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März 2019
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2 | Gazette Steglitz | März 2019
Steglitz-Lexikon mit Lankwitz, Lichterfelde und Südende Von Abwasser bis Zeitungen – das neue Buch von Christian Simon Man versteht die Gegenwart, wenn man die Vergangenheit kennt. Sehen Sie Ihre Wohngegend mit anderen Augen! Wo heute der Carmerplatz ist, konnte Ende des 19. Jahrhunderts noch im Pferdepfuhl gebadet werden und in Lankwitz gab es ganze zwei Jahre lang – von 1880 bis 1882 eine Pferderennbahn. Wo feierten die Steglitzer, Lankwitzer und Lichterfelder früher? Wie viele Schulen gab es und was ist heute an diesen Orten? Diese und viele weitere Fragen beantwortet das neue Steglitz-Lexikon des Autors Christian Simon. Erinnert wird an den Bau der „Probechaussee“, zwischen Berlin und Schöneberg, die über Steglitz und Zehlendorf verlängert wur de und auf deren Trasse heute die B1 verläuft. Das Buch ruft Ereignisse wie das
Eisenbahnunglück am Bahnhof Steglitz und die Gasexplosion in der Lepsiusstraße wieder ins Gedächtnis. Aber auch Industrie, Hörfunk und die vor allem in Lichterfelde ansässigen Kasernen kommen nicht zu kurz. Im Buch finden die Leser Fakten, die kaum bekannt sind, da sie bisher noch nirgends präsentiert worden sind. Ein kurzweiliges Lesevergnügen, aber auch ein Band, in dem man immer wieder gerne nachschlägt. Das Buch „Steglitz-Lexikon mit Lankwitz, Lichterfelde und Südende“ von Christian Simon mit 234 Seiten und über 320 teils historischen Abbildungen ist in der AVI Arzneimittel-Verlags GmbH Berlin erschienen. Es ist zum Preis von 22 Euro im Buchhandel erhältlich.
Jazz & Bluestage Lichterfelde Kultur in der Petruskirche: Vom 2. bis 30. März finden in der Petruskirche Lichterfelde die 21. Jazz & Bluestage statt, ein herausragendes Event, das seit vielen Jahren über die Kiezgrenzen hinaus ein großes Publikum in den Berliner Süden lockt. Mit dabei: Konzerte für Groß und Klein, Workshops, frische Töne im Blues und Jazz, Musikerinnen und Musiker im Gespräch. Ein besonderes Life-Highlight dürfte das Abschlusskonzert am 30. März 2019 um 20 Uhr werden. Weitere Infos unter www. petrus-kultur.de
Kinderbibeltag Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren sind am Samstag, den 23. März 2019, herzlich zum Kinderbibeltag in der Markuskirche, Karl-Stieler-Str. 8a in 12167 Berlin eingeladen. Der Kinderbibeltag beginnt um 11 Uhr und endet um 14.30 Uhr. Weitere Infos unter www.markus-gemeinde.de
WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN
Gazette Gazette Zehlendorf | MärZ Steglitz | März 2019 | 1 2019 | 3
Liebe Leserinnen und Leser, vor gut einem Monat, am 25. Januar 2019, wurde das denkmalgeschützte Haus am Waldsee in der Argentinischen Allee 30, 14163 Berlin, nach umfassender Sanierung und Erweiterung wieder eröffnet. Und deshalb möchte ich Sie an dieser Stelle herzlich einladen, diesen bemerkenswerten „Leuchtturm“ für internationale zeitgenössische Kunst einmal zu besuchen, um sich vor Ort von den Neu- und Umbauten zu überzeuCerstin Richtergen und sich die aktuelle Kotowski Ausstellung – noch bis zum 3. März – der international bekannten Künstlerin Karin Sander anzusehen. Dach, Heizung, Sanitär, Licht, Klima ebenso wie Außenaufzug, Café- Atelier- und Veranstaltungsraum, Büros, Bibliothek – alles saniert bzw. neu. Neu wie der knapp 2,9 Millionen teure Neubau, finanziert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, und mit 100.000 Euro beteiligte sich der Bezirk Steglitz-Zehlendorf am Brandschutz. Der Bezirk sichert seit 2004 die Grundfinanzierung und ist Eigentümer dieses denkmalgeschützten Hauses, das er an den Trägerverein für 25 Jahre weiter verpachtet hat. Und mit dieser langfristig sichernden Zukunftsperspektive und dem großen Umbau lässt sich die Position als eines der führenden Ausstellungshäuser für Gegenwartskunst mit erfolgreichen disziplinenübergreifenden rahmenprogrammen, gut weiter stärken, da bin ich mir sicher. Zudem soll in einem weiteren Schritt die Wiederherstellung des Gartens im Sinne des Denkmalschutzes angegangen werden. Ursprünglich wurde das Haus übrigens einst im Auftrag des jüdischen regenmantelfabrikanten Knobloch 1922 vom Architekten Max Werner als Privatvilla erbaut, und es wechselte vor dem Krieg in schneller Folge seine Eigentümer. Im November 1945, wenige Wochen nach Ende des Zweiten Weltkriegs, übernahm der Bezirk Zehlendorf das weitgehend von Kriegsschäden verschonte Gebäude und siedelte darin sein Kunstamt an. Seit seiner Gründung im Januar 1946 präsen Das Haus am Waldsee ist nach der Sanierung wieder geöffnet. tiert das Haus am Waldsee nun dort hochkarätige internationale Kunst und ist, weit über die Bezirksgrenzen hinaus, zum nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil des Berliner Kulturlebens geworden. Wie wär´s: machen Sie sich doch selbst ein Bild und schauen Sie mal vorbei?! Wussten Sie schon, dass es seit knapp einem Monat einen neuen PC-Arbeitsplatz für Blinde und Sehbehinderte in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek in der Grunewaldstraße 3 gibt? Zur Verfügung steht dort ein neuer und – gegenüber dem technisch überholten Vorgängermodell erweiterter – internetfähiger Computerarbeitsplatz mit 24-Zoll-Monitor, Buchscanner, Braille-Zeile mit Eingabetastatur, Sprachausgabe und Vergrößerungssoftware. Blinde und Sehbehinderte haben an diesem Arbeitsplatz die Möglichkeit, sich ihre persönliche Benutzerkonfiguration einzurichten, Texte am Bildschirm in der von ihnen gewünschten Größe anzusehen, per Sprachausgabe über Kopfhörer anzuhören oder in Punktschrift auszulesen. Auch die Nutzung von CDs und DVDs mit Audiodeskription ist möglich. Die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek wird dann als einzige der öffentlichen Bezirksbibliotheken einen solch gut ausgestatteten Spezial-Arbeitsplatz, finanziert aus Mitteln der Stadtbibliothek, anbieten. Hierüber erschließt sich das gesamte Angebot des Verbunds der öffentlichen Bibliotheken für Blinde und Sehbehinderte; auch der Einsatz für inklusiven Unterricht ist gegeben. Und dann möchte ich Sie – wie bereits im vergangenen Jahr – wieder zu meinen Bezirks spaziergängen einladen. Wie wäre es, wenn wir uns am 23. März 2019 gemeinsam auf die Spuren des Lichterfelder Flugpioniers Otto Lilienthal begeben?! Wie gewohnt beginnt der kostenfreie Kiezspaziergang wieder um 14 Uhr und wird voraussichtlich zwei Stunden dauern. Bitte beachten Sie, dass wegen der begrenzten Teilnehmerzahl eine Anmeldung per Telefon unter (030) 90299-5256 erforderlich ist. Bereits Anfang des Monats, am 2. März 2019 von 10 bis 16 Uhr können sich interessierte Kinder, Jugendliche, Eltern und Pädagogen über reiseangebote für die Schulferien oder auch Klassenfahrten im Bürgersaal im rathaus Zehlendorf, Teltower Damm 18 in 14163 Berlin, ausführlich informieren. Über 30 Vereine und Organisationen mit aus dem „non Profit“ Bereich werden bei dieser beliebten „Internationalen reisebörse“ ihre bundesweiten und internationalen Ferienprogramme für Kinder, Jugendliche, Familien und Schulklassen vorstellen, darunter neben reinen Erholungsangeboten auch Projekt- und Themenreisen, Sprach- und Computerferien sowie Sportund Abenteuercamps. Weiterhin erhalten Interessierte Beratung zu Auslandsaufenthalten von Jugendlichen und Angebote für junge Menschen mit Behinderungen. Für die kleinen Gäste gibt es wieder viele Mitmach-Aktionen und tolle Preise. Vielleicht lassen Sie mich wissen, wie Ihnen die Tipps und Veranstaltungen gefallen haben, oder Sie wollen mir Anregungen oder Kritik in einem persönlichen Gespräch mitteilen: dann besuchen Sie mich doch in meiner nächsten Bürgersprechstunde am 26.3.2019, in der Zeit von 16 – 18 Uhr, im rathaus Zehlendorf, raum A 131. Um Wartezeiten zu vermeiden, ist eine Anmeldung unter der Telefonnummer (030) 90299-3301 /-3302 allerdings unbedingt erforderlich. Ihre Cerstin richter-Kotowski Bezirksbürgermeisterin
4 | Gazette Steglitz | März 2019
Forum Steglitz wird modernisiert Hybridcenter-Konzept mit einem Mix aus Einzelhandel und Büroflächen Das traditionsreiche Forum Steglitz ist 1970 eröffnet worden und seitdem eine feste Institution in der Schloßstraße. Jetzt wappnet es sich für die Zukunft – und baut bei der Positionierung auf zwei Schwerpunkte: die Implementierung von umfangreichen und variablen Büroflächen sowie die Besinnung auf seine erfolgreiche Vergangenheit als wichtiges Nahversorgungszentrum im Südwesten Berlins. Das Hybridcenter-Konzept mit einem Mix aus Einzelhandel und Büroflächen stammt von Eigentümer Real I.S. in Zusammenarbeit mit der Accumulata Real Estate GmbH, die auch die Projektentwicklung übernimmt. Das operative Centermanagement verantwortet Unibail-Rodamco-Westfield. Der Abschluss der Modernisierung ist für das 2. Halbjahr 2020 vorgesehen. „Das Forum Steglitz ist traditionell einer der zentralen Anlaufpunkte für die Bürger in Berlin Steglitz-Zehlendorf“, sagt Olaf Ley, Director Investment und Asset Management bei Unibail-Rodamco-Westfield in Deutschland. „Mit der klaren Positionierung des Centers als mischgenutzte Immobilie und der konsequenten Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort werden wir das Forum Steglitz mittelfristig zu einem modernen urbanen Treffpunkt entwickeln. Die Investition im hohen zweistelligen Millionenbereich und die klare Konzentration auf den Mix aus Einzelhandel, Freizeit und Büro �
Simultion: Valerium Real Estate
flächen sind ein klares Bekenntnis zur langfristigen Entwicklung des Standorts.” Ein besonderer Schwerpunkt der Modernisierung liegt auf der Neugestaltung der Innenbereiche. Ein helleres, offenes Design mit warmen Farben soll die Aufenthaltsqualität steigern. Für eine klare Wegeführung und zur Verbesserung der Orientierung für Kunden wurde das Konzept der Rolltreppen neu gedacht. Dabei wird ein Großteil der Rolltreppen entfernt oder versetzt. Insgesamt wird die Anzahl auf ein Drittel reduziert. Zusätzlich werden die Fassaden des Centers moderner und einladender gestaltet. Größere Glasflächen sollen mehr Licht in den Innenraum lassen. Die gesamten Umbaumaßnahmen finden im laufenden Centerbetrieb statt, wobei die Einschränkungen für Besucher auf einem möglichst niedrigen Maß gehalten werden. Erste kleinere Maßnahmen wurden bereits Mitte Januar vorge nommen, der umfassende Start der Arbeiten erfolgte im Februar dieses Jahres.
Edeka zieht als neuer Ankermieter ins Forum Steglitz Die Neupositionierung des Forum Steglitz spiegelt sich zudem auch im überarbeiteten Mietermix wider. Als neuen Ankermieter präsentiert das Center einen neu entwickelten Edeka-Markt, der auf einer Fläche von knapp 4.600 Quadratmeter erstmalig ein ganz modernes Konzept umsetzen und alle Bedürfnisse des täglichen Lebens bedienen soll. Neben dem grundsätzlich umfangreichen Sortiment wird ein größerer Teil der Fläche für Speisen des hochwertigen Feinkost-Edeka reserviert. Hinzu kommen weitere Angebote für kulinarische Spezialitäten und frische Lebensmittel aus der Region. Ein besonderes Highlight wird die Kombination aus einer Vielzahl an verschiedenen Frischetheken
und Gastronomiebereichen sein. Weitere Geschäfte aus den Bereichen Lifestyle, Nahversorgung, Service und Fashion sollen das Angebot ergänzen. So haben u. a. die Bestandsmieter Ernsting’s Family und Yves Rocher neue Mietverträge unterzeichnet. Zudem werden Lidl und Rossmann weiterhin im Forum Steglitz zu finden sein und den Fokus auf Nahversorgung unterstreichen. Für zusätzliche Anziehungskraft wird außerdem die bereits laufende Modernisierung und Erweiterung der Fläche des Fitnessstudios SuperFit im 5. Obergeschoss sorgen. „Durch die Neugestaltung wird die gesamte Attraktivität des Centers und der Region weiter gesteigert“, sagt Maximilian Ludwig, Head of Asset Management Retail & Hotel bei der Real I.S. AG. „Mit einem maßgeschneiderten und bedarfsorientierten Konzept, welches ein modernes Design sowie einen spannenden Mietermix beinhaltet, werden wir das Forum Steglitz in eine erfolgreiche Zukunft führen. Das revitalisierte Objekt wird sich als Nahversorger in Kombination mit originär stationärem Einzelhandel, modernen Büroflächen sowie einem attraktiven Fitnesscenter auszeichnen. So können die Kunden ihre täglichen Einkäufe bequem unter einem Dach tätigen.“ Auf einer Gesamtfläche von 11.000 Quadratmetern sollen darüber hinaus im 2. und 3. Obergeschoss hochwertig ausgestatte und effiziente Büroeinheiten entstehen.
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1 | Gazette Zehlendorf | 2017
Gazette Steglitz | März 2019 | 5
Verbot von Silvesterfeuerwerk? Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Auch zur Jahreswende 2018/19 wurde erneut eine Diskussion über ein eventuelles Verbot von Silvesterfeuerwerk angestoßen. Dabei wurden die potentielle Gefahr für Personen, Umweltaspekte, Tierschutz aber auch die Tatsache angeführt, dass manche mit ihrer Knallerei schier unerträgliche Zustände zu Silvester in bestimmten Stadtteilen schaffen. Allerdings ist eine Einschränkung oder das Verbot von Feuerwerk an bestimmte z. T. bundesrechtliche Normen gekoppelt. Im Folgenden nehmen die Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf zu diesem Thema Stellung.
CDU-Fraktion Als sich am Neujahrsmorgen 2019 der Pulverdampf verzogen hatte, begann eine vehement geführte öffentliche Klage über die Nachteile des Silvesterfeuerwerks, verbunden mit der Forderung nach Verbot. Die Tonlage war, wie so oft, vorwurfsvoll und bevormundend. Überlegungen dazu, wer da eigentlich an Silvester Feuerwerk abbrennt, was die Menschen sich dabei denken, wieviele es sind und wie alt sie sind, kamen eher zu kurz. So bleibt festzuhalten, dass der Umgang mit Feuer und Feuerwerk an Silvester Familien mit Kindern und jungen Leuten viel Spaß macht, sehr verbreitet ist und zum Jahreswechsel einfach dazugehört. Es muss auch mal laut und bunt und aufregend sein dürfen. Einen Tugendstaat, in dem den Menschen alles vorgeschrieben wird, wollen wir nicht. Und wenn es punktuell Exzesse gibt, die auch andere Menschen gefährden, so müssen die Ordnungskräfte dagegen vor Ort einschreiten. Verbote an der einen Stelle führen nur zur Verlagerung in die Nachbarschaft außerhalb der Verbotszone. Die Gesamtheit der Berliner und Berlinerinnen soll weiterhin so Silvester feiern können, wie sie es wollen und es ihnen Freude macht. Dr. Claudia Wein Berlin
SPD-Fraktion
Das Abbrennen von Silvesterfeuerwerk ist seit jeher Tradition. Die Frage eines generellen Verbots stellt sich uns zurzeit nicht, allenfalls die einer Einschränkung. Unabhängig davon, wie jeder persönlich dazu steht, geht es uns in erster Linie darum, im ersten Schritt ungewünschte Begleiterscheinungen zurückzudrängen. Die Knaller werden lauter, es sind immer mehr unsichere Böller im Umlauf, viele halten sich nicht an die erlaubten Zeiten. Auch in der Nähe von Seniorenheimen und Krankenhäusern sowie
im Wald wird geknallt, Knaller werden gezielt auf andere Menschen geworfen oder z. B. an unpassenden Stellen (Briefkästen) abgebrannt und dadurch Personen- und Sachschäden verursacht. Da darf es keine Toleranz geben! Die Erfahrungen in Hannover mit dem Verbot von Feuerwerk in der Innenstadt sollten ausgewertet werden. Kampagnen zur Förderung der gegenseitigen Rücksichtnahme und Aufklärung zum richtigen Abbrennen von Feuerwerk und der negativen Auswirkungen der Knallerei sind richtig und wichtig. Der Bundesgesetzgeber ist gefordert, die Größe der Raketen und den zulässigen Lärm zu beschränken und den Kommunen mehr Rechte einzuräumen. Rainer Ziffels
B‘90/Grünen-Fraktion Die Stimmen, die ein Verbot eines allgemeinen Silvesterfeuerwerks fordern, wurden zum Jahreswechsel laut wie bisher nie zuvor. Für uns als Grüne ist das keine leichte Abwägung: auf der einen Seite steht der Spaß, die individuelle Freiheit und auf der anderen Schäden an Menschen, Tieren und Gebäuden in und um die Silvesternacht. So werden in Deutschland dabei laut Umweltbundesamt ca. 5000 Tonnen Feinstaub freigesetzt, das sind etwa 17 % dessen, was der Straßenverkehr im ganzen Jahr erzeugt. Die Anzahl der durch Feuerwerk Verletzten steigt und auch die Aggressivität, mit der Feuerwerk gegen Polizei- und Rettungskräfte gerichtet wird. Immer klarer wird, dass es sich hier nicht um die Freude der Mehrheit handelt, sondern ein Handeln Weniger auf Kosten Vieler. Hier muss eine Regelung gefunden werden, die einen Ausgleich der Interessen schafft: dies kann im Verbot besonders lauter Feuerwerkskörper oder Einschränkung auf bestimmte Flächen liegen. Bund, Land und Bezirke müssen hier zusammenwirken, wie dies nicht zuletzt der
auch von den Steglitz-Zehlendorfer Grünen angestoßene gemeinsame Antrag von RotRot-Grün im Abgeordnetenhaus vorzeichnet. Carsten Berger Alternative für
Deutschland
AfD-Fraktion
Noch ein Verbot! Alles, was Spaß bringt, der Fortbewegung dient oder böse Geister vertreibt, soll der (grünen) Verbotskultur anheimfallen. Dieseln, Rauchen, Zündeln – und das Steak auf dem Teller? Dieseln schadet dem Klima, Rauchen ist so, als sei man selbst ein Diesel, und Zündeln am Himmel? Das ist nur etwas für Abergläubische, die noch in der Zeit der Germanen verhaftet sind und meinen, die laute und blitzende Knallerei zu Silvester vertreibe böse Geister. Die Freudkultur, die unsere Vorfahren noch kannten, wird abgelöst von einer Verbotskultur, vom Nanny-Staat, der sich, wenn er nicht gleich Vorschriften erlässt, des Nudging bedient. Ein Argument, das gegen die Silvesterböllerei angeführt wird, sind die enormen Kosten: 100 Mio. Euro sollen es sein, die da in wenigen Stunden im wahrsten Sinne des Wortes verbrannt werden. Für einen guten Zweck einsetzen, zugunsten Hungerleidender der Dritten Welt spenden, könnte man sie besser. Mit demselben Betrag könnte der Staat Not hierzulande oder in der weiten Welt lindern, verringerte er seine Verschwendungssucht um nicht einmal ein halbes Prozent! Darüber nachzudenken lohnt sich mehr. Peer Döhnert
FDP-Fraktion Schon im Mittelalter hat man zu Silvester mit Krach und Feuer die bösen Geister vertrieben. Auch bei Berücksichtigung der damit einhergehenden Belastungen sollte man so eine alte Tradition nicht einfach verbieten. Man darf auch nicht jeden Silvesterfeuerwerker unter Generalverdacht stellen, dass gerade er die nötige Sorgfalt missachtet. Wer jedoch Rettungskräfte mit Böllern bewirft, wer mit Feuerwerkskörpern gezielt andere Menschen und deren Sachen gefährdet, wer illegales Feuerwerk zündet und so in Kauf nimmt, dass andere zu Schaden kommen, muss auch ohne generelles Verbot bestraft werden. Ist dies durch die
Polizei in der Silvesternacht an besonders gefährdeten Stellen in der Innenstadt nicht leistbar, kann man vorab dort partielle Verbote aussprechen, muss dann aber diese auch durchsetzen. Ein generelles Verbot im gesamten Stadtgebiet lehnen die Freien Demokraten (FDP) allerdings ab. Möglich wäre jedoch das Zeitfenster, in dem Feuerwerkskörper gezündet werden dürfen, zum Wohle von Mensch und Tier stärker einzuschränken. Der Jahreswechsel findet schließlich erst um Mitternacht statt und nicht bereits Stunden davor. Andreas Thimm
Linksfraktion Prosit Neujahr!? Wovon reden wir? Konkret: bundesweit 4500 Tonnen(!) Feinstaub oder 15,5 Prozent der jährlichen Feinstaub-Belastung, die durch Straßenverkehr entsteht, in einer einzigen Nacht. Von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der Produktion, hohem Gesundheitsrisiko, von Toten und Verletzten, Kinderarbeit. Von Ausbeutung, weil die Menschen von ihrer Arbeit nicht leben können in Ländern, in denen es keinen Arbeitsschutz und Tarifverträge gibt. Wir reden von Menschen, die in der Silvesternacht ihre Wohnung nicht verlassen, weil sie sich von freifliegenden Böllern bedroht fühlen, von verängstigten Kindern, von traumatisierten Haustieren. Von einer Stadt, die regelmäßig noch 2, 3 Tage in Dunst und Nebel gehüllt, länger noch vermüllt ist. Wer braucht das alles? Wozu soll das gut sein? Wem dient es? Seit 2004 ist der Umsatz beim Verkauf von Feuerwerkskörpern um 60 Prozent gestiegen und liegt bei mittlerweile 137 Millionen Euro im Jahr. Was könnte man mit diesem Geld alles wirklich Gutes machen? Bei einem Verbot der privaten Böllerei hätten wir vielleicht auch wieder staunende Augen für die zentralen und wirklich schönen Feuerwerke. Hans-Walter Krause Weitere Informationen zur BVV und den Sitzungsterminen finden Sie unter www.berlin.de/ba-steglitzzehlendorf/ politik-und-verwaltung/ bezirksverordnetenversammlung/
6 | Gazette Steglitz | März 2019
Kiezoase Steglitz: Kochen, Klönen und Kontakte knüpfen Mitspracherecht beim Aktivangebot für Alt und Jung Die frisch renovierten Räume in der Schützenstraße 10 strahlen dem Besucher ebenso freundlich und einladend entgegen wie ihre Koordinatorin Magaly Schmuck. In der neuen Freizeitstätte der DRK Berlin Südwest sind Alt und Gerontologin Magaly und ihr Team eine Umfrage gestartet,
DRK KIEZOASE STEGLITZ Jung willkommen. Anstelle der im vorigen Jahr in der Klingsorstraße wegen steigender Miete geschlossenen Seniorenfreizeitstätte, öffnete vor vier Monaten die unweit Rathaus Steglitz gelegene Einrichtung ihre Pforten. Sie bietet ein erweitertes Konzept, hin zu mehr generationsübergreifenden Angeboten – in direkter Nachbarschaft zu mehreren Kitas. Senioren aus der Umgebung sind ebenso angesprochen wie Nachbarn, Familien, Kinder und Alleinstehende, kurzum alle, die neue Kontakte knüpfen oder bestehende vertiefen möchten.
was eigentlich gewünscht wird: Plakate in der Kiezoase fragen da „Was würden Sie gerne tun?“ und bitten um Stimmabgabe für unterschiedlichste Freizeitangebote wie Tanzen, Tai Chi, Wandern, Gesprächsrunde, Fahrradtour, Schachspiel, Garten, Sprachen, Gesellschaftsspiel, Singen, Beratung, Kreativ, Lesung, Gedächtnistraining oder Kochen. Nach langem Leerstand der Räumlichkeit, die ursprünglich aus nur einem großen Raum bestanden hatte, entschied sich der als sehr sozial geltende Vermieter – hervorgehend aus der Szloma
Kiezoase zur Verfügung stehen. „Wir sind überglücklich, dass alles so großzügig renoviert und saniert worden ist, damit Jung und Alt hier nun in dieser freundlichen Atmosphäre zueinander finden können.“ Reizvoll auch der nach hinten gelegene geräumige Garten, über die kleine Terrasse ist er von der Küchenseite aus zu betreten. Zwar wartet er noch darauf, aus seinem Dornröschenschlaf wachgeküsst und neu gestaltet zu werden, doch gute Ideen dafür gibt es bereits reichlich. Auch bei Hans Joachim Gilly, Nachbar und u. a. Vermieter vom Eisladen „Marille und Vanille“ nebenan. Er überlegt, seinen angrenzenden Garten ebenfalls neu zu gestalten und erklärt: „Da wäre es doch sinnvoll, beide Gärten zum gleichen Zeitpunkt zu verschönern.“ Auch er hält viel davon, Kitakinder und kleine Leute aus der Nachbarschaft mit in die Angebote der Freizeiteinrichtung einzubeziehen. Magaly Schmuck, gebürtige Französin, erzählt: „Mit der gegenüberliegenden bilingualen Deutsch-Spanischen Kita „Cardelinas“ sind wir bereits im Gespräch, wie wir sinnvoll ko Magaly Schmuck: Verständnisvolle Ansprechpartnerin für Alt und Jung. me Kocherlebnisse zu besserem gegenseitigen Verständnis in diesem generationsmäßig gut durchmischten Kiez zu führen. Für das gegenseitige Kennenlernen von Klein und Groß stellt sich die Koordinatorin gemeinsame Bastel- und Backstunden in der Osterzeit vor. Dabei sprüht sie geradezu vor Ideen für gemeinsame Projekte mit Kitas und Schulen, beispielsweise zum Thema „Zeitzeugen“ oder „Tiere“, was Aktionen vom Zoobesuch bis zur Aufführung eines selbst erdachten Theaterstückes in Kita und Kiezoase begründen könnte.
„Cook the World“: Malaysia vom Wok auf den Teller
Eine durchdachte Raumplanung erlaubt unterschiedlichste Freizeitaktionen in der Kiezoase.
Gemeinsam statt einsam im Kiez Um mit dem Freizeitangebot der Kiezoase den Bedürfnissen ihrer Gäste aus dem Kiez gerecht werden zu können und sie besser kennenzulernen, haben Diplom-Heilpädagogin und
Albam Stiftung – umfangreich umzubauen und zu renovieren. Er ging dabei auf Wünsche und Ideen des DRK-Teams ein, so dass nun zwei bestens multifunktional geeignete Räume mit Küchenund separatem Sanitärtrakt für das breite Freizeitangebot der
operieren können“. Von der Kita, die den neuen Nachbarn sehr aufgeschlossen gegenübersteht, wird das bestätigt. So kann sich Magaly gut vorstellen, Senioren und Kinder, darunter auch die kleinen Deutsch-Spanischen „Distelfinken“, über gemeinsa Sechs eher ältere Vertreterinnen und Vertreter des guten Geschmacks trafen sich vor Kurzem mit gestärkter Kochschürze und sensiblen Geschmacksnerven an kaltem Wintervormittag im modern eingerichteten Küchentrakt der Freizeiteinrichtung zur gemeinsamen „Kochkurzreise“ nach Malaysia und zum anschließenden Essen. Einig waren sich alle darin: „Wir sind hier, um Spaß zu haben!“
Gazette Steglitz | März 2019 | 7
Mango, Pomelo & Co = leckerer Fruchtsalat. Das Dreigangmenü aus der Feder von Agnes Sigl brachte dazu einen appetitlichen Hauch Exotik in die Kiezoase: Aus dem Nachbarhaus, aber auch aus Zehlendorf und sogar aus Mariendorf sind sie gekommen, um zu schnippeln, zu rühren, abzuschmecken und schließlich gemütlich zu essen. Christa und Ulla sind bereits „alte Hasen“ der Kiezoase, waren schon lange Jahre in der Klingsorstraße engagiert dabei, und haben nun auch die etwas längere Anfahrt aus Zehlendorf gerne auf sich genommen, um am Herd dabei zu sein. Der präsentiert sich zeitgemäß mit Wok und Induktionskochfeld, nicht weniger durchdacht ist der Ofen in Augenhöhe angebracht. Die Messer sind scharf; Kürbis, Paprika, Broccoli, Möhren, Kartoffeln, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch werden in exakte Würfel geteilt. Gunnar aus Mariendorf arbeitet besonders akkurat und verrät: „Ich werde immer zum Schnippeln geholt“. Gelernt ist gelernt. Während die Kürbisstücke für die Vorsuppe leise in der Gemüsebrühe vor sich hin köcheln, ist im Wok deutlich mehr Leben: Die Gemüse aus dem netten Bio-Laden nebenan zischen, brutzeln und duften verführerisch. Kokosmilch, Kurkuma, Ingwer und Kreuzkümmel entführen im Geiste auf den Markt nach Kuala Lumpur. Duftender Jasminreis hält die Illusion einer Malaysiareise lebendig. Erst die Bio-Tomaten und das gebratene Bio-Hühnerbrustfilet, kurz vor Kochende des malaysischen Currys im Wok dazugegeben, holen die angeregt fachsimpelnden Freizeitköche geistig wieder auf Steglitzer Boden zurück.
Guten Appetit!�
Fotos: DRK Und das malaysische Menü schmeckt allen bestens. Denn auch hier am Tisch gilt: Gemeinsam statt einsam. Mit französischem Charme und gutem Geschmack lädt Magaly Schmuck Interessierte für den 29. März von 10 – 14 Uhr zur nächsten Kochreise nach Frankreich in die Kiezoase ein. Aber auch das Café am Sonntag am 10. März von 14 – 17 Uhr, der Tai Chi Kurs und der Gesprächskreis sowie spannende weitere Angebote freuen sich auf Gäste. Kleine und große Osterbastler und –bäcker kommen am 23. März bzw. 6. April auf ihre Kosten, und am 13. April verspricht der Oster-Brunch Geselligkeit und Spaß. Näheres und Termine unter www. drk-berlin.net. � Jacqueline Lorenz
Ohne Schnippeln kein Curry. Der Einsatz regionaler und saisonaler Produkte, aber auch ihre Bio-Qualität ist für Koordinatorin Magaly Schmuck bei den Kochkursen nach dem Motto „Cook the World“ besonders wichtig. Themenbedingt kann sie diesem Vorsatz an diesem Tag beim exotischen Fruchtsalat mit Ananas, Mango und Pomelo dann aber doch nicht ganz gerecht werden. – Rosa Grapefruits hätten es bestimmt auch getan, sind die Freizeitköche sich einig. Beim Abschmecken gibt es da stärkeren Diskussionsbedarf: Muss mehr Kurkuma oder doch mehr Salz an die Hauptspeise? Die Geschmäcker sind eben verschieden. Doch es wird viel gelacht und gescherzt, ganz nebenbei werden Rezepte ausgetauscht. Das Tischdecken geschieht dann
ebenfalls in Gemeinschaft. Magaly zeigt, wie man Servietten zur Blüte faltet, manch Kochkursteilnehmer hat damit rechte Mühe. Doch schließlich hat jeder Essplatz einen Serviettenschmuck, der sich sehen lassen kann.
DRK Kiezoase Steglitz Schützenstraße 10 12165 Berlin-Steglitz Informationen und Anmeldung unter Telefon 0172 401 16 72 oder E-Mail schmuckm@drk-berlin.net Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9–18 Uhr, Sa./So. 9–20 Uhr
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8 | Gazette Steglitz | März 2019
Mit den „Old Gymnastic Boys“ Leib und Seele in Schwung bringen Ü65er-Herrenrunde heißt ab sofort neue Sport-Teilnehmer willkommen
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Wer, jenseits der 65, kennt das nicht: entweder zwickt es im Knie oder der Rücken meldet sich, und das Aufstehen gelingt auch nicht mehr so elastisch wie noch vor wenigen Jahren. Doch für die„Old Gymnastic Boys“, die sich jeden Dienstag um 10 Uhr in der Carl-Schumann-Sporthalle in Berlin-Lichterfelde treffen, ist das kein Grund, klein beizugeben. Im Gegenteil: Mit Gymnastikmatte und –band gewappnet, rücken sie den Zipperlein des Alters entschlossen zu Leibe, in Bauch-, Rücken- und Seitenlage oder fröhlich hüpfend. Dabei fachkundig und sensibel angeleitet werden die Herren, die im Alter zwischen 65 und 90 Jahren sind, von Therapeutin Liane Doering. „Sie weiß genau, was jeder von uns sich NOCH, beziehungsweise NICHT MEHR zumuten kann“, er Die Power-Boys: Spaß an der Bewegung und Liane´s Gymnastik halten sie aktiv. klärt Peter, begeistertes Mitglied der Gymnastikriege. Ab sofort sucht die derzeit 22 Mann starke Gruppe, die Mitglied im Dachverband Steg Müssen Rentner Steuern zahlen? Das am 01.01.2005 in Kraft getretene Alterseinkünftegesetz beinhaltet unter anderem eine umfangreiche Neuordnung der Besteuerung von Alterseinkünften. Die Neuregelung gilt sowohl für Personen, die erst jetzt in Rente gehen oder noch im Arbeitsleben stehen, als auch für Personen, die bereits vor 2005 eine Rente bezogen haben, so genannte Bestandsrentner. Waren bisher bei einem Renteneintrittsalter von 65 Jahren 27 % der Rente als Einnahmen zu erfassen (Ertragsanteil), so beträgt im Kalenderjahr 2005 der Besteuerungsanteil 50 %, d. h. die Hälfte der Rente
unterliegt der Besteuerung. Seit dem 01.01.2005 werden die Rentenzahlungen an das Bundeszentralamt für Steuern übermittelt (Rentenbezugsmitteilung). Jeder Rentner sollte daher überprüfen, ob er aufgrund der Neuregelung ein zu versteuerndes Einkommen erzielt und eine Steuererklärung abgeben muss. Wir haben, um den Anforderungen der Rentner gerecht zu werden, ein spezielles Paket für Rentner entwickelt. Sprechen Sie uns diesbezüglich an. Natürlich können Sie auch in allen anderen steuerlichen Fragen den Kontakt mit uns aufnehmen.
litz-Zehlendorfer Seniorenvereinigungen ist, gemeinsam mit ihrem Gruppensprecher, dem 1. Dachverbands-Vorsitzenden Michael Mielke, weitere männliche
Gleichgesinnte ab 65. „Aktiv im Alter – gemeinsam statt einsam“ lautet das Motto des 1973 gegründeten Dachverbandes Steglitz-Zehlendorfer
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Gazette Steglitz | März 2019 | 9 „Ich bin Single und finde hier Abwechslung, die Leib und Seele beweglich hält“, erklärt Arnold, der auch bei den gelegentlichen Treffen der Herrenrunde außerhalb der Gymnastikstunde gerne mit dabei ist, und der von Michael Mielke scherzhaft und nicht ohne Stolz als „unser mobiler Vorzeige-Senior“ bezeichnet wird. Neben ihm breitet Horst, 83 Jahre, seine Gymnastikmatte aus: Als Internist arbeitete er im Zehlendorfer Emil-von-Behring-Krankenhaus. Bis November vorigen Jahres hat er noch regelmäßig Faustball gespielt. Doch nach einem Bänderriss in der Schulter ist Schluss damit. Die Gymnastik, die er seit 2015 in der Gruppe mitmacht, tut ihm und der Schulter gut.
Senioren mit Power
Old Gymnastic Boy Arnold: Mit Elan und Freude auch in hohem Alter dabei. Seniorenvereinigungen, der – unabhängig, selbstständig und überparteilich – inzwischen auf über 60 Gruppen mit weit über 1.000 Mitgliedern in unterschiedlichsten Freizeitaktivitäten blicken kann. Wertvolle Kooperation besteht mit dem Amt für Soziales im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf. Gern angenommenes Ausweichquartier der Gymnastikgruppe ist zurzeit die Carl-Schumann-Sporthalle in der Osdorfer Straße 52, da die Bauarbeiten an ihrer eigentlichen „Stammturnhalle“ in der Steglitzer Lessingstraße noch nicht beendet sind – „nicht fachgerecht saniert“, wie es heißt. Dass sie dorthin bald wieder zurückkehren können, hofft auch Therapeutin Liane.
„Bei uns darf auch gelacht werden“, begrüßt mich an sonnigem Dienstagmorgen in der Halle ein flotter Mitt-Siebziger in bunter Sporthose. 17 Mann, die überwiegend aus dem Berliner Südwesten kommen, sind zu dieser Gymnastikstunde mit Gymnastikmatte, Sportschuhen (bitte mit weißen Sohlen!), viel guter Laune und kleinem Kostenbeitrag angetreten. Man duzt sich von Anfang an, wie es unter Sportlern üblich ist. 1993 gründete sich die Sportgruppe, von deren Gründungsmitgliedern jedoch inzwischen niemand mehr aktiv dabei ist. Liane ordnet die freiwillig von den Kursteilnehmern ausgefüllten Gesundheitsfragebögen, Gruppensprecher Michael hakt die Anwesenheitsliste ab. Auch der rüstige Arnold ist da, ältester „Gymnastic-Boy“. Am 21. März feiert er seinen 90. Geburtstag, was man nicht so recht glauben mag. Das liegt wohl auch daran, dass er regelmäßig geschwommen ist, bis er vor drei Jahren zur Herrenriege fand:
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Von nichts kommt nichts. „Ich hatte in der Bezirksbroschüre von dem Angebot gelesen.“ Der ehemalige Architekt und Bauleiter ist froh, hier unter älteren Herren außer der wohltuenden Gymnastik „den erfreulichen Nebeneffekt guter Gemeinschaft“ erleben zu dürfen.
Gegen das Alter anturnen Liane wirft den CD-Player an, Start der heutigen Gymnastikstunde mit Schwerpunkt Oberschenkel außen/innen, Oberkörper. 36 Füße treten zum Warmwerden auf der Stelle, erst langsam, dann schneller, trippeln, Tempo go! Liane ist fröhlich-fordernd: „Fersen hoch, in die Knie! Lösen! Alles
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10 | Gazette Steglitz | März 2019 gut? Arme nicht vergessen!“ Sie überfordert ihre Old Boys nicht, hat die Augen überall. Kursteilnehmer Peter betont: „Sie lobt oft; der stärkste Tadel aber von ihr ist, wenn sie „ach, Männer…“ sagt.“ Aus dem CD-Player krächzt Bonnie Tyler „It‘s a Heartache“. Nein, nach Herzschmerz sieht hier keiner aus, auch wenn anstrengungsbedingt gelegentliches Stöhnen aus rauer Männerkehle tönt à la Grunting-Meisterin Monica Seles. Hier und da ein Scherz zum Nachbarn, der sich müht, das Gymnastik-Gummiband besonders korrekt um beide Knöchel zu platzieren. Endlich Bodenarbeit, sich hinlegen dürfen! Kurze Erholungspause, ein Schluck aus der Wasserflasche, weiter in Bauch-, Seiten-, Rückenlage. Gymnastische Übungen, über die Jahre unelastisch gewordene Bänder zu dehnen und verkürzte Muskeln wiederaufzubauen, weiß Liane viele und lässt sie ihre Boys spüren – verständnisvoll, aber unnachgiebig. Und die machen in fröhlicher Runde gerne mit. „Du kannst nicht immer 17 sein“,
Liane weiß, wie´s richtig geht. ruft Chris Roberts ihnen aus dem Lautsprecher aufmunternd zu. Als ob sie das nicht schon längst wüssten! Und Drafi Deutscher lässt Marmor, Stein und Eisen brechen, – zum Glück die Knochen nicht. „Weiteratmen“, erinnert Liane einen besonders konzentriert körperarbeitenden Kursteilnehmer. Dann endlich eine Übung, die nur die unter 70-Jährigen mitmachen müssen, – doch das sind nur wenige, darunter Michael Mielke, der mit seinen 67 eher zu den „Küken“ zählt. Inzwischen singt Udo Jürgens „Sie husten und prusten, fast geht nichts mehr…“ Doch bei den Old Boys hier geht noch so einiges. Endspurt Bauchmuskeltraining:
7 – 17:30 Uhr 08.12.2019 Seetag Zeit zum Relaxen und Entspannen 09.12.2019 Gibraltar 9 – 18 Uhr 10.12.2019 Seetag Kulinarische Vielfalt entdecken 11.12.2019 Barcelona, Spanien 7 – 18 Uhr 12.12.2019 Palma, Mallorca – Abreise entweder per Flugzeug oder individuelle Verlängerung. Der Preis für eine Balkonkabine liegt bei 1599,00 € pro Person und inkludiert die An- & Abreise mit dem Flugzeug, sowie Die TUI Cruises Kreuzfahrt ist wie folgt das Premium Alles Inklusive Paket. geplant: Hinzukommen würden die von Ihnen 01.12.2019 Anreise nach Palma, gewünschten Ausflüge, welche Sie über Mallorca per Flug, Transfer Flughafen unser Reisebüro oder selbst im Internet, zum MeinSchiff 4 – Zeit um Palma zu dazubuchen können. besichtigen oder 1. Eindrücke auf dem Diese Route wird auch zu anderen Schiff zu sammeln Zeiträumen angeboten. 02.12.2019 Seetag, Zeit um das Schiff Trauen Sie sich etwas neues und zu besichtigen probieren Sie eine andere Art des 03.12.2019 Cádiz 7 – 17 Uhr Reisens aus. Wir versprechen Ihnen, es 04.12.2019 Seetag Wohlfühlerlebnisse wird sich lohnen! entdecken Bei weiteren Fragen besuchen Sie uns doch gerne im Reisebüro. 05.12.2019 Las Palmas, Gran Canaria 9 – 19 Uhr Wir sind Experten für Kreuzfahrtreisen 06.12.2019 San Sebastian, La Gomera und können Sie individuell, für alle 7 – 17 Uhr gängigen Reederein beraten. 07.12.2019 Arrecife, Lanzarote Ihr Reisebüro-Selch Team
Dehnen, dehnen, dehnen… Liane dehnt hier fachmännisch eine Hüfte, streckt da mit „erlaubter Gewalt“ ein Knie. Die Körper danken es später. Nach etlichen weiteren Übungseinheiten geht´s wieder auf beide Füße zum Lockerungstrippeln. Ende der Gymnastikstunde – und viele strahlende Gesichter. Peter fasst zusammen: „Der Gymnastikkurs bringt alleine schon für den gesundheitlichen Zustand viel. Man wird mit den Jahren bequem. Unsere famose Therapeutin zeigt uns aber immer wieder Übungen, die man jeden Morgen machen sollte, nicht nur einmal in der Woche. Doch da macht es eben in angenehm erfrischender Runde, in der es so lustig-ironisch
zugeht, deutlich mehr Spaß als alleine. Und davon profitiert die Seele dann auch.“ Wer Lust hat, bei den fröhlichen „Old Gymnastic Boys“ einzusteigen: Weitere Informationen und Anmeldung zum Probetraining bei Michael Mielke unter Telefon 0176 34 66 58 27 oder E-Mail michaelmielke1000@t-online.de. Ort: Carl-Schumann-Sporthalle, Osdorfer Straße 52 in 12207 Berlin-Lichterfelde Termin: Jeden Dienstag 10 – 11 Uhr, ab sofort Informationen zu weiteren Gruppenangeboten des Dachverband der Seniorenvereinigungen unter www.seniorenmitpower.de. � Jacqueline Lorenz
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Gazette Steglitz / Zehlendorf | März 2019
Gazette Steglitz | März 2019 | 11
Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf
Vilma Remezaite, Sopran; am e-Piano Tatiana Semi
Der Vorstand (Rolf Breidenbach, Karin Lau) überreichen Jacqueline Gensicke, Berliner Volksbank, (rechts) die Ehrenurkunde.
Uwe Harbeck, einer unserer besonders treuen Unterstützer
ben wir dafür zu danken, dass der Bürgerstiftung die erfreuliche Summe von fünftausend Euro für Kinderund Jugendprojekte im Bezirk zur Verfügung gestellt wurden! Wir werden dieses Geld sorgsam einsetzen und Ihnen regelmäßig darüber berichten. Und schließlich eine aktuelle und ganz besonders erfreuliche Nachricht: Das Bezirksamt hat unserem Antrag entsprochen, unser erprobtes Musikprojekt „Musik kennt keine Grenzen“ für geflüchtete Kinder und Jugendliche, vor allem in den Willkommensklassen im Bezirk (wir berichteten wiederholt darüber), auch 2019 fortzuführen! Wir sind gehalten, den folgenden Hinweis (mit dem angefügten Logo) aufzu Die engagierten Unterstützer der Berliner Sparkasse : Michael Heling (links) und Uwe Bliß (rechts).
nehmen: „Das Projekt wird gefördert mit Mitteln des bezirklichen Integrationsfonds Steglitz-Zehlendorf. Der Integrationsfonds ist eine Maßnahme des Gesamtkonzepts zur Integration und Partizipation Geflüchteter des Senats von Berlin.“
Auch hier halten wir Sie gern auf dem Laufenden! Mit sehr herzlichen Grüßen, Ihre Karin Lau Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf www.buergerstiftung-sz.de
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Liebe Leserinnen, liebe Leser, wieder gibt es Erfreuliches zu berichten, zuvor aber ein kleiner rückblick auf unseren traditionellen Neujahrsempfang, für den wir in schöner Tradition wieder Ehrenurkunden für einige unserer besonders treuen Freunde, Förderer und Unterstützer vorbereitet hatten. Musikalische Gestaltung: die wunderbare litauische Sopranistin Vilma remezaite, am e-Piano schwungvoll begleitet von Tatjana Semi. Zu den Geehrten gehören Uwe Harbeck, der unsere Arbeit seit Jahren mit seinen finanziellen Zuwendungen unterstützt, ebenso die beiden Leiter der Filialen der Berliner Sparkasse Teltower Damm 21, 14169 Berlin (Michael Heling) und im Schloss, Schloßstraße 36, 12163 Berlin, (Uwe Bliß), die sehr engagiert an der Durchführung unseres „Inklusiven Sommer-Sportfestes“ im September letzten Jahres beteiligt waren (das entsprechende Event-Video steht auf unserer Homepage für Sie zur Verfügung). Und noch mehr: Mit der engagierten Unterstützung der beiden Herren und in enger Absprache mit dem Bezirksamt werden wir im April zwei Bänke für den Bezirk aufstellen können: am Hermann-Ehlers-Platz und an der Zimmermannstraße (das genaue Datum entnehmen Sie bitte der Homepage). Weitere sollen folgen, deshalb unsere Bitte an Sie, liebe Leserinnen und Leser: Lassen Sie uns wissen, wo nach Ihrer Beobachtung dringend weitere Bänke aufgestellt werden sollten (info@buergerstiftung-sz.de) – wir wollen uns gern darum kümmern! Ein weiterer Höhepunkt: Jacqueline Gensicke, FinanzCenter-Leiterin der Berliner Volksbank in Zehlendorf, Teltower Damm 26, 14169 Berlin, durften wir ebenfalls eine Ehrenurkunde überreichen: Ihr ha Fotos: Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf
Für einen lebenswerten Südwesten
25 Jahre Zimmermanns Pflegeteam Seit fast 15 Jahren in einer Seniorenwohngemeinschaft
Herzlich Willkommen bei Engel & Völkers Hell, einladend und zentral gelegen: Das Market Center – das größte Engel & Völkers Büro Deutschlands – wurde im Mai letzten Jahres am Hohenzollerndamm nahe dem Roseneck eröffnet. Über 60 Mitarbeiter sind für Sie da und kümmern sich exklusiv um Sie und Ihre Immobilie oder helfen Ihnen bei der Suche nach einem neuen, passenden Zuhause. Doch das Market Center mit seiner integrierten Lounge bietet noch mehr: In dem schönen Ambiente finden immer wieder interessante und spannende Veranstaltungen statt – beispielsweise gemeinsam mit dem Auktionshaus Lempertz, wo Immobilien und Kunst eine Symbiose eingehen – oder Vorträge zu aktuellen Themen rund um die Immobilie.
Das Market Center soll weiter wachsen! Deshalb werden Talente gesucht. „Bis Mitte nächsten Jahres wollen wir die Anzahl der Berater auf 80 erhöhen. Wir suchen Vertriebstalente, die sich im Berliner Westen sehr gut auskennen und über ein ausgezeichnetes Netzwerk verfügen“, so Geschäftsführer Christian von Gottberg. Das Team freut sich auf Ihren Besuch im neuen Market Center am Hohenzollerndamm 114. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9 – 19 Uhr, Sa 10 – 13 Uhr. Zusätzlich sind wir in unserem Shops in der Matterhornstraße 60 in Schlachtensee und in der Drakestraße 49 in Lichterfelde West weiterhin für Sie da. Weitere Informationen unter 030-20 34 61 500 oder berlinhohenzollerndamm@ engelvoelkers.com
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12 | Gazette Steglitz | März 2019
GemüseAckern mit BerndBohne und RudiRadieschen Ackerdemia e. V. bringt Klein und Groß auf den Geschmack Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr gilt auch für gesunde Ernährung, in der Gemüse eine wichtige Rolle spielt.
meinsam mit hochqualifizierten Fachkräften erarbeitet hat. Ackern macht Spaß.� Das dachte sich auch Agrar- und Volkswissenschaftler Dr. Christoph Schmitz, als er auf dem Kartoffelacker des elterlichen Hofes eine Schulklasse traf, die sich vor Ort zum Thema Kartoffel schlau machte. Schmitz dachte weiter und entwickelte im Jahr 2012 erste Ideen des Bildungsprogramms GemüseAckerdemie. Mit dem Ziel, Kindern im Alter zwischen 3 und 16 Jahren nachhaltig zu vermitteln, wie Landwirtschaft mit Saat, Setzling und Fruchtfolge eigentlich funktioniert und darüber bei den Kids die Wertschätzung für Lebensmittel und gesundes Ernährungsverhalten zu steigern, startete 2013 ein erster Praxistest erfolgreich an der Realschule Bedburg. Nur fünf Jahre später erreicht der Ackerdemia e. V. als gemeinnützige Organisation mit seinem ganzjährigen, praxisorientierten
und schon vielfach ausgezeichneten Bildungsprogramm „GemüseAckerdemie“ inzwischen an knapp 220 Standorten in 14 Bundesländern, Österreich und der Schweiz jährlich um die 7.000 Kinder und Jugendliche in Kita und Schule, darüber hinaus mit seinem themenbezogenen Weiterbildungsprogramm aber auch Erzieher und Lehrer. Ständig wird dieses Bildungsprogramm über soziale und nachhaltige Konzepte gemeinsam von Team und lokalen Partnern weiterentwickelt und umgesetzt, nach dem Motto „Ackern schafft Wissen.“
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Familie Meyer wünscht frohe Ostern und freut sich auf Ihren Besuch!
Foto: Ackerdemia ausgezeichnet wurde, befinden sich eine Büro-Niederlassung der GemüseAckerdemie für den Bereich Berlin-Brandenburg und ein Versuchsacker. Hier werden Gemüsearten wie Baumtomate, historischer Palmkohl und Kräuter angebaut und auf ihre „Projekttauglichkeit“ geprüft. Auf rückenschonendem Hochbeet bittet die „Ackerpause“ Mitarbeiter zum Ernten, als kleine Abwechslung und zur Erholung vom Arbeitsalltag. – Eine Ackerdemia-Idee für Erwachsene, die demnächst auch auf anderen Firmengeländen Schule machen soll. Die beiden Regionalmanagerinnen und Ansprechpartnerinnen Christiana Henn (Bereich Schule) und Jennifer Usadel (Bereich Kita) organisieren und agieren in der Malzfabrik von hellem Loft aus, in dem derzeit extra für Innenräume konzipierte Hochbeete mit Versuchspflanzen von der Bohne bis hin zu Dill und Koriander auf ein weiteres spannendes Projekt hinweisen: So können Schulklassen ab März 2019 im Rahmen eines 20-wöchigen Bildungsprogrammes außer – wie bisher – an im Freien gelegenen Lernorten nun auch im Klassenraum als „Gemüseklasse“ an bis zu fünf von der Ackerdemia bereitgestellten Hochbeeten ackern, vom Samen bzw. der Jungpflanze bis zur Ernte. Unterrichtsbegleitende Broschüren für Pädagogen und Schüler kommen ebenfalls von der Ackerdemia, die diese ge Graben wie WilliWurm Für die GemüseAckerdemie auf Ackerflächen stellt der Ackerdemia e. V. für die derzeit in Berlin-Brandenburg teilnehmenden 30 Schulen und 23 Kitas alles Notwenige zur Verfügung. Er hilft beim Einrichten von Ackerflächen, die meist nach 3-4 Jahren fest im Lernort integriert sind. Außerdem stellt die Organisation biozertifiziertes Saat- und Pflanzgut, erteilt wöchentliche Fachinformationen, was auf dem Acker als nächstes zu tun ist, koordiniert und liefert begleitendes Bildungsmaterial sowie wöchentliche Ackerinfos. Das Beackern der Flächen während des von April bis September währenden Ackerjahres von der Saat /Jungpflanzen-Setzung bis zur Ernte und zum Gemüseverkauf erfolgt durch die Kinder und Jugendlichen selbst, denen rund 25 Gemüsearten zur Auswahl stehen, vom Ackersalat bis zur Zwiebel. Die Jüngsten erfahren da bereits vorab spielerische Motivation und die Eigenarten von Gemüsesorten durch die ausdrucksstark zu Papier gebrachten „Gemüsefreunde“ wie RudiRadieschen, der mal verträumt und mal ungeduldig ist, oder BerndBohne, der sich auch mal von anderen Freunden distanziert. Und dann sind da auch noch WilliWurm, der im Boden gräbt und so dem Gemüse fruchtbaren Boden beschert, und das Vereinsmaskottchen „Orangela Mörkel“. Ihren Namen erhielt die von Verein
Gazette Steglitz | März 2019 | 13 mitbegründerin Julia Krebs gefertigte Plüschmöhre eher zufällig: Einen Tag vor der Preisverleihung des „start social“-Bundespreises an die Ackerdemia durch Angela Merkel im Jahr 2014 war das Maskottchen erst fertig geworden. Ein gemeinsames Foto mit der Bundeskanzlerin entschied dann über den zukünftigen Namen der Plüschmöhre, die seitdem häufig in der Öffentlichkeit und auch im Logo vertreten ist. Auch im neuen GartenAckerdemie-Kochbuch „AckerKüche“ sind Orangela Mörkel & Co. vertreten, mit einfachen Rezepten, die zur jeweiligen Jahreszeit passen. Sie helfen dabei, die von Kita- oder Schulacker mitgebrachten Ge beliefert, wird koordiniert und organisiert. Dazu kommen die Fortbildungen, die der Verein anbietet; so auch über das Jahr verteilt drei Angebote für Lehrer und Erzieher, die praktisches Wissen rund um das Thema Ackern vermittelt bekommen. Auch finanzielle Herausforderungen gibt es: Der Erlös aus dem Gemüseverkauf ist nicht kostendeckend, so dass auch Fördervereine und Schulträger finanzielle Unterstützung zum Einrichten des Ackers leisten, während Ackerdemia die Kosten für Saatgut Jungpflanzen, Dünger und Lehrmaterialien sowie den Service trägt. Finanzielle Unterstützung dazu erfährt die
EingespieltesTeam: Die Regionalmanagerinnen, Orangela Mörkel und junges Gemüse. müse kindgerecht und kreativ zu verarbeiten – vom Pekingkohl-Erdnusstopf bis zur gefüllten Zucchini.
Förderer willkommen Zur Seite stehen den Schul- und Kita-Ackerbauern vor Ort Fachleute und Pädagogen sowie ehrenamtliche Mentoren, die auch bei den zweimal pro Jahr angesetzten Pflanzeinsätzen dabei sind: Insgesamt 129 Einsätze sind das allein in Berlin-Brandenburg. „Ein Ziel unserer fachlichen Begleitung ist es, Schülern, Kita-Kindern, Erziehern und Pädagogen den Weg hin zu selbstständigem und erfolgreichem Ackern zu eröffnen“, erklärt Christiana Henn. Einer gewaltigen logistischen Herausforderung stellen sich täglich die Mitarbeiter und Helfer der GartenAckerdemie: Da müssen vorgezogene Jungpflanzen und Saat aus geeigneten Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern herangeholt und zwischengelagert werden, werden Lernorte
Organisation von Förderern wie u. a. Stiftungen oder den Bundeslandwirtschaftsministerium. „Wir benötigen aber dringend weitere Lernortförderer“, erklärt Christiana Henn, und Jennifer Usadel ergänzt, dass der alte Transportwagen der GartenAckerdemie, der für einen reibungslosen logistischen Ablauf unverzichtbar ist, demnächst ersetzt werden müsse. – Für potentielle Spender gut angelegtes Geld, wenn man bedenkt, dass damit ein nachhaltiger Beitrag für die Gesellschaft geleistet wird, auf dem Weg hin zu stärkerem Bewusstsein bezüglich Lebensmittelproduktion und gesunder, wertschätzender Ernährung. Weiterführende Informationen sowie Schul- und Kita-Anmeldungen für 2019 unter www. ackerdemia.de Darüber ist auch das Kochbuch „AckerKüche“ für 24,90 € zu bestellen, ISBN 978-3-00-057807-6 � Jacqueline Lorenz
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14 | Gazette Steglitz | März 2019
Jenny Schon liest am Frauentag
Zukunft der Radwege: Radschnellweg in Göttingen. � Foto: Dirk Schmidt
Von Wannsee zum Südkreuz
stadt. Geplant sind Radwege mit drei Metern Breite pro Richtung – mindestens. Auch eine Beleuchtung ist angedacht. Damit es auf der Strecke so wenig Zeitverzögerung wie möglich gibt, sollen die Radschnellwege an einfachen Kreuzungen nach Möglichkeit immer Vorfahrt haben. Ampeln sollen für die Radfahrenden eine „Grüne Welle“ ermöglichen.
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Dort gedenkt Jenny Schon der Geburtstage von Goethe (1749) und Fontane(1819) mit Geschichten aus Böhmen, wo sie geboren wurde. Nach der Samtenen Revolution konnte sie, bereits erwachsen, erstmals dorthin fahren. Auch darüber wird sie sprechen. Weitere Informationen unter www.jennyschon.de.
Neuer Ausweisautomat im Bürgeramt Steglitz
Radschnellwege sollen bis 2024 fertiggestellt werden Ohne Unterbrechung schnell voranradeln – das versprechen die Planungen für elf Radschnellwege. Einer davon soll ein langes Stück entlang des Teltowkanals verlaufen und die Radfahrenden so problemlos von Zehlendorf bis zum Südkreuz bringen. Ein anderer beginnt am Königsweg und führt den Kronprinzessinnenweg entlang bis in die westliche Innen Zur Feier des 8. März – des ersten Frauen-Feiertags – liest die Autorin und Stadtführerin Jenny Schon Gedichte über Frauen. Los geht es um 20 Uhr im Terzo Mondo, Grolmannstraße 28 in Charlottenburg. Eine weitere Lesung findet am 28. März um 19 Uhr im Primobuch in der Herderstraße 24 in Steglitz statt.
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Seit 21. Februar 2019 hat das Bürgeramt im Rathaus Steglitz in der Schloßstraße 37 einen neuen Ausweisautomaten. Das Gerät ist ein neues Angebot für Bürgerinnen und Bürger, die einen Ausweis oder Pass benötigen. An dem Automaten kann man in Selbstbedienung das Foto machen und seine Daten und Fingerabdrücke erfassen. Beim anschließenden Termin im Bürgeramt soll die Bedienung dadurch schneller gehen. Das Bürgeramt erhebt zusätzlich zur normalen Gebühr für die jeweilige Dienstleistung 5 Euro für das Foto,
so dass sich auch eine mögliche Ersparnis für die Bürgerinnen und Bürger ergibt. Bezirksstadtrat Michael Karnetzki: „Der Ausweisautomat ist ein gutes Serviceangebot, von dem sowohl das Amt als auch die Bürgerinnen und Bürger Vorteile haben. Wenn er sich bewährt, werden wir ihn auch an den anderen beiden Standorten aufstellen.“ Für Kunden, die einen Termin zur Beantragung eines Personalausweises oder Reisepasses im Bürgeramt Steglitz vereinbart haben, steht der Automat ab sofort bereit. Anzeige
120 Jahre Bäckerei Mälzer Am Anfang stand die Liebe: Als Fritz Mälzer seine Anna kennen und lieben gelernt hatte, wollte das Paar heiraten. Doch die Schwiegereltern bestanden auf einer gesicherten Existenz. Bäckermeister Fritz Mälzer, der als Bäckergeselle auf der Walz weit herumgekommen war, hatte sich besonders lange im Rheinland aufgehalten und viel über das dortige Bäckerhandwerk gelernt. In Berlin gab es eine große rheinländische Kolonie und für den gebürtigen Schlesier war klar: Er gründet die „Erste Rheinländische Bäckerei“ in Berlin. Der Erfolg gab ihm recht – die rheinischen Brote und Leckereien, wie Mutzen, Honigprinten, Spekulatius und vielem Impressum
mehr fanden nicht nur bei Kunden aus dem Rheinland großen Anklang. Das Geschäft blieb stets in Familienhand – auf Fritz folgte sein Sohn Ludwig, heute führt Klaus Mälzer, Enkel des Gründers, die Geschcke der „Ersten Rheinländischen Bäckerei“. Die Zentrale befindet sich seit 1915 in der Ahornstraße in Steglitz. Fünf Filialen – sie sind in Steglitz, Wilmersdorf, Schmargendorf und Schöneberg – kamen im Laufe der Jahre dazu. Auch auf Märkten ist die Bäckerei vertreten. Gebacken wird nach wie vor nach den überlieferten Rezepten – vom Rheinländischen Vollkornbrot über knackige Brötchen bis hin zu süßen Leckereien.
Gazette Steglitz · März Nr. 3/2019 · 39. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Steglitz, Zehlendorf, Wilmersdorf, Charlottenburg sowie Schöneberg & Friedenau.
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Gazette Steglitz | März 2019 | 15
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Jahr der Einführung des Etiketts 2019
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In der Mitte des Labels steht die jeweilige Effizienzklasse. Ab 26. September wird die neue Effizienzklasse A+++ eingeführt, die Stufen E bis G entfallen.� Grafik: EU-Kommission Das EU-Energielabel für neue Heizkessel gibt auf einer Skala von grün bis rot an, wie effizient diese sind. Aufgrund verschärfter Anforderungen ändert sich die Skala dieses Jahr: Ab 26. September 2019 wird die neue Effizienzklasse A+++ eingeführt, die Stufen E bis G entfallen. Darauf weist Zukunft Altbau hin, das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm rund um die energetische Sanierung. Hauseigentümer, die in den ersten neun Monaten des Jahres ihre Heizung erneuern lassen, sollten die Neuerung beachten und konventionelle Öl- und Gasgeräte mit niedriger Effizi enz meiden, rät Frank Hettler von Zukunft Altbau. Am besten sei es, gleich auf Heizungen mit A+ oder besser umzusteigen. Die Verbraucher sollten aber auch bedenken, dass das Label keinen Rückschluss auf die Betriebskosten erlaubt, da diese von weiteren Faktoren wie dem verwendeten Energieträger und dem energetischen Zustand des Gebäudes abhängen.
Erneuerbare top, Fossile schlechter Ab September erhalten Heizungen ein A+++ bis A+, wenn sie regenerative Energien nutzen. Das ist bei Solarkollektoren als Ergänzung zur Wärmeerzeugung
der Fall, bei den meisten Holzheizungen und bei effizienten Wärmepumpen. KWK-Anlagen können die Noten A+++ bis B erhalten. Die Bewertung von Gasheizungen und Ölheizungen mit Brennwerttechnik ändert sich von A+ auf A bis B – allerdings kann man die eine bessere Einstufung bekommen, wenn man sie mit erneuerbaren Energien kombiniert, etwa einer thermischen Solaranlage oder einer Wärmepumpe. Weniger effiziente Niedertemperaturgeräte, die die im Abgas enthaltene Energie nicht ausnutzen, erreichen die Effizienzkategorie C – sie dürfen nur noch in bestimmten Mehrfamilienhäusern eingesetzt werden. Geräte der Klasse D kommen in Deutschland bereits jetzt nicht mehr in den Handel; sie werden nur noch in manchen südeuropäischen Ländern mit niedrigem Heizenergiebedarf verkauft. Für neue Heizgeräte und Warmwasserbereiter bis 70 Kilowatt Leistung ist das Etikett Pflicht, Warmwasserspeicher bis einschließlich 500 Liter Speichervolumen sowie Produktkombinationen benötigen das Label ebenfalls. Für diese sogenannten Verbundanlagen gilt das erweiterte Label bereits. Die erweiterte Skala gilt auch für neue Einzelraumheizgeräte bis 50 Kilowatt Leistung, etwa Pelletöfen und andere Holzheizungen. Altgeräte im Heizungskeller benötigen das EU-Label übrigens nicht. Für sie gibt es seit dem
Jahr 2016 eine vergleichbare deutsche Kennzeichnung.
Keine Information über Energiekosten Anders als bei Elektrogeräten gibt das Label keinen Aufschluss über die Betriebskosten: „Das Label vergleicht Anlagen mit unterschiedlich teuren Energieträgern, beispielsweise Öl- und Stromheizungen“, erklärt Jörg Knapp vom Fachverband Sanitär Heizung Klima Baden-Württemberg. „Außerdem wird der Energieverbrauch einer Heizung immer auch vom Energiestandard des jeweiligen Gebäudes mitbestimmt, also davon, ob Dach, Wand und Kellerdecke gedämmt sind, ob gute Fenster vorhanden
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sind und ob die Luftdichtigkeit stimmt.“ Darüber hinaus hängen Heizkosten maßgeblich von der Verteilung der Heizwärme, der Art der Heizkörper/Fußbodenheizung und dem jeweiligen Heizverhalten ab. Eine professionelle Beratung ist deshalb unbedingt nötig.
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