Wannsee Journal - August/September 2015

Journal für Wannsee und Umgebung

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Wannsee a r t x e Ein Service des Gazette Verbrauchermagazins

AUGUST / SEPTEMBER Nr. 4/2015

Journal für Wannsee und Umgebung

◾ Enklave und Kleinod Wechselhafte Geschichte von Klein-Glienicke

◾ Sommerferien Vielfältige Angebote in Steglitz-Zehlendorfer Freizeiteinrichtungen

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Enklave und Kleinod Wechselhafte Geschichte von Klein-Glienicke

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ine Idylle zwischen Wasser Schweizer Häuser und Wald. Klein-Glienicke und Feriengäste zwischen Potsdam und Wannsee ist heute ein gefrag- Das 1375 erstmals im Landbuch ter Wohnort, aber auch ein be- Kaiser Karls erwähnte Dorf liebtes Ausflugsziel. Klein-Glienicke Alpakas weiden newurde 1682 vom ben einer Kapelle, Großen Kurfürsein verwunschener ten erworben. Der Friedhof lädt zu Name leitet sich Entdeckungstouvon „Glin“ – einer ren ein und ein alten Bezeichnung für Lehm ab. Und märchenhaftes da der Ort nur weJagdschloss bildet nige Einwohner eine wunderbare hatte, war der ZuKulisse vor der Glienicker Lake. satz „Klein“ nur fol Impressum Wannsee extra

5. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 844 933-0 Redaktion Karl-Heinz Christ extra@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Wannsee extra erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe Oktober/November Nr. 5/2015 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 01.09.2015 Erscheinung: 01.10.2015 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themen­wünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.

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Das Jagdschloss musste mehrere bauliche Veränderungen über sich ergehen lassen.

gerichtig. Viele Menschen wohnten hier nie und die Entvölkerung durch den Dreißigjährigen Krieg war auch an Klein-Glienicke nicht spurlos vorübergegangen. Der Große Kurfürst ließ das vorhan dene Gutshaus zu einem barocken Jagdschloss umbauen. Nach mehreren Besitzwechseln – unter anderem hatte Friedrich I. dafür gesorgt, dass das Schloss im Barockstil erstrahlte – nahm

Besuch aus Südamerika – Alpakas grasen in Klein-Glienicke.

Prinz Carl von Preußen an dem herrschaftliche Gebäude erneut Veränderungen vor. Er sorgte auch dafür, dass im Dorf zehn Häuser im Schweizer Stil errichtet wurden. Von ihnen sind vier bis heute erhalten geblieben. In den 1930er-Jahren war der Ort belebt und bei Feriengästen beliebt. Einige Berliner leisteten sich hier eine Ferienwohnung. So schrieb Hilde Ribbe in ihren Erinnerungen im Jahrbuch Zehlendorf von 1998: „In den dreißiger Jahren fuhren die Schulkinder in den Sommerferien allenfalls zu ihren Großeltern. Große Reisen waren nicht üblich und teuer. Wir Geschwister aus Wilmersdorf wurden manchmal beneidet, dass wir in allen Schulferien nach Klein-Glienicke ‚verreisen‘ konnten.“

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Sondersicherheitszone und Bespitzelungen Nach dem Mauerbau war das von Wasser und Wald umgebene Klein-Glienicke eine Besonderheit – es ragte als Teil der DDR in den Westteil Berlins hinein. Spöttische Zungen bezeichneten den Ort als „Blinddarm der DDR“. Der Weg über eine schmale Brücke, die Klein-Glienicke mit Babelsberg verband, war der einzige Zugang. Das Dorf galt nun als Sondersicherzeitszone und Sperrgebiet – nur mit einem Passierschein erreichbar. Ein großer Teil der historischen Bausubstanz fiel nun den Grenzsicherungsanlagen zum Opfer. Strenge Sicherheitsbestimmungen und alltägliche Bespitzelungen machten den Einwohnern

Prinz Carl von Preußen ließ die „Schweizerhäuser“ errichten.

das Leben schwer. Auch Fluchten, wie die eines Handwerkers und eines Orgelbauers, die die Arbeit in der Kapelle des Ortes zum „Rübermachen“ nutzten, waren häufig. Die Grenzanlagen waren

hier sehr verwinkelt und kaum zu überblicken. Die Bewohner mussten ihre Leitern anschließen, bei Zuwiderhandlungen waren Strafzahlungen fällig. Der Ort und sein historischer Friedhof verfielen

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Idylle im Volkspark Klein-Glienicke, der zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

zusehends. Aus dem um 1873 eröffneten Gartenlokal Bürgershof, das Anfang des 20. Jahrhunderts zu den Größten Europas zählte, wurde eine Stehbierhalle. Mittlerweile ist es wieder als Restaurant mit Biergarten eröffnet und erfreut sich durch seine Lage am Wasser großer Beliebtheit.

Kapelle und Konzerte Bis heute ist Klein-Glienicke ein beschaulicher Ort – im Jahr 2014 wurden hier 573 Einwohner gezählt. Anders sieht es an den Wochenenden aus – viele Berliner und Potsdamer nutzen den Ausflug zum Weltkulturerbe

Schloss Glienicke und Glienicker Park auch zu einem Abstecher nach Klein-Glienicke, so dass es hier dann ziemlich lebhaft zugeht. Eine Sehenswürdigkeit ist die Kapelle des Ortes, die 1881 erstmals geweiht wurde. Sie diente den Einwohnern als Winterkirche, denn bisher hatten sie

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den langen, wenn auch schönen Fußweg bis zur Kirche St. Peter und Paul in Nikolskoe auf sich nehmen müssen, der im Winter einfach zu beschwerlich war. Das Kleinod bekam 1935 eine Schuke-Orgel und eine neue Bemalung des Innenraums. Während der Mauerzeiten und nach der bereits vorher erwähnten Flucht des Orgelbauers und des Handwerkers durfte das Gotteshaus nicht mehr instandgesetzt werden. In der Folge verfiel es. Erst nach dem Mauerfall konnte die

Die Glocke im hölzernen Glockenturm am Friedhof in Klein-Glienicke wurde 2014 erneuert.

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8 Wannsee extra Kapelle wieder instand gesetzt werden. Dank zahlreicher Spender und einer neu gestifteten Orgel feierte die Gemeinde am 31. Oktober 1999 die Wiedereinweihung. Ein Besuch lohnt sich, das Jahresprogramm steht unter www.klein-glienicker-kapelle. de/jahresprogramm. Eine kulturelle Einrichtung ist der Kammermusiksaal Havelschlösschen an der Waldmüllerstraße 3. Hier finden über das Jahr verteilt Konzerte von Klassik bis Schlager statt. Das Programm finden Sie unter www.gamben.de.

Ein verwunschener kleiner Friedhof Der Friedhof von Klein-Glienicke befand sich während der Mauerzeiten in einem Dornröschen Hedwig von Rittberg fand auf dem Friedhof von Klein-Glienicke ihre letzte Ruhestätte.

schlaf. Er wurde bereits vor über 200 Jahren angelegt. Heute ist er dank der Pflege von ABMKräften und ehrenamtlichen Mitarbeitern wieder in einem guten Zustand. Auf dem Friedhof befindet sich beispielsweise das Grab von Wilhelm von Türk, der in dem Jagdschloss Glienicke ein Waisenhaus betrieb und auch Hedwig von Rittberg, Krankenschwester und Gründerin des Hilfsschwestern-Vereins fand hier ihre letzte Ruhestätte. Die Glocke auf dem Friedhof wurde einst in die Kapelle gebracht, als deren Glocken zu Kriegszwecken eingeschmolzen wurden. Seit Juni 2014 ist wieder eine Glocke vor Ort, großzügige Spender finanzierten die in Lauchhammer gegossene Glocke. � ◾

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Sommerferienprogramm 2015 Vielfältige Angebote in den Steglitz-Zehlendorfer Freizeiteinrichtungen

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ährend der Sommerferien bieten die Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen in SteglitzZehlendorf ein vielfältiges Sommerferienprogramm an, so dass für jeden etwas dabei ist. Hier ein paar Highlights: Für die Aktiven bietet die Jugendfreizeiteinrichtung Düppel drei 13-tägige Zirkus-Workshops an (Kosten pro Workshop: 100  Euro). Gemeinsam mit 40  Kindern und Jugendlichen aus der Region Donbas (Ost­ ukraine) wird täglich 6 Stunden geprobt. Den Abschluss bildet jeweils eine Show, zu der alle Freunde und Familien herzlich eingeladen sind. Anmeldung für die Zirkusworkshops: ☎ (030) 90299-8324/-8325/-4595 Für Entdecker bietet das Sonnenhaus vom 17. bis 21. August die Wilde-Wasser-Woche an. Wo kommt das Wasser her, wo will es hin, und was kann man damit alles machen?

Im Haus der Jugend können Kinder und Jugendliche vom 17. – 18. August in einem Workshop erfahren, wie man besser und effektiver lernen kann.

Lernen will gelernt sein. Zur Vorbereitung auf das neue Schuljahr und den Übergang in die weiterführende Schule lernt man in dem Kurs verschiedene Lernstrategien, effektives Nutzen verschiedener Lernmethoden, Motivationstipps und Tricks für Hausaufgaben. Der

Workshop findet in der vorletzten Ferienwoche vom 17. bis 21.  August jeweils von 10 bis 13 Uhr im Haus der Jugend in Zehlendorf statt. Genauere Informationen und noch viel mehr Angebote finden Interessierte unter www.­ schulferiensz.de � ◾ Königstraße 6 · 14109 Berlin Telefon: 030/803 56 88 berlin10@tui-reisebuero.de

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Die Radfahrer der Wannseerunde auf ihrer neuen Bank.�

Foto: Ingeborg Wolschon

Stammbaumbank durch Radfahrerengagement Ingeborg Wolschon initiierte Sitzgelegenheit (nicht nur) für Radfahrer an der Havel

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chon seit über 20  Jahren fährt Ingeborg Wolschon gemeinsam mit ihren Radlerfreunden jeden Mittwoch vom Frühjahr bis zum Herbst die „Wannseerunde“ durch den Grunewald, entlang des Griebnitzsees bis zur Glienicker Brücke und von dort auf dem Radweg Richtung Pfaueninsel weiter bis zum Flensburger Löwen. Stets wird die Tour jedoch an der Havelbadestelle zwischen dem Flensburger Löwen und der Pfaueninsel für eine kleine Pause unterbrochen. Meist saßen die Radfahrer dann auf einem alten Baumstamm, haben

den Blick auf die Havel und die gegenüberliegende Pfaueninsel schweifen lassen und dabei die untergehende Sonne beobachtet. Weil die Teilnehmer der Gruppe inzwischen alle etwas älter geworden sind und eine gewisse Bequemlichkeit zu schätzen gelernt haben, hatte Ingeborg Wolschon die Idee, die bisherige Sitzgelegenheit etwas rückenfreundlicher gestalten zu lassen. Gleichzeitig wollte sie aber auch, dass die zukünftig auf der neuen Bank einmal sitzenden Nutzer mit einem kleinen Hinweis an diese schöne Tradition erinnert wer den. Sie fand Mithilfe und Unterstützung bei den Mitgliedern der Radfahrrunde, aber auch bei dem zuständigen Revierförster, Herrn Maximini, der ihr die Erlaubnis für das Aufstellen einer neuen Bank gab und zugleich auch das entsprechende Rohmaterial hierfür zur Verfügung stellte. Ihr besonderer Dank gilt Lothar Lindner, der die Bank baute. Auf einer „Baumtafel“ nebenan sind die Namen der Mitglieder der Radfahrerfreunde verewigt. Natürlich wurde die neue „Stammbaumbank“ zünftig eingeweiht – im Zuge einer Radtour auf der Wannseerunde! � ◾

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Der versteckt liegende Buschgrabensee ist Heimat vieler Tiere.

Auf der Spur des Buschgrabens

Wanderung zwischen Zehlendorf und Kleinmachnow

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in Reiher erhebt sich lautlos und schwebt davon – über den See, zwischen den Bäumen hindurch, bis er nicht mehr zu sehen ist. Am

Buschgrabensee in Kleinmachnow hat sich ein verstecktes Tierparadies entwickelt. Er bietet Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Beson Gepflegt und mit Ruhebänken ist der Weg für jedes Alter geeignet.

ders Vögel fühlen sich in dem Feuchtgebiet wohl, so wurden schon über 70 Arten beobachtet. Darunter Nachtigall, Gartengrasmücke, Buch- und Grünfink, Rotkehlchen, Zaunkönig und Meisen. Aber auch gefiederte Wasserbewohner wie Stock- und Reiherenten, Teichhuhn, Teichrohrsänger, Zwergtaucher und Rohrammer sind hier zu Hause. Auch Spechte sowie Jäger wie Habicht, Falke und Mäusebussard geben sich hier ein Stelldichein. Da der See während der Mauerzeiten im Grenzgebiet lag, konnte sich die Natur ungestört entwickeln. Der Buschgraben beginnt am See und endet am Königsweg. Heute führen der

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Ein Schild am Zehlendorfer Damm weist den Weg zum Buschgrabensee.

Buschgraben, der See und kleine Nebengewässer in trockenen Zeiten wenig bis überhaupt kein Wasser, nach Regenzeiten sind sie gut gefüllt. Der ca. 7,5 Kilometer lange Wanderweg entlang des Buschgrabens ist oft ruhig und lädt zur Erholung in der Natur ein.

Vom Königsweg nach Kleinmachnow Kurz nach der S-Bahnbrücke über den Königsweg, in Richtung Hohentwielsteig, beginnt der Weg neben dem Buschgraben. Zunächst passiert der Wanderer einen Pferdestall. Nach kurzer Zeit kommt das Buschgrabenbecken in Sicht. Das kleine Regenauffangbecken kann in Zeiten mit wenig

Regen fast trocken sein und erinnert dann eher an eine Pfütze. Führt es viel Wasser, ist es ein idyllischer kleiner Teich, in dem sich Enten wohlfühlen. Nach der Überquerung des Hegauer Wegs geht es weiter in Richtung Berlepschstraße. Hier folgt man die Idsteiner und überquert die Berlepschstraße. Nach kurzer Zeit geht von der

Idsteiner Straße ein kleiner Pfad rechts ab und folgt dem Buschgraben. Nach Überquerung der Ludwigsfelder und Neuruppiner Straße verlässt man Berliner Gebiet und betritt Brandenburg. An Pferdeweiden vorbei geht es zum Buschgrabensee, der genau genommen auch ein Regenauffangbecken ist. Er endet kurz vor dem Zehlendorfer Damm, die wiederum vom Wanderer überquert wird. Der Pfad führt am Pferdepfuhl vorbei und den Erlenweg entlang. Hier ist wiederum ein Feuchtgebiet, das in einem Regenauffangbecken mündet. Am Kleinmachnower Augustinum hält man sich links.. Hier geht es auf dem Buschgrabenrundweg zurück zum Zehlendorfer Damm, wo man am Buschgrabensee wieder auf den

In Trockenzeiten ist vom Wassergraben nichts mehr zu sehen.

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16 Wannsee extra alten Pfad trifft. Der Buschgraben ist auf dem überwiegenden Teil des Weges mangels Wasser als trockene Rinne erkennbar. Trotzdem ist es ein wunderbarer ruhiger, idyllischer Wanderweg, der sich lohnt.

Kurzer Ausflug in die Geschichte Die Buschgrabenniederung ist das Überbleibsel einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne. Diese reichte vom Grunewald bis zum Bäketal. In der Umgebung des Buschgrabens verlief auch das längst verlandete Bächlein Siepe. Die Gegend um den Erlenweg war sumpfig, hier befand sich ein ebenfalls verlandeter Rinnensee. Der Buschgrabensee entstand durch Torfstich.

Der Buschgraben ist Namenspate einer Grundschule in Zehlendorf.

Der Torf wurde als Heizmaterial benötigt. Der letzte Abbau wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg vorgenommen. Bereits vor 150 Jahren wurde die Gegend künstlich entwässert. Durch den Bau des Teltowkanals Anfang des 20.  Jahrhunderts wurde der Grundwasserspiegel abgesenkt und die Umgebung des Buschgrabens und seines

Sees trocknete fast aus. Er wurde dann 1927 von der Stadt Berlin als Vorfluter erworben, sollte also seine Umgebung vor Überschwemmungen bei starkem Regen schützen. 1961 ließ die Stadt ihn zum letzten Mal ausbaggern. Durch Eintrag von Verschmutzungen nach Regenfällen ist er heute nur ca. einen Meter tief. � ◾

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Respekt und Rücksichtnahme

Erste Bilanz der Neuregelung zum Hundeauslauf an Schlachtensee und Krumme Lanke

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eit mehr als zwei Monaten ist die neue Regelung zur Mitnahme von Hunden an den Schlachtensee und die Krumme Lanke in Kraft. Vertreterinnen und Vertreter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, der Berliner Forsten, des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf (Ordnungsamt, Umwelt- und Naturschutzamt sowie Straßenund Grünflächenamt) sowie der Berliner Wasserbetriebe und der Polizei haben ein erstes Resümee zu der Maßnahme gezogen. Annahme der neuen Regelung: Es ist sehr erfreulich, dass der

obere Seeweg intensiv genutzt wird und die Regelung grundsätzlich Beachtung findet. Nur sehr wenige Menschen führen ihren Hund trotz der Kennzeichnung am See entlang oft aus Unkenntnis, vereinzelt auch als Provokation. Bürgerreaktionen und Bürgerprotest: Die Reaktionen von Bürgerinnen und Bürgern sind überwiegend positiv (2/3 zustimmend, 1/3 ablehnend) und zum Teil sehr berührend. Menschen bedanken sich für die eingetretene Ruhe in der Natur. Viele Bürgerinnen und Bürger schreiben den

beteiligten Institutionen, sie seien glücklich, sich nun nicht mehr um ungebetene Hundebesuche auf Decken und um ungewollte Duschen nach Hundebädern bei ihren Besuchen am See sorgen zu müssen. Der Aufenthalt an den Seen mit Kindern sei sicherer geworden. Vandalismus und Zerstörung der Hinweisschilder und der „Hundeampeln“: Viel Sorge bereitet den beteiligten Stellen die häufige Zerstörung der Schilder auf den Zugangswegen zu den Seen. Die Hinweisschilder werden regelmäßig erneuert. Die

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Der rote Hund signalisiert: Hier sind Hunde verboten.

dafür aufzuwendenden Mittel könnten besser anderweitig genutzt werden. Bei der Zerstörung der Schilder und der „Hundeampeln“ handelt es sich um Sachbeschädigung und Diebstahl, die ab sofort bei der Polizei angezeigt und geahndet werden. Nummerierte Poller sorgen für mehr Sicherheit: Die HinweisPoller werden zusätzlich mit einer Nummer versehen. Dadurch wird mehr Sicherheit für alle Erholung suchenden Menschen rund um die beiden Seen geschaffen. Die nummerierten Poller ermöglichen auch eine bessere Orientierung bei Notfällen. Sie erleichtern es Polizei und Rettungsdiensten, in Not geratenen Bürgerinnen und Bürgern am Schlachtensee und an der Krummen Lanke schneller zu Hilfe zu kommen. Neue Bänke: An der WaldUferseite des Schlachtensees, das sich in der Verwaltung der Berliner Forsten befindet, wurden neue Bänke aufgestellt. Am oberen Uferweg musste eine Bank allerdings wieder abgebaut werden, da sie mutwillig zerstört wurde und Hunde vor der Bank ein tiefes Loch gegraben haben. Missverständnisse: Auf dem Weg am See unter der Marinesiedlung gibt es offenbar durch die übermalten Poller öfter Miss verständnisse. Hundebesitzer und -besitzerinnen, die mit ihren Hunden auf dem für die Mitnahme von Hunden ausgewiesenen Weg entlanglaufen, werden gelegentlich von Passanten gerügt und aufgefordert, dort nicht zu laufen. Das ist nicht richtig: Die Hundeampeln an dieser Stelle sind gelb; das heißt, dass dort die Mitnahme von Hunden an der Leine erlaubt ist. Probleme bleiben – Lärm und Müll: Der zurückgelassene Abfall bleibt ein Problem. Die 55 Einhundert-Liter-Mülleimer auf der Seite der S-Bahn sowie die beiden riesigen unterirdischen Müllschlucker an der S-Bahn

Gelber Hund: Angeleinte Hunde sind erlaubt.

Schlachtensee und an der Krummen Lanke sind erste Maßnahmen der zuständigen Ämter. Eine weitere Toilettenanlage ist an der Krummen Lanke und am Ende des Schlachtensees geplant. Mit Blick auf die gelegentlich lauten Partys am See, oft mit Alkohol und liegengelassenem Müll, werden die beteiligten Institutionen weiter nach Lösungen suchen. Das Bewusstsein darüber, dass die Verantwortung für mitgebrachte Verpackungen nicht nach dem Ausleeren derselben endet, ist offenbar noch nicht überall verbreitet. Es muss gelingen, die Menschen von den Spielregeln des gemeinsamen Zusammenlebens zu

überzeugen. Neben der direkten Ansprache, den bereitgestellten Mülleimern und Toilettenanlagen müssen notfalls finanzielle Strafen erhoben werden damit nicht diejenigen am Ende gewinnen, die sich dauerhaft auf Kosten aller anderen amüsieren wollen. Die beteiligten Institutionen appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger, sich bitte in friedlicher Art und Weise über die unterschiedliche Zufriedenheit oder auch Unzufriedenheit mit der derzeitigen Situation an Schlachtensee und Krumme Lanke auszutauschen. Zerstörung und Vandalismus als Mittel der Auseinandersetzung werden nicht anerkannt und in Zukunft zur Anzeige gebracht. Die Entwicklungen an Schlachtensee und Krumme Lanke werden weiterhin in regelmäßigen Zeitabständen evaluiert. Sicherlich werden die Erfahrungen des ersten Sommers mit der neuen Regelung im Herbst zu neuen Diskussionen über die Nutzung der beiden Seen führen. Die beteiligten Institutionen danken allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich in die gesellschaftliche Diskussion um die Zukunft der beiden Seen im Grunewald eingebracht haben kritisch, besorgt, engagiert. � ◾

Nicht jeder ist bereit, sich an die neuen Regeln zu halten.

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Ein Ort der Zuflucht

Gedenktafel für das Düppel Center

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enschen auf der Flucht – im Nachkriegsberlin ein alltägliches Bild. Auch viele Juden, die den Vernichtungslagern entkommen waren, hatten keine Heimat mehr. Für diese sogenannten Displaced Persons (DP) richteten die amerikanischen Streitkräfte Camps ein – eins in Mariendorf, eins in Wittenau und eins in Düppel. Bei dem Camp in Düppel, genannt Düppel Center, handelte es sich um das größte Camp. Hierher kamen auch viele polnische Juden, die sich in ihrer Heimat erneut Anfeindungen und Bedrohungen ausgesetzt sahen. Im Düppel Center kehrte fast so etwas wie Normalität in ihr Leben ein, auch wenn sie in einem Land waren, in dem sie nicht sein wollten. Die Versorgung war dank der Unterstützung der Alliierten gut. Es gab Schulen, Kindergärten, ein Theater, koscheres Essen, ein eigenes Mitteilungsblatt. Ehen wurden geschlossen und Kinder kamen auf die Welt. Die Bewohner lebten wie in einem jüdischen Schtetl, auch wenn es für alle nur eine Lösung auf Zeit war. Problematisch war jedoch, dass immer mehr Flüchtlinge kamen, jedoch nur wenige weiterreisen durften. Das Ziel der meisten war Palästina, dort ließen die Briten jedoch keine Flüchtlinge ins Land. Die USA vergaben nur wenige Visa, so dass kaum Menschen dorthin weiter reisten. Bald konnten keine neuen Flüchtlinge aufgenommen werden und Neuankömmlinge wurden in DP-Camps in Westdeutschland transportiert. Im Jahr 1948 wurde das Lager aufgelöst, da die Versorgung durch die Berlin-Blockade zuneh mend problematischer wurde. Die Menschen suchten sich entweder eine eigene Bleibe in Berlin oder entschieden sich für den Flug nach Westdeutschland. Dort warteten viele in den dortigen DP-Camps auf die Möglichkeit zur Weiterreise. Die Gedenktafel für das Düppel Center befindet sich am früheren Haus von Mutter Mochow an der Potsdamer Chaussee. Sie hält das Gedenken an dieses Stück Zehlendorfer Geschichte lebendig. �◾

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Der Traum des Cafétiers

Auf ehemaligem Grundstück der Familie Keck soll ein Pflegeheim gebaut werden

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r war ein angesehener Zehlendorfer Bürger, auch wenn er ein wenig extravagant erschien: Emil Theodor Ferdinand Keck hatte mit seiner Kaffeegroßhandlung, die auch den kaiserlichen Hof belieferte, seinem Kaffeehaus und Hotels ein Vermögen gemacht. Bereits mit 24 Jahren hatte der Unternehmer sein erstes „Wiener Kaffee“ gegründet. Für die richtige Lage hatte er ein gutes Händchen, denn als mit der Kaiser Galerie Unter den Linden das erste Einkaufszentrum Berlins seine Pforten öffnete, hatte Keck sein Kaffeehaus dorthin verlegt. Es wurde mit seinen aufwändig gestalteten Geschäftsräumen ein wichtiger Treffpunkt der Berliner Gesellschaft.

Extravaganter Garten Die Familie Keck kaufte ein Grundstück in Zehlendorf. An der heutigen Mühlen-/Ecke Prinz-Handjery-Straße entstand ein ungewöhnliches Ensemble. Der Cafétier – wie er in Zehlendorf genannt wurde – wollte nicht kleckern, sondern klotzen. Auf dem Grundstück ließ er den Lindenhof, ein großzügiges Herrenhaus mit 17 Zimmern, errichten. Die unvergessliche Besonderheit war jedoch der Gar Auf dem Grundstück der Familie Keck wurden rauschende Feste gefeiert.

ten. In ihm befand sich ein Turm mit Verlies, Teiche, Brücken, Schluchten und Täler, eine märchenhafte Grotte und mehr. Der Garten war ein riesiger Spielplatz für Kinder und Erwachsene. Hier feierte Keck rauschende Feste mit vielen Gästen. Seine Ausfahrten mit einer von vier Schimmeln gezogenen Kutsche sorgten immer wieder für Aufsehen auf der Hauptstraße. 1908 verkaufte Keck sein großes Haus mit dem außergewöhnlichen Grundstück. Die Familie zog nach Tempelhof. Vermutlich waren es wirtschaftliche Gründe, aufgrund derer er sein Anwesen aufgeben musste. Das Nächste, was von

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Die Reste der Grotte sind heute noch zu sehen.

ihm bekannt wurde, war sein Tod im Jahr 1918. Er verkörperte das aufstrebende Bürgertum der Kaiserzeit – und starb, als jene endete.

Ende für einen wilden Abenteuerspielplatz Nach den Weltkriegen verfiel das Grundstück. Der Lindenhof wurde Anfang der 60er-Jahre abgerissen und machte dem heutigen Verlauf der Mühlenstraße Platz. Die Reste des Gartengrundstückes eroberte die Natur zurück. Die kunstvoll angelegten Grotten und der Turm sind längst verfallen. Der Wasserlauf, der von Brücken überspannt wurde, ist schon lange nicht mehr vorhanden. Auf dem Grundstück Mühlenstraße/ Ecke Prinz-Handjery-Straße machte sich der Wald breit. Und er schuf einen Abenteuerspielplatz, der seinesgleichen sucht. Hier bauten Kinder Hütten, schufen Geländestrecken für ihre Mountain Bikes und kletterten auf Bäume. Alles Dinge, die für ältere Generationen selbstverständlich waren. Doch der Lebensraum hat sich verändert und so ist es für Kinder heute schwer, Freiräume in der Natur zu finden. Auch das wilde Grundstück ist bald Geschichte. Seit 2012 ist das Gelände verkauft und der Käufer will auf dem verwilderten Grundstück ein Pflegeheim errichten.� ◾

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Neues Grün für Berliner Straßen Kampagne „Stadtbäume für Berlin“

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inks und rechts der Berliner Straßen stehen rund 438.000 Bäume. Sie sind nicht nur ein wichtiger Gestaltungs- und Erholungsfaktor, sondern tragen auch zu einem gesunden Klima in der Stadt bei. Doch ein Straßenbaum hat nur eine durchschnittliche Lebenserwartung von 60 Jahren, bis er gefällt werden muss. Die Bäume haben wenig Platz – die Baumscheiben bieten nur begrenzten Lebensraum und die versiegelten Flächen Erdgas, Streusalz und Hundeurin machen den Bäumen zu schaffen. Einige müssen auch aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden.

Engagement bei knapper Kasse In Zeiten knapper Kassen ist es nicht immer möglich, einen Baum nachzupflanzen. Die Kosten für einen Stadtbaum belaufen sich innerhalb der ersten drei Jahre auf ca. 1200 Euro. Mit der Kampagne „Stadtbäume für Berlin“, die im Herbst 2012 von der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in Zusammenarbeit mit den Bezirken ins Leben gerufen wurde, soll Abhilfe geschaffen werden. Die Kampagne ruft zu Spenden auf. Die eingehenden Gelder werden zu 100 Prozent für die Anschaffung, Pflege und Pflanzung von Stadtbäumen verwendet. Die Bezeichnung Stadtbäume wird deshalb verwendet, weil es sich hier tatsächlich um Bäume handelt, die entlang der Straßen gepflanzt werden. Bäume in Parks und Grünanlagen werden nicht in die Kampagne mit einbezogen.

Breite Unterstützung Die breite Unterstützung der Stadtbaumkampagne zeigt, dass vielen Berlinern ihre Straßenbäume am Herzen liegen. Bisher konnten rund 4200 Bäume gepflanzt werden, das Gesamtaufkommen der Spenden seit Beginn der Kampagne beträgt über 400.000 Euro. Auch nahe des Bahnhofs Schlachtensee wurde ein Baum gepflanzt – dank der

Der Stadtbaum nahe des S-Bahnhofs Schlachtensee wurde durch die RO-DO Wärmedienst GmbH finanziert.

Spenden der Firma RO-DO Wärmedienst GmbH, die ihren Sitz im früheren Bahnhofsgebäude hat. Bürgerliches Engagement ermöglicht neue Bäume an vielen Stellen in der Stadt. Das Ziel ist es, bis 2017 bis zu 10.000 neue Bäume zu pflanzen, die Berlins Straßen säumen. Weitere Infos über die Kampagne „Stadtbäume für Berlin“ unter www. stadtentwicklung.berlin.de. ◾

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Lässt zu viel Salz die Nerven flattern? Hoher Salzkonsum kann den Blutdruck nach oben treiben

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it einem erhöhten Blutdruck erhöht sich das Risiko für HerzKreislauf-Erkrankungen – das ist bekannt. Anfang dieses Jahres gab eine Forschergruppe zu bedenken, dass ein zu geringer Kochsalz-Konsum zumindest bei älteren Menschen auch nicht das Wahre sei: Eine sehr niedrige Salzzufuhr erhöhe ebenfalls des Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In dem Hin und Her der Salzbotschaften gibt es nun einen ganz neuen Aspekt: Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass ein hoher Salzkonsum keineswegs nur den Blutdruck

in die Höhe treibt, sondern auch verschiedene Organe belastet. So wird die Funktion der „Wandschicht“ (Endothel) gestört, die die Arterien auskleidet, was letztlich eine Artherosklerose zur Folge haben kann. Zu hoher Salzkonsum begünstigt zudem eine „Verdickung“ der Herzkammern, was auf Dauer das Risiko einer Herzschwäche erhöht. Die Nierenfunktion leidet unter einem hohen Salzkonsum ebenso wie bestimmte Nerven des vegetativen Nervensystems, die übersensibel werden und verstärkt auf Reize reagieren. Dies könnte sich auf die Funktion sämtlicher Organe auswirken, die von eben

Dr. med. Th. Stolze

diesen Nerven beeinflusst werden. Dazu gehören Herz, Lunge, Geschlechtsorgane und Blase. Die Angaben, wieviel Salz im Essen gesund ist, variieren zum Teil ebenfalls erheblich. Allerdings ist es sowieso kaum praktikabel, den Salzgehalt seiner Nahrung wirklich zu bestimmen, da viele Lebensmittel „verstecktes“ Salz enthalten. Wer Salz einsparen möchte, sollte den Konsum gepökelter Wurstwaren einschränken, auf Tütensuppen und Fertiggerichte weitgehend verzichten, möglichst auf frische Zutaten setzen und den Salzstreuer zum Nachwürzen vom Tisch nehmen. � ◾

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26 Gesundheit

Nach den Ferien kommt das große Lausen Kopflausbefall wirksam bekämpfen

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m Herbst kommt es in Kindergärten und Schulen vermehrt zu Läusealarm. Der Grund dafür ist denkbar einfach: Viele Kinder bringen die unliebsamen Quälgeister aus dem Ferienlager oder dem Kinderclub im Urlaub mit. Schließlich sind Kinder längst nicht so kontaktscheu wie Erwachsene. Sie benutzen gemeinsam Haarbürsten, tauschen Kleidungsstücke untereinander oder stecken beim Spielen und Toben die Köpfe zusammen. Das nützen die flinken Krabbeltiere aus und können sich schnell von Haupt zu Haupt verbreiten. Wenn Kinder sich vermehrt am Kopf kratzen, sollten die Eltern vorsichtshalber das Haar nach Läusen durchsuchen. Viele Experten empfehlen auch, auf das nasse Haar eine Spülung aufzutragen und dann die Haare mit einem feinen Kamm durchzukämmen. Den Kamm auf einem Papiertaschentuch abstreifen - so werden die kleinen Plagegeister sichtbar.

Moderne Mittel ersticken das Ungeziefer Zeigt sich beim Nachwuchs tatsächlich ein Kopflausbefall, dann sollte schnell gehandelt werden, um eine weitere Ver breitung zu vermeiden. Wirksam ist der Griff zu modernen Kopflausmitteln wie etwa Nyda aus der Apotheke. Es enthält ein spezielles Dimeticon (Silikonöl), das tief in die Atemwege der Läuse und Nissen eindringt - und sie ersticken lässt. Innerhalb weniger Minuten werden die Parasiten bewegungsunfähig und zeigen keine wesentlichen Lebenszeichen mehr. Zwei Behandlungen sind nötig. Nach erfolgter Erstbehandlung können die Kinder bereits wieder öffentliche Einrichtungen besuchen.

Läuse wollen auf dem Kopf bleiben Kopfläuse sind eklig, aber völlig harmlos. Jeder kann sie bekommen, der Befall hat absolut nichts mit Unsauberkeit zu tun. Es gibt auch keinen Grund für Hektik, Panik, Putzorgien, Vorwürfe an sich selbst, an andere Kinder, Erzieher oder Lehrer. Die kleinen Tierchen leben ausschließlich auf dem Kopf, können weder fliegen noch werden sie von Haustieren übertragen. Es reicht aus, das Kinderzimmer gründlich zu saugen oder zu wischen und die Kuscheltiere und Bettwäsche des Kindes bei mindestens 60 Grad zu waschen, um eventuell vorhandene Tiere abzutöten. � ◾

Zeigt sich beim Nachwuchs ein Kopflausbefall, dann sollte schnell gehandelt werden. � Foto: djd/G. Pohl-Boskamp

Bekommen auch Kinder mit kurzen Haaren Läuse? Die Länge der Haare hat wenig Einfluss darauf, ob jemand mit Läusen angesteckt wird oder nicht. Nur bei keinen oder extrem kurzen Haaren haben die Läuse nichts, um sich festzuhalten, und lassen sich daher hier auch nicht nieder. Kurze Haare haben zwar den Vorteil, dass es einfacher ist, die Läuse und Nissen zu finden und zu entfernen, aber sie sind kein Schutz vor einem Befall. Auch die Sauberkeit der Haare trägt nicht dazu bei, Lausbefall zu verhindern. Daher sind Läuse auch kein Zeichen für Unsauberkeit oder Hygienemängel.

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Das Schadow-Gymnasium feiert Jubiläum Eine Zehlendorfer Institution wird 120 Jahre alt le für Knaben und sorgte für die höhere Schulbildung seiner Schützlinge. Diese Einrichtung war jedoch nur von kurzer Dauer, denn Patschkowski starb sieben Jahre nach der Gründung. Doch seit 1895 gab es ein Gymnasium, zunächst in einem gemieteten Haus an der Potsdamer Straße 1904 zog es dann in ein neu erbautes Schulgebäude, der späteren Beucke-Realschule. Das Gymnasium galt als „Preußens schwerste Schule“.

Zwei Schulgebäude für ein Gymnasium „Im Jahre 1905 begann dann die Gemeinde auf Wunsch der mehr praktisch denkenden Bevölkerungsteile mit der Gründung einer Realschule, die zu einer Oberrealschule weiterentwickelt werden sollte. Ostern 1910 war man dann soweit Professor Dr. Beucke wurde mit dem Aufbau betraut. Am 12. Dezember 1911 wurde der Grundstein eines eigenen Schulgebäudes in der damaligen Burggrafenstraße (Beuckestraße) gelegt. Nach den Plänen des Architekten Paul Mebes entstand der rote Ziegelbau mit seinem charakteristischen „Roten Turm“ und wurde am 8. Oktober 1913 eingeweiht. […] Diese Schule ist unter dem Namen Schadowschule bekannt geworden und hält auch heute noch Unterricht als Gymnasium.“ (Kurt Trumpa, Zehlendorf gestern und heute, 3. Auflage 1983).

Preußens schwerste Schule Doch die Geschichte des Schadow-Gymnasiums begann genau genommen schon früher. Mit der zunehmenden Bevölkerung und dem Wandel Zehlendorfs vom ländlichen Dorf zum Villenvorort keimte bereits 1890 der Wunsch nach einer höheren Schule. Der Gymniasallehrer a. D. Max Patschkowski gründete daraufhin eine Privatschu Das Schadow-Gymnasium zählt zu den ersten Großbauten des Architekten Paul Mebes. Der wuchtige Backsteinbau mit seinem markanten Turm steht in der klassizistischen Tradition der Schinkelschule. Der Baumeister versuchte jedoch, von dem wuchtigen Baustil der wilhelminischen Zeit Abstand zu nehmen. Die Skulpturen am Giebel stammen von dem Zehlendorfer Bildhauer Walter Schmarje. Sie zeigen Luther, Goethe und Bismarck. Seit 2014 ist das Schadow-Gymnasium auch im benachbarten Gebäude der ehemaligen Beucke-Realschule zu Hause, dort, wo auch das erste Zehlendorfer Gymnasium zu Hause war. Es wurde nach Plänen des Kölner Architekten Franz Thyriot gebaut. Mit seinen hohen Renaissancegiebeln erinnert es an ein riesiges Herrschaftshaus. Das Schadow-Gymnasium nimmt Schüler und Schülerinnen ab der 5. Klasse auf. Die Schwerpunkte liegen in sprachlichen und naturwissenschaftlichen Fächern. Berühmte Schüler waren Vicco von Bülow alias Loriot, Eckart von Hirschhausen und Martina Gedeck. � ◾ Schadow-Gymnasium Beuckestraße 27–29, 14163 Berlin www.schadow-gymnasium.de

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DREILINDEN GYMNASIUM� Dreilindenstr. 49 · ☎ 803 10 87 www.dreilinden-gymnasium.de

JAPANISCHE INTERNATIONALE� SCHULE ZU BERLIN� Charlottenstr. 10 · ☎ 803 68 30 www.jap-schule-berlin.de

SANCTA MARIA SCHULE DER � HEDWIGSCHWESTERN� Dreilindenstr. 24-26 · ☎ 803 03-0 www.sancta-maria-schule.de Schule für Schülerinnen und Schüler mit den Sonderpädagogischen Förderschwerpunkten Lernen und Geistige Entwicklung.

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KITAS EKT WANNSEE E.V. � KINDERHAUS MURMELENTE� Chausseestr. 42 · ☎ 805 51 90 www.kinderhaus-wannsee.de Altersgemischte Gruppe von 2 – 6 Jahre Öffnungszeiten von 8 bis 16.30 Uhr

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KITA CHAUSSEESTRASSE� Chausseestr. 23 · ☎ 80 91 38 31

STOLPER KINDERHAUS E.V.� Chausseestr. 35-36 · ☎ 805 23 62 www.stolper-kinderhaus.de Öffnungszeiten: 8 – 17 Uhr Altersgemischte Gruppen von 2 -5 Jahre

Lindenstr. 2 · ☎ 805 16 50 www.andreaskirche.info 1896 eingeweihte Kirche der damals neu erbauten Kolonie Wannsee. Die Kirche ist im neugotischen Stil gehalten und kann mittwochs bis sonntags zwischen 11 und 17 Uhr von jedermann besichtigt werden.

EV. FREIKIRCHLICHE � GEMEINDE (BAPTISTEN)� Königstr. 66 · ☎ 80 50 58 90 www.baptisten-wannsee.de Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde in Wannsee (Baptisten). Die Bezeichnung „Baptisten“ stammt daher, dass die Gläubigen erst getauft werden, wenn sie selbst die bewusste Entscheidung getroffen haben, der Kirche angehören zu wollen.

EV. KIRCHENGEMEINDE � WANNSEE� Schuchardtweg 5 · ☎ 805 16 50 www.wannseebote.ekbo.de

EV. KIRCHE AM � STÖLPCHENSEE� Wilhelmplatz 1a · ☎ 805 16 50 Außergewöhnliche kleine Kirche, die nach Plänen von Friedrich August Stüler erbaut wurde. Malerische Lage im alten Dorfkern Wannsee neben dem Stölpchensee.

EV. KIRCHE ST. PETER U. � PAUL AUF NIKOLSKOE� Nikolskoer Weg 17 · ☎ 805 21 00 www.kirche-nikolskoe.de Die weit über Zehlendorfs Grenzen hinaus bekannte Kirche im russischen Stil wurde 1837 eingeweiht. Sie wurde auf Veranlassung König Friedrich Wilhelms III. zu Ehren seiner Tochter, Zarin Alexandra Feodorowna, errichtet.

KATH. KIRCHE ST. MICHAEL� Königsstraße 43 · ☎ 805 86 29 70 Das monumentale, ursprünglich als Dreifaltigkeitskirche – daher die drei Spitzen des Turms - geplante Gotteshaus wurde 1926/1927 errichtet.

SONSTIGES ALTES SCHULHAUS STOLPE� Wilhelmplatz 1 · ☎ 805 40 59 Seniorentreff der Evangelischen Kirchengemeinde Wannsee. Mo 14.30 bis 15.30 Uhr: Singen Mi 15 bis 18 Uhr der Treff am Mittwoch Fr ab 15 Uhr Skat- und Canasta-Nachmittag

GALERIE MUTTER FOURAGE� Chausseestr. 15 a · ☎ 805 23 11 www.mutter-fourage.de Lesungen, Galerie, Ausstellungen

IMMANUEL KRANKENHAUS � RHEUMAKLINIK� Königstr. 63 · ☎ 80 50 50 www.immanuel.de Spezialklinik für Rheumaorthopädie, Rheumatologie, Osteologie und Naturheilkunde mit Naturheilkundezentrum und Women’s Health Center.

JAGDSCHLOSS GLIENICKE� Königstr. 36 b · ☎ 484 81-123

JUGENDFREIZEITHEIM � IM RATHAUS WANNSEE� Königstr. 42 · ☎ 902 99 68 17 www.jfhwannsee.de Mo, Di, Do, Fr 14 - 20 Uhr, Mi 14 - 19.30 Uhr So 15 - 18 Uhr

HAUS DER � WANNSEEKONFERENZ� Am Großen Wannsee 56-58 · ☎ 805 00 10 www.ghwk.de

LITERARISCHES COLLOQUIUM� Am Sandwerder 5 · ☎ 816 99 60 www.lcb.de Podiumsdiskussionen, Lesungen

MAX-LIEBERMANN-VILLA� Colomierstr. 3 · ☎ 80 58 59 00 www.liebermann-villa.de Museum und Garten nach Originalvorbild

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