Nikolassee & Schlachtensee Journal - Juni/Juli 2020

Journal für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

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Nikolassee & Schlachtensee Journal

Juni / Juli Nr. 3/2020

für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

Geiselnahme in Schlachtensee Vor 25 Jahren überfielen die „Tunnelgangster“ die Commerzbank

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Geiselnahme in Schlachtensee Vor 25 Jahren überfielen die „Tunnelgangster“ die Commerzbank

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m 27.  Juni 1995 begann für 16 Menschen in Schlachtensee eine Zeit voller Angst. Vier Männer überfielen die Commerzbank an der Breisgauer-/Ecke Matternhornstraße. Die Kunden, die sich zu der Zeit in der Bank aufhielten sowie die Angestellten mussten sich auf den Boden legen und wurden an den Händen gefesselt.

Forderung 17 Millionen DM Die durch einen in der Bank ausgelösten Alarm informierte Polizei hatte das Gebäude schnell umstellt, so dass ein Entkommen für die Geiselnehmer unmöglich schien. Diese stellten zwischenzeitlich ihre Forderungen: Einen Fluchtwagen, einen Hubschrauber und 17  Millionen  DM. Außerdem

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Impressum

Nikolassee & Schlachtensee Journal 9. Jahrgang Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Nikolassee & Schlachtensee Journal erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. August/September Nr. 4/2020 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.07.2020 Erscheinung: 01.08.2020 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Nikolassee & Schlachtensee Journals

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Breisgauer Straße Ecke Matterhornstraße: Wo früher die Commerzbank war, sind nun mehrere Geschäfte. Die rote Linie zeigt den ungefähren Verlauf des Tunnels.

wollten die Täter, dass das niedrige Gitter, das die Rasenfläche vor der Bank umgab, von Männern in Badehose weggeflext wurde.

zwangen den Filialleiter, das Geld reinzuholen, das ein Polizist – ebenfalls nackt bis auf Badehose und Socken – vor dem Eingang zur Bank deponiert hatte. Ein zermürbendes Warten begann. Ein Zermürbendes Warten Ultimatum, das die Polizei den Geiselnehmern gesetzt hatte, Die Polizei übergab schließlich verstrich. In der Bank schien alles 5,62 Millionen DM. Die Gangster ruhig. Mehrere Anrufe der Polizei

in der Bank blieben ohne Erfolg. Doch dann ging der Filialleiter ans Telefon und teilte mit, dass von den Geiselnehmern schon seit geraumer Zeit nichts mehr zu hören und zu sehen war. Kurz vor vier Uhr stürmten die Einsatzkräfte der Polizei die Bank. Die Geiseln waren unverletzt – von den Gangstern fehlte jede Spur.

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Über 200  Schließfächer hatten die Täter aufgebrochen. Im Keller wurde zumindest das Rätsel gelöst, wie die Männer entkommen konnten – ein Loch im Boden führte in einen Fluchttunnel.

Sechs Verhaftungen Bei der Suche in der Umgebung fiel der Polizei eine Garage auf, deren Fenster offen stand. In der Garage fanden sie schließlich

das andere Ende des Tunnels. Der Mieter der Garage wollte nichts bemerkt haben. Da seine Aussagen widersprüchlich waren, besorgte die Polizei einen Durchsuchungsbefehl für eine weitere Garage in der Nähe der ersten. Hier fanden sie Klebeband, das an den Lüftungsrohren in dem Tunnel benutzt wurde. Und: An einem Stück Klebeband befand sich ein Teil eines Fingerabdrucks, der zur Ergreifung des

ersten Täters führte. Die weiteren Täter waren schnell gefasst. Die Schlagzeilen änderten sich. Goss die Presse erst Häme über die Polizei aus, wurden jetzt die zuvor fast schon bewunderten Bankräuber verspottet. Sechs Männer wurden überführt und zu Gefängnisstrafen zwischen sechs und 13 Jahren verurteilt. Ein Teil der Beute wurde gefunden. Wie viel in den Schließfächern erbeutet wurde, ist nicht bekannt. ◾

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Schwarz-Kiefern für den Guernicaplatz Am 28. April wurde neu gepflanzt

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er Guernicaplatz an der Spanischen Allee/Ecke Breisgauer Straße ist geprägt von Wald- und SchwarzKiefern. Diese waren einst mit Rosen und dekorativen Sträuchern unterpflanzt, die fast spurlos überwuchert wurden. Die Wald-Kiefer ist der Wappenbaum des Bezirks – altersbedingt gibt es leider immer weniger Bäume. Die im Abschnitt des Platzes an der Tewsstraße herangewachsene Naturverjüngung der Waldkiefer, die nach Erkenntnissen der Biodiversität genetisch besonders wertvoll ist, wurde über Jahre bei Pflegeeinsätzen des Grünflächenamtes als Wildwuchs beseitigt. Weil sich Klagen über den Zustand des Platzes häuften, waren seit Jahren Konzepte zur Verschönerung in der Diskussion, diese setzte man aus unterschiedlichen Gründen nicht um. Der Vorschlag von der Bezirksgruppe Südwest des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) Schwarz-Kiefern zu pflanzen, wurde nach Abstimmungen mit dem Grünflächenamt und der Grünen angenommen. Warum Schwarz-Kiefern? Ihr dunkleres Erscheinungsbild ist gut geeignet, an das weltweite Entsetzen nach der Bombardierung des nordspanischen

Die Schwarzkiefern sind angekommen.�

Guernica 1937 durch deutsche Flugstaffeln zu erinnern. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Bäume erstreckt sich auch über Nordspanien. Vor allem wachsen sie leichter an als Wald-Kiefern. Sechs Schwarz-Kiefern (Pinus nigra ssp. nigra), 20 bis 40 cm groß wurden bestellt. Die kleinen Bäu Foto: Dr. Achim Förster

me wurden ausgewählt, weil sie schneller anwachsen und den Vorsprung größerer aufholen können. Die Kosten der Kiefern von insgesamt 118,74 Euro übernimmt zur Hälfte der BUND. Die Pflanzlöcher wurden am 24. April von Herrn Dr.  Ing. Brendan Herbst und Dr.  Achim Förster

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Fachgerecht werden die jungen Bäumchen eingepflanzt.

angelegt. Dabei beseitigten sie soweit wie möglich die reichlich wuchernden Brombeeren und Robinien. Als die Kiefern am 28. April eintrafen, wurden sie sofort von Herrn Dr. Herbst und Dr. Achim Förster gepflanzt und angegossen, ein Dankeschön geht an das Tiefbauamt, das die Wasserpumpe am Platz aktivierte. Weitere Arbeiten wie kontinuierliches Gießen, den Rückschnitt um die Pflanzstellen und die Beseitigung von austreibenden Robinien und Brombeeren, jedoch nicht der ursprünglich gepflanzten Rosen, teilen sich Grüne und BUND. ◾

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Richtfunk in Nikolassee und Wannsee

Vor 25 Jahren endete die Ära des Richtfunks auf dem Schäferberg

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m Zuge der Berlin-Blockade erkannte man die Notwendigkeit, unabhängig von Kabelverbindungen durch das Gebiet der DDR zu werden. Deshalb begann man 1948 mit der ersten Richtfunkverbindung zwischen dem Westen Berlins und der Bundesrepublik Deutschland. 1951 wurde in Nikolassee eine Richtfunkstelle errichtet. Sie befand sich östlich des Strandbads Wannsee und bestand bis 1973. Da ihre Kapazitäten schon bald nach der Erbauung nicht mehr ausreichten, kam zu ihrer Entlastung die Richtfunkstelle auf dem Schäferberg dazu. Dabei handelte es sich um einen 45 Meter hohen Stahlfachwerkturm mit zwei großen Parabolspiegeln. Dieser wurde im Januar 1959 fertiggestellt. Gegenstelle war die 190 Kilometer entfernte Richtfunkstation Torfhaus im Oberharz.

Scatter-Verbindung in den Harz Ein Problem war der große Abstand der Stationen. Normalerweise braucht man für Richtfunk alle 50 Kilometer eine Station. Da dies zu der damaligen Zeit auf dem Gebiet der DDR nicht möglich war, entschied man sich für eine Scatter-Verbindung. Diese Art der Funkverbindung hat eine sehr hohe Reichweite, bei der die Unterseite der Ionosphäre als Reflektor genutzt wird. 1961 wurde der Fernmeldeturm auf dem Schäferberg gebaut, der 1964 in Betrieb ging. Die Richtfunkstelle in Nikolassee wurde ab 1969 nur noch für Fernsehübertragungen genutzt. Sie verlor an Bedeutung und 1973 erfolgte der Abbau. Das Gelände wurde 1975 der Landesforstverwaltung zurückgegeben. In den 70er-Jahren setzte eine politische Entspannung ein, so dass auch auf dem Territorium der DDR ein Netz an Richtfunkstationen aufgebaut werden konnte. Gegen Ende der 80er-Jahre konnten dann ca. 20.000 Fernverbindungen gleichzeitig genutzt werden. Mit dem Fortschritt der Digitalisierung wurden Richtfunkverbindungen überflüssig. So wurden die Parabolspiegel vor

Zur Zeiten des Richtsfunks befanden sich an beiden Türmen Parabolspiegel.

25 Jahren, im Jahr 1995, abgebaut. Heute wird die frühere Richtfunkstelle für den Rundfunk und das Mobilfunknetz genutzt. Vom Turm auf dem Schäferberg – übrigens der dritthöchste Turm in Berlin – wird digitales Fernsehen gesendet. � ◾

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Momentepflücker zwischen Schlachtensee und Wendland Jörg Hemmerling hat viel zu sagen

Jörg Hemmerling – Autor, Lichtbildner und Taxifahrer.

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enschen, die mit offenen Augen durchs Leben gehen, sind selten geworden. Jörg Hemmerling aus Schlachtensee ist einer von ihnen. Und was er sieht, gibt er an andere Menschen weiter, als „Momentepflücker“, der in seinen Bildern, Texten und Gesprächen so vieles zu sagen hat und immer neuen Ideen Raum gibt, die gelebt werden wollen.

Taxifahrender Lebensund Wortkünstler Egal ob taxifahrend in Berlin oder in der Weite „seines“ niedersächsischen Wendlands, das so manch Künstler und Kreativer für sich entdeckt hat: Anregungen findet er überall, der Autor, Lichtbildner und irgendwie auch Lebenskünstler.

„Viele Gedanken wollen aus meinem Kopf heraus“, beschreibt Hemmerling sein kreatives Inneres. Zum Ausdruck bringt er das in seinen im Eigenverlag angebotenen Schmuck-FotoGedicht-Bänden, zu denen jährlich ein neues erscheint – handsigniert, auf 502 Exemplare limitiert und nummeriert – sowie in seinen Geschichten und Texten, die philosophische Züge zeigen. In seinem Büchlein „Begegnungen im Rückspiegel Taxi Berlin“ erzählt Jörg Hemmerling, der Beobachter, die Geschichten seiner Fahrgäste, von berührend ehrlich und erfrischend frech bis skurril, so wie Menschen sind. Er streut eigene Gedanken ein und erzählt auch über sich, unterhaltsam und humoresk. Glück hat der Fahrgast, der auf Hemmerling als Taxifahrer trifft. Ihm sei empfohlen, einmal das

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Smartphone stecken zu lassen und stattdessen in die Werke seines Fahrers einzutauchen, während der ihn sicher durch Berlin kutschiert. Denn seine Büchlein liegen immer in seinem Wagen aus; ein besonderer Service, den man wohl in kaum einem anderen Taxi findet. Da wird – quasi durch den Rückspiegel gesehen – die Geschichte eines Gartens am Schlachtensee erzählt, und man darf über geschäftstüchtig verkaufte Mauersteine schmunzeln. Paolo wächst einem dabei ebenso ans Herz wie die ältere Dame, die über Hemmerlings Foto-Gedicht-Band im Wagenfond mit Eichendorff in ihre glamouröse Vergangenheit zurückfindet. Wer aber lieber entspannen möchte, für den lohnt es, sich einem der 20 von Hemmerling „komponierten“ Gedicht-Foto-Bändchen „Immer nur ein Tag“ hinzugeben, in denen seine verzaubernden Fotografien aus Bereichen der Architektur, Landschaft, Natur, aber auch des Alltags mit Gedichten und Weisheiten von Marc Aurel über Jörg Hemmerling bis Rainer Maria Rilke kommunizieren.

Denn die Kamera hat der Kreative immer dabei: „Um Momente nicht nur im Wort, sondern auch im Bild festhalten zu können.“ Und wenn der Fahrgast dann die Taxirechnung bezahlt und aussteigt, hat er nicht nur eine gute Fahrt von A nach B hinter sich, sondern auch ein gutes Stück Lebensweisheit und Einblicke in die Schönheut und Einzigartigkeit der Natur mit auf den Weg bekommen – und seinem Fahrer vielleicht die Grundlage für eine neue kleine Kurzgeschichte geliefert.

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Kreativ auf vielen Gebieten Wie Jörg Hemmerling vor rund 40  Jahren zum Taxifahren kam? – Antwort darauf gibt der vielseitige Autor in seinem Taxi-Buch: „…habe meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, und ein Jahr auch in diesem Beruf gearbeitet. Aber dieses eine Jahr reichte, um zu erkennen, dass ich den falschen Beruf erlernt hatte. Ich war nicht zum Erzieher geeignet.“

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Dass ihm das Schreiben liegt, wusste er dagegen schon früh: Bereits als Kind schrieb er Märchen und Tagebücher, verfasste Liedtexte. Auch wenn sein Germanistikstudium an der FU Berlin ihn dann auch nicht glücklich machte, den Stift hat er bis heute nicht aus der Hand gelegt. Liedtexte sind noch immer sein Ding, und derzeit schreibt er am ersten Roman gemeinsam mit seiner Frau, die Fremdsprachensekretärin ist und Bildhauerin lernt. Das Buch wird ihre gemeinsame Geschichte erzählen:„Die Geschichte zweier Menschen, die sich als Globetrotter treffen.“ Kriminalistische, philosophische Züge wird der Roman tragen, von dem bereits 41 Kapitel stehen. Was den besonderen Reiz des Schreibens für Jörg Hemmerling, den Gedankenreichen, ausmacht? „Im Text kann ich verfeinern, was ich denke“, ist seine klare Antwort. Auch wenn es mit der Berufsausbildung anfangs nicht so harmonierte, seinen Weg hat er gemacht, der an 3-4 Tagen in der Woche in Berlin taxifahrende Autor, Lichtbildner und Reiki-Lehrer, der gerade seinen 64. Geburtstag gefeiert hat und merklich

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Nikolassee & Schlachtensee Journal stolz auf Sohn, Tochter und Enkel Oskarchen ist.

Wendland – Ideenland Sein Garten Eden aber hat Jörg Hemmerling im Wendland gefunden, wo er mit Häuschen und Garten einen Großteil seiner Zeit verbringt und zu sich findet. Hier überkommen ihn neue Ideen, setzt er gefestigte in die Realität um. Da wird er zum Grafiker, Lampen- und Holzdesigner, die Kettensäge fest in der Hand. „Alles was aus mir herauskommt, findet da Raum“; verrät er, der sich dort dann auch mit seiner Gitarre zurückzieht oder mit eigenem ipad-Musikstudio seine Bilder und Filme mit atmo Autor mit vielen Talenten.

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Jörg Hemmerlings im Eigenverlag erschienene Bücher – „Begegnungen im Rückspiegel“ und „Immer nur ein Tag“ – sind für 12,90 € bzw. 29 € über Telefon 0178 48 32 410 und joehemmerling@ onlinehome.de oder momentepfluecker@web. de erhältlich. Weitere Information unter www. momentepfluecker.de

sphärischen Musikklängen unterlegt und an seinem Traum arbeitet: Der Präsentation einer Multimedia-Show mit seinen beleuchteten Bildern und Klängen auf Riesenleinwand, er davor, seine Texte lesend. – Und alles im Rahmen der jährlich im Mai im Wendland stattfindenden Kulturellen Landpartie, bei der Kreative und Kreativfreunde zusammenkommen. Dass er, der Momentepflücker, seinen Traum umsetzen wird, daran zweifelt niemand. – Auch wenn Jörg Hemmerling es zukünftig alles etwas ruhiger und entspannter angehen will und verkündet: „Das Jagen ist vorbei.“ – Ein Momentesammler wird er bleiben, für sich und die Anderen, die er an seinen Gedanken, Bildern und Texten auch zukünftig teilhaben lassen und damit ein Stück reicher machen will.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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125 Jahre Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee e. V. Einputten und Genießen

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ährt man die Königstraße in Wannsee entlang, lohnt es, über den parallel verlaufenden Golfweg einen Abstecher zum Golf- und Land-Club BerlinWannsee zu machen und einen Blick auf diese exklusive Golfanlage zu werfen, die als ältester und größter offizieller Golfclub Deutschlands gilt. Im Amateurgolf hat der im grünen Berliner Südwesten gelegene Golfclub

eine herausragende Stellung. Dem Betrachter bietet sich ein Mix aus Natur und Luxus mit eigenem Reiz: Die Nobellimousinen auf dem Parkplatz vor der Anlage konkurrieren mit dem alten Baumbestand, der das wohlgepflegte, ungestörtes Golfvergnügen versprechende Grün säumt. Wer hier spielt, ist sich der Exklusivität seines Clubs bewusst und stolz auf das rund 57 Hektar

große, weitläufige Gelände, das aktuell rund 1.800 Vereinsmitglieder sowie Gastspieler nutzen können. Höhen und Tiefen hat dieser Verein erlebt, dessen Geschichte vor 125 Jahren in Berlin-Westend auf einer stillgelegten Pferderennbahn begann, und wo bereits damals illustre Gäste wie der deutsche Kronprinz und der englische König dem Golfspiel frönten.

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Von der Pferderennbahn zum Golfplatz 1895 wurde der „Berlin Golf Club“ auf Initiative von amerikanischen und britischen Diplomaten ins Leben gerufen, auf einem ehemaligen RennbahnGelände, das Graf von Eulenstein zur Verfügung gestellt hatte: Am Spandauer Damm/Ecke Bolivarallee in Berlin-Westend

Kleingartenanlage umfunktioniert wurde. Auf dem Neun-Loch-Platz fanden schon bald Turniere statt, ab 1896 jährlich im Spiel um den von einem US-Diplomaten gespendeten Gründer-Silberpokal. Das Spiel um den Gründerpokal ist liebgewordene Tradition im heutigen Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee e. V. geblieben. Immer mehr Gäste des Königshauses fanden den Weg auf die

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gründeten der amerikanische Zahnmediziner Prof. Miller und der Deutsch-Schotte und Verleger Pitcalm-Knowles den ersten Berliner Golfplatz, der später zur

Golfanlage mit erstem Clubhaus in Westend, darunter der deutsche Kronprinz Friedrich Wilhelm III. und der zukünftige englische König Edward VIII.

Mit dem Ersten Weltkrieg erhielt der Club den deutschen Namen Golf-Club Berlin. Wenige Jahre später beendeten Bebauungspläne die Golfkarriere des Platzes.

Von Westend nach Wannsee Im Februar 1924 zog der nun in Golf- und Land-Club BerlinWannsee umbenannte Club in ein rund 40  Hektar großes Waldstück südlich des Kilometerbergs nach Wannsee. Schon länger bestehende, durch Krieg und Olympische Spiele 1916 verschobene Pläne zu einem Golfplatz konnten dank zahlreicher Spenden nun realisiert werden, sodass bereits 12 von 18  Loch fertiggestellt waren. Eine Augenweide war auch das aufgrund steigender Mitgliederzahlen auf 112 Meter erweiterte Clubhaus. Mit einem festlichen Wettspiel wurde Berlins erste Golf-Anlage am 26.  Mai 1926 eingeweiht. Golfgrößen des Clubs spielten u. a. mit dem deutschen Verbandsmeister Bernhard von Limburger und mit Freiherr Bissing aus Frankfurt am Main.

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Bald schon fühlten sich fast 1.400 Mitglieder im Club wohl, sodass ein Spielplan den „Verkehr“ auf dem Grün regeln musste. Mehr Raum wurde benötigt. Also erwarb der Club Richtung Stölpchensee weiteres, 90 Morgen Land umfassendes Gelände, auf dem zusätzlich ein Kurs mit neun Loch angelegt wurde. Die Offenen Deutschen Meisterschaften fanden bis 1936 auf dem erweiterten Wannseer Areal sechsmal statt, und während der Olympischen Sommerspiele 1936 diente der Golfplatz als Austragungsort für den Crosslauf im Modernen Fünfkampf.

Von Besatzern zu Freunden Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges geriet das Golfspiel auf dem Platz ins Hintertreffen, unter sowjetischen Truppen wich das gepflegte Grün 1945 Schützengräben, das Clubhaus wurde durch Granaten fast vollständig zerstört. Dennoch wurde der Spielbetrieb 1946 wieder aufgenommen. – Allerdings in Berlin-Kladow auf einem Sechs-Loch-Privatplatz, auf dem der Club

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nun als Golf- und Land-Club Berlin-Kladow spielte. Wenige Jahre später wurde der alte Vereinsname wieder zugelassen, und junge talentierte Golfer fanden den Weg in den Club. 1951 wurde der Platz in Kladow für die bereits 110 Mitglieder zu klein. Ein Jahr später erhielt der Club das Teilareal am Stölpchensee zurück und feierte am 31. Mai 1953 mit neuem Clubhaus Wiedereröffnung.1955 folgten erste deutsche Titelkämpfe auf dem 9-Loch-Platz Stölpchensee. Der 18-Loch-Platz in Wannsee wurde indessen von den Amerikanern genutzt und durfte nur ausnahmsweise von deutschen Golfern betreten werden, außer von den fünf deutschen Golflehrern. Über 100 Caddys pflegten den Kontakt zu den Amis, nicht zuletzt wegen deren Zigaretten, Schokolade und der Nebeneinnahmen aus Tauschgeschäften. Mit Fertigstellung des neuen Clubhauses in Wannsee wurden Jahr für Jahr die Bestimmungen für deutsche Spieler gelockert, und sogar Mitgliedschaften im US-Berlin-Golf-Club begrenzt möglich. Aus Besatzern waren Freunde geworden. Sportkameradschaft, gemeinsame Wettspiele und ein hervorragendes Verhältnis zwischen deutschen und amerikanischen Wannsee-Golfern waren nun ebenso selbstverständlich wie Damengolf. Mit dem Deutsch-Amerikanischen Freundschaftspokal hält der Golfclub Wannsee die Erinnerung an die langjährige Verbundenheit mit den Amerikanern lebendig. In den Folgejahren entwickelte sich der Club weiter, war 1970 der Austragungsort eines i

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Nikolassee & Schlachtensee Journal ternationalen Weltstädteturniers und 1975 der 40. Internationalen Amateurmeisterschaften in Berlin. Berühmte Golf-Größen wie Jack Nicklaus, Arnold Palmer oder Bernhard Langer gaben sich auf dem Platz das Eisen in die Hand. Nach Mauerfall war die Zukunft des amerikanischen Golfplatzes in Wannsee ungewiss. Als die Amerikaner 1994 aus Berlin abzogen, übergaben sie die Golfanlage in Wannsee an die deutschen Mitglieder. Die nutzen bis heute jede Gelegenheit, an die deutsch-amerikanische Freundschaft zu erinnern.

Nobler Treff für Golffreunde aus Diplomatie, Politik, Wissenschaft und Kultur Vergessen die jahrelange Geruchsbelästigung durch die zu DDR-Zeiten in direkter Nachbarschaft zum Golfplatz angesiedelte HirschbergMüllkippe West-Berlins. Und vergessen der Streit der Club-Mitglieder um die Gemeinnützigkeit des Vereins und die Einmalzahlung für das

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99-jährige Erbbaupachtrecht des landeseigenen Geländes am Wannsee im Jahr 2008: Heute prägen sanfte grüne Hügel eingebettet in alten Baumbestand das Bild der großzügigen 27-Loch-Golfanlage in Wannsee. Eine friedliche Atmosphäre. Golfer aller Stärken und der vom Club besonders geförderte jugendliche Golfnachwuchs finden hier sportliche Herausforderung, aber auch Ruhe und Abwechslung bei Wettspielen und Veranstaltungen vom rauschenden Sommerfest bis zum traditionellen Neujahrsempfang und bei sozialfreundlichen Benefizveranstaltungen. Im 1997 eröffneten Clubhaus mit elegantem Foyer, Sonnenterrasse und gehobener Restaurantküche kommen sie mit hohem oder niedrigen Handicap nach dem Spiel alle zusammen – vom Diplomaten bis Zoodirektor.� ◾ � Jacqueline Lorenz Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee e. V. Golfweg 22 14109 Berlin www.wannsee.de

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Dem Originalklang auf der Spur

Camesina Quartett präsentiert musikalische Ausgrabungen auf Augenhöhe

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m 2007 gegründeten Camesina Quartett kommen namhafte Musik-Experten der historischen Aufführungspraxis zusammen. Die Musiker demonstrieren authentisch Alte Musik, indem sie sich mit ihrer Kammermusik dem einstigen Originalklang durch umfangreiche Quellenkenntnis und historisch korrekte Anwendung meisterhaft annähern. So konnte sich das Camesina Quartett in Berlin zur festen Größe der „historisierenden“ Streichquartette entwickeln. Dr. Johannes Gebauer, Musikwissenschaftler, Barock-Violinist und Gründer des Ensembles, pendelt voller Pioniergeist regelmäßig zwischen Berlin-Zehlendorf und Bern, um aus seinen umfangreichen Forschungen weitere musikalische „Ausgrabungen“ in ihrer Originalgestalt dem Publikum von heute verständlich zu machen und über Konzerte des von ihm gegründeten Camesina Quartetts näherzubringen.

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Seinen Namen erhielt das Quartett nach dem Wiener CamesinaHaus (heutiges „Mozart-Haus“), das W. A. Mozart von 1784 – 1787 bewohnte. Benannt ist das Haus nach dem berühmten Stuckateur Alberto Camesina, der die barocke Stuckdecke verzierte, unter der Mozart sein Arbeitszimmer eingerichtet haben soll.

Foto: Olga Vasilkova / AdobeStock

Hier spielte Mozart seine Joseph Haydn gewidmeten Streichquartette dem Musikerfreund erstmals vor und sollen sich Joseph Haydn (1. Violine), Carl Ditters von Dittersdorf (2. Violine) W. A. Mozart (Viola) und Joseph Baptist Vanhal (Violoncello) zum gemeinsamen Musizieren im Quartett getroffen haben.

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Ohne Violinist Dr. Johannes Gebauer und seine Berner Forschungsergebnisse zum Thema Interpretationspraxis des 19.  Jahrhunderts gäbe es das Camesina Quartett in seiner historisierenden Exaktheit wohl kaum. Schon früh interessierte Johannes Gebauer sich für Kammermusik. In Berlin-Zehlendorf aufgewachsen, erhielt er im Alter von fünf Jahren seinen ersten Violinen-Unterricht bei Irene Wilhelmi. Er war mehrfacher Preisträger bei Musikwettbewerben wie „Jugend musiziert“ und „Kammerwettbewerb der Berliner Schulen“. Johannes besuchte das für sein hohes musikalisches Bildungsniveau bekannte Droste-Hülshoff-Gymnasium und spielte bereits dort im Schüler-Quartett. Nach dem Abitur studierte er Musikwissenschaft am King´s College Cambridge. Neben einem Stipendium für Instrumental- und Kammermusik-Unterricht erhielt er dort einen Sonderpreis des Provost des Colleges für seine musikalischen Verdienste. Noch während des Studiums gründete Johannes Gebauer mehrere Ensembles wie das Cambridge Baroque Sinfonia und die Camerata Berolinensis. Er wurde musikwissenschaftlicher PublikationsMitarbeiter von Christopher Hogwood, war jüngs Musikschule Nikolassee

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„Wie klang eigentlich diese Musik damals? Welche Instrumente nutzte man, oder wie war die Sitzordnung der Musizierenden? Und wie interpretierte der Komponist das von ihm geschriebene Stück auf dem Instrument damaliger Zeit?“ fragt sich so manch Musikinteressierter unserer Tage. Akustische Antwort darauf will das Camesina Quartett mit ausgewählten Streichquartetten alter Meister von Beethoven bis Reissiger geben, mit historischen Streich-Instrumenten und Bögen, auf Darmsaiten gespielt. Dabei orientiert sich das Quartett an Forschungserkenntnissen, welche Aussagen über Interpretationspraktiken von damals geben und dem Hörenden die vorgetragenen Stücke so originalgetreu wie möglich vermittelbar machen, ohne Schnörkel unserer Tage. Sich an die historischen Vorbilder zu halten, ist dabei Gebot.

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Saitenherstellung aus Schafdarm im Jahr 1918 in einer der wohl damals größten Fabriken zur Saiten- und Catgutherstellung, der Firma E. Künzel & Co in Markneukirchen im Vogtland.� Foto: Berliner Fotograf Waldemar Titzenthaler� Quelle: Ausstellungsbeiheft zur Ausstellung „Saiten- und Catgutherstellung in und um Markneukirchen“ von Dr. Wilhelm Geipel

tes Mitglied der Academy of Ancient Music und des Collegium Musicum 90. Im Rahmen seines Aufbaustudiums an der Schola Cantorum Basiliensis konzentrierte sich Gebauer auf Kammermusikstudien.

Danach kehrte er nach Berlin zurück. Er spielt als Geiger ein Repertoire von Barockmusik bis Romantik und bevorzugt dabei historische Instrumente. In unterschiedlichen Funktionen – vom Solisten bis zum Gastkonzertmeister der Detmolder Barockakademie – wurde Gebauer Mitglied deutscher und internationaler Ensembles für Alte Musik, darunter das Bach Ensemble New York und das L´Orfeo Barockorchester Linz. 2007schließlich gründete er als Primarius das Camesina Quartett, mit dem er inzwischen drei nicht nur in Fachkreisen hochangesehene CDs mit Streichquartetten von Carl Gottlieb Reissiger, Jan Ladislav Dussek und Johann Baptist Vanhal auf historischen Instrumenten eingespielt hat. Immer wieder ist Camesina auch gerngesehener Gast hochkarätiger Festivals und Konzertserien.

Von der Forschung zur Praxis Dr.  Johannes Gebauer forscht zur Interpretationspraxis seit 2012 an der Hochschule der Künste in Bern: „Dort lassen sich Forschung und

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Nikolassee & Schlachtensee Journal Interpretationspraxis optimal verbinden, kann in der Praxis ausprobiert werden, was an Erkenntnissen aus der Forschung hervorgegangen ist“, beschreibt Dr. Gebauer seine Arbeit an der Berner Hochschule. 2017 promovierte er summa cum laude mit seiner Dissertation zu dem Musiker und Geigen-Virtuosen Joseph Joachim (1831 –1907), Zeitgenosse von Robert Schumann und Johannes Brahms, von dem noch bemerkenswerte Tondokumente erhalten sind. Um den Originalklang der von Joachim gespielten Stücke von damals originalgetreu herausarbeiten zu können, wurden im Rahmen der Forschungsarbeit komplizierte Nachbauten erster früher Aufnahmegeräte notwendig. Mit ihnen nahm man dann die von Gebauer nachgespielten Klänge auf, um ein ungefähres Gefühl für die durch die Aufnahmetechnik damaliger Tage bedingte Tonveränderungen bekommen zu können. Das Nachspielen der in überlieferten Tonaufnahmen festgehaltenen Joachim-Interpretationen auf einem möglichst originalgetreuen, komplizierten Gei 25

gen-Nachbau nach altem Vorbild folgte: Wurden zu Joachims Zeit Darmsaiten noch überwiegend aus Schafdarm hergestellt – für eine Saite werden etliche Därme benötigt – sind die heutigen Saiten meist aus Metall oder Kunststoff gefertigt, auf historischen Instrumenten eher aus Rinderdarm, was jedoch Unterschiede für Klang und Belastbarkeit bedeutet. Werden heute auf speziellen Wunsch noch Schafdarmsaiten gefertigt, erfolgt die Reinigung des Darmes vorab chemisch anstatt manuell wie einst. Der gereinigte Darm besitzt so andere Eigenschaften als sein historisches Vorbild, d.h. die aus ihm gefertigten Saiten sind ebenfalls anders belast- und spielbar als früher. – Nur EINE „Wissenschaft für sich“ auf dem mühsamen Weg zum Originalklang. Übrigens: Gebauers Arbeit erscheint in diesem Jahr als Monographie im Verlag Beethoven-Haus Bonn. Ab März forscht der Musikwissenschaftler in einem vom Schweizer Nationalfonds geförderten Forschungsprojekt an „annotierten Stimmenmaterialien des 19. Jahrhunderts“, d.h. zu „Randbemerkungen überlieferter Notendokumente“.

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Camesina QuartettMitglieder Aktuell spielt im Camesina Quartett neben Dr.  Gebauer (Violone  1) Mareike Beckmann (Violine  2), studierte Geigerin/ Barockvioline mit Konzertdiplom und Musikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt historische Aufführungspraxis. Sie dissertierte über den Geiger August Wilhelj. In beratender Funktion ist sie bei Concerto Köln tätig, sieht ihre Arbeit als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis und findet Gleichgesinnte im Camesina Quartett. Mit sieben Jahren begann sie das Violinspiel und erhielt eine Frühförderung in Frankfurt, wo sie später auch studierte und sich auf historische Streichinst o. Dr. Johannes Gebauer (Violine 1) und Irina Alexandrowna (Viola), l.u. Mareike Beckmann (Violine 2) und r.u. Kathrin Sutor (Violoncello).� Foto Silke Woweries

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Nikolassee & Schlachtensee Journal rumente spezialisierte. Zusätzlich studierte sie in Würzburg Barockvioline. Weiteres Quartett-Mitglied ist die in den USA geborene und in Deutschland aufgewachsene Cellistin Kathrin Sutor. Sie studierte historische Aufführungspraxis an der UdK Berlin und in den USA, spielte u. a. im Deutschen Sinfonie-Orchester Berlin und war Solocellistin im European Union Baroque Orchestra. Sie ist Mitglied des Festspielorchesters Göttingen und Stimmführerin im Pariser Insula Orchestra. U.a. mit der Akademie für Alte Musik Berlin ist sie regelmäßig als Solocellistin in Konzerten und Musikproduktionen zu hören. Durch und durch Kammermusikerin, ist die an der Universität Potsdam als Dozentin für Violoncello tä tige Kathrin Sutor in etlichen namhaften Quartetten Mitglied und engagiert sich bei den Friedenauer Kammerkonzerten. Viertes festes Standbein des Camesina Quartetts mit ihrer Viola ist seit Gründung die in Sibirien geborene Irina Alexandrowna, die am Glinka-Konservatorium in Novosibirsk studierte und 1993 mit dem Ensemble Debut den Grand Prix in Belgien gewann. Sie spielte beim staatlichen Sinfonieorchester Altaj im sibirischen Barnaul und unterrichtete dort Kammermusik, ist Mitgründerin des dortigen Lyceums zur Förderung musikalisch begabter Kinder. Zur Alten Musik und zu Johannes Gebauer fand sie mit ihrer Gambe als Mitglied des Spezialensembles Ars Longa sowie des Bach Ensemble New York

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und der Cappella Coloniensis. In Köln schloss sie ein Aufbaustudium im Fach Viola ab und hatte regelmäßige Engagements beim WDR-Sinfonieorchester. Sie war Mitglied mehrerer renommierter Kammermusik-Ensembles und -Orchester und wandte sich immer stärker der Alten Musik zu. Heute leitet sie die Abteilung für musikalische Früherziehung in der Musikschule CharlottenburgWilmersdorf. Mit ihrem Mann Dr. Johannes Gebauer und ihren drei Söhnen lebt sie in der Nähe vom Mexikoplatz im Berliner Südwesten. Konzerttermine und weitere Informationen unter www. quar tett-transparenzen.de und www.kammermusiksaalfriedenau.de � Jacqueline Lorenz

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