Wannsee Journal - Februar/März 2025

Journal für Wannsee und Umgebung

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Wannsee Journal für Wannsee und Umgebung

Februar/März · Nr. 1/2025

Große Neugierde Teestunde mit Aussicht

GRATIS ZUM MITNEHMEN

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Große Neugierde

Teestunde mit Blick auf die Straße

Impressum Wannsee Journal

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ie Bezeichnung kam nicht von ungefähr: Pavillons wie die Große Neugierde ließen nicht nur den Blick auf alle zu, die an dem Schloss vorüberzogen, sondern die dort abgehaltenen Teestunden waren auch Gelegenheit zu Klatsch und Tratsch. Die prominente Große Neugierde wurde zwischen 1831 und 1834 im Auftrag des Prinzen Carl von Preußen errichtet, von dem auch der Entwurf stammte. Mit der Ausführung wurde Karl Friedrich Schinkel beauftragt. Die Rotunde – so auch die ursprüngliche Bezeichnung

15. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Wannsee Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe April/Mai Nr. 2/2025 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 28.02.2025 Erscheinung: 01.04.2025

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Wannsee Journals

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Später wurde diese Konstruktion durch ein Pultdach ersetzt. Im Zentrum befindet sich eine Mittelsäule. Das Dach ziert seit 1836 ein originalgetreues Modell des Lysikratesmonuments aus dem antiken Griechenland. Das Monument, dessen Original in Athen steht, ist neben dem „Turm der Winde“ ein Vorbild für viele klassizistische Pavillonbauten. Ein weiterer Blickfang sind die vergoldeten gusseisernen Brüstungen. Der Mittelpunkt der einzelnen Elemente zeigt abwechselnd einen Juno- und einen Jupiterkopf. Für den Kopf

der Juno soll Prinzessin Marie Vorbild gewesen sein. Der Sockel enthält ein unzugängliches Gewölbe. Er wurde gebaut, um die Rotunde über das Straßenniveau zu erheben. Die Große Neugierde war ideal für die Tradition der Teestunden, die der Adel von den britischen Inseln übernommen hatte. Die erste „Theestunde“ fand den Aufzeichnungen zufolge am 2. Juli 1835 statt, die Einweihung nach der endgültigen Fertigstellung am 16.  August 1837. Geladen waren zahlreiche Würdenträger – darunter Christian Daniel

Elemente der Brüstung mit Jupiter und Juno, die nach dem Vorbild der Prinzessin Marie gestaltet sein soll.

Rauch, Ludwig Persius und natürlich Karl Friedrich Schinkel. Aber die Große Neugierde diente auch einem anderen Zweck: Hier nahm Prinz Carl an seinem Geburtstag, dem 29.  Juli, die Glückwunsche der Bürger entgegen. 1938 wurde die Große Neugierde beim Ausbau der heutigen Bundesstraße  1 um 38 Meter nach hinten versetzt. Damit waren die Sichtachsen zur Villa Schöning und zur Heilandskirche von Sacrow verschwunden. Bei der Umsetzung wurde die Rotunde in sich verdreht wieder aufgebaut. Dieses wurde Anfang der 1980er-Jahre korrigiert. Eine weitere Restaurierung konnte 2009 beendet werden. Die Große Neugierde ist das erste Schinkel-Gebäude, das die Besucher empfängt, sobald sie die Glienicker Brücke von Potsdam nach Berlin überquert haben. � ◾

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Kuscheltier-Polizeizentrale in Wannsee

„Kommissarin Lolo“ und ihre Abenteuer von Stolpe

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enn Spielzeug reden könnte... Anna Brautmann ist sich dessen sicher und hat darüber ein liebevolles Buch geschrieben, das nicht nur Kindern, sondern überhaupt allen Junggebliebenen abenteuerlichen Lesespaß verspricht und sie die Sprache der Kuscheltiere lehrt. Einblick ins Geschehen geben detailreich die Zeichnungen der niederländischen Illustratorin Maya Manor. Freundschaft und Gefühle kommen in Anna´s Buch „Kommissarin Lolo“ auf 110 Seiten nicht zu kurz, viel Wahres ist auf ihnen zu finden. Kuscheltier-Äffin

Lolo löst mit Unterstützung von Plüsch-Eichhörnchen Hörni auf den ersten Blick acht recht seltsam anmutende Kriminalfälle in und um Stolpe. Die Autorin, die wie Lolo selbst gerne mit dem Motorrad unterwegs ist, erzählt einfühlsam u. a. von einem halbierten Teddy, einem Einhorn, das eigentlich gar keines ist, von piepsenden Geistern im Kirchturm, aber auch von Sorgen und Ängsten, die manch Menschenkind belasten. Dabei bezieht sie in ihre Märchenwelt Altbekanntes vom Ortsteil Stolpe mit ein und verbindet geschickt Reales mit Fantastischem, schreckt

auch vor dem Thema Krieg nicht zurück, kindgerecht eingebettet in einen typischen Lolo-Fall. Und: Den Spielzeug- und Kinderkleidungsladen „Minipünktchen“, Ausgangspunkt der Handlung, gibt es im Herzen von Wannsee wirklich. Und wer genau hinsieht, kann dort im Kellergeschoss sogar die beschriebene Kuscheltier-Polizeizentrale entdecken. Plüsch-Vertreter wie Lolo, Hörni oder Teddy, Krokodil & Co warten indessen eine Etage höher in Regalen auf kleine Menschen, die sie zum Kuscheln und Liebhaben bei sich aufnehmen. – Und ihnen dann vielleicht

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Wannsee Journal aus dem Buch vorlesen oder sich und ihrem Menschenkind daraus vorlesen lassen.

Auf der Insel der Kultur

„Kommissarin Lolo“, Wannsee Verlag, 29.- €, erhältlich bei „Minipünktchen“ in der Chausseestraße 12 in 14109 Berlin oder bei der Autorin direkt unter www. wannseeimmobilien.com/verlag

auch anderen lokalen Schriftstellern und Kulturschaffenden einen Rahmen geben und ihr kreatives Schaffen unterstützen

will. – Zur Stärkung von regionalem Gemeinschaftsgefühls und mehr Miteinander in Wannsee. Anregungen für ihre Lolo-Kriminalfälle hat die Autorin im Alltag reichlich gefunden. „Ich lerne von Kindern viel über die Welt“, erklärt sie. Ihre Geschichten haben auch ernsten Hintergrund: Da ist das Scheidungskind mit seinem Teddy, ist der kleine Wannsee-Friedhof mit den jungen Gefallenen der letzten Kriegstage, und da ist der Onkel, der als Kind die Bombennächte in Stolpe erlebte, dort sein Leben, aber nicht sein Kuscheltier retten konnte. Oder die alte Pizzeria, für die sich kein Nachfolger fand. Anna Brautmann hat dies alles feinfühlig mit viel Aussagekraft in ihre positiv endenden Geschichten verpackt.

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Nicht zuletzt die Liebe zu ihren beiden Söhnen im Alter von sieben und elf Jahren, sondern auch die zu Wannsee, ihrer „Insel der Kultur“, und dem anheimelnden Ortsteil Stolpe, in dem sie seit vier Jahren lebt, hat Anna Brautmann dazu veranlasst, dieses Buch zu schreiben. „Man soll immer umsetzen, was man sich einmal vorgenommen hat“, lautet ihre Devise, die sie auch ihren Söhnen vermittelt hat. Gleichzeitig hat sie nach dieser Devise ihren eigenen Wannsee Verlag gegründet – Non-Profitausgerichtet – mit dem sie nun

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Öffnungszeiten: Montag - Freitag 9 - 18 Uhr Samstag 9 - 13 Uhr

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Autorin Anna Brautmann.�

Foto: Jonas Swarzenski

Im eigentlichen Berufsleben gemeinsam mit ihrem Mann im Hausverkauf tätig, hat sie nicht nur in diesem Bereich gelernt, genau hinzuhören und hinzusehen. „Denn auch Häuser haben viel zu erzählen und oftmals ihre ganz besondere Geschichte“, betont sie, die deshalb sehr darauf achtet, dass Haus und neuer Besitzer optimal zusammenpassen. – Dieses Feingefühl hat sie wohl auch die Sprache der Kuscheltiere erlernen lassen; unterstützt durch ihre Söhne, Neffen und Nachbarskinder. Das Ergebnis daraus kann sich sehen lassen, wie „Kommissarin

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Lolo“ beweist. – Und so finden es inzwischen auch ihre Söhne „cool“, das Buch ihrer Mutter im Schaufenster von „Minipünktchen“ stehen zu sehen.

Und es geht weiter Lolo und ihre Kuschelgefährten werden Jung und Alt auf lokalen Lesungen und Veranstaltungen vorgestellt, vorgetragen von der Autorin und ihrem Mann oder von professionellen Schauspielern der „Drehbühne Berlin“. Anna Brautmann ist das Schrei­ ben nicht fremd, wenn auch zu

ganz anderen ErwachsenenThemen: Gerade sitzt sie an einem Buch zur „Weiblichen Wirtschaft“, das sich mit der Stellung der Frau in der Immobilienbranche beschäftigt, einer Branche, die immer noch als Männerdomäne gilt. Doch darüber wird sie Lolo nicht vergessen. „Eine Fortsetzung ist in Planung, allerdings mehr für Jugendliche“, verrät sie, schließlich würden ihre Söhne ja älter. Erst einmal plant sie aber eine öffentliche Führung zum beschriebenen Stolper Kirchturm, mit Besuch bei den Kirchenmäusen. Mit ihrem Kinderbuch das lokale Umfeld Kindern und Jugendlichen ungezwungen näherzubringen, ist ein wichtiges Anliegen der Autorin. Deshalb befürwortet sie auch den Workspace „Wannsee Hub“ – gemeinsames Arbeiten im historischen Ortskern von Wannsee, z. B. im Alten Schulhaus Stolpe – und will ihn für junge Menschen noch attraktiver werden lassen. Veranstaltungs-Termine rund um das Kinderbuch werden rechtzeitig auf der Website genannt: www.wannseeimmobilien.com/ verlag� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Bauschilder informieren über die zukünftige Gestaltung des Hospiz Wannsee.

Diakonie Hospiz Wannsee

Bauarbeiten sollen bis Dezember 2025 beendet sein

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austelle anstatt Hospiz – das stationäre Diakonie Hospiz Wannsee in der Königstraße wird seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres generalsaniert und erweitert. Die Sanierung dauert voraussichtlich noch bis zum Jahresende, seit dem Beginn der Arbeiten sind die Hospizgäste und die Verwaltung im Dachgeschoss des rund sechs Kilometer entfernten Domicil Seniorenpflegeheims in der Fürstenstraße 36 in Zehlendorf untergebracht. Am Ausweichstandort steht den Gästen jeweils ein geräumiges, helles Zimmer mit eigenem Bad und zur gemeinschaftlichen Nutzung ein Ess- und Wohnzimmer mit Balkon zur Gartenseite zur Verfügung. Auch den weitläufigen Garten der Senioreneinrichtung, einen eigenen Veranstaltungsraum und das Café im Erdgeschoss können die Gäste und ihre Angehörigen nutzen. Das Hospiz erhält alle bekannten Angebote auch während der Zeit im Seniorenpflegeheim aufrecht.

Dasselbe Team von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden, Therapeutinnen, Ärztinnen und Ärzten bietet den Gästen auch im Übergangsquartier wöchentliche Kunsttherapie, Musiktherapie, Tierbesuchsdienst, Physiotherapie, medizinische Versorgung sowie kleine Ausflugsmöglichkeiten, Feste und Konzerte an. Das 2003 eröffnete und mittlerweile in die Jahre gekommene Gebäude des stationären Hospizes wird generalsaniert, barrierefrei gestaltet und mit neuen Funktionsräumen im Untergeschoss in der Fläche erweitert. Ein von der Königstraße abgetrennter, begrünter Innenhof und ein neuer Raum der Stille im schattigen Garten des Hospizes schaffen eine geschützte Atmosphäre. Über die Details der Generalsanierung und Erweiterung sowie die Fortschritte des Baugeschehens informiert das Hospiz kontinuierlich auf seiner Webseite: www. diakonie-hospiz-wannsee.de� ◾

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Gesundheit Wannsee Journal

Durch und durch Zehlendorf verschrieben

Lothar Beckmann ist gelebte Heimatgeschichte

Tochter und zwei Enkeln lebend – den Sohn mit Familie verschlug es arbeitsbedingt nach Düsseldorf – pflegen er und seine Frau die Dreigenerationen-Tradition ihres Hauses nur zu gern weiter. „Dank gegenseitiger Rücksichtnahme aufeinander klappt das wunderbar“, weiß er, der als verständnisvoller Opa da ist, wenn Not am Mann ist. Längst gehen die Enkel nun denselben Schulweg zur Nord-Grundschule, den schon Uroma, Opa Lothar und die Mutter gegangen sind. Lothar Beckmann, Zehlendorfer durch und durch, weiß noch vieles von gestern zu erzählen und zu schreiben.

Lothar Beckmann, Journalist und Vorstandsmitglied des Heimatverein Zehlendorf e. V.

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othar Beckmann‘s zweites Wohnzimmer steht in Zehlendorf Mitte. Im einstigen Schulhaus aus dem Jahr 1828 wirkt er dort als Vorstandsmitglied des bald 140 Jahre alten und aktuell 272 Mitglieder zählenden Heimatverein Zehlendorf. Seit dem Tod von Benno Carus im Jahr 2013 ist er maßgeblich für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Der ehemalige Journalist und Diplom-Volkswirt im Unruhestand sorgt dafür, dass Heimatgeschichte über die Museumsräume hinaus unverfälscht und anschaulich vermittelt an die Öffentlichkeit gelangt und zukünftigen Generationen

in Erinnerung bleibt. Er komponiert seit rund 15 Jahren für die Zehlendorfer Jahrbücher und Heimatbriefe lesenswerte Zehlendorfer Regionalgeschichte(n), die aus der Feder verschiedener Autoren, aber auch aus seiner eigenen fließen. Inmitten spannenden Bezirksgeschehens ist er zwischen Brötchen- und Kuchenduft der großväterlichen Bäckerei in der Beerenstraße  18 aufgewachsen, im 1921 von Großvater Eduard Martin erworbenen und inzwischen 120-jährigen Mehrfamilienhaus. Dort findet sich seit fast 75 Jahren Lothar‘s erstes Wohnzimmer. Heute unter einem Dach mit

Aktiv für Heimatverein, Museum und Jahrbuch Zehlendorf Entspannt sitzt Lothar Beckmann im Kinosessel der aktuellen Ausstellung zum BALI-Kino. Draußen dröhnt der Vormittagsverkehr, im Museumsraum des Heimatverein Zehlendorf ist es herrlich ruhig, nur ab und zu schlägt die Standuhr etwas heiser. Beckmann, seit rund 15 Jahren im Verein dabei, erzählt von der Herkunft der zwei Kinosessel Nr. 19/20 aus dem Museumsdepot. Ursprünglich kamen sie aus dem einstigen Zeli-Kino, das in der Potsdamer Straße in Höhe des heutigen Sderotplatzes an der Potsdamer Straße lag und im Jahr 1972 seine Pforten

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Wannsee Journal schloss. Nun erinnern die Sessel an vergangene Kinozeiten und betonen, dass ihre Gefährten in Helgard Gammert‘s BALI-Kino dort mit neuem Betreiber eine Zukunft bekommen haben. – Der rechte Zeitpunkt, in einer Ausstellung im Heimatmuseum die jahrzehntelange BALIGeschichte anhand alter KinoPlakate, Programmblätter, Fotos und Kinorelikte wiederaufleben zu lassen. „Helgard Gammert hat sich in diese Ausstellung sehr eingebracht“, betont Beckmann, der sein journalistisches Know-how nicht nur für sich und seine eigenen Texte erfolgreich einsetzt, sondern vielmehr damit auch andere Schreibende unterstützt: Indem er – wie im Jahrbuch Zehlendorf – ihre Texte lektoriert oder Pressemitteilungen Professionalität verleiht sowie wichtige Recherchearbeit leistet. Regelmäßig kommen die Autoren des Jahrbuches anlässlich des Erscheinungstermins im Oktober zusammen. In diesem Jahr waren es über 30 Personen. „Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Schreibende es in Zehlendorf gibt, hätte das früher nie vermutet“, freut sich Beckmann angesichts derer, die an den Heimatverein herantreten mit Themen- und Beitragsangeboten für das Jahrbuch. „Etliches liegt dafür schon in meiner Schublade, der Nachschub wird nicht knapp. Aber sobald das aktuelle Buch im Oktober raus ist, mache ich immer erst mal Pause bis März. Danach beginnt dann die Komposition des nächsten Jahrbuches“,

verrät er als korrekter Lektor. Halbe Sachen macht er nicht und erklärt: „Ich bin Steinbock und damit sehr ehrgeizig.“ Dass ihm diese Eigenschaft vor Jahren im Berufsleben fast einen fetten Burnout beschert hätte, er gerade noch rechtzeitig die Reißleine ziehen konnte, erzählt er eher nebenbei.

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„Aus Südamerika oder Australien kamen schon Anfragen von Ausgewanderten an uns, die wissen wollen, was aus ihrem Elternhaus, ihrer Familie geworden ist“, verrät Beckmann, den man regelmäßig im Museum antrifft, und der im ganzen Bezirk wertvolle Kooperationen pflegt. So bestehen, wie er sagt, sehr gute

Im Heimatmuseum Zehlendorf.

– Ein Grund dafür, dass er den Chefredakteur-Posten bei der TEST-Zeitschrift von Stiftung Warentest abgelehnte. Jetzt im Ruhestand bedeutet das für ihn aber längst nicht, die Beine hochzulegen, weder privat noch bei seinem Einsatz für Heimatverein, Museum und Archiv. Diese sind mit ihrem fachkundigen Team längst weit über Berlin und sogar Europa hinaus bekannte Institutionen für nachvollziehbare und gut recherchierte Heimatgeschichte.

Verbindungen zu den Schulen des Bezirks, besonders zum Droste-Hülshoff-Gymnasium.

Zehlendorf als Lebensmittelpunkt Es besteht große GeschichtsLeidenschaft in Lothar Beckmann, angetrieben von einem noch größeren Sammlerherzen für alte Dinge, Dokumente und Papiere, die in erster Linie Geschichten über Zehlendorf zu erzählen wissen. Der Grundstock

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zu diesem Hobby liegt in Lothar Beckmann´s langer Familiengeschichte: Lebt er doch in einem Haus, das – wie seine Frau sagt – „nichts verliert“ und wohl seit dem Erwerb durch den Großvater nie etwas verloren hat, damit Schränke voller Historie birgt. Beckmann bewahrt sie mit ausgeprägtem Sammlersinn, ohne damit dem Heimatmuseum Konkurrenz machen zu wollen. Beckmann‘s Elternhaus in der Beerenstraße, in dem mittlerweile 11 Mietparteien leben, bietet dafür viel Raum – auch im Keller. Darin ist inzwischen auf Anraten seiner Frau das Beckmann‘sche Archiv eingezogen, gleich neben der Modelleisenbahn und den mottensicher verpackten Brautkleidern aus vier Generationen. Geht es mit den ebenfalls mit ihrer Mutter im Haus lebenden Enkeln Anton und Paul in ein Museum, bekommt Opa Lothar deshalb schon mal von ihnen zu hören: „Och, so was haben wir doch auch Zuhause.“ Dort, wo die Enkel von frühester Jugend an gelernt haben, wie viel Regionalgeschichte allein die eigene Familie birgt. Ein Zuhause, aus dem Lothar Beckmann nie wirklich weg wollte und bis heu te nicht weg will. Zwar hatte er während seines VolkswirtschaftStudiums an der Freien Universität Berlin kurz überlegt, in einer anderen Stadt weiterzustudieren. Doch realisierte er diesen Gedanken dann nie, stark in die evangelische Paulus-Gemeinde eingebunden, für die er über viele Jahre die „PaulusBlätter“ herausbrachte. In „seinem“ Zehlendorf zu bleiben, darin bestärkte ihn dann auch sein Berufsweg: Zuerst die Anstellung in einem Schulbuchverlag. Später dann arbeitete Diplom-Volkswirt Beckmann als Energieredakteur bei der Verbraucherzentrale Berlin, bis er 1980 als Wissenschaftsredakteur zur Verbraucherorganisation Stiftung Warentest kam. Dort blieb er bis zum Eintritt in den Ruhestand. Nach der Wende war er mitverantwortlich für ein Magazin für neue Bundesbürger und hat es schließlich bis zum Ressortleiter gebracht. Über den Tellerrand von Berlin schaute Beckmann regelmäßig auf Dienstreisen, die ihn zu den unterschiedlichen Prüforten führten. – Eine abwechslungsreiche Aufgabe für den Wirtschaftsjournalisten, der sogar ins Testgeschehen mit einbezogen

wurde. „Beispielsweise, als es einen neuen Rasierer zu testen gab. Ich habe mich dann eben damit rasiert und meine Erfahrungen aufgeschrieben“, erzählt Beckmann. Kurz- oder auch mal längere Reisen mit Frau und Tochter unternimmt er heute privat, ohne sich als „Reiseonkel“ bezeichnen zu wollen. Daheim in seinem Bezirk gibt es für ihn ausreichend zu entdecken, ausgiebig zu recherchieren und vieles aufzuarbeiten. Lokalgeschichte hat Potential. Und dann ist da noch sein weiteres Hobby, das Fotografieren, mit dem er nicht nur in den Jahrbüchern glänzt.

Von gestern für morgen Seine ganz persönliche Lokalgeschichte hat Lothar Beckmann intensiv in eigener Familie erleben können, die seit 1921 ihr Haus stets mit drei Generationen bewohnt. Dabei ist die Martin‘sche/Beckmann‘sche Familiengeschichte fast minutiös nachvollziehbar. So existieren unzählige Dokumente, Rechnungen, Briefe und Unterlagen, in denen wichtige Details erhalten geblieben sind in dem „Ec

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Heimatmuseum Zehlendorf am Historischer Winkel.

haus, das nichts verliert“ an der Beerenstraße. Material genug für den Journalisten Beckmann, daraus für die Jahrbücher 2019 und 2022 eindrucksvolle Beiträge zu schreiben: Über seinen Großvater mütterlicherseits, dem „Bäcker an der Ecke“, und über seine Eltern, die sich dort in Zehlendorf verliebt, verlobt und 1941 verheiratet haben. Ein besonderes Erbe haben Hildegard und Kurt, die bis zu ihrem Tod im Dreigenerationshaus wohnten, ihrem schreibenden Sohn hinterlassen: Zahlreiche exakt durchnummerierte Feldpostbriefe, die sie sich als kurz nach der Hochzeit kriegsbe dingt getrennte junge Eheleute hin- und herschrieben. Lothar hat sie digitalisiert und daraus ein ebenso aussagekräftiges wie berührendes Zeitdokument entwickelt, das Interesse bis zum Landesarchiv geweckt hat. Ein weiteres Schätzchen wartet aktuell darauf, gehoben zu werden: Die in Tagebuchform geführten Jahreskalender des Vaters aus den Jahren 1941-1945 dürften nach Lothar Beckmann‘s Bearbeitung nicht weniger lesenswert und spannendes Kleinod werden, das wünscht er sich als Sohn und Autor. Und dann bleiben vor seinem 75. Geburtstag im Januar noch

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weitere Wünsche für seine beiden Wohnzimmer. „Zukunftsmusik“, wie der Heimatjournalist verrät, „2028 wird das Heimatverein-Haus 200 Jahre. Schön, wäre bis dahin die geplante Sanierung fertig. Dann könnte man eventuell das Museum erweitern. Die Hauptausstellung endet derzeit noch vor dem Zweiten Weltkrieg. Man sollte die Zeit danach unbedingt mit einbeziehen.“ Und für sein Elternhaus hat er einen Herzenswunsch: „Es soll weiterhin in Familienbesitz bleiben.“ Weitere Informationen und Kontakt:  www.heimatmuseumzehlendorf.de.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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„Die Peter-Lorenz-Entführung“

Vor 50 Jahren war der Politiker in der Hand von Terroristen

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s waren dramatische Stunden und Tage – am 27. Februar 1975 wurde der ehemalige CDU-Politiker Peter Lorenz in der Nähe seines Wohnhauses in Zehlendorf entführt und kam erst am 4. März 1975 wieder frei. An diese Zeit und an den Politiker erinnert am Quermatenweg Ecke Ithweg eine Stele. Auszug aus dem Text von Wolfgang Kraushaar: „An dieser Stelle wurde am 27. Februar 1975 der Berliner CDULandesvorsitzende Peter Lorenz von Mitgliedern der linksterroristischen ‚Bewegung 2. Juni‘ entführt. Drei Tage vor den Wahlen

zum Berliner Abgeordnetenhaus, Windschutzscheibe raste der bei denen Lorenz als Spitzen- gekaperte Mercedes Richtung kandidat fungierte, Innenstadt. Nachdem der vergeriet er morgens letzte Fahrer die Polimit seinem Mercedes in eine Falle. Ein zei alarmierte, wurde Lkw blockierte das eine Großfahndung Dienstfahrzeug und ausgelöst. Einen Tag zwang den Fahrer später meldeten zur Vollbremsung. sich die Entführer, Der Chauffeur besah zu deren Ergreifung den entstandenen eine Belohnung von Schaden und wurde Peter Lorenz. 100.000  DM ausgeniedergeschlagen. � Foto: Landesarchiv Berlin setzt war, mit einem Mehrere Geiselnehmer überwäl- Bekennerschreiben. Sie forderten tigten Lorenz und machten ihn im Austausch gegen Lorenz die durch eine Spritze handlungs- Freilassung sechs inhaftierter unfähig. Mit einer zerborstenen Mitglieder der ‚Bewegung 2. Juni‘

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Wannsee Journal und der ‚Roten Armee Fraktion‘ (RAF) – Horst Mahler, Ingrid Siepmann, Rolf Heißler, Rolf Pohle, Verena Becker und Gabriele Kröcher-Tiedemann.[...] Da es den Ermittlern trotz aller Anstrengungen nicht gelang, das Versteck des Entführten ausfindig zu machen, entschied Bundeskanzler Helmut Schmidt, die von den Geiselnehmern erhobenen Forderungen zu erfüllen. In Begleitung von Pastor Heinrich Albertz, dem ehemaligen Regierenden Bürgermeister der Stadt, wurden die Genannten bis auf Mahler in den Südjemen ausgeflogen. Als Albertz nach seiner Rückkehr die verabredeten Losungsworte ‚So ein Tag, so wunderschön wie heute‘ verlas, gaben die Entführer Lorenz noch in derselben Nacht frei.[...]

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Im Oktober 1980 verurteilte das Berliner Kammergericht die an der Lorenz-Entführung Beteiligten [...]zu mehrjährigen Haftstrafen. [...].“ Der 1922 geborene Peter Lorenz war von 1954 bis 1980 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Er kandidierte 1971 und 1975 bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus als Kandidat für das Amt des Regierenden Bürgermeisters. Obwohl die CDU 1975 erstmals stärkste Fraktion im Abgeordnetenhaus wurde, blieb der Regierende Bürgermeister Klaus Schütz durch eine Koalition zwischen SPD und FDP im Amt. Lorenz war außerdem von 1976 bis 1977 und erneut von 1980 bis zu seinem Tod im Jahr 1987 als Berliner Abgeordneter Mitglied des Deutschen Bundestags.� ◾

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U3-Ausbau zum Mexikoplatz ein Gewinn? Bürgerinitiative hat starke Bedenken

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er S-Bahnhof Mexikoplatz in Zehlendorf zählt mit seinem Rundbau, der drei Bahnhofskörper unter wellenförmiger Dachkonstruktion harmonisch verbindet, zweifelsfrei zu einem der sehenswerten Kleinode in der Berliner Bahnhofsszene des Berliner Südwestens. Gemeinsam mit dem Mexikoplatz ist er viel mehr als ein unpersönliches bloßes Nutzungsgebäude und steht zu Recht unter Denkmalschutz. Doch um dieses besondere Flair fürchtet die Bürgerinitiative „Rettet den Mexikoplatz“, die sich mit ihrer Petition gegen den von der BVG geplanten rund 700 Meter umfassenden U3-Ausbau von der U-Bahnstation Krumme Lanke zum Mexikoplatz richtet. Zu Redaktionsschluss zählte diese bereits 1152 Unterschriften. Aktuell bildet ein Bus den Anschluss zwischen U-Bahnstation Krumme Lanke und S-Bahnstation Mexikoplatz.

Bahnhof mit Stil und Geschichte Ende 1904 war der im Jugendstil von den Architekten Gustav Hart und Alfred Lesser erbaute Bahnhof noch unter dem Namen „Zehlendorf-Beerenstraße“ dem Bahnverkehr übergeben worden. 1911 dann wurde er umbe Dr. Thomas Herr, Antje Limper-Huber und Hubertus Primus von der Bürgerinitiative „Rettet den Mexikoplatz“: Rot für das U-Bahn-Projekt.

nannt in die Station „ZehlendorfWest“ der Wannseebahnschleife. Schaut man heute zur alten Brücke auf, glaubt man darunter Hufgetrappel und Pferdefuhrwerke längst vergangener Tage auf der Lindenthaler Allee zu hören, deren Namen der Bahnhof 1950 erhielt. Nach dem Eisenbahnerstreik 1980 fiel der eher schon verträumte S-Bahnhof in einen erzwungenen Dornröschenschlaf, aus dem er fünf Jahre später erweckt wurde. Bereits zwei Jahre später erhielt er seinen heutigen Namen „Mexicoplatz“ wenngleich damals noch das „c“ das heutige „k“ vertreten musste. Mit Kritik musste der Bahnhof schon einmal leben: Als er im Jahr 2002 für rund 2,6 Millionen DM an zwei Geschäftsleute verkauft wurde, war es die Bürgerinitiative Kulturbahnhof, welche die 25  jährige Tradition dieses kulturellen Treffpunkts damit als

beendet sah und den Lesungen und Diskussionsforen unter gläserner Oberlichtkuppel schmerzlich nachtrauerte. Doch unter der Sanierung des Bahnhofs, an der maßgeblich der Kaufmann Thomas Drechsel beteiligt war, erstand Dank liebevoller kleiner Geschäfte und des mit gepflegten Straßenschildern, Litfaßsäule und Feuermelder als erholsame Grünoase angelegten Platzes dann doch ein reizvolles Ensemble, das viele auch außerhalb des Bezirks ansässige Bürger anzieht, besonders an den Markttagen und legendären Weihnachtsmärkten. – Weiß sich deren ausgesuchtes Angebot doch bestens dem historischen Stadtbild anzufügen. Dass dies nach dem ab 2025 geplanten Ausbau der U-Bahnlinie U3 nur noch schöne Erinnerung sein könnte, fürchtet nicht nur die Bürgerinitiative zur Rettung des Mexikoplatzes.

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Sinn oder Wahnsinn? Zum aktiven Kern der Bürgerinitiative zählen die Architekten Antje Limper-Huber,Thomas Herr und der Jurist und Journalist Hubertus Primus, ehemaliger Alleinvorstand der Stiftung Warentest. Nach intensiver Recherche und mit fundiertem Fachwissen widerlegen sie die Ausbau-Pläne der BVG, die in keinem Verhältnis zu Kosten und Nutzen stehen. Bereits jetzt betragen die angesetzten Umbaukosten anstatt der zuerst veranschlagten 40 Millionen Euro 206 Millionen, so die BI. Die BVG spricht dagegen von „nur“ 103 Millionen Euro, wobei die Betriebs- und Baukosten laut BI untertrieben angegeben sein dürften. Lohnt sich das Ganze überhaupt? Viele Befrag Vom S-Bahnhof Mexikoplatz zum Umsteigebahnhof?

te zweifeln das an, wie auch das von nur etwa einer Minute durch Ergebnis der Petition zeigt. So die durch fehlende Integration spricht die BVG von rund 12.000 der Bahnhofsanlagen umständFahrgästen, denen der Umbau liche Umsteigesituation von zugute kommen würde, die BI der U-Bahn Mexikoplatz zur sieht das deutlich nüchterner: S-Bahn Mexikoplatz zunichte Entgegen dem aktuell zwischen gemacht würde. „Das UmsteiKrumme Lanke und Mexikoplatz gen erfordert dann längere verkehrenden Bus bedeute Fuß-Wegstrecken für Fahrgäste. eine zusätzliche U-Bahnstation Die S-Bahnstrecke verläuft als keinerlei Zeitersparnis, da die Hochbahn (Ebene +1), während errechnete Fahrzeitverkürzung die U-Bahn (Ebene -1) erst nach

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vollständigem Verlassen ins Freie erreichbar ist“, erklärt Hubertus Primus. Rund 12.000 davon profitierende Fahrgäste täglich führt die BVG auf der neuen Strecke an, während die BI konkretisiert: Das bedeute nur 1.300 zusätzlich gewonnene Fahrgäste pro Tag, also rund 6 zusätzliche Fahrgäste pro Zug. Denn nach den Berechnungen erfolgt zu 90 Prozent nur eine Verlagerung der Fahrgäste vom Bus auf die U-Bahn ohne relevanten Gewinn an Fahrzeit. Das Fazit der BI daraus: Der Bedarf für ein U-Bahn-Megaprojekt ist nicht gegeben.

Dr. Thomas Herr, der den zusätzlich unterirdisch vorgesehenen Betriebsbahnhof an diesem Ort für unnötig hält. So führe der unterirdische U-Bahnbau durch denkmalgeschützte Wohngegend, etwa 176 Straßenbäume sollen im Vorfeld gefällt werden. Allein die Auswirkungen auf die an der Lindenthaler Allee gelegenen rund 100 Grundstücke und Villen seien kaum vorhersehbar. So sind Schallschutzscheiben in denkmalgeschütztem Bau nicht einsetzbar. Die Auswirkung des weit über das Zumutbare zu erwartenden Lärms und der Bau-Erschütterungen auf Mensch und Natur könne man Fluch oder Segen? nur erahnen, zumal die von der Die aktuelle Planung sehe au- BVG auf fünf Jahre angesetzte ßerdem eine Verdoppelung der Bauzeit kaum einzuhalten sein Baumasse vor, kritisiert Architekt dürfte, wie Erfahrungen zeigen.

Und schon heute ist im direkten Anschluss an den U-Bahnbau die Komplettsanierung der alten SBahn-Brücke im Fokus, mit neuem Lärm und Behinderungen für die Anwohner. Nahezu ungewiss sind auch die Auswirkungen auf das Grundwasser und der Ablauf des Bauwassers in Richtung Schlachtensee, das zuvor eine Kleinklärlage durchlaufen müsste. Die Bürgerinitiative spricht in dieser laufenden Projekt-Erörterungsphase der für sie sinnlosen Planung dieses UBahn-Lückenschlusses gar von einem „Prestige-Objekt des Senats“ und fordert eine deutlichere Gefahrenabschätzung für das Bauvorhaben. Sie erklärt: „Wir sind nicht grundsätzlich gegen Verkehrsplanung und Ausbau, aber dieser U-Bahnausbau ist so

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Wannsee Gesundheit Journal nicht mehr zeitgemäß.“ Mit ihrer Meinung sind sie von Richtung Mexikoplatz her nicht alleine, auch rund um den U-Bahnhof Krumme Lanke wird Kritik am Ausbau und den damit verbundenen Beeinträchtigungen laut. Optiker Christian Zech von der KLIG (Krumme Lanke Interessengemeinschaft) fasst zusammen: „Da heißt es alle zwei Jahre, die U-Bahn rechne sich nur bis zur Station Freie Universität Berlin an der Thielallee, und dann das… Es wäre doch da deutlich sinnvoller und realistischer, anstelle des Ausbaus E-Rundbusse einzusetzen, die regelmäßiger als der aktuelle Bus zwischen Krumme Lanke und Mexikoplatz verkehren, eventuell sogar bis Kleinmachnow. Der bestehende U-Bahn-Ausbauplan ist für mich

ein Schildbürgerstreich bzw. ein eitles Projekt der BVG.“ Die BVG setzt indessen auf Transparenz und lädt zu Informationsveranstaltungen zum Ausbau-Projekt. Nächster

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Termin ist der 21.  Januar 2025 von 14.30 – 16.30 Uhr und von 17.15 – 19.15 Uhr in der EmmausKirchengemeinde in der OnkelTom-Straße 80 in Zehlendorf. Die Anzahl der Teilnehmenden pro Termin ist jedoch begrenzt. Daher ist die Teilnahme an einem der genannten Termine nur mit einer vorherigen Anmeldung über https://calendly.com/ bvg-projekt/verlaengerungu3?month=2024-12 möglich. Weitere Projekt-Information unter https://bvg-projekt.de/ projekte/verlaengerung-ubahnlinie-u3-nachhaltigkeitspilotprojekt-berlin-steglitzzehlendorf. Informationen von der BI und zur Petition unter www.rettetden-mexikoplatz.de ◾ Jacqueline Lorenz

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„Blauer Bär“ geht nach Steglitz-Zehlendorf

Auch der Städtepartnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf e. V. gehörte zu den Preisträgern beim Europapreis „Blauer Bär“. � Foto: Alexis Gshtrayn

Europapreis für den Städtepartnerschaftsverein

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it dem Europapreis „Blauer Bär“ ehrt das Land Berlin seit dem Jahr 2015 beispielhaftes EuropaEngagement von Berlinerinnen und Berlinern, das auf freiwilliger Basis und ohne Gewinnstreben erfolgt. Die nominierten Vereine und Institutionen wurden alle von Dritten vorgeschlagen. Sich selbst vorzuschlagen ist beim Europapreis nicht möglich. Die Projekte und Initiativen vermitteln die europäischen Werte und tragen die europäische Idee in die Stadtgesellschaft. Diese Auszeichnung findet in enger Kooperation mit der Europäischen Kommission in Berlin statt. Neben der Sichtbarmachung und Anerkennung von freiwilligem Europaengagement soll die jährliche Ehrung auch der Vernetzung und dem Austausch zu neuen Ideen dienen. Die blauen Europabären werden seit dem

Jahr 2015 von der Buddy Bär Berlin GmbH gestiftet. Am 5. Dezember 2024 fand die feierliche Ehrung aller Nominierten und die Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger 2024 in der ufaFabrik statt. Darunter waren Sebastian Leskien, Bruno Weser, Elke Dietrichs, Petra Milz-Höhne, Rolf Breidenbach, Rosemarie Menzel, Kaja Kowalski, Olga Freiwillig! Pischel und Gisela Pflug vom StädtepartEngagiert! nerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf Für Europa! e.V.: Seit 1987 organisieren sie gemeinsam mit 20 Partnerregionen Delegationsbesuche, Bürgerreisen, Jugendaustauschprogramme, Solidaritätsaktionen und viele kulturelle Veranstaltungen. Ihr Ziel ist es, Vorbehalte abzubauen, neue Kulturen und Traditionen kennenzulernen und nachhaltige Freundschaften zu schließen. Weitere Informationen über den Städtepartnerschaftsverein unter www.bsz-spv.de� ◾

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Erziehung und Partnerschaft können das Familienleben auf die Probe stellen. Wie können Eltern bei diesen Herausforderungen unterstützt werden? Welche präventiven Angebote können Familien stärken? Mit dem ersten bezirklichen Familienförderplan setzt Steglitz-Zehlendorf ein Zeichen für die ganzheitliche Unterstützung von Familien. Er wurde im November vom Jugendhilfeausschuss einstimmig verabschiedet und trat Anfang des Jahres für den Zeitraum von vier Jahren in Kraft. Familienförderung beinhaltet zahlreiche Angebote für Eltern, die von Beratung im Familienleben bis zur Unterstützung in Fragen der Erziehung reichen. Darunter fallen vielfältige Kurse in Familienzentren, Elterncafés, aber auch aufsuchende Angebote bspw. zur Entlastung für die Zeit nach der Geburt. „Mit dem ersten Familienförderplan in SteglitzZehlendorf setzen wir Familienfreundlichkeit als eine unserer obersten Prioritäten. Familien sollen sich im Bezirk dauerhaft wohl und gut unterstützt fühlen“, betonte die Stadträtin für Jugend und Gesundheit, Carolina Böhm. Der Plan wird in seiner Laufzeit regelmäßig weiterentwickelt, um auf die sich wandelnden Bedürfnisse von Familien einzugehen. Weiter Informationen unter www.berlin.de/ -ii1428849� ◾

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