Lichterfelde West Journal - Februar/März 2024

Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

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Februar/März Nr. 1/2024

Lichterfelde West Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

Künftig Personenverkehr auf der Goerzbahn? Abgeordnetenhaus beschließt Finanzierung des Testbetriebs

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Künftig Personenverkehr auf der Goerzbahn? Abgeordnetenhaus beschließt Finanzierung des Testbetriebs

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Impressum

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11. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de

och sind die Gleise der Goerzbahn – bis auf wenige Ausnahmen – im Dornröschenschlaf. Das könnte sich ändern, denn nachdem sich Akteure aus Wirtschaft und Politik, darunter Silvio Schobinger vom Goerzwerk und Christian Goiny/CDU, für die Nutzung der Trasse für die Personenbeförderung eingesetzt hatten. Neuland wird dadurch nicht betreten, aber eine lange Pause

© Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lichterfelde West Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe

April/Mai Nr. 2/2024

Anzeigen-/Redaktionsschluss: Erscheinung:

29.02.2024 01.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lichterfelde West Journals

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Lichterfelde West Journal Goerzallee ist stauanfällig. Für diese Verkehrswende in Lichterfelde hat das Abgeordnetenhaus am 6. Dezember 2023 Ausgaben in Höhe von vier Millionen Euro für das Jahr 2024 und fünf Millionen für 2025 sowie Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von jeweils fünf Millionen Euro für die Jahre 2024 und 2025 vorgesehen, teilte der Verein Märkische Kleinbahn mit, der sein Vereinsgelände auf dem Bahnhof Schönow hat.

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Kleine Geschichte der Goerzbahn

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Verlauf der Goerzbahn vom Bahnhof Lichterfelde West über den Dahlemer Weg bis zum Teltokanal.� Map data © OpenStreetMap contributors

beendet. Schon in den Anfängen der Goerzwerke konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwischen Lichterfelde West und Schönow mit der Goerzbahn

zu ihren Arbeitsplätzen fahren. Diese geplante Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs ist dringend notwendig, denn die Verbindung mit Bussen zur

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Der Bahnverkehr zwischen Schönow und Lichterfelde West – anfangs waren es noch Pferdebahnen – begann im Jahr 1905 mit der Zehlendorfer Eisenbahn- und Hafen AG (ZEUHAG). Seit 1915 fuhr dort die erste Dampflokomotive. Im gleichen Jahr kam der Unternehmer Carl Goerz aus Friedenau nach Schönow und baute dort im großen Stil. Das Werk in Friedenau war zu klein für die wachsenden Anforderungen an sein Unternehmen. 1918 übernahm das Goerzwerk die ZEUHAG als Tochtergesell über re h 50 Ja

Öffungszeiten: Mo - Sa 10-13 Uhr Mo - Do 15-18 Uhr

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schaft. Schon bald wurden nicht nur Roh- und Baustoffe transportiert. Auch die Mitarbeiter nutzten die Bahn, um zu ihren Arbeitsplätzen und zurück in die Stadt zu kommen. Die Geschwindigkeit der damaligen Züge betrug 45 km/h. Es gab zu der Zeit noch den „Nordbahnhof“, der am Dahlemer Weg etwa in Höhe der Schubertstraße lag, von der ein Fußweg zum Dahlemer Weg führt. Die Bahn wurde mittlerweile nur noch Goerzbahn genannt. Nach dem Versailler Vertrag nach Ende des Ersten Weltkriegs fusionierten die Goerzwerke

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Seit 1995 fuhren die Bahnen mit Rücksicht auf die Anwohner am Dahlemer Weg nur noch 10 km/h. Gelbe Rundumleuchten warnten vor den herannahenden Zügen, so konnte auf Warntöne verzichtet werden. Bis zum Sommer des Jahres 2018 herrschte noch Bahnverkehr auf der Strecke. Die Züge transportierten Autoteile für Ford, die man an der Goerzallee fertigte und die von dort aus die Reise ins Werk in Köln antraten. Dann kündigte das Unternehmen den Vertrag mit der Bahn. Seitdem ruht der Betrieb der Strecke mit den Zeiss-Werken, später und wurde nur gelegentlich Zeiss-IKON. Als kriegswichti- durch historische Fahrten wieger Betrieb beschäftigte Zeiss- der aufgenommen. Doch eine IKON im Zweiten Weltkrieg auch Fremdarbeiter, deren Lager sich am Nordbahnhof befunden haben soll. Gegen Kriegsende wurde der Betrieb auf der Bahn unterbrochen, aber bereits 1946 wieder aufgenommen. Nach der Blockade übernahm die Deutsche Reichsbahn den Betrieb Ein ICE in Lichterfelde: DB-Versuchszug fährt der Strecke, die jetzt nur noch auf der Berliner „Goerzbahn“. für den Güterverkehr genutzt �Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben wurde. Nach der Wiedervereini- Wiederbelebung ist möglich. gung ging die Strecke an die DB Das zeigten die Testfahrten mit Cargo, die sie ihrerseits an ihre einem Labor-ICE, die im Februar ◾ Tochter RBH Logistics übergab. 2021 stattfanden.�

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„Boogie Woogie Night“ und mehr Kultur in der Petruskirche am Oberhofer Platz

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onzerte in der Petruskirche – seit vielen Jahren ein Treffpunkt nicht nur für Lichterfelderinnen und Lichterfelder. Musik macht die grauen Monate bunter und bietet Abwechslung, von der das Publikum lange zehrt. Hier sind die Termine für den Februar in dem Gotteshaus am Oberhofer Platz: Mittwoch, 7. Februar, 20 Uhr: Wenn Katharina Alber – in der Boogie Szene als Blues Kathi bekannt – singt und in die Tasten greift, reißt der Schwung das Publikum einfach mit. Gemeinsam mit Blues Drummer Andreas Bock bietet sie eine geladene Portion Blues und Boogie Woogie. Eintritt: 16 Euro. Freitag, 9.  Februar, 20  Uhr: Jaques Stotzem präsentiert seine neue CD „Histoire sans mots“ (Geschichten ohne Worte). Gitarrensaiten nehmen den Platz der Stimme ein. Die Eigenkom Immer wieder ein besonderes Ereignis: Hochkarätige Konzerte in der schönen Kulisse der Petruskirche.

positionen zeigen Gelassenheit, aber auch Nostalgie und die Leidenschaft für das Spielen der Gitarre. Eintritt: 16 Euro. Freitag, 16. Februar, 20 Uhr: Die italienisch-deutsche Band „…e la luna?“ zeigt alle Facetten der italienischen Canzoni der letzten 50 Jahre – romantisch, tänzerisch und voller l’amore. Gespielt werden Stücken der

aktuellen CD Persorso und ganz neue Lieder. Eintritt: 16 Euro. Sonntag, 18. Februar, 20 Uhr: Das Frauentrio Vesselil aus Dänemark ist mit einer Mischung aus alten nordischen Volksliedern, Tanzmelodien, Improvisationen und eigenen Kompositionen in der Petruskirche zu Gast. Das Folk-Streichertrio begeisterte bereits das Publikum auf namhaften Festivals. Eintritt: 16 Euro. Samstag, 24. Februar, 20 Uhr: Tina Tandler & Band überzeugt mit Humor, Temperament und außergewöhnlichen Sound. Saxophon, Gesang, Piano, Orgel, Gitarre und Drums schaffen außergewöhnliche Melodien. Hier verbinden sich mit Rhythmus und Leichtigkeit zu einer Lebensfreude, die ansteckend wirkt. Eintritt: 25 Euro. Anmeldung, Tickets und weitere Informationen bekommen Sie unter www.petrus-kultur.de� ◾

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Erinnerung an Militär-Bahnsteig Denkmalschutz für amerikanischen Bahnsteig in Lichterfelde West?

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chweres Gerät und viele Menschen – heute braucht man viel Fantasie, um sich ein lebendiges Getümmel auf dem Bahnsteig neben der Curtiusstraße vorzustellen. Doch nun könnten die Überreste des amerikanischen Militärbahnhofs in Lichterfelde West Denkmalschutz bekommen. Zunächst geht es um den Erhalt des Bahnsteigs und seiner Überdachung, damit er den Winter gut über steht. Dann soll die Denkmalschutzbehörde auf Antrag der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Steglitz-Zehlendorf prüfen. Der Bahnsteig südlich des S-Bahnhofs Lichterfelde West wurde von den amerikanischen Alliierten genutzt. Von hier aus wurden überwiegend Personen, aber auch Panzer und andere Güter Richtung der Stützpunkte Frankfurt am Main und Bremerhaven transportiert.

Archiv R.Kolodziej

Auch die anderen Alliierten hatten Schienen-Stützpunkte. Der Gare Francaise in der Buddestraße in Tegel steht bereits unter Denkmalschutz. Die englischen Alliierten fuhren vom Bahnhof Charlottenburg ab. Der russische Stützpunkt befand sich außerhalb Berlins in Wünsdorf bei Zossen. � ◾

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VHS Steglitz-Zehlendorf

Broschüre „150 Jahre Erwachsenenbildung“ erschienen

Victor-Gollancz-Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf

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m 6.  Dezember wurde im Gutshaus Steglitz die noch druckwarme Broschüre „150 Jahre Erwachsenenbildung in Steglitz-Zehlendorf“ von Armin A.  Woy vorgestellt. Vor Lehrenden und Lernenden, ehemaligen und aktuellen Leitenden der Victor-GollanczVolkshochschule im Bezirk wies Bezirksstadträtin Cerstin RichterKotowski in ihrem Grußwort auf diese wichtige Institution im Bezirk hin als „demokratischen

Victor-Gollancz-Volkshochschule an der Goethestraße in Lichterfelde.

Werten verpflichtender Ort der Begegnung und des Austausches, des lebenslangen Lernens, der Neugier auf Unbekanntes, der Möglichkeit des Ausprobierens... sowie der Förderung sozialer Integration…“. Autor Armin A.  Woy, studierter Soziologe, Psychologe, sowie Kenner für Neuere Geschichte, Stadt- und Regionalplanung, ist seit vielen Jahren erfolgreich u. a. als Lehrender an Fachakademien, Bildungseinrichtungen und in der

Erwachsenenbildung unterwegs und Autor etlicher Publikationen zu Berlin und Brandenburg. Für seine aktuelle Broschüre war er über ein Jahr lang auf mühseliger Quellensuche im Landesarchiv und Heimatmuseum/Verein Zehlendorf: Denn es existiert zum Thema VHS Zehlendorf nur wenig Material, und die Quellen für den Steglitzer VHS-Bereich der Jahre nach 1945 gelten als noch nicht erschlossen und sind damit unzugänglich.

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Vom belehrenden Verein … Deutschlands Erwachsenenbildung war immer eng mit dem allgemeinen geschichtlichen Prozess und der damit verbundenen politischen, sozialen und geistig-kulturellen Entwicklung verbunden. Im Bezirk fand man Anfänge der Erwachsenenbildung im Jahr 1837, in dem sich der „Verein zur belehrenden Unterhaltung“ im damals noch im Landkreis Teltow vor den Toren Berlins gelegenen Zehlendorf gegründet hatte. Jeden Montag trafen sich mit dem Ziel „der Belehrung eines Jeden“ Interessierte zu Vorträgen Ortsansässiger und zu Diskussionen. Doch immer namhaftere Referenten aus Universität und Intelligenz standen auf dem Programm des Vereins, der 1906 seinen 750. Veranstaltungsabend beging und mit dem Ersten Weltkrieg ein jähes Ende fand. Mit der folgenden Umbruchphase wurde im Mai 1919 die Volkshochschule Steglitz vom Gemeindebildungsamt Lankwitz eröffnet, wobei es auch noch eine Volkshochschule Lichterfelde gab: Sie verstand sich als

„... keine einseitige Klassenschule, weder der Rechten, der Linken, der Arbeiterschaft noch des Bürgertums“. Im Oktober 1919 dann begann die von einem Volksbildungsausschuss vorbereitete Zehlendorfer Volkshochschule ihre Arbeit. Auf dem Programm standen im Gymnasium und der Oberrealschule Vortragsreihen der Bereiche Medizin („Das Kind in den ersten Lebensjahren“), Naturwissenschaft („Die fünf Sinne“), Volkswirtschaftslehre, Philosophie („Das menschliche Erkennen strebt nach Einsicht“) sowie der Literatur, Bildenden Künste und Musik. Als eine konfessionelle evangelische Einrichtung existierte eine Volkshochschule des Südwestens in Steglitz als Erwachsenenbildungsstätte. Und lediglich von 1927 bis 1928 gab es das Jugendarbeiterheim Zehlendorf als Jugendarbeiterwohnheim nach Leipziger Vorbild.

... zur Groß-Berliner Volkshochschule Die Weimarer Verfassung schließlich forderte für den ersten demokratischen Staat auf deutschem Boden: „Das Volksbildungswesen, einschließlich der

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Volkshochschulen, soll von Reich, Ländern und Gemeinden gefördert werden.“ Mit Bildung von Groß-Berlin 1920 erhielt die Stadt auch eine für das ganze Stadtgebiet zuständige Volkshochschule mit 61  Dozenten, als Verein gegründet mit u. a. Gemeinde-, Partei- und Lehrkörpervertretern sowie Stadträten, überwiegend sozialdemokratisch orientiert und mit Lehrstätten in allen Bezirken. Ziel war es, die geistigen Kräfte im Volk zu wecken und zu vermehren. Während die Gemeinde Zehlendorf ihren Beitritt zu dieser Volkshochschule erklärte, lehnte der Steglitzer Gemeindevorstand ihn zuerst ab, trat aber 1921 doch bei. Die Inflation 1923 brachte die GroßBerliner Volkshochschule, die sich überwiegend an Interessierte mit Volksschul- oder Fortbildungsschulabschluss richtete, in Not. Die Zahl der Angebote und Lehrstätten wurde stark beschnitten. Einige Bezirke aber bildeten 1913 als überbezirklichen Zusammenschluss den „Verband Volkshochschule GroßBerlin“. 1929 konnte die Volkshochschule Groß-Berlin wieder ihre Lehrstätten übernehmen und ihr Programm erweitern, die

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Gebiete Sprachwissenschaften, Theologie und Pädagogik kamen hinzu und waren – wie auch Studienfahrten und Wanderungen – bald sehr nachgefragt. Die Zahl der Lehrenden und – überwiegend arbeitslosen – Teilnehmenden stieg kontinuierlich. War anfangs die Bildung des Einzelnen im Rahmen der Gesellschaft das eigentliche Ziel gewesen, stand nun die Einrichtung Volkshochschule als Erwachsenenschule im allgemeinen Bildungssystem im Fokus, – zur Erweiterung der Allgemeinbildung. 1923 gab es folgende Orte in Steglitz, die als Arbeitsstätte dienten: das Rathaus, das Steglitzer Gymnasium Heesestraße, das Botanische Museum und das Lilienthal Gymnasium (früher Oberrealschule). Gelehrt wurde dort u. a. gutes

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Dunkle Zeiten und Neuanfang In Zeiten des Nationalsozialismus verlor die Erwachsenenbildung an Stellenwert, an ihre Stelle traten 1934 das Reichsschulungsamt der NSDAP und die Deutsche Arbeitsfront mit dem Ziel, das Führerprinzip einzuführen und die Überwachung durch die Partei zu gewährleisten. Volkshochschulen wurden zu sogenannten Volksbildungsstätten der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ und zum Instrument der Kriegsführung umfunktioniert.

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Im Bezirk wurden am Gymnasium Steglitz und an der Handelsschule in der Steglitzer Florastraße Kurse wie „Dichter deutscher Seele“ oder „Die Philosophie als das wahre Leben“ angeboten. Oberstes Ziel: Die Hörer „zu verantwortungsfreudigen Mitarbeitern in der nationalsozialistischen Gesellschaft zu erziehen“. Viele Volkshochschulen lösten sich auf, doch es gab auch verzweifelte Versuche, sie zu retten. Die ursprünglichen Ziele der in der Weimarer Republik gegründeten Institution aber gingen verloren. Nach dem Zweiten Weltkrieg verboten die Alliierten zuerst organisierte Bildungstätigkeiten. Unter Kontrollratsdirektive sollte Deutschland aber in die Kulturgemeinschaft zivilisierter Völker

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nun in Steglitz und Zehlendorf wiedererstandenen Volkshochschulen.

Es geht bergauf

Haus der Volkshochschule an der Onkel-Tom-Straße in Zehlendorf.

zurückgeführt werden, wozu die Erwachsenenbildung als „lebensnotwendiger Bestandteil einer modernen Demokratie“ verstanden wurde. Dabei kam den in dezentralem System in jedem Bezirk ansässigen Volkshochschulen nun eine besonde re Rolle zu als Vermittler geistiger und kultureller Werte zur Stärkung des Denk-, Handlungs- und Urteilsvermögens. Als wichtige Lehrbereiche für die Völkerverständigung galten Sprachkurse, Geschichte, Politik und Sozialwissenschaften. – Auch in den

Im Dezember 1945 erschien der erste Lehrplan der Volkshochschule Zehlendorf mit 60 die Menschen bewegenden Kursthemen, davon allein 18  Sprachkurse, vor allem für Englisch und Russisch. Ein Ernährungskurs lehrte (schon damals), den kargen Speiseplan durch Wildgemüse zu erweitern, und auch das „Reisen in fremde Länder“ stand im Programm, das auf die beruflich-soziale Integration von Kriegsheimkehrern, Flüchtlingen und Frauen zugeschnitten war. Lehrorte der in vier Abteilungen gefassten Angebot

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Lichterfelde West Journal ansässige US-Militär. Und auch auf die Integration ausländischer Mitbürger wurde beim Angebot geachtet. Aufgrund schwieriger Finanzverhältnisse gab es nun aber nur noch kostenpflichtige Kurse. 1982 schließlich wurde der Kooperationsvertrag mit der FU Berlin geschlossen, der Zugang zu Laboratorien und Computeranlagen gewährte und damit das Kursangebot entsprechend erweiterte und zusätzliche Lernorte im Bezirk eröffnete.

Team der Erfolgs-VHS: (v.l.n.r.) Michael Rauscher (Bez.Amt St.-Zehl.), Monika Oels (ehem. Leiterin VHS Steglitz), Dr. Eike Stephan (Amtsleiterin), Christian Steiner (VHS-Leiter) und Autor Armin A. Woy.

waren die Schadow-Schule und der Essraum des Vermessungsamtes. Im Lehrjahr 1946 gab es an der VHS Zehlendorf 58 Dozierende und 1.237 Teilnehmer, dazu kamen 1.075 SprachkursTeilnehmer. Immer wieder kam es 1947 zu ausfallenden Stunden durch Stromabschaltung, sodass ein zeitaktueller Kurs „Ist Berlin noch lebensfähig?“ hieß. Jugendliche hatten bald nun auch eigene Themen in der VHS: Sexualität und Diskussionsrunden mit amerikanischen Gästen hatten regen Zulauf. Ein erster „Runder Tisch“ veranstaltete Zehlendorfer Diskussionen über aktuelle Fragen. In den 50ern sprachen an der VHS Zehlendorf verstärkt Persönlichkeiten wie Ernst Reuter, Otto Suhr und Joachim Tiburtius zu zeitrelevanten Themen, die immer stärker im Kurssystem ausgebaut wurden: Wohnungsbau und Zukunftsbild von Berlin spielten dabei ebenso eine Rolle wie in den 60ern die Geschich te der deutschen Widerstandsbewegung und „Die Juden im Dritten Reich“ sowie regionale Geschichte. Von 1966 bis 1979 gehörte die Musikschule zur Volkshochschule. 1976 zog die VHS in das neue Domizil in der Markgrafenstraße  3, wo auch moderne Technik mit Fernseher, Video und Fotolabor Einzug hielt. In der Programmplanung berücksichtigte die VHS ab 1979 als Zielgruppe auch das im Bezirk

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VHS – Marke mit Zukunft Die VHS Steglitz war 1980 vom Selerweg mit nicht weniger attraktivem Kursangebot ins zentral gelegene Rathaus Steglitz und in die 26. Etage des Steglitzer Kreisel gezogen. Die durch die Bezirksfusion 2001 aus VHS Zehlendorf und VHS Steglitz entstandene bezirkliche Victor-Gollancz-VHS bewies sich in Sachen Klimaschutz und Digitalisierung bald als beso

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Lichterfelde West Gesundheit Journal derer Vorreiter: Erweiterte Lernwelten infolge der Digitalisierung zu entwickeln, wird hier seit 2016 konsequent verfolgt. Spezielle Kursangebote und Projekte sprechen Zielgruppen wie Spätaussiedler, geflüchtete Menschen oder Analphabeten auf Augenhöhe an. Ihre Rolle in der ersten Reihe der Berliner Volkshochschulen behauptet die VHS Steglitz-Zehlendorf nicht zuletzt wegen ihres erfolgreich überprüften Qualitätsmanagements. Besondere Aufmerksamkeit verdient ihr Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“, in dessen Rahmen unter dem Titel „talentCAMPus plus“ u. a. unbegleitete Minderjährige und junge erwachsene Geflüchtete außerschulische kreative Bildungsangebote erhalten haben. Und wenn auch der Begriff Volkshochschule aus dem Jahr 1844 inzwischen etwas antiquiert klingt, hat sich „VHS“ doch zur eingängigen Marke entwickelt, die inzwischen für eine qualitativ hochwertige, zeitgemäß gemeinnützige Einrichtung der Erwachsenen- und Weiterbildung steht und Nutzer aller Altersgruppen anspricht. So fanden laut Aussage von Michael Rauscher vom Amt für Weiterbildung und Kultur – Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf im Frühjahrssemester und Sommerprogramm 2023 rund 1.720 Kurse mit ca. 12.700 angemeldeten Teilnehmenden und im Herbstsemester 2023 rund 1.200 Kurse mit ca. 7.480 Angemeldeten im Bezirk statt. Auch wenn die Altersangaben freiwillig sind und knapp 20 Prozent der Angemeldeten keine Altersangaben gemacht haben, weiß man, dass sich fast 60 Prozent der Angemeldeten der VHS SteglitzZehlendorf im Alter zwischen 25 und 65 Jahren befinden, wovon die Altersgruppe der 35-50-Jährigen mit fast 24 Prozent die größte ist. Die neue VHS-Broschüre ist kostenlos an verschiedenen Bezirks-Servicepunkten in Steglitz-Zehlendorf erhältlich sowie an den Haupt-Lehrstätten der Victor-Gollancz-Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf in der Goethestraße  9-11, der Markgrafenstraße  3, der Rondellstraße  5 und in der Onkel-Tom-Straße  14. Weitere bezirkliche VHS-Informationen unter www.berlin.de/vhs/volkshochschulen/steglitzzehlendorf/� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Kunst machen mit Graffiti und Streetart Auch Aurelia und Eleonora stellen im Rathaus Zehlendorf aus

Aurelia (l.) und Eleonore: Graffiti-Künstlerinnen von morgen.

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ie bürokratische Sachlichkeit des Rathaus Zehlendorf erfährt derzeit eine erfreulich farbenfrohe Auffrischung ganz besonderer Art: Noch bis Ende März lädt eine Graffiti & Streetart-Ausstellung mit rund 100 Arbeiten jugendlicher Graffiti-Begeisterter die Kunstfreunde und Neugierige jeden Alters während der RathausÖffnungszeiten in die Gänge im 2. Stock. Die Exponate stammen aus der lokalen G ­ raffiti-Szene von Steglitz-Zehlendorf. Aufgerufen zu der Ausstellung und

sie organisiert hat der Verbund Graffiti & Streetart SZ, der als Zusammenschluss aus Akteuren der Jugendarbeit sich als Lobby für Graffiti/ Streetart und als ein zeitgemäßes jugendkulturelles Angebot versteht. Er setzt sich darüber hinaus für den Erhalt und die Schaffung legaler Wände ein, die Jugendlichen eigenverantwortliches legales Sprühen ermöglichen. Finanziell gefördert wird der Verbund durch das Jugendamt SteglitzZehlendorf. Nachwuchskünstler aus den AG‘s der bezirklichen

Jugendfreizeiteinrichtungen, aber auch bereits in der Szene etablierte Künstler sind seinem Aufruf gefolgt, sodass nun ein breites Spektrum beachtlicher Bilder-Qualität im Rathaus ausgestellt ist.

Nachwuchskünstler von der Schottenburg ins Rathaus Aurelia (9) und ihre Schwester Eleonora (12) aus Zehlendorf gehören zu den jungen Nachwuchskünstlerinnen aus bete

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ligten Freizeiteinrichtungen, die ihre Arbeiten in der Graffiti-Ausstellung im Rathaus Zehlendorf präsentieren. Eleonora ist mit einem Bild, Aurelia gleich mit zwei Bildern dabei, Acryl auf Leinwand. Beide Mädchen kamen zuhause schon früh mit Pinsel und Farbe in Kontakt – nicht von ungefähr: Papa Björn sprüht Graffiti. „Den Sprühknopf zu drücken, ist für meine kleinen Finger aber noch ganz schön anstrengend“, verrät Aurelia und freut sich schon heute darauf, später auch mit Spraydose zu arbeiten. Die Schwestern wohnen unweit der Freizeiteinrichtung Schottenburg in Zehlendorf, die mit Café und großem Freizeitangebot allen offensteht. Bereits Mutter Tatjana nutzte hier das Angebot in ihrer Jugend („Dort bin ich sozusagen groß geworden“) und Oma Constanze begleitet heute den dortigen Nähkurs. Eine Zimmerwand daheim ist für die Malereien ihrer Enkelinnen reserviert. „Wir haben bei ihr immer schon malen dürfen“, erinnert sich Eleonora, und Aurelia ergänzt: „Da hängen coole krasse Bilder.“ Cool findet sie überhaupt das ganze Ausstellungsprojekt. Als ihre ältere Schwester in einem Sommerferienkurs

Aurelias Graffiti-Arbeiten.

in Wannsee mit Graffiti anfing, durfte sie nicht mitmachen, weil es ein Mindestalter gab und sie zu jung war.

Graffiti ist für alle da Hier, in der Schottenburg im Kurs von Frank Raschke, ist das anders: „Mitmalen dürfen bei Franky

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Lichterfelde West Journal alle, die Lust dazu haben“, freut sich Aurelia und ist so gleich voll mit ihrer Schwester eingestiegen – rechtzeitig zur Ausstellungsvorbereitung. Seit September vorigen Jahres begleitet Franky jeden Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr die Nachwuchskünstler im Graffiti-Kurs an Pinsel, Leinwand, Schablone und beim Basteln. Es darf munter drauflos gemalt werden, wobei der eigenen Fantasie, Ideen und dargestellten Geschichten keine Grenzen gesetzt werden. „Alles läuft völlig zwanglos ab, ohne die jungen Malenden inhaltlich beeinflussen zu wollen“, betont Franky, der neben seiner Arbeit in der Freizeiteinrichtung dort nun auch seine Ausbildung zum Erzieher macht. Der Einsatz von Sprühdosen aber müsse warten, denn sowohl die Belastung durch den Farbgeruch

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als auch der für das Drücken des Sprühknopfes nötige Kraftaufwand sei älteren Graffiti-Künstlern vorbehalten. „Man muss sich die Dose erst erarbeiten“, weiß Franky. Wie viel Spaß allein schon Graffiti mit Pinsel und Schablone den beiden Mädchen macht, sieht man an der Begeisterung, mit der sie ihre Bilder im Rathaus vorstellen: Da ist Aurelias bunte „Weihnachtsfeier“ und ihre „wilde Küche“, während sich in Eleonoras Werk „Aurora Borealis“ Graffiti-Fantasieschrift hinter mystischen Farbelementen versteckt. Bei den Farben bevorzugt Aurelia altersgemäß Pink, Rosa und Lila, während ihre Schwester bereits auf unterschiedlichste Farbkombinationen und Schattierungen setzt. Was mit den Bildern nach der Ausstellung geschieht? „Ich hänge meine Bilder in mein Zimmer“, weiß Aurelia sofort. Eleonora überlegt noch, die gewähl Manfred Sturm-Larondelle gepr. Restaurator im Handwerk Innungsbetrieb · Sachverständiger Dozent für die RestauratorenAusbildung an der Handwerkskammer Berlin und Mitglied des Prüfungsausschusses.

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Graffiti im Schnee: In der JFE Schottenburg kein Problem. �

ten Farben in „Aurora Borealis“ passen eigentlich nicht in ihr Zimmer. Eines aber weiß sie genau: „Später möchte ich auch große Wände bemalen und besprühen.“ In der Schottenburg gibt es extra

Gemeinschaftswerk der Schotte.

Wände im Freien, die für die Graffiti-Experimente der jungen Künstler freigegeben sind. Auch das gemeinsame Graffiti-Bild aus der Ausstellung soll einen Ehrenplatz in der Freizeiteinrichtung erha

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Foto: JFE Schottenburg

ten, aus deren Reihen viele im Alter zwischen 20 und 45 Jahren daran mitgearbeitet haben.

Aufwertung einer vieldiskutierten Kunstform „Graffiti ist eine der ältesten Kunstformen oder – besser gesagt – Ausdrucksformen der Welt, wird bis heute zwiespältig betrachtet und gibt uns immer wieder Veranlassung, über Zustände, Sinn und Nutzung von öffentlichen Räumen zu diskutieren“, sagte Jugendstadträtin Carolina Böhm anlässlich der Ausstellungseröffnung. Erstes Ziel dieser Ausstellung soll sein, Vorurteile gegen Graffiti und Streetart auszuräumen, an ihre Stelle dafür ein positives Feedback dieser Kunstrichtung zu setzen. „Graffiti und Streetart gelangt über solche Ausstellungen in den öffentlichen Raum, Graffiti-Malerei wird zum Kommunikationsmittel mit expressionistischem Ausdruck und von der heimlich um die Ecke praktizierten Kunst zur öffentlich anerkannten Kunstform vor Publikum aufgewertet“, erklärt Frank Raschke, der darüber als erfahrener Grafiker einer Graffiti-Agentur einen ihn voll und ganz erfüllenden Zugang zur Jugendarbeit gefunden hat. Übrigens: Vom Rathaus Zehlendorf soll die Graffiti-Wanderausstellung anschließend in den Boulevard Berlin nach Steglitz weiterziehen. ◾ Jacqueline Lorenz

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Mit Weinglas und Pille in die Abhängigkeit Beratungsstelle bietet Suchtprävention für Senioren

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it ihrem neuen Seniorentelefon und der wöchentlichen Telefonsprechstunde jeden Donnerstag von 11 – 13 Uhr unter Telefon 030 233 240 261 hat die für Tempelhof-Schöneberg zuständige Alkohol- und Medikamentenberatungsstelle nun ihr niedrigschwelliges kostenfreies Angebot für ältere Menschen neben den bereits seit 11 Jahren bestehenden Sprechstunden für alle Altersgruppen in der Beratungsstelle vor Ort erweitert. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland allein rund 1,4 Millionen medikamentenabhängige Menschen, deren Zahl mit

steigendem Alter besonders bei Frauen zunimmt. Und auch der Alkoholkonsum im Seniorenalter – verstärkt Männer betreffend – ist ein Thema. Geschätzt bundesweit bis zu 400.000 ältere Menschen, die von einem Alkoholproblem betroffen sind, müssen ernst genommen werden. Laut Studie schätzen Pflegekräfte, dass derzeit ca. 14 Prozent der Betreuten Alkohol- oder Medikamentenprobleme haben. Gerade für ältere und häufig einsame Menschen birgt der regelmäßige Griff zur Pille gegen Schlaflosigkeit und Unruhe oder das Glas Wein zur Stimmungsaufhellung ungeahnte

Risiken: Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und die veränderte Reaktion des älteren Körpers auf Alkohol können da schnell lebensbedrohliche Folgen haben. Darüber die Senioren – auf Wunsch anonym – zu informieren und ihnen auch in ihrem Alter noch erfolgversprechende Wege aus einer beginnenden oder bereits bestehenden Abhängigkeit ohne Bevormundung aufzuzeigen, hat sich die vom Bezirksamt intensiv unterstützte offene Alkohol- und Medikamentenberatungsstelle des Bezirks unter der Trägerschaft des Notdienst für Suchtmittelgefährdete und

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Lichterfelde West Gesundheit Journal Suchtproblematik macht. Ein Team aus qualifizierten Sozialund Suchttherapeuten bietet an diesem Ort der Zuversicht für alle Altersgruppen und gerade auch den Älteren offene Für den Erhalt von Beratung, Vermittlung und beSelbstständigkeit gleitende Gruppenangebote wie Ohr-Akupunktur und Schuund Lebensqualität lungsseminare für Angehörige. im Alter Im persönlichen Austausch weröffnet die Beratungsstelle mit ih- den Informationen zum Konsum rer Suchtprävention ihre Türen von Medikamenten, Alkohol und hilft mit ihrem neuen Tele- oder auch Rauchen im Zusamfonprojekt die Schamschwelle bei den Senioren zu überwinden: Ist es anfangs doch leichter, am Telefon seine Probleme mit Alkohol, Medikamenten oder menhang mit Veränderungen illegalisierten Substanzen ganz im Alter vermittelt. Wenn es den anonym zu schildern, als persön- Wunsch nach Veränderung gibt, lich vor Ort zu erscheinen. Doch kann der Konsum gemeinsam manch Betroffener macht sich reflektiert werden. Bei Bedarf nach erstem vertrauensbilden- werden Senioren auch in mehden Telefonkontakt dann doch reren Gesprächen begleitet und mit oder ohne Begleitung auf zusätzliche Unterstützungsden Weg zum Gespräch in die angebote vermittelt. Andrea Beratungsstelle, die mit ihren Mühling, Sozialarbeiterin und fünf hellen und freundlichen Suchtherapeutin, leitet mit viel Büros und einem Gruppen- Empathie die offene Sucht-Beraum verkehrsgünstig und gut ratungsstelle in Tempelhof. Sie erreichbar gelegen am Tem- betont: „Wir möchten, dass viele pelhofer Damm 129 Hoffnung Menschen den Mut finden, sich und Mut auf Lösung einer oft- in unserer Anlaufstelle beraten mals erst im Alter auftretenden zu lassen. Sie können dann

selbst abwägen, was für sie zu tun ist. Unser Angebot ist freiwillig, ganz ohne Zwang.“ Ein breites bezirkliches Netzwerk zu Praxen und Krankenhäusern mit Entgiftungsstationen wie im August-Viktoria-Klinikum und Wenckebach-Krankenhaus pflegt die Beratungsstelle ebenso wie zu Krankenkassen, Pflege- und Senioreneinrichtungen, Freizeitstätten, Pflegestützpunkte und Kirchengemeinden. Dort setzt sie mit ihren präventiven Infor mationsveranstaltungen und Schulungen an und zählt auf Multiplikatoren wie Pflegekräfte, pflegende Angehörige und Ehrenamtliche, die das erworbene Wissen zum Thema Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit mit bestehenden Hilfsoptionen an Betroffene weitertragen. Thomas Luthmann, Pressesprecher des Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e. V. erklärt: „Die Nutzer unseres kostenlosen BeratungsAngebots sind zu zwei Dritteln Männer und zu einem Drittel Frauen.“

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-abhängige Berlin e. V. zur Aufgabe gemacht. Willkommen sind ebenso besorgte An- und Zugehörige sowie Fachkräfte aus dem Bezirk.

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Prävention statt Repression Ein Gläschen am Abend, was soll da schon passieren? Doch was, wenn das zur Regelmäßigkeit wird, ohne die es irgendwann nicht mehr geht, wenn aus einem etliche Gläser mehr werden? Und wenn an Schlaf und Ausgeglichenheit ohne die tägliche Pille(n) nicht mehr zu denken ist? – Dann ist es höchste Zeit, zu handeln, denn der Weg in die Abhängigkeit ist kurz: Der ältere Organismus baut Alkohol längst nicht mehr so schnell ab wie der jüngere und verwertet ihn ganz anders, dazu kommen Wechselwirkungen mit vom Arzt verschriebenen Medikamenten und fatale Nebenwirkungen des Gläschens gegen die Einsamkeit

oder der Pille gegen die Traurigkeit: Desinteresse, Gangunsicherheit und Schwindel bis hin zum Sturz sind nicht selten, führen schmerzlich zum Verlust von Selbstständigkeit und zur Unterdrückung der Handlungsfähigkeit des Seniors. Gegen früher oder später auftretende Entzugserscheinungen werden dann immer wieder andere Medikamente ohne Rücksprache mit dem Arzt eingenommen, ein Teufelskreis. Ein dann eigenständig unternommener, medizinisch unbegleiteter Entzugsversuch kann zusätzlich fatale lebensbedrohliche Folgen haben. Oft wird die eher „stille Abhängigkeit“ früher von Kontaktpersonen als vom Betroffenen selbst wahrgenommen. Da

Grabpflege Dauergrabpflege Individuelle Grabgestaltung

wundern sich ehrenamtliche Spaziergeh-Paten über die plötzlich so desinteressierte und antriebslose ältere Dame, die ihnen sonst Löcher in den Bauch fragte. Oder da sind Nachbarn über den sonst eher wortkargen älteren Herrn erstaunt, der kaum grüßte, jetzt aber – leicht schwankend – gleich ein Witzchen im Treppenhaus erzählt und selbst am lautesten darüber lacht. – Auch diesen Beiden kann geholfen werden durch die schnelle Reaktion ihrer Mitmenschen: mit einem Anruf, einem Besuch in der Beratungsstelle, die zuerst berät, dann auf Wunsch auch weitervermittelt. Entgiftungsprogramme übernehmen die Krankenkassen übrigens auch noch für Senioren in fortgeschrittenem Alter.

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Suchtberatungsstelle Alkohol- und Medikamentenberatungsstelle Tempelhof-Schöneberg Tempelhofer Damm 129 12099 Berlin Telefon: (030) 233 24 02 60 E-Mail: amb@notdienstberlin.de www.drogennotdienst.de/ Einrichtungs-Leiterin Andrea Mühling und Pressesprecher Thomas Luthmann stehen für ein engagiertes Tempelhofer Beratungsteam zur Suchtprävention.

Andrea Mühling weiß aus Erfahrung: „Die älteren Menschen ziehen Behandlungen und Entgiftungsprogramme meist sehr konsequent durch, 60 Prozent sind bereits beim ersten Mal erfolgreich.“ – Diese Erfolge sind es, die der Leiterin der Anlaufstelle und ihrem Team ihre Arbeit honorieren und ihr tiefen Sinn geben. „Zu unseren jährli chen Festen begrüßen wir auch viele ältere dankbare Menschen, denen geholfen werden konnte“, erzählt sie nicht ohne Stolz an diesem unverzichtbaren Ort der Hoffnung und Zuversicht in Tempelhof. Ähnliche Suchtberatungs- und Anlaufstellen unterhalten alle Berliner Bezirke. ◾ Jacqueline Lorenz

  Integrative Suchtberatung „Königsberger“ Steglitz-Zehlendorf Königsberger Straße 11 12207 Berlin-Lichterfelde Telefon: (030) 666 33 90 E-Mail: sucht-koenigsberger@caritasberlin.de   Suchtberatung Charlottenburg-Wilmersdorf Hohenzollerndamm 174-177 10713 Berlin-Wilmersdorf Telefon: (030) 9029 16044

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