Nikolassee & Schlachtensee Journal
April/Mai Nr. 2/2024
für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz
Neue Pläne für alte Raststätte
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Neue Pläne für alte Raststätte Künftig Veranstaltungen in Dreilinden?
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er markante rote Turm, der in Nikolassee über die Avus wacht, hatte bisher keine Erfolgsgeschichte. Möglicherweise ändert sich das mit dem neuen Eigentümer, der Autohaus König GmbH. Zumindest ist das Gebäude im Moment eingerüstet, Restaurierungsarbeiten sind in vollem Gange. Veranstaltungen, ein Restaurant – die Pläne könnten der früheren Raststätte, die als Ensemble mit weiteren Gebäuden auf dem Areal und der Bä renplastik auf dem Mittelstreifen unter Denkmalschutz steht, wieder neues Leben einhauchen.
Wechselhafte Geschichte Es war Anfang der 1970erJahre, als der Architekt und Leitende Baudirektor Rainer G. Rümmler den Auftrag bekam, eine Raststätte in Dreilinden zu entwerfen, ein Ort, an dem die Autofahrer lange Schlange stehen mussten, bis sie von den
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Impressum
Nikolassee & Schlachtensee Journal 13 Jahrgang Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Nikolassee & Schlachtensee Journal erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Juni/Juli Nr. 3/2024 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 02.05.2024 Erscheinung: 01.06.2024 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Nikolassee & Schlachtensee Journals
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Die Restaurierungsmaßnahmen haben im Februar begonnen.
Grenzern der DDR abgefertigt einheitlichem Grau gehaltenen sichtbaren Rot und der baulichen wurden. Sie sollte einen farbli- DDR-Abfertigungsgebäuden set- Gestaltung auch. Doch hier hört chen Kontrapunkt zu den eher in zen. Das gelang mit dem weithin die Erfolgsgeschichte schon auf.
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Nikolassee & Schlachtensee Journal Vor über 50 Jahren, im Jahr 1973 konnte die Raststätte eröffnet werden. Ein wirtschaftlicher Erfolg war sie allerdings von Anfang an nicht, denn durch das Transitabkommen, das 1972 in Kraft trat, konnten die Reisenden die Grenze schneller passieren, sodass sie die Raststätte in Dreilinden kaum noch nutzten. Ohnehin war eine Raststätte an dieser Stelle kaum gefragt. Diejenigen, die aus Berlin kamen, waren in der Regel zuhause gestartet, die, die nach Berlin kamen, hatten ihr Ziel vor Augen. Wozu dann noch eine Pause direkt an der Autobahn machen?
nahmen. 1978 wurde ein Imbiss für sie eingerichtet. Nach der Wende und dem Wegfall jeglicher Grenzkontrollen war auch damit kein Geld mehr zu verdienen. Später zog das Zollamt ein, das 2002 auszog. Die Folge war Leerstand – dieser sollte 2009 beendet werden, als der Chef der Currywurst-Gastronomie „Wurstmaxe“ das Gebäude für 45.000 Euro von der Stadt Berlin kaufte. Sein Plan, aus dem Gebäude ein Hotel mit Disco und American Diner zu machen, scheiterte. Die frühere Raststätte wurde 2012 versteigert. Ein Minusgeschäft war es eher nicht für den Verkäufer, denn nun wechselte das Anwesen für 535.000 Euro Imbiss für Fernfahrer den Besitzer, diesmal ein VermieSo waren es meistens Fernfahrer, ter von Geräten, die auf dem Bau die das Angebot in Anspruch benötigt werden.
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Scheiternde Pläne Dieser wollte auf dem großen Parkplatz vor dem Turm Bagger, Kräne, Rammgeräte und Bohranlagen ausstellen und von dort aus zu den Kunden transportieren lassen. Hierfür bekam er jedoch keine Genehmigung. Auch andere Ideen – eine Ausstellung chinesischer Natursteine, ein Vergnügungspark, Bootshandel und Verkauf von Oldtimern – scheiterten. Schließlich verlor der Eigentümer die Freude an dem Objekt und das Gelände stand erneut zum Verkauf. Im Oktober 2023 fand er mit dem eingangs erwähnten Autohaus einen Käufer – wie sich die Zukunft der ehemaligen Raststätte nun gestaltet, wird von vielen Berlinerinnen und Berlinern gespannt beobachtet.� ◾
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100 Jahre Naturschutzgebiet Pfaueninsel 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
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Zweitältestes Naturschutzgebiet Berlins
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in Besuch auf der Pfaueninsel birgt immer einen besonderen Zauber. Egal zu welcher Jahreszeit – ob die ersten Blüten im Frühjahr auf15 gehen, der Wind über der Havel 13 8 für eine Abkühlung im Sommer 7 sorgt, Herbstnebel eine beson6 12 dere Stimmung verbreitet oder Schnee die Wege und Wiesen 5 10 bedeckt. Vor allem die blau21 9 en und weißen Pfauen, die 22 4 23 der Insel ihren Namen ga- 3 2 1 ben, sind immer wieder eine Attraktion für große und kleine Besucher – und wer sich mit der interessanten Geschichte der Einst Menagerie Insel beschäftigt hat, entdeckt viele Besonderheiten. Zum Glück für alle Besucherinnen und Besucher der Pfaueninsel, die die Schönheit des Eilands Villenbebauung weiter bewundern können. Von verhindert den vielen Tieren, die einst in der Dass die Pfaueninsel ein Besu- Menagerie – dem Vorläufer des cherparadies – und kein Wohnort Berliner Zoologischen Gartens – für die Reichen und Schönen – ist untergebracht waren, sind nur unter anderem Wolfgang Stichel noch die Pfauen und einige an(1898 – 1968) zu verdanken. Der dere Vogelarten geblieben. Die Zoologe und Entomologe war Wasserbüffel kehren alljährlich maßgeblich daran beteiligt, dass im Sommer zurück, um auf den die Pfaueninsel am 1. Februar Wiesen rund um den Büffelteich 1924 zum zweiten Naturschutz- zu grasen und ihren Beitrag zum gebiet Berlins erklärt wurde. Plä- Schutz der Pflanzen zu leisten. ne, die Insel analog zu Schwa- Auch Schafe werden zur naturnenwerder mit Villen zu bebauen, nahen, schonenden Wiesenpflewaren damit hinfällig. ge eingesetzt.
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Heimat seltener Pflanzen Die geschwungenen Wege der Insel führen durch Wald und öffnen immer wieder weite Blicke über Wiesenlandschaften. Highlights sind auch die Gebäude –
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Seit dem 1. Februar 1924 steht die Pfaueninsel unter Naturschutz.
unter anderem die Meierei, die Orangerie und natürlich der Star von allen – das Schloss, das sich zurzeit leider hinter Planen befindet. Die wahren Besonderheiten sind eher versteckt. Seltene, gefährdete Pflanzen wie Deutscher Ginster, Behaarter Ginster und Duft-Skabiosen fanden hier erste Ende vergangenen Jahres eine neue Heimat.
Baum mit Tür Der große Baumbestand der Pfaueninsel mit seinen zum Teil sehr alten Exemplaren ist immer eine nähere Betrachtung wert. Die hohle Stamm einer Traubeneiche, die mit einer Tür verschlossen ist, regt die Fantasie an – führt sie in eine fremde Welt? Neben einheimischen Bäumen wie Eichen, Linden, Eiben
und Buchen finden sich auch Exoten wie Gingko und Weiße Maulbeere. In der historischen Parkanlage mit den naturnahen Waldbeständen kann man wunderbar spazieren und die Seele baumeln lassen. Die Pfaueninsel, die seit 1990 auch zum UNESCOWelterbe zählt, ist ein besonderes Berliner Kleinod.� ◾
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100. Geburtstag von Günter Pfitzmann Beliebter Schauspieler mit Charme und Schnauze
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in Berliner Urgestein und nicht nur in seinem Wohnort Schlachtensee bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund: Der Schauspieler Günter Pfitzmann war in Fernsehserien und Kinofilmen, aber auch auf der Theaterbühne zu Hause. Der Start ins Leben war nicht leicht – er kam am 8. April 1924 zur Welt – am Anfang der „Goldenen Zwanziger“. Für den kleinen Günter und seinen jüngeren Bruder Karl-Heinz dauerte die Familienidylle nicht lange, denn die Eltern ließen sich scheiden. Günter blieb bei seinem Vater, sein Bruder lebte bei der Mutter.
von dort aus kam er zum Reichsarbeitsdienst. Dann musste auch der junge Günter Pfitzmann in den Krieg ziehen und erlebte das Grauen an der Ostfront. Eine schwere Beinverletzung machte seinen Traum, einmal als Sportlehrer zu unterrichten, zunichte.
Theater, Spielfilm und Fernsehen Günter-Pfitzmann-Platz in Schlachtensee.
Im Kriegsjahr 1942 legte er das damals übliche Notabitur ab. Anschließend setzte man ihn bei der Kinderlandverschickung ein,
Nach Kriegsende schlug er den Weg als Schauspieler ein. Ausgebildet wurde er in Charlottenburg, an der Schauspielschule „Der Kreis“ unter Leitung von Fritz Kirchhoff. Der junge Schau KRANKENGYMNASTIK ATEMTHERAPIE ILCHMANN
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Nikolassee & Schlachtensee Journal spieler bekam schon während seiner Ausbildung erste Rollen und debütierte im Theater des Neuen Palais in Potsdam, wo das Landestheater Brandenburg kurz nach Kriegsende seine Spielstätte hatte. In Berlin trat er erstmals in der Komödie am Ku’damm vor das Publikum. Eine lange Karriere folgte – Günter Pfitzmann war Mitbegründer des Kabaretts „Die Stachelschweine“ und spielte in weit über 50 Spielfilmen und Serien mit. Mit seiner freundlichschnoddrigen Art und dem unüberhörbaren Berliner Dialekt spielte er sich in die Herzen des Publikums. Am bekanntesten waren seine Rollen als „Der Havelkaiser“, die des Dr. Peter Brockmann in „Praxis Bülowbogen“ und Otto Krüger, den er in der Serie „Drei Damen vom Grill“ verkörperte.
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In diesem Haus drehte
GÜNTER PFITZMANN 8. 4. 1924 — 30. 5. 2003 Schauspieler und Kabarettist
die TV-Serie »Praxis Bülowbogen«. Auf der Bühne und im Film begeisterte er das Publikum durch seinen Berliner Humor, seine Schlagfertigkeit und seine Bodenständigkeit. Er gehörte zu den populärsten Schauspielern der Bundesrepublik.
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Gedenktafel an der Zietenstraße 22 in Schöneberg.
mann-Platz und 2018 wurde in der Schöneberger ZiethenstraGünter Pfitzmann starb im Jahr ße – dort befand sich die „Praxis 2003 mit 79 Jahren an den Fol- Bülowbogen“ – eine Gedenktafel gen eines Herzinfarkts. In Berlin für Pfitzmann enthüllt. Sein Grab wird an mehreren Orten an ihn auf dem Waldfriedhof Zehlenerinnert: In Schlachtensee gibt dorf ist seit 2020 ein Ehrengrab ◾ es seit 2017 den Günter-Pfitz- des Landes Berlin.�
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Die Frauen der Familie Liebermann
Neue Ausstellung in der Villa am Wannsee
boten der Wannsee und das Sommerhaus auch für Martha, Käthe und Maria einen willkommenen Rückzugsort ins Private. Mit neuen Recherchen wirft die Ausstellung Licht in den Kern einer deutsch-jüdischen Familie. Neuentdeckungen erzählen insbesondere vom Neuanfang der Familie von Käthe Riezler, geb. Liebermann, 1938 im Exil in New York.
„Meine Damen“ – Martha, Käthe und Maria Max Liebermann, Der Künstler skizzierend im Kreise seiner Familie, 1925, Öl auf Leinwand. � Stiftung Stadtmuseum Berlin
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ie Liebermann-Villa am Wannsee rückt in ihrer aktuellen Sonderausstellung drei Frauen der Familie in den Fokus – und mit ihnen ein zentrales Kapitel der bewegten und bewegenden Familiengeschichte der Liebermanns. „Meine Damen“ so nannte Max Liebermann sie liebevoll. Sei Prinz-Friedrich-Leopold-Strasse 14 14129 Berlin-Nikolassee Telefon: 030 / 21 36 260 Telefax: 030 / 21 47 76 54 Email: mail@muggelberg.de
ne Gattin Martha (1857–1943), die gemeinsame Tochter Käthe (1885–1952) und die Enkelin Maria (1917–1995) prägten die Familie maßgeblich. Der Zusammenhalt war stark – und musste es auch sein, denn das Leben neben einem ehrgeizigen Künstler war zwar oft glanzvoll, aber nicht immer einfach. So
Martha Liebermann geb. Marckwald war mit Max Liebermann schon seit ihrer Jugend bekannt, die Familien Marckwald und Liebermann waren sich eng verbunden. Nach der Heirat stand Martha ihrem Ehemann über fünfzig Jahre zur Seite. Sie war eine sehr eigenständige Persönlichkeit, die sich durchaus zu behaupten wusste. In der Ausstellung wird diese bemerkenswerte Frau durch Porträts, Zitate und his • Familienrecht
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Liebermann-Villa am Wannsee, Colomierstraße 3.
torische Fotografien gewürdigt. Ein besonderes Augenmerk wirft die Schau auf die Tochter Käthe Riezler geb. Liebermann und die Enkelin Maria White geb. Riezler. Neue Forschungserkenntnisse zeichnen ein deutlicheres Bild der beiden Frauen und ihrer Biografien. Käthe war vielseitig gebildet und interessiert, sie spielte Tennis, nahm Zeichenunterricht und wusste auch die Vergnügungen des Lebens zu schätzen. Beleuchtet werden unter anderem ihre jungen Jahre in Berlin um 1900, die Freundschaft mit ihrer Cousine Grete Ring, die Begegnung mit ihrem Ehemann Kurt Riezler und die Zeit nach dem Umzug ihrer Familie nach Frankfurt 1928.
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Maria Riezler, die gemeinsame Tochter von Käthe und Kurt, kam 1917 zur Welt. Die Riezlers besuchten Martha und Max häufig in der Villa am Wannsee. Max Liebermann machte dieses Miteinander zu einem Thema seiner Kunst und öffnete damit seltene Einblicke ins Private. Einige dieser Porträts sind in den Kriegsjahren verloren gegangen und gelten bis heute als verschollen. Vielleicht kann die Ausstellung auch zu deren Wiederauffindung beitragen.
Die Familie Riezler im Exil Die Etablierung des NS-Regimes Anfang 1933 und der Tod Max
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Liebermanns im Februar 1935 brachten dramatische Wendungen in das Leben der Familie. In der Ausstellung werden die tragischen letzten Jahre von Martha Liebermann in Berlin nachgezeichnet – von der Verfolgung und Enteignung bis hin zu ihrem Selbstmord 1943. Käthe, Kurt und die 21-jährige Maria konnten hingegen 1938 nach Amerika fliehen. Anhand neuer Forschungserkenntnisse folgt man ihrer Reise mit dem Ozeandampfer Aquitania über Southampton und ihren ersten Jahren im New York der 1940er-Jahre. Insbesondere Maria Riezler, die in den Gemälden Liebermanns so oft als Kleinkind zu sehen ist, wird aus einem neuen Blickwinkel betrachtet: Als nunmehr erwachsene Frau baut sie sich in Amerika ein neues Leben auf. Dabei sind auch die spannenden Verbindungen zwischen der Familie Riezler und der legendären New School for Social Research in Manhattan zu entdecken. Die Ausstellung ist bis zum 22. April in der Liebermann-Villa am Wannsee, Colomierstraße 3, 14109 Berlin, zu sehen. Informationen unter www.liebermannvilla.de ◾
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„Schlau werden im Südwesten“ Die Bildungslandschaft in Steglitz-Zehlendorf
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as „deutsche Oxford“ entwickelte sich ab 1912 im Südwesten Berlins! In Dahlem hat Lise Meitner mit Otto Hahn die Kernspaltung erforscht, Ernst Ruska das Elektronenmikroskop erfunden, Rudi Dutschke den Weg durch die Instanzen angetreten. Der Botanische Garten in Lichterfelde genießt ebenso Weltruf wie Schlau werden im das von Karl Schmidt-Rottluff Berliner Südwesten begründete Brücke-Museum am Rand des Grunewalds. Max Liebermanns Gemälde erleuchten seine Villa am Wannsee, das zigartigen Bildungslandschaft in Museumsdorf Düppel macht das Steglitz-Zehlendorf widmet sich Mittelalter lebendig. Dieser ein- der Regionalinkubator BerlinBildungstouristische Angebote im Bezirk Steglitz-Zehlendorf
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Südwest in einer Broschüre, die ab sofort allen Interessierten frei zur Verfügung steht.
Mit der Broschüre auf Entdeckertour Unter dem Titel „Schlau werden im Südwesten“ wird zur Entdeckungsreise eingeladen. Allerlei Schätze aus Forschung, Wissenschaft, Kunst und Kultur wollen gehoben werden. Porträtiert werden nicht nur Leuchttürme von Weltruf wie die Freie Universität, die Max-Gesellschaft oder das Schloss Glienicke. Die Broschüre führt durch die so anre Physiotherapie Nikolassee Christina Jericke
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Projektleiter Prof. Dr. Schaal und Michael Pawlik, Leiter Wirtschaftsförderung SteglitzZehlendorf, präsentieren die neue Broschüre. Foto: Wirtschaftsförderung SZ | RIK Berlin Südwest
gende wie abwechslungsreiche Kunstlandschaft: vom Haus am Waldsee über das Alliierten-Museum und die Kunsthalle Dahlem bis zum Deutschen Energie-Museum, das in einem stillgelegten Kraftwerk am Teltowkanal residiert. Auch die dunklen Sei ten der Geschichte werden in Steglitz-Zehlendorf beleuchtet: im ehemaligen Pfarrhaus der Landgemeinde Dahlem, wo Martin Niemöller für die Bekennende Kirche predigte und dafür ins KZ verschleppt wurde. Oder im Haus der Wannseekonferenz, wo
die Nazis in allen grausamen Details den Holocaust organisierten. Die Broschüre „Schlau werden im Berliner Südwesten“ ist ab sofort über den Regionalinkubator Berlin-Südwest (RIK) www.rik-berlin. de oder direkt unter www.t.ly/ U5MHf erhältlich. ◾
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Vergessene Friedhöfe und Kirchen
Buch erinnert an wenig beachteten Teil der Stadtgeschichte
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hristian Simon, Autor und Doktor der Geografie, widmet sich in seinem neuen Handbuch fast vergessenen Friedhöfen und Kirchen mit ihren Hilfseinrichtungen und staatlichen Institutionen im gesamten Berliner Stadtgebiet und präsentiert damit dem an Stadtgeschichte Interessierten ein anschauliches Nachschlagewerk mit überraschenden Aspekten. 160 Begräbnisplätze, Friedhöfe und Kirchhöfe sowie über 110 Kirchen und Kapellen der Stadt behandelt der geschichtskundige Autor darin, der seit 25 Jahren mit seinen Arbeiten Historie anschaulich macht und hier gut verständlich darstellt. 14 historische Karten und 25 Kartenskizzen sowie148 historische Abbildungen und zeitgenössische Fotos sind dem Buchtext angefügt, die einen wenig beachteten Teil der facettenreichen Stadtgeschichte vor Augen führen und Lust darauf machen, auf deren fast verschwundenen Spuren zu wandeln. Als ehemaliger Stadtführer weiß Simon, worauf es bei einem hilfreichen Nachschlagewerk ankommt und erleichtert über genaue Adressenangaben die Orientierung beim Suchen. – Denn viele der im Buch aufgezeigten Friedhöfe und Kirchen sind längst verschwunden, von Straßen und Gebäuden überbaut. In doppelter Weise bereitet das Nachschlagewerk dem
„Vergessene Friedhöfe und Kirchen in Berlin“, 288 Seiten mit 189 Abbildungen, Preis: 15 €, Christian Simon, Verlag Berlin, Tel 030 - 774 81 88.
Neugierigen Freude: Beim vorbereitenden Lesen ebenso wie beim anschließenden Erkunden dieser erinnerungswürdigen Friedhöfe und Kirchen vergangener Tage, von denen allein 35 in den heutigen Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf,
Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg Geschichte schrieben. Ausgewählt vom Autor wurden vor allem christliche, kommunale, aber auch jüdische Begräbnisstätten sowie eine muslimische. Vorzeitliche Gräber und
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nur teilweise geschlossene Friedhöfe wurden in das Buch nicht aufgenommen, dafür aber bei Redaktionsschluss 2023 geräumte noch vorhandene, sich in Auflösung befindende oder kurz vor der Schließung stehende Friedhöfe.
Kirch(hof)-Schicksale Wer weiß eigentlich, dass im 19. Jahrhundert in sogenannten abschließbaren Kirchparks Nachbarschaftstreffpunkte auf dem Gottesacker nichts Ungewöhnliches waren? – Mit Spielecken für die Jüngsten und mit eigenem Tisch, Bänkchen und Kommode, die angekettet am Baum in freundlicher Nachbarschaft mit den ruhenden Toten auf ihre Besitzer warteten. Im Schatten der efeuüberwucherten Grabstätte der Muhme wurde da manch Abendessen und Fläschchen Bier froh genossen – und dabei der Toten gedacht.
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es auf dem Messegelände am Funkturm einen Friedhof gab? – 1945 auf Befehl der Sowjetischen Besatzungsmacht zur Beerdigung der vielen bekannten und unbekannten Kriegstoten südwestlich des Sommergartens eingerichtet, war der Friedhof bis 1950 voll belegt – und störte die vorgesehene Wiedernutzung des Messegeländes. 4.066 Verstorbene wurden 1952 daher auf die neue, 1975 mit Krematorium ausgestattete Friedhofsanlage in Ruhleben umgebettet.
...Wilmersdorf Und dass die heutige Auenkirche an der Wilhelmsaue Wilmersdorf bereits der dritte Kirchbau an dieser Stelle ist, weiß auch kaum jemand: Wurde die erste Kirche 1765 durch einen Brand zerstört, ersetzte man das 1766 neu errichtete Gotteshaus bereits 125 Jahre später durch den Bau der heutigen Auenkirche. Schon damals äußerte man sich kritisch zum „unreinen“ und schlecht erhaltenen sowie kaum noch Raum für neue Gräber bietenden dortigen Kirchhof. 1898 wurde er geschlossen und dafür ein neuer Friedhof auf dem heutigen Habermannplatz angelegt.
...Steglitz Und auch in Steglitz gibt es Erinnerungsorte der Kirch(hof )kultur: Die 1966 errichteten Mehrfamilienhäuser in der heutigen Lörracher Straße 5-6A lassen kaum erahnen, dass hier das 1890 durch Karl Fürst zu Loewenstein gegründete und zuerst vom Dominikanerinnen-Stift als „Reconvalescentenheim“ für ältere Menschen betriebene katholische St. Annastift mit angeschlossener Kapelle stand. Im August 1943 wurde das seit 1930 inzwischen als Säuglings- und Kinderheim genutzte Stift vollständig zerstört, wobei die Priorin, zwölf Schwestern, neun Kinder und zwei Hausangestellte ums Leben kamen.
...Zehlendorf Vom lärmenden Teltower Damm 270 aus führt ein kleines Tor den Ruhe- und Erinnerungsuchenden auf ein Friedhofs-Kleinod aus dem Jahr
Nikolassee & Schlachtensee Journal 1831: Die heute so verwunschen daliegende Grünanlage mit vereinzelten Grabsteinen und Friedhofcharakter war als Ergänzungs-Friedhof zum ebenfalls kirchlosen, 1819 auf der Dorfaue des kleinen Sackgassendorfes Schönow angelegten Kirchhofs errichtet und 1905 erweitert worden. Seit 1968 ist der Friedhof am Teltower Damm geschlossen. Hier liegen unter alten Grabsteinen im Kindbett gebliebene Mütter und der aus der Ferne nach Schönow heimgekehrte Sohn, überwuchert Efeu die Kriegsgräberstätte von 89 Kriegstoten aus letzten Kriegstagen des 2. Weltkriegs. Namentlich genannt von Michel Bendig bis Max Wolff auf schlichter Grabplatte, kamen sie alle in den Tagen um den 24. April 1945 um, als die sowjetische Armee in Zehlendorf den Teltowkanal überquerte und die dort vom Volkssturm besetzten Stellungen überrannte. Nun liegen in Schönower Erde 14-Jährige neben Greisen, junge Mädchen neben Großmüttern – alle mehr als nur einen Erinnerungsbesuch wert.
...Tempelhof Westlich vom Sportplatz der Schule Sankt Hildegard in Marienfelde an der Malteserstraße 171A stehen die Klostergebäude des 1903-1905 von Katholischer Kongregation gegründeten Klosters „Vom Guten Hirten“. Wo einst der Nonnenorden das gefängnisähnlich von roter Backsteinmauer umgebene Mädchen-Erziehungsheim mit Bäckerei, Wäscherei und Gärten leitete, wurde nach der 1967 erfolgten Schließung der Einrichtung ein Seniorenheim und ab 1971 die St. Hildegard-Schule für behinderte Kinder untergebracht. Die Klosterkirche dient heute der neu gegründeten Pfarrei „Vom Guten Hirten“. Die westlich des Schulsportplatzes gelegene eingezäunte Grünfläche ist der ehemalige Klosterfriedhof. Zeitpunkte der Entstehung und der Einebnung dieses Begräbnisplatzes sind unklar, jedoch sollen 1996 dort noch 12 gleichförmige Grabkreuze mit Christogramm gestanden haben, und es gab 2019 noch einen Gedenkstein mit der Aufschrift „Ich bin der gute Hirt! Ich gebe mein Leben für meine Schafe!“
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...und Schöneberg Im heutigen Regenbogen-Kiez von Schöneberg stand an der Motzstraße 4 (früher 6) von 1903-1943 die Amerikanische Kirche. US-Amerikanische Gottesdienste für Studenten, Geschäftsleute und Gesandtschaftspersonal fanden seit 1859 meist in Privatwohnungen statt. Nachdem die ökumenischen und überkonfessionellen Gottesdienste immer wieder auf unterschiedliche Kirchen ausweichen mussten, lief seit etwa 1892 eine Spendenaktion für den Bau einer eigenen Kirche. Es gründete sich die „Amerikanische Vereinshaus GmbH“ zum Kauf eines Kirchengrundstücks. 1898 konnte schließlich das Grundstück an der Motzstraße vom Nationalökonomen Prof. Dr. Richard von Kaufmann erworben werden, und pünktlich am Thanksgiving Day am 26. November 1903 wurde die 400.000 Mark teure, von Otto March entworfene Kirche mit 400 Plätzen, Orgel neben dem Altar und weithin sichtbarem viereckigen Turm feierlich eingeweiht. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche 1941 geschlossen,
1943 von Bomben zerstört und der Turm am 24. März 1958 gesprengt. Nach einem langwährenden Provisorium in der Dorfkirche Zehlendorf konnte die „Amerikan Church Berlin“ 2002 die Lutherkirche am Dennewitzplatz in Schöneberg anmieten und die ökumenische, internationale Gemeinde die Kirche 2007 schließlich für ihre englischsprachigen Gottesdienste kaufen. Heute beherbergt sie Mitglieder aus 17 christlichen Konfessionen und mehr als 30 Ländern.
Schriften zur Industriekultur Tempelhof-Schöneberg“, der sich u. a. mit dem Gaswerk Schöneberg, der Optischen Anstalt C.P.Goerz, der Malzfabrik, dem Teltowkanal mit Teltower Hafen, den Ufa-Filmstudios und den Askania-Werken beschäftigen wird.
Der Autor Christian Simon studierte an der FU Berlin Geografie, Politologie und Grundschulpädagogik. Er promovierte 2000 an der TU Berlin mit einem Berlin-Thema und hat seit 1997 zahlreiche Publikationen zu Teilthemen der Berliner Geschichte vorgelegt. Seit 22 Jahren betreibt er einen Klein-Verlag für Bücher oder Hefte zur Berliner Historie. Über 25 Jahre arbeitete der Autor, der im Ortsteil Südende in Steglitz lebt, als Stadtführer. Derzeit schreibt Simon für das Berliner Zentrum Industriekultur (bzi) an Band 4 der „Berliner
Foto: privat
Übrigens: Der Autor lädt am 8. November um 17.30 Uhr in die URANIA zum Vortrag mit Präsentation über sein Buch „Vergessene Friedhöfe und Kirchen in Berlin“. Unter gleichem Titel steht seine Lesung mit Präsentation in der Stadtbibliothek Marienfelde am 28. November um 18.30 Uhr. Jacqueline Lorenz
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ie aktuelle Schachgemeinschaft Bund e. V. ist ein Verein von Schach interessierten mit 49 Jahren Tradition und erfolgreichen Mitspielerinnen und Mitspielern sowie Betriebssport-Teams. Was 1978 als Schachabteilung der Betriebssportgemeinschaft BUND begann und im Jahr 2000 in die SG Bund mündete, wird seit 2013/2016 als eingetragener Verein fortgeführt, der auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurückblickt. Aktuell setzt der Verein herausragende Einzel- und Teamplayer ein, bringt aber auch Jung und
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Reinschnuppern erwünscht Alle, die mal reinschnuppern wollen, sind montags ab 17.45 Uhr herzlich willkommen im Hertha-Müller-Haus, Argentinische Allee 89 (EG), 14163 Berlin (rollstuhlrecht). Wer bei Wettbewerben antritt, zahlt 24 Euro Jahresbeitrag. Die Mitgliedschaft ist unentgeltlich
für Schüler, Studierende, Empfänger von Bürgergeld und Rentner mit geringem Einkommen. Mehr Informationen findet man bei Herrn Safai-Nia Tel.: 03061 29 63 13, mobil 0163-163 95 60, E-Mail: SKBund-Safai-Nia@web.de sowie unter www.sgbund.de� ◾ � JaLo
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Gottfried-Benn-Bibliothek am Nentershäuser Platz 1 in Zehlendorf.
Gottfried-Benn-Bibliothek wieder eröffnet
Modernisierung und Erweiterung des Angebots
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ie Gottfried-Benn-Bibliothek ist nach Abschluss der ersten Modernisierungsphase wieder eröffnet. Die Bibliothek bietet nun eine moderne, vollautomatische Sortier- und Rückgabeanlage, die es den Besuchern ermöglicht, Medien kontaktlos auszuleihen und zurückzugeben. Das Angebotsspektrum der Bibliothek wurde erweitert und umfasst nun auch eine Spieleecke und eine Leseecke im Erdgeschoss.
Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski betonte bei ihrem Besuch die Bedeutung der Maßnahmen für den Bezirk. „Mit dem Abschluss der ersten Bauphase haben wir einen wichtigen Schritt getan, um die Bibliothek für alle Besucherinnen und Besucher zugänglich zu machen“, sagte sie. Die zweite Bauphase wird Elektro- und Sanitäranlagen erneuern und die Barrierefreiheit durch den Einbau eines Fahrstuhls verbessern.
Die Bibliothek bietet auch regelmäßig Workshops und Veranstaltungen verschiedener Art an. Das Angebot richtet sich an alle Altersgruppen und Interessensbereiche. Besucherinnen und Besucher können die Bibliothek ab sofort wieder uneingeschränkt nutzen. Weitere Informationen zu den Bibliotheken in SteglitzZehlendorf finden Sie unter: www.berlin.de/stadtbibliotheksteglitz-zehlendorf/� ◾
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