Nikolassee & Schlachtensee Journal - Februar/März 2019

Journal für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

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Nikolassee & Schlachtensee Journal

Februar / März Nr. 1/2019

für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

Riemeisterfenn und Langes Luch Lebensraum für seltene Pflanzen und Amphibien

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Vom Riemeisterfenn zum Langen Luch Sumpfige Naturschutzgebiete bieten Lebensraum für seltene Pflanzen und Amphibien

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or kurzem war das Riemeisterfenn in den Schlagzeilen: Das schon länger stillgelegte Wasserwerk stand in Flammen. Durch die Lage im Wald und das Reetdach gestaltete sich das Löschen schwierig. Ein Übergreifen des Feuers auf die umliegende Natur, die nach dem vergangenen Sommer selbst im November

noch unter der Trockenheit litt, konnte glücklicherweise verhindert werden. Die Reste des Wasserwerks sollen abgerissen werden. An einem nebligen Wintertag ist es fast gespenstisch im Fenn. Raureif zeichnet Kunstwerke an Bäumen und Sträuchern, Vögel tauchen im Nebel auf und verschwinden wieder – die Groß 3

Impressum

Nikolassee & Schlachtensee Journal 8. Jahrgang Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 407 555 47 Redaktion Karl-Heinz Christ journal@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Nikolassee & Schlachtensee Journal erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. April/Mai Nr. 2/2019 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 05.03.2019 Erscheinung: 01.04.2019

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie in unserem OnlineArchiv, unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Nikolassee & Schlachtensee Journals

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Das ehemalige Wasserwerk soll nach dem Brand im Dezember 2018 abgerissen werden.

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Nikolassee & Schlachtensee Journal stadt ist ganz weit weg und Stille umgibt die Besucher. Durch die Bäume lässt sich hier und da ein Blick auf Wasserflächen erhaschen. Doch einen fischreichen See gibt es hier nicht mehr. Das war in alten Zeiten anders, um 1610 soll hier die „große Fischerei“ betrieben worden sein. Der Riemeistersee fiel 1911 trocken. Die Bewohner der wachsenden Stadt Berlin brauchten Wasser und so sank der Grundwasserspiegel zusehends. Dieses Schicksal drohte auch weiteren Seen – wie beispielsweise dem Schlachtensee. Dort protestierten die Anrainer jedoch bei der Stadt, da sie den Wert ihrer Seegrundstücke sinken sahen. Erfolgreich – denn bereits zwei Jahre später wurde Wasser aus der Havel in die Seenkette gepumpt.

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Nikolassee & Schlachtensee Journal Die Überreste des Ausflugslokals Onkel Toms Hütte, das der Straße den Namen gab.

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Rund um das Lange Luch und das Riemeisterfenn führen gut ausgebaute Spazierwege.

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Nikolassee & Schlachtensee Journal Dieses Glück hatte der Riemeistersee nicht. Er verlandete und wurde zum Riemeisterfenn. 1952 baute man einen Zu- und Abfluss zum Grunewaldsee – den Fenngraben. In wasserreichen Zeiten führte das leider auch zu einer Überschwemmung des Moors. Heute führen Teile des früheren Sees wieder Wasser. Das Gebiet wurde 1963 zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und 1987 zum Naturschutzgebiet. Am südlichen Rand des Riemeisterfenns kann man noch Reste des beliebten Ausflugslokals „Onkel Toms Hütte“ entdecken, das der Straße ihren Namen gab. Das Lange Luch gehörte ebenfalls zur Grunewaldseenkette und ist bereits seit über 3000 Jahren verlandet. Bereits 1960 erklärte man es zum Naturschutzgebiet. Im Langen Luch konnten die seltenen Erlenbruchwälder erhalten werden. Tier- und Pflanzenarten, die das Moor zum Überleben brauchen, wie das Sumpfknabenkraut sowie auf diesen Lebensraum angepasste Insekten, die im Luch zu Hause sind. Die Gegend lädt zu schönen Spaziergängen ein. So kann an der Onkel-Tom-Straße nahe des Rodelbergs gestartet werden. Dann geht es zunächst in Richtung Hüttenweg am Langen Luch entlang. Am Hüttenweg angekommen überquert man auf dem Bürgersteig die kleine Brücke und wandert auf der anderen Seite des Langen Luchs zurück. Anschließend geht es über die Onkel-Tom-Straße, einmal um das Riemeisterfenn herum und wieder zum Ausgangspunkt zurück.� ◾

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BiZ heißt Mitstreiter willkommen Bürgerinitiative seit vier Jahren im Einsatz für ein besseres Zehlendorf

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m Mai 2015 riefen Informatiker Christian Küttner und Marketing Manager Reinhard Crome die Bürgerinitiative Zehlendorf (BiZ) ins Leben. Mit dem Ziel, sich gemeinsam mit Gleichgesinnten als parteiunabhängige Gruppe für ein lebendiges, sicheres, gesundes und nachhaltiges Zehlendorf einzusetzen. Wie Küttner erklärte, sei Auslöser der Gründung vor vier Jahren gewesen, mit der Unterschriftensammlung für einen zusätzlichen PostplatzBahnhof-Zugang eine größere Öffentlichkeit zu erreichen. Längst ist die engagierte BI auch von anderen Zehlendorfer „Baustellen“ nicht mehr wegzudenken, die Themen der Verkehrsführung und Verschönerung von Zehlendorfs Mitte und Dorfaue betreffen, einen behutsamen Stadtumbau bedingen. Zur Durchführung von Projekten und Veranstaltungen steht BiZ in Kooperation mit dem gemeinnützigen Changing Cities e. V. Um auch 2019 weiteren Ideen und spannenden BiZ-Projekten in gewohnt korrekter und gut vorbereiteter Weise begegnen zu können, wünscht sich die rund zehnköpfige Gruppe um Christian Küttner und Reinhard Crome nicht nur für ihre monatlichen Arbeitstreffen zusätzliche themenbezogene Man- und Womanpower an ihrer Seite. Regelmäßige Bürgerversamm lung wollen vorbereitet, Schrei­ ben an Senat und Fraktionen verfasst, E-Mails beantwortet, Fachgespräche geführt und Sozial-Media-Plattformen gepflegt werden. Immer neue Themen und Bereiche, für die es sich im Sinne der BiZ-Zielsetzung einzusetzen gilt, kommen hinzu. All das kostet Kraft und Zeit und bedarf weiterer Zehlendorf-Engagierter.

Mitstreiter im Kreis der BI willkommen sind: Da ist das Thema Baugeschehen Bahnhof Zehlendorf mit bekannter Zugangsproblematik. Die BI wird sich weiterhin stark dafür einsetzen, dass dem Bau des Zugangs zum S-Bahnhof Zehlendorf vom Postplatz aus höchste Priorität von Seiten des Senats und der Bahn entgegenzubringen ist. Vehemente Unterstützung dieser Forderung ist – wie bereits verbal angekündigt – zeitnah von Seiten der Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski und der Bezirksstadträtin Maren Schellenberg zu erwarten. Angewandtes Urban Gardening: Der Nutzungsvertrag ist in Arbeit, um in Kooperation mit der Paulusgemeinde Zehlendorf im hinteren Teil des Kirchhofs an der Alten Dorfkirche einen Schulund Schaugarten anlegen und Christian Küttner, Sprecher und Mitinitiator bearbeiten zu können. der Bürgerinitiative Zehlendorf � Foto: privat Interessenten – auch aus Schulund Kitabereich – dürfen einen Mitmachen für ein grünen Daumen haben! besseres Zehlendorf Seit 1984 besteht der ZehlenChristian Küttner nennt der dorf-Mitte-Marketing e. V. (ZMM) GAZETTE für 2019 anstehende mit Gewerbetreibenden rund Projekte, wozu fachbezogene um den Teltower Damm. Au

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gabe des Vereins ist die positive Beeinflussung und Darstellung der Zehlendorfer Ortsmitte für Kunden und Betriebe, wobei der Verein sich als Ort des Meinungsaustauschs und der Meinungsbildung sieht und sich als Sprachrohr in Bezirksplanungen einzumischen sucht. Nach Weihnachten ist vor Weihnachten: Auch die jährliche Weihnachtsbeleuchtung in Zehlendorf-Mitte geht auf die Initiative des Standortmarketings zurück. Für 2019 müssten dazu neue Absprachen getroffen werden, um den Weihnachtsmann Ende des Jahres in ZehlendorfMitte nicht im Dunkeln stehen zu lassen In den letzten Jahren war es eher ruhig um diesen Verein geworden, dessen Wiederbelebung sowohl die ZMM-Hauptakteure als auch die BiZ befürworten. Gespräche dazu mit der bezirklichen Wirtschaftsförderung stehen bevor. Christian Küttner hofft, dass sich zukünftig weitere Einzelhändler und Praxen aus dem Umkreis mit belebenden Impulsen einbringen werden. Mehr Kunst- und Musikaktionen in Zehlendorf sowie Sommerkonzerte an reizvollen Zehlen 9

Grafik: BiZ

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dorfer Orten wie dem Postplatz oder der Dorfaue: Gesellige Anlässe, um mehr Menschen aus dem Bezirk zusammenzubringen. Für die Planung und Organisation derartiger Veranstaltungen werden von der BiZ ebenfalls begeisterte Unterstützer und Ideengeber gesucht. Und auch damit wendet sich der BiZ-Sprecher Christian Kütt Vermieten ▪ Verkaufen

ner an Interessierte: Wer hat Zeit und Lust, regelmäßig im SocialMedia-Bereich über Zehlendorf zu berichten? Interessenten und potentielle Mitstreiter bitte bei der BiZ melden unter Telefon 0172  /  313  11  32 oder E-Mail info@bi-zehlendorf.de Weitere BiZ-Informationen unter www.bi-zehlendorf.de ◾ Jacqueline Lorenz

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Stolpersteine vor dem Haus Kinderschutz

Erinnerung an die Kinder aus der Claszeile 57

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oziales Engagement hatte schon im Kaiserreich einen wichtigen Stellenwert. Und so gründeten Franz von Mendelssohn und James Simon den „Verein zum Schutz der Kinder vor Mißhandlung und Ausnutzung“. In Zehlendorf finanzierten sie um 1900 den Bau eines Hauses für Kinder. Im „Haus Kinderschutz“ fanden etwa 100 Kinder eine Heimat, die hier Unterkunft und Schulbildung bekamen. Bis 1920 war das Haus ein Kinderheim, dann wurde es Zur „Beobachtungsund Verteilstelle des Landesjugendamtes Berlin“. Ab 1930 leitete Minna Todenhagen das Haus, sie wurde 1933 von den Nationalsozialisten entlassen

und konnte ihre Arbeit im Haus Kinderschutz erst 1945 wieder aufnehmen. Während des Nationalsozialismus wurden auch Kinder aus dem Haus Kinderschutz ermordet. Fünf Jungen starben aufgrund ihrer jüdischen Abstammung im hessischen Hadamar. An sie erinnern Stolpersteine vor dem Haus. Ab 1945 nutzte die Stadt das Haus als Schule für sogenannte schwer erziehbare Kinder. Im Jahr 1960 wurde das Haus Kinderschutz geschlossen. Heute dient es als Hort für die benachbarte Süd-Grundschule. An dem Gebäude erinnert eine Gedenktafel an die Vergangenheit sowie an Minna Todenhagen. � ◾

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Vom Kaiserpavillon zum Biergarten Edle Restaurants für den Villenvorort

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as Wilhelm Conrad anpackte, machte er gründlich. Nach dem erfolgreichen Start der Villenkolonie Alsen plante er die Verbesserung der Infrastruktur. Und das hieß für ihn, für die betuchten Bewohner mussten erstklassige Restaurants an den Wannsee. Solche, die schon optisch hervorragten. Auf der Weltausstellung in Wien 1872 wurde er fündig. Dort standen sowohl der Pavillon der Nationen als auch der Schwedenpavillon. Im Pavillon der Nationen hatten der deutsche Kaiser Wilhelm  I. und der russische

Zar Alexander  II. gemeinsam gefrühstückt. Er wurde dort aufgebaut, wo heute der Biergarten von Loretta am Wannsee ist. In Wannsee hieß er Kaiserpavillon. Damals wie heute konnten die Gäste von den Terrassen aus den Blick über den Wannsee genießen. 1910 wurde der alte, hölzerne Kaiserpavillon durch einen erheblich größeren, imposanten Neubau aus Stein ersetzt. Das beliebte Ausflugsziel, das von der Firma Schultheiß geführt wurde, zog an manchen Tagen um die 20.000  Gäste an! Im Zweiten Weltkrieg wurde der

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Wo früher der Kaiserpavillon „Zum Schultheiß“ und die Wannseeschänke waren, befindet sich heute das Restaurant Loretta und der angeschlossene Biergarten (Fotomontage).

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Kaiserpavillon schwer beschädigt. Nach Beendigung der Aufräumarbeiten diente er in den Nachkriegsjahren noch als Markthalle. 1961 wurde das Gebäude endgültig abgerissen. Auf dem Areal, auf dem an warmen Tagen reger Biergartenbetrieb herrscht, erinnert nichts mehr an das frühere Nobelrestaurant.

Der Schwedenpavillon Im Gegensatz zum Kaiserpavillon gibt es den Schwedenpavillon bis heute. Allerdings auch nicht mehr in der ursprünglichen Form. Auf der Weltausstellung beherbergte er die Ausstellungsstücke des Landes Schweden, daher auch der Name Schwedenpavillon. Den Holzpavillon ließ Wilhelm Conrad ebenfalls demontieren und am Großen Wannsee 28 – 30 aufstellen. Er diente wie der Kaiserpavillon als edles Ausflugslokal. Im Jahr 1910 ließ man den hölzernen Pavillon durch ein größeres Gebäude aus Stein errichten. Der Schwedenpavillon war nun nicht nur Lokal, sondern auch Hotel. Das Haus sah illustre Gäs te – so feierte der Maler Max Liebermann hier seinen 80. Geburtstag. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Schwedenpavillon weiter als Ausflugslokal genutzt. Allerdings waren die erfolgreichsten Zeiten vorbei. 1956 wurde er an den Arbeiter-Samariter-Bund verkauft, der ihn zu einem Heim für chronisch Kranke umbauen ließ. Diese Funktion hatte er bis zum Anfang der 2000er-Jahre. Heute befinden sich in dem Haus, das zu den Baudenkmälern in Steglitz-Zehlendorf gehört, Wohnungen und Apartments. � ◾

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Mobiles Kindertheater MALINKA

Kathrin Brunner und ihr fantastisches Ein-Frau-Unternehmen

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eit 2017 tourt Kathrin Brunner, Schauspielerin, Kulturmanagerin, begeisterte Handwerkerin und Mama einer sechsjährigen Tochter, mit ihrem mobilen Kindertheater durch Kitas, Schulen, ausgesuchte kleine Bühnen und Privatfeiern. Mit dabei stets ein Bollerwagen voller Requisiten, selbsterschaffener Figuren, Masken und Bühnenbilder. Mit viel Liebe und Sachverstand entwickelt, spielt die Künstlerin Geschichten und Märchen für kleine Leute und führt sie so behutsam an die bunte und faszinierende Theaterwelt heran. So leistet sie wich Puppenbau, Bühnenbild und Spiel Als darstellende Künstlerin an namhaften Landesbühnen Deutschlands hat die gebürtige Hessin über Jahre wertvolle Erfahrungen gesammelt, die ihrer kreativen Selbstständigkeit nun zu Gute kommen. Im Filmgeschäft fasste sie ebenso Fuß wie beim Hörfunk und im Synchronstudio. Und nicht nur in der Galerie auf dem Wannseer tige Kulturarbeit, um Kinder von Hof „Mutter Fourage“, hat sie sich heute zum kunstverständigen als Kulturmanagerin mit umfangPublikum von morgen werden reichem Netzwerk einen Namen zu lassen. gemacht.

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Kathrin Brunner in ihrem neuen Stück „Auf der Suche nach der Dunkelheit“. �

„Aber auch das Handwerk hat von Kindheit an für mich eine wichtige Rolle gespielt“, betont Kathrin Brunner. Malen und Basteln gehörten da zum Alltag. So erstaunt es kaum, dass dem Abi­ tur eine Schreinerlehre in Kelkheim folgte. „Restauration und Bühnenbild interessierten mich, und ich habe damals überlegt, in den Bühnenbau zu gehen“, erzählt die vielseitige Künstlerin. Doch ihre Bestimmung sah sie dann doch eher darin, auf anstatt hinter der Bühne zu arbeiten. Dem Schauspiel gesellte sich schließlich noch die Theaterpädagogik dazu. Erfolgreich arbeitet sie seitdem als Spielleiterin mit Kindern und Jugendlichen zusammen, um mit ihnen gemeinsam Stücke und Filme nach eigenen Vorlagen zu entwickeln und dazu die Requisiten und Bühnen bilder zu fertigen, vom Steckenpferd bis zur Maske. In Musicalcamps und Filmschauspielkursen leitet Kathrin Brunner die kleinen Künstler professionell an. Dies besondere Händchen für junge Menschen und die Aussicht, für ihre inzwischen schulpflichtige Tochter in greifbarer Nähe kreativ arbeiten zu können, ließen die Schauspielerin 2017 die Selbstständigkeit wählen. Aus viel Frauenpower und guten Einfällen hat sie 2017 ihr mobiles Kindertheater „MALINKA“ auf die Beine gestellt. „Malinka“ bedeutet im Polnischen „kleine Himbeere“. Und die steht im Theater-Logo dann auch für das, was der engagierten Künstlerin besonders am Herzen liegt und für ihre Arbeit wichtig ist: Natur, Schönheit und Kindheit. Mit ihrem ganz speziellen, für

Foto: Tobias Sorge

kleine Räume konzipierten Kindertheater und ihrem derzeit dreistückigen Repertoire garantiert sie kurze Auf- und Abbauzeiten. Sie benötigt keine aufwendige Technik, begleitende Workshops können auf Wunsch dazugebucht werden. Mit wenig Aufwand so viel zu erreichen, das gelingt Kathrin Brunner auf erstaunliche Art und Weise. – Gerade in unserer Zeit des Überflusses ein ganz besonderes Lehrstück, nicht nur für kleine Leute. Dabei muss jeder Ton, jede Geste und jeder Szenewechsel professionell gelingen, um das junge Publikum erreichen zu können. Für die Bühnenfrau Kathrin Brunner kein Problem. Ihre neuentwickelten Kinderstücke durchlaufen, bevor sie auf die Bühne kommen, zuerst eine

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„Probephase“ bei ihrer Tochter und bei Aufführungen in deren ehemaliger Kita. „Denn Kinder sind die ehrlichsten Kritiker“, weiß die Schauspielerin nur zu gut und erzählt: „Nachdem gerade jüngere Kinder bei Spielbeginn von Fall zu Fall auf Masken unsicher reagiert hatten, gehe ich heute zu Beginn eines Stückes zuerst unmaskiert auf die Bühne. Die Kinder können sich die aus Pappe oder Stoff gefertigten Teile dann genau ansehen, bevor ich sie mir schließlich für das Stück aufsetze. Dramaturgisch musste ich da umdenken, aber das Publikum geht halt vor.“

Vom Teufel, Berlindas Besuch und der Dunkelheit Drei selbstentwickelte Stücke bietet die Theaterchefin derzeit an: Neben dem Märchen-Pappfigurenstück „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ für Kinder ab 3 Jahren und dem Maskenspiel zum Thema Freundschaft „Berlinda bekommt Besuch“ für Kinder ab 4 Jahren feierte Ende 2018 ein drittes Stück Premiere: In „Auf der Suche nach der

Kathrin Brunner als Berlinda (r.) mit Pauline – Maskenspiel für kleine Leute.� Foto: Tobias Sorge

Dunkelheit“ nach dem Text von Enrico Möglich geht es um die Angst vorm Dunkeln, aber auch um den Sinn der Dunkelheit. Denn ein Laternenumzug oder ein Lagerfeuer im Hellen machen nur wenig Spaß. Mit Klängen, Liedern und aus ihrem Nähkäst q Drescher 20 Antiquariat

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Nikolassee & Schlachtensee Journal chen gezauberten Puppen, Tieren und Requisiten lädt Kathrin Brunner die kleinen Gäste ab 2 Jahren zu einem lebendigen Spiel und einer Reise durch die Jahreszeiten ein, zu denen Helligkeit UND Dunkelheit nun mal dazugehören. „Ich liebe die Entstehungsphase der Stücke“, verrät Kathrin Brunner. „Das besonders Reizvolle für mich ist der kreative Prozess an sich. Meine Stücke entwickeln sich bei dieser Arbeit immer weiter, Bilder in meinem Kopf werden dabei immer deutlicher, und so von mir umgesetzt.“ Von kleinen Theatern und Bibliotheken, die ihre Türen für das breite Publikum öffnen, aber auch für Privatfeiern, von Kitas und Schulen kann Kathrin Brunner mit ihrem mobilen Kindertheater mit etwa 1 ½ Monaten Vorlauf gebucht werden. „Ich bin an interessanten Spielstätten stadtweit interessiert“, erklärt die Schauspielerin und freut sich über Vorschläge, gerne auch aus dem Umland Berlins. In der warmen Jahreszeit wird sie auch bei „Mutter Fourage“ spielen. � ◾ � Jacqueline Lorenz

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Mobiles Kindertheater „MALINKA“ Termine öffentlicher Kinder-Aufführungen des Mobilen Kindertheaters finden Interessierte unter www.theatermalinka.de. Nächste öffentliche Aufführung des Stückes „Auf der Suche nach der Dunkelheit“ ist am 17. Februar 2019 um 11 Uhr sowie um 14 Uhr im „Charlottchen“, Droysenstraße 1 in 10629 BerlinCharlottenburg. „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ wird im „Charlottchen“ am 2. März 2019 um 14 Uhr gespielt. Karten jeweils: 6 € / ☎ 030-32438 29 Informationen und Anfragen zum Mobilen Kindertheater „MALINKA“ unter E-Mail: info@theater-malinka.de.

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Im Freundeskreis unter Gleichgesinnten Gutes tun.�

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Foto: Freundeskreis d. M.

Freundeskreis der Musikschule Steglitz-Zehlendorf e. V. Musik verbindet

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it frisch gewähltem Vorstand und guten Vorsätzen geht auch der gemeinnützige „Freundeskreis der Musikschule Steglitz-Zehlendorf e. V.“ mit 101 Mitgliedern in das neue Jahr, das bereits sein 32. Vereinsjahr wird. Dabei will er weiterhin als unterstützender Partner der LeoBorchard-Musikschule SteglitzZehlendorf deren Bestrebungen und Aufgaben ideell und materiell fördern: Mit dem Ziel, jedem Heranwachsenden die Möglichkeit des Erlernens eines Musikinstrumentes zu geben. An der Spitze des Vorstandes steht als 1. Vorsitzende die Vereins-Mitbegründerin Anka Sommer, an ihrer Seite als stellvertretender Vorsitzender Wolf gang Dederding. Karin Lau – im Bezirk u. a. für die Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf und Seniorenvertretung erfolgreich unterwegs – unterstützt als Schriftführerin den Verein.

Ehrenvorsitzender ist Rüdiger Trantow, der im Jahr 1992 nach dem plötzlichen Tod von Prof.  Dr.  Egon Werner dessen Nachfolge und damit den Vereinsvorsitz angetreten hatte. Der Musikpädagoge, Komponist und Dirigent trug mit zum

Erfolg der Steglitzer Musikschule bei und leitete sie 33 Jahre, 26 Jahre stand er dem bezirklichen Kunstamt vor.

Mit Alter Musik junge Menschen gewinnen Maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich der Bereich „Alte Musik“ in der Leo-BorchardMusikschule etabliert hat, ist der Freundeskreis-Verein mit Anka Sommer: Als ehemalige Lehrervertreterin der Musikschule Steglitz verwirklichte die vielfach ausgezeichnete Musikerin, deren Vorfahren in der Bach-Familie zu finden sind, mit dem Verein die Idee, junge Menschen der Musikschule mit historischen Instrumenten,

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mit Tanz und Gesang vertraut zu machen. 1992 initiierte der Freundeskreis-Verein dazu die „1. Steglitzer Tage für Alte Musik“ mit „Die Feenkönigin“, anlässlich der 300. Wiederkehr der Uraufführung von Henry Purcell´s „The Fairy Queen“. Inzwischen ist diese jährliche Veranstaltung zur Bezirks-Tradition geworden. Im letzten Jahr fanden so bereits die „26. Internationalen Steglitzer Tage für Alte Musik“ statt, inzwischen unter der Schirmherrschaft und Unterstützung von Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski, veranstaltet vom Freundeskreis-Verein in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt. Befürworter seiner Arbeit findet der Freundeskreis dabei auch in der BVV und im KulturBezirksstadtrat Frank Mückisch. Auch in diesem Jahr erwartet wieder ein musikalischer Leckerbissen die Freunde Alter Musik vom 13. – 20. Mai. Schon jetzt sei verraten: In Vorbereitung ist das Programm der „27. Internationalen Steglitzer Tage für Alte Musik“ mit der Oper „L‘Olimpiade“ aus dem Jahr 1756 im italienischen Stil des deutschen Komponisten Johann Adolph Hasse, deren Originalpartitur sich im Besitz Anka Sommers befindet.

Die Geschwister Tuong-Han und TuongLam Nguyen am Cembalo. � Foto: Freundeskreis

namhafte Musiker hervorgegangen, zu denen der Freundeskreis-Verein ebenso Kontakte pflegt wie zu den Kollegen der Musikschule. Um die jungen Musikschülerinnen und -schüler an die Instrumente frühzeitig heranführen zu können, stellt er der Musikschule Verleih-Instrumente zur

Im Einsatz für die Musikschule SteglitzZehlendorf Aus dem über die Jahre fundierten und vielschichtigen Unterricht der inzwischen von Joachim Gleich geleiteten LeoBorchard-Musikschule SteglitzZehlendorf sind immer wieder

Verfügung und schafft wertvolle Instrumente an, vom Akkordeon über Kesselpauke und Harfe bis hin zum Cembalo. Außerdem leistet der Verein finanzielle Unterstützung u. a. bei Reparaturen von Instrumenten und gewährt Zuschüsse zu Konzertreisen und zu Unterrichtsentgelt. Die Leo-Borchard-Musikschule auch zukünftig mit in das Vereins-Konzept einzubeziehen, den Kontakt zu ihr weiter auszubauen und sie in die Vereins-Planung stärker mit einzubinden, sei ein wichtiges Ziel, wie Anka Sommer versichert. So bleibe man für Ideen der Musikschule durchaus aufgeschlossen. Zu den Zielen des Freundeskreis-Vereins zählt auch, wie Karin Lau ergänzt, weitere fruchtbare Kooperationen im Bezirk auf die Beine zu stellen: Sei es zum Heimatverein, zur Kirche oder zur Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf. Und auch um das ausbaufähige Musikangebot für Geflüchtete will sich der Freundeskreis verstärkt kümmern. – Es gibt also viel zu tun, wozu neue Mitglieder und Förderer herzlich willkommen sind. Musik- und Musikschulinteressierte finden weitere Informationen zum Freundeskreis der Musikschule Steglitz-Zehlendorf e. V. unter www.freundeskreisder-musikschule.de. � ◾ � Jacqueline Lorenz Freundeskreis der Musikschule Steglitz-Zehlendorf e. V.

Anka Sommer und Karin Lau vom Freundeskreis der Musikschule.

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Berlins erste Professorin

Lydia Rabinowitsch-Kempner fand die Ursache der Tuberkulose

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ie Wissbegier war ihr vermutlich in die Wiege gelegt worden, Lydia Rabinowitsch wurde 1871 als eines von neun Kindern eines litauischen Brauereibesitzers geboren. Sie besuchte das Mädchengymnasium ihrer Heimatstadt

waren, ging Lydia nach Zürich und Bern. Dort besuchte sie die naturwissenschaftlichen Vorlesungen und schloss das Studium mit ihrer Dissertation über die „Entwicklungsgeschichte der Fruchtkörper einiger Gastromyceten“ mit summa cum laude ab.

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Kowno und begeisterte sich vor allem für die Naturwissenschaften. Anschließend wollte sie ein Studium aufnehmen, das war jedoch sowohl in Russland als auch in Preußen für Frauen nicht möglich. Die Schweiz war fortschrittlicher und da Frauen dort zum Studium zugelassen

Nach dem Studium arbeitete sie in Berlin bei dem Nobelpreisträger Robert Koch. Es war zwar eine Ehre, als einzige Frau dort arbeiten zu dürfen, allerdings wurde Lydia Rabinowitsch nicht für ihre Arbeit bezahlt. Sie hatte eine unbezahlte Assistentenstelle. Die junge Wissenschaftlerin entschloss sich zu einem Aufenthalt in Amerika, da ihr in Deutschland keine wissenschaftlichen Freiheiten gelassen wurden. Sie besuchte das weltweit erste Medizin-College für Frauen in Philadelphia. Beim Aufbau einer Abteilung für

Bakteriologie war sie dabei und erhielt eine Assistenzprofessur. Die Semesterferien verbrachte sie in Berlin, wo sie den jungen Wissenschaftler Walter Kempner kennen lernte, der bei Robert Koch arbeitete. Die Beziehung zu Walter Kempner führte dazu, dass sie endgültig nach Berlin zurückkehrte, wo ihre Professur nicht anerkannt war. 1898 heirateten Lydia und Walter.

Entdeckung der Ursache für Tuberkulose Ein großes gesundheitliches Problem im dicht bevölkerten Berlin war die Tuberkulose, deren Herkunft noch unbekannt war. Auch Robert Koch suchte mit seinen Mitarbeitern nach der Ursache. Bereits 1895 fand Lydia erstmals Tuberkeln in der Kuhmilch, diese wurden von erfahrenen Wissenschaftlern allerdings nicht als krankmachende Ursache angesehen. Nach ihrer Rückkehr aus den USA forschte

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Nikolassee & Schlachtensee Journal sie weiter und kam zu der Überzeugung, dass die Tuberkeln aus der Milch infizierter Rinder bei Menschen doch zur Tuberkulose führen würden. Diese Annahme der Milch als Ursache schien jedoch falsch zu sein, denn schon bald waren alle Milchproben frei von den krankmachenden Bakterien. Die Lösung des Rätsels ging als „Moabiter Milchskandal“ in die Geschichte ein. Der Lieferant, die Firma Bolle mit Hauptsitz in Moabit, hatte nur noch abgekochte Milchproben an das Institut geliefert. Die Ursache der Tuberkulose war gefunden. Lydia RabinowitschKempner stellte Strafanzeige. Bolle strengte einen Prozess gegen sie an, den das Unternehmen verlor. Die Entdeckung der Wissenschaftlerin führte dazu, dass Milch pasteurisiert wird. Durch den Skandal wurde Lydia bekannt und das Institut gelangte zur Berühmtheit. Schließlich hatte selbst Rudolph Virchow die krankmachende Wirkung des Tuberkelbazillus lange nicht ernst genommen. Lydia Rabinowitsch-Kempner wechselte später von dem Institut von Robert Koch in das Pathologische Institut.

Kempners in Lichterfelde 1911 mietet die Familie mit ihren drei Kindern ein Haus in der Potsdamer Straße 58a in GroßLichterfelde. 1912 wurde ihr von Kaiser Wilhelm II. als erster Frau in Deutschland der Professorentitel verliehen. In ihrem Haus verkehrten viele Frauen mit einer akademischen Ausbildung und Kempners engagierten sich für eine Stiftung, die das Studium von Frauen förderte. 1920 starb ihr Mann Walter mit nur 50 Jahren an Kehlkopftuberkulose, kurz zuvor konnten sie das Lichterfelder Haus noch kaufen. Jetzt stand Lydia mit drei Kindern alleine da. Sie bekam eine Direktorenstelle des Bakteriologischen Instituts im Krankenhaus Moabit. Mit ihrer Arbeit und als Herausgeberin der „Zeitschrift für Tuberkulose“ finanzierte sie den Lebensunterhalt der Familie und die Ausbildung der Kinder. Tragisch war, dass auch die Tochter Nadja im Jahr 1932 an Tuberkulose starb. So verlor die Familie zwei Mitglieder durch die Krankheit, die sie so bekämpft hatten. Nach der Übernahme der Macht durch die Nationalsozialisten wur 25

de Lydia zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Ihre Zeitschrift musste sie ebenfalls in andere Hände geben. Lydia selbst war an Brustkrebs erkrankt und zu schwach für eine Flucht. Sie starb 1935 in Berlin. Ihre Söhne, der Arzt Walter und der Jurist Robert konnten rechtzeitig aus Deutschland in die USA fliehen. Robert W. Kempner wurde US-Bürger und als stellvertretender Hauptankläger 1947/1948 ein wichtiger Teil der Nürnberger Prozesse. Er bekam 1984 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Nach seinem Tod 1993 erfolgte die Beisetzung auf seinen Wunsch hin auf dem Parkfriedhof Lichterfelde, in dem Grab, in dem auch sein Vater, seine Mutter und seine Schwester beerdigt wurden. Seit 1995 ist es ein Ehrengrab der Stadt Berlin. In der künftigen „Europacity“ in Berlin-Mitte an der Heidestraße gibt es seit 2016 die Lydia-Rabinowitsch-Straße. Ein Schild neben ihrem Foto und ihr Name auf der Berliner Gedenktafel für jüdische Mitarbeiter im Krankenhaus Moabit rufen Lydia Rabinowitsch-Kempner in Erinnerung. Nach ihrem Sohn Robert W. Kempner wurde im Jahr 2003 eine Straße in der Nähe des Dahlemer Wegs benannt.� ◾

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Liebermanns Villa und Zilles Milljöh – das kachelt! Kachel-Mosaik im Bahnhof Wannsee Der lange Gang zwischen den Bahnsteigen und dem Ausgang in Richtung Dampferanlegestelle war bisher alles andere als einladend. Seit Mitte November eilt kaum noch jemand schnell hindurch, denn bunte Mosaike aus farbigen Kacheln im Kleinformat – entworfen von dem

Illustrator Christoph Niemann – laden zum Stehenbleiben und Anschauen ein. Die Motive sind nicht zufällig gewählt, der Künstler hat mit der Liebermann Villa, dem Strandbad Wannsee mit Figuren wie aus Zilles Milljöh, Segelbooten, dem Haus der Wannseekonferenz

und vielem mehr das abgebildet, wofür Wannsee bekannt ist. Für die Verschönerung des Gangs wurden 20.000  Fliesen angebracht. Die bunten Mosaike gehören zu den Projekten, mit denen die Deutsche Bahn die Aufenthaltsqualität für Reisende verbessern möchte. � ◾

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Die Mitglieder der Baugemeinschaft freuen sich über das Modell ihres Traumhauses. Von links: Birgit (Ariane Ahlgrimm), Vera (Kristina Lane), Frank (Marco Höhmann), Christian (Nick-Michel Martin), Ludger (Iver Lauermann), Mila (Elise Griepe) und Toni (Elke Brumm).

„Richtfest“ mit den Schattenlichtern Zehlendorfer Hobbytheatergruppe zeigt erneut Stück von Lutz Hübner

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äuslebauer mit Hindernissen: Die neue Aufführung des Stücks „Richtfest“ der beliebten Zehlendorfer Hobbytheatergruppe Schattenlichter dreht sich dieses Mal um das schwierige Thema Hausbau. „Richtfest“ handelt von einer Baugemeinschaft, in der sich sechs Parteien zusammenfinden, um gemeinsam die Bauherrenschaft für ein Haus zu übernehmen. Dass die Beteiligten aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen kommen, sich vorher kaum kennen und ganz unterschiedliche Vorstellungen vom Wohnen und vom Leben haben, macht die

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Sache nicht leichter. Zwar wird anfangs noch ganz gesittet diniert, diskutiert und geträumt, aber schon bevor geklärt ist, ob man denn nun eine „Bau- oder eine Lebensgemeinschaft“ sei, läuft das Ding aus dem Ruder. Es treffen die verschiedensten Erwartungen und Interessen aufeinander, gepaart mit finanziellen, architektonischen und familiären Einschränkungen. Wie viel Idealismus, Egoismus, Solidarität und finanzielle Zwänge Die Schattenlichter im Jahr 2018 auf ihrer Bühne – mit Souffleuse, Maske, Techniker und Fotos: Frederik Ahlgrimm verträgt so ein Projekt? Und wie Beratung. � viel ist jeder bereit, in das kollek- der von Lutz Hübner. Bei seinen Autorin Sarah Nemitz arbeiten seit Stücken trifft jeder Zuschauer 2001 sehr erfolgreich zusammen. tive Glück zu investieren? auf vertraute Charaktere: „Genau Sie sind zurzeit Deutschlands so jemanden kenne ich auch!“, meistgespielte zeitgenössische Vier Rollen zu viel möchte man laut ausrufen. Da- Theaterautoren. So ist es nicht Wie auch das Stück „Frau Müller her sind mehrere Schattenlichter überraschend, dass die Wahl für muss weg“ aus dem Jahr 2016 inzwischen zu Lutz-Hübner-Fans die nächste Aufführungsreihe der stammt „Richtfest“ aus der Fe- geworden. Lutz Hübner und Co- seit 1985 in der Paulus-Gemein Privatpraxen für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin Unser Leistungsspektrum Unfälle Schmerztherapie Sportmedizin spez. Injektionstechniken spez. Wirbelsäulentherapie Kinderorthopädie Akupunktur Röntgen Sonografie periradikuläre Injektionstherapie (PRT)

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Nikolassee & Schlachtensee Journal de aktiven Hobbytheatergruppe wieder auf ein Lutz-Hübner-Stück fiel. Einziges Problem: Das Stück hatte vier Rollen zu viel, so dass die Schattenlichter zu den bestehenden acht Mitspielern vier neue rekrutieren mussten – ein recht großer Anteil. Nach einigen Umbesetzungen passt es nun – für die Gruppendynamik, aber auch für die Charaktere im Stück.

Aufführung im Gemeindehaus der Paulus-Gemeinde „Richtfest“ ist die 37. Produktion der Schattenlichter. Die Gruppe ist im Großen Saal des Gemeindehauses Teltower Damm  6 in Zehlendorf Mitte zu Hause, wo sie einst als Konfirmandengruppe ins Leben gerufen wurde. Heute

bestehen die Schattenlichter aus rund 20 Berlinern zwischen 13 und 69 Jahren, inklusive Souffleuse, Maskenbildnerin, Beleuchter, Webmaster und einem regelmäßigen Helfer- und Beraterteam. Nur einen Regisseur gibt es nicht: Regie wird gemeinsam geführt, damit jeder mitdenken kann, so dass viele Ideen in die Aufführung einfließen. Zu sehen ist „Richtfest“ am Donnerstag, 21.  Februar, um 19.30 Uhr, am Freitag, 22. Februar, um 19.30 Uhr und am Samstag, 23. Februar, um 18 Uhr. Einlass in den Theatersaal ist 30  Minuten vor Aufführungsbeginn. Frühzeitige Kartenreservierungen werden empfohlen – bevorzugt über ein Internetformular auf www. schattenlichter.info; wenn es nicht anders geht, aber auch

per E-Mail: schattenlichter@gmx. de und telefonisch unter 03084724974. So lange der Vorrat reicht, gibt es auch in der Küsterei und beim Trödelcafé im Gemeindehaus Karten zum direkten Kauf (keine Reservierungsmöglichkeit). Nicht abgeholte Restkarten an der Abendkasse sind so gut wie immer zu bekommen. Der Eintrittspreis beträgt unverändert nur fünf Euro, und die Schattenlichter sammeln am Ausgang für die Deckung der Heizkosten des elf Meter hohen Theatersaals. Einen leckeren Pausensnack bietet die Flüchtlingshilfe des Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf an; hier sind an den Theaterabenden Hauptamtliche, Ehrenamtliche und Geflüchtete gemeinsam aktiv. � ◾

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Gesundheit& Schlachtensee Journal Nikolassee

Veranstaltungskalender für Frauen Vorträge und Seminare zur Fort- und Weiterbildung, Freizeitgestaltung und viele weitere Angebote

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as Frauenprogramm für das 1. Halbjahr 2019 liegt vor mit einer Fülle von Angeboten. Herausgeberin ist die Frauenbeauftragte des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf, Hildegard Josten. Hier finden Sie Vorträge und Seminare zur Gesundheitsprävention, PC-Kurse, Fort- und Weiterbildungen zum Wiedereinstieg in den Beruf, Angebote zur Freizeitgestaltung und diverse andere interessante Veranstaltungen. In diesem Jahr feiern wir in Deutschland ein ganz besonderes Jubiläum. Am 12. November 1918 wurde Frauen vom Rat der Volksbeauftragten das aktive und passive Wahlrecht zuerkannt. Und am 19. Februar 2019 durften sie zum ersten Mal in Deutschland wählen und gewählt werden. Die Regierung habe den Frauen nur gegeben, was ihnen bis dahin

zu Unrecht vorenthalten worden sei. Das sagte die Sozialdemokratin Marie Juchacz, als sie als erste Frau an das Redepult eines deutschen Parlamentes trat. Für dieses Recht haben Frauen hart gekämpft. 100 Jahre Frauenwahlrecht! Für die Demokratie und auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter eine der wichtigsten und grundlegendsten Entscheidungen. Ein Jahrhundert später hat sich vieles weiterentwickelt und positiv verändert, doch es bleibt noch sehr viel zu tun. Dieses so wichtige Jubiläum wird mit vielfältigen Veranstaltungen, darunter Ausstellungen, Lesungen, Filmen, Diskussionen und vielem mehr gefeiert. Einen Angebotsüberblick erhalten Sie im Frauenprogramm. Ein Highlight ist die Fraueninformationsbörse, die am 8. März 2019, am Internationalen Frauen Im Frauentreffpunkt Ratswaage Lankwitz finden einige der Veranstaltungen statt.

tag von 16 bis 19 Uhr im Bürgersaal des Rathauses Zehlendorf, Kirchstraße  1/3, 14163  Berlin, stattfindet. Hier stellen Projekte, Vereine und Organisationen ihre Angebote für Frauen vor. Eine gute Gelegenheit, sich über die Themen Ausbildung, Arbeit, Wiedereinstieg in den Beruf, Existenzgründung, Rente, Fort- und Weiterbildung, Präventionsangebote gegen häusliche Gewalt, Freizeit und noch vieles mehr zu informieren. Das Programm ist im Büro der Frauenbeauftragten von SteglitzZehlendorf, Kirchstraße  1/3, 14163 Berlin, sowie bei den Bürgerämtern, in den Bibliotheken und bei den Pförtnerinnen und Pförtnern des Rathaus Steglitz und Zehlendorf erhältlich. Im Internet finden Sie das Programm unter www.steglitz-zehlendorf. de/frauenbeauftragte � ◾

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