Nikolassee & Schlachtensee Journal - Juni/Juli 2015

Journal für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

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Nikolassee& Schlachtensee extra Journal für Nikolassee, Schlachtensee und Krumme Lanke Juni / Juli Nr. 3/2015

90 Jahre Tennisclub Grün-Weiß Nikolassee

Von der Sportabteilung des Bürgervereins zum modernen Sportclub ◾

Eine Dampferfahrt ist lustig...

Die Geschichte der Ausflugsschifffahrt am Wannsee

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90 Jahre Tennisclub Grün-Weiß Nikolassee Von der Sportabteilung des Bürger­ vereins zum modernen Sportclub

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ach dem Ersten Welt- Ihre Mütter unterstützten den krieg konnte sich die Wunsch. In Wannsee und Zehlendorf gab es bereits Nikolasseer Tennisclubs – NikoJugend nur wenig für die Sportarten lassee zog nach ihrer Väter – Reiund der Bürgerten, Angeln und verein NikolasJagen – begeissee gründete tern. Sie wollten 1925 eine eigene Sportabteilung. Tennis spielen – Der traten sogleich eine Sportart, die zahlreiche Nikolasseer in Deutschland zunehmend an Popularität gewann. Familien bei, so dass die neue

Impressum

Nikolassee & Schlachtensee extra 4. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 844 933-0 Redaktion Karl-Heinz Christ extra@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Titelbild: Am Tenniscamp im Sommer 2014 nahmen 100 Kinder teil. � Foto: Peter Rondholz, TC Grün-Weiß © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Nikolassee & Schlachtensee extra erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee und Krumme Lanke am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe August/September Nr. 4/2015 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 01.07.2015 Erscheinung: 01.08.2015 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themen­wünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.

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Der TC Grün-Weiß Nikolassee verfügt über acht Sandplätze und zwei feste Hallenplätze. �

Sportabteilung auf Anhieb über Gelände nördlich des Gemeindehauses, an das die Villa der 100 Mitglieder stark war. Familie Wild angrenzte. Dort entstanden binnen kurzer Zeit Die Anfänge auf dem eigenen Clubgelände vier Plätze sowie ein kleines Funktionsgebäude mit VeranNun musste ein eigenes Club- da. Seit dem Jahr 1926 trug der gelände her und so pachteten Club seinen heutigen Namen: die Sportler ein brachliegendes Grün-Weiß Nikolassee. Die Spie Blick über die Anlage im Jahr 1930. �

Foto: Archiv TC Grün-Weiß Nikolassee

Foto: Peter Rondholz, TC Grün-Weiß Nikolassee

ler waren durchaus erfolgreich. Aber da der Club noch kein selbständiger Tennisclub war, waren die Turnierspieler zusätzlich Mitglied in anderen Vereinen, für die sie starteten. Im Jahr 1934 wurde der Verein selbständig. Dass hatte politische Gründe: Der von der Politik unabhängige Bürgerverein war den neuen Machthabern ein Dorn im Auge. So drohten sie dem Tennisclub mit der Kündigung des Pachtgeländes, wenn nicht ein eigenständiger Verein gegründet wurde. Auch bei der Genehmigung der Satzung gab es Schwierigkeiten, die durch Zauberhand verschwanden, als der Passus, dass „nur Mitglied werden kann, wer rein arischer Abstammung ist“ aufgenommen wurde. Während des Zweiten

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Historisches Foto der Tennisanlage mit Clubhaus. �

Weltkriegs kam das Clubleben mehr und mehr zum Erliegen. Nach dem Sieg der Alliierten wurde der Tennisclub von der US-Armee requiriert.

Nachkriegsjahre im Club Doch bereits 1947 bekam GrünWeiß sein altes Gelände zurück. Die Familie Wild hatte Deutschland während des Kriegs verlassen und ihre Villa gehörte nun dem Bezirk Zehlendorf. 1953 pachtete der Club die Villa am Kirchweg und nutzt es seitdem als Clubhaus. Anfangs wurden nur kurzfristige Pachtverträge abgeschlossen. Nach dem Verkauf der Villa an das Land Berlin im Jahr 1961 gelang es, einen langfristigen Vertrag zu schließen. Nun konnten die lange geplanten Umbauarbeiten in Angriff genommen werden. Nach der Fertigstellung wurde das Clubleben mit Festen, Training und Turnieren wieder aufgenommen. Ein unverzichtbarer Bestandteil waren die Ball Foto: Archiv TC Grün-Weiß Nikolassee

jungen. Diese bekamen in den 60er-Jahren 50 – 70 Pfennige pro Stunde. Manchen Clubmitgliedern war das zu teuer und sie zahlten lieber in Naturalien. Das wiederum gefiel den Balljungen nicht. Auf einer Mitgliederversammlung Anfang der 60er-Jahre gab es Klagen über zu wenig Balljungen. Die lakonische Antwort des damaligen Vorsitzenden Dr. Rogmans: „diese sammeln eben anderswo lieber für Geld als bei uns für ein paar Äpfel.“

Von schwierigen Zeiten bis zum Mitgliederzuwachs

zu Freundschaftsspielen nach Kiel, Bremen, Lüdinghausen und nach Karlskrona/Schweden eingeladen. Dennoch setzte ein Mitgliederschwund ein, erschwerend kam hinzu, dass die Clubanlagen veraltet waren. Mit Hilfe öffentlicher Mittel, des Berliner Tennisverbands, des Bezirksamt und durch Spenden der Mitglieder brachte man das Clubgelände wieder auf Vordermann. Die nächsten baulichen Veränderungen setzten zwischen 1975 und 1990 ein. Tennis wurde immer populärer. Nicht zuletzt durch die weltweiten Erfolge von Steffi Graf und Boris Becker schossen die Mitgliederzahlen der Tennisclubs in die Höhe. Auch Grün-Weiß platzte fast aus allen Nähten. Außerdem war Tennis mittlerweile zum Ganzjahressport geworden. Der Club ließ die feste Tennishalle an der Tewsstraße errichten, eine Traglufthalle folgte.

Moderne Angebote und fairer Sport Heute ist Grün-Weiß ein moderner Tennisclub mit vielen aktiven Mitgliedern. Ob Kind oder Senior – für alle Tennisbegeistern ist hier etwas dabei, sowohl beim Sport als auch bei gemeinsamen Festen. Auch für alle, die einmal hereinschnuppern wollen, gibt es besondere Angebote für Nichtmitglieder. � ◾

Neben Tennis stand die Geselligkeit im Vordergrund. Das hatte 1959 zum Bau einer Minigolfanlage geführt. Die Politik brodelte: Die Berliner Mauer sollte Berlin und seine Menschen in die Tennisclub Grün-Weiß Isolation führen. Doch die Soli- Nikolassee 1925 e. V. daritätsbekundungen waren so Kirchweg 24–26 groß, dass das Gegenteil erreicht 14129 Berlin wurde. Auch Grün-Weiß knüpfte tc@gw-nikolassee.de viele neue Kontakte und wurde www.gw-nikolassee.de

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Freie Improvisation mit Spaß und Selbstbewusstsein. � Foto: Thomas Rosenthal

Schauspielunterricht für Kinder Neu eröffneter Schauspielclub im Rathaus Wannsee

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inmal auf den Brettern stehen, die die Welt bedeuten. Das Rampenlicht und den Applaus genießen… Doch vor dem Erfolg steht eine Menge Arbeit, weiß Sabine Schalla, Sängerin, Komödiantin und Dozentin für Schauspiel. Die geborene Kielerin lebt seit 2008 in Wannsee. Bereits seit über zwei Jahren unterrichtet sie in der Musical-Manufaktur in Kleinmachnow. Jetzt möchte sie auch Kindern in Wannsee und Umgebung einen Unterricht ohne lange Anfahrtswege ermöglichen. Dabei stehen keine künftigen Hollywood-Karrieren, sondern der Spaß am Schauspiel im Vordergrund. Denn auch Sabine Schalla profitierte schon als Kind vom Schauspielunterricht, der neben Freude auch ein enormes Selbstbewusstsein bescherte. Geübt wird im ehemaligen Rathaussaal des Rathauses Wannsee. Hier ist viel Platz, auf dem die Kinder unter liebevoller, professioneller Anleitung ihre Spielfreude und Kreativität ausleben können. Und auch Sabine Schalla hat ihre berufliche Erfüllung in der Improvisationsarbeit mit Kindern gefunden.

Sabina Schalla leitet den Schauspielclub im Rathaus Wannsee. � Foto: Susanne Herrmannsen

Der Einstieg in den Unterricht ist jederzeit möglich, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Das Projekt wendet sich an Kinder ab 9 Jahre bis zu jungen Erwachsenen. Weitere Informationen unter www.musical-manufaktur.de. � ◾

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Villa Calé wird saniert

Botschaft von Katar erhält denkmalgeschütztes Haus Lange mussten Bewunderer um das schöne Bauwerk an der Schützallee/Ecke Riemeisterstraße bangen. Der Grund: Die Villa Calé verfiel zusehends. Die Botschaft von Katar hatte das repräsentative Gebäude bereits im Jahr 1997 erworben und offenbar übersehen, dass am Giebel eine barbusige Göttin prangte. Diese sollte verschwinden, was aber aus Denkmalschutzgründen ausgeschlossen war. Deshalb geschah lange nichts, um das Gebäude zu retten. Der Botschafter war längst in einen Neubau gezogen und die Villa stand leer. Doch nun sollen die

Villa Calé in der Schützallee.

Sanierungsarbeiten beginnen. In enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt wird das Haus wieder hergerichtet und

dient künftig als Gästehaus für die Botschaft von Katar. Samt Göttin, die weiterhin über dem Haus wachen darf. ◾

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Eine Dampferfahrt ist lustig, eine Dampferfahrt ist schön… Die Geschichte der Ausflugsschifffahrt am Wannsee

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as Landschaftsbild von Berlin wurde ursprünglich nicht nur von Wald und Sand, sondern auch von zahlreichen Wasserläufen und Seen geprägt. In der Stadt besteht immerhin das älteste Wasserstraßennetz Deutschlands und Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich in Berlin der zweitgrößte Binnenhafen des Landes.

Handel und erste Ausflugsschifffahrt In den Anfangszeiten der Stadtbesiedlung spielten die Flüsse für die Handelsschifffahrt eine wichtige Rolle. Große Mengen an Waren kamen auf diesem Weg in die Stadt. Als Anfang der Personenschiff Die 1907 erbaute und 1968 umgebaute „MS Sperber“ hat ihren Heimathafen am Wannsee.

Der Dampfer „Sperber“ im Jahr 1951.� Archiv Stern und Kreisschiffahrt

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Nikolassee & Schlachtensee extra 13 ein. Sie ließ neue, moderne Schiffe bauen. 1896 wurden die 32 m langen und 5,40 m breiten Doppelschraubendampfer „Oberbürgermeister Zelle“ und „Baurath Hobrecht“ in Betrieb genommen.

Teltowkanal eröffnet neue Streckenführungen „Oberbürgermeister Zelle“ als Wrack im Steglitzer Hafen. � Archiv Stern und Kreisschiffahrt

fahrt wird die Einrichtung einer Fähre zwischen Charlottenburg und Berlin durch Friedrich I. um das Jahr 1700 angesehen. In Charlottenburg wurden damals viele Feste gefeiert, es galt als „lustiger Ort“. Die Fahrt kostete zwei Groschen. Um das Schloss Niederschönhausen erreichen zu können, sollte ein Nebenarm der Panke erweitert werden. Dieses Bauvorhaben wurde nach dem Tod von Königin Sophie Charlotte eingestellt. Auf dem Wannsee fuhren die ersten Vergnügungsschiffe von Potsdam zur Pfaueninsel. Die Insassen waren überwiegend Adlige. König Friedrich Wilhelm II., im Volksmund „der dicke Lüderjahn“ genannt, feierte hier opulente Feste im orientalischen Stil.

Die ersten Dampfschiffe Der Bau des ersten deutschen Dampfschiffes begann 29. Juni 1816 in Pichelsberg. Bereits am 14. September des gleichen Jahres wurde es unter dem Namen „Prinzessin Charlotte von Preußen“ vom Stapel gelassen. Die erste Fahrt verlief von Spandau zur Pfaueninsel mit 160 Fahrgästen an Bord. In der Folge nahm die Personenschifffahrt weiter zu und die Dampferfahrt wurde zu einem Vergnügen, dem die Berliner Bevölkerung gerne nachging. Am 8. August 1888 fand unter dem Vorsitz des Königlichen Baurats Walter Kyllmann – an ihn erinnert die Kyllmannstraße in Wannsee – die konstituierende Generalversammlung und erste Aufsichtsratssitzung der vom Stettiner Kaufmann Gustav Krokisius gegründeten SpreeHavel-Dampfschiffahrt-Gesellschaft Stern (SpHDG Stern) statt. Die Gesellschaft richtete unter anderem im Jahr 1890 die Linie Wannsee-Potsdam und 1892 den Fährbetrieb über den Großen Wannsee

Mit dem Bau des Teltowkanals eröffneten sich völlig neue Möglichkeiten für die Ausflugsschifffahrt. Der vorher verkrautete Griebnitzsee wurde nun in am oberen Kanalabschnitt befahrbar. Eine neue Linie, die über den Griebnitzsee, Stölpchensee, Pohlesee, Kleiner Wannsee (der damals noch eine eigene Anlegestelle hatte), Großen Wannsee bis nach Beelitzhof führte, entstand. Außerdem gründete der Kreis Teltow seine eigene Schifffahrtsgesellschaft. Dieser lukrative Geschäftszweig sollte nicht nur den privaten Gesellschaften zugänglich sein! 1903 erwarb der Kreis den Schifffahrbetrieb der Terraingesellschaft Neubabelsberg mit den Dampfern „Babelsberg“, „Neubabelsberg“ und „Klein-Glienicke“. Nach mehreren Neuerwerbungen wurde der Kreis Teltow im Jahr 1907 zum zweitgrößten Personenschiffahrtsunternehmen im Raum Berlin. Aufgrund des steigenden Bedarfs an Instandhaltung und Neubauten der Schiffe wurde der Bauhof Teltow, der bisher auch für die Treidelloks verantwortlich war, in die Teltow-Werft mit Slipanlage umgebaut.

Spektakulärer Unfall auf dem Wannsee Die Menge der Schiffe auf den Berliner und Brandenburger Gewässern führten auch zu Unfällen, wie am 30. Oktober 1921 auf dem Großen Wannsee. Der leere Dampfer „Kaiser Wilhelm“ befand sich auf der Rückfahrt zur Potsdamer Werft, als

Zwei Seen? Die „Wannsee“ auf dem Griebnitzsee.

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Damals wars – „Professor Rud. Virchow“ 1930 an der Anlegestelle Wannsee. Archiv Stern und Kreisschiffahrt.

er auf Höhe des Havelecks die zwischen Kladow und Wannsee fahrende „Storkow“ rammte. Die kleinere Storkow, die die letzte Fahrt an diesem Tag absolvierte, war fast bis auf den letzten Platz besetzt. Bei der Kollision wurde sie an der Backbordseite getroffen und sank innerhalb weniger Minuten. Laut Niederbarnimer Anzeiger wurden 10 Fahrgäste tot geborgen, vier blieben vermisst.

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Schuld hatte der Kapitän der „Kaiser Wilhelm“ der wohl unter Alkoholeinfluss ein fehlerhaftes Fahrmanöver durchgeführt hatte.

Wirtschaftliche Schwierigkeiten Nach dem Ersten Weltkrieg machte die Massenarbeitslosigkeit auch den Betreibern der Ausflugsdampfer zu schaffen. Sie gingen dazu über, billige Sonderfahrten anzubieten. Doch selbst das rettete die größte Gesellschaft, die SpHDG Stern, nicht mehr. Sie stellte 1932 ihre Zahlungen ein. Der Grund für das Scheitern lag zum einen an der wirtschaftlichen Situation des Landes, aber auch das schlechte Wetter der vorangegangenen Sommersaison spielte eine Rolle. Ihre Schiffe kaufte eine Aktiengesellschaft für Industriekredite, die ihrerseits 1933 das neue Unternehmen Stern-DampferGesellschaft mbH gründete. Diese schloss einen Vertrag mit der Kreisschifffahrt, der den fahrplanmäßigen Verkehr auf der Unterhavel betraf. Im Jahr darauf charterte die Kreisschiffahrt die gesamte Flotte der Stern-Dampfer-Gesellschaft und führte deren Betrieb fort. Ihr Wappen war nun ein roter Stern mit einem Kreis drumherum. Das Unternehmen Stern und Kreisschiffahrt war geboren.

Aus alt mach neu Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden viele Schiffe getroffen und versenkt. Unter anderem der alte Dampfer „Oberbürgermeister Zelle“, der

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16 Nikolassee & Schlachtensee extra im Steglitzer Hafen sank. Nach dem Krieg wurden viele Schiffe wieder gehoben, darunter die sehr solide gebaute und erstaunlich gut erhaltene „Oberbürgermeister Zelle“. Das hölzerne Oberdeck war zwar verrottet, aber die Schale aus Eisen war erstklassig erhalten. Diese wurde Grundlage eines Schiffes, das allen „Wannseefahrern“ vertraut sein dürfte: Das 1960 vom Stapel gelaufene BVGFährschiff Lichterfelde, das bis 2013 die Verbindung zwischen Wannsee und Kladow bediente, hatte das Schiff von 1896 als Grundlage.

Zu Hause - das ist der Ort, der mir - je nach biographischem Verlauf - Geborgenheit, Schutz und Sicherheit bietet. Doch ist dies auch ein Platz, aus dem heraus sich Ängste um den Fortbestand liebgewordener Gewohnheiten auftürmen, wenn mich Krankheit und damit einhergehende Einschränkungen „aus der Bahn“ zu werfen drohen. Für derartige Lebenslagen stehen bekanntermassen sowohl Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz als auch Massnahmen der „häuslichen Krankenpflege“ zur Verfügung. Mit dem Namen „Freund“ verbindet sich eine Pflegeerfahrung von mittlerweile 35 Jahren. Seitdem erbringen wir tagtäglich eine Vielzahl von Verrichtungen dort, wo sich Ihr Lebensmittelpunkt befindet - ob in Wannsee, in Nikolassee, in Schlachtensee oder im Zentrum Zehlendorfs.

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Erholung auf dem Dampfer Der „Dampfer“ ist das Synonym für die Ausflugsschifffahrt, obwohl hierfür kaum noch echte Dampfschiffe im Einsatz sind. Der Großteil wurde nach und nach zu Motorschiffen – erkennbar durch das MS vor dem Schiffsnamen – umgebaut. Diese begeistern oft

Die MS Moby Dick - das wohl außergewöhnlichste Schiff der Stern und Kreisschiffahrt-Flotte.

durch ungewöhnliche Formen: Anfang der 1970erJahre stach das wohl spektakulärste Schiff in See: Die in ihrer Form an einen Wal erinnernde „Moby Dick“. Nicht nur Kinder schauten begeistert zu, wenn das in Tegel liegende Schiff über die Havel und ihre Seen fuhr. Ein weiteres Highlight ist die 1988 gebaute, einem Schaufelraddampfer nachempfundene Havel-Queen. Auch sie liegt in Tegel vor Anker, ist aber genau wie die Moby Dick öfter auf dem Wannsee zu Gast. Auch wenn Berlin eine Menge zu bieten hat – die Dampferfahrt ist nach wie vor ein Erlebnis. Die Ufer Berlins und des Umlands vom Schiff aus vorübergleiten zu sehen und die Seele baumeln zu lassen ist bei den Berlinern und ihren Gästen nach wie vor eine der beliebtesten Möglichkeiten, einen herrlichen Sommertag zu verbringen. � ◾

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Großes Sommer-Vereinsfest beim KJRFV Buntes Programm am 4. Juli

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m ersten Samstag im Juli lädt der Kinderund Jugend-, Reitund Fahrverein Zehlendorf e. V. (KJRFV) wieder große und kleine Pferdefreunde zu seinem Sommerfest ins grüne Düppel ein. Auf dem großen Reitgelände am Königsweg zeigen die Kinder und Jugend lichen des Vereins ihr Können in einem bunten Show-Programm mit zahlreichen Reitvorführungen. Außerdem gibt es 10-minütiges SchnupperReiten für Kinder von drei bis acht Jahren, Spiel und Spaß rund ums Ponys sowie Leckeres zu Essen und Trinken. Mehr Infos zum Programm

und zur Anfahrt zum KJRFV auf www. kinderreitschuleberlin.de ◾ Kinder- und Jugend-, Reit- und Fahrverein Zehlendorf e. V. (KJRFV) Robert-von-Ostertag-Straße 1 14163 Berlin Sommerfest am 4. Juli von 13 bis 17 Uhr

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Liebermann und Van Gogh Ausstellung in der Villa am Wannsee

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eit 1872 fuhr Max Liebermann fast jeden Sommer in seine „Malheimat“ Holland, wo er unter anderem in der Provinz Drenthe Motive für sein künstlerisches Werk fand. Angeregt durch die alten Niederländer Jacob van Ruysdael und Meindert Hobbema malte er hier Szenen des alltäglichen Lebens: Handwerker, Bauern und Waisenmädchen. Der junge Vincent van Gogh stand zu diesem Zeitpunkt noch ganz am Anfang seiner künstlerischen Entwicklung und war mit Studien beschäftigt, die ihn ebenfalls nach Drenthe führten. Von seinem Bruder hatte er bereits einiges über Liebermann und seine holländischen Bilder gehört. Vor allem den Motiven und dem Kolorit Liebermanns fühlte er sich damals sehr nahe. „...angesichts der hiesigen Natur“ begreife ich vollkommen,“ schrieb Van Gogh an seinen Bruder Theo, „wie er [Liebermann] vernünftigerweise dazu kommt“. Und als der deutsche Kollege wieder einmal in der Gegend war: „Wie man hört, soll Liebermann irgendwo hier in der Nähe sein. Ich möchte ihm gern mal begegnen.“

Wahlverwandtschaft zweier Künstler Trotzdem haben sich die beiden Künstler damals nicht getroffen. Die Ausstellung „Liebermann und Van Gogh“ holt zum dies Stopfende Alte am Fenster, 1880, Öl auf Leinwand, 55 x 49,5 cm von Max Liebermann, © Privatbesitz.� Foto: Tammo Ernst

jährigen Van Gogh-Jubiläum die verpasste Begegnung der beiden Künstler nach und zeigt, wie überraschend ähnlich sich die beiden Künstler in ihren holländischen Werken aus den Jahren 1882-1885 sind: Beide malten Bauern auf dem Feld, nähende Frauen am Fenster und Weber. Mit mehr als vierzig Gemälden, Zeichnungen und Aquarellen entwickelt die Ausstellung das Panorama einer bisher kaum bekannten Wahlverwandtschaft zweier Künstler, die zu den herausragenden Köpfen der deut schen und der niederländischen Kunst gehören. Sie arbeitet die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede heraus, die sich insbesondere bei der Darstellung der ländlichen Arbeit erkennen lässt: Während Liebermann das ländliche Leben als sozial intakte Lebenswelt erlebte, legte Van Gogh immer wieder das Elend der Verhältnisse offen. In der Ausstellung werden zahlreiche Leihgaben gezeigt, u. a. aus dem Städel Museum Frankfurt, der Hamburger Kunstha

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Nikolassee & Schlachtensee extra 19 le, der Staatlichen Graphischen Sammlung München, der Staatsgalerie Stuttgart, dem Koninklijk Museum voor Schoone Kunsten Antwerpen, dem Gemeente Museum Den Haag, dem Kröller-Müller Museum Otterlo, dem Musée d’ Orsay Paris, dem Museum Boijmans Van Beuningen Rotterdam und der Sammlung Bührle Zürich. Die Ausstellung Liebermann und Van Gogh ist noch bis zum 10. August 2015 zu sehen. ◾ � Liebermann-Villa am Wannsee Colomierstraße 3 14109 Berlin ☎ 030/805 85 90 12 www.liebermann-villa.de Öffnungszeiten: Täglich außer dienstags 10 – 18 Uhr Do, So und Feiertage 10 – 19 Uhr Eintritt: 8 Euro/ ermäßigt 4 Euro Die Ausstellung Liebermann und Van Gogh wird noch bis zum 10. August 2015 gezeigt. Öffentliche Führungen finden mittwochs um 14 Uhr, samstags, sonntags und feiertags um 12 und 16 Uhr statt. Sonderführungen auf Anfrage.

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Grüne Oase für kleine Gärtner Die Gartenarbeitsschule Steglitz-Zehlendorf Ortstermin am Teich: Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski mit dem Leiter der Gartenarbeitsschule Ulrich Schüttler.

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ernen mit allen Sinnen und dabei Spaß und Bewegung haben: Das ist Ziel der 12 Berliner Gartenarbeitsschulen, von denen die in direkter Nachbarschaft zum Bäkepark gelegene und in den 50er-Jahre gegründete Gartenarbeitsschule Steglitz-Zehlendorf eine ist. Hier, an der Lichterfelder Haydnstraße 20, finden Kita- und Schulkinder reichlich Gelegenheit zum Säen, Pflanzen, Jäten, Ernten und Imkern, können dabei für kurze Zeit das Stadtleben vergessen, das nur wenige Meter weiter am Hindenburgdamm tobt. Zwischen Biene, Schmetterling und Co. bekommen alle Sinne beim Bewirtschaften eines eigenen Beetes etwas zu tun: Das Summen der Bienen, das Gefühl feuchter Erde zwischen den Fingern, Kräuterduft und der Geschmack saftiger Tomaten und süßen Honigs lehren die kleinen Gärtner mehr als es manches Schulbuch vermag.

Von der Aussaat bis zur Ernte Auf zehn Parzellen, die jeweils in vier Quadrate eingeteilt sind, freunden sich die kleinen und großen Gärtner/innen quasi direkt vor der Haustür mit der Natur und deren Produkten an. Sie pflanzen und legen an, ganz nach ihren Vorstellungen und Wünschen. Täglich in der Kernzeit von 8 – 14 Uhr ist die Gartenarbeitsschule geöffnet, aus den umliegenden Kita- und Schul-Einrichtungen herrscht dann reger Andrang, besonders bei schönem Wetter. Themenbezogenes Lernen erfolgt dabei spielerisch, ganz nebenbei, bei Regen auf der überdachten Veranda als Klassenzimmer. Doch es heißt auch hier für die kleinen Leute, Regeln einzuhalten. So sind Wege zu nutzen, Ballspiele auf die dafür vorgesehene Wiese unter den zahlreichen Nussbäumen zu verlegen, das

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Nikolassee & Schlachtensee extra 21 Bienenareal ist nur mit Imker zu betreten und Fahrräder sind am Eingang abzustellen. – Doch gleich nebenan liegt ein öffentlicher Spielplatz. Was sind Frühlingsblüher? Welche Tiere leben im Kompost oder im Teich? Und welche Gehölze gibt es überhaupt? Diese und viele andere Fragen finden ihre Antworten beim Arbeiten an den Beeten von der Aussaat bis zur Ernte. Eine Idylle, in der viele verschiedene Singvögel zu Hause sind und sogar ein Habichtpaar seinen Horst bewohnt. – Die kläglichen Reste einer Taubenmahlzeit finden sich unter einem jungen Kirschbaum, auch das gehört zur Natur dazu. Und die Baumscheiben der Pappel, die der letzte Sturm knickte, dienen jetzt als urige Sitzmöbel unter freiem Himmel. Auf dem behindertengerechten Hochbeet wachsen Kräuter und Duftveilchen nebeneinander, besonders beliebt bei den sehbehinderten jungen Besuchern aus der Steglitzer Johann-August-Zeune-Schule. An der Totholzhecke gibt es immer etwas zu tun, und die Bienen von „Schulimker“ Uwe Sommer sind nicht nur wegen ihres schmackhaften Honigs beliebt. Der ehemalige Lehrer bietet im Rahmen seiner gemeinnützigen Gesellschaft für Naturschutz interessante und beliebte Workshops; auch in den Ferien, mit Honigfrühstück und Zauberstabbasteln. Projekttage für alle Schulstufen mit Zeichnen, Schreibwerkstatt, Fotografieren und Plastizieren werden in der Gartenarbeitsschule zu einem Erlebnis für Lehrer und Schüler. Sogar am Wochenende sieht man engagierte Lehrer und Eltern, die auf dem Gelände noch notwendige Vor- oder Nacharbeit leisten. So wie Tile vom Elterninitiative-Kinderladen in der Stindestraße. Sie erzählt zwischen Johannisbeerstrauch und Pfirsichbäumchen: „Ich bin durch meinen Sohn dazu gekommen und jetzt bereits seit fünf Jahren dabei, freue mich immer wieder, auf diese Oase zu kommen.“ An diesem strahlenden Sonntag setzt sie vorgezogene Bohnen und zeigt der kleinen Marieke, die zuerst nur zögernd in die feuchte Erde fasst, wie sie das Gemüse richtig pflanzt. Zubehör kann Tile in dafür vorgesehenen Räumen unterstellen. Lagerfeuer-Schwaden ziehen über die Beete, bei Stock- und Fladenbrot wird der Frühling gefeiert.

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Hand in Hand für die Zukunft der Schule Das rund 10.000 Quadratmeter große naturbelassene Gelände des Bezirks leitet seit dem Jahr 2012 der Lehrer Ulrich Schüttler, der in der Integrierten Sekundarstufe der Max-von-LaueOberschule Mathematik und Englisch unterrichtet. Mindestens viermal in der Woche ist er vor Ort in der Gartenarbeitsschule, denn es gibt immer etwas zu tun. Dabei trägt er stets als mobiles Büro seine überdimensionale Ledermappe mit sich. Organisieren, koordinieren, Konzepte erstellen, Reparaturen und Baumaßnahmen beaufsichtigen und in Auftrag geben, aber auch beraten und erklären; Erfahrungen aus seiner Zeit als Leiter einer Schülerfirma an der ehemaligen Paul-Braune-Schule kommen ihm da zugute. „Es fehlt hier einfach ein fest angestellter Gärtner“, erklärt Schüttler, „zum Glück haben wir aber unseren ehrenamtlich tätigen Herrn Burggalla und engagierte MAE-Kräfte, wenn auch nur befristet eingesetzte und zu wenige.“ Burggalla, den ehemaligen Landwirt, der beim Anlegen der Parzellen und Pflanzen wichtiges Fachwissen einbringt und den Schüttler schon lange kennt, will er nicht mehr missen auf dem Gelände. Ebenso wenig die Lehranstalt für Gartenbau und Floristik Güterfelde e. V. (LAGF), deren Auszubildende des 2. Lehrjahres ihn bei der Umsetzung des Konzeptes zum weiteren Ausbau des Geländes begleiten. Das neue Schild am Eingang der Gartenarbeitsschule ist eine Spende der Plakatmaler der „Helmut Ziegner Berufsbildung“.

Bohnensetzen will gelernt sein.

Nach der Gartenarbeit Spaß am Lagerfeuer für Groß und Klein.

Hand in Hand arbeite die Gartenarbeitsschule auch mit dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf zusammen, welches gutwillig Unterstützung leiste, obwohl die Gelder knapp sind, betont Schüttler. Das Grundstück der Gartenarbeitsschule gehört zum Fachvermögen des Bereichs Jugend, Gesundheit, Umwelt und Tiefbau und somit zum Ressort von Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto. Der Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur, Sport und Bürgerdienste Cerstin Richter-Kotowski untersteht dagegen die Gartenarbeitsschule. Beide Stadträtinnen schauen von Zeit zu Zeit vorbei und zeigen sich gesprächsbereit. Einig sind sie sich darin, dass„die Gartenarbeitsschule die einzigartige Möglichkeit bietet, Stadtkinder niedrigschwellig an die Natur heranzuführen.“ Als 2012 Wasserhähne und Leitungen durch Vandalismus demontiert waren, sah es schlecht aus mit der Wasserversorgung für die Anlage. Doch mit Hilfe des Bezirksamtes konnten ein Tiefbrunnen gebohrt, unterirdische Anschlüsse gelegt und das Toilettenhaus gebaut werden. Auch Strom gibt es jetzt auf dem Gelände, so dass man unabhängiger vom Tageslicht ist. Aber es gibt noch viel zu tun: Derzeit werden Trockenmauer, Hochbeete und Sitzecken gebaut, das Gelände wird weiter erschlossen. Und der Teich, in dem sich Brandmäuse eingenistet haben, bedarf der Renaturierung. Mit dem Engagement aller Beteiligten und Unterstützer dürfte aber auch das geschafft werden – zum Wohle kleiner Gärtnerinnen und Gärtner im Bezirk. Weitere Informationen unter www.gartenarbeitsschulen.de und www.die-schul-imker.de. � ◾ � Jacqueline Lorenz

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Lernen in der Natur Von Bienen und Zauberstäben

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inderlachen, Toben, Rennen – eine Schulklasse ist auf dem Gelände der Gartenbauschule Steglitz-Zehlendorf an der Haydnstraße unterwegs. Das ist Absicht, denn hier ist auch die Schulimkerei untergebracht. Der Hobbyimker und pensionierte Lehrer Uwe Sommer ruft die Kinder an einen großen Tisch. Heute wird gezaubert. Dazu werden die Grundschüler in Gruppen eingeteilt. Diese gehen gemeinsam los und schneiden aus den Büschen entlang der Zäune Zau- � berstäbe. Später werden die zu sein. Neu ist die Einrichtung Kinder säen – viele erstmals in eines Erlebnisgartens, bei dem ihrem Leben. Kinder mit allen Sinnen einen Garten erfahren können. Hier Idyll in der Großstadt wird es einen Tastgarten, einen Schnuppergarten und einen Stadtkindern die Natur näher Barfußpfad geben. zu bringen – das ist das Anliegen von Uwe Sommer, der vor Lernen einmal anders einigen Jahren fand, dass es auf dem Gelände an der Haydnstra- Die Kinder suchen währenddesße ruhig war – zu ruhig. Seine sen eifrig nach dem perfekten Idee von der Schulimkerei konn- Zauberstab. Sie vergleichen, te er dank der Zustimmung des kritisieren, suchen erneut… Mit Bezirksamts verwirklichen. Geld Feuereifer erobern sie den Gargab es allerdings nicht – dafür ten und der Spaß ist ihnen deutplünderte er seine Pensions- lich anzusehen. Uwe Sommer kasse. Auf dem 10.000 Quadrat- bietet auch Ferienbetreuung metern Garten, der von Hecken an. Die Nachfrage ist so groß, umgeben ist, blühen Blumen. dass eine rechtzeitige AnmelBäume, Bäume und Steine wur- dung unbedingt erforderlich den zu malerischen Ensembles ist. In Zusammenarbeit mit dem zusammengestellt. Vogelge- Imkerverein Zehlendorf e. V. zwitscher, herumschwirrende wird auch ein FamilienImkerInsekten – hier ist Natur pur und Kurs angeboten. Hierbei wird die Großstadt scheint weit weg das Verhalten der Bienen und

Foto: Jacqueline Lorenz

die Kunst des Honigerntens bei mehreren Terminen vermittelt.

Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas An die sieben Bienenvölker, die auf dem Gelände untergebracht sind, dürfen die Kinder nicht herangehen. „Kinder sind oft unruhig“ – so Uwe Sommer – „das macht sie für die Arbeit mit Bienen ungeeignet.“ Um mehr Verständnis für die nützlichen Insekten und ihre Lebensweise zu wecken, bieten die Schulimker Bienen-AGs an Schulen an. Sie informieren in Kitas und Schulen über die Bedeutung der Bienen und Naturschutz. Auch Imkerkurse können in der SchulImkerei absolviert werden. � ◾ Die Schul-Imker Haydnstraße 20, 12203 Berlin www.die-schul-imker-de

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Jenseits von Mitte Kulturtag im Süden mit künstlerischen Highlights und besondere Aktionen

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m Sonntag, den 14.  Juni, veranstalten 15  Kulturinstitutionen aus Steglitz-Zehlendorf zum zweiten Mal den Kulturtag im Süden. Unter dem Thema „Jenseits von Mitte“ präsentieren sie ganztägig die kulturelle Vielfalt des Bezirks in zahlreichen Ausstellungen, Workshops, Führungen, Hörspiel-Parcours, Performances, Lesungen und Konzerten. Der Süden ist weit mehr als nur eine geografische Richtung und hat als Sehnsuchtsort bis heute nichts von seiner starken Anziehungskraft verloren. Seit jeher führt der Weg gen Süden ins Unbekannte und Experimentelle. In diese Himmelsrichtung ziehen die Wagemutigen und Abenteurer, um Neuland zu entdecken sowie Erkenntnis zu finden. Der Süden ist eine mythische Region von illustrer Exotik, opulenter Vielfalt, sonniger Leichtigkeit und arkadischer Schönheit. Gerade jenseits der Mitte, die alle Aufmerksamkeit der Masse an sich zieht, gerade im vermeintlich Verborgenen am urbanen Rand entfaltet sich im Stillen eine Kreativität von großer Wirkungskraft. So auch im Südwesten Berlins.

Über 50 Programmpunkte Steglitz-Zehlendorf ist zwar geografisch ein Randbezirk von Berlin, hat jedoch zahlreiche renommierte Kultureinrichtungen mit zum Teil überregionaler Bedeutung. Ob Theater, Schloss, Domäne, Garten, Museum oder Kirche – für einen Tag im Juni schließen sich 15 Einrichtungen unterschiedlichster Art zusammen, um einen konzentrierten Einblick in die hohe Qualität und große Bandbreite ihres kulturellen Engagements zu geben. Jede der teilnehmenden Institutionen zeigt am Kulturtag im Süden nicht nur ihr aktuelles Programm, sondern veranstaltet zusätzlich speziell für diesen Tag künstlerische Highlights und besondere Aktionen – insgesamt über 50 größtenteils kostenlose Programmpunkte für jedes Alter.

So können Flaneure im Schloss Glienicke in die Gefühlswelt des 19. Jahrhunderts eintauchen, HobbySprayer Graffitis im AlliertenMuseum gestalten, Filmenthusiasten das Culinarische Kino der Domäne Dahlem besuchen, Kinder im Schlosspark Theater den Karneval der Tiere erleben, Schatzsucher am Geo-Caching im Botanischen Garten teilnehmen, Bastler Gabel-Häkeln im Museum Europäischer Kulturen ausprobieren, Nachtschwärmer Latin-Swing in der Petrus-Kirche lauschen, Architekturfans von der Schwartzschen Villa aus urbane Strukturen erkunden, Schützen Bogen im Museumsdorf Düppel bauen und vieles mehr. „Ich freue mich sehr über diesen Höhepunkt Mitte Juni“, so die Bezirksstadträtin Cerstin RichterKotowski. „Denn wie schon beim ersten erfolgreichen Kulturtag im vorigen Jahr wird deutlich, wie kulturell hochwertig und stark der Bezirk aufgestellt und wie wichtig die Vernetzung und Zusammenarbeit der Kulturinstitutionen untereinander ist. Dadurch können die EinwohnerInnen von Steglitz-Zehlendorf ihren eigenen Bezirk neu entdecken; und Besucher aus anderen Bezirken haben den perfekten Anlass für einen Ausflug in den Südwesten Berlins.“ Das detaillierte Programm finden Sie unter www.kultur-steglitz-zehlendorf.de.� ◾

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Rein ins Grüne – raus in die Stadt Langer Tag der StadtNatur am 20. und 21. Juni 2015

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erlin ist die Hauptstadt der Vielfalt – der Artenvielfalt. Am 20. und 21. Juni 2015 können das Interessierte beim Langen Tag der StadtNatur wieder hautnah erleben. Ob versteckte Stadtoasen oder tierisch-wilde Nachbarn: An der Seite von mehr als 200 Experten gibt es auch in diesem Jahr allerlei zu entdecken. Die Stiftung Naturschutz Berlin präsentiert innerhalb von 26 Stunden rund 500 StadtNatur-Veranstaltungen. Ein Besuch lohnt sich immer: Fachkundige Führungen und spannende Mitmach-Aktionen stehen 26 Stunden lang auf dem Programm. Einige Highlights: Für Singles mit Sinn für die Natur findet ein Speed-Dating statt. Wer seinen Speed-DatingPartner interessant findet, kann sich mit ihm/ihr auf StadtNaturReise begeben. Neu sind auch die Bustouren mit den Bezirksbürgermeistern, die den Besuchern grüne Highlights ihres Bezirkes präsentieren. Mit Derk

Blick fürs Detail – Blüte unter der Lupe.

Ehlert, dem Wildtierexperten des Senats, kann man per Schiff Neuköllns wilde Ufer entdecken. Einige Gärten, Hinterhöfe und Naturareale öffnen auch in diesem Jahr nur für den Langen Tag der StadtNatur ihre Pforten. Neben den vielen neuen Angeboten werden aber auch die Publikumslieblinge des letzten

Jahres wieder dabei sein. Der Lange Tag der StadtNatur 2015 beginnt am Samstag, dem 20.  Juni, um 16  Uhr und endet am Sonntag, dem 21. Juni, um 18  Uhr. Das gesamte Programm sowie Informationen zu Platzreservierungen und Tickets finden Sie unter www.­ langertagderstadtnatur.de � ◾ seit

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Was tun gegen die Angst vorm Krankenhaus? Operation! Narkose! Schmerzen! Drei Worte, die Stress und Angst auslösen können. Kein Wunder: Ist doch der Aufenthalt im Krankenhaus für die meisten von uns zum Glück eine Ausnahme. Aber was, wenn wir doch ins Krankenhaus müssen? Bleiben wir mit unseren Ängsten dann allein? Tatsächlich kommt in Deutschlands Krankenhäusern die psychosoziale Vorbereitung auf das Thema Angst – zumeist aus Kostengründen – deutlich zu kurz. Mit unserem Konzept „Angstfreies Krankenhaus“ stellen wir uns gegen diesen Trend. Zum Wohl unserer Patienten haben wir in den letzten drei Jahren Lö sungsvorschläge entwickelt und schließlich in die Tat umgesetzt. Angstpatienten können heute vor ihrem Aufenthalt bei uns verschiedene Hilfestellungen zum Abbau ihrer Ängste wahrnehmen, zu unserer „Angstsprechstunde“ kommen oder z. B. den OP-Bereich besichtigen. Dass die Angst deutlich abnimmt, wenn präoperativ das Bedürfnis nach Anteilnahme und Einsicht in die Abläufe erfüllt wird, lässt sich aus dem Feedback unserer Patienten deutlich belegen. Auch der Heilungsprozess wird positiv beeinflusst, insbesondere wenn alle am Behandlungsverlauf Beteiligten bei der Überwindung

von Ängsten zusammenarbeiten. Die Kooperation für Qualität im Gesundheitswesen (KTQ®) hat das Potenzial unseres Konzepts erkannt! Die Arbeitsgruppe, die das „Angstfreie Krankenhaus“ ins Leben gerufen hat, wurde 2014 mit einer Best-Practice-Auszeichnung geehrt. Mehr Infos auf www.waldfriede. de und bei Facebook. ◾ AG Angstfreies Krankenhaus Leiter: Funktionsoberarzt Dr. Michael Volland Koordinatorin: Silke Richardt Telefon: 030. 81 810-8400 E-Mail: s.richardt@waldfriede.de Sprechzeiten: Mo-Fr. 8:00–14:30 Uhr

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Auch werdende Väter haben es nicht leicht Neue Broschüre gibt Tipps rund um den Babybauch

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b dem dritten Monat sind Nachtschichten für Schwangere tabu. Alten Urlaub dürfen Mütter bis zum Ende der Elternzeit aufheben. Der Antrag auf Elterngeld kann schon vor der Geburt ausgefüllt werden. Solche und viele andere Tipps für angehende Eltern enthält die aktuelle Auflage der Broschüre „Schwanger“ der Stiftung Warentest. Werdenden Vätern ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Wer hilft eigentlich ihnen, mit der neuen Rolle klarzukommen?

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Ist es feige, bei der Geburt nicht dabei zu sein? Weitere Abschnitte beschäftigen sich mit Partnerschaft, Zukunftsplanung und Kinderbetreuung. Außerdem gibt es Starthilfe für den Alltag mit Baby. Welche Grundausstattung ist nützlich, geprüft und empfehlenswert? Und bei aller Information: Kuscheln nicht vergessen! Die Broschüre umfasst 336 Seiten und kann unter www.test. de bestellt werden. Sie kostet 24,90 Euro, als e-book 20,99 €. �◾ � Gabi Stephan (be.p)

Fatales Duo: Fernsehen und Essen Je mehr man von einer bestimmten Sache (z. B. Salzstangen) isst, desto weniger Verlangen spürt man nach einiger Zeit, noch mehr davon zu essen. Fachleute bezeichnen diesen Effekt als „spezifische sensorische Sättigung“. Dieses Prinzip kennen wir alle. Selbst unser Lieblingsgericht „hängt uns irgendwann zum Halse heraus“. Dieser Mechanismus bewahrt uns davor, immer weiter zu futtern und uns zu einseitig zu ernähren – außer wir essen vor dem Fernseher. Forscher haben herausgefunden, dass diese Art von Sättigung vor der Flimmerkiste schlichtweg ausfällt. Die Folge: Wer eine Mahlzeit vor dem Fernsehen zu sich nimmt, isst mehr, als jemand der z. B. einfach am Tisch sitzt. Das gilt in besonderem Ausmaß für diejenigen, die gewohnheitsmäßig viel fernsehen. Fazit: Wer seine Kalorienaufnahme regulieren möchte, sollte nicht vor der Mattscheibe essen.

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32 Gesundheit

Gegen Husten hilft „Teufelsdreck“ Aus Großmutters Hausapotheke

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Wenn die Harnwege entzündet sind Das hilft gegen Harnbrennen: Mische eine Tasse starken Tee mit Milch und Zucker in ein großes Glas kaltes Wasser. Trinke das dreimal täglich in einem Zug aus – das Brennen vergeht bald. Männer, die unter Harnbrennen leiden, sollten ein längliches Gefäß mit lauwarmem Baum-oder Olivenöl füllen und ihr Glied darin baden. Bei Blasenkatarrh helfen Tees und Säfte von folgenden Pflanzen: Knoblauch, Basilikum, Sellerie, Kirschsaft, Fencheltee, Erdbeersaft und Taubnessel-Tee.

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is vor wenigen Jahren wurde in den ländlichen Apotheken der Lüneburger Heide noch der „Teufelsdreck“ verkauft. ,,Asa foetica“ stand auf den braunen Glasgefäßen – das heißt , „Stinkendes Harz“. Es waren gekrümmte Stangen, die fürchterlich stanken und die gegen Hysterie gekaut werden sollten. Der „Teufelsdreck“ unserer Zeit ist aber das ,,süße Harz“, im Allgemeinen auch als „Süßholz“ bekannt. Ursprungsland des Süßholzes ist Persien, und von dort kamen viele Heilkräuter in unsere europäischen Länder. Aus diesem Süßholz wird, nachdem man seinen Saft eingedickt hat, die Lakritze gewonnen – und eben jene nennen die Kinder ,,Teufelsdreck“. Lakritze ist ein vorzügliches Hustenmittel und beseitigt das Kratzen im Hals. Sein Saft, mit Speichel vermischt, wirkt lindernd auf die gereizten

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So vertreibt man den Hexenschuß Salbei- und Rosmarinkräuter in einen Kochtopf geben und mit siedend heißem Wasser übergießen. Die schmerzende Stelle über den aufsteigenden Wasserdampf halten und anschließend mit trockenem Flanelltuch kräftig reiben. Oder: Meerrettich zerstampfen, mit heißem Wasser Brei anrühren und auf die Schmerzstelle verteilen.

Das hilft bei Rheumatismus Wenn die feuchte Novemberluft durch alle Ritzen kriecht, meldet sich so manches Zipperlein, Rheumatismus oder Hexenschuss. Oma half dem Opa damit, dass sie die schmerzenden Stellen mit heißem Branntwein oder Rum einrieb. Und dass dabei auch ein Schlückchen für Opa abfiel, war ihm ein kleiner Trost. Auch eine Einreibung mit Melissengeist, heiß gemacht, und dann mit einem Kaninchen- oder Katzenfell abgedeckt, wirkt immer wieder wahre Wunder.

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Viele Bauern sammeln auch heute noch frisches Moos, hüllen es in Leinensäckchen und wärmen es auf dem Herd an. Auch die Wolle von einem frisch geschorenen Schaf, in Schnaps getränkt, angewärmt und in Leinenbeutel eingenäht wirkt, auf die kranke Stelle gelegt, schnell und nachhaltig. Doch welcher Städter hat heute schon ein Schaf? – Überall gibt es jedoch Reformhäuser! Man kaufe ein Pfund Weizenkleie, verrühre sie mit Wasser unter Beigabe von zwei Gläsern Schnaps zu einem heißen Brei, fülle ihn in Leinen und lege ihn auf!�◾

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