Gazette Steglitz - September 2019

Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Steglitz

September 2019

Steglitz Lankwitz Lichterfelde

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Vom Rittergut zum Wrangelschlösschen

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www.tier-arzt.berlin Die Fachtierärztin für Anatomie und Tierschutzbeauftragte Dr.  Renate Lorenz hat in den letzten Jahren ihre formalen Kompetenzen auf zwei „tierische“ Bereiche ausgeweitert: Zum einen hat das Bienensterben die Tierärztin motiviert, einige Fachschulungen und praktische Kurse zum Thema Wild- und Nutzbienen zu besuchen. Ergänzt um Wissen über bienengerechtes Gärtnern, die sie im vergangenen Jahr mit der Prüfung zur Gartenfachberaterin abgeschlossen hat, kann Dr.  Renate Lorenz nun auch

Menschen, die selbst etwas für Bienen, Hummeln und andere Nutzinsekten tun wollen, mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Zum anderen kommen seit einigen Jahren immer mehr Besitzer von

Schildkröten, Gekkos, Schlangen & Co. in ihre Praxis. Um diesen fachlichen Rat geben zu können und den Reptilien eine noch bessere tierärztliche Versorgung zu bieten, hatte sich Frau Dr. Lorenz entschlossen, eine vierjährige Fachausbildung über Reptilienkrankheiten zu beginnen. Die entsprechende Zusatzbezeichnung hat sie jüngst in einer Prüfung vor der Tierärztekammer Berlin verliehen bekommen. Mehr Informationen zu beiden Themen finden sich auf der Webseite der Lichterfelder Tierarztpraxis.

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WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN

Gazette Gazette Zehlendorf  |  September Steglitz  |  September 2019  |  3 2019  |  1

Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Herbst­Ausgabe möchte ich Sie mit Vielleicht sehen wir uns aber auch am 20. Sep­ den vielfältigen planungen vertraut machen, tember? An diesem tag nämlich richten die die die mitarbeiterinnen und mitarbeiter des Volkshochschulen in der gesamten bundes­ bezirksamtes u. a. in den vergangenen Som­ republik zur Feier des 100­jährigen Jubiläums mermonaten beschäftigt haben. Herausge­ der Volkshochschulen erstmals eine gemein­ kommen ist, wie ich finde, same Lange Nacht aus. Auch unsere Vic­ ein bunter reigen an viel­ tor­Gollancz­Volkshochschule Steglitz­Zeh­ fältigen Veranstaltungen, lendorf ist dabei und öffnet ab 18 Uhr ihre zu denen ich Sie herzlich türen im Haus der Weiterbildung, Goethestra­ einladen möchte: ße 9­11, 12207 berlin. Hier können sich die Im letzten Jahr haben wir Gäste von 18 bis 24 Uhr auf ein vielfältiges uns erstmalig an der Ak­ Angebot aus den verschiedenen programm­ tion des Landesdenkmal­ bereichen freuen, das zum mitmachen, Genie­ Cerstin Richteramtes berlin zu den tagen ßen, Nachdenken und Feiern anregt. Kotowski des offenen Denkmals in Oder Sie schauen während meiner nächsten berlin Anfang September beteiligt und waren bürgersprechstunde am 26.  September in über die große Nachfrage an den Führungen der Zeit von 16 bis 18 Uhr in meinem büro in unserem Gutshaus Steglitz, Schloßstra­ im rathaus Zehlendorf, raum A 131, Kirch­ ße 48, überrascht und erfreut. Deshalb ha­ straße 1/3, 14163 berlin, vorbei: dann habe ben wir uns auch in diesem Jahr zu einer teil­ ich, wie in jedem monat, ein offenes Ohr für nahme entschieden, um die bedeutung des Ihre bezirklichen Anliegen und Anregungen Gutshauses Steglitz mit Wirtschaftsgebäuden in einem persönlichen Zwiegespräch. Damit und seiner baugeschichtlich herausragenden Ihnen unnötige Wartezeiten erspart bleiben, Stellung als Zeugnis des preußischen Früh­ bitte ich Sie um eine telefonische Anmeldung klassizismus in berlin einmal mehr in den unter ☎ (030) 90299­3301. Focus zu stellen. Kaum hatten wir dies das Am 28. September, um 14 Uhr, findet mein erste mal veröffentlicht, kamen auch schon letzter Kiezspaziergang in diesem Jahr statt, Anmeldungen zu unseren Führungen, die diesmal zu dem thema „Dahlemer museen inzwischen bereits ausgebucht sind. Aber es mal anders“. Interessierte können sich dafür besteht natürlich die Gelegenheit, das Haus bei Frau Lestingi von der Wirtschaftsförde­ „auf eigene Faust zu erforschen“, und zwar rung unter der telefonnummer 90299­5256 am 7. und 8. September in der Zeit von 12 anmelden, die Ihnen dann auch den treff­ bis 18 Uhr. Am 8. September um 12 Uhr wer­ punkt mitteilt. Und am 9.  November jährt de ich auch vor Ort sein, um Sie sich zum 30.  mal der tag, der zu begrüßen und mit Ihnen ins unser aller Leben auf den Kopf Gespräch zu kommen. Und sollten Sie es an diesen bei­ stellte und nicht nur unsere den tagen nicht schaffen, sich region nachhaltig prägte. Am das Haus per rundgang einmal 9.11.1989 öffnete sich die mau­ anzusehen, so lade ich Sie zu der er, die Grenze fiel und die men­ überaus sehenswerten aktuel­ schen beiderseits dieses un­ len Ausstellung dort ein: „maki menschlichen bauwerks lagen Na Kamura und sieben bilder“. sich glücklich in den Armen. An Die Ausstellung ist bei freiem diesen tag wollen das bezirks­ eintritt noch bis zum 29.9.2019 amt Steglitz­Zehlendorf und jeweils von montag bis Sonntag die Stadt teltow gemeinsam mit in der Zeit von 10 bis 18 Uhr zu „Maki Na Kamura und den Gemeinden Stahnsdorf und Kleinmachnow erinnern und sehen. sieben Bilder“

ihn gebührend feiern. Deshalb wird es dort, wo uns einst die deutsch­deutsche Grenze trennte – direkt entlang des Zeppelinufers am teltowkanal in teltow – am Sonnabend, dem 9.11.2019 von 14 bis 21 Uhr ein großes Fest mit einem abwechslungsreichen bühnenpro­ gramm, mit musik, Spaß und Informationen für Jung und Alt geben. So wird z. b. eine Licht­ mauer erinnerungen aufleben lassen und Vereine werden die möglichkeit haben, sich und Ihre projekte Interessierten vorzustellen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und den historischen Anlass gemeinsam revue passie­ ren zu lassen. Lassen Sie sich überraschen: es wird ein „rauschendes Fest“ werden, da bin ich mir sicher! Vielleicht waren Sie ja auch bereits bei unseren erinnerungswürdigen Veranstal­ tungen am 9.11.2009 „20 Jahre mauerfall“ – u. a. mit der band „Karat“­ und am 9.11.2014 „25 Jahre mauerfall“ – u. a. mit Gunter Gabriel – dabei. Diese hier wird mindestens genauso phantastisch, da bin ich mir sicher! Und einen tag später, am 10. November, lade ich Sie zu verschiedensten Veranstaltungen an die Glienicker brücke ein, um gemeinsam mit unseren brandenburger Nachbarn die Öffnung der brücke für jedermann zu feiern, die nach dem mauerbau 1961 nur noch von alliierten militärs und Diplomaten passiert werden durfte. Zum Jahresende erwartet Sie selbstverständ­ lich wieder der traditionelle und beliebte Zeh­ lendorfer Weihnachtsmarkt auf der Dorfaue, und zwar vom 25. November bis zum 29. De­ zember 2019, den Sie sich vormerken sollten. Selbstverständlich werden wir Sie zu gegebe­ ner Zeit über die genauen programmpunk­ te für alle genannten Veranstaltungen über die verschiedenen medien und auf unserer Internetseite www.steglitz­zehlendorf.de in­ formieren, doch noch ist nicht alles, wie man so schön sagt, „in trockenen tüchern“.   Ihre     Cerstin richter­Kotowski bezirksbürgermeisterin

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Wrangelschlösschen, Bankiersvilla und Bauhaus Tag des offenen Denkmals mit vielseitigem Programm Am 7. und 8. September ist es wieder soweit: An diesem Wochenende findet der traditio­ nelle Tag des offenen Denkmals statt. Auch das Gutshaus Steglitz – auch als Wrangel­ schlösschen bezeichnet – kann dabei besucht werden. Geöffnet ist es von 12 bis 18 Uhr. Im vergangenen Jahr nahm das Schlösschen un­ ter der Regie des Bezirksamts Steglitz-Zehlen­ dorf erstmals an der Veranstaltung teil. Die Resonanz war so groß, dass das Gutshaus Interessierten auch in diesem Jahr offen steht.

Vom Rittergut zum „Schlösschen“ Im Dorf Steglitz war das von David Gilly im frühklassizistischen Stil erbaute Gebäude das schönste Haus. Es lag auf dem Gelände des dortigen Ritterguts. Der preußische Ka­ binettsrat Karl Friedrich von Beyme (1765 – 1838) kaufte das Gut, das aus Wirtschafts­ gebäuden, Gutspark und 940 Morgen Län­ dereien bestand sowie den Fichtenberg. Er ließ das Herrenhaus von dem Architekten David Gilly und dessen Schwiegersohn Hein­ rich Gentz erbauen. Zu Beymes Lebzeiten kam es zu dem Beinamen „Beyme-Schlöss­ chen“. Nach Beymes Tod erwarb der Staat das Grundstück samt Herrenhaus. Die Ländereien,

Das Gutshaus blieb im Staatsbesitz. Hier durf­ ten sich verdiente Persönlichkeiten erholen. Von den zeitweiligen Bewohnern blieb be­ sonders Graf Wrangel im Gedächtnis. Er ver­ brachte mehrere Sommer hier und im Volks­ mund bekam das Gutshaus den Beinamen „Wrangelschlösschen“. Bei der Bevölkerung war „Papa Wrangel“ sehr beliebt. Wrangel war der letzte Sommerfrischler, nach seinem Tod verkaufte der preußische Staat das Schlöss­ chen.

ziere unterhielten hier ihren Club „Lightning Lounge“. Jetzt kamen Veränderungen in Richtung Hotel- und Restaurantbetrieb zum Zuge. Seit 1958 gehört das Haus dem Bezirk Steglitz, heute Steglitz-Zehlendorf. In den 1990er-Jahren machte der Bezirk die früheren Umbauten rückgängig. Er ließ es denkmalge­ recht wieder in den alten Zustand zu Zeiten „Papa Wrangels“ zurückbauen. Heute gibt es hier Ausstellungen, Veranstaltungen und selbst Trauungen sind in den beiden Sälen des Gutshauses möglich. Am Tag des offenen Denkmals können Sie sich hier in Ruhe um­ schauen und ein historisches Stück Steglitz entdecken. Das Gutshaus Steglitz ist am 7. und 8. September von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Vielfältige Nutzung

Teerbrenner, Jagschloss und mehr

Je nach Nutzung wurde an dem Haus an­ gebaut oder es wurde umgebaut. In den folgenden Jahrzehnten nahmen die jewei­ ligen Eigentümer einige Veränderungen an dem Gebäude vor. Logierzimmer und Woh­ nungen unter dem Dach waren die neuen Anforderungen für das alte Gutshaus. Der nächste Umbau erfolgte nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs. Amerikanische Offi­

Im Grünen wohnen, mit Blick auf das Was­ ser – wer träumt nicht davon? Der Bankier Carl Joerger erfüllte sich diesen Traum und ließ 1906 – 1908 seine Villa am Pohlesee er­ bauen. Heute ist das WannseeFORUM dort beheimatet. Die Stiftung nutzt das Haus für die politisch-kulturelle Jugendbildung. Hohenzollernstraße 14, 14109 Berlin. Geöffnet am 8. September 10 bis 15 Uhr. Führung nach

die zum Gut gehörten, wurden parzelliert und verkauft. Die Entwicklung von Steglitz zum „größten Dorf Preußens“ begann.

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Im Jagdschloss Grunewald wartet am Tag des offenen Denkmals ein buntes Programm auf die Besucher. Bedarf. Ausstellung zur Geschichte des Hau­ ses und Ergebnisse der Jugendarbeit. Wie wohnte der Teerbrenner Albrecht? Einen Eindruck hiervon kann man sich in Albrechts Teerofen 8 verschaffen. Das Haus geht ver­ mutlich im Kern auf das Wohnhaus des Teer­ brenners um 1736 zurück. Geöffnet am 8. Sep­ tember 11 – 18 Uhr, Führung nach Bedarf. Passend zu 100 Jahre Bauhaus: Mies-van-derRohe-Villen und Garten im Quermatenweg 6 in 14163 Berlin. Zwei Villen mit unterschied­ lichen Stilen, beide von Mies van der Rohe

entworfen, die eine mit Gartensaal im Bau­ hausstil, die andere im Stil eines preußischen Landhauses samt passendem Garten. Heute ist die Parzival-Schule Berlin in den Gebäuden untergebracht. Geöffnet am 8. September um 10, 11, 12 und 13 Uhr. Treffpunkt im Foyer des Hauses Quermatenweg 6. Die wirtschaftlichen Wohnbauten der Ver­ suchssiedlung Am Fischtal wurden 1928 von dem jüdischen Architekten Alexander Klein entworfen. Er forschte seit 1920 in Berlin zur Wirtschaftlichkeit von Wohnbauten und wollte

Kleinwohnungen zweckmäßig und wirtschaft­ lich gestalten. 1933 verließ er Deutschland. 7. September, 14 Uhr Onkel-Tom-Straße 67, Treffpunkt: Am Fischtal 14169  Berlin Rund­ gang. Anmeldung unter info@juedischearchitekten.de Architektur zwischen Tradition und Moder­ ne: Der Architekt Bruno Ahrens entwarf sein Landhaus am Großen Wannsee, wo seine Lebensstationen und weitere Bauten aus sei­ nen Schaffensperioden vorgestellt werden. Ahrends Entwürfe waren sowohl expressi­ onistisch als auch am Neuen Bauen orien­ tiert. Am Großen Wannsee  6, 14109  Berlin. 8. September ab 11 Uhr, Anmeldung erfor­ derlich bis 7. September unter Colonie Alsen, ☎  0176  23176358, E-Mail: coloniealsen@ gmail.com Mitmachprogamm für die ganze Familie im Jagdschloss Grunewald: In Berlins ältestem erhaltenen Schloss, das Kurfürst Joachim II. 1542 erbauen ließ, gibt es am 7. und 8. Sep­ tember von 10 bis 17 Uhr Führungen nach Be­ darf, Mitmachangebote beim Holzschnitzen, Bogenschießen, Leckereien und ein musikali­ sches Bühnenprogramm. Weitere Programmpunkte aus Steglitz-Zeh­ lendorf sind die Achim Freyer Stiftung, die evangelische Kirche zur Heimat, das Frauen­ gefängnis Lichterfelde, das Heimatmuseum Zehlendorf und viele weitere. Das komplette Programm finden Sie unter www.tag-des-offenen-denkmals.de

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Liedermacher CATTU erobert (nicht nur) die Herzen kleiner Leute

Foto: Cattu

Kinder-Unterhaltung mit Köpfchen

mit bürgerlichem Namen heißt er Carsten van den berg. Doch als „Cattu, der traumfänger“ singt und spielt er sich, ganz auf Au­ genhöhe mit Kindern zwischen zwei und sieben Jahren, seit mitt­ lerweile über 15 Jahren in deren Herzen. Und auch so manch er­ wachsenen nimmt er dank seiner positiven Ausstrahlung mit ins Fantasieland. Der Kinderliedermacher fängt feinfühlig Kinderträume ein, die in seinen texten und eingän­ gigen melodien als pirat, Hexe, prinzessin oder Indianer Gestalt annehmen. mal schwung­ und stimmungsvoll, dann wieder behutsam und entspannend, sprechen die Lieder die vielfälti­ ge erlebniswelt der Kinder an, la­ den sie zum mitmachen, Singen, Spielen, tanzen oder einfach nur Zuhören ein.

Cattu, studierter musikpädagoge mit Zusatzausbildung „elementa­ re musikpraxis“ und fundierter er­ fahrung als ehemaliger musik­re­ dakteur eines Schulbuchverlages, leistet mit seinen Auftritten, Kon­ zerten, CDs, Liederbüchern und seinem Fortbildungsangebot für erzieher und Lehrer deutsch­ landweit einen elementaren er­ ziehungsbeitrag. Sein Ziel ist es, wie er sagt, mithilfe durchdach­ ter musikalischer Früherziehung Highlights zu schaffen, die Kinder nicht so schnell vergessen. Dabei weiß er mit viel einfühlungsver­ mögen alle Kanäle ihrer Sinnes­ wahrnehmung spielerisch zu akti­ vieren und für das spätere Leben zu trainieren.

Singt mit den Kindern! Von positiver energie scheint er fast überzuschäumen, dieser

Carsten van den berg. ein Son­ nenschein war der gebürtige rheinländer, der heute in berlin unweit vom Insulaner wohnt, be­ reits als Kind. Irgendwann rief ihn jeder nur noch „Cattu“. Ihn, der als Sohn eines Deutsch­ lehrers anfänglich nur wenig mit seiner muttersprache hatte an­ fangen können, zogen im väter­ lichen bücherzimmer dann doch die Werke von Stefan Zweig und michael ende stark in ihren bann. Die „Schachnovelle“ und „Herr der ringe“ weckten Cattu´s Fantasie, die immer neues Futter in den schier unendlichen bücherrega­ len des Vaters fand. ein gerech­ ter Lohn war da schließlich die Abi­Note 1, die Gymnasiast Cattu im Leistungsfach Deutsch bekam. So hatte letztendlich doch der Va­ ter den soliden Grundstein für die erfolge legen können, die seinen

Die

Sohn später im berufsleben er­ warteten. „Leider starb mein Vater viel zu früh und hat weder mein Abitur­ ergebnis noch meinen weiteren erfolgreichen Weg erleben dür­ fen“, bedauert sein Sohn heute, der nur zu gut weiß, welch wich­ tige Auswirkung das Verhalten von eltern auf ihre Kinder hat. „es sollte wieder häufiger gemeinsam gesungen werden in den Famili­ en, einfache Leiermelodien mit Sprache und rhythmus, die sich Kinder gut merken und leicht nachsingen können“, empfiehlt der Liedermacher, der mitglied der Künstlervereinigung „kinder­ musik.de“ ist, nach jedem Konzert. er, der schon früh Gitarren­ und Klavierunterricht hatte, erinnert sich noch gerne an die gängigen Volkslieder, die in seinem eltern­ haus gesungen wurden.

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Gazette Steglitz  |  September 2019  |  7 Seine positive Energie ist es dann auch, die unweigerlich mit seinen Liedern und Texten auf die junge Zielgruppe übergeht, ihr buch­ stäblich aus der Seele singt. Und nicht selten verleitet Cattu damit sogar die anfangs mit verschlos­ senen Lippen verharrenden El­ tern zum fröhlichen Mitsingen.

er von Moppel und Mücke“ von Christine Pohl. Cattu´s „Prinzessinnen-Tanz“ wur­ de vom Allgemeinen Deutschen Tanzlehrer Verband (ADTV) als

als 13.000  Mitbewerbern den 1.  Preis im „Schlaflied-Wettbe­ werb“. 14 Jahre später singt die Tochter nun selbst in den Liedern ihres Vaters. Dessen neueste CD

Lieder zum Mitmachen Die Inhalte von Cattu´s Liedern und Projekten gehen mit der Zeit, behutsam und stets kindgerecht. Auch ernste Themen kommen da vor, wie beispielsweise der Song „Mobbing“, von Cattu für eine ak­ tuelle Projektarbeit geschrieben. Derzeit sind drei CDs von dem Kinderliedermacher auf dem Markt: „Traumfänger“ (der Cattu seinen Beinamen verdankt), „Die ganze Welt ist voller Farben“ und „Im Land der bunten Phantasie“. Cattu, ehemaliger Kinderlie­ der-Preisträger der Nürnberger Nachrichten, schreibt u. a. für das AOK-Kindergesundheitspro­ gramm „JolinchenKids-Fit und gesund in die KiTa“ alle Lieder, ebenso schrieb er die Musik zu den Bilderbuch-Reiseführern für die ganze Familie „Die Abenteu­

Cattu´s Glücksbringer-Eichhörnchen ist immer mit dabei.� Disney-Prinzessin-Tags-Hymne ausgewählt und in ganz Deutsch­ land aufgeführt. Im Jahr  2005 schrieb Cattu für seine neugeborene Tochter das Schlaflied „Schließ Deine Augen“ und gewann damit vor mehr

Foto: Cattu

„Kids in balance“ wird Anfang 2020 beim Verlag Aktive Musik – Igel Rekords erscheinen. „Lieder zum Entspannen“, verrät Cattu, dem zwar das Mitmachen der Kids zu seiner Musik wichtig ist, der ihre Entspannung – gerade in

unserer hektischen Zeit – aber für mindestens genauso wichtig hält. Cattu´s ganz persönlicher Glücks­ bringer und besonderer Freund der Kinder, das Eichhörnchen, kommt in den Spielliedern eben­ so zu Wort wie die Eule mit der Beule. Ei, ei, ei Eichhörnchen fliegt mit dem Wuschelschwanz da von Baum zu Baum, animiert die klei­ nen Zuhörer zum Mitspringen, und eine kleine Eule mit Beule bekommt plötzlich ganz viele Gefährten, die hu,hu rufen. Renn­ schnecken sausen anstatt zu ver­ schnaufen, ein kleiner Fisch blub­ bert durch´s Wasser, und ganz besonders im Herbst angesagt ist das Thema Halloween: Hexe Lolli´s Besen rufen demnächst erneut zum Hexentanz. Im ver­ gangenen Jahr stand „Hu Ha Hal­ loween“ wieder mehrere Tage auf Platz 1 der deutschen I-Tunes Kinderlieder-Charts. Indianer und Piraten tanzen mit und haben so­ gar ihr eigenes Lied.

Kein Tag ohne Musik Eine bunte Liedauswahl gibt es in Cattu´s praxisnahem Lieder­ buch mit CD für Kindergarten und Grundschule „Kinderlieder Anzeige

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Das am 01.01.2005 in Kraft getretene Alterseinkünftegesetz beinhaltet unter anderem eine umfangreiche Neuordnung der Besteuerung von Alterseinkünften. Die Neuregelung gilt sowohl für Personen, die erst jetzt in Rente gehen oder noch im Arbeitsleben stehen, als auch für Personen, die bereits vor 2005 eine Rente bezogen haben, so genannte Bestandsrentner. Waren bisher bei einem Renteneintrittsalter von 65 Jahren 27 % der Rente als Einnahmen zu erfassen (Ertragsanteil), so beträgt im Kalenderjahr 2005 der Besteuerungsanteil 50 %, d. h. die Hälfte der Rente

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Bald schwingen Cattu und kleine Hexen wieder die Besen. � Foto: Uwe Dreßler mit Köpfchen  1“, liebevoll illus­ triert, mit Noten und hilfreichen Spielideen. Zunehmend werden Cattu´s Lieder, die stets eine har­ monische Einheit von Musik und Inhalt bilden, in Fachbüchern ab­ gedruckt. Und auch auf etlichen CDs mit Sammlungen bekannter Kinderlieder sind seine Titel ver­ treten. Nicht nur mit seinen Konzerten, mit denen er u. a. in Berlin in der Schwartzschen Villa in Steglitz und seit zehn Jahren auf Usedom im­

mer wieder willkommener Gast ist, ist der Traumfänger zu Festen und Festivals, Schulen, Kitas und Thea­ tern in ganz Deutschland, Öster­ reich und der Schweiz unterwegs. Auch mit seinen regelmäßigen Fortbildungs-Seminaren für Er­ zieher und Lehrer, vor allem für den Fortbildungs-Träger „Kein Tag ohne Musik“, ist er nicht nur in Fachkreisen bekannt und on Tour. „Für das Thema musikalische Früh­ erziehung habe ich von meiner Ar­ beit in der Schöneberger Kiezoase

viel mitnehmen können“, betont Cattu, der gerade der verantwor­ tungsvollen Arbeit von Erziehern und Lehrern hohe Wertschätzung entgegenbringt. Für seine ansteckend positive Ausstrahlung hat er eine einfache Erklärung: „Die über meine Lieder den Kindern vermittelte Energie, fließt von ihnen vielfach auf mich zurück.“ Und wenn er dann wieder einmal nach einem Konzert von einem kleinen Fan mit strahlendem Gesicht zu dessen nächstem Ge­ burtstag eingeladen wird, eine selbstgefertigte Beule-Eule ihm

überreicht wird oder Cochlea-im­ plantierte junge Menschen seinen Rennschnecken-Song zu „ihrem“ Lied gemacht haben, dann ist er sich sicher: Cattu – Carsten van den Berg, der Traumfänger, wird den Kindern noch viele Lieder schenken, an die sie sich als Erwachsene gerne erinnern und sie dann mit ihren Kindern und Enkelkindern ge­ meinsam singen werden. Übrigens: Cattu und seine Lieder kann man buchen, etwa ein halb­ es Jahr voraus. Mit seinem Mitmach-Kita-Konzert für Kinder ab 3 Jahren „Hexe Lolli geht auf Herbstreise“ tritt Cattu am 22. Oktober 2019 um 10.30 Uhr im Zimmertheater der Schwartz­ schen Villa in der Grunewalds­ traße 55 in 12165 Berlin-Steglitz auf. Karten 5  €, erm. 4,50  € bei Gruppen ab 10 Kindern, Erzieher frei. Reservierung unter Telefon ☎ 030-37 00 13 75 erbeten. Weitere Cattu-Termine und -In­ formationen zu Fortbildung und CDs, Liederbuch, Buchungen und Hörbeispiele unter www.cattu.de, Kontakt ☎ 0179-510 39 49 und carsten@cattu.de � Jacqueline Lorenz

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Bei Zimmermanns wurde wieder gefeiert. Sommerfest war angesagt. Die Geschäftsleitung hatte zum Mittagessen eingeladen. Bei super Stimmung, Musik und Gegrilltem wurde geschunkelt und gelacht. Der Golfklub in Kladow im Sparnecker Weg war mit seinem herrlichen Ambiente eine tolle Umrahmung für dieses Fest. Die Musik kam aus dem Erzgebirge von der Band „MaKe up“. Das „MaKe“ steht für Mario und Kerstin. Frank moderierte durch das Programm. Es war eine schöne Mittagszeit. Auch die Bewohner unserer Wohngemeinschaft waren dabei. Brauchen Sie Hilfe? Möchten Sie etwas

Entlastung bei der Pflege Ihrer Angehörigen? Dann lassen Sie sich beraten! Wir leisten Verhinderungspflege, auch zu Hause. In der Seniorenwohngemeinschaft in der Stindestraße in Steglitz stehen 2 Gästebetten bereit. Rufen Sie an ☎ 362 898 54. Sie werden sehen, auch Ihnen helfen wir!

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häusliche Krankenpflege rund um die Uhr Zimmermannstraße 14 · 12163 Berlin ☎ 797 07 534 www.zimmermanns-pflegeteam.de

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Gazette Steglitz  |  September 2019  |  9

On Tour Ausbildungsberufe entdecken Unternehmen öffnen ihre Türen für Eltern und Schüler der Sek. I Welchen beruf würde ich gerne ausüben, wie werde ich später einmal mein Geld verdienen? – eine Frage, die kaum ein Schü­ ler sicher zu beantworten weiß. Auch eltern stellen sich diese Frage immer wieder, wollen sie doch das beste für ihre Kinder. Als verantwortungsbewusste begleiter spielen sie eine we­ sentliche rolle im prozess der beruflichen Orientierung des Nachwuchses, indem sie ihn ge­ rade in dieser wichtigen Lebens­ phase verständnisvoll beraten, motivieren und unterstützen. Doch rasante entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und im Ausbildungssystem lassen diese rolle immer schwieriger werden. Um eltern eine möglichst praxis­ und realitätsnahe Unterstützung ihrer Kinder bei der berufswahl

zu ermöglichen, wendet sich das Netzwerk regionale Ausbil­ dungsverbünde berlin (NrAV) mit seinem kostenlosen, von der Senatsverwaltung für Ar­ beit, Integration und Frauen finanzierten tour­Angebot und unter der freien trägerschaft der Kinder­ und Jugendhilfe „pfeffer­ werk Stadtkultur gGmbH“ auch in diesem Jahr wieder an interes­ sierte eltern und Schüler:

Auf Touren kommen Am 24.  Oktober 2019 in der Zeit von 15 – 19 Uhr können el­ tern mit oder ohne ihre Kinder (Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I) Ausbildungs­ berufe in ausbildenden Unter­ nehmen entdecken. Im rahmen von sieben unterschiedlichen bustouren, die durch die berli­ ner bezirke Steglitz­Zehlendorf, Charlottenburg­Wilmersdorf, tempelhof­Schöneberg, Lich­ tenberg, pankow, marzahn­Hel­ lersdorf und mitte führen, öff­ nen zahlreiche Unternehmen dann bereitwillig ihre türen. Sie

für weitere individuelle Gesprä­ che mit den berufssuchenden nehmen sich Ausbilder und Aus­ zubildende an diesem tag Zeit.

Die Tour CharlottenburgWilmersdorf…

Branchen-Einblicke garantiert. berichten über aktuelle trends und entwicklungen, zeichnen berufliche perspektiven und möglichkeiten in der dualen Ausbildung auf und informie­ ren anschaulich über die un­ terschiedlichen branchen und berufsbilder. Je Unternehmens­ besuch sind für Informationen und Gespräche ca. 1,5 Stunden eingeplant. Während der busfahrt kommen die teilnehmer miteinander ins Gespräch, es werden Informa­ tionen vermittelt, außerdem können Fragen gestellt werden.

Die Tour Steglitz-Zehlendorf… steuert mit dem bus als erste Station der verschiedenen dua­ len Ausbildungsmöglichkeiten das bekleidungshaus peek & Cloppenburg in der Steglitzer Schloßstraße an. Hier erwartet eltern und Kinder eine Führung durch das Haus in kleinen Gruppen, mit Informa­ tionen zu den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten im Unternehmen. Auszubildende von peek & Cloppenburg be­ gleiten auf Augenhöhe die be­ sucher und stehen gerne Frage und Antwort. beim anschließenden Spiel „Shopping Queen“ können die tour­teilnehmer ihre modeaffi­ nität unter beweis stellen. Der Sieger erhält einen preis. Weiter geht es mit dem bus nach Dahlem zur Freien Universität berlin. Die weltweit hochan­ gesehene exzellenzuniversität vergibt jährlich insgesamt rund 50 Ausbildungsplätze vom tier­

Fotos: NRAV pfleger bis hin zum elektroniker. Ausbildungsleiter vor Ort infor­ mieren die besucher.

Die Tour TempelhofSchöneberg… führt zuerst zum Druckhaus ber­ lin mitte. Der Unternehmenspräsenta­ tion schließt sich hier ein blick durch die brille an: per Virtual reality (Vr) – brille können die tour­teilnehmer die Druck­ haus­Auszubildenden in ihren tätigkeiten „hautnah“ begleiten und erhalten so einen besseren Durchblick. Während der an­ schließenden Führung durch die produktion stehen die Aus­ zubildenden vor Ort für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Zweiter bus­Haltepunkt ist die berliner Stadtreinigung, die ihre Ausbildungsmöglichkeiten und dualen Studiengänge vorstellt. ein wichtiger Gesprächspunkt wird das Auswahlverfahren des Unternehmens sein, aber auch

startet mit dem besuch der ber­ liner Verkehrsbetriebe (bVG), die sowohl Ausbildungsberufe als auch duale Studiengänge bietet. Doch auch verschiedene praktikumsmöglichkeiten laden zum Kennenlernen der bVG ein. Aktiv einbezogen werden die tour­teilnehmer bei der mit­ machaktion „Namensschild“, das ihre Fertigkeiten als zukünftige mechatroniker testet. Nach dem anschließenden be­ such eines handwerklich­tech­ nischen betriebes geht es wei­ ter zur einzelhandelskette reWe markt GmbH: In einer kurzwei­ ligen rallye über mehrere Sta­ tionen werden verschiedene praktikums­, Ausbildungs­ und Studienmöglichkeiten vorge­ stellt, aber auch Informationen zum Unternehmen und zu Kar­ riereperspektiven werden ver­ mittelt.

Interessiert? Dabei sein on Tour? Zeitnahe Anmeldungen zur kos­ tenlosen tour unter www.nrav. de/elternauftour/ Weitere Informationen zu den touren über www.nrav.de oder über Facebook – eltern auf tour. Fragen über telefon 030 – 44  38  33  01 oder e­mail nrav@ pwag.net Jacqueline Lorenz

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100 Jahre Volkshochschule Viktor Gollancz Volkshochschule bei der Langen Nacht der Volkshochschulen Die Volkshochschulen in Deutsch­ land werden 100! 1919 fiel der Startschuss – die Förderung des Bildungswesens wurde in Ar­ tikel  148 der Reichsverfassung festgesetzt. Dazu zählten auch die Volkshochschulen. Mit der Langen Nacht der Volks­ hochschulen am Freitag, den 20.  September 2019, wird die­ ses Ereignis gefeiert und das Angebot der Volkshochschulen deutschlandweit in den Mittel­ punkt gerückt. Es gibt zahlrei­ che Schnupperangebote aus unterschiedlichen Bereichen. Ab 18 Uhr bis um Mitternacht wird in der Goethestraße 9 – 11 in Lich­ terfelde gefeiert und informiert.

Zeitzeugen gesucht Ein Jubiläum lebt von geteilten Erinnerungen, von Anekdoten und Geschichten. Deshalb ruft die Victor-Gollancz-Volkshoch­ schule Wegbegleiter und Zeit­ zeugen auf, ihre Erinnerungen

Die Volkshochschulen in Deutschland werden 100! Die Victor-Gollancz-Volkshochschule feiert mit. in Form von Texten, Bildern oder auch Dokumenten mit der VHS und den Teilnehmenden des Ju­ biläums zu teilen. Einsendungen richten Sie bitte unter dem Stichwort „100 Jahre VHS“ an Anneke Krueger. Per Email: krueger@vhssz.de oder per Post: VHS Steglitz-Zehlendorf, Markgrafenstr. 3, 14163 Berlin. Für telefonische Rückfragen: ☎ 03090299 5179.

Beratungstermine der Volkshochschule Im September werden noch vier Termine für die Beratung und Spracheinstufung der VHS Steg­ litz-Zehlendorf angeboten. Hier haben Sie die Möglichkeit, den Sprachkurs zu finden, der Ihren Kenntnissen und Zielen am besten entspricht. Auf Wunsch können Sie hier auch an einem

Einstufungstest teilnehmen. Am 9., 16., 23., und 30.  September findet die Beratung von 16 bis 19  Uhr in der Ingeborg-Dre­ witz-Bibliothek, Grunewaldstra­ ße 3 in Steglitz statt. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Informati­ onen in der Bibliothek unter ☎ 030-90299 2410 oder in der Volkshochschule unter ☎  03090299 5020.

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Gazette Steglitz  |  September 2019  |  11

Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf Für einen lebenswerten Südwesten zum UNeSCO­Welterbe gehört. Daher verfolgt die bürgerstiftung seit Jah­ ren das Ziel, mit einem Schild darauf aufmerksam zu machen, dass es sich um mehr als eine einfache Liegewie­ se handelt! In dieser Zeit hat sich der gute Kontakt zur SpSG bewährt, ins­ besondere durch die hervorragende Unterstützung von Dr.  H. buri und seinem Kollegen b. markito! Nun findet die feierliche Aufstellung und Übergabe an den bezirk endlich statt – Sie sind herzlich eingeladen!

Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Sommerzeit neigt sich ihrem ende zu, und wir hoffen, dass Sie insbeson­ dere die heiße Zeit gut überstanden haben. Wir hatten alle Hände voll zu tun, das ergebnis: Wir laden herzlich ein zu zwei besonderen Veranstaltungen, die uns sehr am Herzen liegen: Am 12. September 2019, 14 Uhr, Aufstellung und Übergabe des Schildes: UNESCO-Welterbestätte SCHLOSS UND PARK GLIENICKE und am 17. September 2019 ein spannender Abend mit FREYA KLIER im Gutshaus Steglitz.

Das UNESCO Welterbe Schild hat eine lange Vorgeschichte, die Verbin­ dung zu Freya Klier hat eine wunder­ bare tradition. Im einzelnen: Wir setzen uns seit Jahren für das Weltkulturerbe in Glienicke, soweit es sich um den be­ zirklichen teil des Geländes an der Königstraße handelt, ein. So luden wir bereits 2013 unter dem titel „Marodes Weltkulturerbe – und wie weiter?“ zu einer Informations­ und Diskussionsveranstaltung ein, in enger Abstimmung u. a. mit der Stiftung Preußische Schlösser und

Gärten Berlin-Brandenburg (SpSG). Der von uns beklagte Sachverhalt: „ Im „preußischen Arkadien“ verfallen Gebäude, sie haben risse, das mau­ erwerk ist feucht, der Verputz platzt ab. Aus dem Kurfürstentor wachsen bäume.“ Und: „Das Weltkulturerbe in Glienicke muss aufgeweckt, die Gebäude und der Park müssen gepflegt werden. Besucher wollen empfangen und informiert werden… Es ist leider nicht alles Gold, was glänzt!“ Vieles hat sich zwar seither getan, noch immer aber wissen viele besu­ cher nicht, dass dieser teil des bezirks

Zu Freya Klier: Die von uns angeregte Veranstaltung „20 Jahre Deutsche Einheit“ mit Freya Klier und Stephan Krawczyk – ein Riesenerfolg, eben­ falls im überfüllten bürgersaal im rat­ haus Zehlendorf. Hier verweisen wir besonders gern auf unsere Kolumne in der GAZette vom November 2010! Schon damals durften wir an dieser Stelle ausführlich über unsere Veran­ staltungen und Aktivitäten berichten! Lassen Sie sich den 17. September nicht entgehen – zumal Frau Klier ihr buch auch gern signieren wird! Wir freuen uns auf Sie! mit sehr herzlichen Grüßen, Ihre Karin Lau Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf www.buergerstiftung-sz.de

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Unterstützung für pflegende Angehörige Selbsthilfegruppen, Workshops und mehr Wenn die Eltern alt werden oder der Partner so schwer erkrankt, dass er gepflegt werden muss – ein Pflegefall in der Familie ist ein schwerer Einschnitt. Der oder die Pflegende muss das eigene Leben umstellen. Die Berufstätig­ keit steht in Frage und über allem steht die Überlegung „Wie kann ich das schaffen?“ In über 70 Pro­ zent der Fälle werden Angehörige zu Hause gepflegt.

Kostenlose Unterstützung durch die Kontaktstelle PflegeEngagement

Austausch und Gemeinschaft durch Gruppentreffen fördern.�Foto: Joerg FArys / Kontaktstelle PflegeEngagement

Damit es gar nicht erst dazu kommt, dass Pflegende sich über­ fordert und alleingelassen fühlen, zeigt die Kontaktstelle PflegeEn­ gagement Hilfen auf. Kostenlose Gruppentreffen – beispielsweise für Pflegende von pflegebedürf­ tigen Angehörigen gehören dazu. Aber auch ehrenamtliche Besuchs- und Begleitdienste zur Unterstützung pflegebedürfti­ ger Menschen und Entlastung pflegender Angehöriger. In der Spaziergangs- und Freizeitgrup­ pe können Pflegende sich vom aufreibenden Alltag erholen und gemeinsame Unternehmungen wie Museumsbesuche genießen. Bei Gesprächen in der Gruppe fühlt man sich nicht mehr allei­ ne, sondern bekommt Zuspruch und lernt Menschen kennen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Auch mal an sich denken Kraft für den Pflegealltag schöp­ fen und auch mal an sich denken

– das ist wichtig für Pflegende und kommt denen zugute, die auf Pflege angewiesen sind. Ebenso wichtig sind nachbarschaftliche Netze für kleine Hilfen im Alltag, das gegenseitige Kennenlernen und vernetzen. Besonders für ältere und alleinstehende Men­ schen erleichtert es das Leben, wenn sie auf ein Netzwerk zu­ rückgreifen können. Aus den so geknüpften Kontakten werden nicht selten langjährige Freund­ schaften. Ehrenamtliche, die sich engagieren möchten, können auf ein vielseitiges Angebot zurück­ greifen. Sie werden systematisch geschult, begleitet und erfahren eine vielseitige Unterstützung durch die Kontaktstelle Pflege­ Engagement.

In vielen Bezirken vertreten Wenn Sie mal in eine Selbsthil­ fegruppe hineinschnuppern oder sich über ein ehrenamtli­ ches Engagement informieren

möchten, wenden Sie sich an die Kontaktstelle PflegeEngagement Steglitz-Zehlendorf. Er­ reichbar über den Mittelhof e. V., Königstraße 42 – 43, 14163 Berlin. ☎  030-80 19 75 38. Die Sprech­ zeiten sind montags von 10 bis 12  Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr. Mehr Infos unter www.pflegeunterstuetzungberlin.de/kontaktstellen/steglitzzehlendorf/ Kontaktstelle PflegeEngagement Charlottenburg-Wilmersdorf, bei SEKIS, Bismarckstraße  101, 10625  Berlin. Sprechzeiten: Di 13 bis 15 Uhr und Do 10 bis 12 Uhr sowie nach Vereinbarung. Bitte anmelden unter ☎  030890  285  35. Mehr Infos unter www.pflegeunterstuetzungberlin.de/kontaktstellen/ charlottenburg/. Zu den regel­ mäßigen Ehrenamtstreffen wer­ den auch immer wieder Referent/ innen zu interessanten Themen eingeladen. Am 21.  Oktober

spricht Prof.  Regine Reichwein zum Thema „Glück und Zufrie­ denheit“ und im November Dr. M. De Ridder zum Thema „Abschied vom Leben“. Beide Veranstaltun­ gen finden in den Räumen in der Bismarckstraße 101 statt. Kontaktstelle PflegeEngagement Tempelhof-Schöneberg im Nach­ barschaftshaus Friedenau, Hols­ teinische Straße 30, 12161 Berlin, ☎ 030-85 99 51 225, Sprechzeiten donnerstags 10 bis 12 Uhr, oder bei Der Nachbar – Stadtteiltreff, Cranachstraße  7, 12157  Berlin, ☎ 030-32 50 08 51, Sprechzeiten montags 14.30 – 16.30 Uhr und dienstags 10 bis 12  Uhr. www. pflegeunterstuetzung-berlin. de/kontaktstellen/tempelhofschoeneberg/ Gefördert wird die Kontaktstelle PflegeEngagement von der Se­ natsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung auf Grundlage der Pflegeunterstüt­ zungsverordnung.

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Gazette Steglitz  |  September 2019  |  13

Denkmalschutz und seine Grenzen Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert In Steglitz-Zehlendorf gibt es zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude, die sich im privaten und öffentlichen Eigentum befinden. Der Umgang und insbesondere der Erhalt der denkmalgeschützten Bausubstanz gestaltet sich bei Neuplanungen von Gebieten, Sanierungen sowie An- und Umbauten für die Genehmigungsbehörden mitunter schwierig. Deshalb kommt es des Öfteren vor, dass das Thema Denkmalschutz anhand konkreter Projekte auch Gegenstand der Beratungen in der Bezirksverordnetenversammlung ist. Nachfolgend stellen die Fraktionen in der BVV ihren Standpunkt zu diesem Thema dar.

CDU-Fraktion Denkmalschutz hat für die CDU-Fraktion einen hohen Stellenwert, es gilt unser kulturelles Erbe würdig zu bewahren, um uns dies Vorbild und Ansporn sein zu lassen. Wir sind allerdings pragmatisch genug, um diesen auch im Interesse der Benutzbarkeit leicht zu durchbrechen, und so einen dringend benötigten Handlauf zuzulassen, der es Älteren und Behinderten ermöglicht, die steile Treppe im Bhf. Wannsee zu bewältigen, was die Denkmalschutzbehörde abgelehnt hat. Wir legen den Fokus beim Denkmalschutz nicht so sehr auf das dogmatische Erhalten alles Vorhandenen, denn Zweck des Denkmalschutzes ist es vor allem auch, den ästhetischen Reiz, den besondere Gebäude ausstrahlen, zu bewahren. Kunst, auch Baukunst, erschöpft sich nicht nur im Anregen von Denkprozessen oder irgendwie Erstellen umbauten Raums, sondern hat auch die Funktion, das seelische Bedürfnis des Menschen nach Ästhetik zu befriedigen. Sehr gut zeigt sich dies am von Seiten „moderner“ Architekten so sehr bekämpften Wiederaufbau des Stadtschlosses. Welch ein Armutszeugnis stellt die„moderne“ Fassade im Kontrast zur historischen ihnen auch aus. Torsten Hippe Berlin

SPD-Fraktion

Es ist wichtig, historische Bauten für die Zukunft zu erhalten, damit zukünftige Generationen ein Bild davon bekommen, wie man zum Beispiel vor hundert Jahren gewohnt hat. Viele dieser Gebäude haben auch ihre ganz eigene Schönheit. Aber Gebäude dürfen nicht auf Kosten von Sicherheit und Teilhabe von Menschen konserviert werden. Die breite Treppe im S-Bahnhof Wannsee ist dafür ein gutes Beispiel. Hier müsste dringend in der Mitte ein Geländer gebaut werden, damit gehbehinderte

Menschen sich festhalten können und nicht stürzen. Dies wird aus Denkmalschutzgründen verwehrt. Auch der zweite Aufzug zum Gustav-Hartmann-Platz wird aus Denkmalschutzgründen nicht erlaubt. Es gibt Kirchen, die von Rollstuhlfahrern nicht selbständig betreten werden können. Aber aus Denkmalschutzgründen darf keine Rampe gebaut werden. Auch bei der Sanierung von Schulen gibt der Denkmalschutz oftmals Hürden auf, beispielsweise beim Einbau von Brandschutzvorrichtungen. Gebäude sind für die Nutzung von Menschen gebaut und haben keinen Selbstzweck. Hier muss es ein Umdenken geben. Barrierefreiheit und die Sicherheit von Menschen müssen vorrangig sein! Juliana Kölsch

B‘90/Grünen-Fraktion Gedenken ist ein wichtiger Faktor der Identitätsstiftung, aber auch der Lernfähigkeit einer Kommune aus ihrer Geschichte. Was Menschen als Denkmal konkret im Stadtraum greifen können, ist und bleibt gegenwärtig in ihrem Bewusstsein. In diesem Sinne ist es ein wichtiger demokratischer Prozess: was ist eines Denkmals wert? Was ist welche Form von Denkmal wert? Welche bestehenden Denkmale sind zu schützen, welche kritisch zu betrachten, welche zu bearbeiten oder gar zu entfernen? Haben Denkmale prinzipiell eine Ehrungsfunktion? Oder können sie auch Warnzeichen negativer Wertung sein? Wir als grüne Fraktion sind hier der Meinung, dass es eines sorgfältigen, individuellen Prozesses jedes einzelnen Gedenkzusammenhanges bedarf, um zum angemessenen Gedenken zu kommen. Gedenken kann nicht „Fließbandarbeit“ sein, sondern auch der Prozess selbst stellt einen Teil lebendiger Erinnerungskultur dar. Dabei ist auch der Gesamtzusammenhang verschiedener

Türen wieder neu und modern 575 Vorwort an nur einem Tag

CDU 1115 ✔ Türen nie mehr streichen SpD 1134 ✔ Modelle: Klassisch, Landhaus, Design ✔ Schonung von Umwelt u. Geldbeutel Grüne 1173 ✔ Kein Herausreißen, Dreck und Lärm ✔ Für alle Türen AfDund Rahmen geeignet 1151 Musterausstellung FDp und Beratung 1132 Bernstoffstr. 1 Am U-Bahnhof Alt-Tegel www.nissen.portas.de 13507 Berlin · Tel. 030 / 863 90 341 Linke 1142 Besuchen Sie unsere Ausstellung • Mo - Fr 10.00 - 16.30 Uhr

Gedenkanlässe zu betrachten, um eine entsprechende Einordnung zu schaffen. Denkmale dürfen schließlich das aktuelle Leben nur angemessen „behindern“ und nicht zu einem Selbstzweck, einem Disneyland der Vergangenheit werden. Carsten Berger Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Wer schützt uns vor dem Denkmalschutz? Der Denkmalschutz sei dazu da, das Denkmal vor seinen Besitzern zu schützen, zitiert 2014 der Berliner Tagesspiegel einen Fachgutachter. Eine Auffassung, die dem Bürger Angst macht. Es stellt sich die Frage: Wer schützt uns vor dem Denkmalschutz? Jenseits zusammengesparten Verwaltungspersonals scheint der Erhalt des Erhaltenswerten zum Spielball der Politik geworden zu sein. Denn die lässt den Denkmalschutz gerne außer Acht, wenn es ihren Interessen dient – umgekehrt genauso. So geschehen vor einem Jahr in Spandau, als ein vom Abbruch bedrohtes Rayonhaus erst nach Bürgerprotesten unter Denkmalschutz gestellt wurde. Genau dieses Vorgehen der Politik führt zu Intransparenz und Vertrauensverlust. Gerade in Zeiten der Wohnungsknappheit brauchen Investoren Planungssicherheit. Ihr Anliegen, Gewinne zu erwirtschaften, ist völlig legitim. Der Erhalt unserer Architektur und damit Kultur steht dem dafür zu erbringenden Aufwand, den der Bauherr wirtschaftlich noch als vertretbar betrachtet, gegenüber. Diese widerstreitenden Interessen in Harmonie zu bringen, sollte Herausforderung des Denkmalschutzes sein.Dieter Meckelein

FDP-Fraktion Die Beachtung denkmalschutzrechtlicher Belange bei Bebauungsplanverfahren ist aktuell in Lichterfelde Süd (B-Plan Parks Range) allen Beteiligten vor Augen geführt worden. Belange des Denkmalschutzes haben dazu geführt, dass das B-Plan Verfahren für dieses neue Wohngebiet mit rund 2.500 Wohnungen sich verzögert. Im Extremfall kann es zu einer Stilllegung der Baustelle kommen. Initiativen vor Ort haben während des laufenden Verfahrens ins Bewusstsein gerückt, dass noch sichtbar ist, dass Teile des Geländes ein Kriegsgefangenenlager

(Stalag IIID) war. Es ist richtig, die Gebäude, Hinweise auf das Lager und Spuren jetzt noch zu sichern, zu dokumentieren und auszuwerten, bevor sie unwiederbringlich verloren sind. Dies hat aber zügig zu erfolgen ebenso wie eine Klärung, welche Gebäude / Gebäudeteile am ursprünglichen oder an einem anderen Ort erhaltenswert sind. Das Ziel, bald notwendigen neuen Wohnraum an diesem Standort schaffen zu können, darf nach Ansicht der FDP dabei nicht aus den Augen verloren werden. In gleicher Weise dürfen Neubauvorhaben zu Lasten der Eigentümer sich nicht unnötig in die Länge ziehen. Rolf Breidenbach

Linksfraktion Hätte Richard Brademann, Architekt des S-Bahnhofs Wannsee, 1927 ein Geländer in die Mitte der großen Treppe gebaut, wenn er geahnt hätte, wie viele Menschen sich 2019 dort tummeln? Natürlich – weil auch damals Sicherheit wichtig war. Heute wird Denkmalschutz oft vor Barrierefreiheit gestellt und so das Pferd von hinten aufgezäumt. Zweites Beispiel: Erhaltungssatzungen in Villenvierteln. Wir sind natürlich für die Berücksichtigung ästhetischer Aspekte. Aber in Zeiten von drastischer Wohnungsnot ganze Viertel vor jeder Veränderung zu schützen, um Immobilienpreise und die eigene Klientel zu schützen, finden wir falsch. Was rechtfertigt Villenschutz in einem Bezirk, der nicht Willens ist, Schutzgebiete für Mieter*innen auszuweisen? Drittes Beispiel: Erinnerungskultur. In Lichterfelde Süd gibt es gewinnträchtiges Bauland. Zugleich befinden sich dort Überreste des größten Strafgefangenenlagers der Nazis in Berlin. Um erfahrbar zu machen, was damals war, die Erinnerung zu bewahren und unserer Verantwortung gerecht zu werden, muss – zur Not auch gegen die Interessen des Baulöwen Groth – dem Denkmalschutz Vorrang eingeräumt werden. Hans-Walter Krause Weitere Informationen zur BVV und den Sitzungsterminen finden Sie unter www.berlin.de/ba-steglitzzehlendorf/ politik-und-verwaltung/ bezirksverordnetenversammlung/

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Wenn Fotos sprechen und Worte Bilder schaffen Peter Hahn fängt ungewöhnliche Augenblicke mit Kamera und Stift ein „Die Anerkennung und Wärme, die mir dort entgegengebracht wurde, weckte heimelige Gefüh­ le“, gesteht Peter Hahn, der seit über 45 Jahren in Berlin lebt.

Von Datenbank bis Hippie-Memoiren

Peter Hahn – Fotokünstler und Autor.

Ein Greis vor einem Frauenplakat, ein weißhaariger Kopf vor winter­ lichen Birkenstämmen, die ge­ heimnisvoll leuchten, oder eine Wolke in Drachengestalt über dem Heizkraftwerk. Wenn der Künstler Peter Hahn aus Lichterfelde seine handliche Sony-Kamera zückt, geschieht dies ohne viel Aufhebens. Abs­ trakte Momente in der Alltäg­ lichkeit, der sich unbeobachtet fühlende Mensch sind die bevor­ zugten Motive seiner Streetfoto­ grafie. Der ausgebildete Fotograf und Repro-Fotograf weiß: „Das künstlerisch fotografische Auge, um Motiv und Umgebung im richtigen Moment mit dem Aus­ löser festzuhalten, kann einem keiner beibringen.“ Dass Peter Hahn diese Gabe besitzt, davon zeugen die zahlreichen Auszeich­ nungen seiner Fotoarbeiten, die er jährlich auf fünf bis zehn bun­ desweiten Ausstellungen präsen­ tiert. Nicht von ungefähr kommt, dass seine lebendigen Fotos Geschich­ ten erzählen, den Betrachter mitunter animieren, selbst eine Handlung daraus abzuleiten. Doch nicht nur mit dem Auslöser geht Peter Hahn geschickt um. Auch die richtigen Worte findet er, wenn er für Lokalzeitungen schreibt oder an seinem aktuel­ len, heiteren Buchentwurf sitzt. „Das macht mehr Arbeit als ich dachte“, schmunzelt er, doch man

merkt ihm an, wie viel Freude ihm diese Aufgabe bereitet.

Momentaufnahmen aus dem Barockdorf Eichters­ heim, dem Heimatdorf Peter Hahns, wird das Buch in Wort und Bild zeigen, in klarer Sprache das Wesentliche auf den Punkt brin­ gend, wie es auch seine Fotos tun. Frühere Bewohner des Or­ tes werden darin ihre Geschichte wiederfinden, denn gerade die Menschen in ihrer Verschieden­ heit sind es, die dem Künstler so wichtig sind. Sie lassen ihn ihre Geschichte mit der Kamera oder

Heidelberg Geborenen u. a. nach Stuttgart, Hannover und Braun­ schweig sowie ins Baden-Würt­ tembergische Eichtersheim (heu­ tiges Angelbachtal). Dort wohnte er mit seinen Eltern bis zu seinem 12. Lebensjahr im Amtshaus, dem einstigen Geburtshaus des radi­ kaldemokratischen Revolutio­ närs Friedrich Karl Franz Hecker (* 1811) und in direkter Nähe zum vom Vater verwalteten Wasser­ schloss. Die Kamera war bereits dort sein ständiger Begleiter. Mit ihr hielt er fest, was ihm durch die häufigen Umzüge verloren schien.

Peter Hahn mit seiner Mutter und als Schuljunge.� dem Stift erzählen – in Eichters­ heim ebenso wie in Berlin. Bevor Peter Hahn in Berlin ankam, ist er viel herumgekommen. Dank seines Vaters, der als Immobili­ enverwalter arbeitete, zog man häufig um. So verschlug es den in

Archiv Peter Hahn

Eine kleine Textkostprobe mir Er­ innerungen an seine Kindheit, die Hahn mit Tafeln alter Fotografien aus dieser Zeit anlässlich einer Ausstellung in Angelbachtal prä­ sentierte, kam so gut an, dass dar­ aus sein Buchprojekt entstand.

Mit dem Schreiben hatte der ge­ lernte Fotograf noch nie Schwie­ rigkeiten. „Ich habe häufig Arbeit und Hobby verbunden“, betont er, der in Berlin auch als Fotograf bei namhaften Unternehmen ge­ arbeitet hat. Diese Doppelbega­ bung machte wohl auch seinen beruflichen Erfolg aus, den er nach seinem Studium der Land­ schaftsplanung, in dem er auch seine Frau, ebenfalls Landschafts­ planerin, kennengelernt hatte, als Diplom-Ingenieur erlangte.

„Versuchte Kontaktaufnahme“ von Peter Hahn Er arbeitete an einer TU-Schrift­ reihe, war viele Jahre im Berliner Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik und später beim Landessportbund Berlin in der Abteilung Sportstätten und Um­ welt tätig. Berichte und landes­ übergreifende Gutachten ver­ fasste er und erarbeitete für den Landessportbund Berlin die ers­ te Datenbank, in der über 2.000 kommunale und vereinseigene Sportstandorte mit Sportarten und –anlagen vorstellt wurden; in Wort und Bild, wozu er in sei­ ner Freizeit mit der Kamera zu al­ len Sportstätten unterwegs war. Auch die Broschüre mit „Tips für umweltverträgliches Freizeitver­ halten“ Anfang der 90er-Jahre ging auf seine Initiative zurück. Und sein „Freizeit-Knigge“ – Rat­ geber für umweltfreundliche Freizeitgestaltung – wäre als aktualisierte Neuauflage in un­ seren Tagen durchaus empfeh­ lenswert…

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„Gleichklang“ und

„Heizkraftwerk Lichterfelde“ von Peter Hahn.

Heute ist das Schreiben für Peter Hahn eines seiner Hobbys. So hat er kürzlich seine Erinnerungen an seine kurze, aber intensive Hip­ piezeit als Zeitungsbeitrag zu Papier gebracht und dürfte mit einer eventuell ausgebauten Buchversion durchaus so man­ chem Blumenkind von damals aus der Seele schreiben.

lungsorte, an denen er seine Werke präsentiert: Hahn hat im ehemaligen Frauengefängnis Soeht 7 ausgestellt, aber auch im Shoppingcenter „Schloss“, bundesweit in Schlössern und Gutshäusern, gehobenen Loka­ len und Sportclubs. Seine Foto-Ausstellung „Der Süd­ westen en Vogue“ kann noch bis zum 15.  Oktober 2019 täglich von 10-22  Uhr in der „Gathof Gastronomie“ im Tennisclub Blau-Gold Steglitz in der Leono­ renstraße  37-39 in 12257  Ber­

weitaus weniger distanzlos. So wirken seine Fotos eher zufällig, ungestellt und natürlich, voller Widerspruch und Überraschung, doch immer beeindruckend und zum Nachdenken anregend. Die Geschichten und Aussagen, die sie vermitteln, können fröhlich, beruhigend, aber auch beklem­ mend und gespenstisch sein. Auf den Busfahrten oder eher ziello­ Fotoblues mit Auszeichnung sen Spaziergängen durch die Stra­ Doch Peter Hahns Freizeit-­ ßen sind es die fast unbemerkten Schwerpunkt bleibt das Foto­ Momente und Gegebenheiten grafieren. Bei seinen Bus- und des Alltags, die Peter Hahn be­ Bahnfahrten ist es immer wieder rühren: Im Focus dann der vom die Naivität und Unbekümmert­ Sturm entwurzelte Baum, an dem heit von Menschen, denen er be­ eine Kopftuchträgerin vorbeiweht gegnet. Damit sie sich möglichst oder der gebeugte alte Mann vor unbeobachtet fühlen, nutzt er einem Abrisshaus. nur eine kleine Kamera. Hahn Viele seiner bundesweit ausge­ zeichneten Motive findet der Künstler auf Reisen – und im Ber­ liner Südwesten. Rund um den Kranoldplatz, für dessen Zukunft er sich einsetzt, trifft man ihn ebenso wie in der Schloßstraße oder am LIO. „Unwahrscheinlich interessant“ „Sturmtief Xavier“ von Peter Hahn. findet der Künstler eigentlich alles. So engagiert er sich im anerkann­ erklärt: „Denn die Menschen ten Kunst.Raum.Steglitz e. V. eben­ sind heute viel empfindsamer so wie im Deutschen Verband der geworden und fühlen sich leicht Fotografie e. V. und in der Free-Mit­ bedrängt, wenn sich ein gro­ glied fotocommunity. ßes Fotoobjektiv auf sie richtet.“ So abwechslungsreich wie sei­ Eine unauffällige Kamera ist da ne Fotos sind auch die Ausstel­ Impressum

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Kurze Wege: Grana Steinmetzhütte ist in Steglitz und an zehn weiteren Standorten in Berlin und im Umland vertreten.

Gazette Steglitz · September Nr. 9/2019 ·  39. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Steglitz, Zehlendorf, Wilmersdorf, Charlottenburg sowie Schöneberg & Friedenau.

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lin-Lankwitz besucht werden. Und gemeinsam mit dem Club „VHS Fotofreunde Zehlendorf“ stellt auch er seine Fotos noch bis zum 8. Oktober 2019 im Re­ staurant „AMARCORD“ in der Handjerystraße 55 in 12161 Ber­ lin-Friedenau aus: Montag- Frei­ tag 12-22  Uhr und Samstag ab 16 Uhr. Weitere Informationen, Anfragen und Kontakt zum Künstler unter www.fotoblues.net und kontakt@ fotoblues.net � Jacqueline Lorenz

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