Zehlendorf Mitte Journal - Februar/März 2015

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

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Ein Service des Gazette Verbrauchermagazins

FEBRUAR / MÄRZ

Zehlendorf Mitte a r t x e Nr. 1/2015

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

◾◾ Pfote drauf und Hopp! Therapiehunde trösten kleine Patienten

◾◾ Vom Märchengarten zum Pflegeheim Grundstück Keck war Treffpunkt der Gesellschaft

◾◾ Klassik im Primussaal

Konzerte in Loungeatmosphäre

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Pfote drauf und Hopp!

Impressum

Die Engel mit der weichen Schnauze

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ienstag ist Hundebesuchstag im HELIOS Klinikum Emil von Behring (HKEvB) in Zehlendorf. Dann gehen Cujo, Merlin, Sheila, Snow und Tiffany arbeiten. Die Miniatur Australian Shepherds zaubern mit ihren Besuchen auf der Kinderorthopädie manch strahlendes Lächeln in die Gesichter der kleinen Patienten. Brot- beziehungsweise Fleischgeber der Vierpfötler ist seit 2012 der Kinderschutz Zehlendorf Mitte extra

engel e.V., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, schwer- und chronisch-kranke sowie behinderte Kinder und Jugendliche mit ihren Familien bundesweit zu unterstützen. Als einziger Verein in Deutschland darf er mit seinen fünf Therapiehunden direkt auf die Kinderstationen der Krankenhäuser gehen und die jungen Patienten dort im stationären Bereich besuchen.

3. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 844 933-0 Redaktion Karl-Heinz Christ extra@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Titelbild: Jacqueline Lorenz Zehlendorf Mitte extra erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe April/Mai Nr. 2/2015 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.03.2015 Erscheinung: 01.04.2015 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.

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4 Zehlendorf Mitte extra Ausbildungserfolg. Gesundheit und regelmäßige tierärztliche Prophylaxe sowie Charakterfestigkeit und eine Haftpflichtversicherung sind die Voraussetzungen dafür, dass dem tiergestützt therapeutischen Hundebesuch am Krankenbett nichts mehr im Wege steht.

Leckerli-Fangen und Wunschpunkte…

Jacqueline (l.) und Christina mit Cujo, Tiffany und Merlin (v.l.n.r.).

Am anderen Ende der Hundeleine steht dabei Hundeführerin und Botschafterin des Vereins, Jacqueline Boy, die als ehemalige Flugbegleiterin Mensch und Tier ein gehöriges Maß Empathie entgegenbringt und für ihr ehrenamtliches Engagement und den Erfolg mit dem TherapiehundeProjekt bereits mehrmals ausgezeichnet wurde, u.a. 2013 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die fünf zwischen 4 Jahre und 10 Monate alten Hunde leben bei ihr, haben eine fundierte Ausbildung in Theorie und Praxis bei Hundetrainerin Maike Maja Nowak absolviert. Noch in Ausbildung befindet sich von ihnen der Nachwuchs,

die 1 1/2-jährige Sheila und der 10 Monate junge Snow. Die von Natur aus hohe Lernfähigkeit dieser Hütehunde-Rasse, die, ursprünglich von baskischen Schäfern gezüchtet, im 19. Jahrhundert über Australien nach Amerika kam, erklärt den guten

An der Wand der Notaufnahme des HKEvB macht der Schutzengel, den der Verein klebte, Mut.

An diesem sonnigen Dienstagmorgen betreten 12 Pfoten und vier Füße die Kinderorthopädie. Jacqueline Boy und Mitbotschafterin Christina führen den routinierten Cujo, Merlin und die jüngere Tiffany in ihren blaugelben Geschirren auf die Station und zum Schwesternzimmer, wo es erste Streicheleinheiten gibt. Verbindliches Wedeln, Sitz, Platz, Aus. Gehorsam ist oberste Voraussetzung. „Die Drei wissen genau, dass jetzt die Arbeit beginnt. Daheim benehmen sie sich ganz anders. Hier lassen sie viel mehr mit sich machen“, verrät Jacqueline mit leicht amüsiertem Seitenblick auf Cujo, der sich blitzschnell einen Brötchenrest unterm Schwesterntisch stibitzt hat. Dennoch achtet sie streng darauf, dass die Tiere nicht überfordert werden und ausreichend Pausen haben: „Denn nur fröhliche und entspannte Hunde, sind erfolgreiche Therapiehunde.“ Kurze Absprache mit der Stationsärztin nach der Patientenliste. Wer wird zuerst besucht? Die Wahl fällt auf die 13-jährige Dilara. Mit ihrem Vater wartet sie auf die lästige Blutentnahme für i

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Wer ist denn hier nun krank?

ren OP-Termin am nächsten Tag. „Dürfen wir reinkommen? Möchtest du, dass die Hunde dich besuchen?“ Dilara, im Rollstuhl, nickt vorsichtig. Jacqueline stellt ihr die Drei vor, die sich vor dem Bett brav auf den Boden gelegt haben, wirft Leckerli, die sie erst auf Zeichen nehmen – jedenfalls

meistens. Ein kurzes Sch… und Merlin weiß, dass er wohl etwas zu weit gegangen ist. Jacqueline erklärt und bezieht die kleine Patientin geschickt ins Spiel mit ein. „Welche Süßigkeiten hast Du denn am liebsten? Magst du auch ein paar Leckerli werfen?“ Dilara nickt jetzt schon viel mu tiger, wirft. Als Cujo etwas zu forsch wird, weist sie ihn mit einem deutlichen Sch… in seine Schranken. Stolz strahlt sie, weil er auf sie gehört hat. Jacqueline zeigt ihr die kleinen braunen Fellpunkte auf Cujos Schnauze: „Das sind Wunschpunkte.“ Vorsichtig streicht Dilara darüber. „Schön weich“, staunt sie.

Vierbeiniger Bett­ genosse und magische Hundespucke…

Ablenkung tut gut.

Die jüngere Tiffany wird unruhig, bellt leise als Merlin sich auf Befehl über den Boden rollt. „Sie ist die Lernfähigste und will jetzt an die Reihe kommen“, erklärt Jacqueline den Arbeitseifer der blauäugigen Hündin. Dilara möchte, dass sie aufs Bett kommt, damit sie auf Augenhöhe ist. Ein kurzes„Hopp“, und Tiffany springt

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Zuwendung in schweren Tagen. � Foto: K.engel

Etwas später an diesem Besuchstag wird Tiffany daher Dilara bei der Blutabnahme noch einmal „zur Seite sitzen“. Ergreifende Erlebnisse mit den Hunden gibt es immer wieder bei schwerkranken oder mehrfach behinderten Kindern: Da reagieren die Augen des ansonsten starr vor sich hin blickenden Kindes plötzlich auf Snows schneeweißes Hundeköpfchen oder die spastisch verkrampfte Hand, die Merlin sanft geleckt hat, öffnet sich in seinem weichen Fell und entspannt für kurze Zeit. Momente, in denen die Worte des Psychologen Ben Williams an Bedeutung gewinnen: Es gibt auf der Welt keinen besseren Psychologen als ein Welpe, der dein Gesicht leckt. ◾ �Jacqueline Lorenz

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können die Hunde, die ganz unterschiedliche Temperamente besitzen, individuell eingesetzt werden. In Einzelfällen dürfen die gepflegten Tiere bei kleinen Eingriffen auch mit auf den OPTisch. Den Hund im Arm, würden kleine Patienten Behandlungen und Untersuchungen besser erdulden, sagt die Botschafterin der Kinderschutzengel.

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auf die ausgebreitete Vorlage auf Dilaras Bett. Dann ist Schmusen und Hundebauch-Kraulen angesagt. Und zum Schluss spendiert die Hündin mit dem besonderen Charme noch großzügig Hundeküsschen auf Dilaras Hand. Das kitzelt, und Dilara muss lachen. „Hundespucke ist magisch und macht gesund“, weiß Jacqueline. Dann macht Merlin mit der Pfote winke-winke, und es geht weiter zum nächsten Patienten, nicht ohne Dilara versprochen zu haben, in der nächsten Woche wiederzukommen. „Wir besuchen die Kinder und Jugendlichen bei Bedarf auch öfter, beispielsweise wenn Kinder aus Heimen im Krankenhaus sind, die keinen Besuch bekommen“, erzählt Jacqueline. Dabei

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Lesepaten gesucht

Diakonisches Werk sucht ehrenamtliche Mitstreiter/innen

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n Steglitz-Zehlendorf leben ca. 4700 pflegebedürftige Menschen in Pflegeeinrichtungen. Oft reicht die Zeit des Pflegepersonals nicht aus, über die Pflege hinausgehende soziale Zuwendung und persönliche Gespräche mit den einzelnen Bewohnern so zu führen, wie sie es gerne täten. Darunter leiden besonders die Bewohner und Bewohnerinnen, die selten oder gar keinen Besuch bekommen. Das Projekt „Lesepaten in Pflegeheimen“ möchte pflegebedürftigen Menschen eine Abwechslung im Alltag bieten und persönliche Zuwendung vermitteln. Um dieses Ziel zu erreichen, sucht das Diakonische Werk Steglitz und Teltow-Zehlendorf e. V. ehrenamtliche Helfer/innen, die Spaß daran haben, pflegebedürftigen Menschen, häufig auch mit demenziellen Erkrankungen, Gedichte und Geschichten vorzulesen oder Märchen zu erzäh U-Bhf Onkel Toms Hütte Ladenstraße Süd 4, 14169 Berlin Tel 030/60 95 40 20 Öffnungszeiten

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Der Traum des Cafétiers

Auf wildem Grundstück soll Pflegeheim erbaut werden

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r war ein angesehener Zehlendorfer Bürger, auch wenn er ein wenig extravagant erschien: Emil Theodor Ferdinand Keck hatte mit seiner Kaffeegroßhandlung, die auch den kaiserlichen Hof belieferte, seinem Kaffeehaus und Hotels ein Vermögen gemacht. Bereits mit 24 Jahren hatte der Unternehmer sein erstes „Wiener Kaffee“ gegründet. Für die richtige Lage hatte er ein gutes Händchen, denn als mit der Kaiser Galerie Unter den Linden das erste Einkaufszentrum Berlins seine Pforten öffnete, hatte Keck sein Kaffeehaus dorthin verlegt. Es wurde mit seinen aufwändig gestalteten Geschäftsräumen ein wichtiger Treffpunkt der Berliner Gesellschaft.

Extravaganter Garten Die Familie Keck kaufte ein Grundstück in Zehlendorf. An

Auf dem Grundstück der Familie Keck wurden rauschende Feste gefeiert.

der heutigen Mühlen-/Ecke Prinz-Handjery-Straße entstand ein ungewöhnliches Ensemble. Der Cafétier – wie er in Zehlendorf genannt wurde – wollte nicht kleckern, sondern klotzen. Auf dem Grundstück ließ er den Lindenhof, ein großzügiges Herrenhaus mit 17 Zimmern, errichten. Die unvergessliche BesonDie Reste der Grotte sind heute noch zu sehen.

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Karte 1909, eingetragen ist das Grundstück Keck (blau) und rot eingezeichnet der heutige Verlauf der Mühlenstraße. Das blau-schraffierte Gelände hinter der Prinz-Handjery-Straße gehörte ursprünglich zum Besitz Keck.�

derheit war jedoch der Garten. In ihm befand sich ein Turm mit Verlies, Teiche, Brücken, Schluchten und Täler, eine märchenhafte Grotte und mehr. Der Garten war ein riesiger Spielplatz für Kinder und Erwachsene. Hier feierte Keck rauschende Feste mit vielen Gästen. Seine Ausfahrten mit einer von vier Schimmeln gezogenen Kutsche sorgten immer wieder für Aufsehen auf der Hauptstraße. 1908 verkaufte Keck sein großes Haus mit dem außergewöhnlichen Grundstück. Die Familie zog nach Tempelhof.

Vermutlich waren es wirtschaftliche Gründe, aufgrund derer er sein Anwesen aufgeben musste. Das Nächste, was von ihm bekannt wurde, war sein Tod im Jahr 1918. Er verkörperte das aufstrebende Bürgertum der Kaiserzeit – und starb, als jene endete.

Archiv HVZ

rissen und machte dem heutigen Verlauf der Mühlenstraße Platz. Die Reste des Gartengrundstückes eroberte die Natur zurück. Die kunstvoll angelegten Grotten und der Turm sind längst verfallen. Der Wasserlauf, der von Brücken überspannt wurde, ist schon lange nicht mehr vorhanden. Auf dem Grundstück Ende für einen wilden Mühlenstraße/Ecke Prinz-Handjery-Straße machte sich der Wald Abenteuerspielplatz breit. Und er schuf einen AbenNach den Weltkriegen verfiel das teuerspielplatz, der seinesgleiGrundstück. Der Lindenhof wur- chen sucht. Hier bauten Kinder de Anfang der 60er-Jahre abge- Hütten, schufen Geländestrecken für ihre Mountain Bikes und kletterten auf Bäume. Alles Dinge, die für ältere Generationen selbstverständlich waren. Doch der Lebensraum hat sich verändert und so ist es für Kinder heute schwer, Freiräume in der Natur zu finden. Auch das wilde Grundstück ist bald Geschichte. Seit 2012 ist das Gelände verkauft und der Käufer will auf dem verwilderten Grundstück ein Pflegeheim errichten.� ◾

Kinder haben aus dem Gelände einen wilden Abenteuerspielplatz gemacht.

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Siegrid Nordhausen und Eginhard Paul: Im Bezirk ehrenamtlich unterwegs für den Kiezfrieden.

Schlichten statt richten Schiedspersonen im Bezirk

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in Streit unter Nachbarn ist schnell vom Zaun gebrochen, eine Beleidigung noch schneller ausgesprochen

und die üble Nachrede lässt nicht lange auf sich warten. Schon ist der Anlass gegeben, sich Richtung Amtsgericht auf zumachen. Doch das kann teuer werden. Eine preiswertere und weniger aufwändige Alternative ist es da, sich an eine Schiedsper Theaterkasse Wildbad Kiosk Vorverkauf für Theater-SportKonzertveranstaltungen

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Gesundheit 15 son zu wenden, die unparteiisch und zur Verschwiegenheit verpflichtet hilft, den entstandenen Konflikt beizulegen. – Nicht zuletzt auch, um den überlasteten Gerichten Arbeit abzunehmen. 68 Schiedsfrauen und -männer in Berlin, sieben davon im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, sind zu diesem Zweck ehrenamtlich als „Friedensstifter“ tätig. Voraussetzung ist, dass sie im Bezirk wohnen, zwischen 30 und 70  Jahre alt sind, mündig und nicht vorbestraft sind. Gewählt werden sie von der Bezirksverordnetenversammlung. Regelmäßig geschult, unterliegen sie der ständigen Aufsicht und Qualitätskontrolle durch den Amtsgerichtspräsidenten, in dessen Aufsichtsbereich der Schiedsamtsbezirk fällt. Dem Gerichtsverfahren vorgeschaltet mit einem Schlichtungsversuch ist das Schiedsamt bei Privatklagedelikten und Zivilsachen wie Beleidigung, leichte Körperverletzung, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Bedrohung und Verletzung des Briefgeheimnisses. Aber auch bei nachbarschafts- und vermögensrechtlichen Streitigkeiten kommen die Schiedspersonen zum Einsatz, um eine einvernehmliche Lösung zu erreichen, die weder Sieger noch Besiegten hervorbringt.

Schlichten, ohne Partei zu ergreifen… Siegrid Nordhausen aus Zehlendorf und Eginhard Paul aus Lichterfelde sind zwei der für die sieben bezirklichen Schiedskreise zuständigen Schiedspersonen.

Diese Kreise entsprechen den Wahlbezirken Steglitz-Zehlendorfs. Seit bereits acht Jahre ist die Diplomjuristin und Mediatorin, die auch als Coach tätig ist, hier als eine der vier Schiedsfrauen in Sachen Konfliktlösung mit Know-how und Dienstsiegel unterwegs. Nach ihrer Bewerbung beim Ausschuss für Bildung, Kultur und Bürgerdienste wurde sie 2006 unter zehn Kandidaten für das fünfjährige Amt ausgewählt und vom Präsidenten des Amtsgerichts vereidigt. Inzwischen ist sie nach ihrer erneuten Bewerbung für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Andere Kollegen sind als Erfahrungsträger schon zwanzig Jahre und länger dabei. Im Schnitt begleitet Siegrid Nordhausen sechs Fälle pro Jahr in ihrem Schiedskreis Dahlem, wobei Nachbarschaftsstreitigkeiten unter Wohnungseigentümern überwiegen. „Viele Konflikte lassen sich im Gespräch am Telefon lösen“, erklärt die Schiedsfrau, „denn manchmal hilft es schon, wenn man Gesetze und Erfahrungen einbringt, beispielsweise zu Themen wie ruhestörender Lärm.“ Konfliktbeteiligten kann so Anschub zur selbstständigen Streitbeilegung gegeben wer den. Zuhören gehört bei der Mediatorin zum Berufsalltag und hilft ihr beim Umgang mit den streitenden Klienten, denen sie gleichermaßen viel Verständnis

Das Dienstsiegel ist immer dabei. Foto Nordhausen

entgegenbringt. „Oft ist es so, dass ein Gespräch über den Konflikt die bestehenden Blockaden löst und den Weg zur Einigung freimacht. In meinem Beisein kommen die Klienten dann zum ersten Mal dazu, miteinander zu sprechen“, weiß sie und erinnert sich nur zu gut daran, wie emotional geladen sich die meisten Kontrahenten anfangs gegenübersitzen. Emotionen, die auch Risiken bergen. So war sie selbst auch schon Bedrohungen ausgesetzt, kennt Kollegen, die das Amt aus diesem Grund niederlegten.

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Ehrenamt mit Verantwortung… Unterstützung erhalten die Schlichter von den Gewaltpräventionsbeamten der Polizei und dem sozialpsychiatrischen Dienst des Bezirksamtes, die ggf. auch Empfehlungen aussprechen, sowie vom Amtsgericht. Reichlich Formularbewältigung erwartet die Schlichter, bestätigt Eginhard Paul, Sozialarbeiter im Ruhestand, der im Juni 2013 aus 36 Kandidaten zum Schiedsmann für Lichterfelde gewählt wurde und auf ein langes Ehrenamt hofft. Er erklärt den Start eines Schlichtungsfalles: „Zuerst muss derjenige, der um Schlichtung bittet, über uns einen Antrag stellen und unterschreiben. Der Antragsgegner bekommt diesen dann per Zustellungsurkunde zugesandt und ist verpflichtet, zum Gesprächstermin zu erscheinen.“ Die Gebühren von 28 bis 40 Euro, die dafür von den Klienten zu entrichten sind, reichen jedoch keineswegs zur Kostendeckung aus, bereiten dem Schiedsamt Überlebensprobleme. Über jede Sitzung mit den Kli Eine Schiedsstelle kann in vielen Fällen den Gang zum Amtsgericht ersparen. � Foto Chris Ryan / Fotolia

enten wird eine Dokumentation verfasst. „Leider sind unsere Formulare ziemlich veraltet“, verrät der Schiedsmann, der seit Juni vorigen Jahres vier nachbarschaftsrechtliche Fälle bearbeitete, „sich aber eigentlich mehr erwartet hatte“. Das Bezirksamt betreut die Schiedspersonen organisatorisch, ist für die Zahlung der Aufwandsentschädigung zuständig und stellt bei Bedarf den Besprechungsraum. Monatlich treffen sich die Berliner Schiedspersonen zum gegenseitigen Erfahrungs- und Wissensaustausch sowie zu regelmäßigen Fortbildungsveranstaltungen.

Wer hat´s erfunden… Das Berliner Schiedsamt hat eine lange Geschichte: 1827 wurde es vom Alten Fritz ins Leben gerufen, mit dem Ziel, Streitigkeiten im Kiez ohne großen Aufwand durch die Kiezältesten, die sogenannten Friedensrichter, zu lösen und den Kiezfrieden wiederherzustellen. Pate dazu stand ein Schlichtungs-Modell aus Frankreich, das nach der Französischen Revolution Schule gemacht hatte, und das sich nun in Preußen etablierte.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Werkgemeinschaft für Berlin-Brandenburg Auf dem zweiten Arbeitsmarkt dabei

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ieses Geheimnis erleben die Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen in den sozialtherapeutischen Werkstätten der gemeinnützigen Werkgemeinschaft für Berlin-Brandenburg gGmbh (WBB) ganz nach ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten. In der Einrichtung zur beruflichen und sozialen Rehabilitation werden sie in ihrer Eigenständigkeit, Verantwortung und Initiative im sozialen und beruflichen Leben unterstützt. Ziel ist es dabei auch, sie langfristig für den ersten Arbeitsmarkt fit und vermittelbar zu machen. Am Standort Königin-Luise-Straße 90/94 liegen die Werkstätten im Bereich Kunst/Textil/Keramik und der Werkstattladen der WBB, an der Clayallee 81 finden

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Das Leben ist nicht ein Problem, das wir lösen müssen, es ist ein Geheimnis, das wir leben sollten. Roberto Assagioli die Menschen mit Handicap Beschäftigung im Forstbereich, der Hauswirtschaft, Geländepflege und Kreativkunst. Im Brandenburgischen Rohrlack arbeiten sie in Gärtnerei, Hausmeisterei und Hauswirtschaft. Dabei erwartet sie eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft in dörflicher Atmosphäre.

Arbeitsplatz sozialtherapeutische Werkstätten… Der Hauptstandort der WBB befindet sich in Zehlendorf am Teltower Damm 269. In dem Haupthaus und dem 2013 bezogenen

Neubau sind die Arbeitsbereiche Hauswirtschaft, Geländepflege, Küche, Montage, Tischlerei und Hausmeisterservice untergebracht. Geschäftsführer ist Volkswirt Peter Sellier. Er erklärt, welche Voraussetzungen Menschen erfüllen sollten, um dort arbeiten zu können: „Der erste Schritt ist, dass dem zukünftigen, über 18 Jahre alten Mitarbeiter nach Beenden der Schule die Bundesagentur für Arbeit seine körperliche und geistige Werkstattfähigkeit bestätigt hat. Kommt für ihn der erste Arbeitsmarkt nicht in Frage, ist der Sozialdienst Anlaufstelle. Eigene Wünsche werden bei der Wer

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Zehlendorf Mitte extra 19 stattwahl natürlich berücksichtigt. Bevor es zur Aufnahme des neuen Mitarbeiters kommt, tagen im Fachausschuss Vertreter des Sozialhilfeträgers, des Bundesamt für Arbeit und der WBB. Danach kann er ggf. direkt für 2 1/4 Jahre in den Berufsbildungsbereich gehen, das Ausbildungsgeld trägt die Bundesagentur für Arbeit. Der erfolgreiche Bildungsabschluss wird ihm schließlich durch ein Zertifikat bestätigt, das in einem Festakt im Roten Rathaus Gesundheitssenator Mario Czaja überreicht. – Für die Absolventen ein wichtiger und wertschätzender Moment. Dann geht es ins eigentliche Berufsleben: Der Grundlohn liegt hier bei 75 Euro pro Monat, steigt jedoch je nach Arbeitsaufwand und –schwierigkeit durch Zulagen. So beträgt der Durchschnittslohn rund 140 Euro. Jedem Mitarbeiter stehen dabei zwischen 30 und 35 Tage Urlaub zu. Bewerber sollten einer Arbeitsbelastung von drei Stunden gewachsen sein, auch wenn sie natürlich Pausen und Unterbrechungen ganz nach

Die Mitarbeiter arbeiten Hand in Hand.

ihrer Belastbarkeit und Tagesform einlegen dürfen.“ Die Anwesenheitszeit täglich ist von 8 – 15 Uhr. An ihrer Seite haben sie berufsbegleitende Betreuer; je nach Helferbedarf betreut ein Begleiter in der Werkstatt drei, sechs oder neun Mitarbeiter, im Berufsbildungsbereich steht ein Betreuer sechs Arbeitskräften zur Verfügung.

In der Papierwerkstatt…

Betreuer auf die Räume verteilt. Im ersten Raum in langen Büroschränken warten Schulhefte jeglicher Ausführung und Farbe, mit oder ohne Löschblatt auf die Kunden aus Industrie, Schule und privatem Haushalt. Sonderwünsche werden hier gerne erfüllt, die Waldorfschulen zählen ebenso zu den dankbaren Abnehmern wie die staatlichen Europaschulen. Im Baukastensystem kann sich der Kunde sein Sortiment selbst zusammenstellen oder in Auftrag geben. Unzählige Topfpflanzen fallen ins Auge. Rosa Birkholz-Ali von der Papierwerkstatt erklärt ihre Funktion: „Einerseits dienen sie dem besseren Raumklima, denn die Arbeit mit Papier bringt sehr trockene Raumluft mit sich. Andererseits sind sie Sichtschutz, denn unsere Mitarbeiter können so ungestörter arbeiten und werden weniger von ihrem Gegenüber abgelenkt.“

In der Etage über Peter Selliers Büro sind in der Papierwerkstatt SEDULUS mit angegliederter Papierschöpferei rund 50 berufsbegleitete Menschen tätig, überwiegend mittleren Alters. Die meisten der Mitarbeiter sind aus dem Bezirk. Einige kommen alleine zur Arbeit, andere nutzen den Fahrdienst. Manche arbeiten schon seit Eröffnung der Papierwerkstatt im Jahr 1997 in diesem Bereich. Ort für Auf drei Räume verteilt befinden Individualisten… sich ihre Arbeitsplätze. Je nach Fähigkeit der Begleiteten sind sechs Pause. Mitten im Raum eine Hängematte. Lara* hält ein kurzes Mittagsschläfchen, bevor sie weiter Einbände für die farbenfrohen Leitz-Ordner bemalt, die von viel Lebensfreude zeugen. – Wie Jana, die auch in dieser Pause wieder zu flotten Discoklängen aus dem Radio weltentrückt tanzt. Im Nebenraum die Buchbinderei. Akkurat wird geklebt, geklammert, buntes Papier gefaltet. In Trockenschränken frisch gebundene Alben, Tagebücher, Kalender. Bunte Umschlagpapiere, große Klammer- und Schneidemaschinen, es riecht nach Leim.

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20 Zehlendorf Mitte extra Peter*, mit Down-Syndrom, faltet eine„Hexentreppe“ aus Papierresten, die später als Verpackungsmaterial verwendet werden wird. Er strahlt. Alles hat hier seine Aufgabe. Auch die Menschen – sei es mit psychischer Erkrankung oder Autismus – die, ihrer jeweiligen Belastbarkeit und Fertigkeit gemäß, einen sicheren Arbeitsplatz in ihrem Arbeitsbereich gefunden haben. In ihren Reihen arbeitet ein ehemaliger Architekt in der Werkstatt, der nach einem Unfall noch begrenzt konzentrationsfähig ist, oder die Frau, die kaum belastbar ist. Auf dem ersten Arbeitsmarkt wären sie verloren. Hier erfahren sie berufliche Rehabilitation und soziale Integration bis hin zum ersten Arbeitsmarkt: Individuelle Papiergestaltung und individuelle Förderung mit anth roposophischem Hintergrund papier im Wasserbecken zu einer gehen so Hand in Hand. pappigen Masse aufgeschlämmt wird. In der Ecke handgefertigte Schultüten; Kundenvorbestellungen für das nächste Schuljahr. Auch handgeprägte Papiere sind, ganz nach Wunsch, im Angebot in dieser Papierwerkstatt am Teltower Damm 269, die ein Kleinod im Bezirk ist. Papierreste werden als „Hexentreppen“ zu Für Kunden – und für Menschen, Verpackungsmaterial. die in dem holzverkleideten Bau „Es ist bei uns wichtig, dass alles auf dem zweiten Arbeitsmarkt seinen geregelten Gang geht, Eingliederung gefunden haben möglichst störungsfrei“, betont und vielleicht einmal auf den ersRosa. Denn Flexibilität bedeutet ten Arbeitsmarkt zurückfinden für viele der Mitarbeiter Überfor- werden. Papierwerkstatt-Produkte können derung. Das gilt auch im letzten Raum, der tägl. von 8 – 15 Uhr vor Ort am TelPapierschöpferei. Björn* zerreißt tower Damm 269 erworben und Papier, das später in der Schöpf- bestellt werden. � ◾ straße der Mixer zerkleinert, bevor � Jacqueline Lorenz es auf seinem Weg zu Recycling- * Namen von der Red. geändert

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„Schattenlichter“ feiern Jubiläum

Zehlendorfer Theatergruppe spielte 33 Stücke in 30 Jahren

Die Schattenlichter gibt es jetzt seit 30 Jahren. �

A

ls vor 30 Jahren ein evangelischer Gemeindepfarrer in der Zehlendorfer Paulus-Kirche am Heiligen Abend mit einigen Konfirmanden ein Krippenspiel aufführte, ahnte niemand, dass diese Gruppe 30 Jahre später noch immer existieren würde. Doch eine Inszenierung folgte der anderen, und so hat die Gruppe nun schon drei Jahrzehnte lang dem Publikum aus dem Südwesten Berlins kurzweilige und anspruchsvolle Unterhaltung präsentiert.

Vom Schattenspiel zum Theater „In den ersten drei Jahren spielten wir vor allem in Gottesdiensten, auf Gemeindeveranstaltungen oder in unserer damaligen

Foto: Robert Lorenz

Partnergemeinde in der DDR“, erinnert sich die Zehlendorferin Elke Brumm (43), die die erste Aufführung noch als Zuschauerin erlebte, aber seit der zweiten Inszenierung mit auf der Bühne steht und seit 1988 die organisatorische Leitung der Gruppe innehat. „In dieser Zeit zeigten wir auch mehrere Schattenspiele, weshalb wir uns den Namen „Schattenlichter“ gaben.“ Danach wandten sich die Hobbyschauspieler abendfüllenden Dramen zu und zogen in den Großen Saal des Gemeindehauses Teltower Damm 4 – 8. 1989 fiel die Theaterpremiere von „Kein Krieg in Troja“ genau auf den 9. November. Am 10. November saßen schon Besucher aus Potsdam und Kleinmachnow mit Freikarten im Publikum.

Theatergruppe ohne Hierarchie Wie schafft es eine Gruppe, so lange zu bestehen? „Da es in jedem Jahr eine neue Inszenierung gibt, muss man sich immer wieder mit neuen Inhalten und Rollenkonstellationen auseinandersetzen“, erklärt Jörg Klein (53), Malermeister aus Wannsee, der seit einem Jahrzehnt bei den „Schattenlichtern“ mitspielt. Auch durch die heterogene Zusammensetzung der Gruppe wird es nie langweilig. Zweierlei unterscheidet die „Schattenlichter“ von anderen Theatergruppen: Zum einen gibt es keinen Regisseur, sondern jedes Gruppenmitglied, das gerade nicht auf der Bühne steht, entwickelt die zu probende Szene mit. „Da

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22 Zehlendorf Mitte extra wird oft kontrovers diskutiert, aber am Ende hat jeder das Gefühl, am Ergebnis beteiligt zu sein“, findet Imke Seipel (33), Apothekerin aus Steglitz, die vor drei Jahren zu den „Schattenlichtern“ fand. Dass jeder neben dem Spielen andere Aufgaben innehat wie Kostümkoordination, Bühnenbildplanung oder Öffentlichkeitsarbeit, verstärkt diesen Effekt. Die zweite Besonderheit der Gruppe ist, dass die „Schattenlichter“ nicht gewinnorientiert handeln. Seit vielen Jahren kostet der Eintritt lediglich 5 Euro. „Wir wollen, dass sich jeder Zuschauer den Theaterbesuch leisten kann“, sagt Kassenwart Detlef Keck (68), Betriebswirt im Ruhestand. „Wenn die Einnahmen reichen, um die Ausgaben für das nächste Stück zu decken, sind wir zufrieden.“ Im Vordergrund steht, dass die Proben Spaß machen und das Stück dem Publikum gefällt. Die Paulus-Gemeinde unterstützt dieses Konzept, indem sie ihre ehemalige Konfirmandengruppe seit 30 Jahren beherbergt.

Das 33. Stück der Schattenlichter „Verwandte sind auch Menschen“ Im Jubiläumsjahr zeigen die „Schattenlichter“ ein Stück von Erich Kästner: die Komödie „Verwandte sind auch Menschen“. Kästner war ein vielseitiger Schriftsteller, Autor zahlreicher Kinderbuchklassiker, Dramatiker, Kabarettist und Feuilletonist. Im Mittelpunkt von „Verwandte sind

Liebe und Sehnsucht – Sirpa Seethaler und Jasmine Eggert in Stolz und Vorurteil. � Foto Peter Dörrie.

Das Bühnenbild entsteht in Teamarbeit. �

auch Menschen“ (1937) steht Stefan Blankenburg. Vor 40 Jahren hat er – in einer Erbschaft von seinen eigenen Geschwistern betrogen – Deutschland voller Gram in Richtung Amerika verlassen. In den Vereinigten Staaten wird er reich und beschließt, im Alter nach Deutschland zurückzukehren. Er stirbt jedoch während der Überfahrt. Im seinem letzten Willen verfügt Blankenburg, dass sich die Nachkommen seiner ungeliebten Geschwister in seiner neu erworbenen Villa versammeln und vier Tage gemeinsam auf die endgültige Testamentseröffnung warten sollen. Erich Kästner spielt mit den Erwartungen des Zuschauers und

Foto: Dagmar Ostermann

mit den Klischees über Rache und Habgier – und überrascht schließlich durch eine völlig unerwartete Wendung der Ereignisse. Premiere: Mittwoch, 25. Februar 2014, 20 Uhr. Weitere Vorstellungen: Donnerstag, 26. Februar, 20 Uhr, Freitag, 27. Februar, 20 Uhr und Sonnabend, 28. Februar, 20 Uhr. Veranstaltungsort: Paulus-Gemeindehaus, Teltower Damm 4-8, 14169 Berlin. Eintritt: 5 Euro. Kartenvorbestellungen: per Telefon (84 72 49 74), E-Mail unter schattenlichter@gmx.de und Internet unter www.schattenlichter.info. Kartenvorverkauf im Gemeindebüro bis zum 23.2. Mo und Mi 10 bis 13 Uhr, Do 16 bis 19 Uhr. � ◾

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Mit dem Vermögen aus den Kolonien Vor 100 Jahren wurde der Mittelhof in Nikolassee erbaut

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in einladendes, großes Gebäude mit einer langen Geschichte: Der Mittelhof gehört zu den viel genannten Muthesius-Bauten, von denen in Nikolassee noch viele erhalten sind. Der Auftraggeber des Architekten war Wilhelm Mertens (1861 – 1936), der sein Vermögen in den Kolonien gemacht hatte.

Außen bescheiden, innen großzügig Bereits 1887 kam Wilhelm Mer- internationalen Handel in Be- delte vor allem mit Produkten tens als Büroleiter der Deutschen rührung. 1904 gründete er sein aus den Plantagen in Übersee Kolonialgesellschaft mit dem eigenes Unternehmen. Er han- und mit Edelhölzern. Die Firma

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Zehlendorf Mitte extra 25 war zu einem Großteil in Kamerun, Samoa, Deutsch-Ostafrika sowie Deutsch-Neuguinea aktiv. Doch Mertens war auch ein früher „Global Player“ – seine Aktivitäten bezogen sich auch auf British-Nigeria und Niederländisch-Indien. Er war keine unumstrittene Persönlichkeit. Als Mitglied der Deutschen Kolonialgesellschaft unterstützte er eine Politik, die die wirtschaftliche Ausbeutung der Kolonien zum Ziel hatte. Wegen Untreue wurde ein Gerichtsverfahren gegen ihn eröffnet, das sich von 1909 bis 1912 hinzog und aus dem er unbeschadet hervorging. Die Geschäfte müssen in der Zwischenzeit gut gelaufen sein, denn im Jahr 1913 kaufte Wilhelm Mertens das Grundstück für den Mittelhof. Er beauftrag Das Haus ist rund um den namensgebenden „Mittelhof“ gebaut.

te Hermann Muthesius mit dem Bau eines großzügigen Hauses für seine Familie. Von den ersten Bauzeichnungen bis zum Einzug dauerte es lange, denn der Erste Weltkrieg machte so manche Pläne zunichte. Erst 1918 zog die mittlerweile sechsköpfige Familie Mertens ein. Hier residierten

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sie auf über 900 Quadratmetern. Das Äußere ist – ganz nach dem preußischen Motto „Mehr Sein als Schein“ zurückhaltend gestaltet. Doch das Innere des großzügigen Gebäudes ließ ein standesgemäßes Wohnen für eine gutsituierte Unternehmerfamilie zu.

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Im Saal wurde festlich getafelt.

Vieles aus den Anfängen des Hauses blieb bis heute erhalten. So ist die detailreich geschmückte Decke des holzgetäfelten Esszimmers der Familie im besten Zustand. Auch die originalen Fenstergriffe aus Kuhhorn gibt es nach wie vor. Über dem Kamin in der Eingangshalle hängt die Kopie eines Gemäldes von Bartolomé Esteban Murillo (1618 – 1682). Es befand sich lange Jahre auf dem Dachboden und seine Stelle füllte eine Styroporplatte aus. Seit 1990 befindet sich das Gemälde, das eine Krippenszene zeigt, wieder an seinem angestammten Platz. Der Name „Mittelhof“ leitet sich von dem großen Innenhof ab, in den eigentlich ein Springbrunnen gebaut und mehrere Bäume gepflanzt werden sollten. Diese Pläne wurden jedoch nicht verwirklicht. Die Zeit der Familie Mertens im Mittelhof war kurz, denn bereits zwei Jahre nach ihrem Einzug wurde das Anwesen

am heutigen Kirchweg 33 an die Familie von Donnersmarck verkauft.

Hilfe für mittellose Berliner Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde der Mittelhof Regierungseigentum. Hierher wurde eine Abteilung der Reichskulturkammer ausgelagert. Das Ende des Zweiten Weltkriegs brachte auch Veränderungen für das große Haus an der Rehwiese. Zunächst nutzten es US-Soldaten als Clubhaus. Zusätzlich bekam es einen ungeahnten Nutzen für die Berliner Bevölkerung: Die Quäker gründeten hier das erste Nachbarschaftsheim in Berlin. Die Idee stammte von der deutschen Quäkerin Hertha Kraus, die bereits 1933 ins amerikanische Exil ging. Dort unterrichtete sie an einer Quäker-Hochschule und betätigte sich in der Sozialpolitik. Sie

setzte sich als Fachberaterin der amerikanischen Quäker-Hilfsorganisationen für die Gründung von Nachbarschaftsheimen im Nachkriegsdeutschland ein. Diese sah sie auch als Möglichkeit, den Menschen, die aus der Diktatur kamen, eine Orientierung in der Demokratie zu bieten. Doch zunächst ging es darum, die materielle Not zu lindern. Wöchentlich fanden bis zu 1400 Menschen den Weg zum Mittelhof. Dieser bot nicht nur Essen, sondern auch Hilfe zur Selbsthilfe. So gab es eine Schuhwerkstatt, eine Nähstube und eine Weberei. Außerdem diente das schön gelegene Haus als Erholungsstätte für Mütter und Kinder. Um berufstätige Mütter zu entlasten, bot der Mittelhof einen Hort für Schulkinder. Als die Hilfsorganisation in die Königsstraße nach Zehlendorf-Mitte zog, behielt sie den Namen „Mittelhof“ bei. Das gleichnamige Haus wurde zunächst von der Königsberger Diakonie genutzt.

Stätte der Forschung Anschließend zog die Historische Kommission zu Berlin in die Räume, die sich mit der Erforschung der Geschichte Berlins befasst. Sie ist bis heute im Mittelhof ansässig. Außerdem befindet sich das Zentrum Moderner Orient (ZMO) in dem großzügigen Gebäude. Das ZMO befasst sich interdisziplinär und in historischvergleichender Perspektive mit dem Nahen Oste, Afrika, Zentralasien, Süd- und Südostasien. Der Mittelhof steht heute unter Denkmalschutz. � ◾

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28 Zehlendorf Mitte extra Lounge-Stimmung beim klassischen Konzert. Fotos: Casual Classics

Konzerte in Loungeatmosphäre Klassik im Primussaal

A

n der Ecke Gartenstraße in Zehlendorf Mitte fällt ein Angebot auf: „Ehemaliger Theatersaal zu vermieten“. Hinter der Offerte „versteckt“ sich der Saal des 1909 erbauten Vergnügungslokals Lindenpark. Weitaus bekannter ist die Räumlichkeit als Primuspalast – und der kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken.

Szenen aus dem „Prinz von Homburg“ und anderen Stücken gezeigt. Selbst der bekannte Gustaf Gründgens (1899 – 1963) stand im Primuspalast auf der Bühne. Später wurde der Saal wieder als Kino genutzt, bis er Anfang der

Kino und Tanz Es begann mit Tanzveranstaltungen und Vergnügungen, doch schon bald wurden auf der Bühne des Saals auch Theaterstücke gezeigt. Das Kino fasste ebenfalls Fuß. Filmmusikkomponist Bernard Homola dirigierte hier 1928/29 Musik zu Stummfilmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich hier das erste Berliner Theater, in dem wieder gespielt wurde. Bereits 1945 wurden

Der großzügige Primussaal besticht durch eine ausgezeichnete Akustik.

60er Jahre nicht mehr gebraucht wurde. Zwischenzeitlich nutzte ein Blumenhändler die Räumlichkeiten als Lager. 2007 kehrte neues Leben ein, als die Tanzschule Golden Gate aus Friedenau hier einzog. Doch die Blütezeit war kurz – schon 2008 wurde der Standort aus privaten Gründen der Betreiber wieder aufgege ben. Seitdem wird der Saal vom Restaurant Tomasa für Veranstaltungen wie Hochzeiten, Jubiläen und Geburtstage vermietet.

Klassische Klänge Seit einiger Zeit hat die Kultur hier wieder Einzug gehalten. Der Primussaal, wie er nun genannt wird, ist zum Veranstaltungsort für klassische Kammermusik geworden. Der 560 qm große Saal wurde komplett saniert. Mit gemütlichen Sesseln bietet er Loungeatmosphäre. Die Kammerkonzerte in dem schönen Saal sollen in einer entspannten Atmosphäre stattfinden. Essen und Unterhalten ist ausdrücklich erlaubt. Die Konzerte finden alle zwei Wochen entweder donnerstags oder sonntags statt. Tickets sind ab 21 Euro erhältlich. Weitere Informationen unter www. casual-classics-berlin.de. ◾

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Zwischen Sanddorn und Kiefern Eine Wanderung über die frühere Mülldeponie

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alt pfiff der Wind auf den Wannseer Höhen. Der BUND Südwest hatte zu einer Wanderung eingeladen. Unter der Leitung von Dr. Achim Förster ging es vom Treffpunkt Wilhelmplatz über den Stölpchensee zur ehemaligen Mülldeponie Wannsee, über den Hirschberg und wieder zurück. Dabei gab es interessante Informationen über die Flora und herrliche Ausblicke über Potsdam.

Von der Kiesgrube zur Müllhalde In früheren Zeiten wurde in Wannsee Kies und Ton abgebaut. In den 50er-Jahren erinnerte man sich dieser alten Gruben und begann, hier Haus- und anderen Müll abzuladen. So entstand zunächst die alte Mülldeponie – der sogenannte Hirschberg. Bis ca. 1967 wurde hier Müll abgeladen. In den 80er-Jahren brachte man Grobschutt und Erde auf den Müll auf. Anschließend wuchs hier Wald. Damit waren die Probleme durch den darunterliegenden Müll jedoch nicht beseitigt. Die Bäume starben immer wieder ab – schuld waren die Gase, die sich im Müll bildeten. Schließlich ließ man das Gas durch vier Meter hohe Brenner abfackeln. Das blau leuchtende Gas soll besonders im Winter bei Schnee einen märchenhaften Anblick geboten haben. Die Bäume wuchsen anschließend auch besser.

Dr. Achim Förster erläutert die Route.

gleich gefragt, was er auf dem Wagen hätte. Das Phänomen Reges Treiben wurde nicht weniger, als jemand Neben dem Hirschberg eröffne- angeblich 1000 D-Mark auf der te man eine zweite Mülldeponie, Deponie gefunden hatte. diese wurde bis in die 1980erJahre genutzt. Theoretisch wur- Erholungsgebiet mit de hier Hausmüll abgekippt. Prak- Schwefelgestank tisch wurde nicht kontrolliert, wie sich Umweltschützer und Chemi- Nachdem die Mülldeponie nicht ker Dr. Achim Förster erinnert. Er mehr genutzt wurde, versuchte half als Student beim Entrümpeln man ein Erholungsgebiet daraus einer Schlachtenseer Villa. Bei der zu machen. Schwefelartiger GeEinfahrt mit dem Pritschenwagen stank verleidete den Menschen gaben sie lediglich das Stichwort jedoch den Aufenthalt ziemlich „Hausmüll“. Was tatsächlich drauf schnell. Der nur dünn aufgetragewar, kontrollierte niemand. Auf ne Boden wurde schnell wieder der Müllkippe herrschte reges heruntergespült und der Müll Treiben, das man heute aus der kam wieder zum Vorschein. Das Dritten Welt kennt. Menschen Umweltbewusstsein der Mensuchten nach Verwertbarem. schen war gestiegen und die Wer Müll transportierte, wurde Proteste gegen die Mülldeponie

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Neben Sanddorn wachsen viele andere Beeren auf der Deponie. Essen sollte man sie besser nicht.

häuften sich. Schließlich entschloss man sich zu einer großangelegten Sanierung. Ab dem Winter 2003 fuhren LKWs mit frischem Boden auf die Deponie. Die Bodenschichten sollten einen Großteil des Regenwassers absorbieren, der in und durch die Müllschichten sickerte und Giftstoffe löste. Die austretenden Gase werden mittels eines großangelegten Rohrleitungssystems abgesaugt. Auch die Pflanzenwelt soll das

Regenwasser aufnehmen. Dafür werden bevorzugt einheimische Gehölze gepflanzt. Sehr zum Bedauern von Dr. Förster, der bemängelt, dass gut angewachsene „Exoten“ dafür gerodet wurden.

Pflanzenvielfalt und Wildschweine Auf den Höhen der Deponie ist trotzdem Vielfalt zu bewundern. Sanddorn wächst hier genauso

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wie die japanische Goji-Beere. Doch der gesundheitliche Nutzen dürfte bei dem Untergrund nicht gegeben sein. Märkische Kiefer, Schlehen, Weißdorn und viele weitere Sträucher und Bäume haben sich hier angesiedelt. Auf die Deponie – das Betreten erfolgt auf eigene Gefahr – kommt man nur über Leitern. Zum Schutz der Flora wurde ein Wildzaun rund um das Gelände gezogen. Allerdings kann man dieses nur als sinnloses Unterfangen bezeichnen – die Wildschweinspuren auf der Deponie waren nicht zu übersehen. Alles in allem ist die Mülldeponie ein etwas anderes Ausflugsziel. Wer die kleine Anstrengung nicht scheut, wird zur Zeit noch mit einem wunderbaren Ausblick auf Potsdam belohnt.� ◾

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