Gazette Steglitz - Februar 2020

Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Steglitz

Steglitz Lankwitz Lichterfelde

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100 Jahre Groß-Berlin

Februar 2020

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1  |  Gazette  Steglitz  |  Februar |  2020  |  Datei: Guthmann-2020.indd 2  |  Gazette 2020 ANZEIGE

Mietendeckel, Milieuschutz, Mietpreisbremse:

Womit müssen Eigentümer und Mieter im neuen Jahr rechnen? den die Mieter durch eine Vielzahl von Gesetzen geschützt. Es muss auch Experten für Eigentümer, Vermieter und Investoren geben. Das sind wir. Egal ob Mietendeckel, Mietpreisbremse, Milieuschutzgebiete, Umwandlungsverordnung, Vorkaufsrechte oder Sanierungsgebiet.

Vermieterschutz statt Mieterschutz also?

D

ie Guthmann Estate GmbH berät seit 2006 Eigentümer, Verkäufer und Käufer von Mietshäusern in Berlin. Über tausend Besucher informieren sich täglich auf dem Informationsportal des Berliner Maklerund Research-Hauses über die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt Berlin. Wir haben Geschäftsführer Peter Guthmann gefragt, was 2020 auf Eigentümer zukommt.

das Ergebnis des Mietspiegels von 2019, der vom Senat erstellt und von Senatorin Lompscher und allen Verbänden anerkannt wurde. Dafür wurden die Mieten von knapp 1,4 Millionen Wohnungen untersucht. Im Ergebnis liegen etwa 70 Prozent der Mieter in Berlin um sieben Euro netto-kalt. Die ganz große Mehrheit der Mieter findet das vollkommen in Ordnung.

Herr Guthmann, was sind die Themen auf dem Immobilienmarkt in diesem Jahr?

Es ist alles in Ordnung?

In Steglitz-Zehlendorf läuft derzeit ein Screening. Vom Ergebnis hängt ab, ob es weiterführende Untersuchungen geben wird, die dann in Milieuschutzgebiete münden. Im Gespräch sind unter anderem Zehlendorf Nord, Südende und Lankwitz-Kirche. Außerdem werden Gebiete in Charlottenburg, Mitte, Friedrichshain und Spandau untersucht.

Nein. Aber die Schwierigkeiten liegen nicht im Bestand. Sie beginnen erst mit der Suche nach einer neuen Wohnung. Zum einen gestaltet sich die Suche mehr als schwierig. Kein Wunder, denn in Berlin fehlen weit über 200.000 Wohnungen. Man müsste also bauen, bauen, bauen. Wenn es genug Wohnungen gäbe, würden die Neuvertragsmieten auch wieder fallen. In anderen Städten, z. B. in Hamburg, hat man das verstanden. In Berlin noch nicht. Weil es nicht genug Wohnungen gibt, haften viele Menschen notgedrungen an ihrer Wohnung, egal ob sie zu groß oder zu klein ist. Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind enorm. Wenn alte Menschen die zu groß gewordenen Wohnungen nicht freigeben können, weil es keine kleineren und bezahlbaren Alternativen gibt, ziehen junge Menschen immer später von zuhause aus und verschieben den Kinderwunsch. Im schlimmsten Fall kehren die Menschen Berlin den Rücken, denn wer keine Bleibe findet, sucht sein Glück anderswo. Egal ob Lehrer, Polizist, Krankenschwester, Unternehmer oder Angestellter. Die rot-rot-grüne Wohnungspolitik setzt die Zukunft der Stadt aufs Spiel.

Werden die Mieten in Berlin jetzt günstiger?

Wo sehen Sie Ihre Rolle in diesem Markt?

Die durchschnittliche Quadratmetermiete liegt bei etwa sieben Euro nettokalt. Das ist

In der Beratung, Information und in der Schaffung von Transparenz. In Berlin wer Zunächst mal könnten die Nachrichten nicht besser sein. Die Metropolregion entwickelt eine nie gekannte Dynamik. Tesla, Amazon, SAP und Siemens, es läuft gut in Berlin und Brandenburg. Das Wachstum bringt Arbeitsplätze. Und die Arbeitnehmer wollen und müssen irgendwo wohnen. Das Problem ist, dass schon heute weit über 200.000 Wohnungen fehlen. Eigentlich sollten die Berliner in den nächsten Jahren über nichts anderes reden als Neubau. Der Senat setzt aber den Schwerpunkt weiter auf Regulierung. Das beherrschende Thema wird also weiterhin der Mietendeckel sein. Außerdem könnten neue Milieuschutzgebiete ausgerufen werden.

Wo genau?

Die Stadt braucht beides. Richtig ist, dass Eigentum verpflichtet. Aber wer weiß das besser, als die Berliner Eigentümer und Vermieter? Wer hat denn in Zeiten von Leerstand und Krisen in den Bestand investiert und neue Wohnungen gebaut? Das waren alteingesessene Familien und kleine Eigentümer. Seit Generationen halten diese Berliner etwa ein Viertel der Mietwohnungen, die sie Instand halten, modernisieren, verwalten und mit Krediten finanzieren. Das sind keine Haie. Mir fehlt die Fantasie zu verstehen, wie im Jahr 2020 Politiker auf die Idee kommen, es gebe kein Recht auf Rendite. Der Sachverhalt ist umgekehrt: Ohne Rendite gäbe es in freien Marktwirtschaften keine Wohnungen.

Wie geht 2020 weiter? Zunächst bleibt abzuwarten, wie die Gerichte den Mietendeckel bewerten. Bis dahin bleibt die Verunsicherung groß. Eigentümer sollten aber auf jeden Fall Strategien für ihre Immobilien entwickeln. Entscheidungen können meist nicht mehr von jetzt auf sofort getroffen werden, sondern bedürfen längerer Vorbereitung. Das betrifft Investitionen, Entwicklung und Verkauf gleichermaßen. Wer jetzt verkaufen will, trifft einen guten Zeitpunkt am Markt. Die Marktpreise sind gut, das Interesse an Immobilien in Berlin ist weiterhin groß.

Was empfehlen Sie? Ich empfehle, sich mit den Verordnungen, Gesetzen und Regeln auseinanderzusetzen. Eigentümer sollten informiert sein. Ich empfehle gerne einen unverbindlichen Beratungstermin in unserem Haus. Wir finden gemeinsam mit unseren Kunden heraus, was das Beste für ihn oder sie und für die Immobilie ist.

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WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN

Gazette Gazette Zehlendorf  |  Februar Steglitz  |  Februar 2020  |  3 2020  |  1

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Monat werden die berlinale, die 70. Internationalen Filmfestspiele vom 20.2. bis zum 1.3., das eislauf-event „Holiday on Ice“ vom 26.2. bis zum 8.3. oder das ISTaF Indoor (Leichtathletik) am 14.2. Fans aus Nah und Fern in berlin in ihren bann ziehen. aber auch in unserem Steglitz-Zehlendorf, sozusagen vor der Haustür, finden interessante Veranstaltungen statt, gibt es Neues zu berichten, schreiten Cerstin RichterPlanungen voran. und Kotowski einen kleinen ausschnitt darüber möchte ich Ihnen in gewohnter Manier an dieser Stelle geben: • Zu beginn des Jahres erscheinen traditionell verschiedene broschüren aus den einzelnen abteilungen des bezirksamtes, die dann kostenfrei u. a. bei den Pförtnern in den rathäusern oder in den bürgerämtern unseres bezirks (Schloßstraße  37, Kirchstraße  1/3, Gallwitzallee 87) zur abholung bereit liegen: So ist zum beispiel das halbjährliche Veranstaltungsprogramm für Frauen von Januar bis Juni 2020 bereits erschienen, welches zahlreiche Kurse und Seminare aus den bereichen Sport, Information, Kultur, Weiterbildung etc. für Interessierte bereit hält, die überwiegend im Frauentreffpunkt ratswaage in Lankwitz

Frauentreffpunkt Ratswaage Lankwitz.

stattfinden. und in dem Zusammenhang sollten sich Interessierte den 6. März vormerken: von 16 bis 19 uhr findet an diesem Tag im bürgersaal des rathauses Zehlendorf die traditionelle Fraueninformationsbörse unter dem Motto „Chancen ergreifen – Gesicht zeigen- Gleichstellung weiter denken“ statt. Zahlreiche Projekte, Vereine und Organisationen stellen ihre angebote für Frauen vor, eine gute Gelegenheit also, sich über die Themen ausbildung, Wiedereinstieg in den beruf, existenzgründung, Weiterbildung, Freizeit u.v.a.m. zu informieren. Daneben gibt es ein abwechslungsreiches bühnenprogramm und natürlich wird auch für Speis und Trank gesorgt. • auch die Planungen für verschiedenste Veranstaltungen laufen auf Hochtouren, so z. b. für die beliebte Steglitzer Woche, die in diesem Jahr vom 21. Mai bis 7. Juni 2020 in der Parkanlage am Teltowkanal stattfinden wird: rummelvergnügen pur mit einem abwechslungsreichen bühnenprogramm und zahlreichen dezentralen Veranstaltungen. • und ich möchte Ihr augenmerk auf eine überaus interessante ausstellung lenken: „NEU, GROSS, GRÜN – 100 Jahre Architekturmoderne im Berliner Südwesten. Groß-berlin und die Folgen für Steglitz und Zehlendorf“. Die sehenswerte ausstellung ist noch bis zum 28. Juni 2020 sozusagen auf zwei unterschiedliche, aber dicht bei einander liegende Orte aufgeteilt: In der Schwartzschen Villa, Grunewaldstraße 55, 12165 berlin, geht es vorrangig um Verbindungen zwischen architektur und Menschen sowie ihren Lebenswelten. und im Gutshaus Steglitz, Schloßstraße 48, 12165 berlin, werden 12 herausragende beispiele des Neuen bauens in Steglitz-Zehlendorf unter architektur- und stadtgeschichtlichen aspekten vorgestellt: Neu waren die Versuchssiedlungen der 1920er-Jahre, um Zeit und Kosten im Wohnungsbau zu sparen. GrOSS waren die Großsiedlungen, die dringend benötigten Wohnraum für die breite bevölkerung boten. GrÜN waren öffentliche Freiflächen und Sporteinrichtungen. Diese ausstellung ist Teil des berlinweiten Kooperationsprojektes »Großes b – dreizehn mal Stadt«, mit dem

das Stadtmuseum berlin und die 12 berliner bezirke das 100-jährige Jubiläum Groß-berlins begehen. Sie ist an beiden Orten bei freiem eintritt jeweils Mo bis So von 10 bis 18 uhr zu sehen. erschienen ist auch ein Katalog zur ausstellung. Zudem gibt es im Februar zwei ergänzende Veranstaltungen: Zum einen am 6.2. um 19 uhr im Gutshaus Steglitz eine Informationsveranstaltung zum Thema „Transformationen. Historische bauten der Stromverteilung und ihre heutige Nutzung“ von Prof. Dr. Paul Kahlfeldt. und zum anderen am 16.2. um 17 uhr im Titania-Palast die Filmvorführung „Menschen am Sonntag“ (robert Siodmak, billy Wilder u. a., D 1929) mit einer einführung von Jeanpaul Goergen.   Vielleicht lassen Sie mich wissen, wie Ihnen der ein oder andere Tipp gefallen hat. Oder Sie möchten Fragen, anregungen, Lob und Tadel in einem persönlichen Gespräch mit mir klären, dann lade ich Sie herzlich in meine nächste bürgersprechstunde am 25.2.2020, in der Zeit von 16 bis 18 uhr, in mein büro im rathaus Zehlendorf, raum a 131, Kirchstraße 1/3, 14163 berlin, ein. um Wartezeiten zu vermeiden, reservieren Sie sich bitte einen Termin unter der Telefonnummer 90299-3301, unter der Sie auch weitere Sprechstunden erfragen können. abschließend noch ein Hinweis in eigener Sache: Voraussichtlich noch bis zum 20. März wird der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegte Heinrich-Laehr-Park im nördlichen Teil entlang seiner Hauptachsen saniert. Denn altbäume in den historischen achsen werden derzeit von unerwünschtem aufwuchs massiv bedrängt. Darüber hinaus haben Trockenperioden und Stürme der vergangenen Jahre dem Park zugesetzt und ihn sanierungsbedürftig werden lassen. Ich bitte um Ihr Verständnis, dass es deshalb ggf. zu Nutzungseinschränkungen kommt und bitte ebenso darum, die von der baufirma aufgestellten absperrungen zu respektieren. Ihre     Cerstin richter-Kotowski bezirksbürgermeisterin

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100 Jahre Eingemeindung nach Groß-Berlin

Reinickendorf

Für Steglitz änderte sich wenig Wilhelm Pfannkuch (1841 – 1923) war mit seinen 78 Jahren altersvorsitzender der neuen berliner Stadtverordnetenversammlung. Der SPD-Politiker und langjähriges Mitglied des reichstages, erklärte in der ersten Sitzung der neu gewählten Stadtverordnetenversammlung am 15.  Juli 1920: „endlich ist es erreicht: der sehnlichste Wunsch der übergroßen Mehrheit der bevölkerung des Wirtschaftsgebietes von Groß-berlin ist in erfüllung gegangen, die einheitsgemeinde ist Tatsache geworden! Mit der Hinwegfegung des Wilhelminischen regiments war die bahn frei geworden. Der Popanz der berliner Präfektur ist verscheucht. Das freieste Wahlrecht bildet das feste Fundament, auf dem das Selbstverwaltungsrecht der einheitsgemeinde beruht. Der

Widerstreit der Interessen der einzelnen Glieder der einheitsgemeinde wird nicht so über Nacht erlöschen. aber für den ausgleich der hier und da sich geltend machen wollenden Sonderinteressen wird das freie Wahlrecht das heilsame Korrektiv bilden; unter dem einfluss desselben wird es den noch Widerstrebenden klar werden, dass alles Trennende fortgeräumt und das Verbindende und ausgleichende gefördert werden muss. Dieser arbeit zu dienen ist die Organisation der einheitsgemeinde zugeschnitten.“ (Quelle: Zit. nach reuter/Möschner 1993, S. 126). Der „Vater“ dieses Kraftaktes war der damalige berliner Oberbürgermeister adolf Wermuth (1855 – 1927), dessen Verdienste und Name weitgehend in Vergessenheit geraten waren. Nach seiner

Wahl zum Oberbürgermeister im Jahr 1912 machte sich der parteilose Politiker während und nach dem ersten Weltkrieg um die Lebensmittelversorgung der berliner verdient, da er die reichsleitung davon überzeugen konnte, Lebensmittelkarten einzuführen und so eine gleichmäßige Verteilung der vorhandenen Lebensmittel zu ermöglichen. Nach Kriegsende war es an der Zeit, eine andere große aufgabe zu bewältigen. Die Stadt berlin bestand aus dem heutigen Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Tiergarten und Prenzlauer berg. bereits seit 1820 gab es den Vorschlag, Teile des damaligen umlandes einzugemeinden. Das scheiterte an der rosinenpickerei der berliner

Spandau

Charlottenburg

Wilmersdorf

Zehlendorf

regierenden. Denn auch wenn man wohlhabende Orte im Süden sehr gerne innerhalb berlins gesehen hätte, war Orte im Norden

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Stegl

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Gazette Steglitz  |  Februar 2020  |  5

Berlin

Pankow

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bis 1919

Weißensee Wedding Tiergarten

Prenzlauer Tor Mitte

Friedrichshain Hallesches Tor

Lichtenberg

Schöneberg

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Tempelhof

Neukölln

Treptow Köpenick

Verwaltungsbezirke von Groß-Berlin ab 1920 Charlottenburg Friedrichshain Hallesches Tor Köpenick Lichtenberg Mitte Neukölln Pankow Prenzlauer Tor Reinickendorf

und Osten mit armer bevölkerung weitaus unbeliebter. bereits 1911 gründete man den Zweckverband Groß-berlin. In ihm wurde 1915 der bis heute gültige Dauerwaldvertrag festgeschrieben. Die Stadt berlin kaufte den Grunewald, den Tegeler Forst, die Köpenicker Wälder und die Jungfernheide. um sie vor rodung und bebauung zu bewahren, wurde der Dauerwaldvertrag geschlossen, der die Wälder als erholungsorte sicherte. außerdem koordinierte der Zweckverband

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viele Straßenbahnunternehmen, die sowohl privat betrieben als auch verschiedenen Landkreisen gehörten. Damit waren erste Vorbereitungen für Groß-berlin getroffen. Doch erst der Zusammenbruch des Kaiserreichs bot die Gelegenheit, die Pläne zu verwirklichen. Neben adolf Wermuth gehörte auch alexander Dominicus, damals bürgermeister der Stadt Schöneberg zu den treibenden Kräften. Schließlich wurde am 27. april 1920 im Preußischen Landtag abgestimmt und die eingemeindung beschlossen. Für den Kreis Teltow war es ein riesiger einschnitt, denn er verlor auf einen Schlag eine halbe Millionen einwohner. Steglitz – mit über 80 000 einwohnern bisher das größte Dorf in Preußen, wurde gemeinsam mit Groß-Lichterfelde, Lankwitz und Südende zum bezirk Steglitz zusammengefasst. Für Steglitz, das mehrmals vergeblich Stadtrechte beantragt hatte, war dieser Schritt nur folgerichtig. Denn in dem größten Dorf Preußens ging es schon lange städtisch zu und schon damals war die Schloßstraße ein beliebter anlaufpunkt.

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„Altes“ Heizkraftwerk Lichterfelde stillgelegt Klimafreundlicher Neubau spart rund 100 000 Tonnen CO2 „Der Neubau ist fertig! Das neue Heizkraftwerk Lichterfelde startet in seinen Dauerbetrieb und ist das Power-House in berlins Südwesten für die lokale und ökologische Wärme- und Stromversorgung. Tatsächlich hinterlässt unser Strom einen nur halb so großen CO2-Fußabdruck wie der, der durch ihn verdrängt wird. Ich danke allen am bau beteiligten für die geleistete arbeit und bedanke mich auch ausdrücklich bei den anwohnern für ihre Geduld und das Verständnis während der bauphase“, so Tanja Wielgoß, Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme berlin aG bei der feierlichen Inbetriebnahme. Im beisein von bezirksbürgermeisterin Cerstin richter-Kotowski nahm das neue Heizkraftwerk Lichterfelde nun seinen Dauerbetrieb auf. aus anlass der offiziellen einweihung pflanzten bürgermeisterin und Vattenfall Wärme-Chefin einen apfelbaum und stießen mit anwohnern und regional produziertem apfelsaft auf eine nachhaltige Zukunft an.

Der bau des neuen HKW ist eine Investition in die Stadt und ihrer energieversorgung. Vattenfall löst damit ein weiteres Versprechen aus seiner 2009 mit dem Land berlin geschlossenen Klimaschutzvereinbarung ein. rund eine halbe Milliarde euro wurde in den Lichterfelder energiestandort investiert, um auch in den kommenden Jahrzehnten

eine sichere Wärme- und Stromversorgung für den berliner Süden zu gewährleisten. Die neue anlage in Lichterfelde hat eine Leistung von 230  Megawatt thermisch und 300 Megawatt elektrisch. Dabei nutzt sie die umweltfreundliche Gas-und-Dampfturbinen-Technik, um in einem gekoppelten Prozess (Kraft-Wärme-Kopplung)

gleichzeitig Strom und Fernwärme zu produzieren. Insgesamt spart die neue anlage, im Vergleich zum alten Kraftwerk am selben Standort, jährlich rund 10 000 Tonnen CO2. Der Neubau ist ein Teil der Klimaschutzvereinbarung und kann sich flexibel an das schwankende angebot regenerativer energien anpassen. Das alte, vor fast 50  Jahren erbaute Heizkraftwerk Lichterfelde mit seinen drei Kraftwerksblöcken ist nun komplett stillgelegt. Der rückbau der altanlage wird nach einer entsprechenden Vorbereitung als letzter Schritt am Standort erfolgen. Das Kraftwerk war in den 1970er-Jahren erbaut worden, um die Versorgung der bewohner im berliner Süden sicherzustellen. bereits anfang der 1980er-Jahre erfolgte der einbau einer rauchgasentschweflungsanlage in die blöcke 1 und 3. block  2 wurde ab 1988 mit emissionsarmer erdgasfeuerung betrieben. Seit 2012 wurde der Neubau erstellt, der nun am Netz ist.

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Michel Fink und Wolfgang Peißker (Mitte) mit AG-Mitgliedern.

Großer Bahnhof für die Gustav-Heinemann-Oberschule Modellbahn-AG begeistert Schüler, Lehrer und Ehemalige AGs gibt es viele, eine ganz besondere aber kann man in der Gustav-Heinemann-Oberschule an der Marienfelder Waldsassener Straße finden: Schüler und Ehemalige geben sich da begeistert das Stellpult an die Hand und bringen auch manchen Besucher mit ihrer analogen Anlage in Modulbauweise bei öffentlichen Veranstaltungen ins Schwärmen. Begleitet wird die freiwillige Mo Modellbahn AG

le

Gustav-Heinemann-Oberschu

dellbahn-AG von zwei inzwischen pensionierten Lehrern der Schule, Michael Fink (Mathematik, Erdkunde, Geschichte) und Wolfgang Peißker (Mathematik, Physik und

ehem. stellvertretender Schulleiter). Sie waren es, die 1982 ihre Idee von der Modellbahn-AG in der Lehrerkonferenz vorstellten und dann in die Tat umsetzten, mit einigen Schienenfahrzeugen und Werkzeug aus dem Fundus von Michael Fink. Den anfangs 12 interessierten Schülern folgten bald mehr. Jeden Freitag ab 14  Uhr wird heute von den 25  Aktiven der

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Oberschule, von denen zehn relativ frisch dabei sind, an der rund 70 Meter langen Anlage mit Namen „Rund um den Bahnhof Zoo“ in der Schulwerkstatt in ihrer Freizeit geplant, gewerkelt, verkabelt, repariert und gelötet, 60 Module wollen gepflegt sein. Fahren und steuern ist dann in der aufgebauten Phase des Modells während der Wintermonate angesagt. Schulleiter Carsten Hintze, der

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Von der Bahnsteinkante zurücktreten! die AG gerne unterstützt, erklärt dazu: „Die AG hat ein großes Altersspektrum. Interessierte zwischen 9 und 75  Jahren bringt die Modellbahn zusammen. Und auch viele Ehemalige halten darüber den Kontakt zur Schule, sowohl Schüler als auch Lehrer.“

Per Bahn von „Heinefelde“ bis Potsdam-Süd Die Modellbauanlage in der Gustav-Heinemann-Oberschule verbindet geschickt Realität mit künstlerischer Freiheit: So sucht man den Abstellbahnhof „Heinefelde“ mit Autozugverladung in und um Berlin vergebens, vielmehr ist die Namensgebung eine liebevolle Hommage an die Oberschule und an Marienfelde. Da fahren aus Privat- und Schulbesitz rund 30 Züge und 10 S-Bahnen der Spur HO (1:87) im Zweileitergleichstrom-System u. a. über Bahnhof Alexanderplatz, Hansaviertel, Tiergarten, Zoologischer Garten, Uhlandstraße, Charlottenburg, Bahnhof Grunewald,

Ohne Technik fährt kein Zug.

Jens Keller am sogenannten Schattenbahnhof der Modellbahn-Anlage.

Spreebrücken, Griebnitzsee bis S-Bahnhof Potsdam-Süd. Lebensnahe Szenen sind längs der Strecke in liebevoller Kleinarbeit dargestellt: Dazu gehört ein Verkehrsunfall ebenso wie die Demo „Erhaltet den Bahnhof Zoo“ oder

MODEL

Pfennige, und sogar der Schultheiss-Brauerei wird im Modell gedacht. Nach den Weihnachtsferien lassen die Schüler und AG-Mitglieder jedes Jahr ihre „neuen“ Schienenfahrzeuge im großen Modell

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die Anlegestelle am Griebnitzsee. Es grüßen der Fernsehturm und der Schlachtensee, der Liter Benzin kostet noch ganze 58

der AG fahren. Ein Angebot, das immer gern angenommen wird. Finanziert wird die Anlage aus Spenden öffentlicher Ausstel lungen und Veranstaltungen und aus Mitgliedsbeiträgen. Und dann sind da noch die Sachspenden: „Von einem älteren Herrn haben wir vier Schränke voll mit Schienenfahrzeugen geschenkt bekommen, von der Lok bis zum Tender“, erzählt Wolfgang Preißke. Der Modellbahn-Freund habe seine über die Jahre aufgebaute Sammlung lieber in gute Hände abgegeben, damit sie einmal nicht auf dem Müll lande. Derartige Zuwendungen sind nicht selten, denn nicht immer frönen die Kinder von Modellbaufans demselben Hobby wie ihre Eltern und schätzen die Schienenfahrzeuge kaum wert. „Was wir in der AG nicht verwenden können, geben wir für kleines Geld an unsere Schüler oder verkaufen es auf einer unserer öffentlichen Ausstellungen zugunsten der AG-Kasse an interessierte Besucher“, erklärt Preißke. – So wie mehrere noch originalverpackte Schienensätze, die eine Modellbahn-Freundin jahrelang

Die Trix-Express-Freunde Berlin: Schul-Kooperationspartner der Modellbahn-AG.

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Gazette Steglitz  |  Februar 2020  |  9 im Schrank aufbewahrt hatte, in der Hoffnung, dass ihr Mann ihr einmal eine anlage bauen würde. Diese Hoffnung gab sie in fortgeschrittenem alter schließlich auf und die Schienensätze an die Schule „in gute Hände“.

Vom Hobby zum Beruf Was oftmals in der aG begann, hat einige der „ehemaligen“ zu ihrem beruf finden lassen, bringen sie doch bemerkenswertes Grundwissen mit. So ist am jährlichen berufsparcours-Tag der Oberschule auch die Deutsche bahn regelmäßig vertreten. auch Jens Keller, der bis heute die Modellbahn-aG mit einer begeisterung begleitet, die man ihm bei jedem Satz anmerkt, fand über die aG zu seinem beruf. bis zum abitur im Jahr 2014 ging er auf die Gustav-Heinemann-Oberschule, studiert heute eisenbahnwesen, begeisterte sich schon früh für bahnen. „am Tag der offenen Tür im Jahr 2005 hier in der Schule war ich sofort fasziniert von dem Schulmodell und dem aG-angebot.“ ab 2006 besuchte er dann die Oberschule. er wählte Japanisch als 2.  Fremdsprache und ist seitdem aus der Modellbahn-aG nicht mehr wegzudenken. und dann erzählt er von der ersten festinstallierten anlage, die im Jahr 1998 aufgrund von Sanierungsarbeiten der Schule zerstört werden musste. Mit dem Campus-Neubau entschied man sich dann für die mobile analoge Modellvariante, wie sie bis heute besteht und bei der nur die Straßenbahn digital fährt. Derzeit bleibt die anlage von Mitte November bis Mitte Februar temporär im Theaterzen Aus den Anfängen der Modellbahn-AG im Jahr 1983. trum im erdgeschoss der Schule komplett aufgebaut, was die Theater- und Musikschüler in die Mensa zwingt. eine bessere Lösung wünschen sie alle für die Zukunft: Wenn demnächst der Schulneubau entsteht, hoffen sie auf die berücksichtigung des raumbedarfs ihrer Modellbahn-anlage. Doch man vermutet, dass die räume eher kleiner werden und die anlage vor Ort dann nur noch mit einzelnen Modulen aufgebaut werden könne. Jens Keller bereitet derzeit den Modellbahn-erlebnistag in Leipzig vor, an dem das Schul-Modell auch teilnehmen wird, und zählt die regelmäßigen aG-exkursionen und Veranstaltungen auf, welche die zunehmende Schulkooperation mit der Deutschen bahn beweisen: Schulpraktika

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der 9. Klassen werden bei der Db absolviert, Stellwerke besucht sowie verschiedene andere einrichtungen der Db. „um den Schülern zu zeigen, wie es in der Wirklichkeit rund um die Schiene zugeht“, betont Jens Keller. Mehr als einmal habe die Db dabei den aG-erfahrenen Schülern eine spätere Zusammenarbeit in aussicht gestellt. aber auch unterschiedlichste Modellbahn-ausstellungen besuchen die Mitglieder zum austausch mit Gleichgesinnten. besucher von außen erhalten an Veranstaltungstagen die Gelegenheit, die aG-Modellbahn-anlage zu bestaunen. Sei es beim Tag der Offenen Tür oder – Save The Date – an den Modelleisenbahntagen, die in diesem Jahr in der Gustav-Heinemann-Oberschule in der Marienfelder Wald Die

sassener Straße 62 am 1. Februar von 13-18 uhr und am 2. Februar von 10-17 uhr stattfinden. unterstützt wird die Schule auch an diesem Tag von den mit der Schule kooperierenden Trix express Freunden berlin unter Dieter Weißbach, die zum berliner Sammlerkreis für historische Modelleisenbahnen und Spielzeug gehören. In der Gustav-Heinemann-Oberschule halten sie ihre regelmäßigen Treffen ab, und einmal im Jahr – in diesem Jahr am 17. und 18. Oktober – findet dort auch die Große Historische Modellbahnausstellung statt, die sich zur größten dieser art in Deutschland entwickelt hat. Weitere Informationen unter www.modellbahn-gho.de www.trixstadt.de und www. maetrix.net Jacqueline Lorenz

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West Alliierte in Berlin e. V.

Ralph Schulz neben der Uniform von Richard Simmons, dem Initiator des Deutsch-Amerikanischen Volksfestes.

Privatmuseum erhält Geschichte der Alliierten mit Herz und Fachwissen Rund 50 Jahre waren sie in Berlin präsent, wurden zu Freunden und Teil der Stadt: Amerikanische, Britische und Französische Alliierte sind aus der Geschichte der Hauptstadt nicht mehr wegzudenken. Dies auch jüngeren Generationen und Touristen aus aller Welt anschaulich zu vermitteln, hat sich der West Alliierte in Berlin e. V. zur Aufgabe gemacht. 26 Jahre nach Abzug der Alliierten aus Berlin erinnert das private, sich selbst aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanzierende Museum auf 200  Quadratmetern an die gewachsene Freundschaft zwischen Alliierten und der Berliner Bevölkerung, indem es interessante Informationen liefert und spannende Einblicke in den einstigen Alliierten-Alltag und den ihrer „Local Nationals“ gibt; Zivilangestellte, die es bei den Sowjets übrigens nicht gab. Rund 30  Vereinsmitglieder im Alter zwischen 20 und 80 Jahren – darunter auch ehemalige französische Soldaten – tragen mit Herz, Fachwissen und akribisch gesammelten Exponaten aus Alliierten-Tagen dazu bei, dass

diese wichtige Epoche deutscher Geschichte nicht in Vergessenheit gerät. So besteht das Museum am Standort Olympischer Platz 7 in Berlin-Westend inzwischen als besonderes Kleinod und reizvoller Geheimtipp in der vielfältigen Berliner Museumslandschaft.

Anlaufpunkt zum Erhalt der Freundschaft zwischen Alliierten und Berlin „Wir wollen Geschichte erhalten, nicht verkaufen“, erklärt der 1. Vereinsvorsitzende Ralph Schulz das Anliegen für das eintrittsfreie Pri vatmuseums, das lediglich eine Spendenbox am Eingang platziert hat. Er ist einer der 12 Gründungsmitglieder, die im September 2007 den Verein „West Alliierte in Berlin“ ins Leben riefen. Schulz, gelernter KFZ-Mechaniker, arbeitete bis 1994 rund 10  Jahre als Panzermechaniker in den aus Überbleibseln der ehemaligen Hauptkadettenanstalt errichteten und vom US-Militär genutzten Andrews-Barracks an der Finckensteinallee. In direkter Nachbarschaft zum Schweizer Viertel machte der Allrounder dort „alles rund um die Panzer bis zur letzten Schraube“. Bei Manövern war er mit dabei und lag dann Seite an Seite mit den Amis auch schon mal im Schlamm. Wertvolle Kontakte, die bis heute gehalten haben, entstanden so. Schulz betont: „Auch wenn die US-Alliierten in der Stadt am stärksten vertreten waren, in unserem Museum wird britische, französische und amerikanische Alliierten-Geschichte gleichberechtigt behandelt.“ – Das ist dem Verein wichtig. Kontakt zum staatlichen AlliiertenMuseum in Dahlem besteht; das Privatmuseum verleiht dorthin bei Bedarf Exponate aus seinem Fundus. Dass nach dem geplanten Umzug des AlliiertenMuseums der Standort an der Dahlemer Clayallee der Alliierten-Geschichte reserviert bleibt, wünscht sich nicht nur der Verein um Ralph Schulz. Bei entsprechender Einigung könne

Britischer, amerikanischer und französischer „Alliierter“ (v.l.n.r.) bewachen das Privatmuseum am Olympischen Platz.

er sich durchaus eine Nachnutzung der Outpost-Räumlichkeiten durch das Privatmuseum vorstellen.

Exponate, Geschichte(n), Erinnerungen… Aus Sammlungen der Vereins-Mitglieder, aber auch aus Händen von Alliierten selbst sowie aus Funden im Olympiapark, woher auch die präsentierte Funkanlage stammt, kommen viele aussagekräftigen Ausstellungsstücke des Privatmuseums. Und natürlich von Standorten, an denen die Alliierten über Jahre präsent waren. Was anfangs im Vereins-Souterrain der Schöneberger Naumannstraße nur auf 45 Quadratmetern ausgestellt werden konnte, hat inzwischen in vom Verein beim Berliner Senat angemieteten sieben Räumen mit zwei Fluren im Olympiapark reichlich öffentlichkeitsfreundlichen Zuwachs bekommen. „Unsere Vereinsmitglieder verwahren aber privat noch weitere Exponate und Dokumente“, verrät Ralph Schulz, denn der aktuelle Standort nahe Olympiastadion – in ehemaligen Hockey-Umkleidekabinen des Olympiaparks – besitzt, wenngleich auch attraktiv gelegen für Besucher, wenig Lagerpotential. „Toll, könnten wir noch Freifläche erhalten, auseinandergebaut lagert bei uns u. a. noch das Wachhäuschen des US-Headquarter an der Saargemünder Straße“, erklärt Schulz. Etliche reizvolle Exponat-Angebote habe der Verein in der Vergangenheit wegen des Außenplatz-Mangels bereits ausschlagen müssen. Doch auf 200 Quadratmetern Innenfläche präsentiert sich dem Besucher dennoch ein vielseitiger Querschnitt aus dem Leben und Wirken der Alliierten, nicht ohne dabei Ereignisse wie Luftbrücke, Mauerbau, Verkehrswesen, Flugplätze oder völkerverbindende Veranstaltungen der Alliierten ausführlich zu thematisieren. Zur Ausstellung gehören Tarnpaste, Alltagsgeschirr und medizinische Feldausstattung ebenso

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Zur Erinnerung…

dazu wie Waffenattrappen, Dokumente und Fotos, Hinweistafeln, von Zeitgenossen übereignete gut erhaltene Care-Pakete und Sportutensilien, Feldkanister und Plakate. ein besonderer Stolz des Vereins sind die gut erhaltenen uniformen vom Obersten brigade-General bis zur arbeitsbekleidung des Krankenhauspersonals und Hundeführers. bestaunen kann man dabei auch die einstige uniform des für das legendäre Deutsch-amerikanische Volksfest verantwortlichen „Volksfest-Offiziers“ richard Simmons, die dem Museum von seiner Witwe übereignet wurde. – Nicht weniger beeindruckend Zeitzeugnisse des „Schokoladen-Luftbrücken-Piloten“ Gail Halvorsen, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert. Trotz seines hohen alters zählt er noch immer zu den regelmäßigen besuchern des Museums. Die Klinke geben sich hier ehemalige hochrangige Offiziere der alliierten ebenso in die Hand wie Schulklassen aus In- und ausland sowie geschichtsinteressierte besucher jeden alters.

…und mehr In regelmäßig wechselnder Sonderausstellung werden vom Verein Themen aus dem alliier ten-alltag vertieft. Derzeit begeistern aus dem Fundus des Weltrekordhalters im Sammeln von Polizeimützen, andreas Skala, ausgewählte Kopfbedeckungen aus britischer Sicht im Privatmuseum. Nicht weniger fesselnd, die nahezu komplette Präsentation britischer Mützen-abzeichen. Mit etwas Glück können übrigens private Military-Sammler im Museum aus einer extra-Vitrine passende exponate erwerben, die der Verein mehrfach besitzt – von der Kaffeetasse bis zum Schulterstück. Doch der West alliierte in berlin e. V. sieht es auch als seine aufgabe, die Zeit der alliierten durch Wanderausstellungen in Schulen, Seniorenheimen und rathäusern lebendig zu halten. er war u. a. präsent bei den beliebten Military-Tattoos der briten, bei alliierten-Volksfesten, der Operation „berlin or bus Tour“ und der berlin Petrol, steht an der Seite von Soldatentreffen ehemaliger alliierter und initiiert Sonderausstellungen außerhalb des Privatmuseums mit. Neue, an der Geschichte der alliierten interessierte Mitglieder sind im Verein herzlich willkommen. Der monatliche Mitgliedsbeitrag liegt bei 5.- euro.

1945 übernahmen die alliierten die regierungsgewalt in Deutschland. Den berliner bewohnern der westlichen von Frankreich, Großbritannien und den uSa verwalteten Sektoren wurde 1952 das betreten des umlandes SbZ/ DDr verboten, die Stadtgrenze mit Stacheldraht abgesperrt. Zwischen den Sektoren war der Wechsel noch weitgehend ungehindert möglich. – bis zur Teilung der Stadt in West-berlin (Westsektoren) und Ost-berlin (sowjetischer Sektor) durch den bau der berliner Mauer am 13. august 1961. 1971 wurde das regelnde Viermächteabkommen über berlin beschlossen. bis zum 2. Oktober 1990, dem Vorabend der Deutschen Wiedervereinigung, existierten die Sektoren. 1994 wurden die alliierten aus berlin abgezogen. Sie waren einer der größten arbeitgeber berlins. In der Zeit von 1945 bis 1994 waren rund 250.000 Local Nationals als Zivilangestellte aller bereiche bei den alliierten beschäftigt. Geblieben ist Freundschaft mit amerikanern, briten und Franzosen und die Pflicht, die Geschichte dieser Zeit auch der Nachwelt zu erhalten. Jacqueline Lorenz West Alliierte in Berlin e. V. Museumsstandort: Olympischer Platz 7 14053 berlin-Westend Telefon: 0176 – 96 33 98 30 e-mail@west-alliierte-in-berlin.de www.west-alliierte-in-berlin.de www.waib.de Öffnungszeiten: Mi. 12-18 uhr, Sa. + So. 11-18 uhr und nach Vereinbarung Spendenkonto: IbaN: De86 8306 5408 0004 8217 26 bIC: GeNODeF1SLr

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Schauspielerin Margrit Straßburger. © Margrit Straßburger

Liebesgeflüster Das Café GM26 Gutsmuthsstraße 26 in Steglitz lädt zu einer szenischen Lesung mit den Schauspielern Margrit Straßburger und rainer Schmitt ein. Liebe per Whatsapp oder wie? Liebe heute – cool und elektronisch? Oder hat Liebe doch etwas mit Sprache, Verkleidung von Gefühlen und Leidenschaft zu tun? Die Lesung findet am 18. Februar um 20 uhr statt.

Sprechstunden fallen aus Die Sprechstunden im bereich Staatsangehörigkeitsangelegenheiten fallen in den Monaten Februar und Mai 2020 aus, damit entstandene rückstände aufgearbeitet werden können. unterlagen können beim Pförtner abgegeben werden. Die Kolleginnen stehen in diesen Zeiträumen nur für in laufenden Verfahren individuell vereinbarte Termine zur Verfügung. Das bezirksamt bittet um Verständnis.

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Dank Seniorentelefon raus aus der Isolation Telefonische Anlaufstelle des Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf wieder besetzt Viele Jahre war sie „die Stimme“ und hatte am Seniorentelefon des Bezirks immer ein offenes Ohr für die ältere Generation: Doch als Ingeborg Schwanke 2018 hochbetagt ihr Ehrenamt aufgab, war dieses vom bezirklichen Amt für Soziales initiierte Angebot erst einmal auf Eis gelegt. Nach einem halben Jahr Pause hat 2019 nun eine neue Stimmen den Platz am Telefon eingenommen und gibt mit viel Empathie für ältere Anrufende als kompetente Anlaufstelle zweimal wöchentlich am Hörer rund um den Themenbereich „gut älter werden in Steglitz-Zehlendorf“ Auskünfte: Am Dienstag und Donnerstag in der Zeit von 10 – 12 Uhr unter Seniorentelefon Steglitz-Zehlendorf: 90299 – 3030. Ein Anrufbeantworter ist geschaltet.

Während der Sprechzeiten steht Günter Maxelon nach Voranmeldung vor Ort auch für das persönliche Gespräch bereit: Im Ordnungsamt Steglitz-Zehlendorf, Unter den Eichen  1 in 12203 Berlin-Steglitz, Zimmer 14.

Die Stimme Günter Maxelon – im Seniorenalter – besitzt reichlich Erfahrung aus seiner früheren Arbeit mit älteren Menschen. Er hat eine intensive Einarbeitung hinter sich und bildet sich ständig weiter. Den Anrufenden und ihren Anliegen bringt er ehrenamtlich ein offenes Ohr und Unterstützung beim Finden gemeinsamer Lösungswege entgegen. Günter Maxelon betont: „Ich übernehme dabei nicht die Aufgabe des Bezirksamtes und gebe keine Rechtsauskünfte, aber sehe

mich als wichtiges Verbindungsglied zwischen den Senioren und den Ämtern.“ Damit helfe er auch vielen älteren Menschen, die in Isolation leben, und vermittele ihnen Möglichkeiten, wieder nach draußen zu kommen. Günter Maxelon war im Bezirk u. a. beim Wohnungsamt tätig und hatte als Fachbereichsleiter häufig auch zu älteren Leuten Kontakt, bis er 2013 in Rente ging. Seine Beweggründe für sein Ehrenamt am Telefon formuliert er so: „Hier kann ich zurückgeben, was ich aus vielen Jahren meiner Tätigkeit im Bezirksamt mitnehmen durfte.“ Während er vor Ort im Ordnungsamt den Hörer vorübergehend allein in der Hand hält, wird demnächst eine zweite ehrenamtliche Person hinzukommen und die Anruftage werden

dann auf zwei Schultern verteilt. Fachkundige Beraterin für die ehrenamtlich Tätigen und die Belange rund um das Seniorentelefon Steglitz-Zehlendorf ist die für bezirkliche Seniorenarbeit zuständige Cathleen Mendle-Annuschkewitz. „Die Logistik gilt es noch zu optimieren. Technische Probleme haben anfangs in der Anlaufphase den Ablauf gestört. Die Kommunikation zwischen Anrufern und Angerufenen muss jedoch unbedingt gewährleistet sein“, erklärt sie. Mindestens genauso wichtig sei es aber, dass ein regelmäßiger Gesprächsaustausch zwischen den beiden Telefonkräften stattfinde und man mit- anstatt gegeneinander arbeite. Das Seniorentelefon sei eine vernünftige Einrichtung, da es die Arbeit des Bezirksamtes sehr gut ergänze.

Liebe Kunden des Reisebüros Selch, das neue Jahr ist wenige Tage alt und das winterliche Wetter zeigt sich nicht immer von seiner besten Seite. Was liegt da näher, als an den wohlverdienten Urlaub zu denken? Wie wäre es mit „Geschichte zum Anfassen“? Jahrtausende alte Denkmäler in Kombination mit einer entspannten, komfortablen Flußkreuzfahrt!

7-tägige Nilkreuzfahrt zwischen Luxor und Assuan mit Ausflugsmöglichkeit Abu Simbel Wöchentliche Abfahrten möglich! 1. Tag: Anreise von Berlin nach Luxor. Empfang durch die Reiseleitung, Transfer zum Schiff, Unterbringung in der Komfort- oder First Class Kabine. 2. Tag: Luxor – Dendera – Flussfahrt! Ausflug nach dem Frühstück zu den Tempelanlagen von Dendera. Den Nachmittag verbringen Sie auf dem Sonnendeck des Schiffes und lassen die beeindruckende Nillandschaft vorbeiziehen. 3. Tag: Esna – Flussfahrt – Edfu – El Käb – Assuan! Nachdem Sie die Schleuse von Esna passiert haben fahren Sie nach Edfu. Von hier aus besichtigen Sie die schön verzierten Felsengräber von El Käb. 4. Tag: Assuans, Nilinseln und Katarakte! Heute fahren Sie bei passendem Wetter mit einer Segelfeluke durch die Nillandschaft Assuans. Sie lernen die Insel Elephantine kennen, den Satet-Tempel und den Botanischen Garten auf der Lord-Kitschner-Insel. Das Mittagessen nehmen Sie in einem Nubischen Restaurant ein. Ihre Teatime nehmen Sie im altehrwürdigen Hotel Old Cataract ein, wo Aghata Christie den Roman „Tod auf dem Nil“ schrieb. 5. Tag: Assuan – Simenonkloster (Abu Simbel) – Flussfahrt! Vormittags Besuch des Simenon Kloster. Alternativ: Besuch der Felsentempel von Abu Simbel. 6. Tag: Kom Ombo – Flussfahrt – Luxor! Besichtigung des Doppeltempels von Kom Ombo. 7. Tag: Luxor – Theben-West – (Karnak) Besuch der Gräber im Dorf Deir el-Medina. Nach dem Mittagessen Besuch vom Tal der Könige und dem Carter House. Möglichkeit der Teilnahme an der „Ton- & Lichtshow“ im Karnak Tempel oder Kutschfahrt mit Bazarbesuch. 8. Tag: Rückflug oder Badeaufenthalt am Roten Meer Preis für eine Kabine (2er-Belegung) Nildeck achtern Komfort-Class, inkl. Flug, Transfer, Reiseleitung und Vollpension am 10.05.2020, € 958,- pro Pers. Ausflugspaket € 159,- pro Pers., Aufpreis All Inklusive € 138,- pro Pers. Für etwaige Fragen besuchen Sie uns doch gern in unserem Büro. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Expertenteam vom Reisebüro Selch!

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Und weshalb rufen Senioren an? – Günter Maxelon fasst zusammen: Da nutzen ältere Mitbürger das Seniorentelefon, um sich zu ihrer sozialen Lage zu äußern, oder um einfach einmal ihr Herz auszuschütten. Hauptgründe aber seien Auskünfte und Probleme, welche die Öffentlichkeit und das Ordnungsamt betreffen: Da funktioniert die Ampel nicht oder Schüler rasen auf dem Rad durch die Passage an der Mörchinger Straße. Oder aber ein älteres Ehepaar erwartet ihre Tochter aus den Vereinigten Staaten, die ihre Eltern nun pflegen will. Wie sieht es mit der Vergütung aus, und an wen müssen sie sich dazu wenden? Aber auch Fragen zur Nebenkostenabrechnung und nach einem Abholdienst, der den dementen Ehemann an die Ostsee bringen kann, werden an Günter Maxelon herangetragen. Der hört zu, stellt die Verbindung zu zuständigen Ämtern her, vermittelt und sucht Lösungen. „Der Zugang für mich zu einem geregelten Intranet wäre da hilfreich, um schneller

Cathleen Mendle-Annuschkewitz vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf und Günter Maxelon am Seniorentelefon. die passenden Antworten finden zu können“, betont Günter Maxelon und hofft auf dessen zeitnahe Einrichtung. Sollte er einmal ausfallen, ist für Vertretung gesorgt. „Im Hintergrund stehen genügend ehrenamtliche passende Ersatzleute

Müssen Rentner Steuern zahlen? Das am 01.01.2005 in Kraft getretene Alterseinkünftegesetz beinhaltet unter anderem eine umfangreiche Neuordnung der Besteuerung von Alterseinkünften. Die Neuregelung gilt sowohl für Personen, die erst jetzt in Rente gehen oder noch im Arbeitsleben stehen, als auch für Personen, die bereits vor 2005 eine Rente bezogen haben, so genannte Bestandsrentner. Waren bisher bei einem Renteneintrittsalter von 65 Jahren 27 % der Rente als Einnahmen zu erfassen (Ertragsanteil), so beträgt im Kalenderjahr 2005 der Besteuerungsanteil 50 %, d. h. die Hälfte der Rente

unterliegt der Besteuerung. Seit dem 01.01.2005 werden die Rentenzahlungen an das Bundeszentralamt für Steuern übermittelt (Rentenbezugsmitteilung). Jeder Rentner sollte daher überprüfen, ob er aufgrund der Neuregelung ein zu versteuerndes Einkommen erzielt und eine Steuererklärung abgeben muss. Wir haben, um den Anforderungen der Rentner gerecht zu werden, ein spezielles Paket für Rentner entwickelt. Sprechen Sie uns diesbezüglich an. Natürlich können Sie auch in allen anderen steuerlichen Fragen den Kontakt mit uns aufnehmen.

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bereit“, erklärt Frau Mendle-Annuschkewitz. Und bald schon wird sich zu Herrn Maxelon eine zweite Beratungsperson am Hörer hinzugesellen. Übrigens: In anderen Bereichen der Seniorenarbeit fehlen Ehrenamtliche deutlich. So auch im Gra tulationsdienst des Bezirks. Wer Lust hat, ältere Menschen an ihrem Ehrentag zu besuchen, kann sich bei der Bezirksamt-Mitarbeiterin melden unter ☎ 90299 – 6530 oder E-Mail c.mendleannuschkewitz@ba-sz.berlin.de � Jacqueline Lorenz

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Reihenhäuser-Versuchssiedlung an der Schorlemerallee.

Ehemalige Fabrik der Robert Abrahamsohn GmbH an der Nicolaistr. 7.

Stadion Lichterfelde.�

Fotos: Friedhelm Hoffmann

NEU, GROSS, GRÜN 100 Jahre Architekturmoderne im Berliner Südwesten Mit der Bildung der neuen Stadtgemeinde Groß-Berlin vor 100  Jahren wurde Berlin zur Weltstadt – und zum Experimentierfeld der Moderne. Vor allem in den Bereichen Stadtentwicklung, Wohnungsbau und Infrastruktur erlebte die neue Metropole ab 1920 einen Modernisierungsschub, der die Stadt und die neugebildeten 20  Bezirke nachhaltig prägte. Bis heute sichtbar ist vor allem die Architektur dieser Jahre, die auch und gerade in Steglitz und Zehlendorf ihre Spuren hinterlassen hat. Die Ausstellung „NEU, GROSS, GRÜN – 100  Jahre Architekturmoderne im Berliner Südwesten“ stellt ab 27. Januar im Gutshaus Steglitz 12 herausragende Beispiele des Neuen Bauens in Steglitz-Zehlendorf vor. Gegliedert nach sechs Schlüssel begriffen der Zeit werden die Objekte unter architektur- und stadtgeschichtlichen Aspekten vorgestellt: Die Begriffe „NEU“ und „GROSS“ nehmen die Versuchs- und Großsiedlungen der 1920er-Jahre in den Blick, die wie die weltberühmte Waldsiedlung Onkel-Toms-Hütte als Antwort auf die Wohnungsnot der Zeit entworfen wurden. Dagegen umreißen die Begriffe „GRÜN“, „GEMEINSCHAFT“, „BEWEGT“ und „ARBEIT“ andere Kernthemen der Zeit, die zu innovativen Bauten im Bezirk führten: So stehen der Titania-Palast, das Strandbad Wannsee und der Fischtalpark für den Versuch, die Freizeit- und Erholungsbedürfnisse der stetig wachsenden Großstadtbevölkerung zu befriedigen. Der U-Bahnhof Onkel Toms Hütte mit seiner Ladenstraße oder die Elektro-Mechanik-Fabrik Abrahamsohn

wiederum veranschaulichen die neuen Infrastrukturprojekte, die mit der Bildung Groß-Berlins möglich wurden. Im zweiten Teil der Ausstellung in der Schwartzschen Villa werden die baulichen Belege der Architekturmoderne einer multiperspektivischen Betrachtung aus der Gegenwart und mit den Medien des 21.  Jahrhunderts unterzogen. Hier geht es um Verbindungen zwischen Architektur und Menschen sowie ihren Lebenswelten. Filmsequenzen der 1920er- bis 1970er-Jahre sowie Interviews mit Akteurinnen und Akteuren, Architektinnen und Architekten sowie Bewohnerinnen und Bewohnern runden den Blick auf die weitere Entwicklung von Groß-Berlin ab. Die Ausstellung ist Teil des berlinweiten Kooperationsprojektes „Großes B – dreizehn mal Stadt“,

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mit dem das Stadtmuseum Berlin und die 12 Berliner Bezirke das 100-jährige Jubiläum Groß-Berlins begehen. Begleitet wird die Präsentation von einem vielfältigen Rahmenprogramm. Neben Führungen und Abendveranstaltungen findet im Mai 2020 das „Wochenende der Moderne“ statt, das ausgewählte Architekturschätze im Berliner Südwesten im Rahmen von buchbaren Rundgängen begehbar und neu erfahrbar macht. Die Ausstellung im Gutshaus Steglitz und in der Schwartzschen Villa wird vom 27. Januar bis 28.  Juni 2020 gezeigt. Der Katalog zur Ausstellung, herausgegeben von Dr.  Brigitte Hausmann, erscheint im Gebr. Mann Verlag. Ausstellungsorte: Schwartzsche Villa, Grunewaldstraße 55 und Gutshaus Steglitz, Schloßstraße 48,12165 Berlin

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Die Robinie ist Baum des Jahres 2020 Invasive Bedrohung oder Hoffnung für klimabedingten Waldumbau Honig und spielt so eine wichtige Rolle bei der Bestäubung anderer Arten. Ihr zähes Holz weist eine hohe Witterungsbeständigkeit auf und stellt im Außenbereich eine ideale Alternative zu Tropenhölzern dar. Damit die Robinie bei der Mischung klimastabiler Wälder eine Rolle spielen kann, ist weitere intensive forstwissenschaftliche Forschung notwendig.

Was tun mit der Robinie?

� Die Robinie polarisiert: Hoffnung im klimabedingten Waldumbau – andererseits invasive Baumart, die Naturkleinode bedroht. Die Baum des Jahres Stiftung informiert seit 30 Jahren die Öffentlichkeit über Belange, aber auch Probleme verschiedener Baumarten. Gemeinsam mit Schirmherrin Bundesministerin Julia Klöckner engagiert sich die Baum des Jahres Stiftung auch in diesem Jahr für Wald und Klima. Zarte Fliederblätter und duftend weiße Blütenstände, die von zuweilen bizarr verzweigten Kronen herabhängen und helle Tupfer in die sommerlichen Wälder zaubern – wer könnte von dieser Schönheit etwas Schlechtes denken? Und doch – „mit Robinia pseudoacacia hat das Kuratorium Baum des Jahres eine Baumart gewählt, die die Gemüter von Naturschützern, Städteplanern und Forstleuten in Wallung bringt“, sagt die neue Deutsche Baumkönigin, die forstliche Fachfrau Charlotte Baumann.

Gefahr für wertvolle Naturräume Die vor über 300 Jahren in Mitteleuropa eingeführte Robinie

Foto: Kelifamily / AdobeStock ist für unsere heimische Flora eine Konkurrenz, denn sie ist eine Meisterin im Besiedeln der unwirtlichsten Lebensräume. „Das Geheimnis ihres Erfolges steckt unter der Erde: Bakterien, die an der Wurzel leben, fixieren Luftstickstoff. Dieser reichert sich im Boden an – für stickstoffarme Naturräume wie Magerrasen oder Binnendünen bedeutet dies meist das Ende“, so die Deutsche Baumkönigin. Zwar ist der Anteil von Robinien in deutschen Wäldern mit etwa 0,1 Prozent gering, doch wo die Baumart sich etabliert, ist sie nahezu unverwüstlich. Die Robinie steht daher auf der Liste der invasiven Baumarten.

Zwei Seiten einer Medaille Und doch könnte die kontrovers diskutierte Art bei fortschreitender Klimaerwärmung erneut Hoffnungsträgerin werden: Salzund immissionstolerant kommt sie gut mit städtischem Klima und schwierigen Bodenverhältnissen zurecht. Als Bienenweide ist sie in Zeiten des Insektensterbens eine bedeutende Protagonistin in der Gewinnung von

Halten sich ökologische Vor- und Nachteile also die Waage? Mit einem klaren (waldbaulichen) Konzept kann die Robinie eine attraktive Protagonistin bei der Energieholzerzeugung und als widerstandsfähiger Stadtbaum sein. Dass sie in sensiblen Naturräumen, ohne langfristige Abwehrstrategie zum Problem wird, ist ebenso deutlich. Charlotte Baumann: „Meine Aufgabe als Botschafterin der Robinie ist

es, über die Kontroversen dieser Art zu informieren. Ich biete keine Lösungen an, aber eine von Menschen eingebrachte Art verdient, dass man ihrem Fall Gehör schenkt.“ Die häufig mit der Akazie verwechselte Robinie (deshalb auch Scheinakazie) zierte im 17. Jahrhundert zunächst Barockgärten und Parks. Bald fand sie aufgrund ihres ungewöhnlich harten Holzes Verwendung im Grubenbau und Forstleute wagten die ersten Versuche, sie im Wald einzubringen. Als Pionierbaumart beeindruckt sie durch ungewöhnlich schnelles Wachstum in den ersten Lebensjahrzehnten, enttäuscht aber bei der Stammqualität. Nichtsdestotrotz lässt sich das Holz vielfach verwenden: Es ist zäh, witterungsbeständig und auch heute noch beliebt für den Bau von Brücken, Spielplatzgeräten und Terrassenmöbeln. � Dr. Silvio Wodarz Stiftung

Beethoven-Hauskonzert fand großen Anklang Die Alloheim Senioren-Residenz am Lichterfelder Ring 197 in Lichterfelde feierte im Rahmen der bundesweiten Initiative „Beethoven bei uns“ das 250.  Geburtstagsjubiläumsjahr des Komponisten. Zum 250. Mal jährt sich in diesem Jahr der Geburtstag von Ludwig van Beethoven. Das ist auch der Grund für eine breit angelegte Hauskonzert-Initiative, die von der Beethoven Jubiläums Gesellschaft ins Leben gerufen wurde. Kleine und große Konzerte sollen dabei an den Komponisten und seine Werke erinnern. Auch in der Alloheim Seniorenresidenz „Lichterfelde“ wurde Ende letzten Jahres mit

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Live-Musik an ihn erinnert. Ein Auftritt des „Trio D´Arcangelo-Karamintzas-Kolarova“ stimmte Bewohner und Gäste der Einrichtung am Lichterfelder Ring mit Klavier, Querflöte und Oboe auf das „Beethoven-Jahr“ ein. Auf einer musikalischen Reise durch die Werke des Komponisten konnten sich die Zuhörer ein eindrucksvolles Bild von dem vielseitigen Wirken Beethovens machen. „Das Hauskonzert hat uns alle hier sehr begeistert“, lautet dann auch das Fazit von Einrichtungsleiterin Janin Tiedemann, „ganz herzlich möchten wir uns bei allen Künstlern und Beteiligten für ihr Engagement bedanken.“

Impressum Gazette Steglitz · Februar Nr. 2/2020 ·  40. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Steglitz, Zehlendorf, Wilmersdorf, Charlottenburg sowie Schöneberg & Friedenau. Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH Ruhlsdorfer Straße 95, Haus 42 · 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 · www.gazette-berlin.de Redaktion Karl-Heinz Christ · redaktion@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88

Titelbild: Jörg Becker Immobilien Anzeigen Daniel Gottschalk · ☎ 030 / 323 38 54 anzeigen@gazette-berlin.de Druck Humburg Media Group · 28325 Bremen Nächste Ausgabe März Nr. 3/2020 Anzeigen-/Redaktionsschluss 17.02.2020 Erscheinung 05.03.2020

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