Nikolassee & Schlachtensee Journal - April/Mai 2013

Journal für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

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Nikolassee& Schlachtensee extra Journal für Nikolassee, Schlachtensee und Krumme Lanke Apr / Mai Nr. 2/2013

◾ Ein Besuch im Mittelalter Museumsdorf Düppel bietet buntes Programm

◾ Vom Vorwerk zur Tierklinik Ausflug in die Düppeler Geschichte

◾ Leben und Tod eines Schriftstellers Viele Orte erinnern an Jochen Klepper

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Ein Besuch im Mittelalter Museumsdorf Düppel bietet buntes Programm

n Düppel geht es zu wie im Mittelalter! Das trifft zumindest auf das Museumsdorf vollends zu. Doch nicht höfische Feste und Ritter, sondern der ganz normale Alltag eines Dorfes aus der Zeit um 1200 kann hier erlebt werden.

Fläche wurde als Acker genutzt und wäre heute vielleicht bebaut, wenn der Schüler Horst Trzeciak hier im Jahr 1939 nicht einige Tonscherben entdeckt hätte. Er warf die Scherben nicht achtlos weg, sondern gab sie beim Bodendenkmalamt ab. Die Scherben wurden nicht einfach in einer Ein Zufallsfund Vitrine ausgestellt, sondern gaDas Dorf war längst vergessen, ben Anlass für archäologische es war im wahrsten Sinne Gras Grabungen, die allerdings erst über die Sache gewachsen. Die 1968 begannen.

Impressum

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Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 844 933-0 Redaktion Karl-Heinz Christ nikolassee@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Nikolassee & Schlachtensee extra erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee und Krumme Lanke am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe Juni/Juli Nr. 3/2013 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 10.05.2013 Erscheinung: 01.06.2013 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.

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Auch in diesem Jahr bietet das Museumsdorf viele Sonder veranstaltungen und freut sich (nicht nur dann) auf Ihren Besuch! 29. März – 1. April, 10 – 17 Uhr:

Ostereierausstellung und Ostermarkt*

29. Mai, 11 Uhr und 13 Uhr:

Die Vogelwelt zum Osterfest* Vogelkundliche Führung mit Derk Ehlert.

27. April, 17.30 Uhr:

Das Revier der Nachtigall und Co. Vogelkundliche Führung mit Derk Ehlert.

19. und 20 Mai (Pfingsten):

Minne und Mühsal* Ritter, Edelfrauen, Zeremonien, Kleidung und Waffentechnik in einem höfischen Lager, Handwerk im Dorf, Vorführungen der Living-History-Gruppe IG Wolf u. a.

2. Juni, 10 – 17 Uhr:

Mittelalterlicher Handwerkmarkt* Handwerker/innen: Gärtner, Weber, Schnitzer, Töpfer, Schmiede, Teerschweler, verstärkt durch auswärtige Handwerker wie u. a. Bierbrauer und Kammmacher führen ihre Handwerke vor und bieten ihre Produkte an.

21. Juli, 10 – 17 Uhr:

Wir schleudern Honig und Sie können mitmachen!* Entdeckeln der Waben, Schleudern und Abfüllen des Honigs. Imker informieren über Bienen und die Imkerei. Natürlich wird an diesem Tag auch der begehrte frische Honig aus der diesjährigen Ernte verkauft

8. September, 10 – 17 Uhr:

Museumsfest für Kinder** Mittelalterliche Spiele und spannende Aktivitäten für Kinder

29. September, 11 Uhr:

Das große Flattern hat begonnen… Derk Ehlert berichtet bei dieser vogelkundlichen Führung von Zugvögeln und ihrem Zugverhalten

3. Oktober, 10 – 17 Uhr:

Aus alten Tagen* Mittelalterliche Dichter kommen zu Wort, u. a. Werner der Gärtner, Walter von der Vogelweide, Neidhart von Reuental. Außerdem liest und erzählt der Bestsellerautor Thomas Mielke aus seiner Nacherzählung des mittelalterlichen Abenteuerromans Orlando Furioso. Für Kinder wird das Märchen „Frau Holle“ erzählt inkl. Führung zu verschiedenen Schauplätzen.

6. Oktober 10 – 17 Uhr:

Markt- und Erntetag* An diesem Tag bieten die Düppeler zusammen mit Anbietern aus der Region und der Brauereimanufaktur Forsthaus Templin ihre Produkte an.

13. Oktober 10 – 17 Uhr:

Markt- und Erntetag* An diesem Tag bieten die Düppeler zusammen mit Anbietern aus der Region und der Brauereimanufaktur Forsthaus Templin ihre Produkte an.

*) Eintritt: Erwachsene 4,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro, Kinder von 6 – 18 Jahren: 1,00 Euro, Kinder unter 6 Jahren frei. **) Eintritt: Erwachsene 4,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro, Spielekarte für teilnehmende Kinder 4,00 Euro,Letzter Einlass ist jeweils um 16 Uhr.

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Nikolassee/Schlachtensee/Krumme Lanke extra 5 Schon während der Grabungen wollte Professor Adriaan von Müller, der damalige Direktor des Museums für Vorund Frühgeschichte, das Mittelalter erlebbar machen. In Düppel, wo Hausgrundrisse, Brunnen, Teerschwelen und mehr gefunden wurden, sollte das Mittelalter wieder lebendig werden. Von den etablierten Museumsverwaltungen wurde diese Idee abgelehnt. Doch Adriaan von Müller gab nicht einfach auf. 1975 gründete er mit einigen Mitstreitern den Fördererkreis des Museumsdorfes Düppel e.V.. Zunächst wurden auf den alten Grundrissen drei Häuser nach mittelalterlichem Vorbild errichtet.

Von wegen Finster: Die fahrenden Kaufleute stellen bunte Zelte auf die Dorfwiese.

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6 Nikolassee/Schlachtensee/Krumme Lanke extra – am Pfingstmontag zählte er bereits über 600 Mitglieder. Viele davon waren Laien, doch schon bald wurden sie zu Fachleuten. Der Förderkreis knüpfte Kontakte zu ähnlichen Projekten im Inund Ausland und fand viel Hilfe bei den Archäologen aus dem polnischen Biskupin, die eine Schutzanlage aus der Eisenzeit rekonstruiert hatten.

Alltag im Mittelalter erleben Im Museumsdorf kann mittelalterliche Handwerkskunst erlebt werden.

Lebendiges Museum Zu Pfingsten, es war immer noch 1975, wurde das Gelände erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Berliner kamen in Scharen, etwa 10.000

Besucher machten sich auf den Weg in das Dorf. Der Förderkreis, der mit dem Slogan „Bei uns können Sie Mitglied werden und dürfen dafür umsonst mitarbeiten“ warb, konnte nicht über mangelnden Zuspruch klagen

Das Dorf wuchs auf zwölf Häuser heran. Wie in mittelalterlichen Zeiten steht heute wieder ein Palisadenzaun, der vor zweiund vierbeinigen Eindringlingen schützt. Die Mitglieder des Förderkreises zeigen den Besuchern mittelalterliches

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Nikolassee/Schlachtensee/Krumme Lanke extra 9 Museumsdorf Düppel Clauertstraße 11, 14163 Berlin www.dueppel.de Sonn- und feiertags von 10 bis 17 Uhr, letzter Einlass um 16 Uhr Sonnerstags von 15 bis 19 Uhr, letzter Einlass um 18 Uhr Erwachsene 2,00 Euro, ermäßigt 1,00 Euro, Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei

Handwerk wie Töpfern, Weben, Arbeit an der Teerschwele und vieles mehr und geben so Einblicke in die Alltagwelt des Dorfes. Sie halten auch Nutztiere, die denen ähneln, die um das Jahr 1200 möglicherweise hier gehalten wurden. So sind in Düppel Skudden, eine genügsame Schafsrasse, die schon auf der roten Liste gefährdeter Haustierrassen stand sowie rückgezüch Zahlreiche Besucher kommen gern und immer wieder hierher.

tete Weideschweine – bekannt unter dem Namen Düppeler Weideschweine – zu sehen. Für den Ackerbau werden alte Getreidesorten genutzt. Bei Festen und Märkten wird gezeigt, dass

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Das Haupthaus des Ritterguts Düppel.

Vom Vorwerk zur Tierklinik Ein Ausflug in die Düppeler Geschichte

ang ist es her – zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte das Gelände zwischen Düppel und Dreilinden Leutnant Mumme, einem Großonkel von Theodor Fontane. Er verkaufte es an den Holzinspektor und Salzschifffahrtsdirektor Friedrich Wilhelm Heinrich Bensch, dessen Grab sich nahe der Försterei Wannsee befindet. Dieser errichtete hier um das Jahr 1830 sein Vorwerk Zehlendorf, zu dem ein Herrenhaus, Scheunen, Insthäuser, in denen die Arbeiter in der Landwirtschaft und ihre Familien wohnten, und eine Brennerei gehörten. Doch die Landwirtschaft auf dem kargen Zehlendorfer

Das Gestüt des Prinzen

Boden rechnete sich nicht und so verkaufte Heinrich Bensch das Anwesen im Jahr 1856 an den Schnapsfabrikanten Carl Joseph Alois Gilka. Die Brennerei dürfte in jener Zeit ausgelastet gewesen sein. Doch auch Gilka trennte sich schnell wieder von dem unrentablen Objekt.

Es kam in die Hände des Hochadels – Prinz Friedrich Karl von Hohenzollern gründete hier ein Gestüt, das von Zeitgenossen als mustergültig bezeichnet wurde. Zu jener Zeit bekam das Gut die Zusatzbezeichnung „Rittergut“, verliehen. Dem märkischen Schriftsteller Theodor Fontane, einem häufigen Gast des Prinzen, wurde das Vergnügen einer Gestütsführung zuteil, an die er sich in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“, Band „Fünf Schlösser“ erinnert: „Zu dem, was der Prinz hier ins Leben rief, gehörte, neben den im Text genannten Forstkulturen

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Nikolassee/Schlachtensee/Krumme Lanke extra 11 Namen Ehre machte. Früher war er mit bei Königgrätz gewesen. Auf welchen Lebensabschnitt er persönlich mit mehr Befriedigung sah, auf den ehemaligen oder den jetzigen, muß ungesagt bleiben. Auch hier heißt es: Wer sieht ins Herz! Übrigens war es, die Wahrheit zu gestehn, nicht eigentlich der »Wildling«, was mich damals am meisten entzückte, sondern seine sich in verschiedenen Einfriedigungen umhertummelnde Nachkommenschaft, zu der er in den kompliziertesten und zugleich unzulässigsten Verwandtschaftsgraden stand. […] All diese Fohlen erfreuten sich der besondren Aufmerksamkeit des Prinzen, der ihr Wachstum mit derselben Lust und Liebe etc., auch ein auf der Neu-Zehwie das seiner Dreilindner lendorfer Feldmark errichtetes Bäume verfolgte. Die Namen Gestüt: das Gestüt Düppel. Der der Fohlen wurden zum Held der Situation – als ich im Beispiel durch ihn persönSommer 1882 unter sachkundilich bestimmt. Unter diesen ger Führung dies Gestüt besuchte auch Namen aus den drei – war der Hengst »Wildling«, der, Kriegen zu begegnen wird nach allem was ich bei der Geniemanden überraschen. legenheit sah und hörte, seinem Da waren: Alsen, Oberselk,

Die Brennerei wird heute anderweitig genutzt.

Schleswig, Satrup, Oster-Düppel; ferner Münchengrätz, Königgrätz und Benatek; endlich aus dem Siebziger Kriege: Le Mans, Verneville, Rezonville, Ladonchamp. Was sich sonst noch an Namen vorfand, gehörte freilich einer sehr andern, aber fast ebenso bestimmten Geschichtsepoche an: Attila, Krimhild, Odoaker, Berengar.“

Reitschulen in Düppel Nach dem Tod des Prinzen verkaufte sein Sohn und Erbe Prinz Friedrich Leopold das Rittergut und die umliegenden Ländereien an die Stadt Berlin. Diese verpachtete das Land weiter und Major a. D. Felix Bürkner, ein begnadeter Reiter, machte aus dem Gestüt im Jahr 1930 die Deutsche Reitschule. 1933 sollen bis zu 130 Pferde in den Stallungen gestanden haben, 1934 ließ er eine große hölzerne Reithalle bauen. In direkter Nachbarschaft der Deutschen Reitsch

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12 Nikolassee/Schlachtensee/Krumme Lanke extra le von Bürkner eröffnete 1936 die Reichs-Reiterführer-Schule. Dieser Umstand führte anfangs zu Unmut bei Bürkner, später begann er bei dem anfangs ungeliebten Nachbarn Unterricht zu erteilen. Nach Kriegsende beschlagnahmten die Russen alle Pferde der Reitschulen. Ihnen folgten die Amerikaner, die ihre Pferde hier einstellten und mit der American Riding Association of Berlin den Reitsport ausübten. 1958 wurde die Einheit der hier reitenden Alliierten aufgelöst und der Reitverein der Berliner Studenten fand ab 1959 sein Domizil in Düppel.

Hilfe für kranke Tiere Doch nicht nur die Reiterei hatte hier ihre Heimat. Unter

Tierplastik vor der ehemaligen Brennerei. Heute wird das gesamte Gelände des ehemaligen Ritterguts Düppel von der Freien Universität Berlin genutzt.

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Leitung von Professor Dr. Erwin Becker wurde auf Veranlassung der Amerikaner das Veteriniary Hospital auf dem ehemaligen Rittergut eingerichtet, das sich zur heutigen Pferdeklinik der Freien Universität Berlin entwickelte. Außerdem sind auf dem Gelände eine Kleintierklinik und die Klinik für Klauentiere beheimatet, die ebenfalls zur FU gehören. Die große Reithalle brannte 1982 ab. Ihr Nachfolgebau war kleiner und ist mittlerweile zu einer Bibliothek umfunktioniert. Der Studentenreitverein ist jetzt im Berliner Umland beheimatet und nur die Außenreitanlagen des ehemaligen Ritterguts sind erhalten geblieben. Sie werden vom Kinder- und Jugendreitverein Zehlendorf e. V. genutzt. � ◾

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Leben und Tod eines Schriftstellers Viele Orte erinnern an Jochen Klepper

in studierter Theologe, der als Journalist und Schriftsteller arbeitete: Jochen Klepper hinterließ einige Spuren in Zehlendorf und Steglitz. So erinnert der Jochen-Klepper-Park in Südende an ihn und an seinem letzten Wohnsitz in Nikolassee hängt eine Gedenktafel. Der 1903 in Beuthen an der Oder geborene Sohn eines evangelischen Pfarrers studierte Theologie, schlug aber aus gesundheitlichen Gründen eine Laufbahn als Journalist und Schriftsteller ein. Zunächst arbeitete er beim Evangelischen Presseverband für Schlesien, außerdem schrieb er viele Kirchenlieder. Er heiratete 1931 die jüdische Witwe Johanna Stein. Mit ihr und ihren beiden Töchtern aus erster Ehe zog er 1932 nach Berlin. Ihr erster Wohnsitz war der Oehlertring 6 in SteglitzSüdende, wo heute noch eine Gedenktafel an ihn erinnert.

Schwere Zeiten nach der Machtübernahme Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten veränderte sich das Leben der Kleppers. Als früheres SPD-Mitglied war Jochen Klepper im Rundfunk nicht mehr erwünscht und sein Vertrag wurde gekündigt. Schließlich fing er in der Redaktion einer Funkzeitschrift an und beantragte seine Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer, die im Februar 1934 erfolgte. Der Schatten über der Familie wurde immer länger und Jochen Klepper sah die Entwicklungen mit großer Sorge. Im Februar 1937 erschien sein zweiter Roman „Der Vater“, der sich um den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. und seinen Sohn Friedrich II., den späteren „Alten Fritz“ dreht. Das Buch verkaufte sich hervorragend und gehörte in preußisch gesinnten Kreisen fast schon zur Pflichtlektüre. Aufgrund seiner Ehe mit einer Jüdin wurde er im März 1937 aus der Reichsschrifttumskammer entlassen und hatte damit faktisch Berufsverbot. Seine Ehefrau, die als klug und warmherzig beschrieben wird, bot ihm die Scheidung an. Das lehnte Jochen Klepper ab. Sein nächstes Buch, den Gedichtband Kyrie, konnte er 1938 dank einer Ausnahmegenehmigung veröffentlichen. 1938 zog die Familie Klepper nach Nikolassee und lebte im Haus Teutonenstraße 23.

Freitod der Familie Gedenktafel am Oehlertring in Steglitz-Südende.

In Berlin bekam Jochen Klepper eine Anstellung beim Rundfunk. Seine Sendungen hatten den Ruf, gut und anspruchsvoll zu sein. Außerdem betätigte er sich als freier Schriftsteller und veröffentliche 1933 seinen ersten Roman „Der Kahn der fröhlichen Leute“. Mit dem Umzug nach Berlin fing er auch an, regelmäßig Tagebuch zu führen. Aus diesem geht hervor, wie wichtig seine Familie für ihn war und wie viel Halt sie ihm gab.

Seine Ehefrau Johanna ließ sich am 18. Dezember 1938 evangelisch taufen. Vor der Verfolgung rettete sie das nicht – ihre älteste Tochter reiste kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs über Schweden nach England aus. Der Rest der Familie konnte sich nicht zu einer Ausreise entschließen. Am 25. November 1940 wurde Jochen Klepper zur Wehrmacht einberufen. Durch seinen Einsatz als Soldat erhoffte er sich Verbesserungen für die Situation seiner Familie. Diese Hoffnung

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16 Nikolassee/Schlachtensee/Krumme Lanke extra trog, im Oktober 1941 erfolgte die Entlassung aus der Wehrmacht. Aufgrund seiner „nichtarischen Ehe“ erschien er als unwürdig für die Wehrmacht. 1942 versucht die jüngste Tochter auszureisen. Sie scheitert jedoch. Ende 1942 stand ihre Deportation kurz bevor. Da jetzt auch sogenannte Mischehen zwangsweise geschieden wurden, hätte Ehefrau Johanna vermutlich bald das gleiche Schicksal getroffen. Im Dezember entschloss sich die Familie aus Verzweiflung zum gemeinsamen Selbstmord. Am 11. Dezember fand die Haushaltshilfe einen Zettel an der Eingangstür des Hauses Teutonenstraße 23: Vorsicht, Gas. Als sie die Küchentür öffnete, lagen Johanna, ihre Tochter Renate und Jochen Klepper leblos auf dem Boden. Sie hatten den Gashahn geöffnet und Schlaftabletten genommen. Die Familie wurde auf dem Friedhof in Nikolassee bestattet.

Erinnerung an Jochen Klepper An seinen beiden Berliner Wohnsitzen hängen Gedenktafeln, außerdem stehen Gedenksteine

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Geheim! Die Stasi fotografiert Zehlendorf Ausstellung im Heimatmuseum Zehlendorf

wischen 1950 und dem Wendejahr 1989 war die Stasi auch in Zehlendorf aktiv. Ein Zeugnis hiervon liefern die zahlreichen Fotos, die von IMs für die Staatssicherheit der DDR angefertigt wurden. Auch wenn es sich auf den ersten Blick um harmlose Schnappschüsse handelt – sie haben alle einen geheimdienstlichen und politischen Hintergrund. Mit den Fotos machten sich die Mitarbeiter der Staatssicherheit ein Bild vom Westen. Fotografiert wurden Wohnungen missliebiger (West-)Berliner Bürger genauso wie Einrichtungen der Alliierten.

So wurden viele Fotos im Bereich der Clayallee aufgenommen, wo das Headquarter der amerikanischen Streitkräfte saß, und sich auch Geheimdienstquartiere befanden. Die Ausstellung wird noch bis zum 18. Juni gezeigt.

H eimatmuseum Zehlendorf, Clayallee 355, 14169 Berlin. Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag 10 – 18 Uhr, Dienstag und Freitag 10 – 14 Uhr. Andere Zeiten nach Vereinbarung möglich. An Feiertagen ist das Museum geschlossen. � ◾

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Spurensuche am Kleinen Wannsee Vom Institut für Staatsforschung zu Heinrich von Kleist

in kleiner, grüner Park mit geschwungenen Pfaden, der von der Königstraße in die Bismarckstraße und dort in Richtung Kleistgrab führt. Der aufmerksame Beobachter findet noch einige Mauerreste. Zu welchem Gebäude sie gehören, ist nicht auszumachen. Nicht einmal Fotos waren aufzutreiben – von der Villa, die zum Institut für Staatsforschung wurde.

Vom Wohnhaus zum Institut Auf dem Grundstück wurde 1888 das Haus Villa Candide von dem Industriellen Louis Ravené erbaut. Später gibt das Adressbuch für Berlin und Umgebung Auskunft über die Bewohner des Hauses, das einst in der Königstraße 71 stand: 1922 lebte der Fabrikdirektor Arthur Wand hier mit Blick auf den Kleinen und Großen Wannsee. Ab 1923 sind die Kaufleute Albert Goldschmidt und Alfred Donner eingetragen. 1925 kommt Walter Firnhaber, Landrat a. D. dazu. Auch der Gärtner Albert Jürgens lebte hier. Bis 1938 wurde hier gewohnt – im Mai des Jahres kam eine Veränderung auf das Haus und seine Bewohner zu – das Deutsche Institut für Staatsforschung nutzte nun das Gebäude, da die bisherigen Räume in der Teutonenstraße 38 in Nikolassee nicht mehr ausreichten. 1939 steht hinter dem Namen von Alfred Donner die Zusatzinformation „Antwerpen“, 1940 zieht er nach Schöneberg

um. Der Standort des Instituts war klug gewählt – es gehörte zur Berliner Universität. Die Studenten kamen durch die Nähe der S-Bahn gut hierher.

Welche Aufgabe hatte die Einrichtung am Kleinen Wannsee? Nach den Vorstellungen des Institutsleiters Reinhard Höhn sollten hier völlig neue Grundlagen des Staats- und Verwaltungsrechts erarbeitet werden, insbesondere in Hinsicht auf die erhoffte Erweiterung des Deutschen Reichs. Reinhardt Höhn war 1933 in die NSDAP und in die SS eingetreten. 1936 wurde er zum Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. Er leitete das Institut bis 1945. Die Bibliothek des Hauses war gut gefüllt – mit Büchern, von denen viele aus dem Besitz geflohener oder deportierter Juden stammten.

Heute: Weg zum Kleistgrab Von dem Haus sind heute nur noch Mauerreste zu erkennen. Vermutlich wurde es in den letzten Kriegstagen zerstört und das Grundstück schlummerte lange im Dornröschenschlaf vor sich hin. Als verwildertes Areal lag es lange da – bis es 2011 mit Mitteln der Cornelsen-Stiftung in die heutige Parkanlage verwandelt wurde, in der an Heinrich von Kleist erinnert wird. ◾

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Kunst und Genuss auf Italienisch Große Lichtwand im Traditionsrestaurant Arcimboldo setzt besondere Akzente. Kulinarische Genüsse und italienische Kunst vereinen sich im Ristorante Arcimboldo im Kastanienhof an der Clayallee. Der Name ist Programm – die Werke von Giuseppe Arcimboldo (1526 – 1593) sind in Großdruck auf einer neu installierten Lichtwand zu sehen. Passend zum Ambiente beeindruckt die Küche durch frische, mediterrane Kreationen. Hausgemachte Pasta – in der Saison z. B. mit feinen Trüffelscheiben serviert – sowie frischer Fisch, der mehrmals wöchentlich per Express

geliefert wird, werden liebevoll zubereitet und gekonnt arrangiert. Zur Kunst der Stillleben gesellt sich die hohe Schule der Kochkunst, die hier leidenschaftlich zelebriert wird. Eine Auswahl an edlen Weinen aus den besten Lagen Italiens lässt nicht nur Kennerherzen höher schlagen! Die herzliche Atmosphäre und der sehr aufmerksame Service runden den guten Eindruck ab. Ristorante Arcimboldo Clayallee 347b (im Kastanienhof ) 14169 Berlin Tel. 030. 80 23 707 www.ristorante-arcimboldo.com Mo - So 12 - 24 Uhr

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22 Gesundheit

Einstieg in ein schlankes Leben Durch Fasten die Ernährungsgewohnheiten auch langfristig ändern Zum klassischen Fasten gehört es, für einen gewissen Zeitraum auf feste Nahrung zu verzichten und nur zu trinken - etwa Tee, Brühe oder verdünnte Säfte. Foto: djd/Wörwag Pharma/thx

nen Ernährungsgewohnheiten quasi umprogrammieren. Fasten ist eine intensive Selbsterfahrung, durch die das Bewusstsein für das Essen geschärft wird. Man spürt, was einem guttut und was nicht. Die Geschmacksempfindungen werden intensiver, wodurch auch das Verlangen nach stark Gesüßtem oder Salzigem nachlässt. Auch der Sättigungsreflex funktioniert wieder. Darüber hinaus werden eingefahrene Verhaltensmuster - wie beispielsweise, Stress oder Frust mit Naschereien zu kompensieren - durchbrochen. Es ist wie das Drücken der ResetTaste an einem Gerät, das nicht mehr richtig funktioniert. Bereit für den Neustart!

Darmreinigung mindert Hungergefühl

infach ein paar Tage fasten und schon wird der Traum von der schlanken Linie wahr? Nein, ganz so simpel ist es dann doch nicht. Denn der eigentliche Sinn des vorübergehenden Nahrungsverzichts ist es, den Verdauungsapparat zu entlasten, angesammelte Giftstoffe im Körper loszuwerden und so die Vitalität zu verbessern. Dabei gehen zwar einige Kilos verloren, wenn man aber anschließend zu seinen üblichen Ernährungsgewohnheiten zurückkehrt, sind die meist schnell wieder drauf. Anders sieht es aus, wenn man die Kur wirklich als Einstieg in ein neues Leben nutzt. Jetzt zum Frühjahr ist dafür der perfekte Zeitpunkt.

Bewusstsein fürs Essen schärfen Denn Fasten ist ein idealer Anlass, um sich von ständigen Diäten und einem ungesunden Lebensstil zu verabschieden. Durch den kurzzeitigen Verzicht auf feste Lebensmittel kann man die eige Hinzu kommt, dass es durchs Fasten als leichter empfunden wird, weniger zu essen. Denn sobald der Darm leer ist, schwindet auch das Hungergefühl. So ist es bei allen Fasten- und Entgiftungskuren unerlässlich, die Reinigungs- und Ausscheidungsvorgänge des Darms zu unterstützen. Dafür haben sich natürliche, abführende Passagesalze bewährt. Dadurch können Ablagerungen im Darm gelöst und ebenso wie Gallensäfte und abgestorbene Bakterien abtransportiert werden. Die Darmreinigung und -regeneration kommt übrigens auch dem Immunsystem zugute, das in dem verschlungenen Organ seinen Hauptsitz hat. Unter www.heilfasten-tipps.de finden Interessierte dazu weitere Informationen im Internet.

Mehr Lust auf Bewegung Natürlich kann man die Schlankerhaltung auch nach dem Fasten aktiv unterstützen. Wer um mehrere Pfunde erleichtert ist und seinen Körper von Schlacken und Co. befreit hat, fühlt sich gleich viel vitaler. Und auch auf die Stimmung hat die Kur einen positiven Effekt. Die Gedanken werden freier und Lebensweisen überdacht. Die Lust auf Veränderungen steigt. Bester Zeitpunkt also, um auch sportlich aktiver zu werden. Ob Walking,

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Studien belegen den Nutzen Doch auch über das Abnehmen und die Entgiftung hinaus tut der zeitweilige Nahrungsverzicht in vielfacher Hinsicht gut, wie verschiedene Studien ergeben haben. So wiesen Forscher aus Murray im US-Staat Utah in klinischen Untersuchungen nach, dass periodisches Fasten erhöhte Blutfette und den Blutzuckerspiegel senken kann, was das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes reduziert. Zudem ist Fasten offenbar eine natürliche Hilfe bei schmerzhaften Leiden wie Migräne und Arthrose. Das bestätigte eine Studie am Universitätsklinikum Jena. Hier ließen durch eine Fastenkur mit Säften bei Arthrose-Patienten die Schmerzen schon nach 15 Tagen deutlich nach und die Gelenkfunktion verbesserte sich. � ◾

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26 Gesundheit

Liebe ist die beste Medizin

Eine harmonische Partnerschaft schützt die Gesundheit

er liebt und geliebt wird, ist gesünder. Diese Hypothese wird immer wieder durch Forschungsarbeiten bestätigt. Und wer verheiratet ist, hat bessere Chancen nach einer Bypass-OP länger zu leben – allerdings nur, wenn die Ehe glücklich ist.

noch weitere Hirnareale aktiv, die für Zuneigung und Paarbindung wichtig sind.

Liebe ist wie Medizin – nur ohne Nebenwirkungen Das ausgelöste Glücks- und Belohnungsgefühl versetzt nicht nur in gute Stimmung, es kann auch Schmerzen lindern. Amerikanische Wissenschaftler haben in einem Versuch zeigen können, dass der Anblick des geliebten Menschen auf einem Foto Schmerzen vertreiben kann. Die dabei gemessene Hirnaktivität offenbarte, dass die Liebe ähnlich wirkt wie Schmerzmittel oder Drogen – allerdings ganz ohne Nebenwirkung.

Eine liebevolle Beziehung wirkt sich über das seelische auch auf das körperliche Wohlbefinden positiv aus.

„Die beste Arznei für den Menschen ist der Mensch. Der höchste Grad dieser Arznei ist die Liebe.“ Paracelsus

Verliebtheit: Ausnahmezustand als Dauerbefinden

Glückliche Ehe – langes Leben

Schmetterlinge im Bauch und Glückseligkeit im Kopf: Wer frisch verliebt ist, befindet sich in einem echten Ausnahmezustand. Motivation, Glücksund Belohnungsgefühle werden verstärkt, was man im Gehirn nachweisen kann. Doch der „Ausnahmezustand“ kann auch anhalten. Wissenschaftler konnten zeigen, dass lange verheiratete Menschen, die sich selbst als immer noch glücklich verliebt bezeichnen, die gleichen Aktivitätsmuster im Gehirn aufweisen wie Frischverliebte. In Versuchen wurde die Reaktion gemessen, die der Anblick des Partners auslöst – im Vergleich zum Anblick enger Freunde. Auch nach durchschnittlich 21 Jahren (glücklicher) Ehe zeigte die funktionelle Magnetresonanztomografie überraschende Ergebnisse. Das Foto des Partners löste im Belohnungssystem, das vom Gehirnbotenstoff Dopamin gesteuert wird, deutlich stärkere Aktivitäten aus. Bei den Langzeitverliebten sind zudem

Eine liebevolle Beziehung wirkt sich über das seelische auch auf das körperliche Wohlbefinden positiv aus. So konnten nachgewiesen werden, dass bei einem glücklichen Paar allein ein Gespräch über gemeinsame Unternehmungen den Wert des Stresshormons Cortisol im Blut senkt, was unter anderem das Immunsystem stärkt, die Wundheilung verbessert und entspannend wirkt. Zu fühlen, dass man geliebt wird und sich umeinander kümmert, verbessert das emotionale Wohlbefinden, indem es Depressionen und Ängste verringert und psychische Kräfte wie Selbstachtung und Selbstvertrauen steigert. All dies sind wohl letztlich mit die Ursachen dafür, dass einer Studie zufolge verheiratete Patienten nach einer Bypass-Operation länger leben. Allerdings: Frauen profitierten davon nur, wenn die Ehe glücklich war, bei Männern spielte dies eine geringere Rolle. � ◾

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28 Gesundheit

Tee – Allroundmittel für Körper und Seele Schwarz- und Grüntee enthalten keine Kalorien

ee ist nach Wasser weltweit das meist konsumierte Getränk. Vor allem in der kalten Jahreszeit steigt der Teekonsum. Das gilt nicht nur für Ostfriesland, auch wenn die Ostfriesen laut Deutschem Teeverband mit 300 Litern pro Kopf und Jahr weltweit Spitzenreiter unter den Teegenießern sind – vor Kuwait und Irland. Deutschlandweit liegt der Pro-Kopf-Konsum bei rund 26 Litern. „Tee hat sich in unserer Gesellschaft als ein Getränk etabliert, das zu Ruhe und Entschleunigung im Alltag beiträgt“, sagt Michael Gärtner von der KKH. „Teetrinken sorgt für Entspannung und Wohlbefinden, hat daher auch im

Schwarz- und Grüntee ist auch für Figurbewusste ideal.

Wellness-Bereich seinen festen Platz.“ Hinzu kommen die gesundheitsschützenden, präventiven Wirkungen von Tee, die nicht selten

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Gesundheit 29 unterschätzt werden. Denn wer regelmäßig Tee trinkt – gleich ob grünen oder schwarzen –, senkt das Risiko für etliche Erkrankungen, wie wissenschaftliche Studien belegen. Zu verdanken ist das den vielfältigen wertvollen Inhaltsstoffen von Tee: ▪▪ Tee, vor allem grüner, enthält Catechine. Diese schützen vor Durchfall-Erregern und Grippeviren und helfen, die Wirkung bestimmter Antibiotika zu verbessern. ▪▪ Tee ist reich an Polyphenolen. Sie können freie Radikale unschädlich machen, die durch Rauchen, starke UV-Strahlung sowie durch Stoffwechselvorgänge entstehen und zu Zellschädigungen führen können. Damit verringert Tee zum Beispiel das Risiko für Arterienverkalkung und Herzinfarkt. Auch der Schutz vor einigen Krebsarten kann durch reichlich Teekonsum erhöht werden. ▪▪ Die Polyphenole des Grüntees können die Haut vor schädigenden Einflüssen des Sonnenlichtes schützen. Zudem macht regelmäßiger Teegenuss unsere Haut widerstandfähiger, hält sie jung und straff.

▪▪ Tee schützt unsere Zähne. Grüner und schwarzer Tee enthalten Fluorid, das den Zahnschmelz stärkt und die Zähne festigt. Zudem verhindern im Tee vorkommende Inhaltsstoffe die Produktion zahnschädigender Säuren, schützen somit vor Karies. Laut Deutschem Teeverband lässt sich bereits mit einem Liter Tee ein Großteil des Tagesbedarfs an Fluorid decken. Zu beachten ist jedoch, dass schwarzer Tee die Aufnahme bestimmter Arzneimittel beeinträchtigen kann, insbesondere von Eisenpräparaten und Psychopharmaka. Daher sollten diese nicht mit Tee aufgenommen werden. „Weit verbreitet ist die Ansicht, dass Tee wegen seines Koffeingehalts entwässernd wirkt“, berichtet Michael Gärtner. Forschungsergebnisse haben das inzwischen widerlegt. „Tee unterstützt ebenso wie andere Getränke den täglichen Flüssigkeitsbedarf, der auch im Winter bei mindestens zwei Litern liegt.“ Auch für Figurbewusste ist Tee ideal, denn ohne Zucker und Milch genossen liefert er null Kalorien. � ◾

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30 Zu guter Letzt

Schatz im Ofen

Hauskäufer fand Geldscheine im Wert von fast 150.000 Euro

as kennt man sonst nur aus Romanen: Ein Mensch kauft ein Haus und entdeckt bei Renovierungsarbeiten ein Geheimversteck in der Mauer mit alten Geldscheinen (D-Mark) im

Wert von knapp 150.000 Euro. Handelt es sich dabei um einen Schatzfund, den der Finder behalten darf? Oder muss er das Geld den Erben der ehemaligen Immobilienbesitzerin übergeben? Diese Fragen musste ein deutsches Gericht beantworten. (Landgericht Düsseldorf, Aktenzeichen 15 O 103/11). Der Fall: In einem eingemauerten Kachelofen der eben erworbenen Immobilie fand ein frisch gebackener Eigentümer zwei Stahlkassetten, in denen Geldscheine in einem Gesamtwert von 303.700 D-Mark lagen, teilweise noch mit Banderolen aus den 70er Jahren zusammengehalten. Die Rechtsnachfolger der früheren Hauseigentümerin erhoben Anspruch auf das Geld. Der Fund sei klar dieser Frau, einer früheren Unternehmerin, zuzuordnen. Das werde unter anderem durch eine Äußerung der Frau kurz vor ihrem Tod bestätigt („Es gibt Menschen, die Geld im Kamin verstecken“). Das Urteil: Eine Zivilkammer des Landgerichts Düsseldorf entschied, dass der neue Eigentümer außer rund 5.000 Euro Finderlohn nichts behalten dürfe. Es liege hier kein klassischer Schatzfund vor, denn das setze voraus, dass der eigentliche Besitzer nicht mehr zu ermitteln sei. Hier aber könne man das durchaus tun. In der betreffenden Immobilie hätten über viele Jahre hinweg nur die Verstorbene und ihr Ehemann gelebt. Dazu komme dann noch die von Zeugen bestätigte „Kamin“-Äußerung kurz vor dem Tode. � ◾

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Gesundheit Nikolassee/Schlachtensee/Krumme Lanke extra 31

Vereine und Einrichtungen in Nikolassee Sportvereine

WSW Wassersportgemeinschaft � Wannseehafen e. V..� Angler Club Klare Lanke 1920 e. V.� Badeweg 1 · 14129 Berlin ☎ 803 71 37 · www.wsw-berlin.de Wannseebadweg 44 · 14129 Berlin ☎ 803 43 69 www.klarelanke.homepage.t-online.de Anglerverein Am� Schwanenwerder e. V.� Wannseebadweg 42 · 14129 Berlin ☎ 803 20 91 Berliner Yacht-Club e. V. 1867� Wannseebadweg 55 · 14129 Berlin ☎ 803 14 15 www.berlineryacht-club.de Tennis-Club Grün-WeiSS � Nikolassee 1925 e. V.� Kirchweg 24-26 · 14129 Berlin ☎ 803 54 32 · www.gw-nikolassee.de Nikolassee-Tennis-Club � „Die Känguruhs“ e. V.� Spanische Allee 170 · 14129 Berlin ☎ 803 71 70 www.nikolassee-tennis-club.de Seglerverein� Schwanenwerder e. V.� Inselstraße 20-22 · 14129 Berlin ☎ 804 96 418 · www.svs-ev.de Seglervereinigung 1903 � Berlin e. V.� Wannseebadweg 40 · 14129 Berlin ☎ 803 55 64 · www.sv03.de Wassersportgemeinschaft � am GroSSen Fenster e. V.� Am Großen Fenster 1 · 14129 Berlin ☎ 803 71 37 · www.wag-berlin.de Wind Surfing Verein Berlin e. V.� Wannseebadweg 46 · 14129 Berlin ☎ 033203-77 16 18 · www.wsev.de

Schulen

Kirchen Johannische Kirche � Teutonenstr. 14 · 14129 Berlin ☎ 80 40 26 52 www.johannische-kirche.org

Caroline-von-Heydebrand-Heim � Offene christliche Kirche in der jeder willkommen ist. und –Schule e. V. � Evang. Kirchengemeinde � Klopstockstr. 36/42 · 14129 Berlin ☎ 801 60 03 Nikolassee� www.heydebrand.waldorf.net Pfeddersheimer Weg 69 · 14129 Berlin Heilpädagogisches Institut ☎ 80 19 76 40 Erziehung von Klasse 1 – 6 auf der Grundwww.gemeinde-nikolassee.de lage der Waldorfpädagogik in kleinen Gruppen.

Kath. gemeinde � zu den Hl. Zwölf Aposteln �

Johannes-Tews-Grundschule � Wasgenstr. 50 · 14129 Berlin ☎ 803 20 72 www.johannes-tews-grundschule.de

Tewsstr. 20 · 14129 Berlin ☎ 805 86 29 70 · www.hl-12-apostel.de Im Stil der märkischen Dorfkirchen erbaute katholische Kirche.

Werner-von-Siemens-Gymnasium � Beskidenstr. 3 · 14129 Berlin ☎ 803 90 66 · www.wvs.be.schule.de

Sonstiges

KITAS

Historische Kommission � zu Berlin e. V.�

EKT - Schlachtensee e.V.� Wasgenstr. 75 · 14129 Berlin ☎ 803 94 44 · www.ektschlachtensee.de Eltern-Initiativkindergarten im Studentendorf Schlachtensee

Kirchweg 33 · 14129 Berlin ☎ 80 40 26 86 · www.hiko-berlin.de Forschungen auf dem Gebiet der Landesgeschichte und der Historischen Landeskunde von Berlin-Brandenburg sowie von Brandenburg-Preußen durch wissenschaftliche Projekte, Publikationen, Vorträge, Tagungen und andere öffentliche Veranstaltungen.

Eltern-Initiativ-Kindertagesstätte� „Zwölf Knirpse“ e.V. � Lissabonallee 6 · 14129 Berlin ☎ 802 60 20 · www.12knirpse.de Kinder-, Jugend- und � Gästehaus am Wannsee� Kath. Kita zu den heiligen � Praktische Pädagogik e. V.� zwölf Aposteln� Tewsstr. 16 · 14129 Berlin ☎ 801 36 33 www.hl-12-apostel.de/Kita.htm

Badeweg 7 · 14129 Berlin ☎ 803 55 03 www.haus-am-wannsee.de

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