Nikolassee & Schlachtensee Journal - Dezember/Januar 2024

Journal für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

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Nikolassee & Schlachtensee Journal

Dezember/Januar Nr. 6/2024

für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

Ein Rathaus für Nikolassee Repräsentatives Gebäude für den Villenvorort

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Ein Rathaus für Nikolassee

Repräsentatives Gebäude für den Villenvorort

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bwohl das Essen im Heinroth’schen Lokal, das zentral gegenüber dem Bahnhof lag, stets gut war, hielt die Gemeindevertretung der jungen Landgemeinde Nikolassee es auf Dauer für ungeeignet als Tagungsort. Eine dauerhafte Lösung musste gefunden werden. Die Verpflichtung der Heimstätten-AktienGesellschaft (HAG), im Rahmen der Planung der Villenkolonie auch ein Gemeindehaus zu

Am Mittelrisalit des Rathauses.

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Impressum

Nikolassee & Schlachtensee Journal 13 Jahrgang Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Nikolassee & Schlachtensee Journal erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Dezember/Januar Nr. 6/2024 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 02.01.2025 Erscheinung: 01.02.2025 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Nikolassee & Schlachtensee Journals

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Nikolassee & Schlachtensee Journal devertretern, die beschlossen, das Rathaus nach eigenen Entwürfen zu bauen. Die HAG zahlte 75.000  Mark und wurde im Gegenzug von ihren Verpflichtungen zum Bau des Rathauses und weiterer Gemeindegebäude befreit.

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Rathaus Nikolassee um 1912.

bauen, kam den Gemeindevertretern daher sehr gelegen. In der vierten Gemeindevertretersitzung am 21. Juni 1910 stand die Diskussion über den Neubau eines Rathauses ganz oben auf der Tagesordnung. Erste Entwür Die neu gewählte Rathausbaukommission, bestehend aus Direktor Haag, Professor Schaar, Direktor Schulzenberg, fe für ein Gemeindehaus gab es Dr.  Koeppel und dem Geheibereits seit 1908. Am 3. August men Oberbaurat Blum, alle 1910 präsentierte Kommerzi- wohnhaft in Nikolassee, ermitenrat Krottnaurer als Vertreter telte zunächst den Bedarf an der HAG neue Entwürfe für ein Dienst- und Wohnräumen für Rathaus. Diese fanden jedoch das neue Rathaus. Zudem sollte keinen Anklang bei den Gemein- sich eine Feuerwache direkt an

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meindevertretung unsicher war, wie sich die Gemeindefinanzen entwickeln würden, verschoben sie den Bau um einige Monate. Im Februar 1912 stellte sich heraus, dass die finanzielle Situation der Gemeinde Nikolassee besser war als zunächst angenommen. Der Baubeginn auf dem Bauplatz an der heutigen Alemannenstraße 10/Hohenzollernplatz wurde somit am 21.  Februar 1912 beschlossen.

das Rathaus anschließen. Die Wahl des richtigen Architekten sorgte für viele Diskussionen. Schließlich fiel die Wahl auf Professor Bruno Möhring, dessen Entwurf großen Anklang in der Gemeindevertretung fand. Am 8. Februar 1911 wurde der offi zielle Auftrag erteilt, jedoch mit der Auflage, die veranschlagten Baukosten von 155.000 Mark auf 130.000 Mark zu reduzieren. Dies gelang durch Abstriche bei der Fassaden- und Innenraumgestaltung. Dennoch verzögerte sich der Baubeginn. Da die Ge Physiotherapie Nikolassee Christina Jericke

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Ein Ort als „Jungbronnen“ Der Bau des Rathauses und des Feuerwehrgebäudes schritten schnell voran. So schnell, dass die Nikolasseer ihr neues Rathaus bereits am 30.  Juni 1913 bei einem Tag der offenen Tür

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besichtigen konnten. Zahlreiche Amtsstuben – darunter Standesamt und Meldeamt, der Sitzungssaal, Polizei- und Feuerwehrwache, Arrestzellen und vieles mehr waren im Rathaus vorhanden. Später kam noch eine Filiale der Sparkasse hinzu. Die erste Sitzung des Gemeinderats fand am 15. Oktober 1913 statt. Ein spektakuläres Deckengemälde zierte den Sitzungssaal. Es war das Geschenk eines Nikolasseer Bürgers, Schöpfer war der Maler August Unger, der das Haus Prinz-Friedrich-LeopoldStraße 30 erbauen ließ und dort wohnte. Von ihm stammten auch die Decken- und Wandmalereien im Bremer Rathaus sowie die Innengestaltung der Synagoge an der Fasanenstraße. Sein Gemälde im Rathaus

Nikolassee erklärte er so: „Die innige Verschmelzung von Natur und Kunst – sowie das Förderliche des Zusammenwirkens beider für Kultur und Leben in einer tätigen Gemeinde zu erweisen – das war der Leitgedanke meiner Arbeit. Dies sollten sich gerade die Bür ger eines solchen Gemeinwesens vor Augen halten, die noch des Glückes teilhaftig sind, mit der herrlichen Natur in innigem Kontakt zu stehen! Wie leicht die schönsten Gegenden durch gewissenlose Spekulation vernichtet werden können, weiß wohl

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Nikolassee & Schlachtensee Journal jeder, – bestimmt aber der Bürger Groß-Berlins. Nikolassee soll nach meinem Deckenbilder-Zyklus ein Blumengarten Berlins sein und bleiben. Als einzig schöner Punkt möge unser Ort den Bürgern und Kindern der Reichs-Hauptstadt an frohen Festtagen eine Oase sein, deren Lieblichkeit und idyllische Schönheit so kräftigend wirken soll wie: ‚Ein Jungbronnen‘. Der Bär mit den Putten zeigt also den Zulauf der Berliner zu uns, ‚dem Brunnen’ an. Nie möge uns Nikolassee der schöne Wald zerstört werden! Welcher unserer Bürger hat wohl nicht bei seinen Wanderungen in unserer Natur viele Getiere des Waldes Rehe, Füchse und Hasen beobachten können; wer hätte nicht voll froher Lust dem süßen Gesange unserer Nachtigallen

gelauscht? Oh, dass immer dieser Gottesgarten so erhalten bleiben möge! Zum Hinweis darauf fügte ich die durch Ranken verwobenen Motive – Blumen, Singvögel, Rehe und Füllhörner, aus welch‘ letzteren uns all dieses Glück täglich gespendet wird. […] Darum möge – wie Natur, Tätigkeit und Kunst unserer Gemeinde von Tag zu Tag fördern und harmonisch einen sollen – meine Decke für lange Zeiten einen guten Abschluss unseres Sitzungssaales nach oben bilden.“ (Quelle: Heimatbrief Zehlendorf März 2010)

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das Rathaus überflüssig. Es teilte das Schicksal vieler anderer Rathäuser, die einst zu selbständigen Verwaltungen gehörten und nun in den Ortsteilen der neu geschaffenen Bezirke standen. Deshalb ließ man es 1934 zur Schule umbauen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zog die Pestalozzi-Schule zeitweilig ein. Später lernten die Schülerinnen und Schüler der DreilindenGrundschule in dem Gebäude. Die Feuerwache wurde noch bis zum Jahr 1975 genutzt. Sowohl das Rathaus Nikolassee als auch die Feuerwache stehen heute unter Denkmalschutz. Anfang Das Rathaus heute der 1980er-Jahre zog der PoliVon dem Deckengemälde sind zeiabschnitt 43 in das ehemalige heute nur noch Reste erhalten. Rathaus und das frühere FeuerIm Jahr 1920 – nur sieben Jahre wehrgebäude, der es bis heute ◾ nach der Fertigstellung – wurde nutzt.

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100 Jahre „Der Zauberberg“ Konzerte des Kammerchors Nikolassee

1924

erschien Th o m a s Manns Roman „Der Zauberberg“ – das Buch, das der Autor als das musikalischste seiner Bücher empfand. Es geht um das zutiefst Menschliche in Thomas Manns „Der Zauberberg“, in dem der junge Ingenieur Hans Castorp ein Schweizer Sanatorium nur kurz besuchen will und dann sieben Jahre dort bleibt. Das Buch ist humorvoll, lebensfreundlich und zutiefst human. Bei seinen Konzerten geht der Kammerchor Nikolassee der Frage im Zauberberg „Was ist der Mensch“ musikalisch auf den Grund: in Werken der Alten Musik von Schütz, Scheidt, Calvisius und Bach sowie in Werken aus der Entstehungszeit des Zauberbergs, unter anderem von Claude Debussy und Max Reger. Kombiniert werden die Musikstücke mit Textauszügen aus dem Roman. Das erste Konzert findet am Samstag, 16.  November um 19  Uhr in der Zwölf-ApostelKirche, An der Apostelkirche  1 in Schöneberg statt. Am Samstag, 23. November um 19  Uhr gastiert der Kammerchor Nikolassee in der Erlöserkirche Moabit, Wikingerufer  9, 10555 Berlin. Das letzte Konzert ist am 24. November um 16 Uhr in der Kirche St. Michael in der Königstraße 43, in Wannsee.

Foto: Enrico Eerworner / Kammerchor Nikolassee e. V.

Der Eintritt zu den Konzerten ist Wohltemperiertem Klavier für frei, um Spenden wird gebeten. Chor, Schlagzeug, Klavier und Schreibmaschine im Kunstquartier Bethanien. Vielseitiger Chorleiter Vincent Andreas stuKammerchor dierte in Berlin an der HochschuDer 1992 gegründete Kammer- le der Künste Komposition sowie chor Nikolassee hat sich durch Schulmusik und Germanistik. Als seine enorme Vielseitigkeit ins- Auftragswerk schrieb er Filmmubesondere im Bereich zeitge- siken in Zusammenarbeit mit nössischer Musik, einen Namen dem DEFA Filmmusikorchester gemacht. Er trat unter anderem Babelsberg sowie Kompositioin der Philharmonie Berlin, im nen für Konzertreihen der UnKammermusiksaal der Philhar- erhörten Musik und des Berliner monie, im Konzertsaal der Uni- Sängerbundes in der Berliner versität der Künste und in der Philharmonie. Er leitet den KamPassionskirche auf. merchor Nikolassee seit dessen 2016 brachte der Kammerchor Gründung Darüber hinaus ist er Nikolassee die Chor-Oper „Ham- Autor von Prosatexten, Hörspiellet“ von Vincent Andreas im TAK und Filmdrehbüchern sowie KinTheater im Aufbau Haus zur der- und Jugendbüchern. Uraufführung. 2019 feierte der Weitere Informationen unter Chor einen großen Erfolg mit www.kammerchor-nikolassee. der Bearbeitung von J. S. Bachs de� ◾

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Geschenke, Genuss und festliche Stimmung Weihnachtsmärkte in Zehlendorf auch der Losverkauf einem guten Zweck. In diesem Jahr gehen die Einnahmen an das Projekt Agape World Mission in Uganda. Adventsmarkt auf dem Wilhelmplatz in Wannsee, 1. Dezember, 14 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Schlittschuhlaufen in Zehlendorf Mitte Kunsthandwerklicher Weihnachtsmarkt am Mexikoplatz – jedes Jahr ein Besuchermagnet.

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eihnachts- und Adventsmärkte, von klein bis groß: In Zehlendorf warten die unterschiedlichsten Veranstaltungen auf große und kleine Besucher. Manche finden täglich, manche an jedem Adventswochenende und andere nur einmal statt. Aber alle lassen Vorfreude auf das Fest aufkommen.

Kunst am Mexikoplatz Der Kunsthandwerkliche Weihnachtsmarkt am Mexikoplatz bietet auch in diesem Jahr ausgewählte Unikate und Kleinserien aus Künstlerhand an ca. 90 Ständen. Er findet jeden Adventssonntag auf dem Mexikoplatz statt. 1., 8., 15. und 22. Dezember, 11 bis 18 Uhr am S-Bahnhof Mexikoplatz. Der Eintritt ist frei.

Gemütlich in Wannsee Ein schon traditioneller Treffpunkt ist der alljährliche Adventsmarkt der Evangelischen Kirchengemeinde auf dem Wilhelmplatz in Wannsee. Die nach Plänen Friedrich August Stüler erbaute Kirche am Stölpchensee bietet eine zauberhafte Kulisse für den liebevoll gestalteten Adventsmarkt mit seinen zahlreichen Ständen. Hier wird Selbstgemachtes und Kleingewerbliches aus der Region angeboten. Auch für Essen und Getränke – von herzhafter Bratwurst bis süßen Crêpes, Glühwein und Kinderpunsch ist gesorgt. Eine Besonderheit des Adventsmarktes sind die Spendensammlungen. An den Ständen der Kirchengemeinde dient schon die Bratwurst, aber

Auf der Dorfaue lädt der 13. Zehlendorfer Weihnachtsmarkt ein. Im gemütlichen Ambiente werden viele weihnachtliche Köstlichkeiten angeboten. Für die Kleinen gibt es das Kinderland mit Bastelhütte und Backstube sowie Fahrten mit der kleinen Eisenbahn. Außerdem kommt der Weihnachtsmann vorbei und liest Geschichten vor. An den Wochenenden gibt es ab 16 Uhr ein weihnachtliches Bühnenprogramm. Das Highlight ist auch in diesem Jahr die 20 x 18 m große Schlittschuhbahn. Geöffnet ist vom 25. November bis zum 30. Dezember 2024. Der Eintritt ist frei!

Kreativ werden im Weihnachtshaus Am 3.  Advent verwandelt sich die Villa Donnersmarck wieder in „Das Weihnachtshaus“. Besucherinnen und Besucher können sich an den Feuerkörben wä

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men, der Duft von Punsch, Waffeln und gebrannten Mandeln liegt in der Luft, am offenen Feuer rösten Kinder ihr Stockbrot. Im festlich geschmückten Haus warten tolle Geschenkideen wie Kunsthandwerk, Schmuck und liebevoll hergestellte Kleinode. Vieles in den Auslagen stammt aus Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung oder anderen sozialen Organisationen. Man kann aber auch selbst kreativ werden: Die eigene Weihnachtsdekoration basteln oder das Lebkuchenhaus mit viel Zuckerguss und Leckereien gemeinsam verzieren. Dazu gibt es ein besinnliches Kulturprogramm. 15.  Dezember, 15 bis 18  Uhr: Weihnachtshaus in der Villa Donnersmarck, Schädestraße 9 – 13, 14165 Berlin. Der Eintritt ist frei.

Historisches in Dahlem An allen Adventswochenenden kann schon ab Freitagnachmittag auf dem historischen Gutshof festliche Stimmung genossen werden. In dem weihnachtlich geschmückten einstigen Rittergut gibt es kunsthandwerkliche

In der malerischen Kulisse vor dem romantischen Grunewaldsee fühlt man sich fast wie in einem Märchen. Diese hat der „Märchenhafte Weihnachtsmarkt“ auch reichlich zu bieten. Zusätzlich zu Märchenerzählerinnen und dem kleinen musikalischen Geschenkideen, weihnachtli- Bühnenprogramm sind Frau ches Basteln für Kinder, Traktor- Holle, Hänsel und Gretel, und Rundfahrten und vieles mehr. Weihnachtliche Köstlichkeiten, exklusiv für die Domäne Dahlem produzierter Bio-Glühwein und Kinderpunsch lassen sich ganz romantisch am prasselnden Feuer genießen und die ortsansässige Gastronomie serviert jahreszeittypische Speisen. andere zwischen den Besuchern 29.  November – 1.  Dezember, zu entdecken. Handwerker und 6. – 8., 13. – 15. und 20 – 22. De- Künstler sind mit weihnachtlizember. Geöffnet ist freitags chen Geschenkideen vertreten von 14 bis 20 Uhr, samstags und und auch das leibliche Wohl sonntags von 11 bis 20 Uhr. Ein- kommt nicht zu kurz. tritt 3,50 Euro, ermäßigt 2 Euro. 7./8.  Dezember, 11 bis 19  Uhr, Kinder bis 12 Jahre frei. Domä- Eintritt 3,50  Euro, ermäßigt ne Dahlem, Königin-Luise-Stra- 2 Euro, inklusive Schlossbesichße 49, 14195 Berlin. tigung. Kinder unter sechs Jahren frei. Beim Einlass werden Jagdschloss Grunewald Taschenkontrollen durchgeführt. Das Mitführen von KofEs weihnachtet auch im grünen fern, Sporttaschen und großen Walde: In der historischen Kulis- Rucksäcken ist nicht gestattet. se des Jagdschloss Grunewald Jagdschloss Grunewald, Hüttenscheint die Zeit stillzustehen. weg 100, 14193 Berlin. ◾

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Tannengrund von Andreas Springer.

„Eine Welt für sich“

115 Jahre Laubenkolonie Dreilinden

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m Jahr 1909 verkauften die Brüder Dietloff und Georg von Hake 128 Hektar Land, das zur Villenkolonie entwickelt werden sollte, an die „Kolonie Dreilinden GmbH“. Die Grundstücke wurden vom Büro Hans Flade parzelliert und an die ersten Siedler aus Berlin verkauft, die dann in Eigenregie ihre Lauben bauten. Die erste Laube entstand 1920 am Stahnsdorfer Damm, gefolgt von vielen weiteren. Eingeschlossen zwischen Stammbahn, später S-Bahn und noch später Reichsbahn, lebten die Siedler ihren Traum vom eigenen Haus im Grünen, nach dem Motto „klein, aber mein“. Etwa 20 Jahre später jedoch begannen die Kriegsvorbereitungen mit dem Bau von Autobahn, Brücken, Bunkern und Baracken für „Fremdarbeiter“. Später folgten Schützengräben für den

Volkssturm am Teltowkanal. Die Rüstungsindustrie war durch die Dreilinden Maschinenbau GmbH in Kleinmachnow vertreten. Nach Kriegsende besetzte die Rote Armee den Ort. Dreilinden wurde Grenzgebiet, nach dem 17. Juni 1953 Sperrgebiet, und nach dem Mauerbau gab es weitere Verschärfungen. Die Wohnsituation blieb nahezu unverändert bis zur Maueröffnung 1989. Die Grenzanlagen und Wachtürme landeten auf der Müllkippe am Stolper Weg und die alten Lauben verfielen oder wurden abgerissen.

Ort fotografiert und mit Unterstützung der Einwohner wichtige alte Dokumente zur Ortsentwicklung gesammelt.

Rehwinkel von Andreas Springer.

Die Ausstellung „Eine Welt für sich“ feiert das 115-jährige Bestehen der Laubenkolonie Dreilinden und ist bis zum 2. Januar 2025 im Rathaus Kleinmachnow, Ausstellung Adolf-Grimme-Ring 10, 14532 Kleinmachnow, zu sehen. Der im Rathaus Eintritt ist kostenlos. Kleinmachnow Öffnungszeiten: Mo., Di., Do., Der Fotograf und ehemalige Fr. von 9 bis 18  Uhr und am Einwohner Dreilindens, Andre- 1. Sonnabend im Monat von 10 as Springer, hat über 35 Jahre im bis 13 Uhr.� ◾

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Bühne frei für „DurchgeDrehtesDrama“

20 Jahre Theatergruppe am Haus der Jugend

Jugendtheatergruppe am Haus der Jugend Zehlendorf.�

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m Haus der Jugend Zehlendorf kommt die Kultur als Bildungsschwerpunkt nicht zu kurz. Regelmäßig stehen hier Musik, Tanz und Theater auf dem Programm und geben den Jugendlichen Freiraum, eigene Ideen umzusetzen. So auch der Jugendtheatergruppe für 16- bis 27-Jährige, die mit ihrem offenen Ensemble „DurchgeDrehtesDrama“ (DDD) gerade 20 Jahre geworden ist und einmal jährlich in Eigeninszenierung anspruchsvolle Stücke wie „Hexenjagd“, „Nachtasyl“ oder „Biedermann und die Brandstifter“ auf die

Zehlendorfer Haus-der-JugendBühne bringt. In der geschichtsträchtigen Villa aus dem Jahr 1910, in deren Pförtnerhaus 1968 sogar ein Doppelmord geschehen sein soll und es im noch vorhandenen Bunker auch ohne Fledermäuse gruselig ist, haben die jungen Theaterfreunde ihre Bühne gefunden, auf der von Kafkas Verwandlung bis Shakespeares Sommernachtstraum fast alles möglich ist. Dabei wird das Haus der Jugend unterstützend tätig, ohne Einfluss auf die eigentliche Theaterarbeit zu nehmen. Über

Foto: Haus der Jugend Zehlendorf

die gute Vernetzung des Hauses kommen auch Workshops für die jungen Künstler zustande, wie beispielsweise ein von der Ernst-Busch-Schule begleiteter Bewegungsworkshop. Sinnvolle Jugendarbeit – die ist es, die das Team unter der Leitung von Alexander Skoczowsky im Haus der Jugend Zehlendorf Plattform und Bühne zugleich bietet. Aktuell ist gerade die neue DDDProduktion gestartet, während der bis zur Aufführung im Juni ´25 das Ensemble ein Stück von der Stückauswahl bis hin zur Bühnenreife und Aufführung

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Nikolassee & Schlachtensee Journal vor breitem Publikum gemeinsam entwickelt. Zum diesjährigen Regieteam gehört neben Jona Arava und Lena Hoffmann der 23-jährige Antonin Butt, der bereits Bühnenerfahrung mitbringt. Junge Leute, die Interesse an Schauspielerei haben, können noch bis Ende November dazukommen; wer eher im Backstage-Bereich seine Berufung sieht, sogar noch später.

Ziel des DDD-Theaterprojektes, das jährlich gemeinsam eine Inszenierung entwickelt. Dabei übernimmt ein Mitglied die Rol le des Regisseurs, wobei auch die beteiligten Schauspieler, Tänzer, Musiker, Techniker, Masken- und Kostümbildner stets Mitspracherecht haben. Sei es bei der Wahl des Stückes, bei Regieanweisungen oder beim Einbringen eigeSelbstbestimmt arbeiten zu ner Ideen. Doch dabei entstehen können und seine eigenen auch Produktions-Kosten. Die Ideen von Kunst und Theater werden überwiegend aus Einzu verwirklichen, ist wichtiges nahmen vorhergehender Insze Theater mit Jugendlichen von Jugendlichen für Jugendliche

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nierungen, aus Spenden und Zuwendungen des Fördervereins Haus der Jugend Zehlendorf e. V., vom Bezirksamt und aus öffentlichen Fördermitteln bestritten. Junge Leute zwischen 16 und 27, die künstlerisch aktiv werden möchten, sind willkommen, egal ob schauspielerische oder aus dem Umfeld des Theaters kommende Vorbildung vorhanden ist oder nicht. Sich Ausprobieren ist erwünscht, und so kann man sich an allen Gewerken beteiligen und ungezwungen herausfinden, was das Richtige für einen ist – ganz nach seinen jeweiligen Stärken, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Inzwischen gibt es auch DDD-Mitglieder, die seit vielen Jahren dabei sind. Die regelmäßigen Proben fin KOSMETIKSTUDIO AM NIKOLASSEE

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den immer Mittwoch von 18 bis 22 Uhr und am Sonntag von 15 bis 19 Uhr im Haus der Jugend Zehlendorf statt. Wer feststellt, dass das gewählte Gewerk doch nicht das Richtige für ihn ist, kann in den ersten Monaten der Inszenierung wechseln oder auch abspringen. – Selbstverständlich aber ist Zuverlässigkeit und Anwesenheit, sobald die Rollen fest besetzt sind. – Übrigens kann man auch später während der Produktion noch dazukommen. Im Theater gibt es immer eine Aufgabe. Und als besonderes „Geschenk“ zum 20. Geburtstag hat das DDD aktuell eine kleine Schwester bekommen, mit der zukünftig gemeinsame, selbst organisierte Aktionen angedacht sind: Die TurbulenteTheaterTruppe (TTT)

richtet sich an die Altersgruppe der 13- bis 19-Jährigen und trifft sich am Sonntag von 13 bis 16 Uhr im Haus der Jugend Zehlendorf. Auch hier gilt: Mitstreiter willkommen!

Theatermachen, ganz sein Ding In der aktuellen DDD-Theaterproduktion ist Antonin Butt im Regiefach aktiv. „Mit dieser Arbeit will ich mich nach meinem Einsatz als Schauspieler im vorigen Stück neu finden“, erklärt er. Es ist sein zweites Jahr beim DDD. Gerade haben erste Kennlerntreffen der TheaterBeteiligten am neuen Stück im Haus der Jugend stattgefunden, die „Die Verwandlung“ von Kafka gemeinsam auf die Bühne

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bringen wollen. – Es gibt noch Kapazitäten zum Mitmachen. Im Juni 2025 wird das fertige Stück dann vor rund 80 Zuschauern, die im Theatersaal des Haus der Jugend Zehlendorf Platz finden, aufgeführt. Antonin kommt aus Friedenau. Durch und durch Theater-affin, widmete er sich bereits während seiner Schulzeit am Steglitzer Paulsen-Gymnasium der Theaterarbeit und spielte nach dem Abitur unter dem Schauspieler und Theaterpädagogen Stefan Kleinert am Yas – Junges Schlosspark Theater in „Nathan der Weise“ und am TheaterTotal in Bochum. Außerdem nimmt er freien Schauspielunterricht. „Meine Familie hat mich immer in meinem Interesse fürs Theater unterstützt, das mir maßgeblich

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Nikolassee & Schlachtensee Journal bei meiner Selbstfindung geholfen hat“, erklärt Antonin. Und so will er auch jetzt als Latein- und Geschichte-Studierender nicht auf die Bühnenbretter verzichten, weder darauf noch dahinter. Zum DDD fand er über den Besuch der Freiluft-Aufführung des „Sommernachtstraum“ im letzten Jahr, das im malerischen Garten der Villa direkt am Waldsee stattfand. In diesem Jahr spielte er das erste Mal mit dem Jugendtheater in „Abram im Salz“ von Nelly Sachs in der Rolle der Mutter und in der des Wächters. Was ihn an diesem Jugendtheater begeistert? „Im Gegensatz zum staatlichen Theater ist hier alles etwas lockerer. Und man klebt nicht so am Stück“, erklärt er. So könne man auch mehr eigene Ideen einbauen, wie bei Antonin Butt, heute im DDD-Jugendtheater und morgen?

wirkenden besetzt zu sehen. Bis zu der „fertigen“ Aufführung im nächsten Jahr gibt es also für Schauspieler und BackstageMitglieder noch etliches zu tun. Man darf schon heute gespannt auf das Ergebnis sein. Wer beim DDD mitmachen oder sich dort erst entdecken und ausprobieren will, kann noch bis Ende November an den Probetagen Mittwoch und Sonntag im Haus der Jugend Zehlendorf vorbeischauen. Weitere Informationen unter Telefon 030-80 90 99 13 oder hausderjugend@steglitz-zehlendorf. de und www.durchgedrehtesdrama.de� ◾ � Jacqueline Lorenz

spielsweise zusätzliche Musik oder Gesang und Tanz, wenn die Darstellenden vom Musical kommen und dort ihren Schwerpunkt haben. „Im Mittelpunkt stehen dabei aber immer der Spaß und die Freude“, betont der aufstrebende Jungkünst- Haus der Jugend Zehlendorf ler, dem wichtig ist, die Stücke Argentinische Allee 28 nach jeweiliger Stärke der Mit- 14163 Berlin

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Foto: Helgard Gammert, 1990er-Jahre

Das Bali: Geschichte eines Kinos

Sonderausstellung im Heimatmuseum Zehlendorf

„B

ali“ – der Name klingt exotisch, nach Strand, Sand, warmer Sonne und türkisblauem Meer. Aber das täuscht, denn der Name des Kinos an der Gartenstraße in Zehlendorf Mitte setzt sich ganz schlicht aus „Bahnhof Lichtspiele“ zusammen. Von den vielen Kinos, die es einst in Zehlendorf gab, sind nur das Bali und das Capitol in Dahlem übrig geblieben. Die große Zeit der Kinos endete mit dem Siegeszug des Fernsehers – das Bali gibt es jedoch bis heute. 1946 eröffnete es im Wintergarten des damaligen Burghotels. Ausschlaggebend bei der Gründung war der Projektor, den russische Soldaten bei ihrem Abzug zurückgelassen hatten. Es war die Gelegenheit, ein neues Kino zu

Alte Kinokarten mit Preisen.

eröffnen. Der erste gezeigte Film Helgard Gammert leitete 45 Jahre lang das Fotos: Matthias Aettner / HVZ war ein amerikanischer Spielfilm Bali.� mit dem Titel „Sieben Tulpen“. 1973, als der Schauspieler und Filmemacher Manfred Salzgeber das Bali übernahm. Er entwickelZeit als politisches te es zum politischen Kino. Doch Kino das Zehlendorfer Publikum Bis in die 1970er-Jahre unter- nahm diesen Wechsel nicht schied sich das Programm des gut an – die politisch eher links Bali nicht von denen anderer orientierten Berlinerinnen und Kinos. Das änderte sich im Jahr Berliner wohnten überwiegend

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in Kreuzberg und Neukölln, wo sich ebenfalls politische Kinos befanden. Sie fuhren nicht bis nach Zehlendorf, um sich einen Film anzusehen. Das Bali war bald verschuldet und Manfred Salzgeber bot es Helgard Gammert an, die es am 1. Januar 1979 unter ihrer Regie neu eröffnete.

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Vielfältiges Programm

Fotos: Matthias Aettner / HVZ

der engagierten Betreiberin überstand das Bali schwere ZeiAuch für sie war der Anfang nicht ten, auch während Corona. In leicht. Den Durchbruch brachte jüngster Zeit übergab Helgard das Kinderprogramm, das es Gammert die Geschicke des Bali unter Manfred Salzgeber nicht an Andreas Neun – die Gazette gegeben hatte. Mit dem zuver- berichtete –, der dafür sorgt, lässigen Angebot für die Kleinen, dass das Zehlendorfer Traditibei denen Klassiker, aber auch onskino bestehen bleibt. neue Filme gezeigt wurden, fanden auch die Erwachsenen den Ausstellung Weg zurück ins Kino, das vorher mit Sonderden Ruf hatte, sehr „linkslastig“ veranstaltungen zu sein. Mit seinem vielfältigen und abwechslungsreichen Pro- Im Rahmen der Ausstellung im gramm, aber auch dank seines Heimatmuseum gibt es mehretreuen Stammpublikums und re Sonderveranstaltungen, die

erste am 27.  November: „Vom Mut, ein Kino zu kaufen“ – Helgard Gammert erzählt vom Bali. 22. Januar: „Dem Alltag auf der Spur, Verfälschungen – Was der Film uns vorenthält“. Am 19. Februar heißt es „Lieblingsfilme – und was aus ihnen geworden ist“ und am 12. März „Hat das Kino eine Zukunft?“. Die Teilnahme an den Sonderveranstaltungen kostet pro Person 5 Euro inklusive kleinem Imbiss. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Voranmeldung unter Tel. 030-802 24 41 oder info@ heimatmuseum-zehlendorf.de erforderlich. Die neue Sonderausstellung des Heimatmuseums, die gemeinsam mit Helgard Gammert gestaltet wurde, trägt den Titel „Das Bali: Geschichte eines Kinos“ und ist bis zum 30.  März 2025 zu sehen. Das Heimatmuseum ist sonntags und mittwochs von 11 bis 15 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www. heimatmuseum-zehlendorf.de◾

Enfants de Paradis – ein Film aus den Anfangszeiten des Bali.

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