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Juni / Juli
Lankwitz extra Nr. 3/2015
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Schwesternschule
Ehemaliges Pestalozzistift in Lankwitz
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Lankwitz extra 3
Waisenhaus und Schwesternschule
Ehemaliges Pestalozzistift in Lankwitz
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er wachsende Ort Lankwitz wurde auch mit wachsenden Problemen konfrontiert. Mehr Bewohner, dass bedeutete auch mehr soziale Aufwendungen. Eine davon betraf die Versorgung von Waisen. Seit 1908 kümmer Impressum
Lankwitz extra 5. Jahrgang
Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 844 933-0
te man sich im Pestalozzi-Stift in der Frobenstraße um Kinder, die einen oder beide Elternteile verloren hatten.
Redaktion Karl-Heinz Christ extra@gazette-berlin.de
Das Pestalozzistift
© Gazette Verbrauchermagazin GmbH
Eigentlich begann die Geschichte des Stifts jedoch schon früher. Bereits 1850 hatte der Pestalozzi-Verein ein Grundstück an der Schloßstraße in Pankow erworben, auf dem er das erste Pestalozzistift im Berliner Raum erbau Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Lankwitz extra erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe August/September Nr. 4/2015 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 01.07.2015 Erscheinung: 01.08.2015 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.
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4 Lankwitz extra en ließ. Zunächst unterrichtete man hier die Söhne verstorbener Lehrer. Nach dem Erwerb weiterer Grundstücke konnte ein zusätzliches Haus gebaut werden, in dem ab 1865 gegen Entgelt männliche Waisen aufgenommen wurden, deren verstorbene Eltern keine Lehrer waren. Zum Unterricht kamen auch viele junge Pankower. Das Stift in Pankow wurde 1906 geschlossen und nach Lankwitz verlegt.
Umwandlung in eine Schwesternschule Das 1908 in Lankwitz eröffnete Pestalozzistift bestand nicht lange. In den Inflationsjahren kam es in finanzielle Schwierigkeiten
Das Pestalozzistift, spätere Werner-Schule in der Frobenstraße 75.
und musste verkauft werden. Bereits 1927 zog die WernerSchule des Roten Kreuzes in das Haus ein, um DRK-Schwestern auszubilden. Die Schule war als reine Oberinnenschule in München gegründet worden. Sie
zog erst nach Kiel um und anschließend nach Lankwitz. Dort begann man, neben Oberinnen auch eine Haushaltsschule und eine Schwestern-Vorschule einzurichten. Zusätzlich sollte die Werner-Schule nicht der Schwesternschaft angegliedert werden, sondern eine selbständige Bildungseinrichtung sein. Die Schule bestand keine 20 Jahre. Bereits 1944 war ein erneuter Umzug notwendig, diesmal nach Göttingen, da das Lankwitzer Haus komplett von Bomben zerstört wurde. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Integrationskita.
Johann Heinrich Pestalozzi
Schwesternschülerinnen bei der Arbeit im Garten, Foto ca. 1928.
Der Schweizer Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi wurde 1746 in Zürich geboren. Schon früh interessierte er sich für die aufklärerische Pädagogik Jean Jaques Rosseaus. Nachdem er selbst Vater wurde, versuchte er, seinen Sohn nach diesen Prinzipien zu erziehen. Bereits mit dreieinhalb Jahren sollte der kleine Jakob
Lankwitz extra 5 Zahlen und Buchstaben lernen. Sein Vater scheiterte – mit elf Jahren konnte Jakob immer noch nicht lesen. Das Ehepaar Pestalozzi begann ab dem Jahr 1773 Kinder auf seinem Landgut aufzunehmen. Ca. 40 Kindern wurde neben schulischer Bildung Spinnen, Weben und in kleinem Rahmen Landwirtschaft beigebracht. Doch das Projekt scheiterte, denn die Familie verschuldete sich immer stärker. Die Hoffnung, es mit dem Verkauf von Textilien zu finanzieren scheiterte und so schloss die Schule bereits sechs Jahre später. In der Folge widmete sich Pestalozzi der Schriftstellerei. 1799 übernahm er die Leitung eines Waisen- und Armenhauses. Ein Jahr später gründete Pesta lozzi sein berühmt gewordenes
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Johann Heinrich Pestalozzi gilt als der Vorreiter der Reformpädagogik.
Erziehungsinstitut, in dem er seine eigene Unterrichts- und Erziehungsmethode entwickelte. Er verfeinerte sie mit Hilfe seiner Mitarbeiter weiter. Die wesentlichen Züge waren eine
natürliche Erziehung und Bildung, bei der sich die Anlagen des Kopfes, der Hände und des Herzens harmonisch entfalteten. Interne Streitigkeiten ruinierten das Institut schließlich, so dass es im Jahr 1827 schließen musste. Pestalozzi zog sich auf sein Landgut zurück und starb zwei Jahre später. Pestalozzi gilt als Vorläufer der Anschauungspädagogik und der daraus entstandenen Reformpädagogik. Sein Ziel war die Volksbildung, die schon im Elternhaus beginnen sollte. Hierfür entwickelte er Lernmaterialien. Außerdem begründete er die moderne Sozialpädagogik. Von seinen anfänglichen Ideen im Geiste Rosseaus distanzierte er sich später aufgrund seiner eigenen Erfahrungen. � ◾
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6 Lankwitz extra
Heinz Rothe: „Ich habe überlebt!“ Zeitzeuge aus Lichterfelde mit zwei Geburtstagen
Der kleine Heinz Rothe mit seinen Eltern. �
I
n diesem Jahr wird er 95 Jahre alt. Doch die merkt man ihm nicht an, kommt er erst einmal ins Erzählen über sein Leben, das an Spannung und Erlebnissen kaum zu überbieten ist. Festgehalten für die Nachwelt hat er seine härteste Lebensphase, die ihn durch Kriegs- und Gefangenschaftsjahre führte, in seinem Buch „Ich habe überlebt!“. Das – inzwischen bis in die Vereinigten Staaten gelangt – macht verständlich, warum er jedes Jahr zweimal Geburtstag feiert: als Tag seiner Geburt den 27. November und als Tag seiner Heimkehr aus sechsjähriger russischer Kriegsgefangenschaft den 4. Mai. Mit fröhlich blitzenden Augen sitzt der Zollrat a. D. Heinz Rothe in seiner gemütlichen Wohnung in der Lankwitzer Seydlitzstraße, an deren Wohnungstür in großen Lettern steht „Ich lebe heute“.
Foto privat
Hier birgt er die Belege seines interessanten, doch nicht immer leichten Lebens, in dem er aber nie seinen Optimismus verloren hat: Ausweise, Bilder, Briefe, Urkunden und Berichte, die ihn zu einem gern gesehenen Gast und mitteilungsfreudigen Zeitzeugen bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen werden lassen. Dabei weiß er das Erlebte bildhaft zu schildern und bringt den Zuhörer der deutschen Geschichte einen guten Schritt näher.
Leichtigkeit wiedergefunden und nimmt mich mit in seine Kindheit in der Lichterfelder Kaserne des Gardeschützenbataillons an der Steglitzer Straße, dem heutigen Gardeschützenweg und Sitz des BND. Hier, wo der Vater als Feldwebel die Bataillonsschmiede leitete und seine Eltern eine Dienstwohnung hatten, wurde Heinz geboren und wuchs zwischen den Soldaten im Kasernenleben auf. Alltäglich war für ihn der Anblick exerzierender Soldaten und Paraden. Korrekte Uniformen und Umgangsformen wurden für ihn selbstverständlich. Die Kaserne, spannender Abenteuerspielplatz für einen Jungen, bot viel Interessantes in Kleiderkammer, Stall und Gelände zu entdecken. Heinz´ Schaukelpferd trug einen echten Sattel, und wenn er einen Sechser für Bonbons aus
Kasernenleben beim Gardeschützen bataillon Bei meinem Besuch erzählt er, der vor fast 100 Jahren Geborene, ein wenig bekümmert, dass er gerade seinen Kleingarten abgegeben hat, weil das Hinknien nicht mehr so geht. Doch schnell hat Heinz Rothe seine
Einsegnung 1936.�
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8 Lankwitz extra dem kleinen Laden gegenüber brauchte, reichte ein vor den Kadetten geträllertes Soldatenliedchen und er war wieder flüssig… Mutters Erziehung war liebevoll, aber streng. Bei den Soldaten leistete sie Bügelhilfe, die das ein oder andere fette Suppenhuhn für den heimischen Herd bescherte.
Lehrjahre 1927, der Vater war inzwischen Beamter, zog die Familie um in ein Zweifamilienhaus der Genossenschaft Lankwitz. Für den kleinen Heinz begann die Schulzeit an der Paul-SchneiderSchule. „Hier habe ich durch meinen gerechten Lehrer Paul Hiller den Grundstock für mein späteres Leben gelegt bekommen und Disziplin gelernt“, erinnert sich Heinz Rothe dankbar. Sprachlich und musisch begabt, kam er bald aufs TannenbergGymnasium (heute Neubau Käthe-Kollwitz-Seniorenheim), wofür die Eltern 15 Reichsmark Schulgeld zu zahlen hatten. Der Familientradition gemäß strebte Heinz die Offizierslaufbahn an. 1939 machte er am 2. März eines der letzten Friedens-Abiture, kam dann zum Arbeitsdienst nach Ostpreußen, wo er seine spätere Frau Lieselotte kennenlernte, die er jedoch erst nach seiner Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1950 wiedersehen sollte. Heinz wurde Offizier: „Schließlich hatten meine Kindheit und mein Elternhaus in einer Zeit, in der das Militär hohes Ansehen ge nossen hat, mein Leben militärisch geprägt“, erklärt er seine damalige Entscheidung.
Kriegswirren Heinz Rothes harter Weg durch die Kriegswirren begann, führte ihn als Infanterist nach Polen, Frankreich und Russland, bis er in Rumänien im August 1944 als Leutnant in Gefangenschaft geriet. Noch heute bezeichnet Optimist Heinz Rothe es als Glück, dass er in der Gefangenschaft eine Musikkapelle gründen durfte, deren Spiel kleine Hafterleichterungen mit sich brachte. Und so baut er als Autor, trotz oder gerade wegen des Erlebten, dieses kleine Wörtchen „Glück“ immer wieder in seine Geschichte ein und weiß es wohl zu schätzen: Sei es, weil er zwar
1944 – einen Monat vor Beginn der Kriegsgefangenschaft.� Foto privat
dreimal, aber nie lebensgefährlich verletzt wurde, oder weil er niemals Folterungen erfuhr und 1950 gesund heimkehren durfte.
Heimkehr und Dienstjahre In Lankwitz fand Heinz die Mutter vor, der Vater war erschossen worden. – Und er fand seine Lieselotte wieder, die er im September 1951 heiratete, und mit der er eine Tochter hat. Mit seiner Frau verbanden ihn viele glückliche Jahre bis zu ihrem Tod im Jahr 2010.
Heinz Rothe heute: beeindruckend als Autor, Zeitzeuge und Mensch.
Nach seiner Heimkehr 1950 begann Heinz Rothe beim Landesfinanzamt als Dienstanwärter. Sein Berufsweg führte ihn schließlich zum Zoll, wo er im gehobenen Dienst zum Spezialisten für Zollwertfestsetzung ausgebildet wurde. Anfang der 60er-Jahre hatte er als Grenzkommissar bereits120 Mann unter sich. Ihr Überwachungsgebiet war die 28 Kilometer lange Grenze von der WaltersdorferChaussee bis zum Teltowkanal. Noch heute trifft Heinz Rothe einige seiner ehemaligen Kollegen beim jährlichen Veteranentreffen wieder. „Da geht es dann hoch her“, verrät der rüstige Zeitzeuge schmunzelnd. In den letzten Jahren vor der Pensionierung war er, nach se
Lankwitz extra 9 ner Dienstzeit als Vorsteher der Grenzkontrollstellen Kladow und Heerstraße, als Sachbearbeiter für Presseangelegenheiten bei der Oberfinanzdirektion Berlin engagiert. Aus seiner Autorentätigkeit gehen Orchesterchroniken, Ostpreußen-Publikation und die Dokumentation „Ring um Berlin“, aber auch zahlreiche Aufzeichnungen, Chroniken und Grenzliteratur als Grundlagen weiterer Bücher hervor. In seinem geschichtlich aussagekräftigen Buch über seine Zeit des Hungerns und der Entbehrungen in Lagern Kasachstans und Sibiriens lernt der Leser die besonnene Weisheit Heinz Rothes kennen. So besitzt das Buch ohne Bitterkeit viele leise, fast philosophische Stellen, die
Mit Historiker Christian Booß (l.) beim Vortrag.
mit einem guten Schuss Optimismus und Humor das rechte Gleichgewicht schaffen und uns einen beeindruckenden Menschen und Zeitzeugen vorstellen.
Das Buch „Ich habe überlebt!“ (16,- Euro) und manch Anekdote hält Heinz Rothe für Interessierte bereit. Näheres unter ☎ 030 – 772 24 51.� ◾ � Jacqueline Lorenz
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Jenseits von Mitte Kulturtag im Süden mit künstlerischen Highlights und besondere Aktionen
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m Sonntag, den 14. Juni, veranstalten 15 Kulturinstitutionen aus Steglitz-Zehlendorf zum zweiten Mal den Kulturtag im Süden. Unter dem Thema „Jenseits von Mitte“ präsentieren sie ganztägig die kulturelle Vielfalt des Bezirks in zahlreichen Ausstellungen, Workshops, Führungen, Hörspiel-Parcours, Performances, Lesungen und Konzerten. Der Süden ist weit mehr als nur eine geografische Richtung und hat als Sehnsuchtsort bis heute nichts von seiner starken Anziehungskraft verloren. Seit jeher führt der Weg gen Süden ins Unbekannte und Experimentelle. In diese Himmelsrichtung ziehen die Wagemutigen und Abenteurer, um Neuland zu entdecken sowie Erkenntnis zu finden. Der Süden ist eine mythische Region von illustrer Exotik, opulenter Vielfalt, sonniger Leichtigkeit und arkadischer Schönheit. Gerade jenseits der Mitte, die alle Aufmerksamkeit der Masse an sich zieht, gerade im vermeintlich Verborgenen am urbanen Rand entfaltet sich im Stillen eine Kreativität von großer Wirkungskraft. So auch im Südwesten Berlins.
Über 50 Programmpunkte Steglitz-Zehlendorf ist zwar geografisch ein Randbezirk von Berlin, hat jedoch zahlreiche renommierte Kultureinrichtungen mit zum Teil überregionaler Bedeutung. Ob Theater, Schloss, Domäne, Garten, Museum oder Kirche – für einen Tag im Juni schließen sich 15 Einrichtungen unterschiedlichster Art zusammen, um einen konzentrierten Einblick in die hohe Qualität und große Bandbreite ihres kulturellen Engagements zu geben. Jede der teilnehmenden Institutionen zeigt am Kulturtag im Süden nicht nur ihr aktuelles Programm, sondern veranstaltet zusätzlich speziell für diesen Tag künstlerische Highlights und besondere Aktionen – insgesamt über 50 größtenteils kostenlose Programmpunkte für jedes Alter.
So können Flaneure im Schloss Glienicke in die Gefühlswelt des 19. Jahrhunderts eintauchen, HobbySprayer Graffitis im AlliertenMuseum gestalten, Filmenthusiasten das Culinarische Kino der Domäne Dahlem besuchen, Kinder im Schlosspark Theater den Karneval der Tiere erleben, Schatzsucher am Geo-Caching im Botanischen Garten teilnehmen, Bastler Gabel-Häkeln im Museum Europäischer Kulturen ausprobieren, Nachtschwärmer Latin-Swing in der Petrus-Kirche lauschen, Architekturfans von der Schwartzschen Villa aus urbane Strukturen erkunden, Schützen Bogen im Museumsdorf Düppel bauen und vieles mehr. „Ich freue mich sehr über diesen Höhepunkt Mitte Juni“, so die Bezirksstadträtin Cerstin RichterKotowski. „Denn wie schon beim ersten erfolgreichen Kulturtag im vorigen Jahr wird deutlich, wie kulturell hochwertig und stark der Bezirk aufgestellt und wie wichtig die Vernetzung und Zusammenarbeit der Kulturinstitutionen untereinander ist. Dadurch können die EinwohnerInnen von Steglitz-Zehlendorf ihren eigenen Bezirk neu entdecken; und Besucher aus anderen Bezirken haben den perfekten Anlass für einen Ausflug in den Südwesten Berlins.“ Das detaillierte Programm finden Sie unter www.kultur-steglitz-zehlendorf.de.� ◾
Lankwitz extra 11
Neues VHS-Sommerprogramm Für alle, die sich auch in der warmen Jahreszeit weiterbilden möchten
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as aktuelle Sommerprogramm der VHS gibt es mit „Freedom Yoga” auch einen GesundSteglitz-Zehlendorf für die Monate Juni heitskurs in englischer Sprache. bis August 2015 liegt in den Häusern der Wer die Wahl hat, hat die Qual: Im Bereich FremdVHS, den Bibliotheken und sprachen kann man zwietrachten Sie Ihre n Garten doch einmal s verlängerte weiteren Auslageschen 18 Sprachen von s Wohnzimmer bekannten . Alt-Griechisch bis Türkisch stellen im Bezirk bereit. Neben den gewohnten Angeseinen Favoriten aussuboten der VHS gibt es wieder chen. Englischkenntnisse Victor-Gollancz-Vo die Gelegenheit, etwas Beverbessert man zum Beilkshochschule Steglitz-Zehlend orf sonderes auszuprobieren. Im spiel mit einem GrammatikRahmen der Jungen VHS gibt kurs, der den Zugang zum 11. Som merpro gram m es den Theaterworkshop „Wir Thema über ein Märchen Juni – Au gust 2015 sind Manga”, bestehend aus findet. Oder man schaut Improvisation, Tanz und Gesich die Texte einiger dänisang. Für junge Leute mit scher Volkslieder näher an und singt später die Lieder Spaß an kreativer Technik gemeinsam. ist ein Mosaik-Workshop gedacht. Hier lernt man die In Unternehmen, InstitutioKunstform des Mosaiklenen oder Behörden wird der Victor-Gollancz-Vol kshoch schule Stegsowie gens mit Fliesen das Umgang mit Daten immer litz-Zehlend orf abschließende Verfugen. wichtiger für die Entwicklung und somit zu einer straDie Vielfalt der Farben tegischen Ressource. Mit „Data und Materialien lässt inwww.vhssz.de Mining” („Daten schürfen“) erdividuelle Kunstwerke entstehen. hält man ein praxisbezogenes Die Gesundheitsbildung lockt mit Angeboten im Grundwissen zur Datenanalyse und kann daFreien, zum Beispiel „Qi Gong am Morgen” auf der mit Muster und Trends aus großen Datenmengen Wiese vor der VHS oder Nordic-Walking. Erstmalig ablesen. ◾
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12 Lankwitz extra
40 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lichterfelde Sommerfest und Tag der offenen Tür am 20. Juni
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ntsetzte Schreie – die Wohnung brennt und der Weg hinaus ist bereits durch Flammen abgeschnitten. Zum Glück ist die Feuerwehr schnell zur Stelle und mit dem Sprung in das Sprungpolster entkommt der Bewohner dem Feuer. Anschließend beginnen die Feuerwehrmänner und -frauen, den Brand zu löschen.
Übung am Steigeturm
Mal war es glücklicherweise nur eine Übung der Freiwilligen Feuerwehr Lichterfelde, bei der eine Puppe auf das Sprungpolster
fiel. Regelmäßige Übungen sind Szenen, wie sie im Alltag der unabdingbar, denn im Ernstfall Berliner Feuerwehr immer wie- muss das Team funktionieren der vorkommen. Doch dieses und jeder Handgriff sitzen. Die
Übung findet am Steigeturm statt, an dem mehrere Maueröffnungen Wohnungsfenster simulieren. Der Steigeturm ist ein historisches Relikt, an dem ursprünglich die Feuerwehrschläuche nach einem Einsatz getrocknet wurden. Gleichzeitig wurden hier Übungen mit Hakenleitern abgehalten. Da die modernen Feuerwehrschläuche nicht mehr getrocknet werden müssen, wird er heute für Übungen genutzt. Eine arbeitserleichternde Errungenschaft ist auch das Sprungpolster. Für den Einsatz des früheren Sprungtuchs
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14 Lankwitz extra wurden 16 Feuerwehrleute benötigt, die es hielten und auf ein Kommando hin stramm zogen. So wurde viel Personal gebunden. Das Sprungpolster hingegen bläst sich innerhalb weniger Sekunden von selbst auf und federt Sprünge auch aus großer Höhe gut ab.
Unterstützung für die Berufsfeuerwehr Für die Berliner stehen neben der Berufsfeuerwehr noch ca. 60 Freiwillige Feuerwehren bereit. Sie rücken aus, wenn die Kräfte der Berufsfeuerwehren anderweitig gebunden sind oder wirken bei Großeinsätzen unterstützend. So gab es in den letzten Wochen bei Sturm eine Menge zu tun, erzählt Ulrich Müßig, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Lichterfelde. . Auch zu Silvester sind die Freiwilligen immer wieder gefragt. Insgesamt werden über das Jahr verteilt zwischen 100 und 150 Einsätze gefahren. Die 1975 gegründete Freiwillige Feuerwehr, die ihr Domizil in der
Die Löschhilfeleistungsfahrzeuge sind bestens ausgestattet.
Goethestraße in Lichterfelde Ost hat, war schon bei einigen spektakulären Einsätzen dabei. Beispielsweise beim Einsturz der Kongresshalle im Jahr 1980, dem Zugunglück in Wannsee 1993 oder den Hochwassern an Elbe und Oder. Bei ihrer Gründung
Der Freiwilligen Feuerwehr Lichterfelde stehen drei Einsatzfahrzeuge zur Verfügung.
im Jahr 1975 war die Freiwillige Feuerwehr noch in Wannsee beheimatet. Als die dortige Feuerwache umgebaut wurde, quartierte man die Freiwillige Feuerwehr „vorübergehend“ nach Lichterfelde aus. Dort blieben sie bis heute.
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Einsatz des Sprungpolsters bei der Übung zur Personenrettung aus einer brennenden Wohnung.
Professionelle Einsatzfahrzeuge Für ihre Arbeit stehen den Lichterfeldern zwei Löschhilfeleistungsfahrzeuge und zwei Katastrophenschutzfahrzeuge zur Verfügung. Die Fahrzeuge sind vielfältig ausgestattete – mehrere Leitern, Schläuche, Sprungpolster, eine sogenannte Schnellangriffseinrichtung (Gummischlauch für kleine Brände z. B. Auto oder Müllcontainer), Werkzeug um eingeklemmte Personen aus Autos zu retten und vieles mehr. Pro Fahrzeug müssen sechs Feuerwehrleute an Bord sein. Davon fahren zwei schon voll ausgerüstet mit Atemschutzmaske und Atemluftflaschen und sind vor Ort sofort einsatzfähig, die zwei anderen rüsten sich am Einsatzort blitzschnell aus. Außerdem ist ein verantwortlicher Staffelführer und natürlich der Fahrer dabei. Die Fahrzeuge stammen von der Berufsfeuerwehr und werden an die Freiwillige Feuerwehr abgegeben, wenn die Berufsfeuerwehr neue und moderne Einsatzfahrzeuge bekommt. Mit den City LHFs und den beiden KatSchutz-Fahrzeugen, die die Freiwillige Feuerwehr
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derzeit nutzt, ist Wehrleiter Ulrich Müßig sehr zufrieden. Sie sind relativ kurz und können gut rangieren. Allerdings gibt es durch rücksichtslos parkende Autofahrer auch für diese Fahrzeuge manchmal kein Durchkommen.
Umfassende Ausbildung fürs Ehrenamt Die Freiwillige Feuerwehr Lichterfelde hat derzeit 23 Mitglieder, darunter drei Frauen. Diese erledigen genau den gleichen Job wie die Männer. Vorausset zung für eine Mitgliedschaft sind körperliche Fitness, die Fähigkeit, Atemschutzausrüstung zu tragen, ein einwandfreies Führungszeugnis und Teamfähigkeit. Die Ausbildung ist umfangreich: Zunächst zwei Jahre lang Schulung in der Feuerwehrschule in Berlin-Schulzendorf. Diese wird allerdings nebenberuflich absolviert und mit einer Prüfung abgeschlossen. Auch anschließend sind laufende Weiterqualifizierungen und Schulungen Pflicht. Die Freiwilligen Feuerwehren arbeiten rein ehrenamtlich. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, sie
zur Teilnahme bei Einsätzen freizustellen. Hierbei gilt der Kündigungsschutz. Viele Arbeitgeber haben Verständnis dafür – denn ein Brand oder andere Unglücksfälle könnten auch einmal sie selbst betreffen.
Einladung zum Tag der offenen Tür Am Tag der offenen Tür, der am 20. Juni von 12 bis 18 Uhr stattfindet, werden im Stundentakt Übungen gezeigt. Auch die Jugendfeuerwehr, an der zur Zeit 15 Kinder ab 10 Jahren und Jugendliche teilnehmen, beteiligt sich hierbei. Es wird eine Ecke mit Erste-Hilfe-Demonstrationen geben, Kinder können eine Wasserspritze betätigen und Sie können vieles über die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr und Brandschutz erfahren. Für Bratwürste, Getränke und ein reichhaltiges Kuchenangebot ist ebenfalls gesorgt. Sie sind herzlich eingeladen, vorbeizuschauen! � ◾ Freiwillige Feuerwehr Lichterfelde Goethestraße 7 12207 Berlin
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Es ist sicher…
„Carpe diem“ heißt es bald für Horst Spranger „Er hat blaues Allianzblut in den Adern und den Adler auf der Stirn“, beschreibt ihn ein Kollege. Doch dann geht Horst Spranger – einer, der immerhin 43 Jahre dabei ist – gerade in diesem Jahr in Ruhestand, in dem seine langjährige Partnerin, die Allianz Versicherungs-AG, ihren 125. Geburtstag feiert. Deren vollstes Vertrauen genießt er seit Jahren. Und doch wendet sich der 67-jährige Versicherungskaufmann und Allianz-Generalvertreter aus Lichterfelde-Ost sofort einer deutlich Jüngeren zu: 37 Jahre ist sie alt, temperamentvoll, mit schnittiger Fi Bald geschafft: vom Schreibtisch auf die Piste
gur und rotem Lidstrich. Eben etwas ganz Besonderes, ein Unikat, seine Harley-Davidson, Baujahr 1978. Zum 75. Bestehen
des amerikanischen Unternehmens tauchte sie auf und fand bei Spranger Unterschlupf. „Nun hab´ ich endlich mehr Zeit für
Lankwitz extra 19 sie“, freut sich der Ruheständler in spe, der mit seiner Agentur den größten Privatkundenbestand Nord-Ost-Deutschlands betreute. Zum Skilaufen allerdings, seinem zweiten großen Hobby, wird er das Power-Paket wohl nicht mitnehmen; da setzt er auf seine Familie, die ihm wichtiger ist. Ein wenig Wehmut wird aber am 30. Juni mit dabei sein, wenn es soweit ist, den Staffelstab an seine Nachfolger, zwei von ihm bestens angelernte Versicherungsfachleute, weiterzugeben. Seine Kunden werden ihn vermissen. „Am Anfang bin ich noch von Tür zu Tür gegangen und habe bei potentiellen Kunden geklingelt, um sie zu gewinnen. Doch dann klingelten sie bald bei mir“, erklärt er ihr jahrelanges Vertrauen und sein Ansehen in der Branche. Dass sie den Versicherungsmann ihres Vertrauens auch nachts persönlich an den Telefonhörer bekamen, erklärt wohl diesen Erfolg. „Ich habe immer ein offenes Ohr für ihre privaten Sorgen und Nöte gehabt, das war neben sauberer und zuverlässiger Arbeit für mich selbstverständlich“, beschreibt Spranger seine Tätigkeit, die vier Bürokräfte unterstützten. Diese Arbeit war es auch, die ihm „nach etlichen Lehrjahren mit Höhen und Tiefen“ zu der hervorragenden Menschenkenntnis verhalf, die er heute besitzt.
Und so ist er dankbar, dass er einst die Ausbildung zum Versicherungskaufmann antrat. Er, der eigentlich lieber KFZ-Mechaniker geworden wäre. – Doch die Worte seiner Mutter„du hast das Haus sauber verlassen und betrittst es auch sauber wieder“, verhinderten dies. Schließlich kam er aus einem sauberen Haus: Großvater war Apotheker und Erfinder, der Vater Laborant. Stolz ist Horst Spranger auf das Familienwappen, das als Siegel in seinem Schreibtisch schlum Mit einem besonderen Geschenk hat sich der Versicherungskaufmann bereits Ende des Jahres auch von den Berlinern aus dem Berufsleben verabschiedet: Aus seinem Lichterfelder Garten stammte die 25 Meter hohe Tanne, die als Weihnachtsbaum am Breitscheidplatz von sich und ihrem Spender weit über Berlin hinaus reden machte. Dennoch kann Horst Spranger auch zukünftig Schatten finden, wenn er ihn sucht. Denn in seinem gepflegten Garten wächst eine Anzahl weiterer Nadelbäume, die von einer fernen Zukunft als Weihnachtsbaum träumen. Sie gebührend zu pflegen, dürfte
Tragen einen großen Namen: Siegel und
mert, gleich neben der eisernen Reserve der einst berühmten„C.C. Spranger´s Zug- und Heilsalbe gegen Hieb- und Stichverletzungen“. Die hatte der Großvater um 1900 erfunden, und sie wurde in Krieg und Haushalt gleichermaßen erfolgreich eingesetzt, da sie schnelle Heilung brachte. Horst Spranger rührte die Wundersalbe zusammen mit seiner Tante vor Jahren noch einmal nach altem Rezept an und nutzt sie nun für den Hausgebrauch und als besondere Gabe für Freunde.
Salbe
der Ruheständler nun genügend Muße finden. Doch zuvor, bevor es für ihn endlich „Carpe diem“ heißt, erwartet ihn sein großer Auftritt in einer Lokalität gleichen Namens: Bei seiner rauschenden Verabschiedung werden der AllianzVorstand sowie Familie, Freunde und Bekannte mitfeiern, für die er sich zukünftig mehr Zeit nehmen will. In diesem Sinne… Carpe Diem! ◾ Jacqueline Lorenz
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Grüne Oase für kleine Gärtner Die Gartenarbeitsschule Steglitz-Zehlendorf Ortstermin am Teich: Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski mit dem Leiter der Gartenarbeitsschule Ulrich Schüttler.
L
ernen mit allen Sinnen und dabei Spaß und Bewegung haben: Das ist Ziel der 12 Berliner Gartenarbeitsschulen, von denen die in direkter Nachbarschaft zum Bäkepark gelegene und in den 50er-Jahre gegründete Gartenarbeitsschule Steglitz-Zehlendorf eine ist. Hier, an der Lichterfelder Haydnstraße 20, finden Kita- und Schulkinder reichlich Gelegenheit zum Säen, Pflanzen, Jäten, Ernten und Imkern, können dabei für kurze Zeit das Stadtleben vergessen, das nur wenige Meter weiter am Hindenburgdamm tobt. Zwischen Biene, Schmetterling und Co. bekommen alle Sinne beim Bewirtschaften eines eigenen Beetes etwas zu tun: Das Summen der Bienen, das Gefühl feuchter Erde zwischen den Fingern, Kräuterduft und der Geschmack saftiger Tomaten und süßen Honigs lehren die kleinen Gärtner mehr als es manches Schulbuch vermag.
Von der Aussaat bis zur Ernte Auf zehn Parzellen, die jeweils in vier Quadrate eingeteilt sind, freunden sich die kleinen und großen Gärtner/innen quasi direkt vor der Haustür mit der Natur und deren Produkten an. Sie pflanzen und legen an, ganz nach ihren Vorstellungen und Wünschen. Täglich in der Kernzeit von 8 – 14 Uhr ist die Gartenarbeitsschule geöffnet, aus den umliegenden Kita- und SchulEinrichtungen herrscht dann reger Andrang, besonders bei schönem Wetter. Themenbezogenes Lernen erfolgt dabei spielerisch, ganz nebenbei, bei Regen auf der überdachten Veranda als Klassenzimmer. Doch es heißt auch hier für die kleinen Leute, Regeln einzuhalten. So sind Wege zu nutzen, Ballspiele auf die dafür vorgesehene Wiese unter
Lankwitz extra 21 den zahlreichen Nussbäumen zu verlegen, das Bienenareal ist nur mit Imker zu betreten und Fahrräder sind am Eingang abzustellen. – Doch gleich nebenan liegt ein öffentlicher Spielplatz. Was sind Frühlingsblüher? Welche Tiere leben im Kompost oder im Teich? Und welche Gehölze gibt es überhaupt? Diese und viele andere Fragen finden ihre Antworten beim Arbeiten an den Beeten von der Aussaat bis zur Ernte. Eine Idylle, in der viele verschiedene Singvögel zu Hause sind und sogar ein Habichtpaar seinen Horst bewohnt. – Die kläglichen Reste einer Taubenmahlzeit finden sich unter einem jungen Kirschbaum, auch das gehört zur Natur dazu. Und die Baumscheiben der Pappel, die der letzte Sturm knickte, dienen jetzt als urige Sitzmöbel unter freiem Himmel. Auf dem behindertengerechten Hochbeet wachsen Kräuter und Duftveilchen nebeneinander, besonders beliebt bei den sehbehinderten jungen Besuchern aus der Steglitzer Johann-August-Zeune-Schule. An der Totholzhecke gibt es immer etwas zu tun, und die Bienen von „Schul imker“ Uwe Sommer sind nicht nur wegen ihres schmackhaften Honigs beliebt. Der ehemalige
Lehrer bietet im Rahmen seiner gemeinnützigen Gesellschaft für Naturschutz interessante und beliebte Workshops; auch in den Ferien, mit Honigfrühstück und Zauberstabbasteln. Projekttage für alle Schulstufen mit Zeichnen, Schreibwerkstatt, Fotografieren und Plastizieren werden in der Gartenarbeitsschule zu einem Erlebnis für Lehrer und Schüler. Sogar am Wochenende sieht man engagierte Lehrer und Eltern, die auf dem Gelände noch notwendige Vor- oder Nacharbeit leisten. So wie Tile vom Elterninitiative-Kinderladen in der Stindestraße. Sie erzählt zwischen Johannisbeerstrauch und Pfirsichbäumchen: „Ich bin durch meinen Sohn dazu gekommen und jetzt bereits seit fünf Jahren dabei, freue mich immer wieder, auf diese Oase zu kommen.“ An diesem strahlenden Sonntag setzt sie vorgezogene Bohnen und zeigt der kleinen Marieke, die zuerst nur zögernd in die feuchte Erde fasst, wie sie das Gemüse richtig pflanzt. Zubehör kann Tile in dafür vorgesehenen Räumen unterstellen. Lagerfeuer-Schwaden ziehen über die Beete, bei Stock- und Fladenbrot wird der Frühling gefeiert.
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22 Lankwitz extra
Hand in Hand für die Zukunft der Schule Das rund 10.000 Quadratmeter große naturbelassene Gelände des Bezirks leitet seit dem Jahr 2012 der Lehrer Ulrich Schüttler, der in der Integrierten Sekundarstufe der Max-von-LaueOberschule Mathematik und Englisch unterrichtet. Mindestens viermal in der Woche ist er vor Ort in der Gartenarbeitsschule, denn es gibt immer etwas zu tun. Dabei trägt er stets als mobiles Büro seine überdimensionale Ledermappe mit sich. Organisieren, koordinieren, Konzepte erstellen, Reparaturen und Baumaßnahmen beaufsichtigen und in Auftrag geben, aber auch beraten und erklären; Erfahrungen aus seiner Zeit als Leiter einer Schülerfirma an der ehemaligen Paul-Braune-Schule kommen ihm da zugute. „Es fehlt hier einfach ein fest angestellter Gärtner“, erklärt Schüttler, „zum Glück haben wir aber unseren ehrenamtlich tätigen Herrn Burggalla und engagierte MAE-Kräfte, wenn auch nur befristet eingesetzte und zu wenige.“ Burggalla, den ehemaligen Landwirt, der beim Anlegen der Parzellen und Pflanzen wichtiges Fachwissen einbringt und den Schüttler schon lange kennt, will er nicht mehr missen auf dem Gelände. Ebenso wenig die Lehranstalt für Gartenbau und Floristik Güterfelde e. V. (LAGF), deren Auszubildende des 2. Lehrjahres ihn bei der Umsetzung des Konzeptes zum weiteren Ausbau des Geländes begleiten. Das neue Schild am Eingang der Gartenarbeitsschule ist eine Spende der Plakatmaler der „Helmut Ziegner Berufsbildung“.
Bohnensetzen will gelernt sein.
Nach der Gartenarbeit Spaß am Lagerfeuer für Groß und Klein.
Hand in Hand arbeite die Gartenarbeitsschule auch mit dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf zusammen, welches gutwillig Unterstützung leiste, obwohl die Gelder knapp sind, betont Schüttler. Das Grundstück der Gartenarbeitsschule gehört zum Fachvermögen des Bereichs Jugend, Gesundheit, Umwelt und Tiefbau und somit zum Ressort von Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto. Der Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur, Sport und Bürgerdienste Cerstin Richter-Kotowski untersteht dagegen die Gartenarbeitsschule. Beide Stadträtinnen schauen von Zeit zu Zeit vorbei und zeigen sich gesprächsbereit. Einig sind sie sich darin, dass„die Gartenarbeitsschule die einzigartige Möglichkeit bietet, Stadtkinder niedrigschwellig an die Natur heranzuführen.“ Als 2012 Wasserhähne und Leitungen durch Vandalismus demontiert waren, sah es schlecht aus mit der Wasserversorgung für die Anlage. Doch mit Hilfe des Bezirksamtes konnten ein Tiefbrunnen gebohrt, unterirdische Anschlüsse gelegt und das Toilettenhaus gebaut werden. Auch Strom gibt es jetzt auf dem Gelände, so dass man unabhängiger vom Tageslicht ist. Aber es gibt noch viel zu tun: Derzeit werden Trockenmauer, Hochbeete und Sitzecken gebaut, das Gelände wird weiter erschlossen. Und der Teich, in dem sich Brandmäuse eingenistet haben, bedarf der Renaturierung. Mit dem Engagement aller Beteiligten und Unterstützer dürfte aber auch das geschafft werden – zum Wohle kleiner Gärtnerinnen und Gärtner im Bezirk. Weitere Informationen unter www.gartenarbeitsschulen.de und www.die-schul-imker.de. � ◾ � Jacqueline Lorenz
Lankwitz extra 23
Lernen in der Natur Von Bienen und Zauberstäben
K
inderlachen, Toben, Rennen – eine Schulklasse ist auf dem Gelände der Gartenarbeitsschule SteglitzZehlendorf an der Haydnstraße unterwegs. Das ist Absicht, denn hier ist auch die Schulimkerei untergebracht. Der Hobbyimker und pensionierte Lehrer Uwe Sommer ruft die Kinder an einen großen Tisch. Heute wird gezaubert. Dazu werden die Grundschüler in Gruppen eingeteilt. Diese gehen gemeinsam los und schneiden aus den Büschen entlang der Zäune � Zauberstäbe. Später werden zu sein. Neu ist die Einrichtung die Kinder säen – viele erstmals eines Erlebnisgartens, bei dem Kinder mit allen Sinnen einen in ihrem Leben. Garten erfahren können. Hier Idyll in der Großstadt wird es einen Tastgarten, einen Schnuppergarten und einen Stadtkindern die Natur näher zu Barfußpfad geben. bringen – das ist das Anliegen von Uwe Sommer, der vor eini- Lernen einmal anders gen Jahren fand, dass es auf dem Gelände an der Haydnstraße ru- Die Kinder suchen währenddeshig war – zu ruhig. Seine Idee von sen eifrig nach dem perfekten der Schulimkerei konnte er dank Zauberstab. Sie vergleichen, der Zustimmung des Bezirk- kritisieren, suchen erneut… Mit samts verwirklichen. Geld gab Feuereifer erobern sie den Gares allerdings nicht – dafür plün- ten und der Spaß ist ihnen deutderte er seine Pensionskasse. lich anzusehen. Uwe Sommer Auf dem 10.000 Quadratmeter bietet auch Ferienbetreuung an. großen Garten, der von Hecken Die Nachfrage ist so groß, dass umgeben ist, blühen Blumen. eine rechtzeitige Anmeldung Bäume, Büsche und Steine wur- unbedingt erforderlich ist. In den zu malerischen Ensembles Zusammenarbeit mit dem Imzusammengestellt. Vogelge- kerverein Zehlendorf e. V. wird zwitscher, herumschwirrende auch ein FamilienImkerKurs anInsekten – hier ist Natur pur und geboten. Hierbei wird das Verdie Großstadt scheint weit weg halten der Bienen und die Kunst
Foto: Jacqueline Lorenz
des Honigerntens an mehreren Terminen vermittelt.
Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas An die sieben Bienenvölker, die auf dem Gelände untergebracht sind, dürfen die Kinder nicht herangehen. „Kinder sind oft unruhig“ – so Uwe Sommer – „das macht sie für die Arbeit mit Bienen ungeeignet.“ Um mehr Verständnis für die nützlichen Insekten und ihre Lebensweise zu wecken, bieten die Schulimker Bienen-AGs an Schulen an. Sie informieren in Kitas und Schulen über die Bedeutung der Bienen und Naturschutz. Auch Imkerkurse können in der SchulImkerei absolviert werden. � ◾ Die Schul-Imker Haydnstraße 20, 12203 Berlin www.die-schul-imker-de
24 Gesundheit
Gegen Husten hilft „Teufelsdreck“ Aus Großmutters Hausapotheke
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is vor wenigen Jahren wurde in den ländlichen Apotheken der Lüneburger Heide noch der „Teufelsdreck“ verkauft. ,,Asa foetida“ stand auf den braunen Glasgefäßen – das heißt , „Stinkendes Harz“. Es waren gekrümmte Stangen, die fürchterlich stanken und die gegen Hysterie gekaut werden sollten. Der „Teufelsdreck“ unserer Zeit ist aber das ,,süße Harz“, im Allgemeinen auch als „Süßholz“ bekannt. Ursprungsland des Süßholzes ist Persien, und von dort kamen viele Heilkräuter in unsere europäischen Länder. Aus diesem Süßholz wird, nachdem man seinen Saft eingedickt hat, die Lakritze gewonnen – und eben jene nennen die Kinder ,,Teufelsdreck“. Lakritze ist ein vorzügliches Hustenmittel und beseitigt das Kratzen im Hals. Sein Saft, mit Speichel vermischt, wirkt lindernd auf die gereizten
Rachenschleimhäute und verhindert das Ansiedeln von Eiterbakterien auf den Mandeln (Angina).
Wenn die Harnwege entzündet sind Das hilft gegen Harnbrennen: Mische eine Tasse starken Tee mit Milch und Zucker in ein großes Glas kaltes Wasser. Trinke das dreimal täglich in einem Zug aus – das Brennen vergeht bald. Männer, die unter Harnbrennen leiden, sollten ein längliches Gefäß mit lauwarmem Baum-oder Olivenöl füllen und ihr Glied darin baden. Bei Blasenkatarrh helfen Tees und Säfte von folgenden Pflanzen: Knoblauch, Basilikum, Sellerie, Kirschsaft, Fencheltee, Erdbeersaft und Taubnessel-Tee.
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So vertreibt man den Hexenschuß Salbei- und Rosmarinkräuter in einen Kochtopf geben und mit siedend heißem Wasser übergießen. Die schmerzende Stelle über den aufsteigenden Wasserdampf halten und anschließend mit trockenem Flanelltuch kräftig reiben. Oder: Meerrettich zerstampfen, mit heißem Wasser Brei anrühren und auf die Schmerzstelle verteilen.
Das hilft bei Rheumatismus Wenn die feuchte Novemberluft durch alle Ritzen kriecht, meldet sich so manches Zipperlein, Rheumatismus oder Hexenschuss. Oma half dem Opa damit, dass sie die schmerzenden Stellen mit heißem Branntwein oder Rum einrieb. Und dass dabei auch ein Schlückchen für Opa abfiel, war ihm ein kleiner Trost. Auch eine Einreibung mit Melissengeist, heiß gemacht, und dann mit einem Kaninchen- oder Katzenfell abgedeckt, wirkt immer wieder wahre Wunder.
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Foto: Simone Voigt / Shutterstock
Viele Bauern sammeln auch heute noch frisches Moos, hüllen es in Leinensäckchen und wärmen es auf dem Herd an. Auch die Wolle von einem frisch geschorenen Schaf, in Schnaps getränkt, angewärmt und in Leinenbeutel eingenäht wirkt, auf die kranke Stelle gelegt, schnell und nachhaltig. Doch welcher Städter hat heute schon ein Schaf? – Überall gibt es jedoch Reformhäuser! Man kaufe ein Pfund Weizenkleie, verrühre sie mit Wasser unter Beigabe von zwei Gläsern Schnaps zu einem heißen Brei, fülle ihn in Leinen und lege ihn auf!�◾ PRAXIS FÜR POTENZIALENTFALTUNG
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Blick fürs Detail – Blüte unter der Lupe.
Rein ins Grüne – raus in die Stadt Langer Tag der StadtNatur am 20. und 21. Juni 2015
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erlin ist die Hauptstadt der Vielfalt – der Artenvielfalt. Am 20. und 21. Juni 2015 können das Interessierte beim Langen Tag der StadtNatur wieder hautnah erleben. Ob versteckte Stadtoasen oder tierischwilde Nachbarn: An der Seite von mehr als 200 Experten gibt es auch in diesem Jahr allerlei zu entdecken. Die Stiftung Naturschutz Berlin präsentiert innerhalb von 26 Stunden rund 500 StadtNatur-Veranstaltungen. Ein Besuch lohnt sich immer: Fachkundige Führungen und spannende Mitmach-Aktionen stehen 26 Stunden lang auf dem Programm. Einige Highlights: Für Singles mit Sinn für die Natur findet ein Speed-Dating statt. Wer seinen Speed-Dating-Partner
Die Natur rückt näher – auch der Fuchs wartet auf den Bus.� Foto: Florian Möllers
interessant findet, kann sich mit ihm/ihr auf StadtNatur-Reise begeben. Neu sind auch die Bustouren mit den Bezirksbürgermeistern, die den Besuchern
grüne Highlights ihres Bezirkes präsentieren. Mit Derk Ehlert, dem Wildtierexperten des Senats, kann man per Schiff Neuköllns wilde Ufer entdecken. Einige Gärten, Hinterhöfe und Naturareale öffnen auch in diesem Jahr nur für den Langen Tag der StadtNatur ihre Pforten. Neben den vielen neuen Angeboten werden aber auch die Publikumslieblinge des letzten Jahres wieder dabei sein. Der Lange Tag der StadtNatur 2015 beginnt am Samstag, dem 20. Juni, um 16 Uhr und endet am Sonntag, dem 21. Juni, um 18 Uhr. Das gesamte Programm sowie Informationen zu Platzreservierungen und Tickets finden Sie unter www. langertagderstadtnatur.de � ◾
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