Nikolassee & Schlachtensee Journal
Februar / März Nr. 1/2020
für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz
Fr ucht barkeits schrein
Kunst von Volkmar Haase am Hertha-Müller-Haus
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Fruchtbarkeitsschrein neben Seniorentreff Kunst von Volkmar Haase am Hertha-Müller-Haus
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in großer Kubus mit unregelmäßigen Flächen und Elementen: Die Skulptur Fruchtbarkeitsschrein, geschaffen von dem Künstler Volkmar Haase, stammt aus dem Jahr 1968. In dieser Zeit ließ Haase sich von den Fruchtbarkeitsschreinen aus Japan und Indien inspirieren. Dort gibt es Tempel, in denen Fruchtbarkeitsschreine aufbewahrt werden. Allerdings streng getrennt
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Impressum
Nikolassee & Schlachtensee Journal 9. Jahrgang Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Nikolassee & Schlachtensee Journal erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. April/Mai Nr. 2/2020 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 04.03.2020 Erscheinung: 01.04.2020 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Nikolassee & Schlachtensee Journals
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Bevor die Slulptur am Hertha-Müller-Haus aufgestellt wurde, stand sie in Zehlendorf Mitte.
nach weiblichen und männlichen Symbolen. Der Berliner Künstler fügte hingegen die stilisierten weiblichen und männlichen Geschlechtsteile in seiner Skulptur zusammen. Das zwei Tonnen schwere Kunstwerk aus geschliffenem Edelstahl stand zunächst am Berlin-Pavillon, nahe dem S-Bahnhof Tiergarten. Dort hatte es der Käufer, Kunsthändler Ben Wagin (auch Ben Wargin), aufstellen lassen. Der Fruchtbarkeitsschrein stand nur kurz dort – dann verlangte das Bezirks amt, dass er entfernt werden sollte. Wagin weigerte sich und wurde vor die Wahl gestellt – die Skulptur zu entfernen oder sie an den Bezirk zu verschenken. Letzteres kam nicht infrage, denn der damalige Wert des Schreins betrug 60 000 DM. Die Streitigkeiten gingen so weit, dass das Bezirksamt einen „Kuckuck“ auf die Statue kleben ließ, weil Ben
Wagin sich weigerte, 2000 DM für den Abtransport zu hinterlegen. Der Skandal ging durch die überregionale Presse. Der Kunsthändler ließ die Skulptur daraufhin am Kurfürstendamm aufstellen. Aber auch dort durfte sie nicht dauerhaft bleiben. 1971 wurde sie „in eine abgelegene Gegend“ (Die Zeit, 02.04.71), nämlich nach Zehlendorf transportiert. Schließlich fand der Fruchtbarkeitsschrein eine neue Heimat an der Argentinischen Allee in Zehlendorf, neben der Seniorenfreizeitstätte HerthaMüller-Haus. Der 2012 verstorbene Künstler hatte sie als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Auf der Fläche mit dem Fruchtbarkeitsschrein befand sich von 1933 bis 1945 ein Stein mit der Inschrift „30. Hartung 1933“, versehen mit germanischen Symbolen. Er sollte an die Wurzeln des Nationalsozialismus erinnern. Um ihn herum waren Eichen
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Skulptur „Schwingend“ an der Ronnebypromenade in Wannsee.
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Skulptur „ mit Kern Rot/Blau“ im Lietzenseepark.
gepflanzt, die heute noch stehen. 1945 wurde der Stein eilig vergraben, was bei einem Gewicht von ca. acht Tonnen eine Mammutaufgabe gewesen sein dürfte. 2011 grub man ihn wieder aus und brachte ihn in die Zitadelle Spandau. Dort wird er im Rahmen der Ausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ gezeigt.
Der Bildhauer Volkmar Haase In Berlin begegnet man an vielen Orten den Werken von Volkmar Haase: Über 40 Skulpturen des Künstlers sind über die Stadt verteilt. Die B.Z. schrieb in ihrem Nachruf auf den Bildhauer: „Der Bildhauer Volkmar Haase [..] hatte Zeit seines Lebens Glück mit dem, was seine künstlerische Werkstatt verließ.“ Haase studierte an der Hoch schule für bildende Künste Malerei. Als Autodidakt eignete er sich die Kunst der Bildhauerei an und eröffnete 1965 ein eigenes Atelier in Kladow. Volkmar Haase beschäftigte besonders die griechische Mythologie. In seinen Werken finden sich Motive wie Aurora, Laokoon, Skylla und Ikarus wieder. In den 1990er-Jahren widmete er sich vor allem den Wogen-Motiven mit vielfältigen wellenförmigen Skulpturen. Nicht nur Berlin, auch Brüssel, Celle, Leverkusen und weitere Städte stellten seine Skulpturen an öffentlichen Orten aus. An der Dampferanlegestelle in Wannsee steht mit „Schwingend“ eine weiteres seiner Werke. Auch diese Plastik hat eine kleine Reise hinter sich: Sie stand ursprünglich am Stadtbad Zehlendorf, dort, wo heute die Zehlendorfer Welle ist. � ◾
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100 Jahre Eingemeindung nach Groß-Berlin Zehlendorfer bedauerten den Verlust ihrer Selbständigkeit
Berlin bis 1919
Pankow
Reinickendorf
Spandau
Wedding
Charlottenburg
Wilmersdorf
Tiergarten
Prenzlauer Tor Mitte
Friedrichshain Hallesches Tor
Lichtenberg
Schöneberg Tempelhof
Zehlendorf
schen. Aber für den Ausgleich der hier und da sich geltend machen wollenden Sonderinteressen wird das freie Wahlrecht das heilsame Korrektiv bilden; unter dem Einfluss desselben wird es den noch WiderstrebenWeißensee den klar werden, dass alles Trennende fort Steglitz
Neukölln
Treptow Köpenick
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ilhelm Pfannkuch (1841 – 1923) war mit seinen 78 Jahren Altersvorsitzender der neuen Berliner Stadtverordnetenversammlung. Der SPD-Politiker und langjähriges Mitglied des Reichstages, erklärte in der ersten Sitzung der neu gewählten Stadtverordnetenversammlung am 15. Juli 1920: „Endlich ist es erreicht: der sehnlichste Wunsch der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung des Wirtschaftsgebietes von Groß-Berlin ist in
Erfüllung gegangen, die Einheitsgemeinde ist Tatsache geworden! Mit der Hinwegfegung des Wilhelminischen Regiments war die Bahn frei geworden. Der Popanz der Berliner Präfektur ist verscheucht. Das freieste Wahlrecht bildet das feste Fundament, auf dem das Selbstverwaltungsrecht der Einheitsgemeinde beruht. Der Widerstreit der Interessen der einzelnen Glieder der Einheitsgemeinde wird nicht so über Nacht erlö geräumt und das Verbindende und Ausgleichende gefördert werden muss. Dieser Arbeit zu dienen ist die Organisation der Einheitsgemeinde zugeschnitten.“ (Quelle: Zit. nach Reuter/ Möschner 1993, S. 126). Der „Vater“ dieses Kraftaktes war der damalige Berliner Oberbürgermeister Adolf Wermuth (1855 – 1927), dessen Verdienste und
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Verwaltungsbezirke von Groß-Berlin ab 1920 Charlottenburg Friedrichshain Hallesches Tor Köpenick Lichtenberg Mitte Neukölln
Pankow Prenzlauer Tor Reinickendorf Schöneberg Spandau Steglitz Tempelhof
Name weitgehend in Vergessenheit geraten waren. Nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister im Jahr 1912 machte sich der parteilose Politiker während und nach dem Ersten Weltkrieg um die Lebensmittelversorgung der Berliner verdient, da er die Reichsleitung davon überzeugen konnte, Lebensmittelkarten einzuführen und so eine gleichmäßige Verteilung der vorhandenen Lebensmittel zu ermöglichen. Nach Kriegsende war es an der Zeit, eine andere große Aufgabe zu bewältigen. Die Stadt Berlin bestand aus dem heutigen Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Tiergarten und Prenzlauer Berg. Bereits seit 1820 gab es den Vorschlag, Teile des damaligen Umlandes einzugemeinden. Das scheiterte an der Rosinenpicke Tiergarten Treptow Wedding Weißensee Wilmersdorf Zehlendorf
rei der Berliner Regierenden. Denn auch wenn man wohlhabende Orte im Süden sehr gerne innerhalb Berlins gesehen hätte, war Orte im Norden und Osten mit armer Bevölkerung weitaus unbeliebter. Bereits 1911 gründete man den Zweckverband Groß-Berlin. In ihm wurde 1915 der bis heute gültige Dauerwaldvertrag festgeschrieben. Die Stadt Berlin kaufte den Grunewald, den Tegeler Forst, die Köpenicker Wälder und die Jungfernheide. Um sie vor Rodung und Bebauung zu bewahren, wurde der Dauerwaldvertrag geschlossen, der die Wälder als Erholungsorte sicherte. Außerdem koordinierte der Zweckverband viele Straßenbahnunternehmen, die sowohl privat betrieben als auch verschiedenen Landkreisen gehör ten. Damit waren erste Vorbereitungen für Groß-Berlin getroffen. Doch erst der Zusammenbruch des Kaiserreichs bot die Gelegenheit, die Pläne zu verwirklichen. Neben Adolf Wermuth gehörte auch Alexander Dominicus, damals Bürgermeister der Stadt Schöneberg zu den treibenden Kräften. Schließlich wurde am 27. April 1920 im Preußischen Landtag abgestimmt und die Eingemeindung beschlossen. Naturgemäß freuten sich nicht alle Gemeinden darüber. Für den Kreis Teltow war es ein riesiger Einschnitt, denn er verlor auf einen Schlag eine halbe Millionen Einwohner. Die Stadt Wilmersdorf, aber auch die Landgemeinde Zehlendorf waren wenig begeistert von der Maßnahme. Die Zehlendorfer Bürger bedauerten den Verlust ihrer Selbständigkeit nach 48 Jahren. Wenn es schon einen Zusammenschluss geben musste, hätten sie einen Anschluss an Nowawes – das heutige Potsdam-Babelsberg – erheblich lieber gesehen. Doch mit der Zeit – und dem Bau des eigenen Zehlendorfer Rathauses – beruhigte sich die Lage und die Zehlendorfer gewöhnten sich an die Situation.� ◾
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it der Bildung der neuen Stadtgemeinde Groß-Berlin vor 100 Jahren wurde Berlin zur Weltstadt – und zum Experimentierfeld der Moderne. Vor allem in den Bereichen Stadtentwicklung, Wohnungsbau und Infrastruktur erlebte die neue Metropole ab 1920 einen Modernisierungsschub, der die Stadt und die neugebildeten 20 Bezirke nachhaltig prägte. Bis heute sichtbar ist vor allem die Architektur dieser Jahre, die auch und gerade in Steglitz und Zehlendorf ihre Spuren hinterlassen hat. Die Ausstellung „NEU, GROSS, GRÜN – 100 Jahre Architekturmoderne im Berliner Südwesten“ stellt ab 27. Januar im Gutshaus Steglitz 12 herausragende Beispiele des Neuen Bauens in SteglitzZehlendorf vor. Gegliedert nach sechs Schlüsselbegriffen der Zeit werden die Objekte unter architektur- und stadtgeschichtlichen Aspekten vorgestellt: Die Begriffe „NEU“ und „GROSS“ nehmen die Versuchs- und Großsiedlungen der 1920er-Jahre in den Blick, die wie die weltberühmte Waldsiedlung Onkel-Toms-Hütte als Antwort auf die Wohnungsnot der Zeit entworfen wurden. Dagegen umreißen die Begriffe „GRÜN“, „GEMEINSCHAFT“, „BEWEGT“ und „ARBEIT“ andere Kernthemen der Zeit, die zu innovativen Bauten im Bezirk führten: So stehen der Titania-Palast, das Strandbad Wannsee und der Fischtalpark für den Versuch, die Freizeit- und Erholungsbedürfnisse
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der stetig wachsenden Großstadtbevölkerung zu befriedigen. Der U-Bahnhof Onkel Toms Hütte mit seiner Ladenstraße oder die Elektro-MechanikFabrik Abrahamsohn wiederum veranschaulichen die neuen Infrastrukturprojekte, die mit der Bildung Groß-Berlins möglich wurden. Im zweiten Teil der Ausstellung in der Schwartzschen Villa werden die baulichen Belege der Architekturmoderne einer multiperspektivischen Betrachtung aus der Gegenwart und mit den Medien des 21. Jahrhunderts unterzogen. Hier geht es um Verbindungen zwischen Architektur und Menschen sowie ihren Lebenswelten. Filmsequenzen der 1920er- bis 1970er-Jahre sowie Interviews mit Akteurinnen und Akteuren, Architektinnen und Architekten sowie Bewohnerinnen und Bewohnern runden den Blick auf die weitere Entwicklung von Groß-Berlin ab. Die Ausstellung ist Teil des berlinweiten Kooperationsprojektes „Großes B – dreizehn mal Stadt“, mit dem das Stadtmuseum Berlin und die 12 Berliner Bezirke das 100-jährige Jubiläum Groß-Berlins begehen. Begleitet wird die Präsentation von einem vielfältigen Rahmenprogramm. Neben Führungen und Abendveranstaltungen findet im Mai 2020 das „Wochenende der Moderne“ statt, das ausgewählte Architekturschätze im Berliner Südwesten im Rahmen von buchbaren Rundgängen begehbar und neu erfahrbar macht. Die Ausstellung im Gutshaus Steglitz und in der Schwartzschen Villa wird vom 27. Januar bis 28. Juni 2020 gezeigt. Der Katalog zur Ausstellung, herausgegeben von Dr. Brigitte Hausmann, erscheint im Gebr. Mann Verlag. Ausstellungsorte: Schwartzsche Villa, Grunewaldstraße 55 und Gutshaus Steglitz, Schloßstraße 48,12165 Berlin ◾
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Informationsstele für Richard Draemert
Stele am U-Bahnhof Onkel Toms Hütte erinnert an den Sozialdemokraten
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um 90-jährigen Jubiläum Bezirksverordneter aus Zehlender Eröffnung der U-Bahn- dorf. Er übernahm Ehrenämter höfe Onkel Toms Hütte, und war Gewerkschaftsmitglied. Oskar-Helene-Heim und Krum- Er setzte sich ebenso beharrlich me Lanke wurde am 20. Dezem- und erfolgreich dafür ein, dass ber 2019 auf dem Vordie U-Bahn vom Thielplatz des U-Bahnhofs platz bis zur Krummen Onkel Toms Hütte eine Lanke weitergeführt regionalhistorische Inwurde. 1933 wurde Riformationsstele nach chard Draemert zum dem Entwurf von Karin ersten Mal von den Rosenberg enthüllt, die Nationalsozialisten an den Stadtverordneverhaftet. Seine poliDraemert, ten und Bezirkspoliti- Richard tischen Mandate wur1955. Foto: Gert Schütz / ker Richard Draemert den ihm entzogen und Landesarchiv Berlin erinnert. Der Sozialer bekam Berufsverbot. demokrat Draemert setzte in Nach seiner Freilassung eröffneden 1920er-Jahren mit großem te er eine Eisdiele am U-BahnEinsatz die Weiterführung der hof Krumme Lanke, die auch U-Bahn vom Thielplatz bis zur als Treffpunkt von NS-Gegnern Krummen Lanke durch. 1955 diente. Die Einnahmen reichten wurde der überzeugte NS- jedoch nicht, um die Familie zu Gegner für seine langjährigen ernähren, die hungern musste. Verdienste für Berlin zum Stadt- Nach dem 20. Juli 1944 verhafteten die Nazis Draemert erneut ältesten ernannt. und brachten ihn ins KZ Sachsenhausen. Mehrere Wochen Standhaft in später wurde er schwerkrank harten Zeiten entlassen. Nach Kriegsende Der 1880 geborene Richard Dra- gehörte er erneut der Bezirksemert lebte seit 1916 mit seiner verordnetenversammlung in Frau und ihren sieben gemein- Zehlendorf an. Aufgrund seiner samen Kindern in Zehlendorf. Standhaftigkeit gegenüber dem Der Sozialdemokrat war Ge- NS-Regime wurde er 1955 zum schäftsführer der SPD-Wochen- Stadtältesten von Berlin ernannt. zeitschrift „Die Welt am Montag“, Er starb 1957 an den Spätfolgen Stadtverordneter von Berlin und seiner Inhaftierung.� ◾
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Sanierung im Heinrich-Laehr-Park Entwicklungsmaßnahmen im historischen Park
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er Park wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom Nervenarzt Heinrich Laehr angelegt. Er diente den Patienten seines Sanatoriums als landschaftlich gestalteter Ort der Ruhe und Regeneration. Die sich querenden, geradlinig verlaufenden historischen Wegeachsen und der zentrale Kreuzungspunkt mit seinen zweireihigen Pflanzungen sind heute als Gartendenkmal geschützt. Die Altbäume in den historischen Achsen werden derzeit von unerwünschtem Aufwuchs massiv bedrängt. Darüber hinaus haben Trockenperioden und Stürme der vergangenen Jahre dem Park zugesetzt und ihn sanierungsbedürftig werden lassen. Bis Ende März wird der Heinrich-Laehr-Park daher entlang seiner Hauptachsen saniert. Die Maßnahmen beschränken sich vorerst auf den nördlichen Teil des Parks. Bei den vorgesehenen Maßnahmen handelt es sich in erster Linie um:
Maßnahmen an Gehölzen Um den Alleecharakter des Gartendenkmals wieder erlebbar zu machen, werden bis ca. 10 Meter
Tiefe entlang der Alleen heimische Gehölze freigestellt. Nicht heimische Gehölze werden hingegen verdrängt, indem diese gefällt bzw. deren Aufwuchs gerodet wird. Weiterhin werden in diesem Bereich Baumstubben entfernt und partiell Efeu nachgepflanzt.
Benjeshecken/Totholzhecken Um den Grünflächen die Möglichkeit zur Regeneration zu geben, werden entlang besonders sensibler und schützenswerter Stellen natürliche Barrieren errichtet. Hierbei wird es sich zum einen um so genannte Benjeshecken handeln, welche zusätzlich einen wertvollen Lebensraum für kleine Säuger, Amphibien, Vögel und Insekten schaffen. Zum anderen wird ein Handlauf aus unbehandelter Robinie errichtet. Dieser ist jedoch für den Eingangsbereich Dahlemer Weg im südlichen Parkteil geplant. Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf bittet die Besucherinnen und Besucher um Verständnis, dass es bis Ende März zu Nutzungseinschränkungen kommt und bittet, die von der Baufirma aufgestellten Absperrungen zu respektieren. ◾
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35 Jahre Schattenlichter in Zehlendorf Mitte Zehlendorfer Theatergruppe spielt eigenes Stück zum Mauerfalljubiläum
In der Klinik: Drei Ärzte begutachten ein Röntgenbild (Justin Becker, Elke Brumm und Elise Griepe, von links).�
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in doppeltes Jubiläum feiert in diesem Jahr die Theatergruppe Schattenlichter: Nicht nur wird die Hobbytheatergruppe 35 Jahre alt, sondern sie feiert auch 30 Jahre Mauerfall. Dazu zeigen die Schattenlichter die Uraufführung eines Stücks, das sie selbst geschrieben haben – auf Grundlage eines bekannten Kinofilms. „Mit dem Mauerfall verbindet uns viel“, erzählt Elke Brumm, die die erste Schattenlichter Aufführung noch als Zuschauerin erlebte, aber seit der zweiten Inszenierung mit auf der Bühne steht und seit 1988 die Gruppe managt. „Denn am 9. November 1989 hatten wir zufällig gerade eine Theaterpremiere. In der Pause erzählte jemand, die Mauer sei offen. Wir haben das gar nicht für voll genommen, da wir auf das Theaterstück konzentriert waren.“ Erst nachts zu Hause sahen die Schattenlichter das unglaubliche Geschehen im
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Fernsehen. „Schon am nächsten Tag war Zehlendorf Mitte voller Trabbis, abends luden wir Spontangäste aus Teltow und Potsdam zu unserer Aufführung ein, und anschießend gingen wir alle zur Öffnung der Glienicker Brücke. Das war toll!“ Damals waren die meisten Schattenlichter um die 18 Jahre alt. Inzwischen ist die Gruppe altersgemischt; es gibt einige Jugendliche, viele berufstätige Erwachsene und eine Ren
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nerin. Angefangen hatte alles 1985, als ein Gemeindepfarrer in der Zehlendorfer Pauluskirche mit einigen Konfirmanden ein Krippenspiel einübte. Mehrere Schattenspiele folgten, die der Gruppe ihren Namen gaben. 1988 wandten sich die Zehlendorfer abendfüllenden Dramen zu und zogen von der Kirche in den Großen Saal des Gemeindehauses Teltower Damm 6. Ein tolles Domizil – denkmalgeschützt, mit einer elf Meter hohen Decke und einer guten Akustik. Da es in jedem Jahr eine neue Inszenierung gibt, wird es den In der Klinik: Barbara (Elke Brumm) und (Elise Griepe) kümmern sich um den Schattenlichtern nie langweilig. Ines verletzten Ronny (Constantin Brumm) Immer wieder muss man ein – unter der Aufsicht des VoPos (Christof Brumm). passendes Stück finden, sich mit neuen Inhalten und Rollen tüme erstellen und schließlich auseinandersetzen, alle Szenen drei große Aufführungen orgaeinüben, Bühnenbild und Kos- nisieren.
Die Schattenlichter haben zwei Alleinstellungsmerkmale: Es gibt keinen Regisseur, sondern alle, die gerade nicht auf der Bühne stehen, entwickeln die zu probende Szene mit. Da wird oft kontrovers diskutiert, aber am Ende hat jeder das Gefühl, am Ergebnis beteiligt zu sein. Und die Schattenlichter arbeiten nicht gewinnorientiert; seit vielen Jahren kostet der Eintritt lediglich 5 Euro, damit sich jeder Zuschauer den Theaterbesuch leisten kann. Die Einnahmen decken lediglich die Ausgaben für das nächste Stück. Im Vordergrund steht, dass die Proben Spaß machen und das Stück dem Publikum gefällt. Die Paulus-Gemeinde unterstützt dieses Konzept, indem sie ihre ehemalige Konfirmandengruppe seit 35 Jahren beherbergt.
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Wohnungsdurchsuchung: Die Stasi (Kristina Lane, Elise Griepe und Katharina Waring) und der Abschnittsbevollmächtigte (Christof Brumm) sehen sich in Barbaras Wohnung um. � Fotos: Frederik Ahlgrimm
Im Jubiläumsjahr zeigen die Schattenlichter das Stück „Barbara“: Die Handlung ist an den gleichnamigen Kinofilm von 2012 angelehnt; Elke Brumm
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schrieb das Stück mit Erlaubnis des Drehbuchautors Christian Petzold für die Schattenlichter um. „Barbara“ ist der Beitrag der Schattenlichter zum 30-jäh 19
rigen Mauerfalljubiläum. Das Stück spielt im Sommer 1980 in der DDR: Die Ärztin Barbara hat einen Ausreiseantrag gestellt. Sie wird strafversetzt – aus der Hauptstadt in ein kleines Krankenhaus tief in der Provinz, weitab von allem. Ihr Geliebter aus der freien Welt arbeitet an der Vorbereitung ihrer Flucht… Die Aufführungen erfolgen am 20., 21. und 22. Februar 2020. Unter www.schattenlichter. info gibt es Informationen zum Stück, eine Übersicht über die 38 Inszenierungen der Schattenlichter und die Möglichkeit zur Kartenreservierung. Kartenkauf – keine Reservierung – ist ab sofort im Gemeindebüro der Paulusgemeinde, Teltower Damm 6, möglich. � ◾ � Elke Brumm
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m 1910 erwarb der Fabrikant Hans Collignon in der Villenkolonie Alsen weiträumige Waldflächen. Am Nordrand, in der Nähe des
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Auch diesen Stichkanal zwischen seinem Grundstück und der Havel ließ Collignon anlegen.
Erlenbruchs, ließ er sich 1923-26 von Bruno Paul ein Wohngebäude mit einem Bootshafen mit direkter Ausfahrt zur Havel errichten (Am Gr. Wannsee 72/76). Das Haus gilt als „herausragendes Beispiel für den Einfluss des Expressionismus auf die Berliner Baukunst der 1920er-Jahre“. Parallel erfolgte die Erarbeitung eines 1928 förmlich festgestellten Fluchtlinienplanes für das Collignon’sche Gelände, der ein System von Wohnstraßen und Freiflächenstreifen und die Abgrenzung des Dauerwaldes vorsah. Aufgrund mangelnder Nachfrage ist er nicht vollständig durchgeführt worden, nur die Straßen Am Großen Wannsee und Zum Heckeshorn wurden nach dem Plan ausgebaut. Bereits 1930 verkaufte Collignon sein Haus für 650.000 Reichsmark an Sidney van den Bergh, Chef eines holländischen Margarine-HandelUnternehmens. Dieser verließ Deutschland 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft. Als sich 1940 das Reichssicherheitshauptamt für die Villa interessierte, veranlasste die Gestapo van den Bergh, die Liegenschaft an den „Auswanderungsfonds Böhmen und Mähren“ der SS zu verkaufen (272.000 Reichsmark in bar). Sie betrieb hier bis zum Kriegsende eine Radiostation. Nach der Restitution 1956 verkaufte van den Bergh Anwesen
Nikolassee & Schlachtensee Journal und Haus an das Land Berlin (235.000 Deutsche Mark). Die Villa diente danach der Lungenklinik als Casino und Ärztewohnhaus. Sie ist 1988 in die Denkmalliste eingetragen worden und beherbergte zuletzt ein Drogentherapiezentrum. Im Süden der Villa erwarb 1937 der Reichsluftschutzbund Grundstücke vom Preußischen Staat und von Collignon mit einer ca. 49 ha großen Fläche zur Errichtung einer Schule zur zivilen Ausbildung von Luftschutzwarten aus ganz Deutschland mit Unterkunftshäusern, Schulund Wirtschaftsgebäuden, einem Offizierskasino und einem Hörsaal. Wesentlicher Aspekt der Planung war die Bewahrung der bewaldeten Landschaft, die das Erkennen der verstreuten Bauten aus der Luft erschwerte. Mit Anlage und Gestaltung der ehem. Reichsluftschutzschule versuchte Eduard Jobst Siedler, zwischen Siedlungs- und Kasernenbau zu vermitteln, in dem er die Gebäude zum einen in die Umgebung einpasste und formal mit Gestaltungselementen des ländlichen Bauens versah, zum anderen aber diese in
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Plan: Lage Villengelände Collignon um 1935, Tiefbauamt Zehlendorf
Lage und Größe übersteigerte und die dekorativen Details auf wenige Formen reduzierte. Der noch heute vorhandene, erste Hochbunker Berlins, ist
1943 auf Anordnung des Luftgaukommandos III von der Luftschutz-Baugruppe geplant und errichtet worden und diente Schulungszwecken. Vor allem
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Diese Häuser dienten als Wohngebäude für Mitarbeiter.
aber auch als Befehlsstand der „Luftflotte Reich“, die von hier aus die Luftverteidigung Berlins koordinierte und den Einsatz der Sirenen befahl. Auch sollte er in Angriffsfällen Schutzraum für die zahlreich in der Nachbarschaft ansässigen Nationalsozialisten bieten. Die noch 1944 errichten Baracken für die
Der erste Hochbunker Berlins, gebaut 1943.
Bediensteten des Befehlshabers Mitte des Luftgaukommandos III existieren nicht mehr. Der Gesamtkomplex wurde durch Magistratsbeschluss für die Einrichtung eines „Landestuberkulosekrankenhauses“ zur Verfügung gestellt, dessen Gründung im April 1947 erfolgte. In einem ersten Erweiterungsabschnitt
errichtete das „Hauptamt für Hochbau, Entwurfsamt, BerlinCharlottenburg“ 1950/51 sieben Bettenhäuser mit 280 Betten. Die Baracken aus den 1940erJahren wurden Mitte der 1950er-Jahre abgerissen, um hier die Bettenhäuser I – V und die Kinderklinik zu errichten (Entwurf vom Hochbauamt
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Nikolassee & Schlachtensee Journal Zehlendorf ). Es folgten weitere Neubauten (bis 1973): Kapelle (1962, Architekt Kirchenbaurat Streckebach) und Schwesternwohnheime an der Straße Zum Heckeshorn (1963, Architekten H. Franke), Umbau und Erweiterung des Kesselhauses, der Wäscherei und der Werkstätten (1962/64, Hochbauamt Zehlendorf ). Der Übungsbunker ist 1986 zu einer Zivilschutzanlage (ZSA) für die Bevölkerung mit Mitteln des Bundesamtes für Zivilschutz für 8 Mill. DM umgebaut worden. Es entstand ein „geschütztes Hilfskrankenhaus“ für 407 Patienten, 120 Ärzte und Pfleger. Bereits 1970 wurde das Krankenhaus in „Städtisches Krankenhaus Heckeshorn, Lungenklinik“ umbenannt und 1976
verwaltungsmäßig mit dem Behring Krankenhaus zum „Krankenhausbetrieb von Berlin-Zehlendorf“ zusammengefasst. Die Erweiterungsbauten des Diagnostikums (Architekten Feddersen, v.Herder und Beyer) entstanden 1991. Der Haupteingang mit einem neuen Pförtnerhaus rückte an die Straße Zum Heckeshorn. 2001 ist der Bunker aus der Bindung als Hilfskrankenhaus entlassen worden, gilt aber weiter als Zivilschutzanlage. Seine medizinische Ausstattung ist an osteuropäische Länder verschenkt worden. Es verblieben 4 OP-Säle, eine Röntgenabteilung, Bettenräume, Notstromaggregate, eine Luftschutzanlage, die Wasserversorgung mit Tiefbrunnen, ein Aufzug und
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die Großküche. Die Zivilschutzanlage mit den dazugehörigen Außenanlagen gehört der Bundesrepublik Deutschland und wird vom Bezirksamt SteglitzZehlendorf verwaltet. Nach der Fusion der Krankenhausstandorte Heckeshorn, OskarHelene-Heim und Behring-Krankenhaus im Jahr 2001 waren die Tage der Lungenklinik gezählt. 2006 erfolgte der Auszug der Pädiatrischen Kinderklinik zum Campus Benjamin Franklin und der Lungenklinik in das Helios Klinikum Emil von Behring. Es verblieb das Deutsche Rote Kreuz mit seinem Blutspendendienst, das hier Blutplasma lagert. Text und Fotos: Christoph Noack, FB Stadtplanung Redaktion: Dr. Jörg Rüter
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Winterspielplatz Turnhalle Springen, klettern, rutschen und schweben mit dem Sportkinder Berlin e. V.
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n Deutschland hat fast jedes zehnte Vorschulkind Übergewicht, und etwa jeder fünfte Schulanfänger zeigt laut jährlicher Einschulungsuntersuchung Koordinationsstörungen. Dem will der 2017 gegründete Verein „Sportkinder Berlin“ mit seinem Projekt „Sommer- und Wintersport“ entgegenwirken und bietet dazu seit Oktober 2019 nun nach Spandau und Neukölln zum ersten Mal auch im Bezirk Steglitz-Zehlendorf sogenannte Winterspielplätze für Kinder zwischen ein und sechs Jahren in Begleitung. In drei offenen Sporthallen des Bezirks besteht das kostenfreie Angebot bis zum 22. März 2020 an jedem Sonntag von 15 – 18 Uhr. Die Teilnahme ist zu jeder vollen Stunde möglich, ohne Voranmeldung. Lizenzierte Trainer sind beratend
und assistierend vor Ort und die Stationen des BewegungsParcours jedes Mal etwas anders aufgebaut, so dass keine Langeweile beim Eltern-Kind-Turnen aufkommt. Das Angebot wird durch das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf und die AOK Nordost in Zusammenarbeit mit den Vereinen TuSLi, SSC-Südwest und VFL-Zehlendorf ermöglicht.
Bildung braucht Bewegung – Das ist auch die Überzeugung des Sportkinder Berlin Vereinsteams, dessen erster Vorsitzender Simon Schulte, Hochschuldozent für Gesundheit und Sport, ist. „Kinder erschließen sich über die Motorik. Sie ist wichtige Bildungsgrundlage“, weiß er und betont:
„Unser Ziel ist es, über Spiel und Bewegung die Gesundheit und Bildung von Kindern zu fördern.“ Als Bindeglied zwischen Eltern, Kitas, Schulen und Vereinen will
der Sportkinder Berlin e. V. Kindern ganzheitlich frühe Bewegungsangebote und passende Bewegungsräume schaffen. Die gemeinnützige Organisation bietet neben den Winterspielplätzen auch Eltern-Kind-Turnen, Ballschule und Familiensport. Die derzeitigen Winterspielplätze machen erst den Anfang: Das Angebot soll stetig erweitert werden.
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Der 800 Mitglieder starke Sportkinder Berlin e. V., der aktuell überwiegend in Spandau, Neukölln und Steglitz-Zehlendorf aktiv ist, zählt rund 800 Mitglieder, von denen allein 500 aus Steglitz-Zehlendorf kommen.
Früh übt sich Bereits eine halbe Stunde vor Öffnung der Turnhalle an der Schweizerhof-Grundschule in Zehlendorf drängen sich Kinder, Eltern und Großeltern vor dem Tor, bis Diplom-Sportwissenschaftlerin Dr. Saffana Salman vom Sportkinder Berlin e. V. sie einlässt. Ein spannender Parcours erwartet die kleinen Sportler, der Sportwissenschaftlerin Dr. Salman und Trainer Luca. alle Bewegungselemente be- Balancierstange, Ringe und und Bälle verwandeln die Halle rücksichtigt: Matten, Kästen, Sprossenwand, Gymnastikbank in einen bunten Spielplatz, auf
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dem an kalten Winternachmittagen an verschiedenen Stationen nach Herzenslust geklettert, geschwungen, gesprungen, gerutscht und balanciert werden kann. Auch eine Rennstrecke steht bereit. An diesem Nachmittag ist besonders die Sprossenwand beliebt: Matten bilden eine Art senkrechten Tunnel und Sichtschutz, so dass kleine Kletterer erst wieder sichtbar werden, wenn sie die oberen Sprossen erreicht haben. Zum zweiten Mal ist Lou Martha (18 Monate) dabei. In Papas sicheren Armen geht es noch etwas tapsig die Sprossenwand hinauf, alleine aber erobert die kleine Turnerin schon kurze Zeit später eine Matte und kugelt Nachwuchs-Turnerin Lou Martha. jauchzend darauf herum. ge Blanca die Bank, klettert stolz Dahinter erklimmt die zweijähri- auf den Kasten und springt in die
Tiefe – von Mama unterstützt. Auch die Großeltern sind dabei und mächtig stolz auf ihre mutige Enkelin. Mit rund 30 Kindern stößt die Halle fast an ihre Kapazität – zumal an diesem Nachmittag deutlich mehr als eine Begleitperson pro Kind dabei sind, die den „Spielplatz“ füllen. Hier sitzen sich eine Mama und ein Papa gegenüber und rollen sich den Ball zu, da versucht ein Papa die Balancierstange zu erklimmen. Dr. Salman, die mit Assistenztrainer Luca ihre Augen überall hat, erklärt: „Manchmal spielen die Eltern wie die Kinder, und besonders die Väter werden dann wieder zu Jungs.“ – Auch das ist es, was den Reiz dieses Spielplatzes ausmacht: Kinder und Eltern auf Augenhöhe. Es rollt, klettert, krabbelt, rennt und
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springt durcheinander, doch alle arrangieren sich, und es geht dabei erstaunlich harmonisch zu. Nach einer Stunde ist Wechsel.
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