Nikolassee & Schlachtensee Journal - April/Mai 2020

Journal für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

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Nikolassee & Schlachtensee Journal

April / Mai Nr. 2/2020

für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

YehudiMenuhinPark in Düppel Berühmter Virtuose als Namensgeber

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Ein Konzert zur Versöhnung Yehudi Menuhin gilt als einer der größten Geigen-Virtuosen

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erlin lag in Trümmern, als in Düppel eine Geige erklang. Der berühmte Virtuose Yehudi Menuhin spielte in dem Camp für „Displaced Persons“ sein erstes Versöhnungskonzert. Der in Amerika geborene Menuhin hegte trotz seiner jüdischen Wurzeln keinen Hass. Er war der Auffassung, dass Versöhnung der Weg zum Frieden ist. An der Stelle, an der sich damals ein Camp

befand, ist heute ein Park. Am 19.  September 2009 bekam dieser den Namen Yehudi-Menuhin-Park.

Das Camp in Düppel Menschen auf der Flucht – im Nachkriegsberlin ein alltägliches Bild. Auch viele Juden, die den Vernichtungslagern entkommen waren, hatten keine Heimat mehr. Für diese soge 3

Impressum

Nikolassee & Schlachtensee Journal 9. Jahrgang Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Nikolassee & Schlachtensee Journal erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Juni/Juli Nr. 3/2020 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 05.05.2020 Erscheinung: 01.06.2020 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Nikolassee & Schlachtensee Journals

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Der Spielplatz ist bei den kleinen Anwohnern sehr beliebt.

nannten Displaced Persons (DP) richteten die amerikanischen Streitkräfte Camps ein – eins in Mariendorf, eins in Wittenau und eins in Düppel. Bei dem Camp in Düppel, genannt Düppel Center, handelte es sich um das größte Camp. Hierher kamen auch viele polnische Juden, die sich in ihrer Heimat erneut Anfeindungen

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Yehudi Menuhin 1943.

und Bedrohungen ausgesetzt sahen. Im Düppel Center kehrte fast so etwas wie Normalität in ihr Leben ein, auch wenn sie in einem Land waren, in dem sie nicht sein wollten. Die Versorgung war dank der Unterstützung der Alliierten gut. Es gab Schulen, Kindergärten, ein Theater, koscheres Essen, ein eigenes Mitteilungsblatt. Ehen wurden geschlossen und Kinder kamen auf die Welt. Die Bewohner lebten wie in einem jüdischen Schtetl, auch wenn es für alle nur eine Lösung auf Zeit war. Problematisch war, dass immer

mehr Flüchtlinge kamen, jedoch nur wenige weiterreisen durften. Das Ziel der meisten war Palästina, dort ließen die Briten aber keine Flüchtlinge ins Land. Die USA vergaben nur wenige Visa, so dass kaum Menschen dorthin weiterreisten. Bald konnten keine neuen Flüchtlinge aufgenommen werden und Neuankömmlinge wurden in DP-Camps nach Westdeutschland transportiert. Im Jahr  1948 wurde das Lager aufgelöst, da die Versorgung durch die Berlin-Blockade zunehmend problematischer wurde. Die Menschen suchten sich entweder eine eigene Bleibe in Berlin oder entschieden sich für den Flug nach Westdeutschland. Dort warteten viele in den dortigen DP-Camps auf die Möglichkeit zur Weiterreise. Eine Gedenktafel für das Düppel Center befindet sich am früheren Haus von Mutter Mochow an der Potsdamer Chaussee. Sie hält das Gedenken an dieses Stück Zehlendorfer Geschichte lebendig.

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Am Mutter-Mochow-Haus erinnert eine Gedenktafel an das Camp in Düppel.

im Alter von vier Jahren eine Spielzeug-Geige zertrampelt haben, weil die Töne in seinen Ohren schrecklich klangen. Daraufhin bekam der 1916 geborene Musiker seine erste, richtige Violine und Unterricht bei Siegmund Anker, einem Geiger aus Österreich, der in Menuhins Heimatstadt San Francisco lebte. Als der Junge sechs Jahre alt war, nahm der Konzertmeister Louis Persinger ihn als Schüler an. Mit sieben Jahren trat Menuhin erstmals öffentlich auf und im Alter von neun Jahren spielte er sein erstes Solokonzert. Die Familie folgte seinem Lehrer nach New York und zog nur wenig später nach Paris, wo Yehudi bei dem Wunderkind Yehudi Ausbilder von Louis Persinger Gute Musik war dem Wunder- weiter lernen sollte. Weitere kind Yehudi Menuhin schon Umzüge folgten, Yehudi lernte früh wichtig – so soll er bereits neben der immer perfekteren

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Der weitläufige Yehudi-Menuhin-Park erstreckt sich zwischen der Potsdamer Chaussee und Am Rohrgarten.

Beherrschung seines Instruments die Sprachen Deutsch und Italienisch. Im Zweiten Weltkrieg gab er Konzerte für Soldaten, nach Kriegsende gab er Versöhnungskonzerte. Nach einem Zusammenbruch nahm

Yehudi Menuhin eine Auszeit, bei der er zum Yoga fand, das er von da an regelmäßig praktizierte. In einer Anekdote aus dem Jahr 1949 wird erzählt, wie Yehudi Menuhin einem Berliner Drehorgelspieler eine größere

Summe gibt, mit der Bemerkung „Wir Musiker müssen zusammenhalten.“ Der Künstler engagierte sich auch für den Nachwuchs. 1963 gründete er eine Schule für Violinenunterricht in England. Er rief einen Wettbewerb für junge Violinenkünstler im Alter bis zu 22 Jahren ins Leben und gründete eine internationale und eine deutsche Yehudi-Menuhin-Stiftung. Queen Elisabeth zeichnete ihn mit dem Ritterorden aus und er bekam, neben vielen anderen Ehrungen, das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Yehudi Menuhin starb kurz vor seinem 83.  Geburtstag während einer Konzertreise in Berlin an einer Lungenentzündung.� ◾

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Museumsdorf Düppel – ein Besuch im mittelalterlichen Dorf.

Frühling im Mittelalter

Veranstaltungen im Museumsdorf Düppel

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uf ins Mittelalter: das Museumsdorf Düppel bietet wieder viel Interessantes – Naturbeobachtungen, altes Handwerk und traditionelle Feste: 10. – 13. April, 10 – 18 Uhr: Osterfest – Markt und Musik. Eintritt 5 Euro, erm. 3,50 Euro. 13. April, 11 – 12.30 Uhr und 13 – 14.30 Uhr: Vogelkundlicher Osterspaziergang für Jung und Alt mit dem Wildtierexperten Derk Ehlert. Treffpunkt vor der Ausstellung, Kosten 2,50 Euro und Eintritt, s. Osterfest. 25. April, 17.30 – 19 Uhr: Das Revier der Nachtigall. Die gesangsstarke Nachtigall ist aus ihrem Winterquartier in Afrika zurück. Vogelkundlicher Spaziergang mit Derk Ehlert. Kosten: 2,50 Euro inkl. Museumseintritt. 19. und 26. April, 11 – 16 Uhr: Korbflechten, selbst einen Weidenkorb herstellen. Kosten pro Termin 30 Euro, ermäßigt 20 Euro inkl. Museumseintritt und Material. Anmeldung unter ☎ 030-80 49 60 64 oder museumsdorf.dueppel@ stadtmuseum.de. 1. – 3. Mai, 10 – 18 Uhr: Handwerkerfest – Wie

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Liebermann-Villa Wannsee hat neue Direktorin Dr. Lucy Wasensteiner punktet mit Fachkenntnis und britischem Charme Der Weg... Dr.  Lucy Wasensteiner, die mit Mann und Kind seit kurzem in Berlin-Zehlendorf lebt, wuchs in North Yorkshire auf. Nach ihrem Jura-Studium in Bristol und Oxford arbeitete sie in einer großen Londoner Kanzlei, die sich auch mit Raubkunst und der Herkunft von Kunstwerken beschäftigte. „Dabei habe ich neben systematischer Arbeit gelernt, zu erforschen, was hinter den Dingen steckt“, sagt die frischgebackene Museumsleiterin, die durch die Provenienzforschung schließlich zur Kunstgeschichte fand. Ihren Master darin machte sie Dr. Lucy Wasensteiner, Direktorin der Liebermann-Villa Wannsee. am Courtauld Institute of Art, eit Februar ist die Kunsthis- schungsstelle „Entartete Kunst“ University of London. Sie protorikerin und Expertin für arbeitete. Dr. Lucy Wasensteiner movierte zur Londoner Aussteldeutsche Moderne Kunst, erklärt: „Die Liebermann-Villa NS-Kulturpolitik und Proveni- wurde in Berlin schnell mein enzforschung (Geschichte der Lieblings-Museum.“ – Nicht zuHerkunft von Kunstwerken) letzt wegen seiner traumhaften neue Leiterin der Liebermann- Lage und der beeindruckenden Villa. Die Britin, die auch die Geschichte, die jeder Stein des deutsche Staatsbürgerschaft Hauses von der unschuldigen besitzt, verbindet schon länger Kunst Max Liebermanns und eine tiefe Zuneigung mit dem seiner tragischer FamiliengeMuseum am Wannsee. schichte erzählt. 2011 kam sie im Rahmen ei- Über Max Liebermann sagt nes Stipendiums für ihre For- Dr.  Wasensteiner. „Für mich schungsarbeit an die Freie zählt er zu den bedeutendsten Universität Berlin, wo sie als Vertretern des Impressionismus Selbstporträt von Max Liebermann, 1916. Gaststudentin an der For- in Deutschland.“

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Nikolassee & Schlachtensee Journal lung „1938 – Twentieth Century German Art“, in der die internationale Reaktion auf die NS-Aktion gegen die sogenannte Entartete Kunst thematisiert wurde. Ihrem Lieblingsmuseum in der Liebermann-Villa, kam sie bereits von 2015 bis 2018 näher. Zuerst als wissenschaftliche Volontärin und später als Kuratorin verstärkte sie das Museumsteam, indem sie in erster Reihe die erfolgreichen Ausstellungen „Max Liebermann und Paul Klee. Gartenbilder“ und „London 1938 – Mit Kandinsky, Liebermann und Nolde gegen Hitler“ mitgestaltete. Sie war außerdem wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und am Alfred Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart.

…ist das Ziel Resultierend aus der tragischen Familiengeschichte der Liebermanns, sieht Dr. Lucy Wasensteiner ihre Verantwortung in der Weiterentwicklung des Museums am Wannsee zum Liebermann-Kompetenzzentrum. Dabei wagt sie den Spagat zwischen internationaler blickerweiternder Vernetzung und regionalem bürgernahen Bezug, sie erklärt: „Die Liebermann-Villa muss mit ambitionierten Ausstellungs-Projekten und klugen Kooperationen internationalen Ansprüchen gerecht werden, ohne dabei die regionale Verwurzelung des Hauses aus dem Blick zu verlieren.“ Dr. Wasensteiner setzt auch auf Projekt-Kooperationen mit Museen der Umgebung und strebt die Zusammenarbeit mit dem direkten VillenNachbarn „Haus der Wannseekonferenz“ an, zu dem eine enge thematische Verbindung besteht.

Zur Erinnerung 1909 hatte Max Liebermann (1847-1935) für seine Familie das „Schloss am See“ als Sommerresidenz am Wannsee inmitten eines 7.000 Quadratmeter großen Gartens bauen lassen. In der Naturidylle entstanden mehr als 2.000 Gemälde des bereits zu Lebzeiten gefragten Künstlers. Die Motive dazu

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Liebermann-Villa – Gesamtkunstwerk der Erinnerungskultur.

fand er in dem ganz nach seinen Vorstellungen angelegten Nutz-, Bauern-, und Heckengarten, seinem „Arkadien im Süden Berlins.“ 1940 zwangen die Nationalsozialisten seine Witwe Martha zum Verkauf der Sommerresidenz. Martha Liebermann beging im Jahr 1943, einen Tag vor ihrer geplanten Deportation in das KZ Theresienstadt, Suizid. Nach dem Krieg erhielten die Erben das Anwesen zurück und verkauften es an das Land Berlin, das darauf zuerst ein Krankenhaus und später einen Tauchclub unterbrachte. Der Garten verfiel vollständig.

25 Jahre Max-LiebermannGesellschaft Berlin e. V. In diesem Jahr feiert die Liebermann-Gesellschaft ihr 25-jähriges Bestehen. 1995 gründeten Liebermann-Freunde die MaxLiebermann-Gesellschaft Berlin und erreichten, dass das kunsthistorisch wertvolle Ensemble unter Denkmalschutz gestellt wurde. Mit großen ideellen

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mit einem mittelfristig geplanten Fahrstuhleinbau oder mit der Erweiterung der Depotfläche. Passend zum 25-jährigen Bestehen der Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin, das mit einem Sommerfest gefeiert werden soll, läuft seit dem 22. März noch bis zum 1. Juni 2020 in der LiebermannVilla die Sonderausstellung„MAXLIEBERMANN-­GESELLSCHAFT 25 – Die Entstehung eines Museums“. Die Ausstellung beleuchtet wichtige Meilensteine der Wiederherstellung des Liebermann-Gesamtensembles, lässt Beteiligte zu Wort kommen und resümiert Ausstellungserfolge und Veranstaltungshöhepunkte – mit Blick in die Zukunft. Und die dürfte mit der ebenso fachkundigen wie charmanten Direktorin Dr.  Lucy Wasensteiner fest verAlter Nutzungsplan der Liebermann-Villa als Krankenhaus. bunden sein, die als Expertin die und materiellen Aufwendungen ten. Und es ist der Gesellschaft Beteiligung an aktuellen Diskurrenovierte die Gesellschaft die Vil- mit zu verdanken, dass aktuell la und rekonstruierte den Garten. rund 160 Liebermann-Gemälde Seit 2006 wird die Liebermann- – überwiegend in Öl – sowie Villa als Museum genutzt. Rund Pastelle und Druckgrafiken zum 80.000 Besucher aus aller Welt su- Bestand der Liebermann-Villa chen jährlich das Gesamtkunst- zählen. werk aus Architektur, Natur und So ist jedes neue Mitglied der Kunst auf, das Sommer wie Win- Max-Liebermann-Gesellschaft ter gleichermaßen reizvoll ist und Berlin willkommen, hilft es doch nach dem Museumsrundgang in dabei, der Liebermann-Villa weiCafé und Garten Erholung pur am terhin eine angemessene ZuUfer des Wannsees bietet. kunft zu geben. Derzeit zählt die Max-Lieber- Dr.  Lucy Wasensteiner ist sich Garten der Liebermann-Villa. mann-Gesellschaft 2.118 Mit- der hohen Bedeutung der Max- sen wie Provenienzforschung, Inglieder, aus deren Mitgliedsbei- Liebermann-Gesellschaft für das klusion und Finanzierung ebenso trägen und Spenden Villa und Museum bewusst und betont: in den Vordergrund rücken will Garten unterhalten werden, da „Sie hat in den letzten 25 Jahren wie die Fortsetzung von Fores keine öffentlichen Zuwen- eine sichere Basis für das Muse- schungsarbeit, Kooperationen dungen für Erhaltung und Be- um geschaffen.“ Darauf will die und Sammlungsausbau. trieb des Ensembles gibt. Allein Direktorin aufbauen und zum Weitere Informationen unter 120  Ehrenamtliche kümmern weiteren organischen Wachs- www.liebermann-villa.de .� ◾ sich regelmäßig u. a. um den Gar- tum beitragen, beispielsweise � Jacqueline Lorenz

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Das Theater im Wald

Verschwundene Spuren von Kultur und gesellschaftlichem Wandel

1991 waren die Reste des Theaters noch zu erkennen.�

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n den Wäldern von Düppel über Wannsee bis nach Potsdam findet man noch Spuren versunkener Stätten der Kultur, die vom großen Wandel der Gesellschaft und der Umwelt vor über 120 Jahren berichten.

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Gut 70  Jahre, nachdem Lenné und Pückler in Glienicke und Babelsberg begannen, Parkanlagen nach Vorbildern der Natur anzulegen, wurden die Städte immer dichter mit grauen Hinterhöfen bebaut und so

wuchs die Sehnsucht in einer „romantischen Natur” zu leben. Außerhalb der Stadt hatte sich die Landschaft verändert; die nach 1800 auf den seit dem Mittelalter sandigen Heiden angelegten Aufforstungen um

• Familienrecht

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Nikolassee & Schlachtensee Journal Berlin und Potsdam waren 1900 zu ansehnlichen Wäldern herangewachsen. Die Zäune um das Jagdgebiet Grunewald öffneten sich, Erholung suchende Berliner aus den Mietskasernen und Hinterhöfen strömten in neuen Eisenbahnen in die Wälder, die damals noch nicht forstwirtschaftlich gepflegt wurden.

Anfängliche Naturschutzgedanken Naturschutzgedanken kamen auf, vertreten von Hugo Conwenz (1855-1922), dessen Grab auf dem Stahnsdorfer Friedhof gepflegt wird. Eine Tafel am ehemaligen Rathaus Steglitz erinnert an die Jugendlichen, die 1901 den „Wandervogel” gründeten, um die Natur zu erkunden. Längst errichteten großstadtmüde Wohlhabende Villen und gestalteten prächtige Gärten unter Erhalt der Kiefern, die 1907 zum Zehlendorfer Wappenbaum wurden. Dann blühten die Naturwissenschaften auf, als ab 1911 die erfolgreichsten Wissenschaftler aus allen Ländern in das neue Forschungszentrum nach Dahlem kamen, wo revolutionäre, zu oft unsachlich an 17

gefeindete Theorien entstanden, Spuren hinterlassen. Sie besuchohne die unsere moderne Tech- ten nämlich Gleichgesinnte im nik nicht möglich wäre. Tessin, die am kulturell bedeutenden Monte Verita in Ascona „Neue Gemeinschaft“ modere Lebensweisen übten. Von dort brachten sie eine kleine am Schlachtensee unscheinbare, aber für die SüdalSchärfste Kritik erfuhren damals pen typische Eiche mit, die noch neue gesellschaftliche Um- am Hang zum Schlachtensee gangsformen, bei denen die Na- wächst, wo nach einem Foto Mittur eine große Rolle spielte. Gut glieder der Neuen Gemeinschaft 60  Jahre vor den „Blumenkin- mit Gießkanne und Gartengerädern”, deren bekannterer Name ten tätig waren. Andere Gehölze, Hippies von „hip” gleich „neu- die von ihnen stammten, wurmodern” abgeleitet ist, siedelte den leider in den letzten Jahren sich die „Neue Gemeinschaft” am entfernt. Eine größere Persische kleinen Wäldchen oberhalb vom Eiche und stattliche Fichten sind Schlachtensee, nicht weit vom für jeden sichtbare Zeitzeugen Bahnhof an. Allein ihre langen der „Lebensreformer”. Vielleicht lockeren Kleider müssen Aufse- ging auch die kleine Naturbühne hen erregt haben. In einer Zeit, im Paul-Ernst-Park am Waldrand, als man Frauen die körperliche auf der noch in den 1950er-Jahund geistige Befähigung zum ren Pfingstkonzerte stattfanden, Studium absprach, wurden ihre auf die Neue Gemeinschaft zuVersuche zur Praktizierung von rück. Gleichberechtigung für absurd, sogar schädlich gehalten. Vege- Das Josef-Kainztarische Lebensweisen wurden Theater ebenso wenig verstanden wie ihre modernen literarischen und Keinesfalls so revolutionär war künstlerischen Äußerungen. So das Revival der Naturtheater scheiterte das frühe Experiment unter freiem Himmel, die Rudolf schon nach vier Jahren. Aber Lorenz (1866-1930) gründete. nicht nur in Museumsarchiven Ein Berühmtes wurde 1909 in sondern auch im Wald haben sie Hertenstein gegenüber von

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Luzern am Vierwaldstätter See eröffnet, das war ein Jahre vor dem Tod des damals berühmten Schauspielers Josef Kainz (18581910). In der Todesanzeige der „Die Welt”, Heft 1 vom 2. Oktober 1910 liest man: „Josef Kainz, ein geborener Ungar, hat lange

Josef Kainz in der Rolle des Henri aus Der grüne Kakadu von Arthur Schnitzler um 1900.

Jahre seines Lebens dem Berliner Kunstleben angehört. Er war so recht eigentlich zum Berliner geworden und ist auch bis an sein Lebensende der bevorzugte Liebling der Berliner geblieben. … Vom deutschen Theater zu Berlin ging Kainz 1899 an die

Wiener Hofburg … Nur auf Gastspielen sahen wir ihn alljährlich einige Wochen in Berlin. Seine Gastspielreisen glichen wahren Triumphzügen, …” Lorenz schreibt in seinem Heft: „Meine persönliche Bekanntschaft mit Josef Kainz wurde durch das Freilichttheater am Vierwaldstätter See vermittelt. … Wohl war auch er zunächst den Neuerungen gegenüber, die ein Theater im Freien mit sich brachte, skeptisch, …” Kainz ist jedoch schnell zum Anhänger von Freilichtbühnen geworden. 1913 bekam die Bühne am Pohlesee nahe am Ort Stolpe gelegen, den Namen: „Josef Kainz – Theater – Künstlerische Freilichtbühne am Kleinen Wannsee bei Berlin”.

Wo die Bismarckstraße sich in den Wald verliert… Die Bibliothek im Heimatmuseum Zehlendorf verfügt über ein seltenes Werbeheft von 1913, mit genauen Angaben und sogar Bildern, aus dem hier zitiert wird. Dort liest man auch von der heute noch nachvollziehbaren Wegbeschreibung zum Theater, nur die Zeiten des Fußmarsches

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sollten den heutigen Verhältnissen entsprechend, etwas verlängert werden: Zitat: „Wo liegt das Josef-Kainz-Theater? In Wannsee bei Berlin! Wenige Minuten vom Bahnhof Wannsee mit seinem Gewimmel von naturhungrigen Ausflüglern und dem großstädtischen Wagenverkehr entfernt […] liegt Heinrich von Kleist´s Grab […] Wo die Bismarckstraße sich in den Wald verliert und Pfade nach rechts zum Kleinen Wannsee durch den Wald an verträumte Ufer führen (der einzige Uferweg am Kleinen Wannsee!) dehnt sich nach 10  Minuten stimmungsreicher Uferwanderung ein 32750 Qu.-Meter großes umzäuntes Gelände (der Terraingesellschaft Neu-Babelsberg gehörig) mit Wald, Wiese u. Seeufer bis etwa zu Dampfer-Haltestelle ‚Wilhelmsplatz‘ hin (an der Kohlhasenbrücker Straße).” Für diesen Fußweg wurden 25  Minuten veranschlagt. Mit dem Dampfer bis zur Station „Wilhelmsplatz” 7-10  Minuten. Mit dem Autobus ca. 6-8 Minuten. Vom Bahnhof Neu-Babelsberg (heute Babelsberg) etwa 35  Minuten. Die Theaterkarten konnte man schon an den

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gen „Bei etwaiger Ausdehnung der Spielzeit”.

Verfall nach dem Ersten Weltkrieg

Heute sind die letzten Reste der Bühne vom Wald zurück erobert.�

„Schiffskassen” des „TheaterDampfers” in Potsdam, Neu Babelsberg und Wannsee lösen. Schon gab es Autos: „Neben dem Theaterportal ist ein Aufstellplatz”, gemeint war ein Parkplatz für Automobile. Der Architekt war K.A. Herrmann aus West-Westend. Unter der Überschrift: „Wie ist das Theater eingerichtet? (Bauten und Gelände)” erfährt man von einem Portal und Kassen, Nützlichkeitsbauten, Toiletten, Garderoben, einer Restaurationshalle mit Terrasse und Pergolaeinbauten, einem Teeraum und dem

Foto: Achim Förster

Waldpark als Restaurationsgarten. Gespielt wurde im Sommer täglich, 1064 Sitzplätze hatte der 60 Meter lange, leicht gebogene, zweistöckige, überdachte Zuschauerbereich, dazu kamen 12 Sessel in der Ehrenhalle mit Nebenräumen. Unter BühnenEinbauten werden genannt: „[…] wie z. B. Tempel, Hallen, Burg etc., im Stil wechselnd je nach den aufzuführenden Stücken geforderten Zeitalter.” Über 10 Bühnenwerke sind für 1913 angegeben von Goethe, Grillparzer, Hebbel, Ibsen, König, Sachs, Widmann mit Erweiterun Im 1. Weltkrieg wurde das Freilichttheater selten bespielt, dann begann der Verfall. Bis in die 1990er-Jahre waren noch die Steinabgrenzungen des Zuschauerbereichs im Waldboden erkennbar. Heute zeugen Robinien, die allgemein gern auf verfallenden Fundamenten wachsen, von den Bauten. Erwähnt werden muss noch ein großer sonst höchst seltener Schwarz-Nussbaum, der eventuell auf einem Bild von der Bühne als Jungbaum erkennbar ist. Mehr über die Entwicklungsgeschichte des Grunewalds und die Spuren historischer Orte in den Wannseer Wäldern erfahren Sie vom 27. April bis 13. September 2020 in der Ausstellung im Heimatverein Zehlendorf, Clayallee 355, neben der Dorfkirche. Öffnungszeiten Mo und Do 10 – 18 Uhr, Di und Fr 10 – 14 Uhr sowie jeden ersten Sonntag im Monat 11 – 15  Uhr, www. heimatmuseum-zehlendorf.de. �◾ � Achim Förster

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Auch der Berliner Südwesten ist tierisch gut Mit der U-Bahn von Friedrichshain- Kreuzberg nach Steglitz-Zehlendorf

Auf, Richtung Wannsee! Kampagnen-Start mit Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski, Bezirksstadtrat Andy Hehmke (r.) und VisitBerlin-Geschäftsführer Burkhard Kieker.

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it einer bezirksübergreifenden, von der Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf initiierten UBahn-Kampagne „Vom Hot-Spot zum Kult-Spot“ will Steglitz-Zehlendorf auf seine inneren Werte aufmerksam machen und mehr Besucher in den grünen Südwesten locken. Zu den erkundungswerten Anziehungspunkten des Außenbezirks Steglitz-Zehlendorf zählen ebenso Natur, Grün und Wasser wie die drei gut aus gebauten Radrouten, die auf jeweils 20 Kilometer Länge vorbei an kulturellen Sehenswürdigkeiten des Bezirks führen. Kampagne-Partner ist der Innenstadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg, derzeit gleichermaßen beliebter Partybezirk bei Touristen wie Anrainern. Eine Kreuzberger Werbeagentur hat für die vom Berliner Tourismuswerber „VisitBerlin“ auf drei Monate angelegte Aktion vier tierische Werbeplakat-Motive

entwickelt, von denen 400 Stück seit dem 1. März in den U-BahnLinien U1, U2, U3 – die Linie, mit der man direkt von Friedrichshain-Kreuzberg nach SteglitzZehlendorf durchfahren kann – und U4 hängen. Hintergrund der Aktion ist die steigende Eroberung der Berliner Innenbezirke durch Touristen und Berliner, während Außenbezirke eher spärliche Besucherzahlen aufweisen. So klagt Friedrichshain-Kreuzberg

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vermehrt über die Müll-Hinterlassenschaften und Ruhestörungen als Begleiterscheinung der Besucherströme, während Steglitz-Zehlendorf sich mit seinem besonderen Kultur- und Naturangebot gerne besser wahrgenommen sähe – sowohl von Touristen als auch von Bewohnern aus eigenen Reihen.

Bock auf Gras oder Schaf auf´nen Trip? – Ab nach Wannsee! Um auf humorvolle Weise zu zeigen, dass „jenseits von Mitte“ nicht weniger attraktiv sein muss, haben beide Bezirke der U3-Strecke Krumme Lanke – Warschauer Straße das PlakatProjekt gemeinsam Ende Februar auf dem Bahnsteig des

Frech wie Berlin: Plakate, die in U-Bahnwagen für den Südwesten werben.

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Nikolassee & Schlachtensee Journal U-Bahnhof Warschauer Straße gestartet. Cerstin Richter-Kotowski, Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf, lud mit einem Augenzwinkern diejenigen, welche zu viel im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sind, zu sich nach Steglitz-Zehlendorf ein, den Bezirk zu erobern. Das Rad hatte sie gleich mitgebracht und überreichte eine Minimodellversion an den Wirtschafts-Bezirksstadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Andy Hehmke, der sich bei ihr mit der Übergabe einer fair-kiez-Fahrradtasche revanchierte, die für das Projekt seines Bezirks um mehr Rücksichtnahme der Besucher wirbt. Cerstin Richter-Kotowski wies auf die Vorteile ihres Außenbe Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft – auch zwischen Bezirken wie Friedrichshain-Kreuzberg und SteglitzZehlendorf.

zirkes für den Radtourismus hin, indem sie erklärte: „Die U3 verbindet unseren Bezirk Steglitz-Zehlendorf mit Friedrichshain-Kreuzberg. Man kann direkt von der Warschauer Straße bis Krumme Lanke durch fahren. Hier warten Attraktionen wie die 2018 eröffnete Dahlem Radroute, auf der Gäste eine

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Vielzahl von Kultureinrichtungen finden: Das Museum Europäischer Kulturen, die Domäne Dahlem oder den Botanischen Garten. Das wollten wir bekannter machen. Steglitz-Zehlendorf hat touristisch unheimlich viel zu bieten, und wir würden gern noch mehr Gäste begrüßen.“ Und Michael Pawlik, Leiter der Wirtschaftsförderung SteglitzZehlendorf, ergänzte zum aus Mitteln der Senatsverwaltung finanzierten Projekt: „Wir wollen den Südwesten auf diese Weise etwas anders bewerben…Die Kreuzberger Agentur Heldisch hatte eine tolle Idee mit dem Bock und dem witzigen Spruch. Wir haben mit der Dahlem-Route, der Wannsee-BabelsbergRoute und der Nikolassee-Route drei tolle Radrouten entlang

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Nikolassee & Schlachtensee Journal hof Onkel Toms Hütte wurde im Zuge der Dahlem Route bei „Fahrrad Lippke“ eingerichtet. In einem Pocketflyer, den die Bezirksämter anbieten, sind alle

Team der Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf – Initiatoren der Kampagne.

vieler Highlights, wie z. B. das Brücke-Museum, dem Strandbad Wannsee und natürlich dem UNESCO-Welterbe mit Pfaueninsel und Schloss Glienicke. Das wollen wir auf witzige Art kommunizieren.“ Mit dabei war auch Burkhard Kieker, Geschäftsführer von visitBerlin, der mit der U-BahnKampagne die Berliner und ihre Gäste dafür begeistern möchte, von weiter weg auch mal unbekanntes Terrain zu entdecken. Passend zum Saisonstart ist anstelle der bisherigen Webseite

zu den Radtouren in Berlin Südwest ein neu gestalteter „One Pager“ entstanden, der unter www.tourismus-suedwest.berlin ebenso zur Radrouten-Information aufgerufen werden kann wie die digitale Navigation auf allen Radrouten Südwest über die Plattform Komoot. Gäste können entweder eigene Räder nach Steglitz-Zehlendorf mitnehmen oder an den Bahnhöfen U3 Onkel Toms Hütte oder S7 Griebnitzsee ein Fahrrad mieten. Die Fahrradvermietung in der Ladenstraße am Bahn drei Routen mit Kartendarstellungen und kurzen Beschreibungen abgebildet. – Damit findet man auch den Weg zu Berlins einzigem Bauerngut mit U-Bahnanschluss, der Domäne Dahlem. Bleibt zu hoffen, dass Bock, Gans, Falter und Schaf auf ihrem Weg dorthin kräftig in die Werbepedale treten und mit ihren Plakaten die Menschen neugierig auf Natur und Kultur in Steglitz-Zehlendorf machen – und nicht mit Gras und Alkohol zum Partymachen und Abhängen an Schlachtensee und Krumme Lanke locken. Denn ein Partybezirk ist Steglitz-Zehlendorf nicht und will auch keiner werden.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Senioren mit Power gesucht Der Dachverband Steglitz-Zehlendorfer Seniorenvereinigungen informiert

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ur ersten Mitgliederversammlung des Dachverbandes im Jahr waren am 28. Februar 2020 mehr Interessierte aus den im Verband vertretenen Seniorengruppen der Bereiche Sport, Spiel, Hobby und kreatives Gestalten in die Freizeiteinrichtung im Bahnhof Lichterfelde-West gekommen als „Corona-bedingt“ erwartet. Das an der Tür bereitgestellte Desinfektionsspray ging dabei heißbegehrt von Hand zu Hand. Michael Mielke, erster Vorstandsvorsitzender, gab für 2020 Ausblick auf die Aktivitäten und Veränderungen für die Senioren im Bezirk und präsentierte ein neues Angebot, das ältere Menschen mit Power als WissensMultiplikatoren sucht. Zuerst aber stellte der Dachverband nicht ohne Stolz seinen

neuen Internetauftritt vor, der seit kurzem unter www.seniorenmitpower.com und in Verlinkung mit der Bezirksamt-Seite informative Einblicke gewährt. Ein neuer Infoflyer ist in Arbeit. Der Internetauftritt wird unkompliziert vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf unterstützt. Als dessen Vertreterinnen nahmen Cathleen Mendle-Annuschkewitz vom Amt für Soziales und Marion Mikula, Kommunale Koordinatorin für die Gesundheit älterer Menschen, an der Versammlung teil.

Save The Date Auch in diesem Jahr erwarten wieder zahlreiche Sommerfeste die Senioren: Am 6.  Juni ab 11  Uhr präsentieren und verkaufen „Senioren

Gemeinsam statt einsam gilt auch bei Informationsveranstaltungen.

mit Power“ aus den rund 50 verschiedenen im Dachverband vertretenen Gruppen rund um den Bahnhof Lichterfelde-West ihr Selbstfabriziertes. Dabei kann die Malgruppe mit Bildern ebenso vertreten sein wie das Seniorenorchester mit musikalischem Beitrag, und auch für Leib und Seele wird gesorgt. Der Vorstand bittet schon heute dringend um personelle und/ oder Sachunterstützung aus den jeweiligen Gruppen für das Sommerfest, anzumelden unter Telefon 0176 – 34 66 58 27. Unter dieser Nummer können auch Vorschläge für Fachvorträge während der folgenden zwei Mitgliederversammlungen des Jahres am 24. Juli 2020 von 1012 Uhr und am 23. Oktober 2020 von 10-12 Uhr in der Freizeiteinrichtung im Bahnhof Lichterfe

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de-West übermittelt werden. Weiter Sommerfeste der verschiedenen Seniorenfreizeiteinrichtungen im Bezirk werden auf Bezirksamts- und DachverbandsWebseite eingestellt, sobald die genauen Termine feststehen. Und auch ein Wermutstropfen mischt sich in das Jahr 2020: Die Seniorenwoche in herkömmlichem Sinne wird es in diesem Jahr nicht geben. Dafür – am 1. und 2.  Oktober – findet ein Kongress für Fachpersonal statt, wie Frau Mendle-Annuschkewitz erklärte. Das Bezirksamt wird mit Akteuren aus dem Bezirk am Runden Tisch zum Thema „Älterwerden in Steglitz-Zehlendorf“ teilnehmen. Schon heute vormerken: Am 1.  Oktober ist im Hans-Rosenthal-Haus ein öffentlicher

Am 6. Juni präsentieren und verkaufen „Senioren mit Power“ rund um den Bahnhof Lichterfelde-West ihr Selbstfabriziertes.

Informationstag zum Kongress geplant, bei dem interessierte Senioren sich bei Kaffee und Kuchen informieren und austau schen können. Anwesend sein werden auch die Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit Carolina Böhm und der Bezirks Wir lassen Ihre neue Brille nach Ihren Maßen bauen. Termintelefon: 8141011

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Nikolassee & Schlachtensee Journal stadtrat für Bildung, Kultur, Sport und Soziales Frank Mückisch. Einladungskarten liegen demnächst beim Bezirksamt aus. Und auch in Sachen Personal und Freizeitstätten gibt es Veränderungen: Als Koordinatorin für die Programmplanung in Freizeitstätten ist im Bezirksamt Frau Liedmann dazugekommen, die aus der Veranstaltungsplanung kommt. In drei Senioren-Freizeitstätten wechselt demnächst altersbedingt die Hausleitung: In der Freizeitstätte Süd, der Freizeitstätte am Ostpreußendamm und der Freizeitstätte Club Steglitz. Gruppenangebote für Senioren finden derzeit in den Freizeitstätten ungestört statt, sollte sich die Corona-Lage allerdings

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verschärfen, kann es zum vorü- Dieser Aufgabe stellt er sich nun bergehenden Ausfall von Grup- einmal mehr in Kooperation mit der durch das Bundesministepen und Kursen kommen. rium unterstützten BAGSO – Senioren als Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e. V. für Multiplikatoren gesundes und selbstbestimmtes gesucht Älterwerden im Rahmen des ProKoordinatorin und Gesund- jektes „Essen und Sport“, das Anheitswissenschaftlerin Marion leitung gibt, wie man mit Freude Mikula stellte in der ersten Mit- das Richtige essen und altersgegliederversammlung des Dach- rechte Bewegung finden kann. verbandes ein Projekt vor, das für Interessierte Senioren können Senioren interessant ist, denen an einer eintägigen, kostenlosen gute Lebensqualität und Fitness Fortbildung teilnehmen, um ihre im Alter sowie ausgewogene Er- Erkenntnis daraus dann als „Multiplikatoren“ auch an andere älnährung am Herzen liegt: Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf tere Menschen weiterzugeben. sieht seine Aufgabe darin, pas- Wer an der Fortbildung teilnehsenden Strukturen für alle Men- men möchte, möge sich beim schen im Bezirk zu schaffen und Dach­ver­b and unter Telefon nicht über sondern mit ihnen zu 0176 – 34 66 58 27 melden.� ◾ � Jacqueline Lorenz reden.

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