Nikolassee & Schlachtensee Journal
Februar / März Nr. 1/2018
für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz
Turm in Wartestellung Raststätte Dreilinden im Dornröschenschlaf
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Turm in Wartestellung Raststätte Dreilinden im Dornröschenschlaf
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ot und markant sollte die 1973 fertiggestellte Raststätte in Dreilinden, zu Mauerzeiten der „Checkpoint Bravo“, einen auffälligen
Zugang zum U-Bahnhof Fehrbelliner Platz erinnert fühlt, hat den richtigen Riecher. Architekt Rainer G. Rümler (1929 – 2004) zeichnete für beide verantwortlich.
Keine Erfolgsgeschichte Doch so eine richtige Erfolgsgeschichte war dem markanten Gebäude an der A 115 nie Kontrapunkt zur DDR-Archi- beschieden. Schon der Start als tektur setzen. Wer sich in der Autobahnraststätte erwies sich Farb- und Formgebung an den als Flop. Wer die Stadt verließ,
Impressum
Nikolassee & Schlachtensee Journal 7. Jahrgang Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 407 555 47 Redaktion Karl-Heinz Christ journal@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Nikolassee & Schlachtensee Journal erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. April/Mai Nr. 2/2018 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 05.03.2018 Erscheinung: 02.04.2018 Liebe Leserinnen und Leser, aus Nikolassee & Schlachtensee extra wird das Nikolassee & Schlachtensee Journal. Mit der ersten Ausgabe im neuen Jahr haben wir neben dem Titel auch das Layout etwas verändert. Informationen in und um Nikolassee bestimmen weiterhin den Inhalt. Wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Ihre Redaktion des Nikolassee & Schlachtensee Journals
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hatte vorher genug Gelegenheit, satt zu werden. Und wer hierher kam, wollte die Kontrollstelle im Allgemeinen schnell hinter sich lassen. So war der Betrieb bereits nach einem Dreivierteljahr Geschichte. Dennoch galt das Ensemble aus Raststätte und gegenüberliegender Tankstelle als Tor nach Berlin.
An dem roten Gebäude hing damals ein riesiges Plakat mit dem Konterfei von Erich Honecker, das potentielle Geschäftspartner ansprechen sollte. Aus den Plänen wurde jedoch nichts. So wechselte die frühere Raststätte erneut den Besitzer. Diesmal war Werner Scharwächter der Käufer, der mit seinem Unternehmen weltweit Baumaschinen vermietete. Ihm schien der Mehrfacher Standort ideal, um seine Kräne, Besitzwechsel Bagger und weitere Maschinen Die Räume wurden noch bis zu lagern und von der benach2002 vom Zollamt genutzt. Da- barten Autobahn aus auf Reisen nach stand das markante Ge- zu schicken. bäude leer und wurde vom Liegenschaftsfonds verwaltet. 2009 Geplatzte Pläne erwarb Thomas Drechsel, Chef von „Wurstmaxe“, das Gebäude. Doch daraus wurde nichts, das Eine Disco und ein preisgünsti- Bezirksamt verweigerte die Geges Hotel sollten hier entstehen. nehmigung. Als nächstes soll Prinz-Friedrich-Leopold-Strasse 14 14129 Berlin-Nikolassee Telefon: 030 / 21 36 260 Telefax: 030 / 21 47 76 54 Email: mail@muggelberg.de
ten Oldtimer hier stehen. Das wurde zwar genehmigt, aber bisher nicht verwirklicht. Ein Restaurantbetrieb wäre ebenfalls möglich. Doch der Käufer hat mittlerweile die Freude an seiner Immobilie verloren und will sie weiter verkaufen. Einen Interessenten, der bereit sein soll, Millionen zu zahlen, soll es auch geben. Doch auch dieser braucht Planungssicherheit. Der Wert der ehemaligen Raststätte samt Parkplätzen ist immerhin deutlich gestiegen. Der erste Käufer legte lediglich 45 000 Euro hin, der nächste war schon mit deutlich mehr – immerhin 535 000 Euro dabei. Nun ist die Rede von Millionen. Was das neue Jahr für das auffällige neue Gebäude bringt, ist noch offen. � ◾
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BER II – Rückbau im Dialog
Helmholtz-Zentrum Berlin setzt auf Transparenz
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er vom Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) in Berlin-Wannsee betriebene Experimentierreaktor BER II soll 2019 endgültig abgeschaltet und anschließend rückgebaut werden. Dazu ist eine langfristige Projektplanung notwendig. Bei der Berliner Senatsverwaltung wurde der Grundantrag auf Stilllegung und Abbau eingereicht. Bereits in diesem frühen Planungs-Stadium wandte sich das HZB mit seinem kommissarisch wissenschaftlichen Geschäftsführer Prof. Dr. Bernd Rech, seinem kaufmännischen Geschäftsführer Thomas Frederking und seinem Reaktor-Leiter Dr. Stephan Welzel zum offenen Dialog an die Bevölkerung. Rund 120 Interessierte – überwiegend Anwohner aus Wannsee, Babelsberg und Potsdam sowie Reaktorkritiker – folgten am 21. November 2017 der per Hauswurfsendung übermittelten Einladung des HZB zur ersten Dialog-Auftaktveranstaltung in die
Das Helmholtz Zentrum Berlin in Wannsee.
Aula der Johannes-Tews-Grundschule, wo sie Informationspräsentation und lebhafte Diskussion erwarteten, sie aber auch die Möglichkeit bekamen, konkrete Ideen und Denkanstöße für einen geregelten Rückbau zu äußern. Der Altersdurchschnitt der problembewussten Anwesenden lag deutlich über 45. Ziel dieser Veranstaltung war es, erste Schritte in Richtung Gründung einer Dialoggruppe zu gehen, die dann mit Vertretern aus
Zivilgesellschaft, Kirche, Politik, Verbänden und Initiativen den Rückbau begleiten wird. Das HZB tritt damit Kritik aus der Vergangenheit entgegen, die ihm mangelndes Kommunikations- und Informationsverhalten vorgeworfen hatte. Resultierend aus der Auftaktveranstaltung ist für den 15. Januar 2018 ein erstes Treffen potentieller Dialoggruppen-Mitglieder angedacht, die vom HZB zukünftig als Begleitgruppe in den gesam Unsere Stärken sind Ihre Vorteile! Auch für Ihre Immobilie finden wir die richtigen Käufer oder Mieter!
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ten Verfahrensschritt „Umweltverträglichkeitsprüfung“ miteinbezogen werden sollen. Für das rückbauerforderliche Genehmigungsverfahren ist die Einbeziehung der interessierten Öffentlichkeit gesetzlich vorgesehen. Als Vorbild für den auf lange Frist angelegten geplanten Dialogprozess dient ein Verfahren, das seit 2012 vom Helmholtz Zentrum Geesthacht für den Rückbau seiner kerntechnischen Anlagen etabliert werden konnte und Anwohner, Lokalpolitiker, aber auch Umweltverbände und regionale Atom-Gegner in den Dialogprozess miteinbezogen hat. Bedauern bis hin zur Verärgerung äußerte ein Großteil der Veranstaltungsgäste am 21. November darüber, dass außer dem Potsdamer Stadtverordneten der Grünen, Uwe Fröhlich, und einer „Späherin“ der CDU jegliche Vertreter der Steglitz-Zehlendorfer Lokalpolitik, der BVV und des regionalen Wirtschaftsbereichs der Runde ferngeblieben waren. Der Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs hingegen bekundete durch seinen Besuch am HZB Wannsee zwei Tage nach der Auftaktveranstaltung Interesse am geplanten Rückbau, sagte seine Unterstützung für die Zukunft zu und erklärte: „Der Forschungscampus des HZB liegt nur auf den ersten Blick an der Landesgrenze. Auf den zweiten Blick liegt er mitten zwischen den beiden Städten und verbindet deren Forschungsszenen wunderbar.“ Dass diese verbindende Position genutzt werden müsse, um neue
Für viele ein Thema: der Reaktor-Abbau.
gemeinsame Forschungsprojekte zwischen Berlin und Potsdam zum Nutzen aller ins Leben zu rufen, betonte auch Prof. Rech vom HZB.
Neutronenquelle BER II In der Auftaktveranstaltung wurde in Wort und Bild der Forschungsreaktor BER II vorgestellt; mit seinen Aufgaben in Ausbildung, Grundlagen- und angewandter Forschung als Neutronenquelle im Einsatz für ein breites Spektrum wissenschaftlicher Untersuchungen – überwiegend auf dem Gebiet der Materialwissenschaften. Ebenso präsentierten die Verantwortlichen ein erstes Grobund Entsorgungskonzept für den Rückbau des Reaktors. So wird davon ausgegangen, dass er sich nach dem genehmigten Abschalten bis zum Jahr 2022 im Nachbetrieb befinden wird. Dem schließt sich die Phase des Restund Stilllegungsbetriebs bis 2030 an. Erst danach ab 2030 schließt die Reststoffentsorgung an. Bereits in der Vorbereitungsphase, in der sich der Reaktor noch in Betrieb befindet, setzt das HZB nun das Dialogverfahren an, das
sich mit Themen wie dem Verbleib von Experimentiereinrichtungen, Brennelementen sowie von schwach- und mittelradioaktiven Reststoffen beschäftigt. Da werden in einer Massenerfassung Reaktorbauteile aufgelistet, ein Schadstoffkataster wird angelegt, Aktivierungsberechnungen müssen erstellt und erste Konzepte zur Entsorgung aufgestellt werden. Vorhersagen werden errechnet für die zu erwartende Rest-Radioaktivität während des Abbau-Prozesses. Die abgeschalteten Brennelemente klingen dann in der Anlage noch zwei Jahre ab, eine Phase, in der keine Kernspaltung mehr stattfindet. Projektleiter Welzel und die Moderatoren des Abends machten deutlich, dass im Rückbau-Dialog an das HZB herangetragene Bedenken und Ängste unbedingt berücksichtigt und ernst genommen würden. Nur so seien Konfliktthemen frühzeitig erkennbar und eskalationsfrei lösbar. „Wir möchten Ihre guten Ideen in den Rückbauprozess einfließen lassen, um ihn sicher, nachhaltig, einvernehmlich und wirtschaftlich umsetzen zu können“, kündigte Welzel an und wünschte
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sich für den gegenseitigen Umgang „besonders Respekt und Ernsthaftigkeit.“
Im Dialog Beides bestimmte den anschließenden Dialog, in dem Fragen, Bedenken und Ideen aus Reihen der Anwesenden zeigten, wie notwendig derartige Veranstaltungen für ein allgemein besseres Verständnis sind. Da gab es unmittelbare Fragen nach dem Verbleib des entstehenden Atommülls, nach vorstellbaren Unfällen während des Rückbaus, aber auch Fragen, die die anwohnende Bevölkerung von jeher bewegen: Welcher Gefahr sind wir im Falle eines betriebsbedingten GAUs ausgesetzt, was geschieht im Falle
Innenansicht des Reaktors BER II.�
Fotos: Lorenz / HZB
eines Flugzeugabsturzes oder Terrorangriffs? – Fragen, die verständlich sind, aber deren Antworten auch immer wieder deutlich machten, dass ein Restrisiko eben niemals ganz ausgeschlossen werden kann.
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Themen wie Freimessung und Gesundheitsrisiken durch schwach- und mittelmäßige Reststrahlung kamen da ebenso auf den Diskussionstisch wie die Frage nach dem auf dem Reaktor-Gelände gelagerten
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Nikolassee & Schlachtensee Journal radioaktiven Restmüll aus Krankenhäusern. Sei es denn nicht sicherer, den BER II anstelle eines Rückbaus zu umbauen und einzuschließen? Doch würden wir dann nicht den nächsten Generationen den Rückbau auflasten? Schnell wurde klar, dass es zur Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen eines umfangreichen Dialogprozesses bedürfe, dessen Start an diesem Abend im November gemacht werden konnte.
Gemeinsam zum Rückbau Im letzten Veranstaltungsteil ging es dann um konkrete Vorschläge und Anregungen aus Reihen der Besucher zu den Themen: Was benötige ich, um Vertrauen auf
den Dialog zu setzen? – Worin besteht noch Informationsbedarf und höhere Transparenz? –Welche Probleme sehe ich hinsichtlich des angedachten Dialogs? –Zu welchen Dialogthemen sollten noch weitere Experten hinzugezogen werden? –Was ist für die Vorbereitung zukünftiger Veranstaltungen wichtig? Auf jeweils zum Thema angebotener Stellwand wurden die Dialogsuchenden noch einmal aktiv und stellten schriftlich ihre Vorschläge, Ideen und Fragen zur späteren Auswertung. Doch es gab auch Skeptiker, die eine Transparenz von Seiten des HZB in den vergangenen Jahren vergeblich gesucht hatten. Anja wohnt am Kleinen Wannsee und sagt, was an diesem Abend untereinander verhalten anklingt:
„Wie sollen wir zum Dialog Vertrauen fassen, wenn ein Vertrauen über die Jahre durch fehlende Transparenz nicht aufgebaut werden konnte?“ Der allgemeine Wille zum Dialog aber, der an diesem Abend deutlich wurde und eine erste Gruppe von Anwohnern, AtomGegnern, von HZB-Mitarbeitern und deren Führungsspitze im Gespräch zusammenbrachte, lässt hoffnungsvoll einem gut durchdachten Rückbauprozess entgegenblicken. Weitere Informationen unter www.hzg.de/dialog. Kontaktadresse für weitere Dialog-Interessierte: E-Mail hannes.schlender@ helmholtz-berlin.de oder Telefon 030 – 8062 42 414.� ◾ � Jacqueline Lorenz
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or kurzem ist eine neue Schlachtensee-Broschüre von Dirk Jordan erschienen. Es geht wieder um die Zeit zwischen 1933 und 1945. Diesmal mit dem Schwerpunkt auf Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager in Schlachtensee, über die bisher so gut wie Nichts bekannt war. Wir schon im vorigen Jahr bei seiner Broschüre über die Bekenntnisgemeinde Schlachtensee hat er wieder viele Details, Karten und Fotos zu den sieben Orten zusammengetragen, an denen sich diese Lager damals befanden. Heute erinnert nichts mehr an sie, an keinem der sieben Orte, die sich wie ein Kranz um Schlachtensee legen: Außerdem enthält die Broschüre eine Beschreibung der Entstehung Schlachtensees von Wolfgang Ellerbrock, die er in seinem schon seit langem vergriffenen
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Neue Broschüre über Schlachtensee
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Karte der Lager in Schlachtensee 1940.
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Buch: Mönche, Fischer, Bürger – 100 Jahre Landhauskolonie Schlachtensee veröffentlicht hatte. Dadurch wird dieser interessante Text auch wieder verfügbar, der den Hintergrund für die Beschreibung der Orte in Schlachtensee bildet, an denen sich große Lager in der NS-Zeit befanden. Es gab beides, zugleich und nebeneinander, die Idylle und die Lager, das „normale Leben“ und das Zwangssystem der Internierten.
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Es geht in der Broschüre nicht um eine Spezialstudie zur Zwangsarbeit in Schlachtensee, sondern um die regionalgeschichtliche Beschreibung von Orten in Schlachtensee in ihrer ganzen Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit. Dazu gehört auch die Zeit der Lagernutzung, aber auch anderes. Die Broschüre ist wieder im örtlichen Buchhandel für 2 Euro oder bei dem Autor selber erhältlich (schlachtensee@jordandirk. de). ◾
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Der „Berliner Bär“ ist eine Frau Manuela Hopf hat neben dem Drehorgelspiel ein Hobby mit Kuschelfaktor Selbst war Manuela Hopf bereits als Kind fasziniert von BerlinerBär-Imitationen, in denen echte Menschen steckten, und die zu dieser Zeit im Einsatz vor der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und dem Berliner Zoo als besondere Touristenattraktion galten. Wirkten sie mit ihren gefletschten Zähnen und dem verfilzten Pelz manchmal auch etwas zu furchterregend auf Kinder, besitzt Manuela Hopf´s Bär mit seinem weichen Fell da heute einen wesentlich höheren Kuschelfaktor, nicht zuletzt aufgrund der herzlichen Ausstrahlung, die seinem sympathischen weiblichen Innenleben entspringt.
Im Alltag begleiten bärenstarke Glücksbringer Manuela Hopf.
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eruflich ist die gebürtige Zehlendorferin Manuela Hopf seit 1979 im Hochbauamt des Bezirks tätig, wo unterschiedlichste Fälle rund um die Neubewertung asbestbelasteter Gebäude über ihren Schreibtisch gehen. Doch nach Feierabend tauscht sie diese Fälle gegen das kuschelige Fell ihres Bären-Kostüms, in dem sie sich, gebucht als „Berliner Bär“, mit oder ohne Drehorgel auf Veranstaltungen und Feiern in die Herzen von Groß und Klein kuschelt. „Besonders Kindern hat es der weiche Kunstpelz angetan, aber
auch Frauen finden Gefallen an der freundlichen Ausstrahlung meines Berliner Bären. Und wenn Männer erst mitbekommen haben, dass im Kostüm eine Frau steckt, werden sie gleich forscher und anhänglicher“, lacht Manuela Hopf. Begleitet wird sie bei diesem ganz besonderen „Bärendienst“ von ihrem Mann Ingo, der beim An- und Ausziehen des schweren Kostüms unent“bär“lich ist, und der darüber hinaus nach Bedarf auch an der Drehorgel eine gute Figur als „Bärchen“ macht neben ihr, dem „Berolinchen“.
Am Anfang war die Drehorgel Als Manuela Hopf vor rund 10 Jahren zu ihrem bärenstarken Hobby fand, konnte sie schon auf eine erfolgreiche HobbyKarriere als Drehorgelspielerin zurückblicken: „Als eine Freundin mich auf dem Berliner Drehorgelfest zum „Orgeln“ überredete, habe ich Feuer gefangen“, erklärt Manuela die Anfänge ihrer Leidenschaft. Kurioserweise war es ein Bestatter, der ihr für 7.500 DM dann ihre erste eigene Drehorgel verkaufte. Und als sich Manuela anlässlich ihrer eigenen Hochzeit mit ihrem Ingo im Jahr 1989 beim
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Arbeitsamt um einen passenden Musiker für die Feier bemühte, fand sie zum Künstlerdienst Berlin und den Mut zu ersten öffentlichen Auftritten als „Berolinchen“ mit der Drehorgel. Die Begeisterung des Publikums war für Manuela Grund genug, um weiterzumachen. Inzwischen besitzen „Berolinchen“ und ihr Mann fünf Drehorgeln, von denen sie drei mit Zubehör zum Verleih anbieten. Aus Theaterbeständen und Privatbesitz „retten“ sie immer wieder die im Volksmund liebevoll als „Leierkasten“ bezeichneten Drehorgeln, in deren Restauration sie schon viel Geld und Herzblut gesteckt haben. „Jede Orgel besitzt ihr ganz eigenes Klangvolumen“, weiß Manuela und fährt fort: „Mein Mann hat
„Berliner Bär“ Manuela mit „Bärchen“ Ingo.
mich zwar mit Drehorgel kennengelernt, doch anfangs tat er mir etwas leid, wenn er an meinen Auftritts-Terminen alleine zu Hause saß.“ Sie selbst fand über ihren Mann zur Zauberei, und
beide sind inzwischen Mitglieder des Magischen Zirkels. Als Manuela einmal krank war und Drehorgel-Termine nicht wahrnehmen konnte, kam schließlich auch ihr Mann zu i
Nikolassee & Schlachtensee Journal rem besonderen Hobby. „Er hat mich damals bestens vertreten und ist mit seinem stattlichen Auftreten und seiner tollen Stimme der genau richtige Partner und Moderator“, schwärmt sie von ihrem Mann, der nun an ihrer Seite als „Bärchen“ ihre Berufung teilt; eine willkommene Abwechslung zu seinem Lehrerberuf. Beruf und Freizeitaufgabe lassen sich für beide gut kombinieren, da die meisten Auftritte nachmittags, an Wochenenden oder am frühen Abend liegen. Bei Firmen- und Privatfesten, aber auch in großem Rahmen wie beim Fest des Bundespräsidenten und im Roten Rathaus hat sich das Drehorgelpaar als „Berolinchen & Bärchen“ mit Gesang und Unterhaltungsprogramm einen Namen gemacht, nicht zuletzt wegen
seines breiten Repertoires, das vom typisch Berliner Lied über Küchenlieder und Märsche bis hin zum Weihnachtlied reicht. Ein Alleinstellungsmerkmal dabei ist der riesige Kostümfundus, über den Manuela und ihr Mann verfügen, vom Engel- und Weihnachtsmann-Kostüm bis hin zur typischen Bekleidung beinahe jeder Zeitepoche. Alle Kostüme werden in Bangkok nach Manuelas Entwürfen geschneidert und immer neue kommen hinzu.
Da steppt der Bär Nicht „von der Stange“ kam auch das Kostüm des „Berliner Bären“, welches Manuela inzwischen in dreifacher Ausführung besitzt, und dessen Geschichte sie strahlend erzählt:
„Als ich das Kostüm vor etwa 10 Jahren auf dem Trödelmarkt entdeckt habe, war das Liebe auf den ersten Blick. Es kam wohl ursprünglich aus Ost-Berlin. Für 80 Euro habe ich es gekauft und erst später überlegt, ob es vielleicht noch weitere gibt.“ Manuela fragte beim Händler nach und konnte noch zwei Exemplare erstehen. Ihr Mann agierte nur einmal als Innenleben des „Berliner Bären“, bekam in dem engen Fell aber beinahe Luftprobleme und überlässt seitdem gerne seiner Frau die Auftritte als „Berliner Bär“, die – wie Manuela Hopf zugibt – wirklich äußerst schweißtreibend und anstrengend sind. Dicke Baumwollunterkleidung hilft dabei, einigermaßen trocken zu bleiben. „Es wird einem schon recht heiß im Kostüm,
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aber nur bis zu einem gewissen Punkt, wärmer wird´s dann nicht mehr“, weiß die Darstellerin. So legt sie beim Bären-Auftritt etwa alle 20 Minuten eine Pause ein, um durchzuatmen, denn gerade im Sommer erreichen die meisten Buchungen sie. Der „Berliner Bär“ tanzt auf Wunsch, überreicht Präsente und spielt auch Leierkasten. Besonders bei Touristen und Kindern ist er beliebt, und oft bekommt er von den Kids zu hören: „Dich möchte ich mit nach Hause nehmen!“ Kein Wunder, denn sein Fell wird von „Frauchen“ Manuela sorgfältig gepflegt und gebürstet, damit es seinen Kuschelfaktor beibehält. Übrigens: Der Berliner Bär als Wappentier geht auf die Berliner Kürschner von 1280 zurück. In ihrem Gildebrief vom 22. März 1280, der als ältester bekannter Nachweis der Stadt Berlin mit der Abbildung seines Wappentieres gilt, befanden sich auf dem Siegel rechts und links neben dem märkischen Adler zwei gepanzerte Bären und die Inschrift: „Sigillum burgensium de berlin sum“ = „Ich bin das Siegel der Bürger von Berlin“. Drehorgeln, auch Leierkästen
Das Duo macht in jedem Kostüm eine gute Figur.�
genannt, traten als mechanisches Musikinstrument ihren Siegeszug ab Beginn des 18. Jahrhunderts als Instrument der Straßenmusiker, Bänkelsänger und Gaukler europaweit an, wurden oft von Tanzbären und Äffchen begleitet, fanden aber auch als Kirchen-und Saloninstrument Verwendung. Heute werden sie mit ihren Spielern immer rarer.
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Das Duo „Berolinchen & Bärchen“ trägt auf unterhaltsame Weise zusammen mit seinem „Berliner Bären“, den Drehorgeln und dem Altberliner Liedgut mit dazu bei, altes Kulturgut zu vermittel und in guter Erinnerung zu behalten. Weitere Informationen zu Terminen und Buchung unter www. leierkasten-berlin.de und www. baer-von-berlin.de.� ◾ � Jacqueline Lorenz
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Gerhard Jaeck Stiftung im achten Jahr …doch es gibt noch viel zu tun
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as letzte Jahr war erfolgreich, doch für Stiftungsgründerin Waltraud Söhnel-Jaeck ist das noch lange kein Grund, sich zurückzulehnen. Vielmehr überlegt sie, wie sie mit ihrer Stiftung auch 2018 wieder Kindern in Not ein Lächeln mehr entlocken kann.
Kita der geflüchteten Kinder Gelungen ist ihr das mit Berlins erster Kita für geflüchtete Kinder, die vor fast 1 1/2 Jahren in den Räumen des Mittelhofs an den Start gegangen ist. Für eine Laufzeit von fünf Jahren hat Waltraud Söhnel-Jaeck deren finanzielle Unterstützung übernommen, so dass zwei Betreuerinnen für die Tagespflege der Kinder gefunden werden konnten. „Ein Gemeinschaftsprojekt, das dank aller Beteiligten keine unnötige Energie in endlosen Diskussionen verschwendet, sondern denen zugutekommen
Celine Feuerstein und ihre Schützlinge.
lässt, die es bitter nötig haben: den Kindern. Im Projekt hat jeder seinen Platz, an dem er seine Erfahrung und sein Know-how effektiv einbringt“, erklärt die Stiftungsvorsitzende. Beteiligte des Kooperationsprojektes sind neben der Stiftung das Fachreferat Familienförderung und frühkindliche Bildung des Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf
sowie der Mittelhof e. V. Projekt-Ziel ist die Förderung – explizit des Spracherwerbs – und Betreuung der Kinder, intensive Elternarbeit mit Beratung und fachgerechte Unterstützung bei der Überleitung in Kita oder Schule. Die Kinder aus geflüchteten Familien, von denen derzeit acht Jungen und Mädchen die Tagespflege-Einrichtung be … wenn das Haus nasse Füße hat …
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suchen, sind im Alter zwischen zwei und fünf Jahren. Durch Erfahrungen in den Herkunftsländern und durch Flucht sind sie derart belastet, dass eine regelhafte Tagesbetreuung in einer „herkömmlichen“ Kita für sie nicht geeignet scheint. Von den als Übergangslösung gestellten Räumen des Mittelhofes in Zehlendorf zog die kleine Kita-Gruppe vor Kurzem in zwei Räume mit Garten der Martin-Luther-Gemeinde nach Steglitz-Lichterfelde um. Leicht war es nicht, ebenbürtigen Ersatz zu finden. Die Tatsache, dass Kinder auch einmal Lärm machen, schmälerte in SteglitzZehlendorf als einem der „ältesten“ Bezirke deutlich das Angebot geeigneter Räumlichkeiten. Doch jetzt sind Betreuer und Kinder froh und dabei, sich einzurichten. „Noch fehlt etwas Farbe an den Wänden, fehlen Aufbewahrungsbehältnisse, und das ein oder andere geeignete Spiel muss angeschafft werden“, erklärt Betreuerin Celine Feuerstein, die seit Projektbeginn dabei ist. „Erste Hilfe“ leistete auch hier wieder einmal die Gerhard Jaeck Stiftung, indem sie eine überdimensionale Kinder-Weltkarte mit passendem Atlas und Spielebuch vorbeibrachte. Der Kita-Garten ersetzt den Spielplatz, der in der Nähe fehlt. Doch mit täglichen Spaziergängen erkunden alle das neue Umfeld und sind bereits gut Freund mit dem benachbarten Gemüsehändler und dem Kiosk geworden. Aus Afghanistan, Syrien und dem Irak kommen die kleinen
Kita-Gäste, die sich untereinander erstaunlich gut verständigen können. „Es ist klar, dass natürlich dabei auch mal Missverständnisse auftreten“, erklärt Celine, die als zweite Betreuerin an ihrer Seite Marleen Stepper weiß sowie eine ehrenamtliche Mitarbeiterin. Sie unterstützt das Team an drei Tagen in der Woche und ist – so Celine – „unser großes Glück“.
Gerhard Jaeck
Stiftung
für mehr Kinderlachen auf dieser Welt*
Vom Säugling aus der „Babywiege“ bis zum auf der Straße lebenden Jugendlichen: Die gemeinnützige Gerhard Jaeck Stiftung schenkt Kindern und Jugendlichen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, ein Lächeln mehr.
* Finanzierung von erlebnispädagogischen Ferienfahrten und Bildungs-Projekten, Übernahme von medizinischen Kosten, finanzielle Sicherung der ersten Berliner Kita für geflüchtete Kinder.
doch unter den Folgen und unter den engen Verhältnissen der Gemeinschaftsunterkünfte, die nur wenig Privatsphäre zulassen. Sie bekommen sehr wohl die Sorgen und Ängste ihrer älteren Familienmitglieder mit und finden kaum die Möglichkeit, sich bei Bedarf zurückzuziehen. Die Folge sind Konzentrationsschwierigkeiten, die viele dieser Kita-Kinder begleiten. „Im Augenblick sind in der Gruppe Superhelden aus Comics, die fliegen und sich verwandeln können, das Thema, sowohl bei den Jungen als auch bei den Mädchen“, erzählt Celine Feuerstein. Geschickt nutzt sie diese Phase, um den Kindern über Experimente Phänomene wie das Fliegen näherzubringen. So erreicht sie für kurze Zeit Konzentration innerhalb der Gruppe. Im Sommer verlassen vier Kinder die Kita, weil sie in die Schule kommen. Dann rücken wohl deren Geschwister nach und eine neue Eingewöhnungsphase beginnt.
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Die Fluktuation ist groß, da KitaKinder häufig mit ihren Eltern in andere Bezirke oder Gemeinschaftsunterkünfte ziehen, die weit entfernt von der Tagesstätte liegen. „So leisten wir immer wieder neu Eingewöhnungsarbeit“, betont die Betreuerin. Auch wenn die meisten dieser Kinder die Flucht nicht bewusst miterlebt haben, so leiden sie
Kritikern, die sich eine derartige Kita-Einrichtung auch für Kinder sozial schwacher deutschstämmiger Familien wünschen, sagt Waltraud Söhnel-Jaeck: „Auch das ist eines der Ziele, weshalb ich mit meiner Stiftung dieses Projekt unterstütze und es mit meinen Vorstandskollegen als Pilotprojekt bezeichne: Aus den Erfahrungen abgeleitet, könnte sich daraus ein weiteres Projekt entwickeln, das auf die Probl
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Waltraud Söhnel-Jaeck – Helfen ist Herzenssache.
matik sozial schwach gestellter Kinder zugeschnitten ist.“ Neben dem Kita-Projekt unterstützt die Stiftung übrigens seit Jahren Kinder aus dem Bezirk, die aus sozial schwachen und in Not geratenen Familien oder krank sind. Sie förderte bereits Projekte wie die Babywiege oder Theaterproduktionen mit auf der Straße lebenden Kindern und Jugendlichen, Projekte des Museumsdorf Düppel und Erlebnispädagogische Camps verschiedener Schulen. Als Schirmherr steht dabei der ehemalige Bezirksbürgermeister Norbert Kopp hinter Stiftung und Vorstand, der bereits während seiner Amtszeit immer ein offenes Ohr für ihre Anliegen hatte.
Den Blick der Öffentlichkeit auf ihre Stiftung zu lenken und sie den Menschen näherzubringen, gelingt Waltraud Söhnel-Jaeck immer wieder mit beeindruckenden Veranstaltungen: So hatte im September 2017 die Benefiz-Lesung mit Thomas Quasthoff in Nikolassee großes Interesse gefunden und neue Gesichter im Publikum auf die Stiftung aufmerksam werden lassen. Darunter Vertreter aus dem Bezirksamt wie Bezirksbürgermeisterin Cerstin RichterKotowski, die Beauftragte für Menschen mit Behinderung Eileen Moritz sowie Bezirksstadtrat Frank Mückisch und Bezirksverordnetenvorsteher René RögnerFrancke.
Anerkennung im selben Monat fand die Stiftungsarbeit zum wiederholten Male auch im Golf- und Landclub BerlinWannsee e. V. anlässlich des vom Premiumpartner des Clubs, der Berliner Volksbank, initiierten Golfturniers. Eine Anzahl von engagierten Einzelspendern verbarg sich hinter dem symbolischen Scheck, der am Ende der Veranstaltung vom PrivateBanking-Direktor der Berliner Volksbank Axel Fiedler an die stellvertretende Stiftungsvorsitzende und den Schirmherrn übergeben wurde. „Es tut gut zu wissen, dass sich Menschen auch während ihrer Freizeit, bei Kultur, Sport und Spiel an diejenigen erinnern, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, freut sich Stiftungsvorsitzende Söhnel-Jaeck. Dabei wünscht sie sich für das Jahr 2018 besonders, dass Menschen aus Bezirk und Bezirksamt sie informieren, wo es für die Gerhard Jaeck Stiftung etwas zu tun gibt, hin zu „mehr Kinderlachen auf dieser Welt.“ Weitere Informationen unter www.gerhard-jaeck-stiftung.de und Telefon 0172 630 26 88.� ◾ � Jacqueline Lorenz
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NEUES BAUEN in Steglitz-Zehlendorf Symposienreihe in der Schwartzschen Villa gestartet
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inter der Schwartzschen Villa reckt sich der KREISEL gen Himmel, der nach jahrelangem Leerstand demnächst mit Luxuswohnungen wieder einmal von sich reden machen wird. Die 1898 für den Bankier Carl Schwartz erbaute Villa zu seinen Füßen erinnert an solide Baukultur vergangener Tage und öffnet sich beständig der Kunst und Kultur. So ist sie auch der rechte Platz, den die Kulturamtsleiterin des Bezirks, Dr. Brigitte Hausmann, gewählt hatte, um unter Schirmherrschaft der Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski mit der AuftaktVeranstaltung „NEUES BAUEN in Steglitz-Zehlendorf“ eine Reihe von Symposien zu starten. „Dies ist erst einmal ein Appetizer, der auf einen auf mehrere Jahre angelegten architekturhistorischen Schwerpunkt des bezirklichen Fachbereichs Kultur vorbereiten und darauf neugierig machen soll. Ausgehend von der Zeit um 1920 und von
Schwartzsche Villa oder KREISEL: Baurelikte ihrer Zeit.
Groß-Berlin werden wir in unterschiedlichen Formaten vielfältige Themen und Projekte unter der Überschrift „NEUES BAUEN in Steglitz und Zehlendorf“ vorstellen“, erklärte Architekturliebhaberin Dr. Hausmann anlässlich des ersten erfolgreichen Symposium-Abends im Dezember. Damit ist Steglitz-Zehlendorf einer der ersten Bezirke, der anlässlich des im Jahr 2020 stattfindenden Jubiläums
„100 Jahre Groß-Berlin“ eine Veranstaltungsreihe gestartet hat.
Groß-Berlin und seine Folgen Namhafte Referenten wie der Sozialwissenschaftler und Stadtplaner Prof. Dr. Harald Bodenschatz, die Architektin und Planungshistorikerin Dr. Celina Kress, der Architekturhistoriker und Heimatverein Zehlendorf e. V.–Mit Wir schätzen Ihre Immobilie – geben Sie Ihr Objekt in gute Hände! Barbara Wißner-Fischer · Tel. 030-22 32 09 94 Gerkrathstraße 13 · 14129 Berlin-Nikolassee · www.wissner-fischer-immobilien.de
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Das Rathaus Zehlendorf um 1930. �
glied Frank Rattay, der Autor und Kulturhistoriker Matthias Oloew sowie die Kultur-Fachbereichsmitarbeiterin Heike Stange präsentierten kurzweilig historisches Baugeschehen Groß-Berlins mit seinen Folgen für die beiden Verwaltungsbezirke im Berliner Südwesten. Dabei wurde im Ansatz – jedoch ausbaufähig – gegenwärtiges und zukünftiges Bauen reflektiert und debattiert. Im bis zum letzten Platz besetzten Großen Salon der Schwartzschen Villa ging es „Auf dem Weg nach Groß-Berlin“ u. a. um das Groß-Berlin-Gesetz und die stadtplanerischen Prämissen für den erweiterten Stadtraum. Hatte nicht zuletzt die drängende Wohnungsfrage zur Gründung Groß-Berlins beigetragen, traten nun „Für die Gemeinschaft!“ neben den privaten Bauunternehmern wie Adolf Sommerfeld auch öffentliche Wohnungsbauge Archiv HVZ
sellschaften in Aktion. Es galt „Zwischen Tradition und Moderne“ Groß-Siedlungen zu errichten, wofür im Bezirk als Beispiel die Onkel-Tom-Siedlung, die Heidehofsiedlung und die Siedlung Unter den Eichen stehen. Doch mehr Wohnraum brachte auch neue Infrastrukturprojekte für den Bezirk mit sich, dessen Verwaltung bis dahin weit verstreut und eher bürgerfern untergebracht war:
Mit Rathausneubau und Bädernetz in die Zukunft Zehlendorf konnte am 20. April 1929 als einzigen Rathausneubau im frischgebackenen Groß-Berlin „Das Rathaus Zehlendorf – im Spannungsfeld von Groß-Berlin und Bezirk“ seiner Bestimmung übergeben.
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Nikolassee & Schlachtensee Journal Als neuer Bezirk, der ab 1920 mehr oder weniger begeistert zu Groß-Berlin gehörte, hatte Zehlendorf hart um ein zentrales Verwaltungsgebäude an der heutigen Kirchstraße gekämpft, dessen Bau 1923 beschlossen wurde. Der Bezirk hatte das Grundstück zur Verfügung gestellt und so die Zustimmung des Magistrats erreicht. Auf die Wettbewerbs-Ausschreibung um den Rathausbau, der alle zentralen Verwaltungen vom Bürgermeisteramt bis zum Standesamt, Bibliothek und Heimatmuseum, Wohnräume für Boten und Hausmeister sowie ein Schwimmbad enthalten sollte, hatten sich 84 Architekten beworben. Den Zuschlag erhielt der Entwurf des Architekten Eduard Jobst Siedler. Doch die Realisierung und Finanzierung des Groß-Objektes, für das 2,5 Millionen Reichsmark angesetzt waren, führte schließlich zum sogenannten Rathauskampf zwischen Groß-Berlin und dem Bezirk, in dem Auseinandersetzungen zwischen dezentralen und zentralen Zuständigkeiten im Vordergrund standen. Bereits 1925 forderte der Magistrat die Einstellung weiterer Bauarbeiten. Zeitraubende Verhandlungen folgten, kostenreduzierend musste auf die Unterbringung des Standesamtes und auf den Dachgeschossaufbau verzichtet werden, so dass 1926 der Magistrat schließlich die Gelder bewilligte und Ausschachtarbeiten beginnen konnten. – Und wieder beschloss der Magistrat, der Finanzierung anderer Bauvorhaben den Vortritt zu lassen und stellte das Rathaus zurück, so dass im Februar 1927 erneut Baustopp war. Drei Monate später jedoch gab der Magistrat Gelder frei, und bis zur Fertigstellung liefen die Bauarbeiten nun kontinuierlich. Die feierliche Eröffnung des Rathauses fand 1929 im Bürgersaal statt, wo Bezirksbürgermeister Erich Schumacher und der Vorsitzende der BVV Karl Meidinger sowie Oberbürgermeister Gustav Böß vor Vertretern der 20 Berliner Bezirke und den Ehrengästen ihre Grußworte sprachen. Zahlreiche durch die BVV aktivierte Spender hatten die Fenster und Inneneinrichtung des neuen Verwaltungsgebäudes ermöglicht, die ebenfalls unter den Gästen waren. „Eine rechte Leidensgeschichte“ nannte Schumacher dann auch den Rathausbau. Böß thematisierte in seinen Worten den vorher ▪ Vorsorge ▪ Wiedergewinnung der Zahngesundheit ▪ Zahnerhalt ▪ Implantate ▪ Hochwertige Prothetik ▪ CEREC ▪ Eigenes Praxislabor ▪ Inlay, Krone und Veneer in einer Sitzung! Breisgauer Straße 12 / Ecke Matterhornstraße 14129 Berlin-Schlachtensee Telefon (030) 803 60 88 www.zahnarzt-piosik.de
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gegangenen Kampf und meinte herablassend: „…niemand wird sagen können, daß Berlin nichts für Zehlendorf getan hat“, und er stellte fest, dass sich die Bezirksbewohner nun als Berliner fühlen würden. Neben der Verwaltung trat nun auch der Freizeitgedanke vermehrt in den Focus. 1907 bereits war das Strandbad Wannsee nach Plänen Richard Ermischs und Martin Wagners als Familienbad eröffnet worden. So sollte es für demokratisches Miteinander, aber auch für ein weltstädtisches Lido stehen und Berlin ein besonderes Gesicht geben. Als Mittelpunkt gesunder städtischer Lebensverhältnisse war es erdacht, doch der Magistrat Groß-Berlins sah seine Aufgabe nun im Aufbau eines dezentralen Bädernetzes und maß der Förderung des Strandbades geringe Bedeutung zu.
Überlegungen zum Wohnen heute und morgen Den Vorträgen der AuftaktVeranstaltung schloss sich eine „Podiumsdiskussion mit Ausblick auf die Gegenwart und Zukunft“
Podiumsdiskussion über das Wohnen von morgen…
an, der für zukünftige Symposien jedoch mehr Raum gegeben werden wird. Es diskutierten und beantworteten Zuschauerfragen unter Moderation des Journalisten Nikolaus Bernau: Prof. Bodenschatz, die Leiterin des Stadtentwicklungsamtes Sabine Lappe und Stadtforscher Ludwig Engel. Die Veranstaltungsgäste erfuhren, dass eher die Ortsteile des Bezirks miteinander konkurrieren anstatt Steglitz mit Zehlendorf. Auch das Thema „Der KREISEL und seine Zukunft“ kam auf den
Gesprächstisch. So könne dies ein Großprojekt werden, um den Bezirk stärker sichtbar zu machen. Sabine Lappe wies dabei auch auf die noch ungewisse Nachnutzung der Dahlemer Museen hin und führte deren Potential für den Bezirk und seine damit verbundene Identifikation an. Spielt die zukünftige Nutzung doch im Kampf uns Weiterkommen von Zehlendorf eine wesentliche Rolle. Jedoch seien dabei lokale und globale Aspekte gleichermaßen wichtig, um eine Identifikation
Nikolassee & Schlachtensee Journal innerhalb der Ortsteile genannt, an denen Menschen zusammenkommen und sich wohlfühlen. Sie sollten der identifikative Ort eines jeden Ortsteils bleiben. Dazu sprach sich die Leiterin des Stadtentwicklungsamtes für eine Erstellung von Konzepten aus, welche die ZentrenBedeutung und den Erhalt ihrer Individualität unterstreichen helfen. Beispiele solcher gelungenen Zentren, in denen auch der Einzelhandel berücksichtigt ist, findet man im Bezirk am Mexikoplatz und in Lichterfelde-West. Die Beantwortung von Fragen nach der Bebauung durch soziale Investoren und nach der aktuellen Bodenpolitik scheiterte überhaupt erreichen zu können. überwiegend an der Tatsache Als bemerkenswerte Kleinode fehlenden Bauraumes. So gelwurden die charmanten Zentren ten rund 80 Prozent der Bau flächen als verkauft. Im Bezirk gibt es derzeit 25 Standorte für zukünftige Wohnentwicklung, die je Standort etwa Raum für 40-300 Wohneinheiten bieten, ausgenommen LichterfeldeSüd, wo 2.500 Wohnungen entstehen. Hingewiesen wurde in diesem Zusammenhang auf das Flächenpotential im Umland. So sei der Bezirk diesbezüglich mit „weitem Berliner Zeithorizont“ im Gespräch mit Potsdam und Kleinmachnow. Für Frühsommer 2018 ist das nächste Symposium „NEUES BAUEN“ geplant. Dabei geht es voraussichtlich um Innenraumgestaltung, Wohntrends und zeitgenössisches Möbeldesign von gestern, heute und morgen.� ◾ � Jacqueline Lorenz
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Niesen & Schnupfen Auf das Wie kommt es dabei an
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rusten, schniefen, niesen und schnäuzen – im Winter haben diese menschlichen Geräusche Hochsaison. Manchmal hört man aber auch ein weniger rücksichtsvolles Hochziehen des Nasenschleims oder ein leises unterdrücktes Niesen mit zugehaltener Nase. „Beides ist nicht sinnvoll und kann die Erkältung sogar verschlimmern“, sagt Michael Horn vom Servicezentrum der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Berlin. Niesen: Viele versuchen, das Niesen zu unterdrücken, um in der Öffentlichkeit nicht unnötig aufzufallen. Beim Niesen kann Luft mit Geschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern durch die Nase schießen. Hält man sich die Nase zu, sucht sich der Niesreflex einen anderen Weg: Durch den entstehenden Überdruck im Kopf können Äderchen platzen, im schlimmsten Fall sogar das Trommelfell im Ohr. Hat der Betroffene kein Taschentuch parat, in das er in der Öffentlichkeit dezent hineinniesen kann, hilft die Armbeuge, um seine Mitmenschen vor der Niesattacke zu verschonen. Schnupfen: Beim Schnupfen gehen die Expertenmeinungen auseinander. Die einen halten das Hochziehen deswegen für besser, weil dadurch Sekret und Keime nicht in die Nasenhöhlen gedrückt werden. Andere dagegen vertreten die Auffassung, dass gerade durch das Schniefen Keime von der Nase in den Rachen und unter Umständen in die Atemwege gelangen könnten. So kann dann schnell aus einem Schnupfen eine Bronchitis werden. „Das empfohlene Mittel der Wahl heißt in diesem Fall also: Vorsichtig in ein Papiertaschentuch schnäuzen, am besten beide Nasenlöcher getrennt und dabei nicht zu heftig schnauben,“ rät Horn. „Das Taschentuch nur einmal benutzen und anschließend sofort in den Mülleimer werfen.“ Vorbeugung: Die beste Maßnahme gegen Erkältungen ist, sich vor einer Ansteckung zu schützen. Erkältungsviren verbreiten sich über winzige Tröpfchen, die sich beim Niesen, Husten oder Schnäuzen auf Türklinken, Treppengeländern sowie Haltegriffen in Bussen und Bahnen ablagern. Beim Anfassen gelangen die Viren an die Hände und von dort leicht weiter an Nase oder Mund. Darum sollte man vermeiden, sich ins Gesicht zu fassen. Vor allem aber gründliches Händewaschen bietet einen guten Schutz vor Erkältungen.� ◾
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