Zehlendorf Mitte Journal - Februar/März 2014

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

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Ein Service des Gazette Verbrauchermagazins

FEBRUAR / MÄRZ

Zehlendorf Mitte a r t x e Nr. 1/2014

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

◾◾ Eine Bärin für das

Finanzamt

Plastik von Hugo Lederer aus der Zeit der Weimarer Republik

◾◾ „Mord im Pfarrhaus“

Zehlendorfer Theatergruppe „Schattenlichter“ spielt Krimi von Agatha Christie

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Eine Bärin für das Finanzamt

Impressum

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Plastik von Hugo Lederer aus der Zeit der Weimarer Republik

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ahlreiche Plastiken verschönern Zehlendorf. Unter anderem die „Säugende Bärin“, die aus der Zeit der Weimarer Republik stammt. Sie wurde von dem Bildhauer Hugo Lederer entworfen. Der am 16. November 1871 in Znaim/Südmähren (heute Tschechien) geborene Hugo Lederer war der Sohn eines Dekorationsmalers. Auch sein Interesse galt der Kunst und

2. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 844 933-0 Redaktion Karl-Heinz Christ extra@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Zehlendorf Mitte extra erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe April/Mai Nr. 2/2014 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 04.03.2014 Erscheinung: 01.04.2014 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themen­wünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.

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4 Zehlendorf Mitte extra so schloss er mit 16 Jahren die Staatsfachschule für Tonindus­ trie, Modellieren, Zeichnen und Keramik ab. Anschließend verließ er seine Heimat, um in Erfurt zu arbeiten. 1888 setzte er seine Ausbildung fort – er beschäftigte sich mit Zeichnungen in „Allegorie und Embleme“ von F. Stuck und studierte im Theater Weimar die dortigen Abgüsse von Werken Michelangelos. Nach mehreren Stationen zog er im März 1892 nach Berlin, wo er bei Alexander Calandrelli arbeitete. 1893 ging er zu Robert Toberentz, dessen Atelier er zwei Jahre später übernahm. Mittlerweile hatte er schon einige Werke geschaffen – darunter das Bronzerelief Heimkehr, die Marmorplastik Heidestimmung

Gedenkrelief am Rathaus Schöneberg.

und die Steinplastik Schicksal. Am Rathaus Schöneberg ist das Gedenkrelief des Freiherrn vom Stein zu sehen, das Lederer 1908 schuf. Darüber hinaus arbeitete Hugo Lederer am Berliner Lutherdenkmal mit. Zahlreiche weitere Reliefe, Plastiken und

Brunnen folgten. Unter anderem im Jahr 1930 die „Säugende Bärin“, die heute vor dem Finanzamt Zehlendorf steht. Zehn Jahre danach starb Hugo Lederer im Alter von fast 69 Jahren in Berlin. Er wurde auf dem katholischen Waldfriedhof beerdigt. � ◾

Kunst und Genuss auf Italienisch Große Lichtwand im Traditionsrestaurant Arcimboldo setzt besondere Akzente. Kulinarische Genüsse und italienische Kunst vereinen sich im Ristorante Arcimboldo im Kastanienhof an der Clayallee. Der Name ist Programm – die Werke von Giuseppe Arcimboldo (1526 – 1593) sind in Großdruck auf einer neu installierten Lichtwand zu sehen. Passend zum Ambiente beeindruckt die Küche durch frische, mediterrane Kreationen. Hausgemachte Pasta – in der Saison z. B. mit feinen Trüffelscheiben serviert – sowie frischer Fisch, der mehrmals wöchentlich per Express

geliefert wird, werden liebevoll zubereitet und gekonnt arrangiert. Zur Kunst der Stillleben gesellt sich die hohe Schule der Kochkunst, die hier leidenschaftlich zelebriert wird. Eine Auswahl an edlen Weinen aus den besten Lagen Italiens lässt nicht nur Kennerherzen höher schlagen! Die herzliche Atmosphäre und der sehr aufmerksame Service runden den guten Eindruck ab. Ristorante Arcimboldo Clayallee 347b (im Kastanienhof ) 14169 Berlin Tel. 030. 80 23 707 www.ristorante-arcimboldo.com Mo - So 12 - 24 Uhr

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Kita Ahörnchen ist „Haus der kleinen Forscher“

Kinder entdecken spielerisch die Welt der Forschung

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o kommt das Wasser her? Woraus bestehen Wolken? Was ist Energie? Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ bietet Schulungen für Erzieher/innen, um den Wissensdurst drei- bis zehnjähriger Kinder zu wecken und zu

Kita Ahörnchen in der Ahornstraße 1a.

stillen. Die zum Mittelhof e. V. gehörende und seit 1968 bestehende Kita „Ahörnchen“ konnte sich im Oktober über die Ernennung zum„Haus der kleinen Forscher“ freuen. Und da die Forschung nicht nur in den eigenen vier Wänden gelingt, werden regelmäßig Ausflüge in die freie Natur oder zu interessanten Orten gemacht, an denen es vieles zu entdecken gilt. Hierbei wird nicht nur das Interesse an Naturwissenschaften geweckt, sondern auch sprachliche und motorische Fähigkeiten gefördert. Die IHK Berlin bietet als regionaler Netzwerkpartner der Stiftung„Haus der kleinen Forscher“ Workshops für pädagogische Fachkräfte aus Kitas und Grundschulen an. Informationen unter www.ihk-berlin. de/HdkF. � ◾

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Technologie- und Gründerzentrum Raum für Ausgründungen in der Fabeckstraße 62

„Ein guter Tag für den Wirtschaftsstandort Steglitz-Zehlendorf“, freute sich Norbert Kopp, Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf: „Endlich gibt es eine Grundsatzentscheidung, auf die der Bezirk seit Jahren wartet. Damit kann das TGZ SW an der Fabeckstraße in die Umsetzung gehen. Allen Beteiligten, die im Senat und Abgeordnetenhaus, im Bezirk sowie in Wirtschaft und Wissenschaft die Weichen gestellt haben, gebührt großer Dank.“ Am 4. Dezember 2013 hat der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses beschlossen, das Gelände des ehemaligen American Hospital in der Fabeckstraße 62 aus dem Treuhandvermögen des Liegenschaftsfonds herauszulösen und in das Vermögen der WISTA Management GmbH bzw. deren Tochterunternehmen IZBM GmbH oder einen anderen geeigneten Träger einzubringen. Auf dem Gelände wird künftig Raum für Ausgründungen, sogenannte Spin-Offs geschaffen. Diese fungieren als Schnittstelle zwischen

Wissenschaft und Wirtschaft. Schwerpunkte sind die Branchen Life Science, Medizin und Biotechnologie, IT und Software sowie Werkstoffe, Material und Optik. „Das TGZ SW wird vor allem von der Nähe zur Freien Universität Berlin, vielen anderen namhaften Wissenschaftseinrichtungen im Bezirk und hier ansässigen Unternehmen profitieren“, so Dr. Reinhard Baumgarten, Leiter des Regionalmanagements Berlin SÜDWEST. „Wie dringend das TGZ ist, belegen Ergebnisse unserer Untersuchungen vom März 2013. Seit 1998 haben sich 150 Unternehmen aus den Forschungseinrichtungen des Berliner Südwestens ausgegründet. Von ihnen haben 129 Unternehmen über 1.000 Arbeitsplätze geschaffen. Mit dem TGZ SW wird eine Multiplikatorwirkung auch bei den Arbeitsplätzen erreicht. Und die Zukunftsregion Berlin Südwest hat ihr Leuchtturmprojekt mit überregionaler Ausstrahlung.“ Baumgarten rechnet mit dem Beginn der Umbaumaßnahmen im Jahr 2015. � ◾

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Neuanpflanzungen auf der Potsdamer Chaussee Eichenbestand wird erneuert

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er charakteristische Baumbestand auf der Potsdamer Chaussee wurde bereits im 19. Jahrhundert angelegt. Einst standen die Bäume rechts und links der Fahrbahn. Nachdem die Straßenbreite dem wachsenden Verkehr angepasst wurde, sind sie heute Teil des breiten Mittelstreifens. Doch die Zahl der Bäume geht zurück – so weist die Eichenallee an vielen Stellen Lücken auf. Bäume wurden nicht ersetzt, an anderen Stellen sind neu gepflanzte Bäume wieder eingegangen. Im November 2012 und 2013 kam Verstärkung durch neue, junge Eichen. So wurden vor zwei Jahren zehn, im letzten Jahr 25 Bäume gepflanzt. Die Neuanpflanzungen ge hen zurück auf die Initiative „Berliner Eichentor“. Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses einmalige „Tor“ nach Berlin und Gartendenkmal zu erhalten. Hierfür sammelt sie Spenden. Die Spender und die Senatsverwaltung übernehmen jeweils 500 Euro pro Baum, den Rest finanziert das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf. Die Initiative Eichentor sieht derzeit einen Fehlbestand von 140 Bäumen, der nach und nach wieder aufgefüllt werden soll. Hierzu sind weitere Spenden erforderlich, damit dieses repräsentative Tor nach Berlin weiterhin Anwohner und Besucher erfreut. Informationen unter www.­berlinereichentor.de � ◾

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20 Jahre „Aktion Warmes Essen“ Jubiläums-Veranstaltungen der Paulusgemeinde

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eit 20 Jahren bekommen bedürftige Menschen in den Wintermonaten in der Zehlendorfer Pauluskirche ein warmes Mittagessen. Das Jubiläum wurde am 8. Dezember mit einem Festgottesdienst mit Bischof Dr. Markus Dröge in der Pauluskirche gefeiert.

Bis zum Ende der EssensausgabeSaison im März 2014 sind weitere Veranstaltungen geplant Am 10. Februar findet um 18 Uhr in der Alten Dorfkirche Zehlen- Alte Dorfkirche Zehlendorf. dorf eine Podiumsdiskussion statt zum Thema „Soziale Teilhabe und Armutsbekämpfung“ – Wohin steuert die Politik in den nächsten Jahren?“ In Dutzenden weiterer Kirchengemeinden Berlins gibt es Ausgabestellen von Lebensmitteln. Christen engagieren sich gegen Armut und soziale Ausgrenzung. Das ist Teil ihres Glaubensverständnisses. Mit ihrem Engagement wollen sie sozialstaatliches Handeln aber nicht ersetzen. Kirche und Diakonie treten für eine nachhaltige Armutsbekämpfung ein. In einem so reichen Land wie der Bundesrepublik Deutschland muss es möglich sein, dass alle Bürgerinnen und Bürger am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Was Pauluskirche Zehlendorf. wollen die im Bundestag vertre tenen Parteien in den nächsten vier Jahren gegen soziale Ausgrenzung und die wachsende Kluft zwischen arm und reich unternehmen? Eingeladen werden sozialpolitische Experten der Bundestagsfraktionen sowie der stellvertretende Sprecher der Armutskonferenz. Die Liste der Diskussionsteilnehmer finden Sie unter www.teltow-zehlendorf.de Am 1. März gibt es ein Saxophonkonzert mit der Gruppe saxoconmoto in der Alten Dorfkirche Zehlendorf und am 29. März ein Konzert mit Jocelyn B. Smith in der Pauluskirche Zehlendorf. Weitere Informationen unter www.teltow-­zehlendorf.de. � ◾

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„Simply the Best“ Der neue Imagefilm für Steglitz-Zehlendorf

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chnelle Verbindungen in alle Richtungen, vielseitige Freizeitmöglichkeiten, gehobenes Wohnen und mehr – Steglitz-Zehlendorf wirbt jetzt mit einem Imagefilm um neue Bürger und Investoren. Die DVD mit dem deutsch- und englischsprachigen Film über den grünen Südwesten von Berlin wurde Ende vergangenen Jahres fertig gestellt. Der fast 20 Minuten dauernde Film zeigt sowohl die Vorzüge des Bezirkes in punkto Lebens- und Wohnqualität, als auch die Darstellung des Südwestens von Berlin als hervorragenden Wissenschafts- und Forschungsstandort mit hoher Entwicklungsdynamik. Er präsentiert auch die Alleinstellungsmerkmale Steglitz-Zehlendorfs und ist somit für Investoren von Interesse, die bei ihrer Standort­entscheidung neben finanziellen Aspekten vor allem eine gute Infrastruktur und die Möglichkeit zur Generierung qualifizierter und motivierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorfinden möchten. Der Strei Zum Film: www.youtube.com/ watch?v=TqYA5pizlvk

fen ist mit flotter Musik unterlegt, die immer wieder für nähere Erklärungen unterbrochen wird. Der Film ist sowohl in der deutschen als auch der englischen Version auf Youtube verfügbar. Der Imagefilm „Simply the Best“ ist eine gemeinschaftliche Produktion des Büros des Bezirksbürgermeisters, der Pressestelle, der bezirklichen Wirtschaftsförderung und des Regionalmanagements Südwest. Ausgeführt wurde die Produktion von der Spandarts Mediendesign GbR. Der Film, oder auch einzelne Sequenzen des Films, können von wirtschaftlichen und touristischen Leistungsträgern gerne auch zur Standortdarstellung genutzt werden. � ◾

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Gerichtsprozess verzögert Baubeginn Rathaus Zehlendorf wird schrittweise saniert

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Das Rathaus Zehlendorf wurde in den 1920er Jahren erbaut.

raum sind nicht mehr dicht. Deshalb wird der Raum in dem 1971 fertiggestellten Anbau nicht mehr genutzt. Allein die Erneuerung des Brandschutzes wird auf 2,5 Millionen Euro beziffert, die Sanierung der Sanitäranlagen und der Trinkwasserleitungen schlägt nochmal mit ca. 2,7

Millionen Euro zu Buche. Weitere Posten sind Fluchttreppen und neue Aufzüge. Die Sanierung muss schrittweise vorgenommen werden, denn der Großteil der jährlich eingeplanten Baumittel von neun Millionen Euro wird für die Instandhaltung der Schulen benötigt. � ◾ UHREN

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igentlich sollte die Sanierung längst im Gange sein – doch ein Gerichtsprozess, den ein unterlegener Mitbewerber führt, verzögert den Beginn der Arbeiten am Rathaus Zehlendorf. Zugige Fenster, rostige Wasserleitungen und aufgeweichte Bodenbeläge sind nur einige der Probleme, die im Rathaus mittlerweile Alltag sind. Schilder in den Teeküchen weisen darauf hin, dass das Wasser morgens mindestens 20 Minuten laufen soll – zur Verbesserung der Wasserqualität. Auch die Fenster in dem früher als Sitzungszimmer genutzten Eck Uhrmachermeister und Juwelier Innungsbetrieb

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Veranstaltungskalender für Frauen erschienen Programm für das erste Halbjahr liegt aus

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as Frauenprogramm für das 1. Halbjahr 2014 liegt mit einer Fülle von Angeboten vor. Herausgeberin ist die Frauenbeauftragte des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf, Hildegard Josten. Hier finden Sie Vorträge und Seminare zur Gesundheitsprävention, PC-Kurse, Sprachkurse, Fort- und Weiterbildungen zum Wiedereinstieg in den Beruf, rechtliche Informationsveranstaltungen zum Thema Zusammenleben / Ehe und Trennung,

Angebote zur Freizeitgestaltung und viele andere interessante Veranstaltungen. Sie erhalten das Frauenprogramm im Büro der Frauenbeauftragten von Steglitz-Zehlendorf, Kirchstraße 1/3, 14163 Berlin sowie bei den Bürgerämtern, in den Bibliotheken und bei den Pförtnern in den Rathäusern Steglitz und Zehlendorf. Das Programm kann auch unter www.berlin.de/ba-steglitzzehlendorf/ eingesehen und heruntergeladen werden. ◾

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Diskussion um Weltkulturerbe

Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf engagiert sich gegen weiteren Verfall im Schlosspark Glienicke

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as sogenannte preußische Arkadien stand im Mittelpunkt einer Diskussionsveran­staltung, zu der die Bürgerstiftung SteglitzZehlendorf am 20. November in den Bürgersaal des Rathauses Zehlendorf geladen hatte. Mit

Fotos belegte Karin Berning von der Initiative Weltkulturerbe Glienicke den Zustand des maroden Weltkulturerbes. Die Bilder dokumentierten Risse im Mauerwerk, Bäume, die aus Bauwerken wachsen, die gesperrte Teufelsbrücke und einiges mehr.

Die Römische Bank im Glienicker Park um 2008, noch mit Holzsitzbank.� Foto: B. Burkhardt

Zunehmender Verfall Der Zustand des Weltkulturerbes in Glienicke ist in der Tat besorgniserregend. Besucher stehen immer wieder vor Absperrungen, da das Betreten der Wege durch drohenden Astbruch gefährlich ist. Um das Kul Römische Bank leider zur Zeit marode, wie vieles andere auch. � Foto: K. Berning

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18 Zehlendorf Mitte extra turerbe zu erhalten, sind mehr Investitionen nötig. So flossen vor kurzem Fördergelder aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW), um die Wege zu sanieren. Mit den ersten Arbeiten soll bereits im Winter begonnen werden.

ein Anfang gemacht, doch Prof. Dr. Michael Rohde, Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, gab zu bedenken, dass jährlich ca. drei Millionen Euro notwendig sind, um diese einmalige Kulturlandschaft zu unterhalten. Anstatt der benötigten 25 Fachleute zur Pflege des Areals und der Gebäude gibt es lediglich zwei Mitarbeiter des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf, die die Menge der anfallenden Arbeiten unmöglich bewältigen können.

Mehrere Eigentümer Publikum und Diskutanten waren sich einig, dass das Ensemble in Glienicke erhalten und wieder in einen guten, vorzeigbaren und sicheren Zustand gebracht werden muss. Dass die Finanzierung ein großes Problem sein würde, war allen klar. Die Eigentumsverhältnisse – ein Teil des Areals gehört dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf, andere

Viele Wege müssen noch instandgesetzt werden.

Teile sind Eigentum des Landes Berlin, der Berliner Forsten sowie der Stiftung Preußischer Kulturbesitz – machen die Investitionsund Finanzierungsfragen noch komplizierter. Mit dem Geld für die Sanierung der Wege wurde

Fördergelder für den Park Nach Erhalt der GRW-Fördergelder ist der Bezirk 15 Jahre lang für den Unterhalt des Parks zuständig. Langfristig, so Stadt Reifenfachhandel in Zehlendorf Winfried und Manuela Huck GbR Vertrieb von allen Reifenherstellern

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Zehlendorf Mitte extra 19 rätin Christa Markl-Vieto, wird angestrebt die Anlage an die Stiftung Schlösser und Gärten zu übergeben. Diese betreut bereits andere Teile des Weltkulturerbes und hätte durch Darstellung und Vermarktung andere Möglichkeiten, Gelder für den Unterhalt zu akquirieren.

Großes Interesse der Bürger

einem Anwohner, der zusagte, sich gemeinsam mit der Bürgerstiftung um eine neue SitzIn der Veranstaltung wurde fläche für die römische Bank zu immer wieder deutlich, wie kümmern. sehr die Anwesenden sich für dieses Areal interessieren und Bürgertisch geplant engagieren wollen. Ein konkretes Angebot kam sogar von Die mehrfach geäußerte Bitte, an dem „Runden Tisch“ der beteiligten Institutionen teilnehmen zu können, wurde allerdings abgelehnt, so dass die Bürgerstiftung versprach, alle Interessierten im Jahr 2014 zu einem runden „Bürgertisch“ einzuladen. Dies wurde mit Beifall aufgenommen. Kontakt: Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendor f, Karin Lau (1. Vorsitzende), ☎  0172312 86 39 oder per Mail info@­ Die Teufelsbrücke wurde einst als Ruinenbrücke angelegt. Heute ist sie so marode, dass sie für buergerstiftung-sz.de. � ◾ Besucher gesperrt wurde.

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Vom Fürsorgeverein zum gehobenen Wohnen Gelände des Oskar-Helene-Heims wird Wohnort und Gesundheitszentrum

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m Oktober war die Grundsteinlegung, die ersten Häuser werden aller Voraussicht nach im Jahr 2015 bezogen – zur Zeit wird auf dem Gelände des ehemaligen Oskar-Helene-Heims rege gebaut. Hier entstehen Reihenhäuser, Doppelhäuser und Wohnungen – wie an vielen Orten in der Stadt. Die Besonderheit ist das Gesundheitszentrum „eins – alles für die Gesundheit“. Hier werden künftig Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen ihre Praxen eröffnen. Auch eine Apotheke, ein Fitness-Center sowie weitere Spezialanbieter aus dem Gesundheitsbereich sollen dann auf dem Areal zu Hause sein.

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Das neue Hauptgebäude zum Oskar-Helene-Heim 1915.� Postkarte Sammlung HVZ

richtet wurde, wandelte sich das Oskar-Helene Heim ab 1937 gänzlich zu einer militärischen Einrichtung und verlor seine Funktion als Heim für körperbehinderte Kinder. Die Kinder wurden nach und nach entlassen und 1939 diente das Heim als Reservelazarett. Ab 1941 wurden jedoch auch wieder Kinder behandelt. Der Krieg rückte immer näher an Berlin heran und die Leitung des Heims, der Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti vorstand, sorgte 1943 für die Evakuierung der Patienten. Die Geschehnisse gaben ihm Recht, 1945 zerstörten Brandbomben die Hälfte der Gebäude.

Bau des Oskar-Helene-Heims. Konrad Biesalski übernahm die Leitung und gemeinsam mit dem Erziehungsdirektor Hans Würtz machte er das Oskar-Helene-Heim zum Vorläufer heutiger moderner Rehabilitationskliniken.

Veränderung in Kriegszeiten Nachdem bereits 1918 eine extra Abteilung für Kriegsversehrte aus dem Ersten Weltkrieg eingeAuf dem Gelände des Oskar-Helene-Heims entstehen eine Seniorenresidenz, ein Gesundheitszentrum und Wohngebäude.

Wiederaufbau und Schließung Nach Kriegsende erfolgte der Wiederaufbau unter amerikanischer Verwaltung. Es folgten zahlreiche Erweiterungen, so kamen eine Sonderstation für Schwerbeschädigte, eine Einrichtung für Spielund Beschäftigungstherapie sowie ein Neubau für die Kinderstation dazu. In den 70er und 80erJahren folgten ein Zentrum für die Replantation abgetrennter Gliedmaßen, ein neues OP-Gebäude, eine Abteilung für Psychosomatische Orthopädie und vieles mehr. Das Aus für den Standort kam im Jahr 2000. Gemeinsam mit der Lungenklinik Heckeshorn und dem Behring-Krankenhaus wurde das Oskar-Helene-Heim Bestandteil der Zentralklinik Emil von Behring. Seitdem dienten die Gebäude häufig als Filmkulisse. Der letzte hier gedrehte Film war eine Tatort-Folge mit dem Titel „Großer schwarzer Vogel“. Jetzt rollen die Bagger und das Areal sieht neuen Zeiten entgegen. � ◾

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Foto/Gestaltung: Michael Krug

„Mord im Pfarrhaus“ – aber nur auf der Bühne Zehlendorfer Theatergruppe „Schattenlichter“ spielt wieder einen Krimi von Agatha Christie „Mord im Pfarrhaus“ ist für ein in einer Kirchengemeinde gespieltes Theaterstück ein gewöhnungsbedürftiger Titel. Doch da alles nur fiktives Bühnengeschehen ist, nahm die Theatergruppe „Schattenlichter“ keinen Anstoß daran, sondern probte ein Jahr lang unverdrossen und freut sich nun darauf, ihrem Publikum wieder einmal einen kurzweiligen Krimi von Agatha Christie zu präsentieren. Bereits vor rund zehn Jahren spielten die Schattenlichter Agatha Christies wohl bekanntesten Krimi „Die Mausefalle“. „Die Bühnenbearbeitungen dieser Krimis sind ideal für eine Gruppe wie uns“, sagt Elke Brumm, die der Gruppe seit 1986 als Organisatorin und Mitspielerin angehört. „Nur ein einziges Bühnenbild, viele etwa gleich große Rollen, Spannung bis zum Schluss – da kommen Mitspieler und Zuschauer auf ihre Kosten.“ Ein

Vorteil gegenüber der Mausefalle: Da „Mord im Pfarrhaus“ nicht so bekannt ist, kennen die meisten Zuschauer die Auflösung des Krimis noch nicht. Zur Handlung: Dem meistgehassten Mann im englischen Dorf St. Mary Mead, Oberst Hampton, wünschen viele Dorfbewohner scherzhaft den Tod – von seiner Ehefrau über den Gemeindepfarrer bis hin zu einer alten Dame, die der Oberst aus ihrem Haus vertreiben will. Als der Oberst plötzlich ermordet im Pfarrhaus aufgefunden wird, hätte so ziemlich jeder ein Motiv, aber Inspektor Slack kann niemanden überführen. Da ist es ein Glücksfall, dass die neugierige Pfarrhausnachbarin Miss Marple ihre Nase in diese Angelegenheit steckt … Die Inszenierung haben – wie bei den „Schattenlichtern“ üblich – alle Gruppenmitglieder gemeinsam erarbeitet. Was dabei herausgekommen ist,

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24 Zehlendorf Mitte extra kann man sich am Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag, dem 26., 27. und 28. Februar sowie 1. März 2014, um 20 Uhr im Paulus-Gemeindehaus, Teltower Damm 4 – 8, in Zehlendorf-Mitte ansehen. Der Name „Schattenlichter“ stammt aus dem Jahr 1985, als die damalige Konfirmandengruppe in der Zehlendorfer Pauluskirche ein Schattenspiel aufführte. Doch bald wandte sich die Gruppe abendfüllenden Dramen zu und zog ins Gemeindehaus am Teltower Damm 4 – 8. Seither werden im Jahresrhythmus anspruchsvolle Stücke namhafter Autoren wie Frisch, Dürrenmatt, Shaw, Wilde, Ionesco und Gogol gezeigt. Der Name „Schattenlichter“ blieb. Derzeit gehören der Gruppe rund 20 Schüler, Studenten, Arbeitnehmer und Rentner an. Karten für fünf Euro gibt es bis zum 24. Februar im Gemeindebüro (montags und mittwochs zwischen 10 und 13 Uhr, donnerstags zwischen 16 und 19 Uhr). Vorbestellung wird empfohlen: nicht im Gemeindebüro, sondern ab sofort unter der Telefonnummer 811 13 33, per E-Mail unter

Die Theatergruppe „Schattenlichter“ – Gruppenbild 2013 � Foto: Robert Lorenz

s­ chattenlichter@gmx.de und im Internet unter www.schattenlichter.info. � ◾ Das 32. Stück der Theatergruppe „Schattenlichter“ Agatha Christies Krimi „Mord im Pfarrhaus“ Mi., Do., Fr., Sa., 26. – 28. Februar und 1. März 2014, 20 Uhr Teltower Damm 4 – 8 14169 Berlin (Zehlendorf-Mitte) Karten: 5 Euro, Schüler und Studenten 3 Euro, bis zum 24. Februar im Gemeindebüro erhältlich. Vorbestellung bei den „Schattenlichtern“ ☎ 8 111 333, E-Mail schattenlichter@gmx.de.

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Too much change is not enough Videosequenzen von Stefan Panhans im Haus am Waldsee

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tefan Panhans reflektiert in seinen Fotound Videoarbeiten Zustand und Wirkung digitaler Medien auf die Identitätsbildung jüngerer Generationen. Der 1967 im Rheinland geborene Künstler inszeniert seine Videosequenzen vor allem in geschlossenen Räumen: in Autos, Zugabteilen, Studios oder auch in der nächtlichen Abgeschiedenheit eines Lagerfeuers. Sein Focus liegt auf Texten und Körpersprachen, die den alltäglichen Irrsinn unserer Überinformationsgesellschaft poetisch und mit viel Tempo und Humor verdichten. Panhans arbeitet stets mit der Standkamera. Es gibt keinen Schnitt, keinen Schwenk, keinen Zoom. Nur im Hintergrund rieselt der Schnee, flackert das Feuer, fährt ein Auto vorbei, drängen Menschen durch schmale Zugabteile. Jegliche Handlung scheint aufgehoben. Der übliche Schock-Charakter des Bildschnittes bleibt aus. Es entsteht eher ein „Zeitbild“ als eine herkömmliche Filmnarration. Bild und Text sind in ihrer Funktionsweise vertauscht: die Sprache wird zur bildgebenden Instanz. Über die Sprache fördert Panhans das Unbewusste zu Tage. Das Gesprochene ähnelt dabei dem Formen von Gedanken, dem Alogischen des Traums oder automatischen Gedankenniederschriften in unterschiedlichen Tempi: gereiht, beschleunigt, fragmentiert oder montiert. Zu sehen sind Arbeiten aus den letzten zehn Jahren, die unter anderem neu für das Haus am Waldsee entstehen. � ◾ Stefan Panhans - Too much change is not enough Haus am Waldsee · Argentinische Allee 30 17. Januar bis 16. März 2014 Di. bis So. 11 bis 18 Uhr Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro

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Speisen mit Aussicht

Wannseeterrassen werden voraussichtlich im Frühjahr wieder eröffnet

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in Menü genießen, eine Tasse Kaffee trinken oder den Tag mit Freunden ausklingen lassen und der Blick schweift dabei über den Wannsee – ab Frühjahr können in den Wannseeterrassen wieder die Gläser klingen.

Zwei Brände zerstörten das Restaurant Das 1937 eröffnete Ausflugslokal mit seiner bevorzugten Lage unweit des Strandbads Wannsee erlebte seine letzte Saison im Jahr 2001 – vor 13  Jahren. Dann brannte das reetgedeckte Gebäude, das im Stil eines Landhauses das Wannseeufer schmückte, aus. Brandursache war eine defekte Dunstabzugshaube, die ausgerechnet zu Weihnachten in Flammen stand und von den Wannseeterrassen nur eine Ruine übrig ließ. Es

war bereits der zweite Brand in dem Restaurant. Im Jahr 1947 wurden die Wannseeterrassen erstmals ein Raub der Flammen. Der Aufbau ging damals jedoch wesentlich schneller vonstatten, die ersten Gäste konnten hier schon drei Jahre später wieder speisen.

Eigentümer und Bauherr Harald G. Huth hat in den Neubau drei Millionen Euro investiert. Die neuen Wannseeterrassen werden 850 Gästen Platz bieten, allein 500 davon können auf der großzügigen Terrasse den herrlichen Ausblick genießen. � ◾

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Neue Schulbibliothek

Schülerinnen und Schüler des Werner-von Siemens-Gymnasiums können sich auf wissenschaftliches Arbeiten vorbereiten

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m 22. Januar wurden die neue Schulbibliothek und drei weitere Unterrichtsräume des Werner-von-Siemens Gymnasiums an der Beskidenstraße 3 eingeweiht. Umgebaut wurde der sogenannte ehemalige Stelzenbau, ein Luftgeschoss, das bis vor kurzem als Aufenthaltsort in den Pausen gedient hat. Die dort entstandenen neuen Räume lassen erkennen, dass sie einen großen Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler bringen werden: Drei Klassenräume und eine Bibliothek mit insgesamt mehr als 330 Quadratmetern Fläche können jetzt von allen Interessierten genutzt werden. Für die Bibliothek wurde ein sehr flexibles Nutzungssystem konzipiert: 20 Computerarbeitsplätze, Leseecken und ein Podest als kleine Bühne,

lassen eine vielfältige Nutzung zu. Mit wenigen Handgriffen entsteht ein Seminarraum oder ebenso einfach ein Veranstaltungsraum für bis zu 50 Zuhörerinnen und Zuhörer. Durch die Verbindung mit einem zweiten Raum lässt sich der Arbeitsbereich im Bibliotheksbetrieb zusätzlich erweitern. Die neue Schulbibliothek entspricht in besonderer Weise den modernen Anforderungen an das Lernen am Gymnasium. Hier können sich die Schülerinnen und Schüler auf wissenschaftliches Arbeiten vorbereiten, wie es an der Universität fortgeführt wird. Die ansprechende und funktionale Ausstattung wurde durch die großzügige Unterstützung des Freundeskreises des Werner-von-Siemens-Gymnasiums ermöglicht. � ◾

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Tempelhof-Ausstellung und 20. Jahrestag des Abzugs der Alliierten AlliiertenMuseum startet mit internationalem Projekt ins Jahr 2014

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as AlliiertenMuseum in Dahlem blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Großer Beliebtheit erfreut sich nach wie vor die noch bis zum 27. April 2014 laufende Sonderausstellung „Von G.I. Blues zu G.I. Disco. Der American Way of Music in Deutschland“, die von nationalen und internationalen Medien begeistert aufgenommen wurde. Das Rahmenprogramm zur Ausstellung wird in diesem Jahr fortgesetzt.

Umzug nach Tempelhof geplant Ein Signal für eine Standortänderung für das Museum findet sich im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung. Darin ist festgehalten, dass die große Koalition den Umzug des AlliiertenMuseums an den ehemaligen Flughafen Tempelhof unterstützt. Tempelhof steht auch im

Mittelpunkt der Sonderausstellung 2014, die im Frühsommer eröffnet wird: „Flughafen Tempelhof - die amerikanische Geschichte“ beleuchtet die Zeit von 1945 bis 1993, als der Flughafen als US Air Force Base diente. Unter amerikanischer Regie wurde von Tempelhof aus der zivile Luftverkehr zwischen Berlin (West) und Westdeutschland koordiniert. Von und nach Tempelhof wurden über Jahrzehnte auch regelmäßig Militärflüge durchgeführt. Über Details der nachrichtendienstlichen Aufklärung, die dabei betrieben wurde, ist wenig bekannt. Der geheime Austausch von Spionen gehört ebenso zur amerikanischen Geschichte von Tempelhof wie die spektakulären Fälle von Flugzeugentführungen aus Polen oder der DDR. Geplant ist, das Depot des AlliiertenMuseums auf dem Flughafengelände in die Ausstellung einzubeziehen. Es soll als „Schau-Depot“ geöffnet we

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Zehlendorf Mitte extra 29 den. Bei Führungen werden Großobjekte wie der Steinstücken-Hubschrauber und die 2012 geborgenen Segmente des Berliner Spionagetunnels zu sehen sein, die in Dahlem aus Platzmangel nicht gezeigt werden können.

Europäische Kooperation Dieses Jahr begann für das AlliiertenMuseum mit dem offiziellen Auftakt einer europäischen Kooperation: Das Museum gehört zu den Partnern des EU-Projektes Liberation Route Europe, welches den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen aus transnationaler Perspektive betrachtet, um die Bedeutung des größten bewaffneten Konflikts der Menschheitsgeschichte für den europäischen Kontinent deutlich zu machen. Am 13. Februar 2014 wird in Brüssel die europäische Wanderausstellung „Routes of Liberation“ eröffnet. Wie das gesamte Projekt soll sie ein vertieftes Verständnis für die teuer erkauften Freiheiten wecken, die wir heute in der Europäischen Union genießen. Die Ausstellung kommt 2015 nach Berlin.

Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Russischen Museum Unter dem Titel „Getrennt verabschiedet, gemeinsam erinnert“ ist im Spätsommer gemeinsam mit dem Deutsch-Russischen Museum in Karlshorst eine Veranstaltung zum 20. Jahrestag des Abzugs der Alliierten aus Berlin geplant. Damit wird die bereits bestehende Kooperation beider Häuser weiter vertieft. Das AlliiertenMuseum beteiligt sich auch an der Initiative des Bezirks Steglitz-Zehlendorf „Jenseits von Mitte. Ein Kulturtag im Süden.“ Am 21. September 2014 haben Besucher die Gelegenheit, auf einem kulturellen Streifzug die Museen und Ausstellungen im Bezirk zu besichtigen und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm zu erleben. � ◾ AlliiertenMuseum Clayallee 135 - Outpost, 14195 Berlin Telefon 030-81 81 99-0 www.alliiertenmuseum.de

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30 Zehlendorf GesundheitMitte extra

30 Euro fürs Parken Parkscheibe obligatorisch

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rger auf dem Parkplatz am Bahnhof Schlachtensee: Um gegen Dauerparker vorzugehen, ist die sichtbare Parkscheibe im Auto jetzt Pflicht. Andernfalls droht eine Gebühr von 30 Euro. Anfangs war das Parken dort kostenlos. Das ist es immer noch – allerdings nur mit Parkscheibe und auch nur für die Dauer von zwei Stunden. Darauf weisen auch Schilder an der Einfahrt des Parkplatzes hin. Damit ist das Nahversorgungszentrum Schlachtensee jedoch nicht alleine – mehr und mehr Supermärkte mit eigenem Parkplatz greifen zu dieser Möglichkeit, Dauerparker fernzuhalten. Besonders in der Umgebung von Bahnhöfen sind Abstellplätze rar, so dass Geschäfte um ihre Kunden fürchten müssen, da diese in der näheren Umgebung keine freien Parkplätze mehr finden. � ◾

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Spionagegeschichte am Teufelsberg Führung durch die Ruinen der Abhöranlagen

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er erste Eindruck ist ernüchternd. Schon am Tor zur ehemaligen Abhörstation am Teufelsberg, dem Treffpunkt unserer Führung, sind die Gebäude mit Graffiti versehen und die Fensterscheiben verschwunden. Ein ausgeblichenes Bauschild weist auf das geplante Resort Teufelsberg hin – eine

Nobelanlage mit Wellness und Traumblick über Berlin. Fertigstellung sollte 2002 sein – aus den Plänen wurde bekanntlich nichts. Eine große Gruppe hatte sich Ende Dezember eingefunden, um das Gelände zu besichtigen und einen Blick auf die Überbleibsel der Gebäude auf dem Teufelsberg zu werfen. Unser

Das letzte erhaltene Wandbild aus den Zeiten als Abhörstation.

„Bergführer“ ist Christopher McLarren, der während seiner Zeit in der US-Army zwei Jahre lang auf dem Teufelsberg stationiert war. Er ist mit den Gegebenheiten bestens vertraut und wartet mit unzähligen Geschichten und Anekdoten aus der Zeit auf, in der Amerikaner und Briten vom Teufelsberg aus weit in die

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32 Zehlendorf Mitte extra DDR hineinlauschten. Wie weit? Das wurde nicht verraten – eines der letzten Geheimnisse des Abhörstandorts.

Von der Fakultät zum Trümmerberg Doch die militärische Geschichte dieses Areals im Grunewald begann viel früher – im sogenannten Dritten Reich, als der Grunewald noch keinen Teufelsberg kannte. Die Stelle, an der sich heute Teufels- und Drachenberg erheben, war für den Bau einer „Wehrtechnischen Fakultät“ vorgesehen. Der Rohbau stand bereits, als 1940 der Befehl erteilt wurde, alle nicht kriegswichtigen Bauaktivitäten einzustellen. So wurde die Fakultät zur ersten Ruine und liegt nun tief im Teufelsberg. Nach Kriegs nen m³ Schutt vergraben. Schon ab 1952 wurden Bäume auf den Berg gepflanzt, um ein Abrutschen der Trümmer zu verhindern. Nach Beendigung der Aufschüttung im Jahr 1972 brachte man Sand und Mutterboden auf die Trümmer auf. Bäume und Büsche wurden gepflanzt und eine Landschaft gestaltet.

Architektur-Modell des Kopfhauses der Wehrtechnischen Fakultät. An diesem Baukörper sollte sich ein flacherer, flächenmäßig jedoch ausgedehnter Bauteil mit mehreren Gebäudeflügeln um einen rechteckigen zentralen Platz anschließen. Die Entwürfe stammen von Hans Malwitz (1891-1987). Die Grundsteinlegung fand am 17. November 1937 statt. Da es sich bei dem Bau um das erste und auch einzige Gebäude von Albert Speers „Gesamtbauplan für die Reichshauptstadt“ („Welthauptstadt Germania“) handelte, legte Adolf Hitler persönlich den Grundstein (um 1935).

Horchposten im Warschauer Pakt

ende wurde das Areal zur Lagerung der Haustrümmer Berlins genutzt – wie auch der Insulaner, Humboldthöhe und andere. Der Teufelsberg ist der höchste von ihnen – hier liegen ca. 26 Millio Die Berliner hatten auf ein neues Naherholungsgebiet gehofft, doch die West-Alliierten erkannten schnell den Wert des – zumindest für sie – „letzten Hügels vor Moskau“, so Christopher McLarren. Berlin als Insel im Meer des Warschauer Paktes war ein idealer Standort und die Höhen des

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Zehlendorf Mitte extra 33 und US-amerikanische Militärangehörige, was an Telefonaten, Radiosendungen, Funksprüchen etc. gesendet wurde. Diese Informationen wurden ausgewertet und sortiert. Je nach Wichtigkeit konnte eine Nachricht auch auf dem Tisch des Präsidenten bzw. Premier-Ministers landen.

Nach dem Mauerfall Blick von unten auf die entkernten Büros und den Turm mit der erhaltenen Kuppel.

Teufelsberg waren wie geschaffen für den Bau einer Abhörstation. Anstelle des Restaurants mit Aussicht wurden Gebäude mit seltsamen Kuppeln gebaut – Betreten für den Normalbürger natürlich streng verboten. Auf dem Berg lauschten nun britische

Mit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung wurde das Ende der Abhörstation eingeläutet. 1992 zogen die Alliierten aus und übergaben das Gelände mit seinen Gebäuden an den Berliner Senat. Diese reichten den Teufelsberg weiter an die Berliner Forsten. Die Pläne gingen von einer Wiederaufforstung bis zu Ausflugslokal und Museum.

Mehr als nur ein Mann im Ohr: Graffito in der obersten Kuppel.

Schließlich erwarb eine Kölner Investorengruppe das Gelände. Ihre Pläne zum Bau eines Luxusresorts riefen Bürgerinitiativen auf dem Plan. Klagen zögerten den Baubeginn hinaus, dazu sollen finanzielle Probleme gekommen sein. Das Luxusresort

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34 Zehlendorf Mitte extra wurde jedenfalls nicht gebaut. Auch eine geplante vedische Friedensuniversität der Maharishi-Stiftung scheiterte an der Finanzierung. Stattdessen kamen Feierfreudige und der Teufelsberg entwickelte sich kurzzeitig zu einer beliebten Partylocation. Dies unterband der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, da die Unfallgefahr groß war.

Historische Führungen Um weiteren Verfall und Vandalismus zu verhindern, kümmert sich eine ehrenamtliche Initiative um die Abhörstation. Die Bewachung, Instandhaltung und Bauarbeiten werden mit Hilfe der Einnahmen aus den Führungen finanziert. Durch das Eingangsgebäude geht es durch lange Flure zu den ehemaligen Büros – die Flächen sind heute sehr luftig, da die Gebäude bereits entkernt sind. Hier wurden – teils erwünscht, teils ungebeten – zahlreiche Graffiti angebracht, unter denen einige sehr sehenswert und beeindruckend sind. Anschließend geht es hoch hinaus – mit einem Halt auf jeder Ebene, die imposanten Ausblicke auf den Grunewald, Berlin und

Der Jambalaya-Tower wird heute von Künstlern genutzt.

Brandenburg bieten. Natürlich gibt es dazu viele, viele Informationen, Geschichten und Anekdoten aus der Abhörstation zur Zeit des Kalten Krieges und nach der Wiedervereinigung. Ganz oben auf dem Turm ist die Kuppel noch intakt. Hier„regiert“ das Echo und die Akustik ist fast mit der eines Opernhauses vergleichbar. Fühlbar wird es, als die ganze Gruppe lautstark „Jingle Bells“ anstimmt. Die historischen Führungen über die Abhörstation kosten 15 Euro, mit Berlin welcome card 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen unter www.berliner-teufelsberg.com. Zusätzlich werden einstündige Führungen ohne Informationen durch das Sicherheitspersonal angeboten. Eine Erkundung des Geländes auf eigene Faust ist nicht möglich! Ehrenamtliche Helfer sind jedoch sehr gesucht und gern gesehen. Einen ausführlichen Überblick zum Teufelsberg und seine Geschichte bietet das Buch „Der Berliner Teufelsberg“ von Klaus Behling und Andreas Jüttemann. Es ist für 5 Euro im Buchhandel erhältlich, ISBN 978-386368-023-7. ◾

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Alles schläft, einer wacht

Risikofaktor Schnarchen wirksam bekämpfen

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iemand gibt es gerne zu, doch die meisten Männer und Frauen tun es: schnarchen. Abhängig von verschiedenen Faktoren variiert das unangenehme Geräusch. Von leichtem Schnorcheln mit einer Lautstärke von etwa 20 Dezibel, vergleichbar mit dem Ticken einer Armbanduhr, steigen die Werte bis zum Vierfachen an, was an den Lärmpegel eines Presslufthammers erinnert. „Oftmals belastet Schnarchen nicht nur die Beziehung zum Bettnachbarn, sondern wirkt sich auch negativ auf die Gesundheit aus“, weiß Dr. Dr. Matthias Krause, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. „Neben Müdigkeit, Kopfschmerzen und allgemeiner Erschöpfung gelten auch Schlafstörungen sowie Atmungs- und Herz-Kreislauf-Probleme als langfristige Folgen. Je nach Ursache sorgen individuelle Behandlungsmethoden jedoch wieder für eine ruhige und gesunde Nachtruhe.“

Die Gefahr lauert im Schlaf Neben zeitweiligem Schnarchen aufgrund von Schnupfen oder Allergien führt oft eine angeborene oder erworbene Verengung der oberen Luftwege zu der nächtlichen Geräuschkulisse. Bei der sogenannten Schlafapnoe kommen zudem noch Atemaussetzer hinzu, die häufig mit lebensbedrohlichem Sauerstoffmangel einhergehen. Starke Schnarcher haben daher ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. „Grundsätzlich tritt eine Atemwegsverengung in allen Bereichen des Nasen- und Rachenraums auf“, erklärt Dr. Krause. „Bedingt durch Gewebeerschlaffungen oder eine Kieferfehlstellung liegen bei vielen Betroffenen Veränderungen im Bereich des Gaumens, des Zungengrundes oder des Zäpfchens vor.“ Auch eine große Zunge oder ein kleiner Unter Ö

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Gesundheit 37

Nächtliche Ruhe - auf Dauer

Schnarchen belastet nicht nur die Beziehung zum Bettnachbarn, sondern wirkt sich oft auch negativ auf die Gesundheit aus.� � Foto: proDente

kiefer verengt den Rachenraum. Aufgrund dieser Faktoren passiert die Atemluft die hintere Mundhöhle mit höherer Geschwindigkeit als normal. Dadurch vibriert das Gaumensegel und die typischen Schnarchgeräusche entstehen. „Was uns tagsüber geschliffene Artikulation ermöglicht, wendet sich im Schlaf zum Negativen“, erläutert der Experte. „Grund dafür ist die weiche Beschaffenheit der Gaumenregion.“

Je nach Ausprägung und Schweregrad des Schnarchens reicht das Spektrum möglicher Therapiemaßnahmen von konservativen Methoden über schonende operative Verfahren bis hin zu einer Verlagerung von Ober- und Unterkiefer. Bei milden Verlaufsformen reicht häufig schon eine Umstellung der Lebensgewohnheiten oder eine Gewichtsreduktion. Auch eine gesunde Ernährung und möglichst wenig Stress sorgen für Besserung. „Liegt die Ursache in einer Kieferfehlstellung, bietet sich eine individuell angefertigte Schnarchschiene an, die der Patient über einen längeren Zeitraum trägt“, empfiehlt Dr. Krause. „Indem sie den Unterkiefer leicht nach vorne schiebt, kommt es zu einer Öffnung der hinteren Atemwege und in der Folge zu einer Schnarchreduzierung.“ Jedoch belastet das Vorziehen des Unterkiefers auf Dauer die Kiefergelenke und führt bei fehlerhafter Anwendung sogar zu Kiefergelenkbeschwerden sowie Zahnschäden. Daher sollten Betroffene regelmäßig zur Kontrolluntersuchung gehen. � ◾

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Gesundheit 39

Ausgeraucht und zugelegt Gewichtszunahme nach Rauchstopp geklärt

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it dem Rauchen zu brechen und fortan ohne Nikotinzufuhr zu leben, erfordert großes Durchhaltevermögen. Leider kommt dann auch so manches Kilo auf Rippen und Hüften. Der Grund dafür ist aber nicht eine erhöhte Kalorienzufuhr, wie man unterstellen möchte, sondern eine veränderte Darmflora. Wer hat’s herausgefunden? Diese überraschende Erklärung liefert ein Schweizer Team von Wissenschaftlern um Gerhard Rogler vom Universitätsspital Zürich. Wie in der Fachzeitschrift PLoS One veröffentlicht, nehmen nach dem Rauchstopp offenbar jene Bakterienstämme zu, die auch in der Darmflora von stark Übergewichtigen dominieren. Eigentlich werden in der schweizerischen IBDKohorten-Studie die Hintergründe und Auswirkungen von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie etwa Morbus Crohn und Colitis ulcerosa erforscht. Man weiß, dass bei diesen Erkrankungen auch Verschiebungen in der Darmbesiedlung vorliegen, und was auch in der Krankheitsentstehung eine Rolle spielt, und dass Rauchen diesen Patienten zusätzlich schadet. Im Zuge dieser Studie wurde der Aspekt Rauchen – aber bei gesunden Probanden – unter die Lupe genommen. So untersuchten der Gastroenterologe Rogler und seine Kolleginnen und Kollegen über neun Wochen die Stuhlproben der

Mit dem Rauchen zu brechen, erfordert großes Durchhaltevermögen.� Foto: Zigarette_Rumkugel-Fotolia.com

20 Teilnehmer: Fünf Raucher, fünf Nichtraucher und zehn Personen, die nach einer Woche dem Nikotin entsagten. Gemäß Studiendesign wurde aus den Proben die DNA von verschiedenen Darmbakterien gewonnen, mittels PCR amplifiziert und durch Sequenzierung identifiziert. Während sich die Darmflora der Raucher und Nichtraucher im Verlauf nur wenig veränderte, zeigten sich in der Gruppe mit Rauchstopp deutliche Verschiebungen: Vertreter der Bakterienstämme Firmicutes und Actinobacteria gewannen die Oberhand über die Proteobakterien und Bacteriodetes. Und: Im Beobachtungszeitraum nahmen die Teilnehmer dieser Gruppe durchschnittlich 2,2 Kilo zu, und das, obwohl sie an ihren Ernährungsgewohnheiten nichts änderten. Bereits 2005 stellten andere Wissenschaftler in einem Mausmodell fest, dass im Darm fettleibiger Mäuse die Bacteroidetes-Stämme im Gegensatz zu „schlanken“ Tieren um 50 Prozent reduziert sind, die Firmicutes-Stämme hingegen proportional häufiger vorkommen. Offenbar ist die Zusammensetzung der Darmflora maßgeblich, um die in der Nahrung enthaltene Energie mehr oder weniger effizient zu verwerten. Rogler nimmt an, dass dieser Effekt auch bei seinen Studienteilnehmern zum Tragen kommt und sie deshalb unter Rauchverzicht ein paar Pfunde zulegten. � ◾

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