Wannsee Journal für Wannsee und Umgebung
Oktober/November · Nr. 5/2023
Ein Geschenk des Königs Neptunbrunnen vor dem Glienicker Schlosshof
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Ein Geschenk des Königs
Neptunbrunnen vor dem Glienicker Schlosshof
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ei der Erwähnung des Neptunbrunnens wird automatisch an den großen Brunnen im Bezirk Mitte gedacht. Doch auch Wannsee hat einen – wenngleich auch kleineren und weniger bekannten – Neptunbrunnen. König Friedrich Wilhelm III. zeigte sich anlässlich des Geburtstags seines dritten Sohnes großzügig. Als Prinz Carl im Jahr 1838 37 Jahre alt wurde, schenkte ihm sein Vater den Neptunbrunnen, der seitdem die Besucherinnen und Besucher vor
Impressum Wannsee Journal
13. Jahrgang
Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70
dem Zaun des Schlosshofs von Glienicke begrüßt. Der Prinz hatte das Anwesen im zarten Alter von 21 Jahren erworben und ihm nach und nach seine heutige Gestalt verliehen.
Muschelbecken aus Park Sanssouci Das Wasser des Brunnens, dessen Namensgeber mit der rechten Hand den Dreizack hält und mit dem linken Fuß auf einem wasserspeienden Fisch steht, sprudelt in ein kleines, mu Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Wannsee Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe Dezember/Januar Nr. 6/2023 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 02.11.2023 Erscheinung: 01.12.2023
Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Wannsee Journals
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schelförmiges Becken, das von Delfinen getragen wird. Die Muschelschale gehörte ursprünglich nicht zum Brunnen, sondern war Teil der Knobelsdorffschen Marmorkolonnaden im Park von Schloss Sansscouci, die 1797 wegen Baufälligkeit abgebrochen wurden. Ein weiteres Muschel becken befindet sich unterhalb Der erste Brunnen in dieser der südseitigen Pergola des Casi- Form wurde 1828 auf dem nos im Park Klein-Glienicke. Kornmarkt im thüringischen Nordhausen eingeweiht. Später versetzte man ihn an die Erfahrung durch Promenade, an der er bis heute „trostlose Arbeit“ steht. Geschaffen wurde er von Der Neptunbrunnen vor dem dem Bildhauer Ernst Rietschel Schlosshof ist ein Zweitguss. (1804 – 1861). Der Neptunbru
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Das Muschelbecken am Casino.
nen war sein Erstlingswerk. Der die Erfahrungen, die er beim Schüler von Christian Daniel Aufbau des Neptuns sammelRauch empfand den Auftrag te, durchaus wertvoll. Andere als „trostlose Arbeit“. Doch für Werke – wie das Goethe-Schilseine spätere Laufbahn waren ler-Denkmal in Weimar, das
Friedrich-August-Denkmal in Dresden oder das Lessingdenkmal in Braunschweig – prägen bis heute das Bild der jeweiligen Stadt. ◾
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Kohlhas-Eiche auf früherem Grenzstreifen Bü rg e
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Neuer Baum gefunden
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Neuer Standord der Kohlhas-Eiche Steinstücken
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ummer drei gefunden: Die erste Kohlhas-Eiche am Königsweg in Kohlhasenbrück wurde 1870 vom Blitz getroffen. Drei Jahre später pflanzte man feierlich die Nachfolgerin an der gleichen Stelle. Ihr bekam der zunehmende Verkehr und der Standort nicht gut. Im Jahr 2018 musste sie gefällt werden, nachdem sich bei einer Überprüfung herausstellte, dass sie faulige Stellen aufwies. Nach der Fällung gab es für fünf Jahre keine Kohlhas-Eiche, doch sowohl die Suche nach einem Baum als auch nach einem neuen Standort gingen weiter. Jetzt gibt es Ersatz: Kohlhas-Eiche Nummer drei keimte 1992 auf dem früheren Grenzstreifen und ist nun über 30 Jahre alt. Sie bekommt eine Informationstafel und kann in ihrem natürlichen
Map data © OpenStreetMap contributors
Refugium, dem Wald, besucht werden.
Erinnerung an Hans Kohlhase Kohlhasenbrück und die Kohlhas-Eiche erinnern an den Kaufmann Hans Kohlhase, dem bei einer Reise von einem sächsischen Junker unberechtigt zwei Pferde abgenommen wurden. Kohlhase fühlte sich von der brandenburgischen Obrigkeit im Stich gelassen und begann eine persönliche Fehde gegen die Sachsen zu führen. Dabei erpresste er Lösegelder, plünderte und legte Brände. Später weitete er seine „Tätigkeit“ nach Brandenburg aus. Aus der Feindschaft zwischen einem sächsischem Junker und dem Cöllner Kaufmann war mittlerweile eine ganze Bewegung ge worden. Mehr als 300 Mitstreiter, darunter Gastwirte, Gesellen, Müller, Pfarrer, niedrige Adlige, Richter und Tagelöhner, schlossen sich Kohlhase an, der mittlerweile in den Untergrund gegangen war. Schließlich überfielen er und einige seiner Mitstreiter einen Silbertransport des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. Kohlhase versteckte sich bei Verwandten in Berlin, wurde jedoch entdeckt und gefangen genommen. 1540 verhängen die Richter das Todesurteil gegen Kohlhase, das durch Rädern vollstreckt wurde. Die Beute aus dem Silbertransport soll er
Neue Kohlhas-Eiche.
Foto: Achim Förster
unter einer Brücke an der Bäke bei Kohlhasenbrück, versteckt haben. Das Silber wurde oft gesucht und nie gefunden. Die Bäke ging zum überwiegenden Teil im Teltowkanal auf. Heinrich von Kleist machte den Kaufmann mit seiner Novelle „Michael Kohlhaas“ unsterblich. ◾
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Vor 100 Jahren starb Paul Kunzendorf Berliner Journalist und Verfasser der Zehlendorfer Chronik
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r schrieb für die Wochenzeitung „Der Bär“ und die 1881 gegründete „Berliner Pferdebahnzeitung“. Im Handbuch „Das litterarische Berlin“ von Gustav Dahms zählt er zu den „Sogenannten Universalkorrespondenten, die über alles berichten, was ihnen in den Wurf kommt [..].“ 1889 gab er die „Gedenkblätter aus Zehlendorf“ heraus. Paul Kunzendorf (1853 – 1923), Journalist und Schriftsteller, verfasste auch mehrere Bücher: 1892 veröffentlichte er „Hervorragende Söhne und Töchter der Mark.“ 1912 erschienen die „Sagen der Provinz
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Wannsee Journal Brandenburg“ und „Friedriciana – Lebenssprüche Friedrichs des Großen.“ 1920 wurde sein Buch „Der Haarkünstler in Poesie und Humor“ im Verlag der deutschen Allgemeinen Friseurzeitung veröffentlicht. Die Chronik „Zehlendorf einst und jetzt“ kam 1906 auf den Buchmarkt. Sie wurde in aufwändiger Arbeit von Franz Ahlgrimm digitalisiert und kann von allen Interessierten auf der Webseite des Heimatvereins Zehlendorf unter www. heimatmuseum-zehlendorf.de gelesen werden. Paul Kunzendorf hatte seit 1885 die Entwicklung Zehlendorfs in der Kaiserzeit journalistisch begleitet und sich ins aufblühende Vereinsleben Zehlendorfs eingemischt. Die Chronik reicht bis in vorangegangene Jahrhunderte
Die Zehlendorfer Chronik „Zehlendorf einst und jetzt“ von 1906.
zurück, für deren Darstellung sie auf ältere Quellen, unter anderem die „Geschichte des Dorfes Zehlendorf“ von Ernst Ferdinand Schäde (1772-1861), zurück 11
greift. Das Werk verrät vieles über den Zeitgeist des ausgehenden 19. Jahrhunderts. „Zehlendorf einst und jetzt“ ist eine der wichtigsten Quellen für Namen, Daten, Zusammenhänge und Abläufe im alten Zehlendorf, wobei die Begeisterung für den Kaiser im Kontext mit der damaligen Zeit gesehen werden muss. Der in Berlin-Mitte geborene Paul Kunzendorf engagierte sich in seiner Wahlheimat: im Januar 1889 übernahm er den Vorsitz beim Zehlendorfer Turnverein – später Zehlendorfer Turn- und Sportverein von 1888 e. V. Er blieb für 30 Jahre Vorsitzender und wurde anschließend zum Ehrenmitglied ernannt. Sein Grab auf dem Friedhof Zehlendorf in der Onkel-Tom-Straße ist ein Ehrengrab des Landes Berlin.� ◾
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Vergessene Friedhöfe und Kirchen
Buch erinnert an wenig beachteten Teil der Stadtgeschichte
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hristian Simon, Autor und Doktor der Geografie, widmet sich in seinem neuen Handbuch fast vergessenen Friedhöfen und Kirchen mit ihren Hilfseinrichtungen und staatlichen Institutionen im gesamten Berliner Stadtgebiet und präsentiert damit dem an
Stadtgeschichte Interessierten ein anschauliches Nachschlagewerk mit überraschenden Aspekten. 160 Begräbnisplätze, Friedhöfe und Kirchhöfe sowie über 110 Kirchen und Kapellen der Stadt behandelt der geschichtskundige Autor darin, der seit 25 Jahren mit seinen
„Vergessene Friedhöfe und Kirchen in Berlin“, 288 Seiten mit 189 Abbildungen, ISBN: 978-3-936242-17-1, Preis: 15 €, Christian Simon, Verlag Berlin Erhältlich im Buchhandel
Arbeiten Historie anschaulich macht und hier gut verständlich darstellt. 14 historische Karten und 25 Kartenskizzen sowie148 historische Abbildungen und zeitgenössische Fotos sind dem Buchtext angefügt, die einen wenig beachteten Teil der facettenreichen Stadtgeschichte vor Augen führen und Lust darauf machen, auf deren fast verschwundenen Spuren zu wandeln. Als ehemaliger Stadtführer weiß Simon, worauf es bei einem hilfreichen Nachschlagewerk ankommt und erleichtert über genaue Adressenangaben die Orientierung beim Suchen. – Denn viele der im Buch aufgezeigten Friedhöfe und Kirchen sind längst verschwunden, von Straßen und Gebäuden überbaut. In doppelter Weise bereitet das Nachschlagewerk dem Neugierigen Freude: Beim vorbereitenden Lesen ebenso wie beim anschließenden Erkunden dieser erinnerungswürdigen Friedhöfe und Kirchen vergangener Tage, von denen allein 35 in den heutigen Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg Geschichte schrieben. Ausgewählt vom Autor wurden vor allem christliche, kommunale, aber auch jüdische Begräbnisstätten sowie eine muslimische. Vorzeitliche Gräber und nur teilweise geschlossene
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Friedhöfe wurden in das Buch nicht aufgenommen, dafür aber bei Redaktionsschluss 2023 geräumte noch vorhandene, sich in Auflösung befindende oder kurz vor der Schließung stehende Friedhöfe.
Kirch(hof)Schicksale Wer weiß eigentlich, dass im 19. Jahrhundert in sogenannten abschließbaren Kirchparks Nachbarschaftstreffpunkte auf dem Gottesacker nichts Ungewöhnliches waren? – Mit Spielecken für die Jüngsten und mit eigenem Tisch, Bänkchen und Kommode, die angekettet am Baum in freundlicher Nachbarschaft mit den ruhenden Toten auf ihre Besitzer warteten. Im Schatten der efeuüberwucher ten Grabstätte der Muhme wur- in Ruhleben umgebettet. de da manch Abendessen und Fläschchen Bier froh genossen ...Wilmersdorf – und dabei der Toten gedacht. Und dass die heutige Auenkirche an der Wilhelmsaue ...in Charlottenburg Wilmersdorf bereits der dritte Und wer kann sich noch daran Kirchbau an dieser Stelle ist, erinnern, dass es auf dem Mes- weiß auch kaum jemand: Wursegelände am Funkturm einen de die erste Kirche 1765 durch Friedhof gab? – 1945 auf Befehl einen Brand zerstört, ersetzte der Sowjetischen Besatzungs- man das 1766 neu errichtete macht zur Beerdigung der vie- Gotteshaus bereits 125 Jahre len bekannten und unbekann- später durch den Bau der heuten Kriegstoten südwestlich des tigen Auenkirche. Schon damals Sommergartens eingerichtet, äußerte man sich kritisch zum war der Friedhof bis 1950 voll „unreinen“ und schlecht erhalbelegt – und störte die vorge- tenen sowie kaum noch Raum sehene Wiedernutzung des für neue Gräber bietenden dorMessegeländes. 4.066 Verstor- tigen Kirchhof. 1898 wurde er bene wurden 1952 daher auf geschlossen und dafür ein neudie neue, 1975 mit Krematorium er Friedhof auf dem heutigen ausgestattete Friedhofsanlage Habermannplatz angelegt.
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...Steglitz
...Zehlendorf
Und auch in Steglitz gibt es Erinnerungsorte der Kirch(hof ) kultur: Die 1966 errichteten Mehrfamilienhäuser in der heutigen Lörracher Straße 5-6A lassen kaum erahnen, dass hier das 1890 durch Karl Fürst zu Loewenstein gegründete und zuerst vom Dominikanerinnen-Stift als „Reconvalescentenheim“ für ältere Menschen betriebene katholische St. Annastift mit angeschlossener Kapelle stand. Im August 1943 wurde das seit 1930 inzwischen als Säuglings- und Kinderheim genutzte Stift vollständig zerstört, wobei die Priorin, zwölf Schwestern, neun Kinder und zwei Hausangestellte ums Leben kamen.
Vom lärmenden Teltower Damm 270 aus führt ein kleines Tor den Ruhe- und Erinnerungsuchenden auf ein Friedhofs-Kleinod aus dem Jahr 1831: Die heute so verwunschen daliegende Grünanlage mit vereinzelten Grabsteinen und Friedhofcharakter war als Ergänzungs-Friedhof zum ebenfalls kirchlosen, 1819 auf der Dorfaue des kleinen Sackgassendorfes Schönow angelegten Kirchhofs errichtet und 1905 erweitert worden. Seit 1968 ist der Friedhof am Teltower Damm geschlossen. Hier liegen unter alten Grabsteinen ...Tempelhof im Kindbett gebliebene Mütter und der aus der Ferne nach Westlich vom Sportplatz der Schönow heimgekehrte Sohn, Schule Sankt Hildegard in Ma überwuchert Efeu die Kriegsgräberstätte von 89 Kriegstoten aus letzten Kriegstagen des 2. Weltkriegs. Namentlich genannt von Michel Bendig bis Max Wolff auf schlichter Grabplatte, kamen sie alle in den Tagen um den 24. April 1945 um, als die sowjetische Armee in Zehlendorf den Teltowkanal überquerte und die dort vom Volkssturm besetzten Stellungen überrannte. Nun liegen in Schönower Erde 14-Jährige neben Greisen, junge Mädchen neben Großmüttern – alle mehr als nur einen Erinnerungsbesuch wert.
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rienfelde an der Malteserstraße 171A stehen die Klostergebäude des 1903-1905 von Katholischer Kongregation gegründeten Klosters „Vom Guten Hirten“. Wo einst der Nonnenorden das gefängnisähnlich von roter Backsteinmauer umgebene MädchenErziehungsheim mit Bäckerei, Wäscherei und Gärten leitete, wurde nach der 1967 erfolgten Schließung der Einrichtung ein Seniorenheim und ab 1971 die St. Hildegard-Schule für behinderte Kinder untergebracht. Die Klosterkirche dient heute der neu gegründeten Pfarrei „Vom Guten Hirten“. Die westlich des Schulsportplatzes gelegene eingezäunte Grünfläche ist der ehemalige Klosterfriedhof. Zeitpunkte der Entstehung und der Einebnung dieses Begräbnisplatzes sind unklar, jedoch sollen 1996 dort noch 12 gleichförmige Grabkreuze mit Christogramm gestanden haben, und es gab 2019 noch einen Gedenkstein mit der Aufschrift „Ich bin der gute Hirt! Ich gebe mein Leben für meine Schafe!“
...und Schöneberg Im heutigen Regenbogen-Kiez von Schöneberg stand an der Motzstraße 4 (früher 6) von 1903-1943 die Amerikanische Kirche. US-Amerikanische Gottesdienste für Studenten, Geschäftsleute und Gesandtschaftspersonal fanden seit 1859 meist in Privatwohnungen statt. Nachdem die ökumenischen und überkonfessionellen Gottesdienste immer wieder
auf unterschiedliche Kirchen ausweichen mussten, lief seit etwa 1892 eine Spendenaktion für den Bau einer eigenen Kirche. Es gründete sich die „Amerikanische Vereinshaus GmbH“ zum Kauf eines Kirchengrundstücks. 1898 konnte schließlich das Grundstück an der Motzstraße vom Nationalökonomen Prof. Dr. Richard von Kaufmann erworben werden, und pünktlich am Thanksgiving Day am
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Foto: privat
26. November 1903 wurde die 400.000 Mark teure, von Otto March entworfene Kirche mit 400 Plätzen, Orgel neben dem Altar und weithin sichtbarem viereckigen Turm feierlich eingeweiht. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche 1941 geschlossen, 1943 von Bomben zerstört und der Turm am 24. März 1958 gesprengt. Nach einem langwährenden Provisorium in der Dorfkirche Zehlendorf konnte die „Amerikan Church Berlin“ 2002 die Lutherkirche am Dennewitzplatz in Schöneberg anmieten und die ökumenische, internationale Gemeinde die
Kirche 2007 schließlich für ihre englischsprachigen Gottesdienste kaufen. Heute beherbergt sie Mitglieder aus 17 christlichen Konfessionen und mehr als 30 Ländern.
Der Autor Christian Simon studierte an der FU Berlin Geografie, Politologie und Grundschulpädagogik. Er promovierte 2000 an der TU Berlin mit einem BerlinThema und hat seit 1997 zahlreiche Publikationen zu Teilthemen der Berliner Geschichte vorgelegt. Seit 22 Jahren betreibt er einen Klein-Verlag für Bücher oder Hefte zur Berliner Historie. Über 25 Jahre arbeitete der Autor, der im Ortsteil Südende in Steglitz lebt, als Stadtführer. Derzeit schreibt Simon für das Berliner Zentrum Industriekultur (bzi) an Band 4 der „Berliner Schriften zur Industriekultur Tempelhof-Schöneberg“, der sich u. a. mit dem Gaswerk Schöneberg, der Optischen Anstalt C.P.Goerz, der Malzfabrik, dem Teltowkanal mit Teltower Hafen, den Ufa-Filmstudios und den Askania-Werken beschäftigen wird. Übrigens: Der Autor lädt am 8. November um 17.30 Uhr in die URANIA zum Vortrag mit Präsentation über sein Buch „Vergessene Friedhöfe und Kirchen in Berlin“. Unter gleichem Titel steht seine Lesung mit Präsentation in der Stadtbibliothek Marienfelde am 28. November um 18.30 Uhr. � Jacqueline Lorenz
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Spätsommerliches Grillen mit regionalem Fleisch Der Besteak Fleischhandel ist für verantwortungsvolle Viehhaltung bekannt. Das gilt auch für das Frischgeflügel im Sortiment, das durchweg aus Brandenburg stammt. Täglich gibt es dieses frisch geschlachtet aus der Region. Die Maishähnchen kommen dabei aus familiärer Freilandaufzucht und können als Ganzes oder in Teilstücken erworben werden. Was die Maishähnchen von Besteak so besonders macht, ist die Zubereitung im American Style – also ganz ohne Knochen. Besteak produziert in seiner Berliner Genussmanufaktur zudem frische Bratwurstspezialitäten in traditioneller Handwerkskunst. Zum spätsommerlichen Grillen eignet sich dabei besonders die Merguez Bratwurst, bei der garantiert kein Schweinefleisch verwendet wird. Andere Spezialitäten wie die Salsiccia mit Fenchel, Trüffel,
fleisch (Pata Negra Eichelschwein) nun wieder ganz frisch erhältlich. Darüber hinaus bietet Besteak auch zahlreiche Feinkostartikel an, die vor Ort verkostet werden können. Ein passender Wein dazu ist der Weißwein Marina Alta aus der Levante, der durch seine optische Temperaturanzeige signalisiert, wann er trinkbereit ist. Calabrese oder Chili sind weitere leckere Sorten für einen gelungenen Grillabend. Nach der Sommerpause, die zum Wohl der Tiere vorsieht, dass im August nicht geschlachtet wird, ist das hochwertige iberische Schweine BESTEAK FLEISCHHANDEL Internationale Fleisch- und Feinkostspezialitäten
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Keine Alternative zum Sprengplatz Grunewald Modernisierung und Erweiterung der Brandschutzmaßnahmen
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wei- bis dreimal am Tag sichern, entschärfen und transportieren Entschärferinnen und Entschärfer der Polizei Berlin Spreng- bzw. Kampfmittel ab. Das hat sich auch nach dem Großbrand auf dem Sprengplatz Grunewald am 4. August 2022 nicht geändert. Seitdem wird der Sprengplatz im Notbetrieb benutzt. Erste technische, organisatorische und bauliche Maßnahmen zur Wiederinstandsetzung und Ertüchtigung der auf dem Sprengplatz befindlichen Infrastruktur (Kampfmittelsuche und –räumung, Abriss von zerstörten Gebäuden, Abtransport und fach gerechte Entsorgung zerstörter Fahrzeuge, Beräumen von teilzerstörten Lagercontainern von Kampfmitteln etc.) dauern aber noch an. Der vollständige Wiederaufbau wird wohl mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Der Sprengplatz Grunewald ist eine unverzichtbare Anlage zur Zwischenlagerung gefährlicher Stoffe und Gegenstände. Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport: „Der Sprengplatz Grunewald wird bleiben. Er ist hier in Berlin das einzig zugelassene Lager für Sprengund Zündmittel, für die Altlastenvernichtung, aber auch für die Asservatenhaltung, also
die Beweismittelsicherung, für explosionsgefährliche Gegenstände und Substanzen. Vor allem die Lage, weit weg von der nächsten Wohnbebauung sowie kurze Anfahrtswege sind ein bedeutender Vorteil. Daher setze ich mich auch weiterhin für einen sicheren Betrieb des Sprengplatzes Grunewald zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger von Berlin ein.“
Explosive Stoffe reduziert Seit dem letzten Jahr wurde die Menge der auf dem Sprengplatz gelagerten Explo Regionale gut bürgerliche deutsche Küche Direkt am Wasser
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Wannsee Journal sivstoffe deutlich reduziert. Es ist auch zukünftig geplant, die dort gelagerten Mengen auf ein notwendiges Minimum zu beschränken. Vor dem Schadensereignis lagerten dort 12,9 Tonnen Nettoexplosivmasse (NEM; Masse der Explosivstoffe ohne Verpackung), darunter Fundmunition, pyrotechnische Gegenstände, dienstliche Spreng- und Zündmittel und sonstige Gegenstände und Stoffe. Aktuell sind auf dem Sprengplatz 4,4 Tonnen NEM gelagert. Es liegt ein von der Polizei Berlin mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) erarbeitetes Notbetriebskonzept vor. Gleichzeitig hat die SenMVKU einen Katastrophenschutzsonderplan für den Sprengplatz und die angrenzenden Waldflächen erstellt.
Brandgeschehens bei. Derzeit finden eine Evaluierung und Erweiterung der Brandschutzmaßnahmen statt. Angesichts der jahreszeitbedingten möglichen Hitzeeinwirkung werden Teile des Sprengplatzes zusätzlich bewässert. Ein weiterer Löschbrunnen wird gebaut. Im Bereich der Grundstücksgrenze wird ein zusätzliches Schlauchsystem für einen sogenannten Riegel, der eine „Wand“ aus Wassernebel bei Einschalten erzeugt, installiert. Dieser soll den Funkenflug und eine Brandausbreitung zwischen Sprengplatzgelände und Umland in einem möglichen Brandfall verhindern.
Waldflächen gesperrt
Die umliegenden Waldflächen wurden nach dem Brandereignis auf dem Sprengplatz Grunewald von der Polizei Berlin zusätzlich mit einem Zaun gesperrt, denn es kann nicht Zusätzliche ausgeschlossen werden, dass Bewässerung sich auf dem Sprengplatz geDie bereits vor dem Feuer am lagerte Kampfmittel dorthin 4. August 2022 bestehenden verteilt haben. Am Zaun selbst Brandschutz vorkehrungen sind alle 50 Meter Gefahrensitrugen maßgeblich zur Ein- cherheitsschilder angebracht, dämmung des damaligen die vor unbefugtem Betreten
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warnen. Zusätzlich wird der Zaun regelmäßig bestreift. Die Waldflächen werden bis zum Abschluss der Kampfmittelräumung gesperrt bleiben. Über 50 Prozent der angrenzenden Waldflächen sind beräumt. Sobald die Beräumung abgeschlossen ist und keine Gefahr mehr beim Betreten der Flächen besteht, werden die Waldflächen wieder freigegeben.
Ziel umwelt schonender Betrieb Ziel ist der sichere und umweltschonende Betrieb des Sprengplatzes Grunewald. Zurzeit wird ein neues und verbessertes Sicherheitskonzept für den Sprengplatz erarbeitet. Das bedeutet unter anderem, dass auf dem Sprengplatz offene Sprengungen nur noch im Ausnahmefall durchgeführt werden, gefährliche Stoffe und Gegenstände im Regelfall auf dem Sprengplatz nur zwischengelagert werden und die Vernichtung in geeigneten anderen Einrichtungen erfolgt. Hier soll die gute Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg fortgesetzt werden.� ◾
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Ihr bekanntestes Werk – der Berliner Bär
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in hübscher, kleiner Platz in Friedenau und ein Ehrengrab in Dahlem: Die Künstlerin Renée Sintenis (1888 – 1965) war ein Star ihrer Zeit. Auf dem 1967 nach ihr benannten Platz steht ihre Plastik „Grasendes Fohlen“. Doch Kunst von Renée Sintenis findet sich auch an anderen prominenten Stellen in der Stadt. Wer auf der A115 nach Berlin hinein- oder hinausfährt, wird von ihrem Berliner Bären begrüßt. Seine kleinen Brüder, der Goldene und der Silberne Bär, erfreuen jedes Jahr Künstler der Berlinale.
Frühe Liebe zu Tieren Die Künstlerin wurde als Renate Alice Sintenis 1888 im schlesischen Glatz – heute Klodzko – geboren. Im gleichen Jahr zog die Familie nach Neuruppin um. In ihrer Kindheit verbrachte Renée viel Zeit in der Natur und entwickelte eine Liebe zu Tieren, die sich später in ihren Werken zeigte. Die Familie zog erneut um, dieses Mal nach Berlin, da der Vater eine Stelle im KamSintenis, Fotografie von mergericht bekommen hatte. Renée Hugo Erfurth, 1930. Schon früh bekam sie Zeichenunterricht. Als sie 19 Jahre alt war, Unterrichtsanstalt des Kunstgebegann sie ein Studium an der werbemuseums Berlin. Dort wid … wenn das Haus nasse Füße hat … Planung + Ausführung: Innen-/Außenabdichtung Schimmelbeseitigung Innendämmung Innenausbau + Sanierung Umbau + Neubau Regenwassersammler Wärmebildaufnahmen
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Wannsee Gesundheit Journal mete sie sich besonders der Dekorativen Plastik. Auf Druck der Familie hin gab sie die Kunst auf, um als Sekretärin ihres Vaters zu arbeiten. Doch es zog sie zurück zur Kunst und sie brach mit ihrer Familie, was zeitweise zu Depressionen bei der Künstlerin führte.
Der Weg in die Kunst Der Weg von Renée Sintenis in die Kunst war unaufhaltsam. Sie stand Modell für Georg Kolbe. Leider blieb die Statue, die er nach ihrem Vorbild schuf, nicht erhalten. Sie schuf Plastiken von Köpfen sowie weibliche und männliche Figuren. 1915 fand sie das Metier, für das sie bekannt wurde – Figuren junger Tiere. In erster Linie Ponys und Fohlen, doch auch Lamas,
Grasendes Fohlen auf dem Renée-SintenisPlatz in Friedenau.
Esel, Hunde und Elefanten. Die lebensechten Figuren – mal nur 20 cm groß für das heimische Wohnzimmer, mal groß für öffentliche Plätze – begeisterten die Menschen. Die kleinen Tierplastiken waren beliebte Geschenke und wurden zur Zierde manches Villenzimmers.
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Im Jahr 1917 heiratete sie den Maler Emil Rudolf Weiß, den sie bereits seit vielen Jahren kannte und der unter anderem ein Porträt von ihr gemalt hatte. Zu ihren Freunden gehörten namhafte Größen der Kunstszene wie Gottfried Benn, Joachim Ringelnatz und Asta Nielsen. Ihr Ehemann ermutigte sie, ihre Werke auszustellen und so noch bekannter zu machen. Während der Zusammenarbeit mit dem Galeristen Flechtheim stellte sie international aus. Sie begann, auch Plastiken von Fußball- und Polospielern und weiteren Sportlern in der typischen Bewegung ihrer Sportart zu formen. Auf der Olympischen Kunstausstellung im Jahr 1928 bekam sie für ihre Plastik des Läufers Nurmi die Bronzemedaille verliehen.
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Prominente der Weimarer Republik
Haupterwerb waren nun Grafiken.
Die Künstlerin war eine Trendsetterin ihrer Zeit. In der Weimarer Republik gehörte sie zu den bestverdienenden Künstlerinnen. Ob hoch zu Ross auf ihrem Hannoveranerhengst Horaz durch den Tiergarten galoppierend oder in ihrem schnittigen Sportwagen auf dem Kurfürstendamm – Renée war mit ihren 1,79 Metern Körpergröße und modischem Kurzhaarschnitt ein Blickfang. 1931 wurde sie in die Preußische Akademie der Künste berufen. Sie war die erste Frau im Fach Bildhauerei und die zweite Frau überhaupt – die erste war Käthe Kollwitz – die dort Mitglied wurde. In Berlin gehörte sie zu den gesellschaftlichen Mittelpunkten. Ein Ball ihres Galeristen Alfred Flechtheim war ohne sie undenkbar. Doch die glücklichen Tage waren gezählt. 1934 schlossen die Nationalsozialisten sie aus der Preußischen Akademie der Künste aus. Renée galt als Halbjüdin, da ihre Großeltern mütterlicherseits jüdisch waren. Die Ehe mit Emil Rudolf Weiß schützte sie vor weiteren Repressalien. Sie trat in die Reichskulturkammer ein und durfte weiterhin ausstellen, obwohl ihre Werke aus öffentlichen Sammlungen entfernt wurden. Ihr Galerist Alfred Flechtheim war vor den Nazis geflohen. Während des Kriegs wurde verboten, Güsse aus Bronze für die Kunst zu fertigen, da das Metall für den Krieg benötigt wurde. Die Bildhauerin wurde davon hart getroffen. Ihr
Erfolg in der Nachkriegszeit
Berliner Bär von Renée Sintenis auf der A115 kurz vor dem Kreuz Zehlendorf.
Ein weiterer harter Schlag war der plötzliche Tod ihres Ehemanns im November 1942. Jetzt musste sie auch die Deportation fürchten. Doch sie hatte Glück und blieb unbehelligt. Ihre Biografin Silke Kettelhake, die 2010 das Buch „Renée Sintenis. Berlin, Boheme und Ringelnatz“ veröffentlichte, recherchierte, dass ein SS-Offizier seine Hand über sie hielt. Doch fast ihr gesamter Besitz fiel den Bomben zum Opfer. Nach dem Krieg zog sie nach Schöneberg in die Innsbrucker Straße 23. An dem Haus hängt eine Gedenktafel für die Künstlerin. In den Nachkriegsjahren bekam ihre Karriere neuen Schwung. Sie schuf weiter ihre bewährten Tiere und nahm als Neuerung Plastiken von Knaben im antiken Stil in ihr Schaffen auf. 1947 wurde Renée Sintenis zur Professorin an der neu gegründeten Hochschule für Bildende Künste zu Berlin berufen. Zahlreiche Ehrungen folgten – 1948 der erstmals verliehene Kunstpreis der Stadt Berlin, 1952 „Ritter der Friedensklasse“ des Ordens Pour le merité und 1953 das Bundesverdienstkreuz. 1956 formte sie den berühmt gewordenen Berliner Bären. Eine Kopie davon wurde John F. Kennedy während seines legendären Berlinbesuchs überreicht. Renée Sintenis lebte bis zu ihrem Tod 1965 in der Innsbrucker Straße. Ihr Ehrengrab befindet sich auf dem Waldfriedhof Dahlem.� ◾
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