Nikolassee & Schlachtensee Journal - August/September 2016

Journal für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

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Nikolassee & Schlachtensee extra Journal für Nikolassee, Schlachtensee und Krumme Lanke August / September Nr. 4/2016

... und dann nischt wie raus nach Wannsee Von der wilden Badestelle zum modernen Strandbad

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... und dann nischt wie raus nach Wannsee Von der wilden Badestelle zum modernen Strandbad

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ie Zeile des bekannten deutschen Schlagers gesungen von Conny Froeboess hat wohl so ziemlich jeder Berliner schon einmal beherzigt – Sonne, Strand und Wasser ganz nah an der Stadt – besonders zu Mauerzeiten wurde das Strandbad Wannsee an heißen Tagen gestürmt. Das Strandbad entstand in seiner jetzigen Form Ende der 20er-Jahre, die ersten Bade Impressum

Nikolassee & Schlachtensee extra 5. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 844 933-0 Redaktion Karl-Heinz Christ extra@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Titelbild: Strandbad Wannsee in der 1930erJahren mit einmontierter heutiger Ansicht © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Nikolassee & Schlachtensee extra erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee und Krumme Lanke am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe Oktober/November Nr. 5/2016 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 05.09.2016 Erscheinung: 01.10.2016

gäste kamen jedoch schon viel früher an den Wannsee. Auch wenn das Strandbad Wannsee oft im Ortsteil Wannsee vermu Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themen­wünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.

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Das Strandbad Wannsee in den 1930er-Jahren.

tet wird – tatsächlich gehört es Damen sollten schon in Badeklei- wuchsen sich zu einem Ärgernis dung gesichtet worden sein! aus. Nach den Badetagen war zu Nikolassee. der Strandabschnitt mit Stullenpapier und Essensresten übersät, Am Anfang war Unterstützung die sich mit dem Sand mischten. der wilde Strand von oben Das Baden in den preußischen Flüssen und Seen war lange verboten – da machte der Wannsee, der zu Zehlendorf, Landkreis Teltow gehörte, keine Ausnahme. Trotz des bestehenden Verbots entstand am Wannsee eine wilde Badestelle. Dort durften sich die Freunde des kühlen Nass nicht erwischen lassen. Gendarmen zu Fuß, mit Fahrrad und auf dem Pferd patrouillierten regelmäßig am Havelufer entlang und schrieben jeden auf, den sie bei dem verbotenen Vergnügen erwischten. Schließlich hagelte es ständig Beschwerden anständiger Bürger, denen die Badenden ein Dorn im Auge waren. Selbst

Doch die Fans des nassen Vergnügens hatten Glück – Ernst von Stubenrauch, seines Zeichens Landrat von Teltow, war ebenfalls ein Freund des „Luftbadens“. Er setzte eine behördliche Badeerlaubnis an dem wilden Strand durch. Am 8. Mai 1907 begann somit die erste offizielle Badesaison am Wannsee. Für die damalige Zeit war allein die freizügige Kleidung ein Skandal. Die vielen Neugierigen, die zum Zusehen kamen, waren immer wieder aufs Neue empört von dem Anblick, der sich ihnen bot. Was sie allerdings nicht daran hinderte, am nächsten Tag wieder zuzuschauen. Auch die Müllmengen

Das erste Strandbad Um das muntere Treiben am Wasser in geordnete Bahnen zu lenken, wurde dem Freibäder- Verein das Hausrecht für die Badestelle zuerkannt. Er bekam die Auflage, ein Damen-, ein Herren- und ein Familienbad einzurichten. Ein Zaun hielt Neugierige fern, Zelte und Buden wurden aufgestellt. Die Bauarbeiten für das Strandbad begannen 1924 und konnten 1930 abgeschlossen werden. Die damals entstandenen zweigeschossigen Bauten beherbergten Duschen und Umkleidekabinen. Die Gebäude wurden durch einen fast 600 Meter langen Gang

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Standbad Wannsee Ende der 80er-Jahre.�

verbunden, an dem sich Kioske und Imbisse befanden. Breite Freitreppen verbinden den großzügig gestalteten Eingangsbereich mit dem Strandareal. Ein Kuriosum der besonderen preußischen Art war die „Polizeiverordnung zur Ergänzung der Badepolizeiverordnung“ von 1932, die die „Strandmode“

Archiv HVZ

regelte. Der Berliner Volksmund Die Bomben, die die Alliierten machte hieraus schon bald den auf das Bad warfen, verfehlten „Zwickelerlass“. ihr Ziel glücklicherweise. Vom Kriegsende bis 1948 befanden sich Einrichtungen der AmeriVom Zweiten kaner in den Umkleidekabinen. Weltkrieg bis heute Dennoch strömten die Berliner In den letzten Kriegsjahren des schon wieder an ihren geliebten Zweiten Weltkriegs wurden Sol- Wannseestrand. Auch in den daten im Strandbad stationiert. 50er und 60er-Jahren erfreute

Ruhe vor dem Sturm – so leer ist das Strandbad in den heißen Sommermonaten nie.

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Nikolassee & Schlachtensee extra 7 Plaketten mit Seepferdchen in den Sandmassen versteckt, deren glückliche Finder mit ihrer Familie zu einem günstigen Preis Urlaub in Timmendorfer Strand machen konnten.

Gedenktafel für die Planung und Durchführung des Strandbadbaus.

Mit dem Aufkommen des Massentourismus und der Aussicht auf endlose Strände im sonnigen Süden nahmen die Besucherzahlen am Wannsee langsam, aber sicher ab. Die Leitung des Bades reagierte auf den Trend und schuf mit dem Strandabschnitt für FKK-Fans und einem Bootsverleih sowie einer Wasserrutsche neue Angebote. Später kamen Konzerte, die von Radiosendern initiiert

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sich das Strandbad ungebrochener Beliebtheit und löste in den Sommermonaten die reinste Völkerwanderung ans Wasser aus. Schon seit 1956 wurde feinster Ostseesand aus dem Badeort Timmendorfer Strand an den Wannsee gebracht, der somit eine weitere Attraktion bekam. Auch die Strandkörbe erinnerten an einen Urlaub am Meer. Damit dieser Wirklichkeit werden konnte, wurden einige kleine

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wurden sowie Aktionstage von Outdooranbietern und Softdrinkherstellern dazu, die Besucher anlocken sollten. Auch Aufführungen: im Jahr 1988 galoppierten für Dante Alighieris „Göttliche Komödie“ sogar Pferde über den Wannseestrand, die Seefestspiele zeigten hier 2011 Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ und 2012 „Carmen“, bevor sie in die Waldbühne wechselten. Heute können im Strandbad Wannsee sogar Segeln und Windsurfen erlernt werden. Nach wie vor ist das Strandbad in erster Linie Anziehungspunkt für viele Familien, die genau wie am Anfang mit Picknickkörben und Getränken hier die heißen Sommertage genießen – mit großzügigen Öffnungszeiten von 9 – 20 Uhr.� ◾

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Historische Postkarte um 1920.�

Archiv: Henning Schröder

Erholung in stiller Waldlage

Eine Stele erinnert an das Sanatorium Schlachtensee

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igentlich wollte Christian Morgenstern (1871 – 1914) von München mit einem kurzen Aufenthalt in Berlin nach Schlesien reisen, um dort Vater und Stiefmutter zu besuchen. Doch dann musste der erkrankte Schriftsteller „nur mit Temperatur, aber immerhin auf ein paar Wochen“ ins Sanatorium Schlachtensee.

Gefragte Sanatorien In Schlachtensee entstand kurz vor der Jahrhundertwende ein Zentrum für Nervenpflege, mit den Privatkliniken Fichtenhof, Kurhaus Hubertus und Sanato rium Schlachtensee. Letzteres gewann an Bedeutung, als seine Leiter Dr. Julius Weil und Dr. Salo Unger 1905 einen großräumigen Neubau an der damaligen Viktoriastraße errichteten. Das „Alte Sanatorium“ bezogen sie ein. Ihre Glanzzeit hatte die Klinik im ersten Jahrzehnt, als Nervenschwäche mit Gemütsschwankungen in der bürgerlichen Gesellschaft als zeittypisches Krankheitsbild galt. Christian Morgenstern war einer der bekannten Patienten des Hauses. Vor 1914 wandelte sich der Zeitgeist; statt Nervosität war nun Nervenstärke gefragt und statt Heilbädern das „Stahlbad“.

Wandel des Zeitgeistes und Schikanen Auch nach dem Kriege war Nervenheilung in stiller Waldlage kaum zeitgemäß. In einer Werbebroschüre, die um 1920 erschien, wurden die Vorzüge des Sanatoriums Schlachtensee, wie Zimmer mit Balkon, Gesellschaftsräume, Musik- und Billardzimmer, Kegelbahn und weiteres angepriesen. Der bekannte Sanitätsrat Dr. Otto Juliusburger versuchte mit der Übernahme einen Neuanfang. Doch die Anziehungskraft der Sanatorien war verblasst und so gab er bald auf. Er verkaufte das Sanatorium und

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10 Nikolassee & Schlachtensee extra angrenzende Grundstücke im Jahr 1921 an den lettischen Kaufmann und Privatier Moritz Mendelson. Dieser machte seinen Schwiegersohn, den Neurologen Dr. Ilja Wolpert, zum ärztlichen Leiter.1924 starb Mendelson und das Eigentum ging auf seine Witwe Rahel sowie die Töchter Johanna, Lili und Josephine über. Schon bald begannen die Schikanen gegen vermögende Juden durch erhöhte Abgaben. Bereits 1934 emigrierten Dr. Wolpert mit seiner Frau Josephine in die USA. Zu der Zeit wurde das Sanatorium geschlossen. Rahel Mendelson starb 1939. Die Namen von Rahel und Josephine wurden aus dem Grundbuch gelöscht. Im gleichen Jahr emigrierte Johanna Mendelson in die USA. 1943 gab es einen neuen Eigentümer für das Sanatorium: Das Deutsche Reich. Lili Mendelson war zu der Zeit schon tot, sie nische Allee 8 – 10. Neuer Leiwurde verschleppt und starb im ter des Hauses war Dr. Joachim Mrugowsky. Von hier aus verwalHerbst 1942 in Sibirien. tete die SS ihre grausamen Menschenversuche in verschiedenen Verwaltung von

Konzentrationslagern. Viele der etwa 600 betroffenen Gefangenen starben an den Folgen. Im früheren Sanatorium befanden sich neben den Verwaltungsräumen Labors, in denen man vermutlich Seren erzeugte, die an den Gefangenen der Konzentrationslager erprobt wurden. Die SS befand sich bis kurz vor Kriegsende in dem Haus. Das Gericht verurteilte Dr. Mrugowsky während der Nürnberger Ärzteprozesse zum Tode. Nach dem Krieg nutzte man die Gebäude des Sanatoriums wieder für medizinische Einrichtungen. 1984 erfolgte der Abriss. An der Stelle des Sanatoriums stehen heute die Gebäude des HubertusKrankenhauses. Die Stele, die an die Geschichte des Sanatoriums erinnert, wurde am 6. Juli enthüllt. Die Reden hielten Prof. Dr. Hans H. Lembke, der u. a. im Jahrbuch Zehlendorf 2011 über die Geschichte des Sanatoriums schrieb, und Dr. Matthias Albrecht vom Evangelischen Krankenhaus Hubertus. ◾ �

Menschenversuchen

Bereits 1941 hatte das HygieneInstitut der Waffen-SS, mit Sitz in Charlottenburg, erweiterten Raumbedarf geltend gemacht. Es zog wahrscheinlich im Herbst 1943 in das Sanatorium in Schlachtensee ein – nachdem das Gebäude von seinen letzten Bewohnern geräumt wurde. Im Haus waren zehn jüdische Mieter registriert, die alle in Konzentrationslager deportiert wurden und dort ihr Leben lassen mussten. An sie erinnern Stolpersteine vor dem Pflegewohnheim Spa Stolpersteine für frühere Mieter im Sanatorium, die deportiert wurden.

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„The Alchemist“ von David Teniers the Younger (1610–1690).

Johann Kunckels geheime Experimente Ausstellung in der Meierei der Pfaueninsel

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randenburgs Gold war aus Glas – zumindest für die Zeit von 1685 bis 1688. In den drei Jahren lebte und forschte Johann Kunckel auf dem Eiland inmitten der Havel. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm hatte ihm seine Forschungen ermöglicht und finanzierte den Alchimisten großzügig. In jener Zeit waren viele Fürstenhöfe auf der Suche nach der Formel für das Gold. Alchimisten waren begehrt – zumindest so lange, wie ihre Experimente Erfolg versprachen. Der Alchimist und Glasmacher Kunckel hingegen war realistischer. Er hatte erkannt, dass es ihm nicht möglich

Die Meierei wurde 1794/95 erbaut.

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14 Nikolassee & Schlachtensee extra war, Gold herzustellen. Doch er hatte andere Stärken – ihm war die Herstellung von farbigem Glas und Kristallglas bekannt. Dieses kam dem brandenburgischen Kurfürsten zu Ohren und er warb Kunckel ab, der bis 1678 am sächsischen Fürstenhof beschäftigt war. Zunächst wurde Kunckel Leiter der Drewitzer Glashütte – der einzigen in Brandenburg, die bereits Kristallglas herstellte. Brandenburg verfügte über sämtliche Rohstoffe zur Glasherstellung. Da es um die Finanzen des Landes als Folge des Dreißigjährigen Kriegs immer noch schlecht bestellt war, suchte der Kurfürst neue Möglichkeiten, um die Staatskasse aufzubessern. Hierfür benötigte er ein fertiges Produkt, dessen Rohstoffe nicht extra importiert werden mussten.

Geheime Experimente Auch das begehrte Goldrubinglas sollte die Finanzen des Landes sanieren. Damit die Experimente geheim blieben und auch zur Sicherheit – im Falle eines Brandes hielt sich der Schaden in Grenzen – ließ der Kurfürst das Laboratorium von Johann Kunckel auf Kaninchenwerder, der heutigen Pfaueninsel, erbauen. Hier forschte der Alchimist und Glasmacher, um Brandenburgs Exportschlager herzustellen – das Goldrubinglas. Das Betreten der Insel wurde unter Strafe gestellt. Lediglich der Große Kurfürst schaute hin und wieder nach dem Rechten. Kunckel durfte sich frei bewegen, aber die anderen Arbeits Zahlreiche Ausgrabungsstücke werden in der Ausstellung gezeigt.

kräfte auf der Insel durften sie nicht verlassen. Deshalb wurden auf der Pfaueninsel eine Windmühle, eine Bäckerei, eine Brauerei und eine Brennerei eingerichtet. Neben Goldrubinglas, das ein begehrtes Luxusprodukt im In- und Ausland war, experimentierte Kunckel mit weiteren farbigen Gläsern. Die Qualität der Gläser entsprach den führenden böhmischen Produkten – ein weiteres verkaufsförderndes Argument.

Katastrophenjahr 1688 Das Jahr 1688 war für Kunckel von Katastrophen geprägt. Zuerst starb sein Gönner, der große Kurfürst. Dann brannte das La Der Kunckelstein am Standort des früheren Laboratoriums. Er trägt folgende Inschrift: „Johann Kunckel erbaute 1685 sein Laboratorium auf dieser Insel. Er stellte Phosphor und Rubinglas her.“

boratorium auf der Pfaueninsel bis auf die Grundmauern ab. Der Sohn und Nachfolger des

Großen Kurfürsten, Friedrich III., später als preußischer König Friedrich I., hielt nicht viel von Kunckels Diensten und wandte sich von ihm ab. Kunckel verarmte und ging nach Stockholm. Dort konnte er seine Kenntnisse gewinnbringend einsetzen und wurde sogar geadelt.

Ausstellung in der Meierei Bis vor kurzem erinnerte lediglich eine Inschrift auf einem Stein an Kunckels Wirken auf der Pfaueninsel. Seit Juni werden Funde aus der Zeit des Alchimisten und Glasmachers in einer Dauerausstellung mit dem Titel „GOLD, RUBIN, GLAS. Johann Kunckels geheime Experimente auf der Pfaueninsel“ in der Meierei gezeigt. Dank des kurzen Wirkens von Kunckel auf der Pfaueninsel konnten die Ausgrabungsstücke zeitlich exakt zugeordnet werden. 400 bis 500 dieser Funde werden in der Ausstellung gezeigt. Neben Glasscherben sind zum Vergleich auch kleine Edelsteine zu sehen. Die Meierei auf der Pfaueninsel ist bis zum 31. Oktober samstags und sonntags von 10.00 – 17.30 Uhr geöffnet. � ◾

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nter dem Motto „Läuft bei Dir“ ist in den Kinder- und Jugendabteilungen der Bezirksbibliotheken der Sommerleseclub gestartet. Junge Leserinnen und Leser zwischen neun und 16 Jahren können die Bibliotheken stürmen und aus einem reichhaltigen Angebot von

Die Teilnahme ist kostenlos und auch wer erst nach den Ferien die 4. Klasse besucht, ist im Club willkommen. Man benötigt nur einen gültigen Leseausweis. Wer noch keinen hat, kann sich bei der Anmeldung in der Bibliothek einen ausstellen lassen. Mit drei oder mehr gelesenen Büchern ist man zur großen Abschlussparty am 27. September in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek mit lustiger Büchershow, Süßem und Salzigem vom Buffet, kühlem Eistee und großer Preisverleihung mit tollen Preisen eingeladen. Als Hauptgewinne winken ein kleiner iPod, Kinokarten und ein Skateboard passend zum diesjährigen Motiv. Das Teilnahmezertifikat erIngeborg-Drewitz-Bibliothek möglicht die Eintragung des Somca. 500 Büchern ihre Lieblings- merLeseClubs im Schulzeugnis. �◾ lektüre wählen und bewerten: SommerLeseClub Minecraft- und Legobücher, Comicromane, StarWars-Geschich- Termin: 14.07.2016 bis 09.09.2016 ten, Fantasy, Krimis, Lustiges, Orte: Ingeborg-Drewitz-Bibliothek, Grunewaldstr. 3, 12165 Berlin Pferdeabenteuer, Geschichten Gottfried-Benn-Bibliothek, von Violetta und vieles mehr. Für Nentershäuser Platz 1, 14163 Berlin jeden Geschmack ist also etwas Stadtteilbibliothek Lankwitz, Bruchwitzstr. 37, 12247 Berlin dabei.

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200 neue Kita-Plätze für den Bezirk

Bis 2018 stehen insgesamt 180 Millionen Euro zur Verfügung

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wei Berliner Träger haben mit ihren Kindertageseinrichtungen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf die Bescheide zur Erweiterung oder für die Neugründung ihrer Kitas erhalten. Insgesamt entstehen allein dadurch 200 neue Kita-Plätze, gefördert mit insgesamt mehr als 819 000 Euro aus dem Landesprogramm „Auf die Plätze, Kitas, los!“. Der Träger KiWi Kita erhält 455 000  Euro, um damit 120 neue Plätze in seiner Kita Bühne in der Fahrenheitstraße 32-34 in Steglitz zu schaffen. Der Träger Papillon erhält 364 000  Euro für 80 neue Plätze in der Kita Papillon Dahlem im Hechtgraben 6-8. In Berlin sind seit 2012 mehr als 20 000 Kitaplätze entstanden. Das ist maßgeblich durch das erfolgreiche Landesprogramm „Auf die Plätze, Kitas, los!“ gelungen, das die Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Sandra Scheeres, im Juli 2012 ins Leben gerufen hat. Das

Land Berlin hat bis heute mehr als 40  Millionen Euro für den bedarfsgerechten Ausbau des Berliner Kita-Angebots in bislang 421 Kitas zur Verfügung gestellt. Der Ausbau von Kita-Plätzen

geht weiter. Das Land Berlin fördert den Ausbau auch in den kommenden Jahren. Hierfür stehen allein bis 2018 insgesamt 180 Millionen Euro zur Verfügung. Im Jahr 2016 hat die Senatsverwaltung für Bildung,

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Jugend und Wissenschaft für 26 Kitas mehr als sieben Millionen Euro Fördergeld bewilligt. „Der Kita-Ausbau bleibt auch weiterhin ein wichtiger Schwerpunkt der Landesregierung“, erklärt Sandra Scheeres. „Bis zum Jahr 2020 wollen wir das bereits vorhandene PlatzAngebot von 163 000 Plätzen um weitere 30 000 Kita-Plätze erweitern.“ Mit dem Landesprogramm fördert das Land Berlin Investitionen und bauliche Maßnahmen für Neugründungen, Platzerweiterungen oder die Aktivierung von Betreuungsplätzen für Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege. Eine Übersicht der geförderten Projekte des Berliner KitaAusbauprogramms seit 2012 hat die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft auf der Seite www.berlin. de/sen/jugend/jugend-undfamilienpolitik/familienpolitik/ landesprogramm-kita-ausbau erstellt. � ◾

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Freie Fahrt für E-Bikes

Pedelec-Korridor und Abstellmöglichkeiten in Zehlendorf geplant Vorreiterrolle für den künftigen Betrieb von gesichertem Fahrradparken in Berlin zu.“

Rücksicht auf denkmalgeschützte Bahnhöfe

Am südlichen S-Bahnzugang soll vielleicht ein Parkhaus für Fahrräder gebaut werden.

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dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf“, mit dem Ziel, Teile des KfzPendlerverkehrs auf Pedelecs (Pedal Electric Cycles) zu verlagern. Für den Erfolg des geplanten Pedelec-Korridors im Südwesten Berlins sind aber auch entsprechende Abstellkapazitäten an den Nahverkehrszugängen notwendig. Die Ergebnisse einer Vorplanung von Abstellanlagen für die S-Bahnhöfe Wannsee, Mexikoplatz und Zehlendorf sowie den U-Bahnhof Krumme Lanke liegen nun vor. Der Staatssekretär für Verkehr und Umwelt Christian Gaebler: „Um eine sichere und komfortable Nutzung für E-Bikes zu Mit dem Pedelec ermöglichen, ist vorgesehen, die zur S-Bahn Route im Rahmen des Projektes Das Projekt beinhaltet die „Er- ‚EBikePendeln‘ mit modernen tüchtigung einer Fahrradroute Radverkehrsanlagen auszustatzwischen Kleinmachnow und ten. Diesem Projekt kommt eine ünftig eine neue Verkehrsführung an der Benschallee und ein Extra-Streifen für Pedelecs auf der Argentinischen Allee? Sind E-Bikes eine Alternative zum Auto? Im Rahmen des Projektes „EBikePendeln“ wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt seit Herbst 2014 unter der Bezeichnung „Pedelec-Korridor im Südwestraum Berlins“ die Infrastruktur für die Nutzung mit E-Bikes geplant. Hierfür bekamen Arbeitnehmer aus Teltow, Stahnsdorf, Kleinmachnow und Steglitz-Zehlendorf Pedelecs zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen des Projektes, an dem auch der Bezirk SteglitzZehlendorf als Projektpartner mitwirkte, soll die Anzahl der Fahrradabstellanlagen für Fahrräder sowie Pedelecs erhöht – sowie ein Teil der vorhandenen Abstellanlagen neu geordnet werden. Dafür sollen sowohl öffentliche als auch Flächen der Deutsche Bahn AG genutzt werden. Wichtig ist dabei, verkehrsräumliche Gegebenheiten zu beachten und auf die denkmalgeschützten Bahnhofsanlagen Rücksicht zu nehmen. Bislang gibt es an den S-Bahnhöfen Wannsee, Mexikoplatz und Zehlendorf sowie am U-Bahnhof Krumme Lanke rund 570 teilweise überdach te Fahrradabstellanlagen mit Fahrradbügeln. Dieser Bestand soll angesichts des stark zunehmenden Radverkehrs auf über 1.000 Abstellmöglichkeiten für

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20 Nikolassee & Schlachtensee extra Pedelecs und Fahrräder erweitert werden.

Stellplatzkapazitäten werden fast verdoppelt So sind am S-Bahnhof Wannsee neben weiteren Fahrradbügeln und Doppelstockparkern auch kostenpflichtige doppelstöckige Fahrradboxen geplant. Die Stellplatzkapazitäten am S-Bahnhof Mexikoplatz werden ebenfalls fast verdoppelt. Am U-Bahnhof Krumme Lanke werden die vorhandenen Fahrradabstellanlagen erneuert und erweitert. Während am nördlichen Zugang zum S-Bahnhof Zehlendorf mehr als 200 neue gesicherte Fahrradparkmöglichkeiten geschaffen werden, sind für den südlichen

Am Bahnhof Wannsee sind neben weiteren Fahrradbügeln auch doppelstöckige Fahrradboxen geplant.

S-Bahnzugang zwei Varianten möglich: Die Aufstockung der vorhandenen 242 Fahrradbügel durch Doppelstockparker oder kostenpflichtige Fahrradboxen.

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Beabsichtigt ist auch der Bau eines kostenpflichtigen vollautomatischen Fahrradparkhauses, das auf fünf Ebenen 120 Fahrräder aufnehmen kann. � ◾

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Staudenmarkt

Veranstaltung im Frühjahr hatte Besucherrekord

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Foto: K. Zillmer

m Frühjahr besuchten 23 000 Gartenfreunde den Staudenmarkt im Botanischen Garten. So viele Besucherinnen und Besucher hatte der seit 1999 regelmäßig stattfindende Markt noch nie. Auch zum nächsten Staudenmarkt am 3. und 4.  September werden sich viele Berliner und Brandenburger auf den Weg zum Botanischen Garten machen. Über 80 Stauden- und Kräutergärtner sowie Baumschulen aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Österreich präsentieren ihre Angebote entlang des fast einen Kilometer langen Hauptwegs durch den Botanischen Garten. Traditionelle Stauden, aber auch Raritäten gibt es hier zu entdecken. Außerdem eine einzigartige Kräutervielfalt, Zier- und Obstgehölze sowie Knollen und Blumenzwiebeln. Fachberatung beim Gärtner vor Ort sowie NABU, BUND und vielen anderen geben neue Anregungen. Zudem sind Anbieter von handwerklichen Accessoires, Garten- und Spielmöbeln sowie edlen Gartengeräten vor Ort. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Staudenmarkt im Botanischen Garten am 3. und 4. September jeweils von 9 – 18 Uhr, Garteneintritt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro. � ◾

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22 Gesundheit

Sommerfüße

Foto: Yarruta / Fotolia

So tragen sie uns gesund und schön durch die warme Jahreszeit

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n der kalten Jahreszeit werden sie eingepackt und in dicken Schuhen versteckt. Im Sommer dürfen unsere Füße endlich wieder an die Luft, in Sandalen oder sogar ganz ohne: barfuß. Nicht jeder hält seine Füße für „gesellschaftstauglich“. Aber gegen dicke, rissige Hornhaut und Schweißfüße kann man etwas tun. An den Füßen, die ständigen Belastungen ausgesetzt sind, kann sich eine sehr dicke Hornschicht bilden. Die Haut an den Fußsohlen verdickt sich vor allem durch Druck (Körpergewicht) und Reibung. Je dicker die Hornhaut ist, umso eher kann sie austrocknen

und einreißen. Gerade an den Fersen können sehr schmerzhafte Einrisse (Rhagaden) entstehen. Starke Verhornungen (Hyperkeratose) und Rhagaden sollten fachgerecht vom Fußpfleger (Podologe) abgetragen werden, damit die Fußhaut wieder elastisch wird. Bei weniger starken Verhornungen kann man das Problem selbst in den Griff kriegen: Mit Bimssteinen, Hornhautraspeln oder Peelings kann die Hornschicht teilweise abgetragen werden. Ebenso können hornweichende Salben auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Hornhautredu ziercremes werden nur auf die zu lösenden Stellen aufgetragen – niemals auf gesunde Haut! Mithilfe von Urea (künstlicher Harnstoff; mindestens 15  Prozent) und Salicylsäure wird die Hyperkeratose aufgeweicht. Am besten ist es aber, Hautverdickungen durch eine gute Pflege vorzubeugen. Dies gelingt beispielsweise mit Pflegeprodukten, die das Wasserbindevermögen der Haut aktivieren, zum Beispiel einer Creme oder einem Fußschaum mit einer niedrigen Dosis Harnstoff. Fußschaum enthält im Vergleich zu Cremes weniger Fett, weshalb er schneller einzieht. Egal, für

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24 Gesundheit welche Pflege man sich entscheidet, wichtig ist, sie regelmäßig anzuwenden.

Schweißfüße vermeiden Auch wer zu Schweißfüßen neigt, sieht warmen Tagen mit gemischten Gefühlen entgegen. Hier sind offene Schuhe zu empfehlen, damit der Schweiß direkt verdunsten kann. Wer geschlossene Schuhe bevorzugt, sollte Schuhe aus atmungsaktivem Material, wie zum Beispiel Leder tragen. Gegen Schweißfüße helfen auch dünne Einlegesohlen. Empfehlenswert sind Ledersohlen, da sie Feuchtigkeit aufnehmen können und somit den Schweiß aufsaugen. Auch bei den Socken sind synthetische Barfußlaufen ist eine der besten Maßnahmen, um Fußfehlstellungen zu vermeiden. Foto: Smileus / Fotolia Materialien tabu, besser dünne � Baumwollsocken nehmen. die beim Gehen in festen Schu- bei ihnen sind die Füße weniger hen brachliegen. So manche schmerzempfindlich, so dass Fußfehlstellung könnte daher Unebenheiten und Verletzungen Barfußgehen ist gesund – und sinnlich durch gelegentliches Barfußge- kaum wahrgenommen werden. hen verhindert werden. Sorgen Vor allem aber heilen Wunden Im Sommer kann man ja auch wegen einer Überlastung des aufgrund der hohen Blutzuckermal ganz auf die Schuhe ver- Fußgewölbes durch zeitweiliges werte schlechter, und die Gefahr zichten und barfuß gehen. Das Barfußgehen braucht man nicht einer gefährlichen Infektion mit hat mancher seit seiner Kindheit zu haben: Unser Fuß ist so kons- tiefen Hautgeschwüren ist sehr nicht mehr gemacht. Dabei ist es truiert, dass er hohe Druckbelas- hoch. die natürlichste Sache der Welt, tungen abfedern kann. Wer keine Vorbelastung wie Diaohne Schuhe zu laufen. Wer re- Barfuß ertasten die beweglichs- betes mitbringt, kann die Schugelmäßig barfuß läuft, bildet ten und sensibelsten Teile des he aber ruhig mal ausziehen. Im nach einiger Zeit eine kräftige, Fußes, Ballen und Zehen, die Sommer ist auf Fallobstwiesen widerstandsfähige Sohlenhaut Beschaffenheit des Geländes wegen stechender Insekten aus, die unempfindlich gegen und mögliche Hindernisse und im Gras Vorsicht geboten. Der kleinere Hindernisse ist. dirigieren die weitere Laufbewe- Impfschutz gegen Tetanus sollFuß- und Wadenmuskulatur pro- gung. Bewegung ohne Schuhe te selbstverständlich sein. Nach fitieren vom Barfußlaufen. Jede in einem abwechslungsreichen dem Barfußlaufen sollte man Unebenheit des Untergrundes Gelände kann daher auch zu ei- dem Fuß etwas Pflege gönnen: wird vom Fuß ausgeglichen. nem sinnlichen Genuss werden. abspülen mit Wasser und SeiDas fordert Beweglichkeit und Diabetikern ist das Barfußlaufen fe und danach eine pflegende ◾ trainiert auch Muskelpartien, leider nicht zu empfehlen. Denn Creme. �

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Nikolassee & Schlachtensee extra 25 EHEMALS KOSMETIK BORNSTEIN Permanent Make-up Dauerhafter Nagellack Manuelle Lymphdrainage für Hals und Gesicht Spezialbehandlung bei eingewachsenem Zehnagel

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26 Gesundheit

Vorsicht vor Wespen, Bienen & Co. Allergiker sollten Notfallset immer dabei haben

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ommer steht für Sonne, Urlaub, leichte Wohlfühlkleidung und Schwimmspaß, für köstliche Eisbecher, Grillabende und lange Nächte im Freien. Aber die warmen Monate haben auch ihre Kehrseiten. Eine davon: Wespen, Bremsen und andere Stechinsekten sind wieder unterwegs. Ob beim Barfußlaufen durchs Gras oder beim Genuss eines Stücks Obstkuchen auf dem Balkon: Die kleinen Plagegeister piksen oft blitzschnell zu. „Ein Stich zum Beispiel von einer Wespe kann sehr schmerzhaft sein, eine Schwellung, Juckreiz und Brennen auslösen, in der Regel ist er jedoch ungefährlich“, sagt Michael Gärtner vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Wenn sich ein Stechinsekt nähert, sollte man vor allem eines nicht tun: danach mit Handrücken, Zeitschrift oder Handtuch schlagen. Denn fühlen

Ein Notfallset kann helfen, wenn man unter einer Insektengiftallergie leidet.�

Foto: KKH

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Gesundheit 27 sich Wespen, Bienen und Hummeln bedroht, reagieren sie aggressiv und stechen dann häufig zu. Anders verhalten sich Bremsen, Zecken und Flöhe, die stechen, um Blut abzuzapfen. Zur Vorbeugung ist es ratsam, ein Insektenschutzmittel – zum Beispiel ein Spray – lückenlos auf der Haut aufzutragen. Bei Outdoor-Aktivitäten schützen langärmelige Oberteile und lange Hosen. Auf Haarspray und Parfüm, duftende Shampoos und Deos sollte möglichst verzichtet werden, denn intensive Gerüche locken Insekten an. „Wichtig ist es auch, beim Verzehr von Speisen im Freien ein Auge auf Stechinsekten zu haben“, rät Gärtner. „Und bei Getränken in Flaschen oder Dosen am besten einen Strohhalm verwenden.“ Hat ein Plagegeist doch einmal zugestochen, sollte die Einstichstelle umgehend mit Eiswürfeln, Kältekompresse oder Leitungswasser gekühlt werden. Das beugt Juckreiz vor. Kratzen unbedingt vermeiden, da sich die betroffene Stelle infizieren kann. Auch altbewährte Hausmittel wie aufgelegte Zwiebelscheiben und kalte Umschläge mit Essig oder essigsaurer Tonerde wirken lindernd. Die Entzündung lässt sich mit speziellen, kühlenden Cremes oder Gels hemmen. Besonders ernst ist ein Insektenstich am oder im Mund zu nehmen, denn bei starker Schwellung droht Erstickungsgefahr. In solch einem Fall ist umgehend der Notarzt zu rufen. Schnelles Handeln ist vor allem auch nötig, wenn Menschen gestochen werden, die allergisch auf das Insektengift von Wespen, Bienen, Hummeln oder Hornissen reagieren. Schwillt die betroffene Gliedmaße stark an, sollte rasch ein Arzt aufgesucht werden. Treten lebensbedrohliche körperliche Reaktionen auf wie

Atemnot, Schwindel und Herzbeschwerden, ist sofort ein Notarzt zu alarmieren. Wer unter einer Insektengiftallergie leidet, kann sich von seinem Arzt ein Notfallset verschreiben lassen. Es enthält unter anderem eine Adrenalin-Spritze, falls Kreislaufprobleme auftreten. „Das Notfallset sollte immer griffbereit sein“ appelliert Michael Gärtner. Zudem kann eine spezielle Immuntherapie (Hyposensibilisierung) gegen Insektengifte helfen. Die Kosten hierfür übernehmen – bis auf die gesetzliche Zuzahlung – die Krankenkassen.� ◾

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