GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN
Juli 2023
Charlottenburg PREUSSENS KOLONIALE VERGANGENHEIT Sonderausstellung im Schloss Charlottenburg
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In den Garagen an der Seesener Straße wurden Lastwagen zu mobilen Gaskammern umgebaut. Foto: Hans Seiler
Ausgeblendet – Der Umgang mit NS-Täterorten in Ost- und West-Berlin Ausstellung in der Villa Oppenheim Die Wanderausstellung „Ausgeblendet“, die dem umgang mit Täter-Orten des Nationalsozialistischen Regimes in Ost- und West-Berlin nachgeht, macht bis Sonntag, 3. September, Station im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim.
Zahlreiche Gedenkstätten im Stadtbild Berlins finden sich heute zahlreiche Gedenkstätten, Dokumentationszentren und Mahnmale, die an die nationalsozialistischen Verbrechen erinnern. Viele nehmen auf konkrete Orte von historischer Bedeutung Bezug. ihrer Entstehung ging jedoch eine lange Geschichte des Ausblendens und Verschweigens
sowie politischer Auseinandersetzungen voraus – gerade, wenn es sich um sogenannte Täterorte handelt, an denen Verbrechen geplant und organisiert wurden.
Geschichte der Täterorte Die Ausstellung rekonstruiert die Geschichte ausgewählter NS-Täterorte in der ehemaligen Reichshauptstadt Berlin. Sie zeigt Geschichtspolitiken im Wandel der geteilten Stadt, erzählt von Protestformen und zivilgesellschaftlichem Engagement und zeichnet die schwierigen Prozesse der Sichtbarmachung von Ortsgeschichten vor und nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 nach. Die Wanderausstellung wurde
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vom Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V. in Zusammenarbeit mit der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz zwischen 2017 und 2020 erarbeitet. Für die aktuelle Station im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf wurde die Ausstellung um weitere Geschichtsorte aus dem Bezirk ergänzt.
Moderierte Rundgänge Begleitend zur Ausstellung werden moderierte Rundgänge im Stadtraum zu Orten der NS-Geschichte und Erinnerungszeichen für Verfolgte des Regimes im Bezirk angeboten. Am 8. August führt laura Brüggemann in das
RAFFSTOREN
umfeld der Skulptur „Treblinka“ am Amtsgerichtsplatz, um dort am 80. Jahrestag an den Aufstand in dem Vernichtungslager zu erinnern. Die 1979 aufgestellte Skulptur zählt zu den frühesten künstlerischen Auseinandersetzungen mit der Shoah im öffentlichen Raum. Geschaffen wurde sie von dem sowjetischen Bildhauer Vadim Sidur (1924–1986). Anmeldung unter www.villaoppenheim-berlin.de . „Ausgeblendet – Der umgang mit NS-Täterorten in Ost- und West-Berlin“ ist bis zum 2. September zu sehen im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim, Schloßstraße 55/Otto-Grüneberg-Weg, 14059 Berlin.
Tageslicht stufenlos lenken.
DAS WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN
Gazette Wilmersdorf | Juli2023 | 3 2023 | 3 Gazette Charlottenburg | Juli
Liebe Bürger:innen in Charlottenburg-Wilmersdorf, ich freue mich, dass ich auch nach der Wiederwahl für die kommenden Jahre die Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf sein darf. Sehr gern möchte ich weiter gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern daran arbeiten, die lebensqualität dieses wunderbaren innenstadtbezirks zu erhalten, aber auch zu verbessern, wo immer es geht.
Drehorgelfest und Parade auf dem Kudamm Es ist eines der Highlights des Sommers in der City West: Das Drehorgelfest findet vom 30. Juni bis 2. Juli auf dem Breitscheidplatz und dem Kurfürstendamm mit viel Musik und vielen internationalen Kirstin Bauch Gästen, die sogar aus Mexiko und den uSA anreisen, statt. ich habe mit großer Freude und großem Respekt auch in diesem Jahr wieder die Schirmherrschaft für das Drehorgelfest und den umzug am Samstag übernommen und möchte noch einmal Christa Hohnhäuser alias Jubel-Jette danken, dass sie sich wieder mit so viel Engagement für dieses Fest eingesetzt hat. Es zeichnet unseren Bezirk aus, dass er auch Platz für solche besonderen und traditionsreichen Veranstaltungen bietet. Diese Vielfalt, die jeden einbezieht und allen eine Bühnen bietet, ist mir sehr wichtig. Nicht verpassen!
Treffen mit der Dach-AG unserer unternehmer und Geschäftsleute möglichst häufig gemeinsam an einen Tisch zu bringen, ist mir sehr wichtig. Die Dach AG ist so ein Zusammenschluss, in der Probleme des Handels und Wandels diskutiert und lösungen erarbeitet werden können. Am 6. Juli sind wir zu Gast bei der AG City und treffen uns im Werkstattforum. Romy Schubert wird über die Erfolge der Maßnahmen im Zusammenhang mit dem ersten Business improvement District berichten, der Ende Mai nach fünf Jahren ausgelaufen ist und an dessen Neuauflage wir gemeinsam arbeiten.
Street Art trifft Graffiti: Urban Art Deco
100 Jahre Musikschule Charlottenburg
Eine besondere Ausstellung möchte ich mir am 7. Juli anschauen: Die moderne Welt in Form von Street Art und Graffiti trifft auf die legendäre Epoche des Art Deco. Hinter einem Vorhang am Kudamm 227 unter dem Titel „The Dark – i lv u“ kann man ausgestattet mit Taschenlampen und Warnwesten in eine mysteriöse Welt eintauchen und einen Tunnel voller Kunstwerke szenebekannter Künstler erforschen. Solche Events knüpfen genau an das an, was der Kudamm zu seiner Entstehung vor etwa 100 Jahren war: ein Experimentierfeld für zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler. ich bin sehr gespannt, was mich erwartet. Geöffnet ist die Ausstellung übrigens vom 8. bis 30. Juli mittwochs bis sonntags von 12 bis 20 uhr. Der Eintritt ist frei.
Kultur war seit dem Entstehen der City West ein Merkmal für unseren Bezirk. So ist es auch kein Wunder, dass bereits 1923 die Jugendmusikschule Charlottenburg an der staatlichen Akademie für Kirchen- und Schulmusik als erste staatliche Musikschule Berlins gegründet wurde. leo Kestenberg, der in der Weimarer Republik Referent im preußischen Kulturministerium war, reformierte das Schul- und Privatmusikwesen in Berlin grundlegend neu. Er beauftragte den Musikpädagogen Fritz Jöde mit der Gründung der Jugendmusikschule Charlottenburg. Die Musikschule City West ist damit die älteste und größte Musikschule Berlins. Zurzeit werden mehr als 5000 Schülerinnen und Schüler von 300 lehrkräften an der Musikschule unterrichtet. Zum 100. Geburtstag der Schule haben alle gemeinsam ein mannigfaltiges Programm erstellt: Das ganze Jahr über gab es bereits viele Highlights. ich erinnere hier nur an die 100 Celli, die im Januar den Konzertreigen zum 100. Geburtstag in der KaiEs wird gefeiert: Kiezfest auf der Mierendorff- ser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche einleiteten. Insel und im Haus der Nachbarschafft Josef Holzhauser, der leiter der Musikschule, Sage einer, so eine Großstadt wäre anonym. hat einmal gesagt: „Die lehrkräfte sind der ich erlebe eher das Gegenteil. in allen Kiezen entscheidende Faktor für Qualität und Erfolg unseres Bezirks engagieren sich Menschen für einer Musikschule. Sie entzünden den Funken, ein Miteinander, für Veränderungen in ihrer der bei den Schülerinnen und Schüler die leiNachbarschaft und für die Pflege des Zusam- denschaft für die Musik weckt.“ Es ist der Schumengehörigkeitsgefühls. Zwei solcher initiati- le und dem Bezirk zu wünschen, dass dieser ven laden an einem Wochenende im Juli dazu Funken noch lange weiter überspringen wird ein. Die Mierendorff-insel feiert am Freitag, und die Musikschule mit ihren vielfältigen un7. Juli, von 16 bis 22 uhr auf dem Mierendorff- terrichtsangeboten, Chören und Orchestern platz. Als Mitmachbeitrag ist eine Schüssel mit zum Mitsingen und Mitspielen und kieznahen Essen für die lange Tafel durchaus willkom- Veranstaltungen, eine wichtige Bildungs- und men, an der die insulaner:innen interkulturell Kultureinrichtung für die Bürgerinnen und und intergenerativ miteinander essen und Bürger unseres Bezirkes bleibt. ins Gespräch kommen können. Mitgemacht Für ihre Anregungen, lob und Kritik bin ich für werden kann auch immer im Haus der Nach- Sie erreichbar unter bauch@charlottenburgbarschafft im Wilmersdorfer Volkspark. Wer wilmersdorf.de. wissen möchte, was dort alles angeboten wird, Herzlich grüßt Sie ihre kommt sicher auf dem Nachbarschaftsfest am Samstag, 8. Juli, von 14 bis 18 uhr mit einem der Mitarbeitenden ins Gespräch. Mein Tipp: Kirstin Bauch Man muss nur hingehen und mitmachen.
www.gazette-berlin.de
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Preußens koloniale Vergangenheit Sonderausstellung im Schloss Charlottenburg Die erste Brandenburger Kolonie auf afrikanischem Boden war eher klein: 1683 wurde die Flagge mit dem brandenburgischen roten Adler im heutigen Ghana gehisst und der Grundstein für die Festung Groß Friedrichsburg gelegt. Das Territorium war etwa 100 Hektar groß und befand sich rund um die Festung. Die Kolonien in der Wilhelminischen Zeit waren, unter anderem mit Kamerun, Deutsch Südwestafrika – heute Namibia – , Deutsch Ostafrika – heute Tansania, Burundi und Ruanda, erheblich größer. 1919 endete Deutschlands Zeit als Kolonialmacht mit dem Versailler Vertrag.
von der deutschen Kolonialgeschichte präsentiert bzw. betrachtet. Dabei reicht die koloniale Geschichte Brandenburgs und Preußens bis ins 17. Jahrhundert zurück. So war die Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie (BAC) aktiv am transatlantischen Versklavungshandel beteiligt. Bis ins 19. Jahrhundert wurden versklavte Menschen an den preußischen Hof gebracht. Auf Grundlage der wenigen noch vorhandenen informationen wird an die Biografien dieser aus Afrika stammenden Menschen erinnert, die zwischen aufgezwungener Assimilation und eigenem Widerstand einen Weg zu finden versuchten.
Koloniale Sammlungen Mit der Sonderausstellung „Schlösser. Preußen. Kolonial. Biografien und Sammlungen im Fokus“, die vom 4. Juli bis 31. Oktober 2023 im Schloss Charlottenburg zu sehen ist, nimmt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) die koloniale Vergangenheit ihrer Sammlungsbestände in den Blick. Anhand von Biografien und Objekten wird den Spuren dieser Geschichte nachgegangen. Die kolonialen Kontinuitäten, die vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart reichen, werden aufgezeigt und eingeordnet. im Zentrum stehen die Strategien und Praktiken des Hofs und der Monarchie, die die bisher wenig beachtete Komplexität der kolonialen Geschichte Brandenburgs und Preußens offenbaren. Die Ausstellung wird im Rahmen des SPSG-Themenjahres „Churfürst – Kaiser – Kolonien“ gezeigt.
Perspektivwechsel Allegorische Porzellanfigur um 1767. Foto: Wolfgang Pfaude / Königliche Porzellanmanufaktur Berlin
Die in den preußischen Schlössern und Gärten ausgestellten Objekte und dargestellten Menschen wurden bisher meist losgelöst
Unterhalb des Reiterstandbilds des Großen Kurfürsten sind Menschen in Ketten dargestellt.
Elfenbein und Glasperlen Die Sammlungen des brandenburgisch-preußischen Hofes umfassten Kunstwerke und Gebrauchsgegenstände aus Asien, Afrika und Südamerika, die über koloniale Verbindungen ihren Weg in die Kunstkammern fanden und
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Elfenbeindose aus dem 16./17. Jahrhundert aus Sri Lanka. Foto: Daniel Lindner / SPSG das Weltbild des jeweiligen Monarchen repräsentierten. Davon zeugen zum Beispiel Möbelstücke aus Elfenbein aus dem 17. Jahrhundert oder zunächst unscheinbar wirkende Glasperlen, die für den Versklavungshandel elementar waren. Beides verweist auf die kolonialen Aktivitäten Brandenburgs auf dem Gebiet des heutigen Ghana. Außereuropäische Werke in den Sammlungen, die lange Zeit aus europäischer Perspektive einseitig interpretiert und damit ihrem ursprünglichen Nutzen entfremdet und kulturell umgedeutet wurden, werden in der Ausstellung neu eingeordnet, so beispielsweise eine sehr seltene Elfenbeindose aus Sri lanka.
Kontrapunkt zeitgenössische Kunst Als Kontrapunkt zu den historischen Objekten werden interventionen zeitgenössischer
Künstlerinnen und Künstler gezeigt. So wird etwa Nando Nkrumah, ein bildender Künstler mit ghanaisch-deutschen Wurzeln, am Reiterstandbild des Kurfürsten Friedrich Wilhelm im Ehrenhof des Schlosses Charlottenburg die installation „This is not only hi(s)story. This is OuR STORY“ zeigen. Nando Nkrumahs Arbeit wurde im Rahmen eines offenen Kunstwettbewerbs von einer Jury ausgewählt.
Was sind koloniale Kontinuitäten? Mit einem neuen methodischen Ansatz soll die koloniale Geschichte in den preußischen Schlössern und Gärten erforscht und vermittelt werden. Dazu gehört auch der umgang mit Begriffen wie „koloniale Kontinuitäten“.
Trauerreden und Abschiede So spielt das Leben auch … Sie müssen einen lieben Menschen aus dem Leben verabschieden, eine Beisetzung steht an. Sie wünschen sich einen Beistand und eine einzigartige Trauerrede, die wirklich passt und den Umständen angemessen ist. Sie wollen sich auf Ihren eigenen Abschied aus dem Leben vorbereiten und u.a. eigene letzte Worte finden. Gemeinsam gestalten wir Ihr „letztes Fest“. Sterben ist ein Teil des Lebens, Tod sein – eine gelungene Geburt.
Annett Fleischer – Trauerrednerin
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Die Sonderausstellung stellt mit einer kleinen Bibliothek, historischen Objekten und einer medialen Collage aus Text, Bildern und Filmausschnitten grundsätzliche Begrifflichkeiten vor: Was verstehen wir unter Kolonialismus? Was bedeutet Dekolonisation oder postkolonial? Was meint Exotismus? Ein umfangreiches Rahmenprogramm ergänzt das Projekt. Führungen, Workshops und Vorträge ermöglichen es, die Themen der Ausstellung zu vertiefen. Schlösser. Preußen. Kolonial. Biografien und Sammlungen im Fokus wird vom 4. Juli bis 31. Oktober 2023 im Schloss Charlottenburg – Neuer Flügel, Spandauer Damm 10-22 gezeigt. Geöffnet ist täglich außer montags von 10 bis 17.30 uhr, letzter Einlass 17 uhr. Für beide Teile der Ausstellung sollten Sie ca. 1,5 Stunden einplanen. Die Ausstellung ist für Rollstuhlfahrer zugänglich. Weitere informationen unter www.spsg.de/kolonial
Rheingauer Weinbrunnen ist Montag bis Samstag noch bis zum 9. September von 15 bis 21.30 Uhr auf dem Rüdesheimer Platz für Sie geöffnet
Die Rheingauer Weingüter präsentieren ihre Weine & Sekte Noch bis Sa. 8.7.2023 Weingut Adam Basting Mo. 10. bis Sa. 29.7.2023 Weingut Wilhelm Nikolai Mo. 31.7. bis Sa. 19.8.2023 Weingut Ferdinand Abel
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Willkommen im Kultursalon „Die Flaneure“! Gelungene Hommage an die Berliner Salonkultur des 19. und 20. Jahrhunderts Soziale Netzwerke gab es bereits in frühen Jahrhunderten. Trifft man sich heute bei Twitter, Facebook und Instagram, kam man damals privat an einem bestimmten Tag, dem „Jour fixe“, im „Salon“ als gesellschaftlichem Treffpunkt zusammen.
Ein besonderes kulturelles Bonbon ist es da gerade in unserer hektischen Zeit, wenn es Menschen gibt, die sich auch heute noch die Mühe machen, ihre privaten Räume der Öffentlichkeit als „Salon“ für Kultur und niveauvollen Austausch zugänglich zu machen. Erhalten sie damit doch gleichzeitig ein wertvolles Stück Gesellschaftskultur. Eine dieser besonderen Raritäten findet sich seit zehn Jahren in einer ehemaligen noch nicht totsanierten Charlottenburger Offizierswohnung aus der Kaiserzeit an der Knesebeckstraße 89: Seit 2012 öffnet hier mehrmals im Monat Menschen- und Kulturfreundin Jutta Kümmel im Vorderhaus die Türen zu ihrem Wohnzimmer, das dann als Kultursalon „Die Flaneure“ für einen Abend zur privaten Bühne für Künstlerinnen und Künstler wird: Musik, Literatur, Vorträge, Jazz. Das Repertoire des Gebotenen ist breit, der altehrwürdige August-Förster-Flügel – liebevoll „der alte Herr“ genannt und von Klavierstimmer B.A. Bittmann bei Stimmung gehalten – längst unverzichtbares Utensil dieser bezaubernden Abende, die in der wärmeren Jahreszeit auch mal im verwunschenen Hausgarten stattfinden.
Der „alte Herr“, der aus dem Konzerthaus stammt, erfreut mit seinen Klängen heute die Gäste im Kultursalon. � Fotos: Kunstsalon „Die Flaneure“ e. V. det in Berlin hatte sie Königin Sophie-Charlotte um 1700 mit einem ersten Salon im Schloss. Einflussreiche Frauen folgten ihr mit über 100 privaten Salons für musikalische Veranstaltungen und Lesungen nach, darunter Bettina von Arnim, Marie von Radziewill oder Sabine Lepsius. Stand schon damals dabei die Förderung junger Talente im Vordergrund, wollen auch die 17 Vereinsflaneure von heute mit ihrem Salon die Kunst und die Kultur sowie Künstler und ihr Werk fördern und über ehrenamtlich selbst organisierte Veranstaltungen der Öffentlichkeit vorstellen. Der Eintritt dazu ist frei, wobei um angemessene Spenden für die ohne Gage auftretenden
Künstler gebeten wird. „Salonnière“ Jutta Kümmel, ebenso engagierte Gründerin des Salons wie gastfreundliche Hausherrin mit hessischen Wurzeln, ist auf kaum einem Veranstaltungsfoto vertreten und drängt sich nie in die erste Reihe, ganz nach dem Vereinsmotto: „Ein Flaneur ist ein Unsichtbarer, der alles sieht.“
Was mit einem Gutschein begann, ist nach 10 Jahren zur lieben Tradition und zum Besuchermagnet geworden und kann auf eine beachtliche Zahl von Ü35-Stammgästen blicken. 2012 hatte Jutta Kümmel einen Gutschein für ein Hauskonzert in ihrer eigenen Wohnung in der Knesebeckstraße geschenkt
Genussvolle Flaneure im Einsatz für die Kultur Seit 2015 ist der Kultursalon „Die Flaneure“ eingetragener Verein. Seinen Auftrag sieht er darin, sich gemeinnützig in die Tradition der Berliner Salonkultur zu stellen und sie weiterzuführen. Begrün Flaneure genießen und entdecken.�Fotos: Kunstsalon „Die Flaneure“ e. V.
bekommen. Die Umsetzung war dann so gelungen, dass Jutta und ihre Gäste sich fragten: „Warum machen wir das eigentlich nicht öfter?“ Die Idee war geboren und bald umgesetzt. Längst ziehen Hausbewohner mit, die als helfende Hände, regelmäßige Gäste, Vereinsmitglieder oder stille Zuhörer den Salon begleiten. Dabei führen etliche Kultur-Spaziergänge auch heraus aus dem Salon und zu anderen kulturell reizvollen Ecken und Gegenden Berlins. Das Picknick mit Fackellicht und sommerlichen Kulturbeiträgen im Tiergarten, nahe Rosengarten, ist zum beliebten Sommerevent geworden. Besondere Überraschungen hält der Verein für diesen Sommer anlässlich „10 Jahre Kultursalon“ bereit: Am 12. August 2023 startet das Event zum 4. Mal im Tiergarten für alle Interessierten unter dem Motto „Tiergarten bewegt“ mit Kulturstationen zum Flanieren und Genießen. Schon heute heißt es daher: Save the Date! Trafen sich vor Corona noch bis zu 60 Personen in Juttas Wohnzimmer, hat sie diese Zahl inzwischen auf 35 – 40 reduziert. So gibt es am Veranstaltungstag meist keine freien Plätze mehr, denn die Nachfrage ist unvermindert groß. In Juttas gemütlicher Altbauküche mit den alten Fliesen, in der schon vor über 100 Jahren das „Mädchen“ die Speisen für die Herrschaft richtete, wird zur jeweiligen Veranstaltung in Eigeninitiative von Jutta ein Leckereien-Buffet arrangiert: Erfrischungen wie kleines „Jour-Gebäck“ zu reichen, gehörte schon vor 100 Jahren zum guten Ton der nach französischem Vorbild eröffneten Berliner Salons. Dieser Brauch wird von der herzlichen Salonnière unserer Tage weitergepflegt. An den Wänden ihres Salons erzählt derzeit eine liebevoll zusammengestellte Ausstellung von den letzten 10 Jahren des Salons
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Kultur macht Spaß. und lässt die über 200 bisherigen Veranstaltungen mit ihren jeweiligen Künstlern anschaulich Revue passieren.
Salondame mit Empathie, Menschenkenntnis und großem Netzwerk Nicht von ungefähr schafft es Jutta Kümmel, Menschen über die Kultur zusammenzuführen, zum Zuhören zu bewegen und miteinander ins Gespräch zu bringen: als Publikum mit den vortragenden Künstler, untereinander oder mit dem Verein. Nach den
Veranstaltungen wird da schon mal der nach draußen verbannte Wohnzimmertisch wieder reingeräumt und zur Diskussionsrunde freigegeben. Als ausgebildete Heilpraktikerin und Mentaltrainerin mit Praxis gleich gegenüber bringt die studierte Politikwissenschaftlerin, Germanistin und Mutter dreier erwachsener Kinder viel Erfahrung und Kontakte aus Mental- und Auftrittscoachings in Kulturmanagement und Kommunalpolitik sowie ein sicheres Händchen für Menschen, ihre Stärken, Schwä 10585 Berlin-Charlottenburg
Kaiser-Friedrich-Straße 7
Applaus aushalten – für junge Künstler nicht immer leicht. � Fotos: Kunstsalon „Die Flaneure“ e. V.
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chen und Anliegen mit. Jungen Künstlern will sie, wie sie sagt, mit ihrem Salon auch den Weg auf die großen Bühnen ebnen, indem sie in ihrem Wohnzimmer nah dran am Publikum lernen können, Applaus zu ertragen und naiv gestellte Fragen an sie nicht als Kritik an ihrer Kunst zu verstehen. Körper und Geist bei Publikum und Künstlern ins Gleichgewicht zu bringen, dabei hilft ihr hier im Salon die Kultur, der sie in dieser ebenso entspannten wie energiereichen Atmosphäre viel Raum gibt, sich positiv zu entfalten. Was wünscht sich Jutta Kümmel zum 10-jährigen Jubiläum und für die Zukunft des Kultursalon „Die Flaneure“? Ihre Antwort: „Es wäre schön für die Sache, wenn mehr Kunstfreunde Patenschaften für Veranstaltungen im Kultursalon übernehmen könnten und viele neue Vereinsmitglieder dazukämen.“ Und aus eigener Liebe zum Kunstlied, will sie dieses stärker bei zukünftigen Veranstaltungen vertreten und das Publikum an diese Kunstform herangeführt sehen. Reflektiert das Liedgut doch voller Leidenschaft zeitbezogene Hintergründe, Zeitgeist und ver steckten Protest und regt dabei über die Salon-Hausmusik und präsentiert in privatem Raum zu lebendiger Diskussion und Auseinandersetzung an. – Wie die Lebenslieder von Klara Hornig, die sich in intimem Kreis an eine kleine Auswahl von Zuhörern richten. Weitere Informationen, Termine
Im Sommer sind Salonveranstal tungen im Garten beliebt. und Anmeldung zum Kultursalon unter www.kultursalondieflaneure.de � Jacqueline Lorenz Kultursalon „Die Flaneure“ e. V. Knesebeckstr. 89 10623 Berlin
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Energiewerkstatt an der Gartenarbeitsschule Ilse Demme Auf spielerischem Weg zum Klimaschützer und Energiesparfuchs Klimawandel, Klimaveränderung, nachhaltige Energieversorgung und der Unterschied zwischen fossilen und regenerativen Energien: Wo schon manch Erwachsenem der Durchblick fehlt, da stellen sich dem Nachwuchs erst
Pädagogische Leiterin Nicole Waltenberg mit dem ehrenamtlichen BNE-Zentrum-Bildungsteam.
Gartenarbeitsschule Charlottenburg-Wilmersdorf
dige Grundlagen spielerisch zu Schüler coachen Schüler vermitteln, die sie dann zum überlegten Klimaschützer und „Die Lehrkräfte sehen es als große pfiffigen Energiesparfuchs wer- Entlastung, dass sie hier bei uns den lässt. in der Energiewerkstatt fertig aufgebaute Versuche vorfinden, Unterricht mit Strahlkraft wir sie mit unseren ehrenamtlian grünem Lernort chen Fachleuten für drei Stunden An den Projekttagen in der Gar- etwas entlasten“, erklärt Nicole tenarbeitsschule (GAS) werden Waltenberg, die als Grundschulnaturwissenschaftlich-physika- lehrerin die hohe Belastung von lische Zusammenhänge spiele- Lehrkräften bestätigt. risch-experimentell aufbereitet, Viel wertvolles Wissen nehmen sodass – anders als in mancher die Schüler von diesen ExkursiSchulstunde – keine Langeweile onen in ihre Schulen mit. Durch aufkommt. Mithilfe spannender Pandemie und Klimakrise sind Experimentierkästen werden da sie längst nicht mehr so unbein der Energiewerkstatt kleine kümmert wie zuvor, überlegen Versuche zu Wind-, Wasser-, So- inzwischen selbst intensiv, wie lar- und Bioenergie aufgebaut, alternative Energieversorgung
�
recht Fragen: Antworten darauf im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf liefert die regelmäßig in der Gartenarbeitsschule Ilse Demme geöffnete Energiewerkstatt in der Dillenburger Straße 57, in der Schülerinnen und Schüler ab der 4. Klasse unter professioneller Anleitung des Bildungszentrum für nachhaltige Entwicklung (BNE-Zentrum) anhand von Versuchen und Diskussionsrunden mehr zu diesen Themen erfahren. Denn Klimawandel und endliche Energieressourcen zwingen Groß und Klein
zum schnellen Umdenken und nachhaltigen Handeln. „Dabei ist es wichtig, dass das Verständnis und der überlegte Umgang mit Energie den Lernenden frühzeitig nahegebracht wird“, weiß Nicole Waltenberg, pädagogische Leiterin der Gartenarbeitsschule. Darin unterstützt im extra dazu auf der Anlage geschaffenen Energiewerkstatt-Klassenzimmer wird sie aktiv und ehrenamtlich vom Leiter des BNE-Zentrums Wolfgang Schwarz und seinen Kollegen Helge Winckel, Peter Schieferdecker und Herrn Seidl. Die Lehrer und Ingenieure haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen über ungezwungene Bildung notwen FITNESS-FERIEN-SPECIAL
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erleuchtendes Strampeln am Ergometer ist angesagt, und ab der 6. Klasse werden sogar Solarautos gebaut. Zu Demonstrationszwecken gibt es in der Werkstatt außerdem Solarkocher, mobile Solarstation, Solaranlage, Windrad, Pumpspeicherkraftwerk und eine Thermosolaranlage. Angebote rund um erneuerbare Energie gibt es in der Energiewerkstatt in der Regel am Montagvormittag ab Klassenstufe 4 für die Dauer von drei Stunden. Anmeldung für Schulklassen über die Leiterin der GAS, Nicole Waltenberg über Telefon: 030 – 516 548 58 oder E-Mail: gruenerlernort@gartenarbeitsschuleilse-demme.de
Gazette Charlottenburg | Juli 2023 | 9 aussehen könnte und tragen das in ihre Familien und in den Unterricht. Dort werden sie dann nicht selten zu Energiespardetektiven oder Energielotsen, die in Sachen Klimaschutz und Energieeinsparung zwischen Klassen vermitteln, als Schüler andere Schüler coachen oder selbst Aufgaben zum Energiesparen wie Fensterschließdienst oder Lichtkontrolle übernehmen.
Fachkonferenzberatungen zu Energiesparprojekten angeboten. Die nächste Fortbildung ist für den 26. September 2023 in der Zeit von 15.00 – 17.30 Uhr
enge Bindung und auch international wird Kontakt zu einem Klimaschulnetzwerk in Athen gepflegt. Die FreiwilligenAgentur Charlottenburg-Wilmersdorf kümmert
Erleuchtende Fortbildung für Lehrende und Erziehende Experimente zur Umwandlung der Energie von Wind, Wasser und Solarstrahlung in elektrische Energie lassen die Schüler Grundlagen der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen mit allen Sinnen praktisch erle- geplant. Anmeldung bis zum ben. „Nachvollziehbar und nach- 19. September 2023 online unhaltig“, wie Wolfgang Schwarz ter https.//fortbildungen.berlin betont. Die Nutzung und wech- In der aktuellen Energiekrise hat die Energiewerkstatt damit begonnen, den Schulen zum Thema der Energieeinsparung Unterstützung anzubieten und einen Verleih für Umweltmessgeräte aufzubauen. Das Team besteht aus den oben genannten zwei Lehrern im Ruhestand und den zwei genannten Ingenieuren. Partner ist das BildungsEnergiewerkstatt auf dem zentrum für nachhaltige EntwickGelände der Gartenarbeitsschule lung im Botanischen Garten. Die Ilse Demme. Energiewerkstatt hat zu Themen selseitige Umwandlung elektri- wie Klimaschutz und nachhaltischer Energie in Bewegung, Licht ge Entwicklung eine besonders und Schall wird mit einfachen elektrischen Schaltungen anschaulich gezeigt. – Wie sie dies ihren Klassen auch im Schulalltag anschaulich vermitteln, können Lehrende und Erziehende in speziell dazu konzipierten Fortbildungsveranstaltungen in der Gartenarbeitsschule erfahren. Ebenso werden immer wieder
sich um die wenigen formalen Anforderungen an eine ehrenamtliche Mitarbeit in der Energiewerkstatt. Weitere Informationen unter www.gartenarbeitsschule.de
Übrigens… Gartenarbeitsschulen sollten nicht nur Garten- und Naturkunde lehren, sondern sich auch mithilfe des Gartens den Fächern Lesen, Schreiben und Rechnen zuwenden. Kurz bevor die Kommune Wilmersdorf durch das Groß-Berlin-Gesetz von 1920 ihre Selbstständigkeit verlor und zum 9. Bezirk von Berlin wurde, be Die perfekte Location für Ihre Hochzeitsfeier Feiern Sie Ihre unvergessliche Hochzeit im Hotel Seehof Berlin! Dank unserer langjährigen Erfahrung beraten wir Sie kompetent und individuell. Unsere eleganten Räume, der exklusive Service und die ausgezeichnete Gastronomie machen Ihre Hochzeit zu einem besonderen Fest. Die angeschlossene große Terrasse, mit Blick über den Lietzensee, den Park und den Funkturm, bietet Ihnen eine traumhafte Atmosphäre. Genießen Sie Ihren Tag in dieser idyllischen Umgebung! Weil es der schönste Tag Ihres Lebens werden soll.
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schloss ihre Stadtverordnetenversammlung die Gründung einer Gartenarbeitsschule auf dem Gelände der Dillenburger Straße. Die Gartenarbeitsschule nahm mit Beginn des Schuljahres im April 1921 ihre Tätigkeit auf. Im Jahr 2000 wurde der Förderverein der Gartenarbeitsschule Wilmersdorf e. V. mit dem Ziel gegründet, Bildung und Erziehung dadurch zu fördern, dass Maßnahmen zur Unterhaltung der Gartenarbeitsschule unterstützt werden. Außerdem werden durch die Beschaffung von Unterrichtsmaterialien vor allem die Voraussetzungen für den Unterricht im Freien verbessert. Das BNE-Zentrum mit Sitz im Botanischen Garten berät regional Lehrerkräfte, Erziehende und
Anbietende außerschulischer Bildung. Es ist offen für Schüler, alle Bildungsakteure, die Berliner Verwaltung sowie die engagierte Berliner Öffentlichkeit und für internationale Begegnungen, insbesondere deutsch-griechische. Es besitzt ein umfangreiches Netzwerk in Berlin, national (speziell Rheinland-Pfalz) und international zu allen Themen, die zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele (SDG’s) der Vereinten Nationen beitragen. Fachliche Schwerpunkte im Kontext von Klimaschutz und Bildung für nachhaltige Entwicklung: Energie und Gebäude sowie Biodiversität. Weitere Informationen unter www.BNE-Zentrum.de � Jacqueline Lorenz
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Sperrmüllaktionstage im Kiez Termine von Juli bis September Die Sperrmüllaktionstage kommen wieder in den Bezirk. So bekommen Anwohnerinnen und Anwohner die Möglichkeit, Kaputtes und Altes, ob groß oder klein, kostenfrei entsorgen zu lassen. Die BSR entsorgt Teppiche, Möbel, Matratzen oder Elektrogeräte. Ausgeschlossen sind Bauabfälle, Gussbadewannen, Autoreifen, Batterien und flüssige Schadstoffe. Außerdem informiert ein BSR-infostand über das Thema Recycling und saubere Kieze. Am Tausch- und Verschenkestand hingegen können gebrauchte Gegenstände eingetauscht werden. Folgende Termine werden Gemeinsam für eine saubere Stadt. Foto: BSR angeboten: • Mittwoch, 5. Juli, 13 bis 18 uhr, Alt lietzow, Am Culinary Kiosk 13 bis 18 uhr, Straße am • Donnerstag, 28. September, • Samstag, 9. September, 8 bis Schoelerpark 37 Mierendorff-Platz (genauer 13 uhr, leon-Jessel-Platz, • Samstag, 23. September, 8 bis Standort wird noch • Samstag, 16. September, 13 bis 13 uhr, Charlottenburg-Nord bekanntgegeben) umweltstadtrat Oliver Schruof18 uhr, Klausenerplatz (genauer Standort wird noch feneger: „Rund um den World • Dienstag, 19. September, bekanntgegeben)
Cleanup Day am 16. September werden wir einen bezirklichen Schwerpunktmonat zum Thema Abfall, Müll und der öffentliche Raum in Charlottenburg-Wilmersdorf veranstalten. Die fünf Sperrmülltage gemeinsam mit der BSR bilden das Rückgrat dieses Aktionsmonats. lokale initiativen, die im September eigene Aktivitäten rund um das Thema, Abfall, Müll, Verpackung oder ähnliches anbieten wollen, können sich gerne in das Programm einklinken und gegebenenfalls auch unterstützung von uns bekommen. ich bedanke mich bei der BSR, dass für diesen Aktionsmonat von den normalen Regularien der Zuteilung der Sperrmülltage auf die Bezirke abgewichen wird und wir alle Termine gebündelt anbieten können.” Weitere infos zu den BSR-Sperrmüllaktionstagen finden sich unter : w w w.bsr.de/meinsperrmuell-kieztag-30414.php
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Gazette Charlottenburg | Juli 2023 | 11
Herausforderung Partizipation und Integration Cem Gömüsay neuer Beauftragter im Bezirksamt Neuer Beauftragter für Partizipation und tizipation in der Migrationsgesellschaft des Integration im Bezirksamt Charlotten- Landes Berlin umsetzen und die Förderburg-Wilmersdorf ist Cem Gömüsay. Er tritt mittel aus dem„Integrationsfonds“ und der damit die Nachfolge von Leon Godeffroy „Partnerschaft für Demokratie“ verwalten. an. Cem Gömüsay ist bereits seit 2018 im Zudem wird er verschiedene integrationsIntegrationsbüro des Bezirks tätig und hat politische Programme und Maßnahmen als Koordinator des Arbeitsgebiets soziale verwirklichen, die Geschäftsführung des Integration im Quartier, als Koordinator der Migrationsbeirates übernehmen und in bezirklichen Lotsendienste, als Gruppenlei- anderen bezirklichen Gremien wie dem ter der bezirklichen Verwaltungslotsen und Ausschuss für Partizipation und Integratials stellvertretender Beauftragter Erfahrun- on mitarbeiten. gen gesammelt. Zuvor hatte Gömüsay das Cem Gömüsay: „Der Bezirk steht momeninterkulturelle Stadtteilzentrum Divan im tan vor großen Herausforderungen: FachKlausenerplatz Kiez geleitet und dessen kräftemangel, die Öffnung der Verwaltung, Aufbau und Entwicklung mitgestaltet. Unterbringung, Beschulung und Integration von Geflüchteten. Mein Team und ich Viele Aufgaben stellen uns diesen Herausforderungen, die Gömüsay wird als Beauftragter unter ande- wir jetzt gemeinsam mit aktiven zivilgerem nun das Gesetz zur Förderung der Par- sellschaftlichen Akteuren angehen wollen.“
Cem Gömüsay ist neuer Beauftragter für Partizipation und Integration.� Foto: Brühl / BACW
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12 | Gazette Gazette Charlottenburg Charlottenburg | Juli & Wilmersdorf 2023 7
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Thaimarkt im Preußenpark Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert
ordnen, dass sie nicht zu wesentlichen Beeinträchtigungen führen. Parks dienen vorrangig der Erholung und zur Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Gerade wenn Millionenbeträge zur Ertüchtigung und Klimaanpassung des Preußenparks bereitstehen, sollte ein nachhaltiges Konzept die Interessenskonflikte und den Nutzungsdruck mindern. Dafür wird nun der bekannte Masterplan bis Ende 2025 umgesetzt und mit guter Grünflächenpflege die Aufenthaltsqualität für die Parkbesucher*innen erhöhen. Sibylle Centgraf
Trotz umfangreicher Beteiligung, Konzept und Finanzierung: Warum erfolgt jetzt die Kehrtwende für den Thaimarkt im Preußenpark? Im Folgenden nehmen die Fraktionen der BVV zu diesem Thema Stellung.
CDU-Fraktion Der Preußenpark begleitet die Bezirkspolitik und uns als CDU-Fraktion schon seit Jahren. Gerade die unzähligen Bürgeranfragen und -Beschwerden über den Zustand des Parks und die mit dem Street-Food-Markt einhergehenden Probleme für die Anwohnerschaft (Lärm und Müll) zwingen uns zum Handeln. Gleiches gilt für verschiedene Naturschutzverbände, die die Versiegelung und Übernutzung des Parks durch den„marktgerechten“ Umbau beklagen. Es ist kein Geheimnis, dass es im Bezirk zu wenig Grünflächen gibt. Die Folge ist eine Übernutzung der Flächen, die die Parkanlagen und ihre Vegetation massiv beschädigen und teilweise zerstören. Vor diesem Hintergrund setzen wir uns seit jeher dafür ein, das kostbare Stadtgrün zu schützen und zu erhalten. Das gilt insbesondere für den Preußenpark, der nun mal ein Park ist, kein Markt. Um den Park als solchen wiederherzustellen, werden wir einen neuen Standort für den Markt finden, damit auch dieser weiterbestehen kann. Das laufende Beteiligungsverfahren wird selbstverständlich fortgesetzt. Alexander Pönack
B‘90/Grünen-Fraktion Der Streetfood-Markt im Preußenpark, wie er ursprünglich durch Aktivitäten von thailändischen, philippinischen und deutschen Familien entstanden ist, bedeutet eine große Bereicherung für unseren Bezirk. Die überkommenen Betreiberkonzepte aus der Vor-Corona-Zeit sind jedoch neu zu justieren und den veränderten Wertigkeiten des Freiraums anzupassen. Dafür sind alle Nutzungen in Parkanlagen sozial und umweltverträglich so auszugestalten und anzu 1.200 ohne Bild 1.100 mit Bild Vorwort Grüne SPD CDu FDP linke AfD
-958 1111 1048 1081 1090 1241
weiterhin dafür, den Willen der Bürger:innen umzusetzen, und für ein tolerantes und offenes Charlottenburg-Wilmersdorf, sowie den zeitgleichen Schutz der Grünfläche. Frederike-Sophie Gronde-Brunner
FDP-Fraktion
Die FDP Fraktion stellt mit großem Missfallen fest, dass die bereits von der BVV beschlossenen und finanziell gesicherten Konzepte zur Neugestaltung des Preußenparks unter Berücksichtigung des dort ansässigen Thai-Marktes von der neuen schwarz-grünen Zählgemeinschaft nicht geachtet Berlin SPD-Fraktion werden. Nun die Umgestaltung des Preußenparks zu einem Der Thaimarkt im Preußenpark gehört zu Wilmersdorf. Er „klimaresilienten und zeitgemäßen Erholungsort“, also ohne ist Teil dessen, was Berlin ausmacht. Sein Charme ist neben den berlinweit beliebten Thai-Markt zu diskutieren, ist für der lebensbejahenden Thai-Community auch sein Platz im die Thai-Community und alle Liebhaber des Marktes ein Grünen. Im Jahr 2020 wurde vom Bezirksamt nach breiter herber Schlag. Die FDP Fraktion fordert mit Nachdruck, Beteiligung ein Konzept beschlossen, das dem Thaimarkt sich an die gefassten Beschlüsse bzw. das Gesamtkonzept im Zuge der anstehenden Sanierung des Preußenparks zu halten. Insbesondere, da sich unser FDP Bundestagsabeinen befestigten Standort im Park geben soll, um die geordneter Christoph Meyer aufgrund dieser Vorgaben im Grünanlage zu schützen. Für dieses Konzept wurden Mil- Haushaltsauschuss des Bundestages für die Bewilligung lionensummen akquiriert. Der Markt wurde bereits verklei- von 5,4 Mio Euro Fördermittel eingesetzt hat. Der Marktnert, findet nur noch an drei Tagen die Woche statt und beirat bzw. die dort vertretende Thai-Community muss weinutzt Mehrweggeschirr. Die neue Zählgemeinschaft aus terhin umfassend in die aktuellen Gespräche eingebunden CDU und Grünen möchte nun jedoch plötzlich, dass der werden. Es steht sonst zu befürchten, dass der Thai-Markt Thaimarkt ganz aus dem Preußenpark auf die Straße ver- für immer schließt oder erneut illegal betrieben wird. schwindet und das Konzept nicht mehr umsetzen. Die SPD Stefanie Beckers hat deswegen mit dem Thailändischen Verein Berlin eine Alternative AfD-Fraktion Petition gestartet. Über 21.000 Menschen haben bereits für den Erhalt des Thaimarkts im Preußenpark unterschrieben. Beteiligung? Wie leider oft bei linken Projekten, eher durch In den neuesten Umbauplänen für den Preußenpark ist die Befragung von Personen, die dem Projekt nahestehen, der berühmten „Zivilgesellschaft“. Anwohner und Gegner explizit eine Marktfläche enthalten. Wir fordern, dass diese genutzt- und das Konzept endlich umgesetzt wird! fragt man dagegen ungern und/oder ohne Enthusiasmus. Dr. Claudia Buß Konzept? Einen stark frequentierten Essensbudenmarkt innerhalb eines ökologisch empfindlichen innerstädtischen Linksfraktion Parkgeländes zu installieren, ist ein Widerspruch in sich. Der Plan der Zählgemeinschaft aus CDU und Grünen, den Geld? Die Geldmittel (nochmal für Linke und Genossen: Thaimarkt aus dem Preußenpark in Wilmersdorf zu verdrän- Steuergeld!) sind nur für den Umbau des eigentlichen Parks gen, schlug deutschlandweit hohe Wellen. Die Linksfraktion bewilligt worden. Mehrfach erklärt, nie verstanden. Dass forderte in der vergangenen BVV die bereits demokratisch Grüne und CDU endlich auf die immer von der AfD geforgetroffenen Vereinbarungen einzuhalten, den Wunsch derte Politik umschwenken und Recht und Ordnung durchder Bürger:innen zu respektieren und den Thaimarkt an setzen wollen, ist natürlich ein Schock für die Genossen. seinem bisherigen Standort zu retten. Der Antrag wurde mit Jetzt wird schwadroniert, es seien ein„Integrationsprojekt“ unhaltbaren und teils rassistischen Vorwürfen gegen die oder „Kulturaustausch“ gefährdet. Dabei sind die beteiligThai-Community und den Betreiber-Verein abgeschmettert. ten Thailänder gut integriert. Vielen Dank, machen nicht Trotz bereitstehender Mittel weigern sich Grüne und CDU, alle Zugewanderten so.„Kulturaustausch“ bedeutet in der ein nachhaltiges Konzept gemeinsam mit allen Beteiligten gelebten Realität, man kauft ein thailändisches Essen ohne umzusetzen. Sie scheuen nicht einmal davor zurück, die Steuerbeleg. Dass ein extra Business in Form von Buden, Community an den Rand der Kriminalität zu rücken, nur die in Konkurrenz zu Restaurants mit vielen Kosten und um ihre Pläne zu rechtfertigen. Der Aufrechterhaltung der Steuern stehen, etabliert werden soll, ergibt keinen Sinn. Marktfläche im Preußenpark liegt ein breit angelegtes Touristenmassen machen es nicht besser. Beteiligungsverfahren zu Grunde. Die Linksfraktion kämpft Gregor Kadow für
Deutschland
Gazette Charlottenburg | Juli 2023 | 13
„Der Klang von Botania“ 14. Botanische Nacht mit Nachhaltigkeitskonzept Der Botanische Garten öffnet auch in diesem Sommer wieder seine Pforten zur Botanischen Nacht und lädt Besucherinnen und Besucher ein, den „Klang von Botania“ zu erleben. Bereits zum 14. Mal können sich Gäste auf eine wundervolle Traumwelt mit einem Programm aus Kunst, Artistik, Show- und besonderen Musik Performances freuen.
Die besondere Atmosphäre im Botanischen Garten Berlin wird dabei von zauberhaften Klängen und wunderschöner Musik untermalt.
Umweltfreundliche Materialien
Grafik: David Marschalsky und Dirk Pagels
Zauberhafte Wesen Nach den erfolgreichen Formaten „Zauber über Botania“ und ,,Das Wunder von Botania’’ zeigt sich Besucherinnen und Besuchern zur Botanischen Nacht 2023 eine magische Welt voller Klangkunst. Sie erwartet eine wundervolle Sommernacht im Botanischen Garten Berlin, in der nichts so ist, wie es scheint: Die zauberhaften Wesen Botanias laden zum Staunen, Lachen und Tanzen ein. Besonders nach Einbruch der Dunkelheit wartet „Der
Für die diesjährige Botanische Nacht wurde ein umfassendes Energie- und Nachhaltigkeitskonzept erarbeitet. So kommen zum Beispiel bei der Realisierung der Beleuchtungstechnik und Lichtilluminationen 80 Prozent Energiesparlampen oder LEDs zum Einsatz. Zusätzlich umfasst das Konzept die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien, die Förderung lokaler es für die ganze Familie viel zu Künstlerinnen und Künstler soentdecken: Unzählige Lichter wie Gastronomiepartner und verwandeln den Garten in eine Eventdienstleister. „Der Klang illuminierte Wunderwelt, die von Botania“ findet am 14. und von Künstlerinnen und Künst- 15. Juli jeweils um 18 Uhr statt. lern sowie magischen Fabel- Einlass ist um 17 Uhr. Weitere wesen auf einer Vielzahl von Informationen und Tickets unter Bühnen mit Leben gefüllt wird. www.botanische-nacht.de
Klang von Botania“ mit all seinen Bewohnerinnen und Bewohnern mit vielfältigen Überraschungen auf.
Viele Bühnen Bei einem weitläufigen Spaziergang auf geführten Wegen gibt
Achtung, Eichenprozessionsspinner Vorkommen per E-Mail melden Der Eichenprozessionsspinner ist wieder aktiv. Besonders betroffen sind aktuell immer wieder die Jungfernheide und angrenzende Straßen, Westend und der Eichkamp.
Aufwändige Bekämpfung Eine Gefährdung durch die Raupen beginnt erst mit der Bildung der Brennhaare zum Ende des dritten Raupenstadiums. Dieses wird, je nach Witterung des Jahres, circa Mitte/Ende Mai erreicht. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die sogenannten Tagesnester auffällig. In Charlottenburg-Wilmersdorf wurden in den letzten Jahren hohe finanzielle Aufwendungen zur Bekämpfung (mechanische Beseitigung) an bezirkseigenen Eichen getätigt. Dies hat dazu geführt, dass in der Regel nur noch handtellergroße Tagesnester an Stämmen und Starkästen vorhanden sind. Für Bäume auf Privatgrundstücken ist immer der Eigentümer verantwortlich. Gefährdungen durch auftretende Raupen oder Tagesnester an bezirkseigenen Bäumen können via E-Mail sga@charlottenburg-wilmersdorf. de an das Straßen- und Grünflächenamt gemeldet werden.
Foto: Pflanzenschutzamt Berlin
Nachtaktiver Falter Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein nachtaktiver Schmetterling und gehört zur Familie der Zahnspinner Notodontidae. Er ist seit 2004
auffällig geworden und tritt seitdem verstärkt und mit steigender Tendenz im Berliner Stadtgebiet auf. Auf der Seite des Pflanzenschutzamtes Berlin www.berlin.de/-ii891845 sind weitere Informationen zum Eichenprozessionsspinner und seiner Lebensweise zu finden.
14 | Gazette Charlottenburg | Juli 2023
Vor 150 Jahren geadelt Universalgelehrter Hermann von Helmholtz, der „Reichskanzler der Physik“ Verdienste um die Wissenschaft geadelt wurde, Hermann von Helmholtz. Von nun an durfte die Familie ein Wappen führen. Es zeigt neben mittelalterlichen Turnierhelmen und einem silbernen löwen drei Eidechsen, die auch auf dem Wappen der Familie seiner Ehefrau, einer geborenen von Mohl, zu sehen sind.
Einer der einflussreichsten Naturwissenschaftler seiner Zeit war Hermann Helmholtz (1821 – 1894), der wichtige Beiträge zur Forschung leistete. Er wurde so geschätzt, dass er sich ab 1883 „von Helmholtz“ nennen durfte. Heute tragen Forschungszentren und –institute seinen Namen.
Medizin statt Physik Helmholtz kam in Potsdam zur Welt. Von seinem Vater, Direktor des Gymnasiums „Große Stadtschule“ wurde er schon früh in Philosophie, alten und neuen Sprachen unterrichtet. Mit 17 entwickelte er ein großes interesse an der Physik. Diese galt damals allerdings als brotlose Kunst. So studierte er in Berlin Medizin und arbeitete nach erfolgreichem Abschluss und Promotion für ein Jahr an der Charité.
Neues Institut in Charlottenburg
Hermann Helmholtz um 1881.
zu einem achtjährigen Dienst nigsberg berufen. Da seine an als Militärarzt. Allerdings wur- Tuberkulose erkrankte Frau das de er auf Empfehlung des For- dortige Klima nicht vertrug, ging schungsreisenden Alexander die Familie 1855 nach Bonn und von Humboldt frühzeitig ent- anschließend nach Heidelberg. lassen und unterrichtete an der Ein geadelter Wissenschaftler Berliner Kunstakademie Anatomie. 1848 nahm er eine Professur 1870 zog Helmholtz mit seiner Von Berlin nach Heidelberg für Physiologie in Berlin an. Ein zweiten Frau – die erste Frau Das Studium verpflichtete ihn Jahr später wurde er nach Kö- war mittlerweile verstorben – und den Kindern zurück nach Berlin, wo er das Ordinariat an der Friedrich-Wilhelms-universität übernahm. Heidelberg ließ ihn ungern ziehen, da der Wissenschaftler mittlerweile als einer der größten und vielseiDr. Hubert Klauser tigsten Denker und Forscher galt. Orthopäde | Chirurg Helmholtz wurde zum Mitglied Handchirurg | zertifizierter Fußchirurg der Preußischen Akademie der Wissenschaften und weiterer Schwerpunktpraxis für Hand- und Fußorthopädie /-chirurgie wissenschaftlicher Einrichtunmit Praxis für Funktionelle Orthopädie und Sportorthopädie, gen ernannt. Scherzhaft nannte ambulante und stationäre Operationen man ihn in Anlehnung an Otto Schlüterstraße 38 | 10629 Berlin www.hfz-berlin-potsdam.de von Bismarck den „Reichskanzler Telefon: 030.853 30 72 www.hfz-muenchen.de der Physik“. 1883 wurde aus HerMail: sekretariat@hfz-berlin.de www.hfz-frankfurt.de mann Helmholtz, der für seine
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1888 war er der erste Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Charlottenburg. 1894 starb er nach einem Schlaganfall und wurde in Wannsee auf dem Friedhof an der lindenstraße beerdigt. Das Grab ist ein Ehrengrab der Stadt Berlin. Seine leistungen blieben – er verfasste viele Schriften, erfand und konstruierte das Ophtthalmometer, mit dem die Oberflächenkrümmung des Auges gemessen werden kann, entwickelte eine mathematische Theorie zur Erklärung der Klangfarbe durch Obertöne, erfand die Helmholtz-Spule, den Helmholtz-Resonator und vieles mehr. in Charlottenburg erinnert eine Gedenktafel an der früheren Physikalisch-Technischen Reichsanstalt an den Wissenschaftler. Mehrere Straßen, ein Mondkrater, ein Marskrater und ein Asteroid wurden nach ihm benannt. in Wannsee ist das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, mit dem lise-Meitner-Campus, früher Hahn-Meitner-institut, vertreten.
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Gazette Charlottenburg | Juli 2023 | 15
Sommerkino für Schulklassen Open-Air auf dem Steinplatz Das Open-Air-Sommerkino #2030 mit interessanten Spiel- und Dokumentarfilmen rund um die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen findet erstmalig auch für Schulklassen auf dem Steinplatz statt. Die Filme werden am Vormittag gezeigt. Sie starten jeweils um 10 Uhr mit einem Impulsvortrag. Das Angebot ist kostenfrei. Schulklassen können sich direkt beim Team der Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung, Juliane Brix, per E-Mail unter sbne@charlottenburgwilmersdorf.de oder telefonisch unter (030) 9029-12016 anmelden.
Donnerstag, 29. Juni, Die Winzlinge von Hélène Giraud, Thomas Szabo
Auf dem Steinplatz gibt es im Sommer ein buntes Programm.
Auf einer kleinen Lichtung im Wald leben die Samuel Urbanik (Salon Avitall-Jewish Center Dokumentation erzählen Spieler mit Migratiwinzigen Bewohner in Harmonie und Frieden for Arts and Culture) sowie Workshopangebot onshintergrund ihre Geschichten. Einführung: miteinander. Eines Tages entdeckt eine kleine nach dem Film. David Hoffmann (Gesellschaftsspiele e. V.) Ameise einen Schatz: die Reste eines Picknicks. Dienstag, 4. Juli: Die fabelhafte Reise Donnerstag, 6. Juli, Kalle Darin versteckt sich ein junger Marienkäfer, der Marona von Anca Damian Kosmonaut von Tine Kugler der seine Familie verloren hat. Schnell freundet er sich mit den Ameisen an, die ihm helfen „Die fabelhafte Reise der Marona“ der rumä- Der 16-jährige Kalle streift durch eine Brachwollen, den Heimweg zu finden. Als jedoch ein nischen Regisseurin Anca Damian erzählt die landschaft in Berlin. Er bereut eine folgenzweiter Ameisenstamm von dem Schatz er- Lebensgeschichte einer zauberhaften Hündin schwere Tat, die sein Leben verändern wird. fährt, entbrennt ein erbitterter Streit und eine und ihren wechselnden Besitzern. Unsere Hel- „Ich weiß nicht, wie’s angefangen hat, die ganze abenteuerliche Jagd beginnt. Einführung: Dirk din ist ein Halbblut-Labrador, der tiefe Spuren Geschichte mit mir”. Kalle mit 10 nachts allein Schäuble (BUND e. V.) in den Leben der Menschen hinterlässt, denen im Kiez. Die erste Liebe. Jugendweihe. Mutsie begegnet. „Die fabelhafte Reise der Marona“ proben auf den Fernwärme-Rohren der Stadt. Freitag, 30. Juni, Where is Anne ist eine Reflexion über das Leben und die Lie- Freundschaften und Hochzeiten. Verhandlung, Frank? von Ari Folman be. Einführungsvortrag von Torsten Schmidt Verurteilung, Knast. Die Welt draußen dreht In ihrem Tagebuch schrieb Anne Frank Briefe (Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V.) sich weiter. Opa wünscht sich die DDR zurück. an ihre erfundene Freundin Kitty. In seinem Oma besiegt die Sucht. Mama schickt zum Mittwoch, 5. Juli: Schwarze neuen Film «Where Is Anne Frank» erweckt 18. Geburtstag Raketen in die Nacht. Die PoliAdler von Torsten Körner der israelische Regisseur Ari Folman Kitty erstzistin wacht über ihr Revier. Für Kalle beginnt mals zum Leben, und sie erzählt ihre eigene Die Spieler der deutschen Fußballnational- nach dem Gefängnis eine atemlose Odyssee Geschichte. Auf der Suche nach ihrer besten mannschaft tragen alle den schwarzen Adler zurück zu sich. „Kalle Kosmonaut“ porträtiert Freundin Anne Frank wird Kitty zur Zeugin der auf der Brust, der ihre Einheit als Team symbo- eindrucksvoll über 10 Jahre hinweg das Leletzten Monate der Familie Frank im Holocaust lisieren soll. Doch wo heute Einheit suggeriert ben des jungen Kalle und zeigt, wie soziale und des Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. wird, sorgte das Nationaltrikot lange Zeit für Ungleichheit eine Biografie bestimmen kann. Ari Folmans erster internationaler Film über eine gegenteilige Botschaft. Die Helden des Einführung mit Kalle und Team den Holocaust wurde 2021 an den Interna- Fußballs sollten möglichst deutsch und mög- Alle Informationen auch unter www.sbne.de/ tionalen Filmfestspielen von Cannes als Teil lichst Weiß sein. Bis zur modernen Diversität veranstaltungen/sommerkino-2030-auf-demder offiziellen Auswahl gezeigt. Einführung: im Nationalteam war es ein langer Weg. In der steinplatz abrufbar. Impressum
Gazette Charlottenburg · Juli Nr. 7/2023 · 41. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Charlottenburg, Wilmersdorf, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.
Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de Verlag
Gazette Verbrauchermagazin GmbH Ruhlsdorfer Straße 95, Haus 42 · 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70
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Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 630 26 88
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Nächste Ausgabe August Nr. 8/2023 Anzeigen-/Redaktionsschluss 07.07.2023 Erscheinung 27.07.2023
16 | Gazette Charlottenburg | Juli 2023
Raum für Beteiligung Mitsprache für Bewohnerinnen und Bewohner im Kiez sind unter dem Motto: „Mitwirken in Charlottenburg-Wilmersdorf“ in den Raum für Beteiligung eingeladen. Sie möchten etwas für den Bezirk oder Ihren Kiez bewirken, wissen aber nicht genau, wo oder wie? Im Raum für Beteiligung werden Sie dabei unterstützt, aktiv zu werden. Sie erhalten Informationen zu laufenden Projekten, bezirklichen Vorhaben und aktuellen Beteiligungsmöglichkeiten. Außerdem wird der Kontakt zu bestehenden, aktiven Netzwerken vermittelt. Auch Initiativen werden in ihrem Engagement unterstützt: mit Beratungsangeboten, Fachkompetenz, technischem Equipment oder durch Hilfe bei Konflikten innerhalb der Gruppe. Bringen Sie Ihre Perspektive und Ihre lokale Expertise ein und diskutieren Sie mit, wie Das Team des Raum für Beteiligung v.l.n.r.: Annika Dickel, Hannah Isermann, Andrea Isermannsich Charlottenburg-Wilmersdorf weiterentKühn, Eva Schuh und Frederike Büttner.� Foto: Bianca Farchmin / BA CW wickeln kann. Sie erreichen das Team während der Sprechzeiten, immer dienstags von Beteiligung und Mitsprache sind Kernele- binden, wurde im Haus am Mierendorffplatz 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 17 bis 19 mente von Demokratie und gesellschaft- der „Raum für Beteiligung“ ins Leben geru- Uhr im Haus am Mierendorffplatz, Mierenlichem Zusammenhalt. Um gemeinsam fen. Das fünfköpfige Team bildet gemeinsam dorffplatz 19, 10589 Berlin. Für individuelLösungen zu entwickeln und um Bewohne- eine Schnittstelle zwischen Bewohnerinnen, le Terminabsprachen melden Sie sich bitte rinnen und Bewohner stärker in die Planung Bewohnern, Initiativen, Politik, Verwaltung unter E-Mail: beteiligung@dorfwerkstadt.de und Gestaltung bezirklicher Vorhaben einzu- und allen Interessierten im Bezirk. Sie alle oder telefonisch unter 0157 581 596 25.