Nikolassee & Schlachtensee Journal - Juni/Juli 2018

Journal für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

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Nikolassee & Schlachtensee Journal

Juni / Juli Nr. 3/2018

für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

Wasserspiele   am Mexikoplatz

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Wasserspiele am Mexikoplatz Verweilen im schönen Ambiente der Gründerzeit

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m 13. April hieß es auf dem Mexikoplatz „Wasser marsch“. Seitdem schießen die beiden Fontänen links und rechts der Argentinischen Allee wieder munter

in den Himmel. Die fröhlichen Wasserspiele werden in diesem Jahr noch von der Firma Ströer gesponsert. Im kommenden Jahr sind die Berliner Wasserbetriebe für den Betrieb der

Impressum

Nikolassee & Schlachtensee Journal 7. Jahrgang Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 407 555 47 Redaktion Karl-Heinz Christ journal@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Nikolassee & Schlachtensee Journal erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. August/September Nr. 4/2018 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 04.07.2018 Erscheinung: 01.08.2018

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie in unserem OnlineArchiv, unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Nikolassee & Schlachtensee Journals

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Brunnen in Steglitz-Zehlendorf verantwortlich. Die Brunnen wurden in den 1980er-Jahren wieder neu angelegt. Der Platz, der in der Gründerzeit als Schmuckplatz angelegt wurde, war nach dem Zweiten Weltkrieg ein einfacher, schmuckloser Platz geworden. Dass er heute zu den Schönsten der Stadt zählt, hat er dem Engagement von Bürgern und dem früheren Bezirksbürgermeister Jürgen Klemann zu verdanken. In akribischer Kleinarbeit baute man ihn nach historischem Vorbild um. Auch die Randbebauung entspricht heute wieder dem alten Bild aus der Gründerzeit. Die Fundamente der alten Brunnen waren längst von der Rasenfläche erobert. Im Zuge der Erneuerung, die

die Bepflanzung, Wegeführung, Randbebauung und historisches Ambiente selbst bei Briefkasten, Telefonzelle, Feuermelder und Abfallbehälter beinhaltete, entstanden auch die Brunnen erneut. Drei Jahre dauerte es, bis der Mexikoplatz in seinem heutigen Erscheinungsbild erstrahlte –

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mit seinen beiden Brunnen im Mittelpunkt, die an Zehlendorfs schönstem Platz der Blickfang schlechthin sind. Die Fontänen sprudeln noch bis zum 3.  Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit. Dann gehen sie in die Winterruhe und erfreuen die Besucher ab dem kommenden Frühjahr erneut. � ◾

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Zehlendorfs Wahrzeichen wird 250 Jahre alt Umfangreiche Renovierungsarbeiten in und um die Alte Dorfkirche

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lickfang und Zehlendorfer Wahrzeichen: Die Dorfkirche feiert in diesem Jahr ihren 250. Geburtstag. Doch sie ist nicht die erste Kirche an diesem Standort. Alte Rechnungen aus den Zeiten vor der heutigen Dorfkirche belegen, dass hier schon früher ein Gottes­haus stand.

Die Legende vom preußischen König Die Legende besagt, dass der preußische König Friedrich der Große die neue Kirche erbauen lassen wollte. Er kam auf seinem Weg von Potsdam

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Benefizkonzert in der Dorfkirche im Jahr 2013.

nach Berlin durch Zehlendorf und der schlechte Zustand der Zehlendorfer Kirche war ihm ein Dorn im Auge. So soll er 6000 Taler – für damalige Zeiten eine astronomische Summe – für den Kirchenbau gestiftet haben. Mit der Anzahlung von 3000 Talern ging der Bauleiter auf und davon. Mit dem restlichen Geld wurde das kleine, achteckige Kirchlein gebaut, das bis heute

an seinem Platz steht. So interessant die Geschichte, die der Schulleiter Schäde aufschrieb auch klingt, sie stimmt so nicht.

Von der Dorfkirche zum Gemeindehaus Die Anordnung zum Neubau und der Reparatur von Kirchen, die der König 1764 verfügte, betraf zahlreiche Kirchen in Branden burg, nicht speziell die Zehlendorfer Kirche. Auch eine Zahlung des Königs ist nicht nachgewiesen. Die kleine Kirche hängt eher mit der Inflation um 1764 zusammen. Aus Kostengründen hatte die Kirchenbehörde beschlossen, dass keine Dorfkirchen mit Turm mehr erbaut werden sollten. Das betraf auch die Zehlendorfer Kirche. So kam es zu dem achteckigen Gotteshaus, eine sehr selte www.ulis-musikschule.de ... denn Musikunterricht soll Spaß machen

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Nikolassee & Schlachtensee Journal ten und zur Arbeit in die Stadt fuhren, wuchs die Bevölkerung schnell. Eine größere Kirche war gefragt. Mäzenin Sidonie Scharfe stiftete ein Grundstück und die Pauluskirche wurde gebaut. Die nunmehr Alte Dorfkirche bekam neue Innenwände und wurde in Räume aufgeteilt. Sie war jetzt das Gemeindehaus.

Bauarbeiten und Bohrkerne

Hitlerjugend. Nach Kriegsende diente das frühere Gotteshaus ganz weltlich als Lagerraum. Es gab für die Menschen in dieser schweren Zeit wichtigeres, als die Sanierung einer alten Kirche und so verfiel sie zusehends. Erst 1953 konnte die Alte Dorfkirche wieder aufgebaut werden. Ende der 1970er-Jahre wurde sie erneut umfangreich renoviert. Doch der Zahn der Zeit nagt wieder an der Kirche. So benötigt sie Hilfe – allein für die Sanierung der Kirche werden 400 000  Euro benötig. Die Neugestaltung des Innenraums wird ca. 80 000 Euro kosten und für die Wiederherstellung des Kirchhofs benötigt die Gemeinde 180 000 Euro. Zahlreiche Persönlichkeiten machen sich für die Alte Dorfkirche stark, darun Beseitigung der Kriegs­schäden im Jahr 1952.

ne Kirchenform in Brandenburg. Für die Einwohner Zehlendorfs war die Kirche groß genug. Zumindest bis zur Gründerzeit. Als die Bahn auch in Zehlendorf hielt und wohlhabende Berliner lieber im Grünen wohnen woll Doch auch diese Funktion verlor sie nach einiger Zeit, da die Paulus-Gemeinde 1930 ihr Gemeindehaus erbauen ließ. Jetzt vermietete die Gemeinde die kleinen Räume für Veranstaltungen, darunter auch Treffen vom Bund Deutscher Mädel, des weiblichen Pendants der

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Nikolassee & Schlachtensee Journal ter Eckart von Hirschhausen, der selbst in Zehlendorf aufwuchs und Prof.  Dr.  Wolfgang Huber, ev. Bischof im Ruhestand. Beide sind Schirmherren der Bauarbeiten und des Jubiläums der Alten Dorfkirche. Bei der Finanzierung werden auch neue Wege beschritten. Im Zuge der Bauarbeiten führte man Bohrungen an den Wänden des Gebäudes durch, damit das Mauerwerk mit Stahlstangen verstärkt werden konnte. Die Bohrkerne, die in Teilen aus Granit bestehen, sammelten Gemeindemitglieder aus dem Bauschutt. Die Steine wurden gesäubert und mit Öl eingerieben. Sie erstrahlten im neuen Glanz und sollen im Rahmen einer Baustellenführung verkauft werden. Der Erlös fließt in die Neugestaltung

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Der historische Winkel in einer Aufnahme von 1909.

des Innenraums der Alten Dorfkirche. Wer sich ebenfalls finanziell beteiligen möchte: Förderverein Alte Dorfkirche e. V., IBAN DE85 5206 0410 0003 9010 76, BIC ­GENODEF1EK1, die Freunde

der Alten Dorfkirche freuen sich über jeden Beitrag. Mehr Informationen unter www.dorfkirche-berlin-zehlendorf.de. Die Jubiläumsfeier findet am Sonntag, den 14. Oktober in der Alten Dorfkirche statt. � ◾

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Vom Liederabend bis zur Oper…

„Kleine Oper Zehlendorf e. V.“ begeistert seit 22 Jahren

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pernarien und niveauvolles Liedgut können auch außerhalb großer Opernhäuser und renommierter Konzertsäle ihr Publikum in den Bann ziehen: Das beweist das Ensemble der „Kleinen Oper Zehlendorf“ mit seiner Leiterin

Ingeborg Kramer seit nunmehr 22 Jahren. Zehn professionelle Sängerinnen und Sänger – darunter allein drei Tenöre – sowie vier SpitzenPianisten sorgen seit 1996 an der Seite von Ingeborg Kramer dafür, dass ein an Oper und Klassik

interessiertes Publikum sozusagen vor der eigenen Haustür qualitätsvollen Musikgenuss à la Zehlendorf-Süd zu günstigen Eintrittspreisen genießen kann, aber auch über die Bezirksgrenzen hinaus ein breites Repertoire angeboten bekommt.

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Ohne Profi-Ensemble keine „Kleine Oper“ mit „Orpheus“ und „Zauberflöte“.�

Musik bestimmt ihr Leben Sopranistin Ingeborg Kramer studierte mit Schwerpunkt Kirchenmusik an der Hochschule der Künste u. a. beim „Urgestein des Operngesanges“ Maria Corelli, arbeitete als Musiktherapeutin und war rund 35 Jah Foto: KOZ

re Mitglied im Extra-Chor der Deutschen Oper Berlin. Dieser kommt als wichtige Ergänzung des festangestellten Opernchores der Deutschen Oper immer dann zum Einsatz, wenn zusätzliche Chorstimmen benötigt werden. Außerdem unterrichtet Ingeborg Kramer, die mit dem ehemaligen 1.Oboisten

des Deutsche-Oper-Orchesters Eberhard Kramer verheiratet ist, Sängerinnen und Sänger aus dem Bereich der klassischen Musik. Der „Kleinen Oper“ wertvolle Unterstützung bietet ihr Mann nicht selten am häuslichen Flügel als „Korrepetitor“ beim Einstudieren neuer Gesangs-Parti Malereibetrieb Michael Kränsel

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en. Die Opern-Gründerin verrät: „Er ist ein Rundum-Musiker und damit einer meiner besten Pianisten geworden…“ Ihr Ziel, auf das sie mit ihrem Kleine-Oper-Ensemble hinarbeitet, erklärt Ingeborg Kramer so: „Ich möchte den Menschen, die uns besuchen, ein Gesamterlebnis bieten, das nahezu vollkommen ist. Dabei setze ich neben der richtigen Musikauswahl auf deutliche Aussprache, mikrophonlose Präsentation, passende Moderation und themenbezogene, exakt ausgewählte Zwischentexte, um dem Publikum letztendlich einen stimmigen Gesamteindruck von Musik und Theater vermitteln zu können.“ – Positiv bewertet wird dieses Konzept nicht nur von den älteren Gästen und Stammbesuchern, die besonders die überwiegend deutschen Gesangstexte zu schätzen wissen. Auch die jüngere Generation spricht die ambitionierte Sängerin mit ihrem Profi-Ensemble damit zum gewissermaßen barrierefreien Einstieg in Oper und Klassik an.

Klassisches Repertoire von Ohrwurm bis Oper Neben den beeindruckenden Opernpräsentationen und -auszügen, die von „Bastian & Bastienne“, dem „Freischütz“ und „Martha“ über „Margarethe“ und den „lustigen Weibern von Windsor“, von „Orpheus und Eurydike“ bis hin zu „Zar und Zimmermann“ und der „Zauberflöte“ reichen, bestimmen u. a. gehobene Caféhaus-Musik, Walzerträume im Frühling, Lie Ingeborg Kramer – Gründerin und Leiterin der „Kleinen Oper Zehlendorf“.

der und Couplets der 20er-Jahre das Ensemble-Programm, hier und da aber auch unvergessene Musical-Melodien vergangener Jahre. Nicht zu vergessen auch die beliebten Weihnachtskonzerte mit deutschen Weihnachtsliedern und „WiedererkennungsEffekt“. Gut besuchte und reizvolle Spielorte waren in den letzten Jahren das Hertha-Müller-Haus, der Stahnsdorfer Friedhof, aber immer wieder auch der Bürgersaal des Rathaus Zehlendorf, in dem in Kooperation mit dem Bezirksamt eine musikalische Veranstaltungsreihe der „Kleinen Oper“ angesiedelt ist. Aber auch bei den Bezirksämtern von Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg, im Rathaus Friedenau und im Spandauer Johannesstift ist die „Kleine Oper“ gern gesehener Gast, die u. a. auch schon auf der Plattenburg auftrat.

Bereits jetzt arbeitet das OpernEnsemble, deren Mitglieder u. a. aus Rias-Kammerchor, Deutscher Oper und Staatsoper mit Solistenerfahrung den Weg zur „Kleinen Oper“ fanden, an einer Opern-Collage mit dem Arbeitstitel „Wie das Leben so spielt“ und am Programm für 2019. In der Regel finden vor den jeweiligen Auftritten nur zwei Proben statt, in denen das Ensemble gemeinsam probt. Zuvor – wohl auch Zeichen der hohen Professionalität aller Beteiligten – studieren die Mitglieder ihren Part selbst ein. Die Zügel für Programm, Auftritte, Spielorte und Gagen hält Ingeborg Kramer bühnenerfahren in der Hand, aus der auch die zeitaufwendige Fertigung der Kostüme, Kulissen und Dekoration stammt. Selbst singt sie bei den Auftritten ebenfalls und agiert zusätzlich als engagierter „Bühnenarbeiter“. – Ein

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Nikolassee & Schlachtensee Journal Welche weiteren Ziele hat Ingeborg Kramer für die „Kleine Oper Zehlendorf e. V.“? „Ich habe früher viel Kirchenmusik gemacht und bin ihr immer noch stark verbunden. Mit der „Kleinen Oper“ auch Kirchenkonzerte zu veranstalten, wäre wohlklingende Zukunftsmusik für mich…“� ◾ � Jacqueline Lorenz Kleine Oper Zehlendorf e. V. Ingeborg Kramer ☎ 030 – 802 67 69

Eingespieltes Ensemble von Oper bis Couplet.�

fordernder Rundumjob, der ihr jedoch spürbar Freude bereitet. „Wohl auch, weil wir im Laufe der Jahre als Ensemble so intensiv zusammengewachsen sind“,

Foto: KOZ

betont sie, die ihrem Ensemble durchaus Mitspracherecht einräumt und dabei offen und aufgeschlossen für neue Mitglieder geblieben ist.

Nächste Veranstaltungstermine: 8. Juli 2018, 19 Uhr Konzert in der Nova Vita Residenz Emser Platz 5, 10719 Berlin-Wilmersdorf 18. August 2018, 16 Uhr Musikalischer Sommerausklang in der Villa Grüntal Seehofstr. 12, 14169 Berlin-Zehlendorf Eintritt 10,- Euro

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180 Jahre Stammbahn

Erste Bahnlinie Preußens führte durch Zehlendorf

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egenargumente gab es genug: Der Funkenflug würde Häuser in Brand setzen. Und überhaupt – dass die hohen Geschwindigkeiten zu Schäden an Körper und Seele führen würden, konnte einem jeder Arzt bestätigen. Doch der Fortschritt ließ sich auch in Preußen nicht aufhalten. Drei Jahre nach der ersten Eisenbahnfahrt zwischen Nürnberg und Fürth wurde die Stammbahn im Jahr 1838 eingeweiht. Weshalb Stammbahn? Stammbahn ist die Bezeichnung der ersten Strecke, die eine Eisenbahngesellschaft in Betrieb nimmt. Die

Bahnhof Düppel nach dem Mauerbau.�

Foto: Archiv Heimatverein Zehlendorf e. V.

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Alles was RECHT ist! Am U-Bhf Krumme Lanke

erste Verbindung der beiden Residenzstädte Berlin und Potsdam lief von Berlin-Mitte über die Orte Schöneberg, Steglitz, Zehlendorf, Griebnitzsee, Babelsberg bis zum Potsdamer Hauptbahnhof. Es war die erste Eisenbahnstrecke in Preußen. So war es vor den Zeiten des Individualverkehrs erstmals möglich, dass die Menschen an einem Ort arbeiteten und in weiter Entfernung von ihrem Arbeitsplatz wohnten. So wurden aus Dörfern Vororte, Sommerfrischler zogen Ein verrostetes Schild weist noch auf den ehemaligen Bahnhof Zehlendorf Süd hin. gänzlich ins Grüne und fuhren mit der Bahn täglich nach Berlin. Bahn wurde zum wichtigsten wurden getrennte Gleise für Verkehrsmittel. Die Stammbahn den Fern- und den Nahverkehr Vorreiterrolle für Nah- wurde – wie von Anfang an ge- gelegt, da letzterer erheblich plant – im Jahr 1846 bis nach mehr Bahnhöfe in der Umgeund Fernverkehr Magdeburg verlängert. Später bung bediente. Die Bedeutung Nach und nach entwickelte sich übernahm sie wiederum eine der Stammbahn wurde nicht ein dichtes Eisenbahnnetz. Die Vorreiterrolle – auf der Trasse vergessen, 1938 feierte man

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sollte gebaut werden und gemeinsam mit der Friedhofsbahn, die vom Bahnhof Wannsee nach Stahnsdorf führte, war eine kleine „Ringbahn“ geplant.

S-Bahntrasse nach dem Zweiten Weltkrieg

Reste des ehemaligen Bahnhofs Zehlendorf Süd.

den 100.  Geburtstag der Bahn in Preußen mit einem großen Fest und der Fahrt einer historischen Bahn zwischen Berlin und Potsdam. Bis 1939 fuhr die Bahn von Zehlendorf bis PotsdamGriebnitzsee durch. Doch durch

die wachsende Bevölkerung und zunehmende Bebauung in Kleinmachnow wurde ein Zwischenhalt notwendig – der Bahnhof Düppel-Kleinmachnow wurde gebaut. Weitere Bahnhöfe waren in Planung – in Höhe Dreilinden

Nach dem Zweiten Weltkrieg war alles anders: Am Potsdamer Bahnhof hatten die Bomben das Gebäude fast komplett zerstört. Auch die bei Kohlhasenbrück gelegene Brücke über den Teltowkanal bot ein Bild des Grauens, so dass eine weitere Nutzung undenkbar war. Sie wurde komplett entfernt. Die Demontage der Gleise zwischen Kleinmachnow und Griebnitzsee erfolgte

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Schlachtensee

Mexikoplatz Zehlendorf

Nikolassee

Zehlendorf-Süd

Wannsee

DüppelKleinmachnow

Griebnitzsee

bereits 1946. Nach dem Bau der Mauer war die Verbindung nach Kleinmachnow ohnehin gänzlich unterbrochen und auch die Fahrgäste aus Kleinmachnow fielen weg. Für die Bewohner des Westteils der Stadt war die S-Bahn ein ungeliebtes Verkehrsmittel. „Wenn ihr mit der S-Bahn fahrt, bezahlt ihr Ulbrichts Stacheldraht“ war ein geflügeltes Wort. Die BVG baute ihr Angebot aus und so konnten die Zielorte der S-Bahnhöfe problemlos mit dem Bus erreicht werden. Dennoch konnte man bis 1980 mit der S-Bahn bis nach Düppel fahren. An der Clauertstraße gab es den Bahnhof Zehlendorf-Süd.

Ehemaliger Verlauf der Stammbahn: Vom Bahnhof Zehlendorf über ZehlendorfSüd und Düppel-Kleinmachnow nach Griebnitzsee.

zurückerobert. Bemühungen, dieses Teils der Stammbahn neues Leben einzuhauchen, waren bisher vergeblich. Das könnte sich künftig ändern. Der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel wird mehr und mehr forciert, da der Individualverkehr aufgrund des Klimawandels nicht mehr zeitgemäß erscheint. Berliner Senat und Brandenburger Ministerien

unterzeichneten im Oktober des vergangenen Jahres gemeinsam mit dem Vorstand der Deutsche Bahn AG die „Rahmenvereinbarung über das Entwicklungskonzept für die Infrastruktur des Schienenverkehrs in Berlin und Brandenburg – i2030“. In diese Liste wurde die alte Stammbahn mit aufgenommen. Eine Wiederbelebung der Trasse scheint also möglich. ◾

Eine Zukunft für die Stammbahn? Der Bahnhof Düppel wurde 1982 schließlich abgerissen. Heute hat der Wald die Strecke

Die Natur erobert das Gleisbett der Stammbahn zurück.

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Warum wurde Schloss Dreilinden abgerissen? Buch „Fontanes Fünf Schlösser“ auf den Spuren des Dichters

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er Dichter Theodor Fontane war mehrfach im Jagdschloss Dreilinden zu Gast. Fontane hatte beinahe einen verwandschaftlichen Bezug zu dem Stück Land, auf dem das Jagdschloss stand: Einer der Vorbesitzer, der Salz- und Holzschifffahrtsdirektor Heinrich Bensch, hatte es von einem Leutnant Mumme erworben, einem Großonkel von Fontanes Mutter.

Der Tag eines preußischen Prinzen In seinem Band „Fünf Schlösser“, beschrieb er den Tagesablauf des Prinzen in Dreilinden: Zwischen drei und vier Uhr morgens – Prinz Friedrich Karl war ein Frühaufsteher, der mit wenig Schlaf aus kam – ging es auf die Pirsch. Das wildreiche Revier rund um das Jagdschloss bot Rehe, Hirsche, Fasane und Kaninchen. Was er erlegte, wurde verkauft. Zurück im Forsthaus folgte das Frühstück, dann wurde der Baumbestand, insbesondere die Neuanpflanzungen, kontrolliert. Danach kamen das zweite Frühstück und der Lunch. Nachmittags zog es den Prinzen wieder in den Wald. Abends fanden oft Dinnergesellschaften mit sorgfältig ausgewählten Gästen statt. Ein besonderes Ereignis war die „Tafelrunde“, zu der Prinz Friedrich Karl ranghohe Militärangehörige und prominente Zeitgenossen als Gäste einlud und an der auch Fontane teilnehmen durfte. Hier gab es eine Sitzordnung, die sich nach dem Rang des Gastes

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Nikolassee & Schlachtensee Journal richtete und eine eigens für den Anlass gedruckte Menükarte. Man tafelte gemeinsam, trank Champagner und vertiefte sich in angeregte Gespräche. Die Tafelrunde, an der nie mehr als zwölf Gäste teilnahmen, war legendär und wurde jahrelang zelebriert. Nach dem Tod des Prinzen im Jahr 1885 wurde diese Tradition nicht mehr fortgesetzt.

Fontanes Fünf Schlösser von Robert Rauh und Erik Lorenz ist im be.bra verlag erschienen. Das Buch mit 288 Seiten und 56 Abbildungen ist zum Preis von 24 Euro erhältlich. ISBN 978-3-86124-701-2.

Die Schlösser heute Dreilinden, Liebenberg, Quitzöbel, Hoppenrade und Plaue – diese fünf Brandenburger Adelssitze beschreibt Theodor Fontane in seinem Buch „Fünf Schlösser“. 125 Jahre später begaben sich Erik Lorenz und Robert Rauh auf die Spuren des Dichters. Sie sprachen mit den neuen Schlosseigentümern, forschten in Archiven und interviewten Menschen, die die Geschichte der Schlösser in der Nachkriegszeit und während der DDR miterlebt hatten. Herausgekommen ist ein unterhaltsames und informatives Buch, in dem die Geschichte der „Krautentochter“ auf Schloss Hoppenrade erzählt wird, die Eulenburg-Affäre und die Zeit der Schlösser als Volkseigentum Revue passiert. Die Reise führt zu kleinen Schmuckstücken und Orten, die noch Zeit brauchen, um wieder zu erstrahlen. Nur Schloss Dreilinden ist gänzlich verschwunden. Die Gründe für den Abriss haben die Autoren wieder ans Licht geholt. � ◾

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Neue Form der Bestattungskultur

Memoriam-Garten auf dem Waldfriedhof Zehlendorf eröffnet

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m 9. April wurde ein neuer Memoriam-Garten auf dem Waldfriedhof Zehlendorf am Wasgensteig eröffnet. Bereits im Jahr 2010 hat die Friedhofsverwaltung gemeinsam mit der FriedhofsTreuhand Berlin und ansässigen Friedhofsgärtnereien den ersten Memoriam-Garten auf dem Friedhof Steglitz in der Bergstraße eröffnet. Weitere MemoriamGärten folgten 2011 und 2017 auf dem Friedhof Zehlendorf in der Onkel-Tom-Straße sowie

Foto: Friedhof Treuhand Berlin

2017 wieder auf dem Friedhof in der Bergstraße. Nun konnte auf Grund einer entsprechend großen freiwerdenden Fläche auch auf dem Waldfriedhof Zehlendorf ein dem Waldcharakter angepasster Memoriam-Garten entstehen. Diese neue Form der Bestattungskultur erfreut sich großer Nachfrage. Frei von starren Abgrenzungen der einzelnen Grabstätten wird den Hinterbliebenen in einer gartenähnlichen Atmosphäre ein Ort des

Gedenkens – in memoriam – geboten. „Die Beisetzung in einem Memoriam-Garten ermöglicht den Trauernden, eine gewisse Individualität durch die Auswahl des Grabsteins, ohne sich selbst um die zeitintensive Pflege kümmern zu müssen, die Gestaltung der gesamten Anlage ist sehr ansprechend und erweckt den Eindruck einer Waldbeisetzung“, so Bezirksstadträtin Maren Schellenberg zur Eröffnung des neuen Memoriam-Gartens. � ◾

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Gesundheit

Sommer, Wärme, Schimmelpilze

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er warme und feuchte Sommer bietet Schimmelpilzen ideale Bedingungen. Temperaturen zwischen 20° und 25 °C bieten den Schimmelsporen optimale Wachstumsbedingungen und verbreiten sich besonders schnell über die Luft. Treffen sie dann auf ein Lebensmittel, keimen sie aus und bilden farblose Zellfäden, sogenannte Hyphen. Diese können ein Lebensmittel im Inneren durchziehen und sind für das Auge unsichtbar. Nicht alle Schimmelpilze sind für den Menschen schädlich. Bei der Herstellung von bestimmten Käsesorten, wie Camembert und Roquefort, ist Schimmel durchaus erwünscht. Er wirkt konservierend und ist für die Aromabildung verantwortlich.

Allerdings können Schimmelpilze auch krank machen, denn Mykotoxine schädigen die Gesundheit. Die Schimmelpilzgifte sind äußerst giftig und teilweise sogar krebserregend. Die Menge des gebildeten Toxins schwankt und ist nicht abhängig vom sichtbaren Wachstum des Pilzes, d.h. ein stark gewachsener Pilz muss nicht unbedingt große Toxinmengen bilden und umgekehrt. Mykotoxine bereiten sich besonders schnell in Lebensmitteln mit viel Wassergehalt aus. Sie lassen sich weder durch Erhitzen noch durch andere Verfahren, wie Säuern, Trocknen oder Einfrieren, entfernen. Wer doch mal einen verschimmelten Joghurt gegessen hat, muss deshalb nicht gleich einen Arzt aufsuchen. Problematisch wird die Gesund Privatpraxen für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin Unser Leistungsspektrum Unfälle Schmerztherapie Sportmedizin spez. Injektionstechniken spez. Wirbelsäulentherapie Kinderorthopädie Akupunktur Röntgen Sonografie periradikuläre Injektionstherapie (PRT)

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Foto: Birgit Reitz-Hofmann / Fotolia

Bei manchen Lebensmitteln reicht großzügiges Wegschneiden

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Nikolassee & Schlachtensee Journal heitsschädigung erst durch eine längere regelmäßige Aufnahme von Schimmelpilzen. Leber- und Nierenschädigungen könnten dann die Folge sein. Verschimmelte Lebensmittel gehören deshalb in den Müll. Hier die Tipps der Verbraucherzentrale Berlin: • Befallenes Schnittbrot immer wegwerfen. Hat ein ganzer Brotlaib nur einen kleinen Schimmelfleck, reicht es, diesen Teil großzügig abzuschneiden • Getreide und Gewürze bei „Klumpenbildung“ durch Schimmelnester wegwerfen • Verfärbte oder verschimmelte Nüsse, Kerne oder Schalen sofort aussortieren. Pistazien enthalten häufig Aflatoxin, das stärkste Pilzgift. Bitter, ranzig oder kratzig schmeckende Nüsse unbedingt wegwerfen • Bei Hartkäse im Stück reicht es, die befallene Stelle großzügig zu entfernen • Bei festen Konfitüren mit einem hohen Zuckeranteil (über 50 %) reicht es aus, den Schimmel mit einer dicken Fruchtschicht abzuheben (Vorsicht, nicht verschmieren!). Konfitüren oder

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Fruchtaufstriche mit geringerem Zuckergehalt, z. B. mit Süßstoffen oder Zuckeraustauschstoffen, wie Diabetikerkonfitüren, müssen weggeworfen werden

Wie kann Schimmelpilzbefall verhindert werden? • Empfindliche Lebensmittel in kleinen Mengen, möglichst frisch kaufen und schnell verbrauchen • Gewürze nicht jahrelang aufheben. Kleinere Mengen kaufen und schnell verbrauchen • Beim Einkauf auf das Mindesthaltbarkeitsdatum und auf unversehrtes Obst und Gemüse achten, ohne Verletzungen und Druckstellen • Die Nahrungsmittel sauber, kühl und trocken lagern, Getreide ab und zu durchschütteln • Brotkästen öfter reinigen, mit Essigwasser auswischen. Krümel fördern Schimmelbildung • Verschimmelte Lebensmittel sofort entsorgen und nicht länger offen liegen lassen� ◾ � Verbraucherzentrale Berlin

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Gesundheit& Schlachtensee Journal Nikolassee

Zeit zum „Danke!“ sagen Stehende Ovationen für Pflegekräfte im Evangelischen Krankenhaus Hubertus

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m 7. Mai um 14 Uhr wurde die friedliche Ruhe im Park des Evangelischen Krankenhauses Hubertus durch einen tosenden Jubel unterbrochen: Gut 100 Patienten, Ärzte, Mitarbeitende, Freunde und Gäste hatten sich versammelt und applaudierten eine Minute lang für ihre Pflegekräfte. Mit der Aktion soll ein sichtbares und vor allem hörbares Zeichen gesetzt werden – ein Zeichen der Aufmerksamkeit, des Dankes und Respekts für eine Berufsgruppe, die täglich rund um die Uhr für Kranke und Hilfsbedürftige da ist.

Deutschlandweite MitmachAktion für die Pflege Das Krankenhaus unterstützt damit die bundesweite Challenge „1 min.care“, die von Altenpflegerin Sandra Mantz ins Leben gerufen wurde. Das Ziel: 24  Stunden Beifall für die Profession Pflege sammeln, verbreiten und ihr damit eine Öffentlichkeit geben. Die Video-Kampagne soll eine Welle der Solidarität auslösen und gleichzeitig ein Appell sein an Politik und Entscheider, die

Foto: Manuel Tennert / Evangelisches Krankenhaus Hubertus

Arbeitsbedingungen der Pflegenden in Deutschland grundsätzlich zu verbessern. Die erste Minute Beifall startete auf dem Deutschen Pflegetag am 15. März, inzwischen sind es 148 – 1.440 Minuten sollen es noch werden. Petra Kurpik, Pflegedirektorin des Krankenhauses, erhofft sich von der Aktion, dass die aktuelle Situation der Pflegenden und Gepflegten in Deutschland stärker ins Bewusstsein rückt: „Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass die Gesundheits- und Krankenpflege ein wunderbarer Beruf ist, aus dem ein Mensch viel für sich gewinnen kann. Gleichzeitig ziehen wir mit dieser Geste symbolisch den Hut vor all unseren Kollegen und sagen Danke!” Auch Geschäftsführer Dr. med. Matthias Albrecht betont, wie wichtig es sei, den Pflegeberuf zu stärken: „Ohne Pflegekräfte könnte das Gesundheitswesen nicht bestehen. Dafür haben sie höchste Anerkennung verdient. Natürlich gilt der Applaus aber ebenso allen anderen Beschäftigten, die einen nicht minder wichtigen Beitrag zu einer guten Versorgung im Krankenhaus leisten.”� ◾

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