Zehlendorf Mitte Journal - Oktober/November 2017

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

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Ein Service des Gazette Verbrauchermagazins

Oktober / November · Nr. 5/2017

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F.C. Hertha 03 Zehlendorf Mit neuem Team-Manager in die Saison 2017/18

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Traditionsverein F.C. Hertha 03 Zehlendorf Mit neuem Team-Manager in die Saison 2017/18 Der Buddy-Bär vor dem Hertha  03-Vereinshaus an der Onkel-Tom-Straße 52 hebt zur Begrüßung von Oliver Kellner fröhlich die Arme: Der 53-Jährige ist seit dem 1. Juli 2017 neuer Te a m - M a n a g e r der Oberliga-Mannschaft des Zehlendorfer Traditionsvereins. Die 1.  Männermannschaft – Aushängeschild des Vereins,

mit einem Altersdurchschnitt von 21 Jahren – hat es sich zum Ziel gesetzt, innerhalb von drei Jahren die Regionalliga zu erreichen. Erste Erfolge dieser Saison wurden mit dem 2:1-Sieg beim Spiel gegen FC-Staaken und dem 3:2-Sieg gegen SV Altlüdersdorf sichtbar, wo eine hochmotivierte Herren-Mannschaft das Leder

Impressum

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5. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 407 555 47 Redaktion Karl-Heinz Christ extra@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin Titelbild: Kerstin Kellner © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Zehlendorf Mitte extra erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe Dezember/Januar Nr. 6/2017 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.11.2017 Erscheinung: 01.12.2017 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themen­wünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.

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4 Zehlendorf Mitte extra trat. Erwartungsvoll wird auf die kommenden Spiele und die Neuzugänge geblickt, darunter Philip Sprint, Lenny Stein, Sebastian Huke und Albert Vincetic. Dabei zu sein, lohnt auch beim kommenden Heimspiel der Hinrunde gegen FC MecklenburgSchwerin am 22.10.2017 um 14 Uhr im Ernst-Reuter-Stadion. Der frischgebackene Team-Manager will indessen mit seiner Arbeit nach außen nicht nur die Herren unterstützen, sondern über eine verstärkte Wahrnehmung des Vereins in der Öffentlichkeit auch an das erinnern, was den Verein von jeher ausgezeichnet hat: Eine niveauvolle Präsentation Zehlendorfs mithilfe des Fußballs und das Vertrauen in die eigene Jugend. Namen wie Otto Höhne, Peter Eichhorn

Oliver Kellner – neuer Team-Manager bei Hertha 03.

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6 Zehlendorf Mitte extra ballfieber sich in Deutschland ausbreitete, erreichte es auch den inzwischen Zehnjährigen. Oliver spielte dann eine Zeit lang beim Berliner Sportclub e. V. in der Hubertusallee, verlor Hertha 03 jedoch nie aus den Augen. Bei Hertha 03 habe er viele Leute kennengelernt, so Kellner: „Damals habe ich Norbert Stolzenburg oder Uwe Kliemann auf dem Platz und im OlympiaStadion gesehen und bewundert, und dann bin ich ihnen im Verein persönlich begegnet.“ Hobbymäßig dem Verein verbunden blieb Oliver Kellner, dessen Frau Kerstin ebenfalls Hertha 03-Anhängerin ist, auch während seiner Arbeitsjahre im Versicherungswesen. „Unser Focus richtete sich dann stär ker auf den Verein, als ihm mit den Herren in der Spielsaison 2013/14 der Liga-Aufstieg gelang.“ Seine Frau, die beruflich aus dem Bild/Ton-Bereich der Synchronbranche kommt, bot die privat geschossenen Fotos

von den Spielen dem Verein an, und ein langer ehrenamtlicher Einsatz der Kellners nahm so seinen Anfang. Während Kerstin ihren Bereich ausbaute, zeigte auch Oliver Kellner immer mehr Engagement. Er schrieb die

Spielvorschau, und auch das an den Kassen ausliegende Stadionprogramm geht auf seine Initiative zurück. „Ich war immer dicht an der Herrenmannschaft dran, unterstützte den Verein, wo ich konnte.“, betont Oliver Kellner, der als ambitionierter Läufer in diesem Jahr seinen 12.  Berlin-Marathon in Folge gelaufen ist und heute am Walther-Schreiber-Platz wohnt. Beruflich konnte er es oft einrichten, Hertha  03, die mit Hertha BSC kooperiert, bei den vormittäglichen gemeinsamen Treffen zu vertreten. Irgendwann sagte er eher scherzhaft: „Dann könnt Ihr mich ja gleich einstellen…“ Gesagt, getan: Nun ist Oliver Kellner Team-Manager des Traditionsvereins.

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Zehlendorf Mitte extra 7 Sein Ziel ist es, die gelebte Fußballgemeinschaft, für die Hertha 03 seit jeher steht, noch enger zusammenrücken zu lassen und wieder mehr Jugendliche und Publikum an den Spielfeldrand, in den Verein und bei Spielen in die Stadien zu holen. „Das allgemeine Freizeitangebot ist im Vergleich zu früheren Jahren so umfangreich geworden, dass an den Wochenenden selbst Mitglieder aus dem eigenen Verein nur noch vereinzelt den anderen Mannschaften beim Spiel zuschauen“, bedauert Kellner. Daher will er zukünftig vermehrt an die Öffentlichkeit treten, um das Interesse zum Verein zu stärken. Außerdem will er auch vermehrt Kleinsponsoren erreichen und ihnen mehr Beachtung schenken, da er sie für ebenso wichtig hält wie die Hauptsponsoren. Spendengelder sind stets willkommen, besonders für die Jugendmannschaften und die Anschaffung von Spielzubehör. Derzeit arbeitet der Team-Manager dazu an einer Kooperation mit der Onkel-Tom-Ladenstraße, wo der Verein über Plakate auf die aktuellen Spiele aufmerksam machen möchte und im Gegenzug den Einzelhändlern an der

Glänzende Erinnerungsstücke glänzender Erfolge.

Ladenstraße durch ihre Erwähnung bei Veranstaltungen Nutzen brächte. So geht Oliver Kellner mit viel Elan und Freude an seine Aufgabe heran, und es ist zu erwarten, dass Hertha 03 zukünftig noch öfter in den Medien vertreten sein wird.

Hertha 03 gestern… Im Jahr 1903, als erstmals Vorortschnellzüge von Berlin über Zehlendorf nach Wannsee fuhren, war Zehlendorf mit 9.663 Einwohnern nur dünn besiedelt. Am 10. März gründeten damals dreißig fußballbegeisterte Anwohner den Tor- und Fußballclub Germania 03 Zehlendorf. Die Gründungsmitglieder prägten die Vereinsentwicklung, die mit Schwierigkeiten wie fehlenden Sportgeräten, Bällen, Torpfosten

und -Latten zu kämpfen hatte. Bekleidungsstücke ersetzten in diesen Tagen die Tore. Doch bald schon konnte die Jugend stolz die neu angeschafften Torstangen von der in der Machnower Straße gelegenen Gaststätte Frey zum Spielort tragen. Erste Spiele fanden draußen im Machnower Busch statt, den man nur mit der Eisenbahn und anschließend zu Fuß erreichen konnte. Als Spielfeld diente ein Sturzacker, der zu jedem Spiel neu abgesteckt werden musste und im Winter mit seinem hart gefrorenen Boden kräfteraubender Stemmarbeiten für die Torstangen bedurfte. Härte wurde auch in den damaligen Spielen sichtbar, jeder spielte eben wie er konnte nach eigenem Vermögen… Etwa vier Jahre später bot der Verein nicht nur das Fußballspielen, sondern auch Faustballturniere und Staffelläufe an. Im Frühjahr 1909 wurde schließlich mit 46 Mitgliedern und zwei Mannschaften der Fußball-Spielbetrieb des unter dem Namen F.C. Hertha Zehlendorf laufenden Vereins an dem Ort aufgenommen, wo später Zehlendorf 88 seinen Sitz fand. Weiter beim Verband gemeldet war Germania 03

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8 Zehlendorf Mitte extra jedoch ohne Umkleideräume. Im Gasthaus Waldhaus wurde also Gerät eingelagert, und der Keller ersetzte die Umkleideräume. – Und es ging weiter, auf nicht immer leichtem Weg. Quelle: Vereinsbroschüre 75 Jahre F.C. Hertha 03 Berlin-Zehlendorf

…und heute 1. Mannschaft des F.C. Hertha 03 Zehlendorf im Jahr 1924/25.

F.C. Hertha 06 Zehlendorf dem BFC Hertha 1892 angeschlossen hatten, vereinigten sich endlich am 15. Januar 1919 der VfB Zehlendorf 03 und Hertha 06 zum F.C.  Hertha  03 Zehlendorf, mit Gründungsdatum 10. März 1903. Der in Groß-Berlin eingemeindete Bezirk Zehlendorf stellte am Siebenendenweg ein Feld für den Spielbetrieb zur Verfügung,

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Zehlendorf, so dass es nun zwei Fußballvereine in Zehlendorf gab. Zwischen beiden Vereinen fand ein reger Spielerwechsel statt. Im Laufe des Jahres 1911 fanden beide Vereine unter dem Namen VfB Zehlendorf 03 schließlich zueinander. Nach unruhigen Spielzeiten, in denen einige Mitglieder des VFB Zehlendorf 03 sich als

Viel getan hat sich inzwischen im Verein, dem heute ein Stadion, Kunstrasenplätze und Rasenplatz auf dem Bezirksgelände an der Onkel-Tom-Straße zur Verfügung stehen und dem ein Förderverein angehört. Das 1971 auf dem Bezirksgelände erbaute Clubhaus gehört dem Verein. Der Pachtvertrag für die darin untergebrachte Sportsbar mit Restaurant „Golden Goal“ wurde gerade verlängert. Ver Pilates und Yoga Gruppentraining Personal Training Intelligentes Training

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Zehlendorf Mitte extra 9 einsfremde Besucher sind hier ebenfalls willkommen. Hertha  03 Zehlendorf zählt inzwischen 1.700  Mitglieder, in den Mannschaften kämpfen Jungen, rund 180 (!) Mädchen, Herren und Frauen um den Ball, darunter auch geflüchtete Menschen. „Die Jugend ist unsere Zukunft“, ist das Motto des Vereins, und so bekommen die Jüngsten bereits ab fünf Jahren als „Hertha-Knöpfe“ spielerisch ersten Ballkontakt. In den Herbstferien stehen für Daheimgebliebene von 5-7 und 7-12 Jahren wieder die beliebten Fußballcamps des Vereins auf dem Programm: vom 23.10.-27.10.2017 und vom 30.10.-2.11.2017 finden sie statt und kosten incl. Verpflegung 165,- Euro für Vereinsfremde und

149,- Euro für Vereinsmitglieder. Schnelle Anmeldung ist erforderlich bei Kiki Broßmann unter Telefon 0152 248 39 548. Auf weitere Vereinsmitglieder freut sich Hertha 03: Die Beiträge liegen bei monatlich 24,- Euro/ Erwachsener und 21,-  Euro/ Kind. Passive Mitglieder zahlen

10,- Euro monatlich. Damit es – wie im Vereinslied besungen – auch weiterhin heißen kann: „Die Fußballer aus Zehlendorf von Hertha  03 sind da! Hipp, hipp, hurra!“ Weiter Informationen unter www.h03.de. � ◾ � Jacqueline Lorenz

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Musikschule auf dem grünen Hügel Zu den Sternen fliegen

Leo-Borchard-Musikschule auf „grünem Hügel“ in Zehlendorf.

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ie Leo-Borchard-Musikschule in Zehlendorf ist bekannt für ihre hohe Ausbildungsqualität im MusikBereich. Jetzt gibt es für sie wieder etwas zu feiern: MusikschulLeiter Joachim Gleich, der seit über 25 Jahren mit der Schule beruflich verbunden ist, präsentiert an ausgewählten Terminen im Oktober, November und Dezember Schul- und Kita-Kindern wieder sein Kosmical „Sonne, Sterne, Mond & Co“ im Planetarium am Insulaner. Vor genau 20 Jahren, 1997, hat er für Kinder ab sechs Jahren diese Kosmische Revue mit Live-Musik komponiert, die seitdem nichts an ihrem Reiz verloren hat und Groß und Klein noch immer in ihren Bann zieht. Die ganze Familie kann sich am 3.  Dezember 2017 um jeweils 14 und 16 Uhr auf die Reise zum Mond begeben, Karten sind unter

☎ 030/79 00 93-0 für 8,- und erMit den mäßigt 6,- Euro erhältlich. Ansprechpartner für Schulen Sternschnuppen und Kitas, die das Kosmical be- bis in die USA suchen möchten, sind Joachim Gleich unter ☎  030/90299-64 Der Grundgedanke für ein Musical rund um die Planeten hatte Joachim Gleich bereits viele Jahre, bevor er das Kinder-Kosmical schrieb. Was einst für Erwachsene erdacht war, wurde 1997 innovativ von RE H 20 JA dem Vollblutmusiker Joachim Gleich und seinem Team in Ton und Bild den Bedürfnissen der Kinder angepasst, unter der Regie von Klaus Sommerfeld, mit Texten und Musik von Robert SONNTAG Metcalf: Spannend, unterhalt3. DEZEMBER 2017 14 + 16 UHR sam und lehrreich zugleich, Planetarium am Insulaner vermittelt das Kosmical als Gemeinschaftsproduktion der Leound Dr. Monika Staesche von der Borchard-Musikschule und der Stiftung Planetarium Berlin unter Stiftung Planetarium Berlin den ☎ 030/79 00 93-0. kleinen „Erdlingen“ einen ersten , erne e, St Co. Sonn d& Mon

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12 Zehlendorf Mitte extra Eindruck von den Besonderheiten und der Vielfalt des Weltalls und macht dabei neugierig auf mehr aus der Welt der Astronomie und der Musik. Da nimmt der „Mann im Mond“, Jürgen F. Schmid, mit eingängigen Liedern, bildlichen Texten und Lasershow die Zuschauer im Raumschiff mit auf seine 55 Minuten lange Reise zu den Planeten, seinen Nachbarn. Die werden mit ihren typischen Eigenschaften den Erdlingen dann vorgestellt. Und ganz nebenbei lernt das kleine Publikum auch noch Musikinstrumente kennen, die es später ja vielleicht einmal in der Musikschule selbst spielen kann. Live-Musik und die „Rockenden Sternschnuppen“ animieren zum Mitwippen, und natürlich ist eine von ihnen Jo Joachim Gleich – Musikschulleiter, Komponist und Musiker.�

achim Gleich am Percussion, unterstützt von Lutz Halfter am Schlagzeug, Matthias Manzke am Saxophon, Sven Hinse an

Foto: studio 642

Bass und Gitarre und Stephan Wolff an den Keyboards. Tosenden Beifall erhielt das Kometen-Musical bisher nicht

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Zehlendorf Mitte extra 13 nur bei uns: Auf seiner Tournee durch die großen Planetarien der USA im Jahr 2004 begeisterte das Musical aus Deutschland nicht nur die vielen Deutschstämmigen im Land. Es riss Jung und Alt in Chicago, Philadelphia und Miami von den Sitzen und gilt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten inzwischen als ein Hit. Joachim Gleich erzählt: „In Chicago haben wir das Kosmical anlässlich eines Deutschlehrer-Kongresses auch vor Erwachsenen gespielt. Ich war erst etwas skeptisch, wie die Wirkung auf sie sein würde. Aber sie haben an denselben Stellen gelacht wie die Kinder, gingen genauso mit.“ Beeindruckt darüber äußerte sich die damalige Direktorin der Checkpoint Charlie Stiftung, die die

Reise unterstützt hatte. Dr. Andrea Mehrländer erklärte, dass das Musical und die Musikschule mit Joachim Gleich an der Spitze über die Musik für die Völkerverständigung zwischen beiden Ländern mehr geleistet hätten als so mancher Politiker… Viel Organisation, technische Aufbauarbeit und damit Kosten sind jedoch nötig, bevor der Mann zum Mond durchstarten kann. Auch in den USA waren die Planetarien mit dem Musical so jeweils für zwei Tage belegt. Gerne ginge Joachim Gleich mit dem Kosmical-Projekt der Musikschule noch einmal in größerem Rahmen auf eine USA-Tournee. Doch ohne Sponsor dürfte das kaum umzusetzen sein, auch wenn der engagierte Förderkreis der Schule sein Möglichstes tut.

Mit musikalischer Früherziehung zum Erfolg Joachim Gleich leitet nach wie vor mit großer Begeisterung die Leo-Borchard-Musikschule, an der er im Alter von 14 Jahren selbst Gitarre und Schlagzeug lernte. Aus dem Jurastudium wechselte er später zu dem der Musik und in die Pädagogik und verwirklichte so seinen Traum. Er spielte am Schlagzeug u. a. in der Deutschen Oper, dem Theater des Westens und der Berliner Philharmonie, unterrichtete parallel und fand darüber zur LeoBorchard-Musikschule zurück. In den Musikschul-Häusern an der Zehlendorfer Martin-BuberStraße und an der Steglitzer Grabertstraße wird die Jugend

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Musikalische Früherziehung, die Erfolg verspricht.�

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über musikalische Früherziehung an die Musik heranführt, finden geflüchtete Menschen mit der Musik Entspannung und werden Schüler ggf. bis zum Musikstudium begleitet. In Zeiten des demo Bautenschutz GmbH

graphischen Wandels gilt es aber auch, außerdem ein interessantes Unterrichtsangebot für ältere Musikfreunde bereitzuhalten. All das bringt viel Verwaltungsarbeit mit sich, bestimmt den Alltag des Musikschul-Leiters, doch ein „tolles Team“ an Mitarbeitern wisse er dabei hinter sich, wie er betont. Derzeit kommt mit dem Auswahlverfahren für die im nächsten Jahr festangestellten18 Musiklehrer auf ihn zusätzliche Arbeit zu, der sich der Leiter aber nur zu gerne stellt. Schon jetzt können Joachim Gleich und sein Team sowie die über 7.000 Musikschüler auch deshalb in eine erfolgreiche Zukunft der Leo-Borchard-Musikschule blicken, deren guter Ruf weit über Deutschland hinaus reicht. Weitere Informationen zu zeitnahen Veranstaltungs-Highlights der Musikschule wie u. a. Talentwettbewerb, Happy Fridays „Jazz meets Klassik“ im BALI-Kino, „Karneval der Tiere“ in der Philharmonie Berlin, Open Stage Jazz-Workshop und „Lieder zur Nacht“ im Rathaus Steglitz unter www.­ musikschule-steglitz-zehlendorf.de. � ◾ � Jacqueline Lorenz

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Salzburger Exulanten in Zehlendorf Neue Ausstellung im Heimatmuseum

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larmstimmung im Salzburger Land – die Lehre Martin Luthers hatte auch hier viele Anhänger gefunden. Ein Umstand, der dem Salzburger Erzbischof Matthäus Lang und seinen Nachfolgern ein Dorn im Auge war. Das Fürst­erzbistum Salzburg sollte katholisch bleiben. So sahen sich die Protestanten Repressionen ausgesetzt. Einige wurden zu „Geheimprotestanten“ und gaben vor, katholisch zu sein. Dennoch nahmen sie heimlich an protestantischen Gottesdiensten teil.

Vertreibung aus dem Salzburger Land 1731 begannen die Vertreibungen, die vorher nur vereinzelt stattgefunden hatten, im größeren Stil. Mit Hilfe von 6000 kaiserlichen Soldaten sollten die Protestanten außer Landes geschafft werden. Die Protestanten organisierten sich und beriefen sich auf den Westfälischen Frieden. Schließlich wurde ihnen zugestanden, ihren Besitz noch

Das Schild an der Dorfkirche erinnert an die Begrüßung der Exulanten. Leider stimmt die Monatsangabe nicht, die Salzburger trafen erst im Juni ein.

König Friedrich Wilhelm I. begegnet den Salzburgern bei Zehlendorf. Das Bild ist einem Gemälde von Fritz Neumann aus dem Jahre 1882 nachgezeichnet. � Archiv Heimatverein Zehlendorf

zu verkaufen und die letzten mussten Ende April 1732 das Land verlassen. Der Preußische König Friedrich Wilhelm I. erließ das Preußische Einladungspatent, um neue Bewohner für das durch die Pest entvölkerte Ostpreußen zu finden. Die ersten Exulanten trafen am 25. Juni 1732 in Zehlendorf ein, wo der König sie begrüßte. Viele der Einwanderer aus Salzburg wurden im Raum Gumbinnen angesiedelt. Nachnamen, die auf Salzburger Vorfahren hinweisen sind z. B. Brandstädter, Forstreuter und Haasler.

Zehlendorf vom 14. September 2017 bis 30. Januar 2018 die Sonderausstellung „Salzburger Exulanten in Zehlendorf“. Vor dem Hintergrund konfessioneller Gegensätze, die ihren Ausdruck im Emigrationserlass des Salzburger Fürstbischofs Leopold von Firmian und dem Einladungspatent von Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. fanden, wird in 13 Bildern und erläuternden Texten der Marsch von 800 Salzburger Glaubensflüchtlingen dargestellt, die am 25. Juni 1732 auf der Chaussee nach Berlin in Höhe Zehlendorfs vom König begrüßt wurden. Heimatmuseum Zehlendorf, Beitrag zum Reformationsjubiläum Clayallee 355, 14169 Berlin. Öffnungszeiten: Mo und Do 10 bis Als Beitrag zum Reformationsju- 18 Uhr, Di und Fr 10 bis 14 Uhr. biläum zeigt der Heimatverein Der Eintritt ist frei.� ◾

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Mit Kontinuität und Wandel in eine erfolgreiche Zukunft Dr. Brigitte Hausmann, neue Leiterin des Kulturamtes

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ierlich, dunkle Haare und ein großes Kunstverständnis: Als neue Leiterin des Kulturamtes Steglitz-Zehlendorf erinnert Dr.  Brigitte Hausmann nicht nur optisch an ihre Vorgängerin Doris Fürstenberg, die nun nach vierwöchiger Einarbeitungszeit ihrer Nachfolgerin das Kulturzepter übergeben hat und damit eine solide Basis, auf welche die erfahrene Kunsthistorikerin und Master of Business Administration (MBA) bauen kann. Dr. Brigitte Hausmann ist sich wohl der

Leistung bewusst, die in dem Lebenswerk von Doris Fürstenberg steckt, mit der sie sich „auf einer Wellenlänge“ fühlt. Sie erklärt: „Auf meine Vorgängerin ist das hohe Niveau der Schwartzschen Villa zurückzuführen. Einerseits hat sie über die Jahre vielen guten Künstlern Chancen geboten, andererseits unzählige kulturinteressierte Menschen erreicht. Mit einem ausgewogenen Gleichgewicht von Kontinuität und Wandel möchte ich ihr Lebenswerk und die Galerie weiterentwi ckeln.“ – Ein passender Zeitpunkt wie es scheint, wo sich doch auch im Bezirk derzeit vieles neu ordnet und positioniert.

Weiterentwickeln und Akzente setzen Die gebürtigen Regensburgerin Brigitte Hausmann, die Philosophiegespür in Paris entwickelte und Kunsterfahrung in Rom sammelte, hatte in der Vergangenheit unterschiedlichste Leitungsfunktionen an Kunstvereinen und

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Dr. Brigitte Hausmann

in der Villa künstlerische Präsentation und Produktion vereint findet, wo Probebühne, Druckstudio und Fotolabor zur Verfügung stehen, will sie in der Zukunft

über Projekte diesen besonderen Vorteil vermehrt nutzen. Ihr liegt daran, die bestehenden Künstlerkontakte weiter zu pflegen, aber auch daran, Bestehendes weiterzuentwickeln und neue Akzente zu setzen. Brigitte Hausmann will die Kultur und zeitgenössische Kunst mithilfe ihrer vielfachen Aufgaben zukünftig stärker internationalisieren und über Steglitz-Zehlendorf hinaus bekannter machen. Dabei dürften ihre jahrelange Erfahrung als Kuratorin, ihr kunsthistorisches Know-how, aber auch ein tiefsitzendes kaufmännisches Verständnis wertvolle Partner sein. Die Kulturamt-Leiterin ist interessiert, neben der attraktiven, doch platzbegrenzten Galerie der Schwartzschen Villa zukünftig auch andere reizvolle Ein Juwelier Uhren Weiss Teltower Damm 22 Batteriewechsel sofort Uhren- und SchmuckReparaturen in der eigenen Werkstatt Lieferservice für Großuhren Öffnungszeiten Mo. - Fr. 9:00 - 18:30 Sa. 9:00 - 13:30

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Museen inne und sorgte mit dafür, dass Mitte der 90er-Jahre die zeitgenössischen Kunst Einzug ins Georg-Kolbe-Museum hielt. Sie begleitete im Einstein-Jahr 2005 zahlreiche daran orientierte Kunst-Projekte im öffentlichen Raum, mit denen es gelang, elegant die Brücke zur Gegenwart zu schlagen. In den letzten Jahren war sie Direktorin der prominenten Bad Reichenhaller Kunstakademie, wo sie um die 15 Ausstellungen pro Jahr und das vielschichtige Rahmenprogramm erstellte. Seit den 90er-Jahren hat Dr. Brigitte Hausmann eine Wohnung in Berlin und fühlt sich seit jeher mit der umfangreichen städtischen Kulturszene, dem Bezirk – und nicht zuletzt der Schwartzschen Villa – stark verbunden. Da man

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Blick nach vorn in eine erfolgreiche Zukunft.

richtungen im Bezirk für Ausstellungen und Projekte zu finden. Dabei blickt sie hoffnungsvoll auf eine Fortsetzung der Kooperation mit dem Boulevard Berlin, der mit viel Kunstverständnis bereits häufiger seine Räume zur Verfügung stellte und damit hilft, auch Menschen außerhalb von Museum und Galerie die Kunst näherzubringen.

Vertiefung des Netzwerkes rund um Kulturamt und Schwartzsche Villa, die immerhin Mitglied im Arbeitskreis Kommunale Galerien ist“, betont Brigitte Hausmann und denkt dabei auch an den Fachbereich Regionalgeschichte und die beiden bestehenden Heimatmuseen. Sie weiß:„Der Bezirk besitzt so viele ausbaufähige Themen, die von überragender internationaler Bedeutung, aber auch für den Tourismus wichSchaut auf tig sind.“ Als Beispiel nennt die diesen Bezirk Kulturamt-Leiterin den Bereich „Natürlich freue ich mich auch Stadtentwicklung, in dem der Beauf neue spannende Kontakte zirk Steglitz-Zehlendorf namhafund damit die Erweiterung und te Architekten wie Bruno Taut mit

der dazugehörigen geschichtsträchtigen Siedlungs-Architektur vorweisen kann. – Und auch als Tummelplatz der Nobelpreisträger sei Steglitz-Zehlendorf ein Vorzeige-Bezirk, der anlässlich der bevorstehenden „100 Jahre Groß-Berlin“ im Jahr 2020 ein wichtiges Wörtchen mitreden sollte. Den Focus deutlicher auf den Bezirk zu lenken, dazu leistete bereits Doris Fürstenberg mit dem Kulturamt gute Vorarbeit: Indem sie den Kulturtag “Jenseits von Mitte“ einführte, machte sie auf die hohe Dichte renommierter Kultureinrichtungen in SteglitzZehlendorf aufmerksam. Vervollkommnung fand diese Idee in dem kürzlich vom Kulturamt herausgegebenen Flyer „natürlich Kultur“, den Dr.  Brigitte Hausmann nicht nur Bezirksbesuchern ans Herz legt. Der Flyer liegt in Hotels und Institutionen aus und macht auf Kulturorte des Bezirks vom AlliiertenMuseum bis zur Schwartzschen Villa aufmerksam, die mit ihrer naturnahen Lage überregionale Ausstrahlung besitzen. Brigitte Hausmann und das Netzwerk des Kulturamtes überlegen bereits heute, orientiert am Fly Theaterkasse Wildbad Kiosk Vorverkauf für Theater-SportKonzertveranstaltungen

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Zehlendorf Mitte extra 19 er, für das Jahr 2019 spektakuläre jährliche Aktionen, die auf Veranstaltungsebene den Gedanken „Jenseits von Mitte“ aufgreifen und weiterentwickeln. „Denn die Kulturförderung im Bezirk ist schließlich eine Aufgabe des Kulturamtes“, betont sie. Tätig ist die Leiterin von zwei Büros aus, die jedoch in Sichtweite liegen. So pendelt sie zwischen Schwartzscher Villa und Kulturamt im Bereich der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek; mit dem Anspruch, etablierten und jungen Künstlern gleichermaßen gerecht zu werden, deren Strahlkraft weit über den Bezirk hinaus reicht. Sie plant und bereitet qualitativ hochwertige Ausstellungen mit international bekannten zeitgenössischen Künstlern vor, die bereits auf der „documenta“ begeisterten, legt aber ebenso Wert auf die Entdeckung und Förderung vielversprechender junger Künstler. Und schon heute freut sie sich auf die Installations-Künstlerin Qin Yufen aus China, mit der sie eine Ausstellung für das nächste Jahr plant. Außerdem möchte die neue Leiterin des Kunstamtes für die Zukunft für Veranstaltungen die inhaltliche Verbindung von

Die Schwartzsche Villa in Steglitz – Kulturstätte mit Niveau.

Wort, Ton und Bild fördern, um damit ein möglichst weitgefächertes Publikum erreichen zu können. „Ich habe die wunderbare Aufgabe erhalten, in einem Bezirk mit so hohem Kulturpotential spartenübergreifend tätig sein zu dürfen“, fasst Dr. Brigitte Hausmann ihre neue Tätigkeit zusammen, „Und ich bin auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Partnern und Institutionen gespannt, die diese Potential mit mir nutzen und weitertragen möchten.“ Am 12. September eröffneten in der Galerie der Schwartzschen Villa Bezirksstadtrat Frank Mückisch und Dr. Brigitte Hausmann die vom 13. September bis zum

5. November 2017 laufende Ausstellung„SYNDROME im Schatten der Ordnung“ von Maria Manasterny und Deborah Uhde. Der Eintritt ist frei. Im Boulevard Berlin sprechen ebenfalls zur Vernissage der analogen Fotoausstellung von Kulturamt und KGB „BLICKFELD“ am 5. Oktober um 18 Uhr der Bezirksstadtrat und die Leiterin des Kulturamtes. Die Ausstellung läuft vom 6. Oktober bis zum 31. Dezember 2017 und gewährt während der Center-Öffnungszeiten freien Eintritt. Weiter Informationen unter www. kultur-steglitz-zehlendorf.de ◾ Jacqueline Lorenz

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20 Zehlendorf Mitte extra

Die schnellste Rennbahn der Welt Avus Nordkurve wurde vor 50 Jahren abgerissen

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ennen auf der Avus! Das waren Pflichttermine für alle, die Benzin im Blut hatten und das waren in Berlin nicht wenige. Das erste Rennen startete am 23. September 1921 – nur fünf Tage vorher hatte man den Bau der Avus abgeschlossen. Begonnen hatte er bereits 1913 als sich wohlhabende Berliner Automobilbesitzer zur Automobil-Verkehrs-und Übungsstraße GmbH zusammenschlossen. Die neue Strecke, auf der Pferdefuhrwerke und Fußgänger nichts zu suchen hatten, verlief entlang der Wetzlarer Bahn zwischen Charlottenburg und Nikolassee. Der Erste Weltkrieg sorgte dafür, dass der Bau zum Erliegen kam. In den Nachkriegsjahren demontierte die notleidende Bevölkerung alles, was sich verkaufen oder anderweitig verwerten ließ.

Für die Tribüne könnten nach dem kürzlich erfolgten Verkauf neue Zeiten anbrechen.

werden. Die Avus war noch eine reine Renn- und Versuchsstrecke. Doch auch Privatleute konnten sie nutzen, sie mussten eine Gebühr von zehn Mark zahlen. Am 23. September 1921 senkte sich erstmals die Startflagge auf dem Kurs, der durch den Grunewald verlief. Sieger des ersten Rennens war Fritz von Opel, der mit 128,84 km/h den ersten Streckenrekord erErste Streckenrekorde zielte. Obwohl schon die erste Rennveranstaltung ein PubErst 1921 konnte der Bau dank likumsmagnet war, kam der der Investitionen des Industri- Sport auf der Strecke aufgrund ellen Hugo Stinnes vollendet der Inflation nur schleppend in

Gang. Auf der Avus wurden nur kleine, unbedeutende Rennen gefahren. Das nächste große Ereignis war der Große Preis von Deutschland am 11.  Juli 1926. Es war die Stunde von Rudolf Caracciola, der am Start erst den Motor abwürgte und nach einer spektakulären Aufholjagd mit seinem Mercedes-Benz siegte. Der zweite Fahrer seines Teams erlebte hingegen einen schwarzen Tag. Sein Wagen kam ins Schleudern und zerstörte ein Zeitnehmerhäuschen. Dabei starben drei Menschen. Nach diesem Unfall wurde der Große

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Zehlendorf Mitte Ratgeber extra 21 Preis von Deutschland auf den 1927 eröffneten Nürburgring verlegt.

Ein Raketenauto von Opel Dennoch wurden auf der AVUS weiterhin Rennen gefahren und Rekorde aufgestellt – besonders spektakulär war hierbei wiederum Fritz von Opel mit seinem Opel RAK 2, einem raketengetriebenen Fahrzeug. Er erreichte im Jahr 1928 die Spitzengeschwindigkeit von 230 km/h. Allerdings fuhr er kein Rennen gegen andere Fahrzeuge, sondern war mit dem sehr speziellen Fahrzeug allein auf der Straße 1937 ersetzte man die alte, flache Nordkurve durch ein neues Bauwerk mit einem geringeren Radius: Die berühmt-berüchtigte steile neue Nordkurve mit 46,6 ° sollte die Strecke noch schneller machen und der Plan ging auf. Die Tribüne entstand. Weitere Geschwindigkeitsrekorde folgten, ein Silberpfeil von Mercedes erreichte die Durchschnittsgeschwindigkeit von 260 Stundenkilometern.

Erkenntnisse für den Straßenbau Doch die AVUS diente nicht nur der Weiterentwicklung der Fahrzeuge und Motoren. Auch der Straßenbelag auf der Strecke wurde ständig verbessert. Anfangs bildeten sich bis zu zehn Zentimeter hohe Bodenwellen. Durch Versuche mit anderen Bodenbelägen lieferte die Avus weitreichende Erkenntnisse für den künftigen Bau von Straßen.

Im Jahr 1939 erfolgte der Verkauf der Avus, die sich bis dato noch in Privatbesitz befand. Käufer war das Deutsche Reich und die Avus wurde nun zu einem Stück der Reichsautobahn. Der Zweite Weltkrieg folgte und mit ihm starke Beschädigungen der Straße. Nach Kriegsende beseitigte man diese und 1951 startete das erste Nachkriegsrennen. Die Nordkurve erwies sich in den folgenden Jahren mehr und mehr als schwierig und sogar tödlich. 1954 klagten Fahrer über Bodenwellen. Seit 1956 kam es immer an der gleichen Stelle an der Nordkurve zu folgenschweren Unfällen. So geriet Richard von Frankenbergs Fahrzeug über den Kurvenwulst, der Fahrer wurde schwer verletzt, ein weiterer Fahrer geriet ins Schleudern. Der Franzose Jean Behra starb am 1. August 1959, als sein Porsche auf der Nordkurve ins Schleudern kam und an einem Betonklotz – dem Sockel eines früheren Luftabwehrgeschützes – zerschmetterte. Nach diesem tödlichen Unfall fanden in den nächsten drei Jahren keine Grand Prix-Rennen auf der Avus mehr statt. Beim Rennsport auf der Traditionsstrecke starteten

nur noch schwächer motorisierte Fahrzeugen. Steilkurven in Autorennen galten mittlerweile auch als überholt und so wurde die berüchtigte Nordkurve 1967 abgetragen. Noch bis zum Jahr 1998 fanden Rennen mit Tourenwagen auf der Avus statt. Mittlerweile ist der Rennsport auf der Strecke Geschichte, da Sperrungen immer problematischer wurden und Rennen in der Stadt auch nicht mehr zeitgemäß waren. Der Nachfolger für den Rennsport sollte der Lausitzring werden.

Neue Pläne für die Tribüne Seit dem Aus für die Avus-Rennen ist auch die 1937 erbaute Tribüne verwaist. Das denkmalgeschützte Bauwerk verkam zusehends. Nach mehreren Eigentümerwechseln übernahm der Unternehmer Hamid Djadda die Tribüne. Nach den Umbauarbeiten, die bereits angefangen haben, sollen hier Veranstaltungen stattfinden, möglicherweise wird es auch ein Museum zur Geschichte der Avus geben. Fertigstellung soll im Jahr 2021 sein – 100 Jahre nach der Eröffnung der Avus. � ◾

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Der erneut angelegte Schloßsee fügt sich mit seiner Insel und dem geschwungenen Ufer perfekt in den Park ein.

Schloßsee rekonstruiert

Neue alte Wasserfläche im Landschaftspark Glienicke

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er historische Schloßsee ist zurück! Ein wichtiges Gestaltungselement des Landschaftsparks Klein-Glienicke ist wieder erlebbar: Im Zuge der geförderten touristischen Geländeerschließung konnte der historische Schloßsee wieder hergestellt werden. Dieses eigentlich künstlich geschaffene Gewässer wurde ab 1838 in zwei Bauphasen ausgehoben. Dabei entstand eine große, durch ihre unregelmäßige Form natürlich wirkende Wasserfläche mit vielfältigen Blicken sowohl vom Wiesengrund aus als auch von der Vorfahrt und vom Gartenhof des Schlosses. Der Teich wurde ursprünglich mit Havel-Wasser über eine künstliche Quelle gespeist. Ebenfalls bereits historisch war eine Ausstattung mit Findlingen an den Ufern des Schloßsees.

Verlandet nach dem Ersten Weltkrieg Nach dem Ersten Weltkrieg fiel der Schloßsee mit einer allgemeinen Vernachlässigung der Parkpflege trocken. Glücklicherweise war das Gewässer in seiner endgültigen Ausdehnung gut in verschiedenen historischen Karten dokumentiert, beispielsweise im sogenannten Kraatz-Plan von 1862. Nach dem Abgleich der Geländemodellierung mit den historischen Plänen zeigte sich, dass die Gestaltung noch erhalten war. Daraufhin konnte nach ausgiebiger archäologischer Dokumentation die Wiederherstellung erfolgen. Gegenüber der historischen Bautechnik mit einer Dichtung durch dünne Tonschlämme wurde nun als Dichtung eine

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dauerhafte Schicht aus wasserundurchlässigem Natur-Ton neu eingebaut. Dabei wurde auf eine genaue Erhaltung der Uferverläufe und der Geländehöhe sowie den Verbleib der historischen Findlingslagen geachtet.

Erneut Besucherattraktion

Berlin-Schlachtensee

Seit Anfang 2017 ist der Schloßsee wieder gefüllt, nun jedoch mit sauberem Brunnenwasser. Nach dem sich im Laufe des Jahres auch die gepflanzte Ufervegetation schon gut entwickelt hat, begeistert der See nun die Parkbesucher aus nah und fern. Bezirksstadträtin Maren Schellenberg freut sich, dass die Sanierung des Landschaftsparks Glienicke nach den bereits erfolgten umfangreichen Erneuerungen der Wege, mit der Wiederherstellung des Schloßsees ein weiteres bedeutendes Stück zum Erhalt des Weltkulturerbes Glienicke vorangekommen ist. � ◾

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Treffpunkt Mexikoplatz

Wo Mensch und Seele verständnisvolle Ansprechpartner finden

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sychisch beeinträchtigte Menschen gehören zu unserer Gesellschaft dazu, ihre Zahl steigt stetig. Die seelischen Beeinträchtigungen können sich in leichten Depressionen zeigen, aber auch in deutlichen Psychosen. Nicht selten ist Einsamkeit Auslöser dieser Beeinträchtigung, die wiederum zu einer Verstärkung der Vereinsamung innerhalb der Gesellschaft führt. Wichtig, dass es da Anlaufstellen und Orte mit verständnisvollen Menschen gibt, die Kontaktsuchenden und Beeinträchtigten Gehör und professionelle Beratung entgegenbringen, anonym, kostenlos und unbürokratisch. Eine der ältesten Kontaktstellen dieser Art im Südwesten Berlins ist der Treffpunkt Mexikoplatz, der in idyllischer Lage direkt gegenüber vom malerischen Bahnhof Kontakt- und psychosoziale Beratungsstelle zugleich ist. Mit seinem breiten Angebot findet er seit nunmehr 46 Jahren ebenso das Gespräch zu unbelasteten

Professionelles Team: Barbara Stadler, Irmgard Lohbreier und Maike Gerten (v.l.n.r.).

wie zu durch persönliche, familiäre oder psychische Probleme belasteten Menschen. 1971 begann der Treff als Altenclub. Seit 1990 hat sich die als bezirkliche, über Zuwendungsgelder finanzierte und zur psychiatrischen Pflichtversorgung des Bezirks gehörenden Einrichtung als Kontakt- und Beratungsstelle zu einem unverzichtbaren

Treffpunkt entwickelt: Sie führt Menschen zusammen, die hier ihre Freizeit verbringen und neue Kontakte knüpfen möchten. Darüber hinaus bietet der unter der Trägerschaft des Treffpunkt Mexikoplatz e. V. stehende Begegnungsort strapazierten Seelen bei Bedarf professionelle psychosoziale Unterstützung, Rat und Vermittlung.

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ZehlendorfGesundheit Mitte extra 25

Gespräche beim Kaffee, Angebote und Beratung Die Sonne strahlt vielversprechend an diesem Vormittag. Ein kleiner Vorgarten ist einladendes Treff-Entree, hier kann man in der Sonne sitzen, Kaffee trinken und entspannen. Zwei freundliche Räume und ein Zimmerchen als stiller Rückzugsoder Gesprächsort sowie Küche und Sanitäre Einrichtungen besitzt der Treffpunkt. In der Kunstgruppe geht es zum Wetter passend bunt und fröhlich zu. Collagen werden geschnitten, geklebt und gegenseitig humorvoll kommentiert und vielleicht dann demnächst in einer der Ausstellungen der

Öffentlichkeit präsentiert. Die Teilnahme ist kostenlos, ein Obolus wird von manchem Teilnehmer nach eigener finanzieller Möglichkeit freiwillig entrichtet. Fachliche Unterstützung leistet Kunstgruppenleiterin Maike Gerten, die am Abschluss ihres Kunst-Studiums steht. Von einer Kommilitonin hatte sie vom Treffpunkt erfahren und ist begeistert, dass hier Menschen, die einfach nur Anschluss bei Kaffee, Tee und dem vielfältigen Gruppenangebot suchen, mit denen zusammentreffen, die seelische Probleme haben. „Gelebte Inklusion“, nennt sie das und hat sich einiges vorgenommen für die Gruppe: Die verschiedenen Maltechniken will sie ihr nach und nach vermitteln. Seit eineinhalb Monaten

gehört Maike zum achtköpfigen Team, zu dem Sozialarbeiter und Mitarbeiter aus dem psychosozialen Bereich zählen, und das Honorarkräfte und Ehrenamtliche verstärken. Seit 15 Jahren dabei ist Sozialarbeiterin und Geschäftsführerin Irmgard Lohbreier, die auch stellvertretende Geschäftsführerin des gemeinnützigen Perspektive Zehlendorf e. V. ist, dem Kooperationspartner des Treffpunkts. Lediglich zwei Vollzeitkräfte arbeiten im TreffTeam. „Wir können keine großen Sprünge machen“, erklärt die Leiterin angesichts des recht schmalen finanziellen Etats, was aber die verkehrsgünstige und malerische Lage sowie die netten Nachbarn am Mexikoplatz wettmachen.

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26 Gesundheit Zehlendorf Mitte extra

Gemeinsam Kunst erleben und Kontakte knüpfen.

Zum „Offenen Treff “, der von Montag bis Donnerstag täglich stattfindet, ist jeder herzlich willkommen. Gemeinsames Frühstück, Chor, „TagesThemen“-Diskussionsrunde, Trommelgruppe, Kreatives Fotografieren, Kegelnachmittag oder aber psychosoziale Beratung, therapeutisch angeleitete Gesprächsgruppe und unterschiedlichste Ausflüge und Kulturveranstaltungen von der Lesung bis zum Vortrag – das kostenlose Angebot des Treffpunktes hält für jeden – teilweise mit Anmeldung – das Passende bereit. Irmgard Lohbreier erklärt dazu: „Wenn jemand Probleme hat oder dringenden Rat sucht, sind wir selbstverständlich immer gesprächsbereit und vermitteln Hilfe.“

Wieder Spaß haben – der Treffpunkt trägt dazu bei.

Zum Gedankenaustausch und Besprechen neuer ProgrammIdeen kommen Team und Besucher alle acht Wochen am Runden Tisch zusammen.

Ein Treffpunkt auch für geflüchtete Menschen Seit der Berliner Senat im Rahmen seiner Flüchtlingspolitik eine zusätzliche Stelle für die Kontakt- und psychosozialen Beratungsstellen bewilligt hat, ist für die Arbeit mit geflüchteten Menschen Barbara Stadler im Team dabei. Sie kommt ebenfalls vom Perspektive Zehlendorf e. V., wo sie sich sechs Jahre lang mit psychisch Kranken beschäftigte; das hier ist ein Pilotprojekt für sie und den Treffpunkt. Dort haben nun auch geflüchtete Menschen

aus den Flüchtlingsunterkünften die Möglichkeit, das Beratungsangebot anzunehmen oder einfach Kontakt zu ihren deutschen Nachbarn aufzunehmen. Besonders die in der Unterkunft in Wannsee-Heckeshorn untergebrachten Menschen nutzen die Treffpunkt-Angebote. Barbara Stadler erzählt: „Gute Kontakte zu den anderen Besuchern sind durch den angebotenen Begegnungstreff mit Geflüchteten und durch gemeinsames Kochen entstanden.“ Obwohl es sprachliche Verständigungsschwierigkeiten gab: in der Küche und beim gemeinsamen Essen verstand man sich dann auch ohne Worte. Doch für die Beratungen im psychosozialen Bereich und den Zugang zu den psychisch beeinträchtigten Men MRT 3 Tesla Montag-Freitag 8-18 Uhr und nach Vereinbarung

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ZehlendorfGesundheit Mitte extra 27 schen bereitete die erschwerte Verständigung weitaus größere Probleme. So ist Barbara Stadler dankbar, dass sie sprachlich nun von ihrem neuen Kollegen, dem Syrer Salar, unterstützt wird. Sie führt ihn dafür in das psychosoziale System Berlins ein. Salar spricht neben Deutsch, Englisch und Syrisch mehrere Formen von Kroatisch, Arabisch und Persisch. Er arbeitete bereits ehrenamtlich für UNICEF als psychosozialer Helfer und bringt notwendige Vorkenntnisse mit. In seiner syrischen Heimat machte er eine Soziologie-Ausbildung. Geflüchtete Menschen mit und ohne psychische Beeinträchtigung werden unter seiner Sprachbegleitung leichter erreichbar. Sozialarbeiterin Barbara Stadler sieht sich als Schnittstelle zur

Eingliederungshilfe. Sie geht in die Einrichtungen, „an die psychosozialen Brandstellen vor Ort“, ist Ansprechpartnerin bei Krisen, leistet dadurch wichtige politische Unterstützungsarbeit. Im Notfall vermittelt sie an das bestehende Hilfssystem, verbringt selbst viel Zeit im Behördendschungel und muss immer flexibel bleiben. Doch sie freut sich: „An diesem schönen Begegnungsort am Mexikoplatz besteht Interesse beiderseits, mit Menschen der anderen Kultur zusammenzukommen.“ Und Irmgard Lohbreier ergänzt: „Man muss manchmal experimentierfreudig sein, um Erfolg zu haben.“ Den Erfolg sieht sie dann auch darin, dass pro Jahr rund 220 Menschen mindestens einmal den Treffpunkt besuchen.

Dass die Wertschätzung des Treffpunktes am Mexikoplatz auch zukünftig bestehen und dem unterstützenden Bezirk bewusst bleibt, das wünscht sie sich besonders für die Menschen, für die er so notwendig ist. Überzeugen davon können sich Interessierte am 10.  Oktober 2017 beim „Tag der offenen Tür“ im Treffpunkt Mexikoplatz, der im Rahmen der diesjährigen „Woche der seelischen Gesundheit“ stattfindet.� ◾ � Jacqueline Lorenz Treffpunkt Mexikoplatz Mexikoplatz 4 14163 Berlin Tel. 030 – 801 70 26 E-Mail: info@treffpunkt-­mexikoplatz.de Öffnungszeiten, Angebote, Informationen, Spendenkonto unter www.treffpunkt-mexikoplatz.de

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