Gazette Steglitz - Februar 2022

Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Steglitz

Februar 2022

Steglitz Lankwitz Lichterfelde

Valentinstag

Am 14. Februar ist ein Feiertag für die Liebe

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Valentinstag Am 14. Februar ist ein Feiertag für die Liebe Er soll römische Legionäre, denen das Heiraten verboten war, mit ihren Liebsten getraut haben. Dafür musste der Priester Valentin von Rom am 14. Februar 269 den Märtyrertod sterben. In der Überlieferung gilt dieser als Tag der Liebenden. Allerdings gab es auch noch den Bischoff Valentin von Terni, der am gleichen Tag hingerichtet worden sein soll. Welcher Valentin wirklich für den Valentinstag steht, ist strittig. Zumindest wurde ein Valentin100 Jahre später heiliggesprochen und 200 Jahre nach seinem Tod erklärte der Papst Gelasius den 14. Februar zum Valentinstag.

Gedichte in England In England entwickelte sich der Brauch, den Valentinstag mit Karten, Geschenken und Gedichten für den geliebten Menschen zu feiern, schon früh. Bereits William Shakespeare ließ Ophelia in Hamlet den Valentinstag besingen.

Foto: Tyler Nix / unsplash.com

Bei uns war der Valentinstag lanInternationale Bräuche ge weniger präsent – jedoch wird er mittlerweile auch hierzulande International sind die Bräuche für romantische Stunden und zum Valentinstag unterschiedGeschenke genutzt. Verkaufs- lich – so erfreut sich in Italien das schlager Nummer eins sind nach Anbringen von sogenannten wie vor Blumen – darunter auch „Liebesschlössern“ großer Beliebt„ewige Rosen“, die konserviert heit. Dabei werden in einfache wurden und nicht verblühen. Vorhängeschlösser die Namen Aber auch Parfum, Schmuck und der Liebenden eingraviert. Die Kurzurlaube an besonders schö- Schlösser werden an Brücken nen Orten sowie romantische gehangen und der Schlüssel anRestaurantbesuche erfreuen sich schließend ins Wasser geworfen. wachsender Beliebtheit. Das Schloss soll dauerhafte Liebe

symbolisieren und für immer dort hängen. Das klappt aber oft nicht mehr, da die Schlösser an manchen Brücken derart überhandgenommen haben, sodass sie von Amts wegen entfernt werden. In Japan werden vor allem die Herren bedacht. Hier schenken die Frauen den Männern dunkle Schokolade. Im Gegenzug bekommen die Damen genau einen Monat später weiße Schokolade. Im polnischen Chelmo hingegen wird eine Reliquie aufbewahrt, die dem Heiligen Valentin zugeordnet wird. Dort ist der Valentinstag ein besonders beliebter Tag zum Heiraten. In Schweden liegen rote Weingummi-Herzen hoch im Kurs. An der Geschenkespitze stehen die USA. Hier werden nicht nur Menschen, sondern auch die geliebten Haustiere bedacht. So werden für Vierbeiner spezielle Kekse in Herzchenform und rosaroten Deckchen, Bettchen etc. erworben.

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WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN

Gazette Gazette Zehlendorf  |  FEBRUAR Steglitz  |  FEBRUAR 2022  |  3 2022  |  1

Liebe Leserinnen und Leser,

Foto: Uwe Steinert

eine meiner großen Aufgaben in diesem Jahr ist es, weiterhin alles Nötige dafür zu tun, um die Pandemie einzudämmen. Erst Delta, jetzt Omikron, das Virus hält uns weiterhin in Schach, es scheint wie ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Auch wenn Sie es sicher nicht mehr hören können: Halten Sie weiter durch! Die Pandemie stellt jede und jeden vor uns vor ganz eigene und persönliche Maren Herausforderungen, die Schellenberg es zu meistern gilt. Nach zwei Jahren macht sich auch eine gewisse „Coronamüdigkeit“ breit. Kontaktbeschränkungen, 2G/2G+-Regeln, die Maskenpflicht - all dies hat großen Einfluss auf unseren Alltag. Doch diese Maßnahmen sind wichtige Pfeiler im Kampf gegen die Pandemie. Die täglich auf uns einprasselnden Informationen, Änderungen des Infektionsgeschehens und der Maßnahmen hinterlassen Spuren und verlangen uns viel ab. Doch ich sehe auch Licht am Ende des Tunnels.

Aktuelle Informationen zum Coronavirus SARS-CoV-2 Hotline des Gesundheitsamtes Steglitz-Zehlendorf

030 / 90299-3670 Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf

Seit nun gut einem Jahr stehen uns Impfstoffe zur Verfügung die uns helfen, die Pandemie zu überwinden. Bitte nutzen Sie diese Chance und lassen sich impfen. Eine Übersicht aller Impfangebote in Berlin finden Sie auf der Internetseite der Senatskanzlei.

Wir haben auch auf unserer bezirkseigenen Website alles Wissenswerte rund um das Thema Corona zusammengefasst. Neben Informationen darüber, wie Sie sich im Falle einer Infektion oder als Kontaktperson verhalten müssen, finden Sie auch Hilfs- und Beratungsangebote: www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/aktuelles/corona/ Die Solidarität, die insbesondere im ersten Lockdown spürbar war, hat uns als Gesellschaft nähergebracht, nun gilt es weiterhin solidarisch zu sein, aufeinander achtzugeben und die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft zu schützen. Die Coronamüdigkeit darf uns nicht überwältigen, wir müssen uns weiterhin gegenseitig motivieren, füreinander da sein und unser aller gemeinsames Ziel vor Augen behalten: Das Ende der Pandemie. Behalten Sie weiterhin Ihre Kraft und Zuversicht – gemeinsam schaffen wir das!

Neue Zero-Waste Broschüre und Reparaturführer fertiggestellt Ein neues Jahr beginnt mit guten Vorsätzen, deshalb möchte ich Sie noch gerne auf unsere neuerschienene Zero-Waste Broschüre und auf unseren neu aufgelegten Reparaturführer für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf aufmerksam machen. Der Begriff Zero-Waste kommt aus dem Englischen und steht für die Vermeidung von Abfall, wörtlich übersetzt bedeutet Zero-Waste „null Abfall“. Es geht jedoch nicht darum, überhaupt keinen Abfall mehr zu erzeugen, sondern sich der Menge seines Abfalles bewusst zu sein und diese zu reduzieren. Die Zero-Waste Broschüre gliedert sich in zwei Abschnitte. Im ersten Abschnitt finden Sie Tipps und Tricks zum Thema Zero-Waste, also wie Abfall im Alltag reduziert und bestmöglich vermieden werden kann. Im zweiten Abschnitt der Broschüre finden Sie Firmen und Organisationen, die das Zero-Waste Konzept umsetzen oder Ihre alten aber noch guten Sachen entgegennehmen. Es werden unter anderem Antiquariate, Unverpacktläden, Repair-Cafés, aber auch Spendenorganisationen und viele hilfreiche Internetseiten aufgeführt. Die Zero-Waste Broschüre kann online über

Die mona lisa Hygienemaßnahmen: Einzel-Termine, FFP2-Maske und Händedesinfektion, elektrische Luftreiniger in unseren großzügigen Beratungsstudios.

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unsere Website abgerufen werden und liegt ab sofort auch in den Rathäusern Steglitz und Zehlendorf, in den Bürgerämtern Steglitz, Zehlendorf und Lankwitz, im Amt für Soziales, in den Bibliotheken, Volkshochschulen, Musikschulen und Jugendfreizeiteinrichtungen aus. In unserem neu aufgelegten Reparaturführer finden Sie Firmen aus dem Bezirk, die Reparaturdienstleistungen, Restaurierungen und Änderungen anbieten. Indem wir Gegenstände reparieren, aufarbeiten oder umarbeiten lassen, können wir ihnen ein zweites Leben einhauchen und Abfall vermeiden. Dieses Informationsmaterial soll Ihnen als Inspiration dienen, sich mit dem Zero-Waste Konzept vertraut zu machen und Ihnen helfen, geeignete Firmen und Organisationen in Ihrem Ortsteil zu finden. Ich hoffe, dass Sie diese guten Ideen aufgreifen und wir so gemeinsam einen kleinen Teil zur Abfallvermeidung beitragen können.   Ihre     Maren Schellenberg Bezirksbürgermeisterin

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Mit positivem Blick in die Zukunft der Domäne Dahlem Steffen Otte und Tobias Frietzsche starten mit Elan als neue Doppelspitze Auch wenn sie sich noch in der Findungsphase befinden, hat das Alltagsgeschäft sie längst eingeholt: Voller Energie startete im November 2021 die neue Führungs-Doppelspitze Steffen Otte/Tobias Frietzsche in der Domäne Dahlem und übernahm die Leitung dieses einzigartigen „Freilichtmuseums mit U-Bahn-Anschluss“ aus Händen ihrer Vorgängerin Marit Schützendübel, die fünf erfolgreiche Jahre die alleinige Vorstandsund Geschäftsführung innehatte und nun eine neue berufliche Herausforderung angenommen hat. Zukünftig verteilt sich diese verantwortungsvolle Aufgabe auf zwei Schultern: Während die Führung aller operativen Stiftungsgeschäfte an den neuen Direktor Steffen Otte übergegangen ist, hat Tobias Frietzsche die Geschäftsführung der Domäne Dahlem Veranstaltungs-GmbH und die Verwaltungsleitung der Stiftung übernommen. Damit ist jeder nach seinen eigenen Stärken gefordert, um in gemeinsamem Handeln die inhaltlichen und wirtschaftlichen Ziele zu erreichen. Die enge Verzahnung dieser Aufgaben lässt mit einer erfolgreichen Zukunft der Domäne Dahlem rechnen. „Wir sehen in der Domäne ein großes Potential“, sind sich die beiden nach Ausschreibungsverfahren ausgewählten Führungskräfte einig und freuen sich darauf, dieses

gebot stärker in den Vordergrund gerückt und inhaltlich attraktiv und passend zur Domäne Dahlem weiterentwickelt wird. Auch will Otte die Vermittlung der Botschaft „Vom Acker auf den Teller“ ausbauen und dabei die Domäne Dahlem als Bioschaubetrieb mit Museum in den Fokus rücken. Kulturmanager Tobias Frietzsche war bei Kulturprojekte Berlin für die „Lange Nacht der Museen“ und in leitender Tätigkeit bei der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa für das Projekt „Europäische Freiwilligenhauptstadt Berlin 2021“ verantwortlich. Er bringt ein Händchen für nachhaltige Veranstaltungen mit, die Freizeit und Bildung erfolgreich verbinden.

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Führungsduo mit frischen Ideen: Tobias Frietzsche (l.) und Steffen Otte. Potential des Freilichtmuseums aus seinem – auch coronabedingten – Dornröschenschlaf zu wecken.

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wertvolle Erfahrung im Bereich Freilichtmuseum als Abteilungsleiter Bildung und Vermittlung für die Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg (Gebiet der Harburger Berge). Gemeinsames Ziel ist es, die Domäne Dahlem als Ort der Bildung und Vermittlung weiter voranzubringen, indem das Museum mit seinem Ausstellungsan Was bereits vor über 800 Jahren auf dem einstigen Rittergut begann und heute im Freilandmuseum für Agrar- und Ernährungskultur weitergeführt wird, dem verspricht die neue Doppelspitze ihre ganze Aufmerksamkeit und will verstärkt nachhaltige Ernährung mit historischer Nachhaltigkeit auf der Domäne Dahlem verbunden sehen. Dies den kleinen und großen Domäne-Besuchern eingehend zu vermitteln, haben alle Beteiligten auf der Domäne Dahlem – Stiftung, Veranstaltung GmbH und Förderverein – einen verantwortungsvollen

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Gazette Steglitz  |  FEBRUAR 2022  |  5 Bildungsauftrag angenommen: da sind die eingemieteten Handwerksbetriebe, die altes nachhaltiges Handwerk pflegen und vermitteln, Veranstaltungen, die Geschichte lebendig werden lassen, da ist die Tierhaltung, die mit alten Haustierrassen punktet und sind die Äcker, auf denen bewährte regionale Gemüsesorten wiederentdeckt und saisonal im Hofladen angeboten werden. Mit einem ausgebauten Angebot an Workshops soll das Wissen über diese Bereiche dem Städter zukünftig anschaulich noch eingängiger vermittelt werden, wünscht sich das neue Führungsduo. – Selbstständig erarbeitet beispielsweise über Urban Gardening und Mitmachstationen auf dem Acker. Gleichzeitig will die Domäne Dahlem auch zukünftig Berliner Geschichte(n) erzählen, so spannend wie kein Geschichtsunterricht.

Aussichten

Viel Energie steckt die neue Führungsspitze aktuell in die Fertigstellung des Dachausbaus der alten Meierei für diesen Sommer. In die Liegenschaft der BIM soll dann eine Verarbeitungsküche einziehen, die platzentlastend bessere und mehr Arbeitsmöglichkeiten bieten wird, die Domäne-Ackerprodukte nachhaltig weiterzuverwerten. Auch das Landgasthaus der Domäne

Dahlem – durch Corona stark beeinträchtigt – könnte dann sein saisonales auf Domäne-Produkte ausgerichtetes Angebot erweitern mit Domäne-Erdbeeren im Sommer und Braun- und Rosenkohl im Winter. Und auch der Neubau eines nach neuesten Standards konzipierten Hühnerstalles, dessen Vorläufer im vergangenen Jahr abbrannte, ist in Diskussion der frischberufenen Domäne-Leitung. Derzeit ist die nächste Ausstellung auf dem Landgut in Vorbereitung: Am 22. März 2022, passend zum „Weltwassertag“, öffnet die Wanderausstellung „Trüb und klar. Unser tägliches Wasser“ auf der Domäne Dahlem ihre Pforten. Sie widmet sich dem Element, das immerhin 2/3 der Erdoberfläche bedeckt und meistkonsumiertes Getränk ist. Seine wichtige Bedeutung und Verletzbarkeit wird in der Mitmach-Ausstellung thematisiert und für Alt und Jung zum spannenden Museumserlebnis. Die Zeit bis dahin sollte für einen erholsamen Domäne-Winterspaziergang genutzt werden, bei dem es beispielsweise die zehn zu Silvester geborenen „Glücksschweinchen“ der Sattelschwein-Sau Rixi zu bestaunen gibt – wenngleich auch wegen der drohenden Schweinepest nur von Weitem. Oder man macht einen visuellen Spaziergang über die neu konzipierte Webseite der Domäne Dahlem, die ihren Bereich „Digitale Angebote“ zeitgemäß ausgebaut hat, dort auch Menschen der Domäne vorstellt und kurzweilig Appetit auf noch mehr Domäne macht. Näheres unter www.domaenedahlem.de Jacqueline Lorenz

Die BVG geht an die Decke Sanierung bei der U1 und U3 Auch im neuen Jahr 2022 packen die Berliner Verkehrsbetriebe weiter an und führen die bereits begonnene Innensanierung der Wand- und Deckenflächen zwischen den U-Bahnhöfen Nollendorfplatz und Wittenbergplatz in drei Bauabschnitten fort. Die Linien U1 und U3 sind in allen drei Bauabschnitten jeweils nachts von Sonntag bis Donners- Am U-Bahnhof Dahlem Dorf fährt tag von zirka 22 Uhr bis 3.30 Uhr die U3 planmäßig. nicht wie gewohnt unterwegs. Die Linie U1 fährt zwischen den Uhlandstraße stehen die BusliniBahnhöfen Warschauer Straße en M19 und M29 zur Verfügung. und Gleisdreieck (oben). Die Der erste Bauabschnitt ist beU3 ist für Fahrgäste zwischen reits fertig, der zweite begann U-Bahnhof Krumme Lanke und am Sonntag, den 23.  Januar U-Bahnhof Gleisdreieck (unten) und endet am Donnerstag, den im Einsatz. Zusätzlich kann zwi- 11.  August 2022 und der dritte schen den U-Bahnhöfen Gleis- Bauabschnitt geht von Sonntag, dreieck und Wittenbergplatz die den 13. November bis 8. DezemU-Bahnlinie U2 genutzt werden. ber 2022. Ausgenommen sind Zwischen Wittenbergplatz und alle Brücken- und Feiertage.

Neujahrskonzert als Video Schöne Klänge von jungen Musikerinnen und Musikern aus Steglitz-Zehlendorf sicher online genießen: Das Neujahrskonzert der Leo-Borchard-Musikschule findet auch in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht als Präsenzveranstaltung statt. Es wurde am 16. Januar im Bürgersaal Zehlendorf aufgezeichnet und ist seit dem 21. Januar 2022 auf dem Youtube-Kanal der Musikschule als Video zu sehen. Dieser ist auch über die Website

der Musikschule www.berlin.de/ musikschule-steglitz-zehlendorf zu erreichen. Geboten wird ein abwechslungsreiches Programm der folgenden Ensembles: Leo-Borchard-Orchester unter Leitung von Wolfgang Kogler und Julius Schwahn; Liederwerkstatt „Mütterchen Russland“ geleitet von Irene Brockert; „Poool“, geleitet von Jürgen Schmid und die „Zehlendorf Youngsters“ unter Leitung von Dirk Strakhof.

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Grundschul-Projekt „Meinem Schulessen auf der Spur“ Nach erfolgreicher Pilotphase geht es auch 2022 weiter

Verbraucherschutz und Antidiskriminierung vertreten. Im Rahmen dieser Kampagne startete 2021 auch die Pilotphase des Grundschul-Projektes für kleine Lebensmittel-Detektive der dritten und vierten Klassen „Meinem Schulessen auf der Spur“. Es soll den Schülern Wert und Herkunft

von Lebensmitteln entlang der regionalen Wertschöpfungskette spielerisch näherbringen und zeigen, welchen Weg Bio-Lebensmittel zurücklegen, bevor sie in der Schulkantine als leckeres Mittagessen auf den Tellern landen. Es soll aber auch deutlich machen, was mit den Essensresten passiert, wenn wieder einmal die Augen größer waren als der Magen. Das Projekt, das gefördert wird durch das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN), beinhaltet Tagesexkursionen, interaktive Unterrichtsmaterialien und ist für teilnehmende Schulklassen kostenlos. Realisierungspartner des Projektes sind der Verein RESTLOS GLÜCKLICH (siehe Gazette 5/20) und die Sarah Wiener Stif Gutes Getreide gibt knackige Brötchen. Foto: Joris Patzschke / RESTLOS GLÜCKLICH tung. Damit die Schüler Neugier und Wertschätzung für ökologisch produzierte Lebensmittel sowie die dahinterstehenden Menschen, Arbeitsgänge und eingesetzten Ressourcen entwickeln können, ist es wichtig, die einzelnen Stationen der regionalen Wertschöpfungskette für ausgewählte Bio-Lebensmittel ihres Schulessens genauer kennenzulernen. Dazu zählen erzeugende und verarbeitende Biobetriebe, biokontrollierter Großhandel, biokontrollierter Catering-Betrieb und Entsorgungsbetrieb.

Vereint auf WertschöpfungsExkursion…

Die Exkursionen bringen vielen Kindern Großtiere das erste Mal näher. Foto: Joris Patzschke / RESTLOS GLÜCKLICH

Nach erfolgreicher Pilot-Phase des Jahres 2021 läuft das Projekt auch 2022 weiter. Dazu erklärt Franziska Bock, Projektkoordinatorin beim RESTLOS GLÜCKLICH

e. V.: „2021 haben wir mit der Sarah Wiener Stiftung fast 40 Exkursionen mit rund 800 Kindern durchgeführt, und für 2022 sind für den Zeitraum von April bis Oktober weitere 40 geplant. Generell würden wir uns wünschen, dass das Projekt auch nach 2022 nicht endet, das wird sich wahrscheinlich im Laufe des Jahres entscheiden. “ Mit einem reichhaltigen Paket verschiedener Unterrichtsmaterialien leistet der Verein wertvolle Unterstützung, um Schülern das nötige Rüstzeug für eine nachhaltige Erkundung der einzelnen Stationen der Wertschöpfungskette mitzugeben. Insgesamt sind rund 80 Tagesexkursionen vorgesehen, mit denen etwa 2.000 teilnehmende Grundschulkinder erreicht werden sollen. Der gemeinnützige Berliner Verein

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Gazette Steglitz  |  Februar 2022  |  7 RESTLOS GLÜCKLICH bietet Bildungsprojekte, Mitmachaktionen und Teamevents an, bei denen gerettete Lebensmittel verarbeitet werden. Er führte 2021 von den insgesamt 40 Tagesexkursionen 17 zu den Stationen biokontrollierter Großhandel, biokontrollierter Catering-Betrieb und zum Entsorgungsbetrieb durch. An seiner Projektseite weiß ­RESTLOS GLÜCKLICH, die ebenfalls gemeinnützige Sarah Wiener Stiftung, die mit ihrer Stiftungsarbeit Kindern jeglicher Herkunft praktische Ernährungsbildung bietet, indem sie sie für ausgewogene Ernährung und einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln fit macht. Bei dem Projekt „Meinem Schulessen auf der Spur“ verantwortet sie die ersten beiden regionalen Wertschöpfungs-Stationen von Bio-Lebensmittel: Erzeugende und verarbeitende Bio-Betriebe mit Schwerpunkt Milch und Getreide. Hautnah konnten die teilnehmenden Kinder 2021 in jeweils vierstündiger Exkursion die Herkunft und Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln miterleben und im Ökodorf Brodowin, beim Biobauernhof Blankenfelde, dem Milchviehbetrieb Pöhl und beim Märkischen Landbrot kräftig mit anpacken: Kälbchen durften da getränkt werden, sie lernten Kühemelken und -füttern oder welche Getreide es gibt und wie sie gemahlen werden. Schließlich durften die Schüler selbst Brötchen daraus backen. Digitales Informationsmaterial gab‘s dazu. 22 Tagesexkursionen der insgesamt fast 40 bot die Sarah Wiener Stiftung an. Sara Wolff, Projektleiterin der Sarah Wiener Stiftung, erklärt, man habe beobachtet, dass die meisten Schüler

wenig Wissen zu Herkunft und Projekt eine direkte Verbindung Verarbeitung von Bio-Lebens- zwischen dem, was sie in der mitteln haben, jedoch mit viel Kantine ihrer Schule essen und Freude, Wissbegierde und Neu- der Herkunft des Lebensmittels gier an die für sie fremden Arbei- – das führt zu AHA-Effekten und ten herantreten. – Viele Kinder prägt sich ein.“ Die Sarah Wiener sehen beim Bauernhof-Besuch Stiftung lobt den wohlüberlegzum ersten Mal eine echte Kuh. ten Rahmen dieses sensibili …zu Großküchen und BSR

� Foto: Joris Patzschke / RESTLOS GLÜCKLICH

Dem Schulessen auf der Spur… � Foto: Joris Patzschke / RESTLOS GLÜCKLICH Positives Ergebnis: Der Wille der teilnehmenden Schüler nach der Exkursion, zukünftig weniger Essen wegzuwerfen und darauf zu achten, woher das Schulessen kommt. Sara Wolff betont: „Die SchülerInnen sehen in unserem

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Wunsch der Stiftung ist es, nach den ersten zwei Projektjahren in einem Anschlussprojekt überregional wirken und Schüler mit Tagesexkursionen in ganz Deutschland erreichen zu können. – Die Realisierung jedoch sei von Fördermitteln abhängig.

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Projekte, die Wertschätzung von Lebensmitteln im Fokus haben, sowie Betriebe, die dies unterstützen, gibt es inzwischen einige. Einer von ihnen ist die GREENs Unlimited Berlin GmbH, die als Berliner Schulcaterer und als Beteiligte des Projektes „Meinem Schulessen auf der Spur“ den Schülern den Einblick in den Produktionsprozess einer Großküche gewährt. In dreistündigen Exkursionen lernen 20-25 Kinder riesige Kochtöpfe und die Einrichtung einer Großküche kennen, und verfolgen anhand eines Lebensmittels den Weg von der Anlieferung bis zur Entsorgung der zurückkommenden Reste. Beeindruckend für die Kinder sind da immer wieder die Riesenschöpfkellen, die mancher der Schüler kaum anzuheben vermag und die Erfahrung, dass Menschen, die in einer Großküche arbeiten, tagtäglich eine enorme Leistung erbringen. Gemeinsam wird während der Exkursion ein Mittagssnack vorbereitet und dabei mit Hilfe der Ernährungspyramide die richtige Zusammensetzung des Speiseplanes erörtert. Das gesunde Ergebnis sind lachende Brotgesichter mit Frischkäse und viel Gemüse, die schnell verputzt sind. „Wir können als Cateringunternehmen mit der Projektarbeit neben der Bereitstellung des Essens auch einen Teil zur Ernährungsbildung beitragen“, betont

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8  |  Gazette Steglitz  |  FEBRUAR 2022 Alexandra Renner-Roman, Geschäftsführerin des Cateringunternehmens. Der Unternehmensverbund der Firmen GREENs Unlimited Berlin GmbH, Schildkröte GmbH und Handfest gGmbH arbeitet an verschiedenen Projekten mit, um neben der gesundheitsfördernden Versorgung von Kindern und Jugendlichen auch seine Verant Gesunde Brote, die Spaß machen und schmecken. Foto Greens Unlimited wortung für den Klimaschutz wahrzunehmen. „Wir sind uns der planetaren Grenzen bewusst und wollen durch die Teilnahme an Projekten wie „Wo kommt das Essen her?“ oder „Meinem Schulessen auf der Spur“ dazu beitra gen, dass Wertschöpfungsketten sichtbar gemacht werden“, sagt Frau Renner-Roman. Doch um Lebensmittel richtig wertschätzen zu lernen, sollte man auch den Weg und die wichtige Aufgabe des Bioabfalls aus Berliner Haushalten kennen. Einblick geben da die regelmäßigen Exkursionen zur Berliner Stadtreinigung (BSR), wo die Schüler immer mit viel Begeisterung und Interesse bei der Sache sind. Angela Sonnenschein, Ansprechpartnerin für das BSR-Projekt „Outdoor-Klassenzimmer“, erklärt: „Die BSR ist zwar nicht in der Resteverwertung von Schulessen aktiv, wir holen aber den Bioabfall der Berliner Haushalte ab – und machen in unserer Biovergärungsanlage Ruhleben daraus Bio-Erdgas, mit dem wir die Hälfte der BSR-Müllfahrzeugflotte betanken. Auch deshalb ist es uns wichtig, schon Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Biogut zu vermitteln. Vor diesem Hintergrund haben wir uns gerne am Projekt von Restlos Glücklich e. V. beteiligt. Im Rahmen eines ‚Outdoor-Klassenzimmers‘ haben wir den Schülerinnen und Schülern die Themen

Bei der BSR kann man viel über Bioabfall lernen. Foto: Joris Patzschke / RESTLOS GLÜCKLICH Abfallvermeidung, Mülltrennung und Stoffkreisläufe nahegebracht. Die Kinder haben sich u. a. beim Bau einer ‚Regenwurm-Forscherstation‘ mit organischen Küchenund Gartenabfällen beschäftigt. Auf praktische und interaktive Weise haben sie dabei den Kreislauf des Bioabfalls kennengelernt und erfahren, wie Kompost entsteht…Und unter den Bedingungen der Corona-Pandemie hat sich natürlich auch das Konzept des ‚Outdoor-Klassenzimmers‘ bewährt. Umweltbildung durch

praktisches Erleben ist der BSR wichtig. Deshalb wollen wir uns auch weiterhin an entsprechenden Projekten beteiligen. Umweltbewusstes Verhalten schon im Kindesalter ist eine wesentliche Grundlage dafür, unser aller Zukunft lebenswert zu gestalten.“ Jacqueline Lorenz Weitere Informationen unter www.restlos-gluecklich.berlin www.sarah-wiener-stiftung.de www.greens-unlimited.de www.bsr.de/kitas-und-schulen-20917. php Anzeige

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Ausgabe von kostenfreien FFP2-Masken Medizinische Masken für Menschen mit geringem Einkommen Omikron breitet sich immer weiter aus: Die besonders ansteckende Coronavirus-Variante hat bereits zahlreiche Länder fest im Griff. Besonders vor diesem Hintergrund rufen Intensivmediziner dazu auf, die Bedeutung von Masken nicht zu vernachlässigen. „Ich freue mich sehr, dass ab sofort zusätzlich zur kostenlosen Abgabe von medizinischen Masken bis zu fünf FFP2-Masken an Personen mit geringem Einkommen ausgeben werden können“, sagt Tim Richter, zuständiger Bezirksstadtrat. „Ich bin froh, dass wir als Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf zusätzlich noch gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales weitere Bestellungen vorbereiten können”. Die Regelung betrifft Personen, die Anspruch auf den Berlinpass

Die medizinischen Masken werden am Rathaus Lankwitz ausgegeben. haben, weil sie z. B. Arbeitslosengeld II, Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz oder Wohngeld beziehen. Dazu zählen auch die Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft einer leistungsempfan genden Person, also Ehe- und Abholbereit sind die Masken an Lebenspartner sowie minderjäh- der Pforte des Rathauses Lankwitz, rige, unverheiratete Kinder. An- Hanna-Renate-Laurien-Platz  1, spruchsberechtigt sind ebenfalls 12247 Berlin. Die Abgabe erfolgt Personen, die andere staatliche montags, mittwochs und freitags Unterstützungsleistungen wie in der Zeit von 9 bis 15 Uhr sowie BaFÖG, stationäre Hilfen u. a. be- dienstags und donnerstags in der ziehen. Zeit von 13 bis 15 Uhr.

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Müssen Rentner Steuern zahlen? Das am 01.01.2005 in Kraft getretene Alterseinkünftegesetz beinhaltet unter anderem eine umfangreiche Neuordnung der Besteuerung von Alterseinkünften. Die Neuregelung gilt sowohl für Personen, die erst jetzt in Rente gehen oder noch im Arbeitsleben stehen, als auch für Personen, die bereits vor 2005 eine Rente bezogen haben, so genannte Bestandsrentner. Waren bisher bei einem Renteneintrittsalter von 65 Jahren 27 % der Rente als Einnahmen zu erfassen (Ertragsanteil), so beträgt im Kalenderjahr 2005 der Besteuerungsanteil 50 %, d. h. die Hälfte der Rente

unterliegt der Besteuerung. Seit dem 01.01.2005 werden die Rentenzahlungen an das Bundeszentralamt für Steuern übermittelt (Rentenbezugsmitteilung). Jeder Rentner sollte daher überprüfen, ob er aufgrund der Neuregelung ein zu versteuerndes Einkommen erzielt und eine Steuererklärung abgeben muss. Wir haben, um den Anforderungen der Rentner gerecht zu werden, ein spezielles Paket für Rentner entwickelt. Sprechen Sie uns diesbezüglich an. Natürlich können Sie auch in allen anderen steuerlichen Fragen den Kontakt mit uns aufnehmen.

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REISEBURO

SELCH

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i2030-Teilprojekt S25 Süd Planungen für eine S-Bahn nach Stahnsdorf werden vertieft Die Finanzierungsvereinbarungen für die Vorplanung zur Verlängerung der S25 Süd treiben den Ausbau der Berliner S-Bahn und die verbesserte Verbindung mit dem Brandenburger Umland voran. Die Finanzierung für den Abschnitt Teltow (Stadt) – Stahnsdorf über rund 6  Mio. Euro wird durch das Land Brandenburg abgesichert. Zusätzlich investiert das Land Berlin über eine eigene Finanzierungsvereinbarung 4 Mio. Euro in die Vorplanung für den zweigleisigen Ausbau der S-Bahn zwischen Südende und Lichterfelde Ost. Damit werden zwei wesentliche Bedingungen geschaffen, um zukünftig einen stabilen 10-Minuten-Takt auf der S25 bis Stahnsdorf zu ermöglichen. Der Ausbau ist Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030, in dem sich die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben. Für die gesamte Hauptstadtregion sollen damit mehr und bessere Schienenverbindungen geschaffen werden. Die drei Orte Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf haben heute bereits über 64.000  Einwohner. Allein die Stadt Teltow hat seit 1990 rund 11.000  Einwohner dazugewonnen. 2005 erhielt die Stadt den Anschluss ans S-Bahnnetz. Von der nun geplanten Verlängerung profitieren die wachsende Nachbargemeinde Stahnsdorf und die Region. Die Erweiterung umfasst die zwei neuen S-Bahnstationen „Iserstraße“ und „Sputendorfer Straße“. Mit dem zweigleisigen Ausbau zwischen Südende und Lichterfelde Ost wird eine wichtige Voraussetzung geschaffen, um auf der S-Bahnlinie einen zuverlässiger 10-Minuten-Takt bis zum neuen Endhaltepunkt in Stahnsdorf anbieten zu können. Zusätzlich erhält die Station Berlin Lankwitz eine zweite Bahnsteigkante. Auf zwölf Kilometern wird damit das Netz der Berliner S-Bahn für zukünftige Bedarfe neu- und ausgebaut.

Bettina Jarasch, Senatorin für Brandenburg allein rund 6  Mio. Umwelt, Mobilität, Verbraucher- Euro in die Vorplanung – Geld das und Klimaschutz des Landes gut angelegt ist für die Menschen Berlin: „Der nächste große Pla- in unserem Land und für unser nungsschritt für diese wichtige Klima.“ Pendlerstrecke steht bevor und ist Alexander Kaczmarek, Konnun finanziell gesichert. Es geht zernbevollmächtigter der Deutvoran im Südwesten der Haupt- schen Bahn AG für die Länder stadt, wo Umlandgemeinden wie Berlin und Brandenburg: „i2030 Teltow und Stahnsdorf enorm ge- steht nicht nur für „Mehr Schiene“, wachsen sind: Mit dem geplanten sondern auch für eine stabilere 10-Minuten-Takt auf einer durch- Schiene in Berlin und Brandengängig zweigleisigen Linie  S25 burg. Beides vereint der südliche bis nach Stahnsdorf wird es ein Abschnitt der S25 in i2030, dessen attraktives Angebot geben, um Planungen zentral durch die DB Menschen mit häufigen Wegen gesteuert werden. Auf der einen nach Berlin zu motivieren, auf ein Seite wird der jahrzehntealte Plan für eine S-Bahn durch das südliche eigenes Auto zu verzichten.“ Guido Beermann, Minister für Stahnsdorf bald Realität werden. Infrastruktur und Landespla- Immerhin wird die Trasse seit den nung des Landes Brandenburg: 1930er-Jahren freigehalten. Ande„Mit der Unterzeichnung der Finan- rerseits wird das zweite Streckenzierungsvereinbarung machen wir gleis durch Berlin-Lankwitz mehr Nägel mit Köpfen. Mit der Verlän- Stabilität in das gesamte Berliner gerung der S25 Süd erschließen wir S-Bahnnetz bringen.“ den Südwesten über die Schiene. Susanne Henckel, GeschäftsfühDenn möglichst viele Pendlerin- rerin des Verkehrsverbundes Bernen und Pendler aus der Region lin-Brandenburg (VBB): „Zu dem Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf guten Bus-Angebot in der Region (TKS) sollen mit der S-Bahn auf eine Teltow-Kleinmachnow-Stahnsattraktive Alternative zurückgrei- dorf stärken wir nun zusätzlich fen können. Damit bringen wir die die Anbindung an die Schiene. Ein Verkehrswende in Brandenburg Zusatzangebot mit der S-Bahnweiter voran. i2030 wird so mit verlängerung nach Stahnsdorf Leben gefüllt. Deshalb investiert macht den ÖPNV noch attraktiver

und fördert die Umsetzung der Verkehrswende im Verbundgebiet. Gleichzeitig erhalten die Menschen mehr Wahlmöglichkeiten, wie sie ihre eigene Mobilität optimal gestalten können. Mit dem Projekt i2030 soll der umweltfreundliche Schienenverkehr in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und gestärkt werden.“ In den letzten Monaten fanden Fachgespräche und eine Begehung der Strecke mit den Bürgermeistern aus Teltow und Stahnsdorf sowie Vertretern der Fachverwaltungen statt, um den Ausbau auf der Schiene mit den Rahmenbedingungen vor Ort zu harmonisieren. Diese konstruktive Zusammenarbeit wird mit dem Start der Vorplanung fortgeführt und zusätzlich die Öffentlichkeit mit in die Kommunikation einbezogen. Nach der Mitte Januar vereinbarten Vorplanung folgen die Entwurfs- sowie die Genehmigungsplanung. Mit dem Abschluss dieser Planungen und den Erhalt aller behördlichen Genehmigungen wird nach aktuellem Stand im Jahr 2028 gerechnet. Die Inbetriebnahme ist mit Absicherung der Finanzierung für 2032 angestrebt.

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Selbsthilfegruppen SAMi-Lesebär suchen neue und mehr Tonies Stadtbibliothek erweitert das Angebot Mitglieder für Kinder Erfahrungsaustausch, Abendgespräche, Kreatives Schreiben und mehr

Die Selbsthilfekontaktstelle eigener kreativer Texte ausproSteglitz-Zehlendorf bietet unter- bieren und miteinander in den schiedlichste Selbsthilfegruppen, Austausch kommen. Termin: jean denen die Teilnahme noch den 1. und 3. Donnerstag im Momöglich ist. Trauer, Angst, aber nat, 17.30 bis 19.30 Uhr, Kosten: auch Kreativität und weitere 1,50 Euro pro Termin Themen werden in den verschie- In der angeleiteten Gruppe „Denken, Fühlen, Handeln“ für Mendenen Gruppen behandelt. In Trauer nicht allein – in der Trau- schen ab 50 ist der Schwerpunkt, ergruppe können sich trauernde sich selbst besser kennenzulerMenschen begegnen und über nen, eigene Ziele zu verfolgen ihre Erfahrungen und Fragen und herauszufinden, was einem austauschen. In der Gründungs- wirklich wichtig ist. Termin: jephase wird die Trauergruppe von den 2. und 4. Montag im Monat, Das Angebot für Kinder wurde in der Stadtbibliothek erweitert. einer erfahrenen Trauerbegleite- 17 bis 19 Uhr, Kosten: 1,50 Euro rin unterstützt. Termin: jeden 2. pro Termin. Mit dem SAMi-Bären können Kin- man über die Lautsprecher und und 4. Dienstag im Monat, 16 bis Die Gruppe „Sonntag (nicht) al- der ab drei Jahren eigenständig dank Kopfhöreranschluss auch 17.30 Uhr. Kosten: 1,50 Euro pro lein“ sucht Frauen über 60, die in die Welt der Bücher eintauchen unterwegs. Um neue GeschichTermin Lust haben sich in gemütlicher und sich zahlreiche Geschichten ten herunterzuladen, wird SAMi Runde auszutauschen. Termin: unendlich oft erzählen lassen. mit dem WLAN verbunden oder jeden Sonntag von 15-17 Uhr (die Der Bär wird an das Buch gesteckt man lädt die Audiodateien einGruppe startet, sobald genug An- und fängt sofort an zu lesen – ge- fach direkt herunter. meldungen vorliegen). Kosten: nau an der Stelle, wo das Buch Übrigens hat die Stadtbibliothek 1,50 Euro pro Termin. aufgeschlagen wird. auch das Angebot der beliebten Zur Gründung der neuen Selbst- In der Stadtbibliothek Steg- Tonies erweitert. Insgesamt gibt hilfegruppe „Der richtige Um- litz-Zehlendorf stehen seit De- es jetzt 35 Boxen in den Bibliothegang mit mir und meinen Mit- zember zehn Starter-Sets mit SA- ken unseres Bezirks und 600 Tomenschen“ werden Menschen Mi-Bär und Buch und 40 einzelne nies – Langeweile wird da nicht zwischen 30 und 50 gesucht, die Bücher zur Verfügung. Darunter aufkommen! das eigene soziale Handeln über- Paw Patrol, die Eiskönigin und Die Standorte der Stadtbibliothek prüfen und Neues wagen möch- die Biene Maja. Einrichtung und Ingeborg Drewitz-Bibliothek ten. Termin: wird gemeinsam Bedienung von SAMi sind kinGrunewaldstraße 3, 12165 Berlin gefunden, da die Gruppe startet, derleicht. SAMi verfügt über eiGottfried-Benn-Bibliothek sobald genug Anmeldungen nen Akku, der via USB-Anschluss Nentershäuser Platz 1, 14163 Berlin vorliegen. Kosten: 1,50 Euro pro geladen werden kann und etwa Stadtbibliothek Lankwitz Bruchwitzstraße 37, 12247 Berlin. Termin. 10 Stunden hält. Zuhören kann Neue Mitglieder sind in der Die Villa Mittelhof in Zehlendorf Angstgruppe II herzlich willkomist Treffpunkt für viele men. Hier wird über alles gesproSelbsthilfegruppen. chen was bewegt – Belastendes und Entlastendes wird miteinanWer Kontakt und einfühlsame der geteilt. Termin: jeden DiensGespräche sucht, kann an dem tag, 16 bis 17.30  Uhr. Kosten offenen Online-Angebot „Abend- 1,50 Euro pro Termin. gespräche der Villa Mittelhof“ Anmeldung und weitere Inforüber Zoom teilnehmen. Sie er- mationen: Selbsthilfekontakthalten den Link von der Selbst- stelle Steglitz-Zehlendorf, Tel. hilfekontaktstelle. Termin: jeden 030-80 19 75 14 oder per E-Mail Mittwoch von 18 bis19 Uhr, die an selbsthilfe@mittelhof.org. SoTeilnahme ist kostenlos. weit nicht anders angegeben, „Kreatives Schreiben“: In dieser treffen sich die Gruppen in der Gruppe können die Mitglieder Villa Mittelhof, Königstraße 42 – unter Anleitung das Schreiben 43, 14163 Berlin. Es gilt 2G.

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Berliner Singakademie e. V. – tonrein von Bach bis Eisler Bedeutender Oratorienchor in Berlins wechselvoller Geschichte

Achim Zimmermann, Direktor der Berliner Singakademie. Archiv Berliner Singakademie Musik macht frei und verbindet – eine Erfahrung, die auch viele der rund 90 aktiven Chormitglieder der Berliner Singakademie gemacht haben dürften. 1963 nach dem Mauerbau als Ost-Berliner Pendant zur West-Berliner Sing-Akademie zu Berlin gegründet, hat sich die Berliner Singakademie auch nach dem Zusammenwachsen der Stadt Berlin als herausragender Laienchor bewiesen und ist bis heute für das Berliner Musikleben unverzichtbar. Als großer gemischter Chor begeistert er sein Publikum ebenso wie als daraus gebildeter Kammerchor und in Madrigalbesetzung. Die

Die Berliner Singakademie.�

Sänger verfügen über ein breites Repertoire, das Kirchenmusik, Volkslieder und zeitgenössische Werke beinhaltet, aber auch den A-cappella-Gesang pflegt. Seit 1989 singt der Chor unter der Leitung von Achim Zimmermann, der über seine eigene Begeisterungsfähigkeit die Sänger spürbar zu motivieren und das Publikum zu begeistern vermag.

Glück gehabt und den Ton gehalten Die Geschichte der Berliner Singakademie ist mit der Berlins fest verbunden: Dabei den Ton kraftvoll gehalten haben die Chormitglieder sowohl in Zeiten

der Teilung als auch in denen des Zusammenwachsens der Hauptstadt. So geht der Chor eigentlich auf die im Jahr 1791 von Carl Friedrich Christian Fasch und Carl Friedrich Zelter gegründete Sing-Akademie zu Berlin zurück. Doch mit der Teilung Berlins blieb sie im Westteil der Stadt aktiv, während im Ostteil Berlins 1963 auf Initiative des Kulturpolitikers und Cembalisten Hans Pischner die Berliner Singakademie neu gegründet wurde. Mit dem Ziel, das musikalische Oratorien-Erbe aus dem 18. und 19. Jahrhundert nicht nur Kirchen- und Profi-Chören in der DDR zugänglich zu machen. Doch ohne institutionelle Anbindung des Chores wäre dieses Ziel in der DDR unerreichbar gewesen. Durch Pischner, der seit 1963 Intendant der Deutschen Staatsoper war, konnte glücklicherweise diese Anbindung an die Staatsoper geschaffen werden. Wertvolle Partnerschaften entstanden über die Jahre aus prominenten Reihen der Staatsoper, der namhafteste DDR-Chordirigent und „Händel-Renaissancier“ Helmut Koch konnte schließlich als Direktor und künstlerischer Leiter für die noch junge Berliner Singakademie gewonnen werden.

Nach seinem Tod im Jahr 1975 übernahm Dietrich Knothe, Spezialist für Alte Musik, dieses Amt. 1988 war Achim Zimmermann, heutiger Chorleiter, das erste Mal auf Einladung Knothes mit der Berliner Singakademie in Kontakt gekommen: Er dirigierte Händels Brockes-Passion so überzeugend, dass Knothe ihm nahelegte, sich um seine Nachfolge zu bewerben. Von den drei in die engere Auswahl gekommenen Kandidaten wurde 1989 schließlich Zimmermann als studierter Chorleiter, Orchesterdirigent und Kapellmeister mit großer Mehrheit zum neuen Direktor der Berliner Singakademie gewählt.

Tradition + Neuzeitliches + Chorqualität = Erfolgsgeheimnis Zimmermann nahm damit die Herausforderung an, den herausragenden Laienchor in ein wiedervereintes, Konkurrenzkampf-reiches Deutschland zu führen – und hat sie gemeinsam mit den Sängerinnen und Sängern bis heute erfolgreich erfüllt. Bereits 1991 gründete Achim Zimmermann aus Mitgliedern des Hauptchores einen 40-köpfigen A-cappella-Chor, aus dem wiederum eine kleinere Madrigalbesetzung zusammengestellt werden kann. Seit 1791 gehört es zur Tradition der Singakademie, neue zeitge Archiv Berliner Singakademie

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Der Chor in der Berliner Philharmonie.� nössische Werke aufzuführen. Eine Aufgabe, die bereits Knothe weiterführte, und hinter der Achim Zimmermann nun mit vollem Engagement steht, indem er mit dem Chor neuere Werke des 20. und 21. Jahrhunderts erarbeitet und aufführt. Kompositionsaufträge, eigene Veranstaltungen, Konzertreisen und Kontakte zu internationalen Musikinstitutionen und Spezialensembles gehören dazu, sowie die moderneren Werke großer Komponisten, zu denen Eisler, Honegger und Britten zählen. Bei Musikkennern Geheimtipp sind die Auftragswerke der Berliner Singakademie: Da begeistert beispielsweise „Medea in Korinth “ von Georg Katzer nach einem Libretto von Christa Wolf und Gerhard Wolf das Publikum ebenso wie „Das Glück“ von Helmut Zapf nach dem gleichnamigen Gedicht von Friedrich Schiller. Dahinter bleibt die Alte Musik jedoch keineswegs zurück. Die Berliner Singakademie, die u. a. Mitglied der Neuen Bachgesellschaft e. V. und der Mendelssohn-Gesellschaft e. V. ist, lässt in ihren Konzertprogrammen der Alten Musik viel Raum, wie sie beispielsweise Bach, Brahms, Händel und Mendelssohn-Bartholdy unvergesslich haben werden lassen. Seit 1984 sind Hauptveranstaltungsorte des Chores, der mindestens ein A-cappella-Konzert jährlich gibt, das Konzerthaus Berlin sowie die Berliner Philharmonie mit Kammermusiksaal, die Nikolaikirche und die Gethsemanekirche. Der Altersdurchschnitt des Chores liegt bei 45 Jahren, Sängerinnen und Sänger vom Studentenalter bis zum 75. Lebensjahr sind

darin vertreten, kommen aus ganz Berlin. Zahlreiche Kooperationen mit anderen Chören und Orchestern pflegt die Berliner Singakademie, darunter das Konzerthausorchester Berlin, das Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach und das Kammerorchester der Komischen Oper. Achim Zimmermann erklärt: „Wir sind außerdem dabei, eine Gesprächsebene für zukünftige eventuelle Kooperationen mit der Singakademie zu Berlin aufzubauen.“

Musikalische Chor-Highlights trotz Beschränkungen Auch wenn derzeit regelmäßige Veranstaltungen eine Besonderheit geworden sind: Die vom Land Berlin institutionell geförderte Berliner Singakademie tut ihr Bestes, zwischen den Einschränkungen ihrem Publikum über Freiluft-Konzerte weiter musikalischen Hochgenuss bieten zu können, egal ob am Pfingstberg, in Seniorenresidenzen oder im Botanischen Garten. Und auch über den Schulhof der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Friedenau klingt es von Zeit zu Zeit stimmungsvoll bei abendlichem Konzert. – Ein von Schulleitung und Publikum immer wieder gern angenommenes Dankeschön des Chores, der die Schule von Schulleiter Michael Rudolph als Probenort angeboten bekommen hatte und seitdem zweimal wöchentlich – Dienstag und Donnerstag – die Schulmensa zur Chorprobe nutzt. Seit 2016 besteht dieser Kooperationsvertrag: Als Gegenleistung für die kostenfreie Raumnutzung hat der Chor die Wartung und Reparatur des schuleigenen Flügels übernommen und bietet Mitglie Archiv Berliner Singakademie dern aus der Schulgemeinschaft Ermäßigungen für Konzerte sowie die Teilnahme an Stimmbildungskursen. Unverzichtbar für die erfolgreiche Arbeit der gemeinnützigen Berliner Singakademie ist auch Nikolaus Sander, Bass, Pressesprecher und Manager der Berliner Singakademie. Er, der wertvolle Erfahrung aus seiner Arbeit als Abgeordneter, Geschichts- und Deutschlehrer und aus dem Kulturbereich mitbringt, betont: „In unserem Chor ist Singen aus eigener Kraft angesagt.“ So gibt es – im Vergleich zu Profichören

– in dem Amateurchor keine Aushilfen. Neue und jüngere Mitglieder mit erwünschten Notenkenntnissen sind in der Berliner Singakademie, die sich auch um die Nachwuchsförderung kümmert, willkommen. Eine dezente „Vor­aus­wahl“ trifft der Manager selbst, bevor es bei Achim Zimmermann in dem eigentlichen Aufnahmetest dann für potentielle neue Chormitglieder musikalisch wird. Terminvorschau und weitere Informationen unter www.berlinersingakademie.de . � Jacqueline Lorenz

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1 | Gazette Zehlendorf 14  |  Gazette Steglitz  |  FEBRUAR | FEBRUAR2022 2022

Erinnerungskultur in Steglitz-Zehlendorf Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Schon seit Jahren wird über Formen und Inhalte von Erinnerung an geschichtliche Ereignisse und Entwicklungen auch in unserem Bezirk diskutiert. Allein die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts, dass nicht umsonst als „Jahrhundert der Extreme“ bezeichnet wird, bot Anlass genug für das Nachdenken über das Gedenken. Aktuell sei hier an den 80. Jahrestag der „Wannsee-Konferenz“ der Nazis im Januar 1942 erinnert. Im Folgenden nehmen die Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf zu diesem Thema Stellung.

CDU-Fraktion Der 27. Januar 1945 ist als Tag der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee fester Bestandteil im Kanon der deutschen Erinnerungskultur und internationaler Holocaustgedenktag. Unrecht, Hass und Entmenschlichung haben an diesem Tage vor 77 Jahren am schlimmsten Ort deutscher Verbrechen ein Ende gefunden. Heute gedenken wir voll Trauer der Millionen ermordeter Männer, Frauen und Kinder, Opfer einer menschenverachtenden Ideologie und eines gnadenlosen Regimes. Umso mehr muss es uns schmerzen, wenn auch heute noch in Versammlungen auf unseren Straßen antisemitische Parolen gegrölt werden, Menschen wegen ihres Glaubens bedroht, geschlagen und ermordet werden und jüdische Mitbürger sich wieder gezwungen sehen über Auswanderung nachzudenken und unser Land verlassen. Der Tod Millionen Unschuldiger, das Versterben der Zeitzeugen der nationalsozialistischen Gräuel sowie auch der in unserer Gesellschaft nicht erloschene menschenverachtende Hass sollten uns zu Schaffung einer lebendigen und empathischen Erinnerungskultur anhalten. Sowohl der Ermordeten wie auch um unser selbst willen. Tom Cywinski

B‘90/Grünen-Fraktion Auch in diesem Jahr – zunächst auch insbesondere am 27. Januar als Gedenktag zur Befreiung des KZs Auschwitz – werden wir uns wieder der Gräueltaten erinnern, die in Deutschland vor nunmehr fast 80 Jahre im Namen einer menschenverachtenden Ideologie verübt wurden. Doch abstrakte Erinnerungskultur, die aufgrund des zeitlichen Abstandes mittlerweile ohne direkte Augenzeugen auskommen muss, zu bestimmten

Anlässen reicht nicht aus, wenn offener Antisemitismus, Rassismus und gruppenbezogene Diskriminierung gerade im Bereich der „Neuen Rechten“ wieder zunimmt und aktuell wieder ihren Weg auf die Straßen findet. Wir als Grüne werden uns daher für eine aktive Erinnerungsarbeit einsetzen, die unseren vielfältigen Bezirk widerspiegelt und auch neue Formen des Gedenkens aufgreift. Dazu bedarf es eines Konzeptes über partizipatorische Bildungs- und Gedenkarbeit auch unter Einbeziehung familiär Betroffener, engagierter Verbände, Initiativen und auch Institutionen wie in unserem Bezirk z. B. Haus der Wannseekonferenz. Denn nur wenn es gelingt, die Erinnerung wach zu halten, wird es gelingen, die Fehler der Vergangenheit zu verhindern. Carsten Berger Berlin

SPD-Fraktion

Erinnerungskultur ist eine zentrale Aufgabe kommunaler Kulturpolitik. Sei es das Erinnern an Opfer, die Aufarbeitung der NS-Verbrechen oder des kolonialen Erbes oder die Ehrung bedeutender Persönlichkeiten: Geschichte und ihre Figuren sind immer Teil unserer Nachbarschaft. Aus dem Erinnern müssen wir Lehren für die Zukunft ziehen. Dies kann z. B. durch die Durchführung von Bildungsangeboten oder die Zusammenarbeit mit bzw. Unterstützung von bezirklichen Initiativen und Gedenkorten erfolgen. Aber auch die Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum ist wichtiger Bestandteil. In der Vergangenheit wurde oft diskutiert, ob eine Stele ausreichend ist oder eine Straßenumbenennung erfolgen soll, wenn dies im Rahmen der historischen Aufarbeitung notwendig ist. Wir befürworten Umbenennungen und die ernsthafte Debatte mit der Zivilgesellschaft darüber, denn eine vielfältige Gesellschaft sollte sich auch im Straßen Schleifen von Messern, Scheren undZeichen Gartengeräten 1.140 pro Fraktion

  Vorwort 532 CDU 1149 Neue Klingen einsetzen / alte Klingen befestigen Grüne spülmaschinenfest 1153 SPD 1161 FDP 1096 Birkbuschstr. 86 · 12167 Berlin-Steglitz Mo – Fr 10 – 18 Uhr · Sa. 9 – 13 Uhr AfD 1120 Nähe Schloß · Rathaus/Steglitz und nach tel. Vereinbarung www.messer-vogel.de 1158 Tel./Fax.: 030 793 15 99 Linke

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bild widerspiegeln. Beispiele gibt es genug, wie die Debatte um die Umbenennung von Treitschkestraße oder Hindenburgdamm. Dabei kann Erinnerungskultur Brückenbauerin sein zwischen Vergangenheit und Zukunft. Ellinor Trenczek und Alexander Niessen

FDP-Fraktion Hier im Südwesten Berlins wurde vor 80 Jahren am 20. Januar 1942 im Haus der Wannseekonferenz die Auslöschung der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas organisiert. Die Fraktion der Freien Demokraten (FDP) sieht aufgrund der Beispiellosigkeit der NS-Verbrechen den Bezirk in der kontinuierlichen Pflicht, die Erinnerung an die Opfer des Holocaust zukunftsorientiert zu stärken. Gedenktage und Gedenkorte sind dabei zentral für unsere Erinnerungskultur. Eine Stärkung historischer Orte mit mehr digitalen Angeboten und innovativen Vermittlungskonzepten baut Brücken zu jüngeren Generationen. Daher setzen wir uns für eine öffentlich zugängliche Datenbank mit den Namen der Opfer der NS-Terrorherrschaft ein sowie die Schaffung eines Lern- und Gedenkortes in Lichterfelde-Süd, wo im 2. Weltkrieg das größte Strafgefangenenlager Berlins war. Ebenso werden wir das Projekt der Allee des Gedenkens entlang der Pacelliallee in Dahlem vorantreiben, denn, wie der Philosoph George Santayana schon anmerkte: „wer sich nicht an die Vergangenheit erinnert, ist verdammt, sie zu wiederholen“. Katharina Concu Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Kalt und grau ist der Januar. Und genauso sind die Gedenktage im ersten Monat des Jahres: Am 20. Januar jährt sich die Wannseekonferenz zum 80. Mal. In einer Villa am Großen Wannsee kamen vor 80 Jahren, am 20. Januar 1942, fünfzehn hochrangige Vertreter der nationalsozialistischen Reichsregierung und der SS-Behörden zusammen, um unter dem Vorsitz von Reinhard Heydrich, Chef der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdiensts, den Holocaust an den Juden zu besprechen und die Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen zu koordinieren. Die mörderischen Folgen dieser Konferenz

sind bekannt. Der zweite Gedenktag im Januar hängt eng mit der Wannseekonferenz zusammen. Es ist die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945. Beide Gedenktage mahnen uns Demokraten, allen Formen totalitärer Politik entschieden entgegenzutreten. Ob es rechtsextreme Terroristen des NSU, linksextreme Terroristen der RAF, Antifa-Schläger, Islamisten oder die radikalen Klima-Aktivisten von Extinction Rebellion sind – sie alle dürfen keinen Einfluss auf unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat bekommen. Peer Lars Döhnert

Linksfraktion Erinnerung ist wichtig, um ein gemeinsames Erbe, eine gemeinsame Verantwortung im Gedächtnis zu behalten, um dem Leugnen und Verharmlosen entgegen zu treten. Erinnern muss gepflegt und kultiviert werden. Es braucht Orte, die das ermöglichen: Die Spiegelwand als Erinnerung an die jüdischen Mitbürger:innen, die während des Holocaust verschleppt und ermordet wurden. Das Haus der Wannseekonferenz, in dem die Deportation aller Jüd:innen Europas zur Vernichtung in den Osten, die organisatorische Weichenstellung dafür beschlossen wurde. Die Säule der Gefangenen, die an die Verbrechen im Außenlager des KZ Sachsenhausen erinnert: mehr als 1000 Männer aus ganz Europa wurden wegen ihrer Herkunft oder ihrer Überzeugung inhaftiert, zur Zwangsarbeit eingesetzt, ermordet. Erinnerungskultur braucht Orte – und finanzielle Mittel, die es ermöglichen, Infrastruktur, personelle Ressourcen sowie den Erhalt zu sichern. Daher setzen wir uns dafür ein, dass diese Mittel im Bezirk zur Verfügung stehen und es auch bezüglich des Lern- und Gedenkortes Stalag III D eine dauerhafte Finanzierung auch durch Bezirksmittel geben wird. Wider das Vergessen! Pia Imhof-Speckmann Weitere Informationen zur BVV und den Sitzungsterminen finden Sie unter www.berlin.de/ba-steglitzzehlendorf/ politik-und-verwaltung/ bezirksverordnetenversammlung/

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RATGEBER

Gazette Steglitz  |  FEBRUAR 2022  |  15

Strom- und Gastarife Foto: Matthew Henry / unsplash.com

Was in turbulenten Zeiten hilft

Lieferstopps, Preiserhöhungen, rückwirkende Kündigungen und gebrochene Preisversprechen der Energieversorger machen zurzeit vielen Haushalten zu schaffen. In der Februar-Ausgabe ihrer Zeitschrift Finanztest erklärt die Stiftung Warentest, was jetzt zu tun ist und wie betroffene Kunden und Kundinnen einen neuen Tarif finden.

Auf keinen Fall vorschnell kündigen, nachdem der Preis erhöht wurde. Die alte Regel, dass Neukundenpreise günstiger sind als die Tarife der Bestandskunden, gilt oft nicht mehr. Haushalte müssen prüfen, ob es sich lohnt, trotz einer Erhöhung beim alten Anbieter zu bleiben. Auch im Fall der Insolvenz eines Anbieters wird ein Haushalt

durchgängig mit Strom oder Gas versorgt. Er rutscht dann in die Ersatzversorgung des örtlichen Grundversorgers. Das ist der Energieversorger, der im Netzgebiet die meisten Haushalte mit Strom versorgt – meist das örtliche Stadtwerk. Die Ersatzversorgung dauert längstens drei Monate. Dann beginnt die Grundversorgung. Einzige Änderung ist die

Kündigungsfrist. Haushalte können in der Ersatzversorgung fristlos kündigen, in der Grundversorgung gilt eine Frist von 14 Tagen. Im Fall einer Insolvenz sollte umgehend der Zählerstand fotografiert werden. Das ist wichtig, um später die Schlussrechnung beim insolventen Anbieter prüfen zu können. Außerdem wird so dokumentiert, mit welchem Zählerstand die Ersatzversorgung startet. Nach Eröffnung eines Insolvenzverfahrens müssen ausstehende Guthaben und Boni über den Insolvenzverwalter angemeldet werden. Wie Haushalte am besten auf gebrochene Preisgarantien, Lieferstopps oder rückwirkende Kündigungen reagieren und wie sie über die Vergleichsportale den besten Tarif finden, wird in der Februar-Ausgabe von Finanztest erklärt. Der Artikel ist online unter www.test.de/strom-undgaspreise abrufbar.

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Redaktion

Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 redaktion@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 630 26 88 Titelbild: Kelly Sikkema / unsplash.com

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Gazette Steglitz ·  Februar Nr. 2/2022 ·  42. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Steglitz, Zehlendorf, Wilmersdorf, Charlottenburg sowie Schöneberg & Friedenau.

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Nächste Ausgabe März Nr. 3/2022 Anzeigen-/Redaktionsschluss 14.02.2022 Erscheinung 03.03.2022

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Brücke-Museum: Whose Expression? Die Künstler der Brücke im kolonialen Kontext Die Künstler der Brücke lebten und arbeiteten während der deutschen Kolonialzeit. „Whose Expression?“ hinterfragt ihre Kunstwerke erstmals in diesem historischen Zusammenhang. Die Künstler sahen in den Kulturen des Globalen Südens ein Gegenbild zur bürgerlichen Gesellschaft ihrer Zeit. Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff bewunderten ihre Objekte und Skulpturen in den neu gegründeten Völkerkundemuseen – darunter Raubkunst wie die Benin-Bronzen, die heute im Mittelpunkt der Debatten um Rückgabe stehen. Sie waren fasziniert von den stilistischen Elementen der Werke aus Afrika, Ozeanien oder Indien und nutzten sie für ihre Kunst, ohne deren koloniale Herkunft und Machtverhältnisse zu bedenken. Die Begegnung der Brücke-Mitglieder mit Werken, aber auch

Max Pechstein, Chogealls, 1917, Öl auf Leinwand, Kunstsammlungen Zwickau, Max-Pechstein-Museum, Fotoatelier Lorenz, Zschorlau. Foto: Pechstein – Hamburg/Tökendorf mit Menschen aus kolonialen Kontexten, fand vor allem in Deutschland statt. Nur Nolde und Pechstein reisten in deutsche Kolonien. Überwiegend formten sich die Künstler ihr Bild von außereuropäischen Kulturen und

Menschen über Zirkusvorstellungen, Varietés, und sogenannte Völkerschauen, die diese wie Objekte präsentierten. Einige von ihnen standen den Brücke-Künstlern für Porträts und Akte Modell. Die Ausstellung widmet sich den

Lebenswegen der Porträtierten, ebenso wie den Provenienzen der Werke aus kolonialem Kontext. Die Präsentation setzt auf einen vielschichtigen Blick und nähert sich der Komplexität des Themas anhand von künstlerischen Werken und umfangreichem Dokumentationsmaterial. Gezeigt werden Gemälde, Papierarbeiten und Skulpturen der Brücke-Künstler sowie weitere Werke aus kolonialen Kontexten – darunter zahlreicher Leihgaben aus bedeutenden nationalen wie internationalen Museen und Sammlungen. Die Ausstellung wird bis zum 20.  März gezeigt. Brücke-Museum, Bussardsteig  9, 14195  Berlin. Öffnungszeiten: Mittwochs bis montags von 11 bis 17  Uhr. Weitere Informationen und die aktuell gültigen Hygieneregeln unter www.brueckemuseum.de

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