem Jahr wieder weihnachtliche Leckereien und Getränke für die Besucherinnen und Besucher. Vom 19. November bis zum 9. Januar 2022 lädt der Christmas Garden Berlin täglich von 16.30 Uhr bis 22 Uhr zum Entdecken und Staunen ein (geschlossen: 22./23./29./30. November und 24./31. Dezember 2021). Tickets und weitere Informationen, auch zu den aktuellen Hygienevorschriften, unter www.christmas-garden.de/berlin� ◾
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Ausstellung MORGEN auf der Domäne Dahlem Studierende der UdK Berlin entführen in unbekannte Welten
Illuminiertes „HerrInnenhaus“ für einen Abend.
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uf der Domäne Dahlem sind Landgut und Museum in einzigartiger Art verbunden. Nun ist es der Stiftung in Kooperation mit der Universität der Künste Berlin (UdK) gelungen, eine ganz besondere Ausstellung im Herrenhaus und auf dem Außengelände im Rahmen ihrer Ausstellungsreihe D omäne. ART zu präsentieren: Unter dem Titel „MORGEN – Experimen Bildes“ sowie „Raumbezogenes Entwerfen und Ausstellungsgestaltung“ in Dahlem bis 23. Januar 2022 unter den betreuenden Professorinnen Anna Anders und Gabi Schillig ihre Arbeiten vor. Damit wollen sie visionär auf die nahe Zukunft und symbolisierend auf das historische Flätelle Untersuchungen und Zu- chenmaß aus der Landwirtschaft kunftsmodelle“ stellen rund hinweisen. Die Ausstellung zeigt 70 UdK-Studierende der Klas- filmische und räumliche Werke, sen „Gestaltung des bewegten die das zukünftige Verhältnis
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Im Innen- und Außenbereich der Domäne Dahlem sprechen Experimentelles und Zukunftsmodelle den Besucher an.
zwischen Mensch, Natur, Tieren, Land, Pflanzen und vielfältigen Lebewesen thematisieren und reflektieren: von farbenfroh, fantastisch bis technisch reduziert, auf jeden Fall aber lebendig und voller auditiver und visueller Eindrücke. Dabei will das Ausstellungs- und Kommuni kationskonzept als organisches Geflecht verstanden werden, das die Exponate im Innen- und Außenraum der Domäne Dahlem in spannender Symbiose miteinander vernetzt. „Progressiv erfrischend, dabei manchmal auch schockierend“, wie einer der ersten Ausstellungsgäste erklärt.
Eintauchen und Nachdenken Um in diese unbekannten Welten für sich selbst erfolgreich eintauchen und daraus neue Wahrnehmungs- und Sinnzusammenhänge ableiten zu können, reicht ein einziger Besuch der Ausstellung
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kaum aus, da es immer wieder Neues und Erstaunliches im Innen- und Außenbereich der Domäne zu entdecken gibt. Angeschlossene Sonderfilmprogramme und Führungen liefern Interessierten darüber hinaus zusätzliche Ausstellungs-Informationen. Performances, Soundscapes, Animationen, Filme, Visualisierungen, Installationen – unwillkürlich erfassen einen die Kunstwerke mit aller Macht, die Pilze im 3-DRaum, Abfall-Hybrid, Falten oder Storys als Denkanstöße einsetzen. Unweigerlich stellt man sich ihrer Aussage, die nicht selten auch Anklage enthalten, dabei Themen wie Tierschutz, Pandemie, Wetterkatastrophen oder immer stärker werdendes Wachstum thematisieren – und manchen Besucher vielleicht gerade noch rechtzeitig nachdenklich werden lassen.
Sich einlassen – essenzieller Anspruch der Ausstellung an den Besucher.
ber 2021 der Wettergott wenig Kunstverständnis zeigte, war es eine ebenso gelungene wie gut besuchte Vernissage. Das extra für diesen Abend illuminierte Herrenhaus der Domäne, das die Studierenden lieber als „HerrInnenhaus“ bezeichnet sähen, leuchtete vielversprechend in die Dunkelheit, in Live PerforGelungener Kraftakt mances „Symbiogenesis“ von mit Potenzial Valentina Berthelon und TsingyAuch wenn bei der Ausstel- un Zhang schufen Klänge und lungseröffnung am 23. Okto- Formen vereint irreal fließende
Kunstbilder. Unter ganz neuem Blickwinkel hätten sie, die jungen Künstler, sich mit dieser Ausstellung der Domäne Dahlem zugewendet, erklärt Vincent, Studierender der visuellen Kommunikation an der UdK Berlin. Domäne-Direktorin Marit Schützendübel – am Eröffnungsabend fast auf den Tag seit fünf Jahren dabei – lobte das professionelle Zusammenwirken von DomäneMitarbeitenden wie Volontärin, Restaurator und Projektleitung
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mit den Kunstschaffenden der UdK bei diesem „ausufernden Projekt“, das auf Initiative der Domäne Dahlem zustande gekommen ist. Bereits vor zwei Jahren hatte die Ausstellung auf dem Landgut an den Start gehen sollen, doch Corona wollte es anders. Umso größer war nun die Freude am Eröffnungsabend, es geschafft zu haben. „Ein Kraftakt für alle – Domäne Dahlem und UdK Berlin, der aber allen Beteiligten ungeheuer viel Freude gemacht hat“, betonte Dennis Novak, Sammlungs- und Ausstellungsleiter der Domäne Dahlem und ließ durchblicken, dass dies „nach kurzer Pause“ nicht die letzte Zusammenarbeit gewesen sein dürfte. Schön sei sie geworden, die Ausstellung, deren Werke jedes für sich ein
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eigenes Universum darstellt, auf das sich der Betrachter ganz einlassen muss.
Abschiedsgeschenk mit Blick auf MORGEN Bei Amtsübernahme im Oktober 2016 hatte Marit Schützendübel
zukunftsorientiert angekündigt, die Domäne Dahlem als Bildungsort weiterentwickeln und kommenden Generationen entgegengehen zu wollen. Das Gelingen dieser Ausstellung ist ein wohlverdientes Abschiedsgeschenk für sie: Zum ersten Januar 2022 bricht sie zu neuen Tätigkeits-Ufern auf und übernimmt im ambulanten Rehazentrum Teltow die Verwaltungsleitung. – Eine gut überlegte persönliche Entscheidung von Marit Schützendübel, die viel Erfahrung aus der Geschäftsführung von Reha-Zentren mitbringt. Die Domäne Dahlem hatte die erfahrene Betriebswirtin und Mediatorin innerhalb weniger Jahre sowohl strukturell als auch wirtschaftlich mit viel Kraft und
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Dahlem & Grunewald Journal
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habe Hilfe und große Hilfsbereitschaft erfahren und möchte auch wieder Menschen helfen.“ Für die Einarbeitung ihrer Nachfolger auf der Domäne hat sich Marit Schützendübel viel Zeit genommen. So übernehmen nun gut vorbereitet als Vorstandsleiter Steffen Otte und als Verwaltungsleiter Tobias Frietzsche ihr neues Amt auf der Domäne Dahlem. � ◾ � Jacqueline Lorenz
Energie wieder auf stabile Beine gestellt. Dass Corona ihr und der Domäne etliche Fußangeln in den Weg legte, ist unumstritten. Die Veranstaltungsgesellschaft mbH ist nun aber auf gutem Weg, an die unter Schützendübel erreichten Erfolge anzuknüpfen.
Worauf sich die scheidende Domäne-Direktorin, die zuletzt als Gesamt-Geschäftsführerin der Domäne Dahlem stark gefordert und beansprucht war, in ihrer zukünftigen Tätigkeit besonders freut: „Ich möchte wieder für Menschen arbeiten. Ich
Hubert
Berkaer Straße 5 14199 Berlin Schmargendorf
Stiftung Domäne Dahlem – Landgut und Museum Königin-Luise-Straße 49, 14195 Berlin Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt, zu Führungen und zum Sonderfilmprogramm unter www.morgenmorgen.net und www. domaene-dahlem.de/museum/ ausstellungen Ausstellungs-Öffnungszeiten Mi.-So. 10-17 Uhr
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Tel. 030 / 826 27 20 Öffnungszeiten: Mo - Fr 9 - 18 Uhr Mail: info@reformhaus-hubert.de Sa 9 - 14 Uhr
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Gesundheit Dahlem & Grunewald Journal
Else-Ury-Campus entsteht in direkter Nachbarschaft zum Gleis 17 Zukunftsorientierte Bildungsarbeit für angemessene Erinnerungskultur
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as Mahnmal Gleis 17 steht für 50.000 aus Berlin deportierte Juden, die mehrheitlich vom Bahnhof Grunwald abtransportiert wurden. Nun soll es einen prominenten Nachbarn erhalten, der studentisches Wohnen sowie den Umgang und die Auseinandersetzung mit historischer Verantwortung ineinandergreifen lässt.
So soll der Else-Ury-Campus aussehen. �
Voraussichtlich 2025/26 soll der Else-Ury-Campus etwa 300 Meter vom Mahnmal entfernt auf einem hinter der Trabener Straße gelegenen 25.000 Quadratmeter großen Grundstück eröffnet werden.
Drei dreigeschossige Gebäude werden insgesamt 160 studentische Apartments integrieren. Mit Fördermitteln des Bundes wird in einem weiteren eingeschossigen Gebäude ein Dokumentationszentrum zur Geschichte der Berliner Deportation zwischen Bildungsort mit 1941 und 1945 eingerichtet. An hohem Anspruch zentralem Ort in der Mitte des Entstehen soll ein Ensemble Campus gelegen, wird es auf von insgesamt vier Baukörpern. dreieckigem Grundriss Ausstel Grafik: Moses-Mendelssohn-Stiftung/greeenarchitects
Gesundheit lungsflächen und Seminarräume mit Nebenräumen vereinen. Bauherrin des Else-Ury-Campus ist die Moses-Mendelssohn-Stiftung. Ihr Ziel ist es, mit diesem innovativen und integrativen Ausstellungs-, Vermittlungs- und Wohn-Konzept für Studierende und Auszubildende einen Baustein für eine zukunftsorientierte Bildungsarbeit in Nachbarschaft eines Gedenkortes zu schaffen, um auch in Zukunft einen angemessenen Umgang mit der historischen Aufarbeitung der NS-Geschichte gewährleisten zu können. Indem sich die zukünftigen Bewohner des neuen Campus unmittelbar in ihrem Wohn- und Lernumfeld mit dem Gedenkort Gleis 17 auseinandersetzen können, werden sie gemeinsam neue Formen der Erinnerungs- und Gedenkstättenkultur entwickeln. Für das zukünftige Dokumentationszentrum ist schon heute eine von Studierenden betreute Dauerausstellung zur Geschichte des Gleis 17 geplant. Bereits während der Planungs- und Bauphase sollen dazu mögliche Ausstellungs- und Dokumentationskonzepte mit Schülern, Auszubildenden und Studierenden erarbeitet werden, die dann zu Eröffnungsbeginn des neuen Bildungsortes präsentiert werden.
Campus-Namensgeberin wurde in Auschwitz ermordet Namensgeberin des Campus ist die deutsch-jüdische Kinder- und Jugendbuchautorin Else Ury (1877-1943, ermordet in Auschwitz). Sie galt als bekannteste Kinderbuchautorin der Weimarer Republik. Mädchen-Generationen liebten besonders ihre zwischen 1913 und 1924 entstandenen Bücher, in denen das aufmüpfige „Nesthäkchen“ Handlungsmittelpunkt war. – Doch den Nazis waren Else Urys Romane „zu jüdisch“, der SED zu bürgerlich und die Alliierten sahen später den Band „Nesthäkchen und der Weltkrieg“ als Kriegspropaganda. Mit dem Nesthäkchen porträtierte die Autorin eigentlich ihre jüngere Schwester Käthe, und auch die älteren Brüder fanden sich in den Romanen wieder. Else Ury lebte mit Eltern und Geschwistern in BerlinMitte. Patriotisch standen sie hinter der Politik der wilhelminischen Ära. Der Vater, ein Tabakfabrikant, war in der jüdischen Gemeinde aktiv.
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Gesundheit
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Grafik: Moses-Mendelssohn-Stiftung/greeenarchitects
Die bildungsbürgerliche Familie pflegte jüdische Feiertage und die jüdische Tradition, hielt dabei ihre deutsche und jüdische Identität im Ausgleich. 1935 erhielt Else Ury Publikationsverbot.
Inzwischen allein in Deutschland, stieg sie am 12. Januar 1943 zusammen mit anderen Juden in den Zug nach Auschwitz, wo sie mit 872 Deportierten dieses Zuges in den Gaskammern er mordet wurde. Ihr 1995 wieder aufgetauchter Koffer mit ihrem Namen befindet sich heute im Museum Auschwitz.� ◾ � JaLo
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„Ein Stück Sylt in der Großstadt“, so beschrieb der Tagesspiegel das Roseneck, wo sich das Gesundheitszentrum (GHZ) „Villa am Roseneck“ befindet. Vor 20 Jahren habe ich die „Villa am Roseneck“ erworben. Seit dem bietet Ihnen die Privatpraxis Dr. Dulce und sein Praxisteam radiologische und neuroradiologische Leistungen auf dem neuesten Stand der Technik
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Dr. med. M.-C. Dulce Facharzt für Radiologie
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