Zehlendorf Mitte Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung
Interaktiv durch die Onkel-Tom-Siedlung
Juni / Juli · Nr. 3/2021
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Mit dem interaktiven Tour Guide unterwegs Spaziergang durch die „Onkel-TomSiedlung“ mit vielen Informationen
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9. Jahrgang
Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Zehlendorf Mitte Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres.
Gedenktafel für Bruno Taut an der Argentinischen Allee/Ecke Riemeisterstraße.
und startet vor dem BrunoTaut-Laden. Für die Tour sollte eine Zeit von etwa zwei Stunden eingeplant werden. Die Onkel-Tom-Siedlung – offiziell Waldsiedlung Zehlendorf
August/September Nr. 4/2021 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 07.07.2021 Erscheinung: 01.08.2021
Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Zehlendorf Mitte Journals
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Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70
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iele Anekdoten, Fachwissen und andere interessante Informationen: Die Onkel-Tom-Siedlung lässt sich virtuell entdecken. Die Initiative dazu ging vom Verein Papageiensiedlung aus, deren Mitglieder Texte, Aquarelle und Fotos beisteuerten. Die Tour ist online unter www.oth. erstberlin.de veröffentlicht und kann aufs Handy geladen werden. Sie führt über 21 Stationen
Impressum
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– wurde zwischen 1926 und 1932 errichtet. Ausschlaggebend war der Wohnungsmangel nach dem Ersten Weltkrieg, der durch verstärkten Zuzug nach Berlin immer katastrophaler wurde. Die Waldsiedlung Zehlendorf entstand auf dem Gelände des Unternehmers Adolf Sommerfeld. Bauherr war die GEHAG – die Gemeinnützige
Heimstätten Spar- und Bau Aktiengesellschaft. Architekten waren Bruno Taut, Hugo Härung und Otto Rudolf Salvisberg. Die Siedlung, die aufgrund der farbigen Fassaden den Beinamen „Papageiensiedlung bekam, war für etwa 5000 Einwohner geplant. Die Zehlendorfer Politik stand dem Vorhaben nicht gerade aufgeschlossen gegenüber.
Mit einer interaktiven Karte (www.oth.erstberlin.de/onkel_tom_tour) bekommt man Informationen über die Onkel-Tom-Siedlung direkt aufs Handy.
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Ihnen wären eine villenartige Bebauung und der Zuzug von zahlungskräftigeren neuen Bewohnern erheblich angenehmer gewesen. Doch nicht einmal ein Haftbefehl, den der Bezirk gegen Stadt 5
baurat Martin Wagner und Bruno Taut erwirkte, konnte die Bautätigkeit stoppen. Er wurde vom Berliner Magistrat wieder aufgehoben. Seit 1982 steht die Siedlung unter Denkmalschutz. ◾
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In Stein gemeißelt
Relief zum 60. Bestehen der St. Mariengemeinde
Thomas Lucker vor dem von ihm geschaffenen Steinrelief in der St. Marien-Kirche.
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m 18. April beging die Evangelisch-Lutherische St. Mariengemeinde in der Riemeisterstraße 10 – 12 in Zehlendorf ihr 60-jähriges Gemeindebestehen. Im Rahmen dieses Jubiläums wurde ein großformatiges Steinrelief des Berliner Bildhauers Thomas Lucker der Öffentlichkeit im Rahmen von zwei Gottesdiensten vorgestellt.
Über das Werk Das Relief ist an der Nordseite im Kirchinnern befestigt und misst einen Meter in der Höhe und sieben Meter in der Länge.
Zwölf Tafeln zeigen den Zug der Kirche aus allen Völkern und Nationen bestehend durch die Zeit in die Ewigkeit. So gleicht das aus Kalkstein gefertigte Relief einer Prozession, an dessen Ende der erhöhte Jesus Christus den Zug erwartet. Einzelfiguren – auch historische Persönlichkeiten, wie Augustinus, Martin Luther, Wilhelm Löhe und Paul Gerhardt – sind in diese Prozession eingearbeitet und bilden mit Menschen aus der Bibel sowie weiteren Figuren eine Einheit. Thomas Lucker verbindet traditionelle handwerkliche Bildhauerkunst mit Fotographie. Zu Beginn eines jeden Werkes
steht das Bild, welches er dann in Stein verewigt. Lucker versteht es, den Figuren aus Stein Lebendigkeit und Ausdruck zu verleihen. Der Betrachter wird in diese Prozession aufgenommen und findet sich in ihr wieder. Auf diese Weise wird er selbst Teil dieser Prozession. Über das Werk sagt der Künstler: „Das Relief gehört zu den herausforderndsten Aufgaben, die in der letzten Zeit an mich herangetragen wurden. Hier sind künstlerischer Anspruch, Stil und formale Ideen in Einklang zu bringen mit theologischen Vorgaben und Wahrheiten. Es war eine große Freude und Bere
Zehlendorf Mitte Gesundheit Journal cherung, diese Annäherung gemeinsam mit den Pastoren der Gemeinde zu vollziehen – und für mich persönlich eine intensive, positive Auseinandersetzung. Es gibt selten die Möglichkeit für einen Bildhauer, sich in der heutigen Zeit einer solchen Aufgabe im kirchlichen Raum zu stellen.“
Über den Künstler Thomas Lucker, geboren 1959 in der Nähe von Cuxhaven, verwendet bevorzugt Kalkstein als Bildträger. Aus ihm arbeitet er Schicht um Schicht die jeweilige Darstellung heraus und belichtet ihn fotochemisch, sodass sich die Bildinformation materiell mit dem Stein verbindet. Die zum Teil groben Arbeitsspuren seiner Werkzeuge bleiben oft sichtbar
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Schwarzweiß, einige versieht er mit einer farbigen Fassung, die mit Pinsel oder Schwamm aufgetragen wird. Auf diese Weise entstehen Köpfe, Figuren und Reliefs, deren Schichtungen, Überarbeitungen und Überlappungen mit Prozessen der Speicherung von Erinnerung korrespondieren und die zugleich Zeugnis einer kollektiven Erinnerung sind, wie sie sich in unserem Gedächtnis eingeschrieben hat. In diesen Kontext passt sich auch die Wahl des Materials ein. „Das schichtenweise Entstehen, des auf dem Boden urzeitlicher Meere gewachsenen Steins“, so Bildhauer Thomas Lucker. der Künstler, „ist für mich eine und tragen zur besonderen Hap- Analogie zu der Art und Weise, tik der Reliefoberfläche bei. Viele wie unser Gehirn Erinnerungen Arbeiten belässt der Künstler in abspeichert.“� ◾
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Von Schönow nach Lichterfelde West Die Geschichte der Goerzbahn
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in ICE auf den Schienen der Goerzbahn – die Bilder gingen durch die Medien. Doch wann und für wen wurde die Bahnstrecke, die auf Zehlendorfer und Steglitzer Gebiet verläuft, eigentlich gebaut?
Baustoffe fürs Industrieviertel Alles begann 1904 mit der Gründung der Zehlendorfer Eisenbahn und Hafen AG (ZEUHAG), etwas später wurde sie zur GmbH. Die Bahnstrecke diente der Erschließung des neuen In dustriegebiets an der heutigen Goerzallee. Dort war seit 1904 die Elberfelder Papierfabrik – ab 1930 Spinnstoffabrik Zehlendorf – von den Anwohnern Spinne genannt – ansässig. In den ersten zehn Jahren – die Eröffnung der Strecke war 1905 – fuhr eine Pferdebahn zwischen dem Bahnhof Lichterfelde West und dem Bahnhof Schönow an der Goerzallee. 1915 ersetzte man den Huf-Antrieb durch eine Dampflok. Die Bahn diente zum Transport von Bau- und Rohstoffen für die Betriebe, die sich in dem neuen Industriegebiet in
Schönow, das zur Landgemeinde Zehlendorf gehörte, angesiedelt hatten.
Wechselhafte Geschichte 1918 übernahm das Goerzwerk die ZEUHAG als Tochtergesellschaft. Das Werk zog nach dem Ersten Weltkrieg von Friedenau nach Schönow. Schon bald wurden nicht nur Roh- und Baustoffe transportiert. Auch die Mitarbeiter nutzten die Bahn, um zu ihren Arbeitsplätzen und zurück in die Stadt zu kommen. Die G
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Die Schienen der Goerzbahn werden nur noch selten genutzt.
schwindigkeit der damaligen Züge betrug 45 km/h. Es gab zu der Zeit noch den „Nordbahnhof“, der am Dahlemer Weg etwa in Höhe der Schubertstraße lag, von der ein Fußweg zum Dahlemer Weg führt. Die Bahn wurde mittlerweile nur noch Goerzbahn genannt. Nach dem Versailler Vertrag nach Ende des Ersten Weltkriegs fusionierten die Goerzwerke mit den Zeiss-Werken, später Zeiss-IKON. Als kriegswichtiger Betrieb beschäftigte Zeiss-IKON im Zweiten Weltkrieg auch Fremdarbeiter, deren Lager sich am Nordbahnhof befunden haben soll. Gegen Kriegsende wurde der Betrieb auf der Bahn unterbrochen, aber bereits 1946 wieder aufgenommen. Nach der Blockade übernahm die Deutsche Reichsbahn den Betrieb der Strecke, die jetzt nur noch für den Güterverkehr genutzt wurde. Nach der Wiedervereinigung ging die Strecke an die DB Cargo, die sie ihrerseits an ihre Tochter RBH Logistics übergab. Seit 1995 fuhren die Bahnen mit Rücksicht auf die Anwohner am Dahlemer Weg nur noch
10 km/h. Gelbe Rundumleuchten warnten vor den herannahenden Zügen, so konnte auf Warntöne verzichtet werden. Bis zum Sommer des Jahres 2018 herrschte noch reger Verkehr auf der Strecke Die Züge transportierten Autoteile für Ford, die man an der Goerzallee fertigte und die von dort aus die Reise ins Werk in Köln antraten. Dann kündigte das Unternehmen den Vertrag mit der Bahn. Seitdem ruht der Betrieb der Strecke und wurde nur gelegtentlich durch historische Fahrten wieder aufgenommen. Doch eine Wiederbelebung ist möglich.
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Vorsicht, Bahnübergang! Das Andreaskreuz warnt andere Verkehrteilnehmer.
Das zeigten die Testfahrten mit einem Labor-ICE, die im Februar dieses Jahres stattfanden.
Traditionspflege im Bahnhof Der Bahnhof Schönow wird seit 1981 von der AG Märkische Kleinbahn gepflegt, die hier historische Fahrzeuge und Gebäude „in Schuss“ hält. Vor CoronaZeiten gab es einen alljährlichen Tag der offenen Tür, zu dem auch Kleinloks zwischen Lichterfelde West und Schönow fuhren. Eine Tradition, die hoffentlich bald wieder aufleben kann.� ◾
Impressionen vom Tag der offenen Tür der AG Märkische Kleinbahn am früheren Bahnhof Schönow.
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„Die Mauer wird noch in 100 Jahren stehen“ Schattenlichter-Film auf DVD erhältlich
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m Theaterfilm „Die Mauer wird noch in 100 Jahren stehen“ befasst sich die Zehlendorfer Theatergruppe „Schattenlichter“ mit einer Umfrage zur Deutschen Frage, die ein Mitglied im Frühsommer 1989 mit 45 Befragten durchführte. Die Schattenlichter haben die Rahmenhandlung von damals hinzugedichtet und die Aussagen der Befragten mit 45 Schattenlichtern, ehemaligen Schattenlichtern und Stammgästen verfilmt. Alle 45 Szenen spielen im Paulus-Gemeindehaus in Zehlendorf – an den unterschiedlichsten Stellen, die viele Betrachter sicherlich überraschen werden. Der erste Theaterfilm der seit 1985 bestehenden Schattenlichter entstand, um auch im Corona-Jahr dem Stammpublikum eine – virenfreie – Aufführung anbieten zu können, mit dem Vorteil, die Vorführungen bei Bedarf leichter verschieben
Vor dem Mauerfall: Eine private Umfrage zur Deutschen Frage wird Thema eines Schulreferats.� Foto: Elke Brumm
zu können, als es bei einem LiveTheaterstück mit einem Dutzend Schauspielerinnen und Schauspielern der Fall wäre. Die DVD des SchattenlichterTheaterfilms ist nun erhältlich – sie kann auf www.schattenlichter. info zum Preis von 15 Euro inkl. Versand bestellt werden. Also müssen Theaterbegeisterte und
Schattenlichter-Fans nun nicht mehr bis zu den coronabedingt zweimal verschobenen Filmvorführungen bis Ende September warten, sondern sie können sich den Film gleich ansehen. Alternativ zur DVD gibt es auch die preiswertere und umweltfreundliche Möglichkeit, den Film zu streamen.� ◾
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25. Todestag von Julius Posener Architekt und Retter der Muthesius-Häuser
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in Junge aus Lichterfelde: Julius Posener (1904 – 1996) wuchs im idyllischen GroßLichterfelde auf. Einem Ort, den er in seinem Buch „Heimliche Erinnerungen“ so beschreibt: „Ich lebte in Deutschland, dem besten Land, das es gab, in Lichterfelde, dem besten Villenvorort seiner Hauptstadt, im besten Haus mit dem schönsten Garten weit und breit… Wenn ich mir das abends vor dem Schlafengehen vorsagte, war ich zufrieden mit der Welt und dem lieben Gott sehr dankbar.“ Nach dem Besuch der Zehlendorfer Schadow-Schule studierte er Architektur an der Technischen Hochschule Berlin. Er beendete sein Studium im Jahr 1929 und arbeitete anschließend mal in Berlin und mal in Paris. Als die Nazis die Macht ergriffen, erkannte der aus jüdischem Haus stammende Posener die Zeichen der Zeit schnell und verließ Deutschland bereits 1933 in Richtung Paris. Im Jahr 1935 wanderte er nach Palästina aus.
Der nach Julius Posener benannte Platz wurde 2004 zum 100. Geburtstag von Nikolassee eingeweiht.
1941 schloss er sich der British Army an und wurde 1946 britischer Staatsbürger. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lehrte Julius Posener erst an der Brixton School of Building in London und beteiligte sich von 1956 bis 1961 an dem Aufbau einer Architekturschule in Malaysia. Anschließend führte ihn sein Weg zurück nach Berlin. Dort lehrte er bis 1971 als Professor an der Hochschule für Bildende Künste. Auch an seine alte Wirkungsstätte, die Technische Hochschule Berlin – die mittlerweile Technische Universität Berlin hieß, kehrte er zurück. Dort lehrte er noch bis 1978. Von 1969 bis 1976 wohnte der Architekt an der Rehwiese in Nikolassee. Bekanntheit erlangte er auch durch die Rettung der von Hermann Muthesius erbauten Villen in Nikolassee, die vom Abriss bedroht waren. Ein nach Julius Posener benannter Platz mit Erinnerungsstele nahe seinem früheren Wohnort An der Rehwiese wurde 2004 eingeweiht. � ◾
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Hermann Muthesius – Architekt in Nikolassee Der Baumeister und streitbare Autor prägte den Ortsteil
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in großes Grundstück mit aufwändig gestaltetem Garten, darin ein großzügiges Wohnhaus, in dem die ganze Familie ihr Leben nach Wunsch gestalten konnte: In der neuen Kolonie Nikolassee wurde beim Hausbau nicht gespart. Schließlich zogen Menschen hierher, die in ihrem Leben bereits einiges erreicht hatten und einen reprä sentativen Lebensstil führten. nicht nur Häuser für AuftraggeDas spiegelte sich in den Villen ber, er baute auch sein eigenes wider, die hier neu entstanden. Haus in die idyllische Villenkolonie. Für ihn musste ein Haus Lebensraum im wahrsten Sinne Lebensraum und des Wortes haben, aber auch Schönheit das Äußere sollte Wohnlichkeit Die Handschrift eines bekann- und eine vornehm zurückhalten Architekten begegnet uns tende Schönheit ausstrahlen. in Nikolassee immer wieder: Architektur war eine seiner Hermann Muthesius entwarf Leidenschaften, denen er von ganzen Herzen nachging. Auch als Autor, Geheimrat im Preußischen Handelsministerium und Mitbegründer des Deutschen Werkbundes hat er sich einen Namen gemacht.
Von Sachsen bis Tokio
Hermann Muthesius vor seinem Wohnhaus.
Sein Geburtsort Großneuhausen befand sich in der Provinz Sachsen. Er kam am 20. April 1861 als Sohn des Maurermeisters Ehrenfried Muthesius zur Welt. Nach Abschluss der Volksschule begann er eine Maurerlehre. Der praktischen Ausbildung folgte die Schulbank – er besuchte das Leipziger Realgymnasium. Anschließend absolvierte er seinen Militärdienst und nahm dann ein Studium an der FriedrichWilhelm-Universität in Berlin auf. Die ersten Fächer waren Philosophie und Kunstgeschichte, doch schon bald wechselte er zur Technischen Hochschule und widmete sich ganz der Architektur. Die
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Landhaus Freudenberg in Nikolassee.
Praxis erarbeitete er sich beim Reichstagserbauer Paul Wallot. Muthesius schloss sein Studium erfolgreich ab und suchte neue Herausforderungen. Sein Weg führte ihn nach Tokio, wo er eine neugotische Kirche für die evangelische Gemeinde – übrigens die erste evangelische Kirche in Japan – entwarf. Er blieb dreieinhalb Jahre in der japanischen Hauptstadt, die Kirche wurde allerdings erst nach seiner Abreise gebaut. Bei einer anschließenden viermonatigen Reise lernte er Asien näher kennen. Zurück in Deutschland entschied er sich für die Beamtenlaufbahn, wobei er die Prüfung als Baumeister mit Auszeichnung bestand. Als Regierungsbaumeister entwarf er unter anderem die Levensauer Hochbrücke über den NordOstsee-Kanal. Ein Jahr lang war er als stellvertretender Redakteur für das Hochbauwesen für die halbamtlichen Zeitschriften „Zentralblatt der Bauverwaltung“ und „Zeitschrift für Bauwesen“ tätig.
Das englische Haus Es zog Hermann Muthesius wieder ins Ausland – erst trat er eine siebenmonatige Studienreise durch Italien an. Nach seiner Heirat mit Anna Trippenbach wurde er nach London entsandt. Sechs Jahre lang war er Technischer- und Kulturattachée an der Deutschen Botschaft in London und sandte viele Berichte über Kultur und Bauwesen in England in die Heimat. In seiner Londoner Zeit entdeckte Muthesius die Liebe zum Schreiben. Er veröffentlichte zahlreiche Fachartikel und im Jahr 1902 seine Streitschrift Stilarchitektur und Baukunst. Er wurde einerseits stark kritisiert und mancher forderte sogar Redeverbot. Dennoch war Hermann Muthesius einer der gefragtesten Vortragsredner. 1904 entwarf und baute er sein erstes Landhaus. Es stand in Lichterfelde und die Berliner pilgerten dorthin, um ein Blick auf das „englische Haus“ zu werfen. Muthesius propagierte eine
Bauweise, die sich an der Funktion orientierte und forderte eine Abkehr vom Stil des Historismus. Er folgte weiterhin dem englischen Vorbild und war an der Entstehung der ersten Gartenstadt auf deutschem Boden in Hellerau beteiligt. Sein eigenes Haus erbaute er 1906 an der Potsdamer Chaussee 49 in Nikolassee. 1907/1908 folgte das benachbarte Haus Freudenberg, heute Nikolashof. Er gehörte zu den Architekten, die Nikolassee und Schlachtensee West maßgeblich prägten. Die Entwicklung der Baukunst machte ihn jedoch nicht glücklich, mit dem modernen Stil der 1920er-Jahre konnte er sich nie anfreunden. Er starb 1927 bei einem Verkehrsunfall, als er einen Artikel in der Redaktion des Berliner Tageblatts abliefern wollte. Dass die von ihm entworfenen Gebäude zu einem Großteil erhalten blieben, ist einem weiteren Architekten zu verdanken. Julius Posener setzte sich für den Erhalt der Muthesius-Villen ein. � ◾
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Lebensgefahr im Landschaftspark Glienicke Trockenheit bedroht Baumbestand
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rei trockene Sommer in Folge haben auch den Bäumen im Großraum Berlin schwer zu schaffen gemacht. Zu den besonders betroffenen Orten im Bezirk Steglitz-Zehlendorf gehört der Landschaftspark Glienicke. Zahlreiche Bäume zeigen weithin sichtbar erhebliche Trockenschäden. Baumkronen sind vertrocknet, teilweise ganze Bäume bereits vollständig abgestorben. Weil abbrechende Äste oder umstürzende Bäume für die Parkbesucher eine akute Gefahr darstellen, sind große Teile des Parks seit einem Jahr gesperrt. Und das wird leider vorläufig auch so bleiben müssen. Die Schäden sind viel größer als ursprünglich absehbar.
Über 700 Bäume akut geschädigt Nach der vom Fachbereich Grünflächen regelmäßig durchgeführten Baumschau sind im Landschaftspark Glienicke schon über 700 Bäume akut geschädigt. Knapp 200 mussten bereits gefällt oder stark eingekürzt werden. Hinzu kommen etwa 100 umgestürzte Bäume. Die im Inneren des Parks unvorhersehbar umgestürzten Bäume beschädigten Absperrungen und Zäune, die der Absicherung
Die alten Bäume haben die Trockenheit der letzten Sommer nicht überlebt. � Foto: Grünflächenamt ST-Z
akuter Gefahrenbereiche dienten. Wucht und Konsequenz eines solchen Baumsturzes wurde an diesen Stellen mehr als eindrucksvoll vor Augen geführt. Vitalitätsverlust und Verfall ha ben leider so stark an Dynamik gewonnen, dass es schwierig ist, für das Gesamtbild vertretbare Entscheidungen zu treffen. Klar ist: Das Bild wird sich drastisch verändern.
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Verkehrssicherungspflicht problematisch
Probleme. Umfassende Baumpflegearbeiten beschränkten sich zuletzt auf die ParkrandDie langfristigen Folgen sind bereiche, um, mit den zur Vernoch immer nicht absehbar, fügung stehenden Ressourcen, da gerade der wertvolle alte zumindest die wichtigen ErBaumbestand massiv leidet. schließungswege guten GewisAkuter Wassermangel lässt die sens offen halten zu können. Baumkronen stark eintrocknen, weil bestimmte Kronenteile Gesamtkunstwerk nicht mehr versorgt werden und Weltkulturerbe können. Es entsteht deutlich mehr Totholz. Auf diese Weise Es ist der gesetzliche Auftrag des geschwächte Bäume sind nun Bezirks, Grün- und Erholungsanauch anfälliger für Krankheiten, lagen verkehrssicher zu erhalten. Schädlinge und Pilzbefall. Was Beim Landschaftspark Glienicke aus Naturschutzsicht ein Lebens- handelt es sich jedoch um keiraumgewinn ist und auch als un- ne moderne Parkanlage, die für verzichtbares Gestaltungsmotiv heutige Nutzungsansprüche von Leben und Vergehen zu ei- konzipiert und hergestellt wurde. nem Landschaftsgarten gehört, Der Park ist ein gärtnerisches Gebereitet bei der zu erfüllenden samtkunstwerk und Naturraum Verkehrssicherungspflicht große von Weltrang gleichermaßen, er
An vielen Stellen im Park sind Bäume bereits umgestürzt.
ist Teil des Weltkulturerbes. Jegliche Entscheidungen, die Eingriffe in das Schutzgut bedeuten, sind genauestens abzuwägen und auf Verhältnismäßigkeit zu prüfen. Es können mitnich Malereibetrieb Michael Kränsel
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Abgesperrte Bereiche meiden
Um Teilflächen des Landschaftsparks für Besucher wieder erlebbar zu machen, werden Maßnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit mit allen Entscheidungsträgern abgestimmt. Bis ein tragfähiges Maßnahmenkonzept mit Finanzierungsgrundlage erarbeitet und umgesetzt werden konnte, dient leider die technische Maßnahme in Form der gestellten Umzäunung weiterhin als notwendige Absiche Das Betreten der abgesperrten Flächen ist lebensgefährlich.� Foto: Grünflächenamt ST-Z rung zum Schutz von Leib und ten alle Bäume vorbeugend so das betrifft auch die Wege, die Leben. Das Bezirksamt bittet dastark beschnitten werden, dass Wiesen, also alle Elemente, die in her darum, dass die getroffenen sie vermeintlich sicher sind. Das einem Park vorhanden sind, weil Maßnahmen zu Ihrer eigenen Erhaltungsziel verlangt die Bin- sie von einem Gartenkünstler so Sicherheit beachtet werden. Das dung an ein bestimmtes Bild und erdacht worden sind und als Ge- Betreten der abgesperrten Bereidas betrifft nicht nur die Gehölze, samtbild funktionieren. che ist lebensgefährlich! � ◾
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Erinnerung an den 17. Juni 1953
Mahnmal auf dem Mittelstreifen der Potsdamer Chaussee
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aum jemand erinnert sich noch, dass zwischen 1945 und 1955 ein sowjetischer Panzer auf einem Sockel mitten auf der Potsdamer Chaussee stand. Dort, wo heute das Kreuz für die Opfer des 17. Juni 1953 steht. Und beide hängen zusammen. Nach dem Sieg über die Nazis stellte die sowjetische Armee einen Panzer Typ IS-2 auf einen Sockel. Er sollte an die Soldaten der Panzerarmee unter General Leljusenko erinnern, die bei Kämpfen im Südwesten Berlins gefallen waren. Jahrelang blieb der Panzer relativ unbeachtet. Bis nur we nige Tage nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR. Dort hatten viele Bewohner – beginnend in Berlin und bald darauf in der gesamten DDR – gegen das Regime und die schlechte Versorgungslage protestiert. Die SED schlug den Aufstand mit Hilfe der sowjetischen Armee nieder. Bereits am 26. Juni stellten Menschen, die am Aufstand teilgenommen hatten und anschließend in den Westen Berlins geflohen waren, das große Holzkreuz vor der Kanone des Panzers auf. Vier Wochen später, am 24. Juli, wurde das – aus dem Anlass blumengeschmückte – Kreuz eingeweiht. Der Panzer stand nur noch für zwei weitere Jahre an dieser Stelle. Er hatte die Berliner Bevölkerung ohnehin nicht auf seiner Seite. Bereits seit 1951 wurde er häufig beschädigt und sogar mit Benzin übergossen und angezündet. Da sich das Denkmal im Amerikanischen Sektor befand, waren die US-Alliierten
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Flüchtlinge errichten ein provisorisches Gedenkkreuz vor dem Sowjet-Panzer. � Landesarchiv Berlin, F Rep. 290 (03) Nr. 0026601 / Foto: Gert Schütz
für seine Bewachung zuständig. Sie baten die Sowjets, den Panzer woanders aufzubauen. Diese weigerten sich, denn angeblich lag unter dem Sockel das Grab von gefallenen Angehörigen der Roten Armee. So bauten die Amerikaner sogar einen Zaun als „Käfig“ um den Panzer, um weitere Attacken zu vermeiden. Nach dem Aufstellen des Kreuzes wurde die Stelle schnell zum Gedenkort für den Aufstand. Das passte den Sowjets nicht und so wurde der Panzer samt Sockel im Jahr 1955 doch entfernt. Sterbliche Überreste von Menschen kamen dabei nicht zum Vorschein. Ein anderer Panzer stand seit dieser Zeit kurz vor dem Grenzübergang Dreilinden auf einem hohen Sockel und wurde nach der Wende durch einen rosa gestrichenen Schneelader ersetzt, eine Aktion,
die der Berliner Künstler Eckhart Haisch initiierte. Das Kreuz mit der Inschrift: „Den Opfern und unerschrockenen
Kämpfern für Menschenrecht, Menschenwürde für Wahrheit und Freiheit 17. Juni 1953“ steht nach wie vor zwischen den beiden Fahrbahnen der Potsdamer Chaussee. Ein Zusatz erinnert an die beiden ersten Vorsitzenden der Vereinigung des 17. Juni 1953 e. V., die als aktive Kämpfer dabei waren. Es ist eines der wichtigsten Denkmale für den Volksaufstand, an dem jedes Jahr am 17. Juni eine kleine Gedenkfeier stattfindet und Blumen niedergelegt werden. Ihm gegenüber befindet sich ein Gedenkstein, der an russische Armeeangehörige erinnert, die von ihren eigenen Kameraden getötet wurden, da sie sich weigerten, auf die protestierenden Menschen im Osten Berlins zu schießen. Doch ob es diese Erschießungen wirklich gab, ist nicht belegt. � ◾
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In der Straße Zum Löwen 1 steht eines der letzten verbliebenen Sommerhäuser der Colonie Alsen.
Historische Baukultur erhalten
Heimatverein Zehlendorf plädiert für Beirat
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lle, die sich für den Erhalt des baukulturellen Erbes im Südwesten von Berlin einsetzen, sind entsetzt: Das 1871 erbaute Haus mit der Adresse „Straße Zum Löwen 1“ soll abgerissen werden. Damit verschwindet eines der wenigen noch erhaltenen Sommerhäuser aus den Anfängen der Colonie Alsen, die einst von dem Bankier Wilhelm Conrad gegründet wurde. Im Gegensatz zu z. B. dem „Mäusebunker“ in Steglitz steht das Haus in Wannsee jedoch
nicht unter Denkmalschutz und es ist schwierig, den Abriss zu verhindern. Traurige Beispiele aus der Vergangenheit sind die Landhäuser Stern und Gaffron von Hermann Muthesius und die Villa Flamm von Bruno Taut. Deshalb stellt der Heimatverein eine dringliche Frage: Wie kann es gelingen, stadtbildprägende und historisch wertvolle Gebäude auch ohne Denkmalschutz zu bewahren? Vielleicht kann eine Inventarliste mit Häusern und Siedlungen erstellt werden,
die bauhistorische Bedeutung besitzen, ohne dem Denkmalschutz zu unterstehen? Hierbei sind insbesondere solche Häuser gemeint, die bauhistorische Bedeutung für ein Quartier besitzen oder stark zur Identifikation eines Gebiets beitragen. Deshalb schlägt der Heimatverein Zehlendorf einen Beirat für Baukultur vor. Genügend Sachverstand ist im Bezirk vorhanden und das künftige Erscheinungsbild vor Ort sollte diese Mühe wert sein. � ◾
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Digitaler Bibliotheksausweis geht in die nächste Runde Kostenloser Probe-Ausweis wird bis zum 30. Juni verlängert
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it dem kostenlosen Probe-Ausweis können die Digitalen Angebote der Stadtbibliotheken für 3 Monate kostenfrei auf Herz und Nieren geprüft werden. Das Angebot wird bis zum 30. Juni 2021 verlängert. Auf der Internetseite der Öffentlichen Bibliotheken Berlins unter www.voebb.de kann dafür ein Nutzerkonto erstellt werden. Anschließend ist es möglich, in den Digitalen Angeboten der Stadtbibliothek auf Entdeckungsreise zu gehen. Die Rubriken sind vielfältig und bieten neben Film- und Musikstreaming auch Lernmedien wie Sprachkurse und Vokabeltrainer an. Auch gut zu wissen für Lernende: Unter LESEN und SCHAUEN finden sich viele Sachbücher oder Dokumentationen. Die Anmeldung ist ab einem Mindestalter von 16 Jahren möglich. Wem das Online-Angebot gefal len hat, kann die Mitgliedschaft anschließend ganz einfach kostenpflichtig verlängern. Dafür muss eine gültige E-Mail-Adresse im Nutzerkonto hinterlegt werden. Die Nutzungsgebühr von maximal 10 Euro pro Jahr kann anschließend bequem online bezahlt werden.
Auch bestehende Online-Ausweise können kostenfrei um 3 Monate verlängert werden, wenn sie in diesem Zeitraum auslaufen. Ab 4 Wochen vor Ablauf der Gültigkeit des Ausweises wird die Option der Verlängerung im Nutzungskonto automatisch angezeigt. ◾
Theaterkasse Wildbad Kiosk Vorverkauf für Theater-SportKonzertveranstaltungen
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Max Liebermanns Garten
Neues Buch über den Maler und sein Refugium in Wannsee
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igentlich verbrachte Max Liebermann seinen Sommer gern in Holland. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte die warme Jahreszeit jedoch seinem Sommersitz am Großen Wannsee. Dort blieb die Familie in einigen Jahren so lange, wie die Temperaturen es zuließen. Das Grundstück am Wasser war schon seit 1909 im Besitz von Max Liebermann. Den Garten, der Motiv zahlreicher Bilder wurde, plante Liebermann mit Unterstützung von seiner Tochter Käthe und von Alfred Lichtwark, damaliger Direktor der Hamburger Kunsthalle. Die Auswahl an Gemälden, Pastellen, Zeichnungen und Grafiken, die die Autoren Gloria Köpnick und Rainer Stamm getroffen haben, spiegelt Max Liebermanns Gartenkonzept aufs Schönste: Bilder
vom Nutz- und Blumengarten, von den Terrassen, vom Rosen- und Heckengarten, von der Birkenallee und immer wieder vom See. Der Band aus der Insel-Bücherei zeigt auf 99 Seiten einige der schönsten Werke, die Liebermann hier geschaffen hat. Ergänzt um eine Einführung in die Geschichte und Bedeutung von Liebermanns Garten, ist der Band das ideale Geschenk für alle Kunst- und Gartenfreunde und der perfekte Begleiter für einen Ausflug zur Liebermann-Villa am Wannsee mit ihrem liebevoll rekonstruierten Künstlergarten. Max Liebermanns Garten von Gloria Köpnick und Rainer Stamm, ISBN 978-3-458-19498-9 ist zum Preis von 14 Euro im Buchhandel erhältlich.� ◾
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125 Jahre TuS Wannsee 1896 e. V. Sportangebot für jedes Alter
Männer-Turn-Verein Stolpe.�
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ie ersten Mitglieder des Männer-Turn-Vereins Stolpe 1896 waren die 13 Gründer. Zunächst gab es nur männliche Mitglieder, 1906 wurde die Damen-Abteilung gegründet. In Wannsee gab es damals einen weiteren Sportverein – den Sportclub Wannsee e. V. Am 27. April 1935 vereinigten sich die beiden Vereine zum Turn- und Sportclub Wannsee 1896 e. V., kurz TuS Wannsee genannt. Wenige Jahre später brach der Zweite Weltkrieg aus und das Vereinsleben kam erst 1950 wieder in Schwung. Dann jedoch wurde das Angebot ständig erweitert. Die Mitgliederzahl stieg im Laufe der Jahrzehnte
Fotos: TuS Wannsee
und schon zum 100. Jubiläum mit dem Umweltpreis und mit konnte sich der Verein über dem Zukunftspreis des Berliner 800 Mitglieder freuen. Sports ausgezeichnet. Ein großer Vorteil ist die langjährig gepachtete Bezirkssporthalle an der Königstraße 42a neben dem früheren Rathaus Wannsee. Sie wurde auf Kosten des TuS Wannsee aufwändig saniert und energieeffizient umgebaut. Die Halle wird auch von Kitas und Schulen aus der näheren Umgebung genutzt.
Heute ist der TuS Wannsee ein moderner Sportverein mit etwa 1200 Mitgliedern, von denen immerhin 35 Prozent Kinder und Jugendliche sind. 2012 wurde der Verein vom Landessportbund
Breit gefächertes Kursangebot Mit 69 regelmäßig stattfindenden Kursen spricht der Verein Menschen jeden Alters an. 31 Übungsleiterinnen und
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wie Volley- und Basketball zu nennen. Im Outdoor-Segment werden „Gesund durch Gehen“, Nordic Walking und Lauftraining angeboten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Kindern. Schon ab einem Alter von eineinhalb Jahren kann mit dem „Windelturnen“ die Motorik geübt werden. Für Kinder ab zwei Jahren wird Turnen mit den Eltern oder Großeltern angeboten, weiter geht es mit Kinderturnen, Leichtathletik, Badminton bis zu Viele Kurse werden in der gepachteten Sporthalle neben dem Rathaus Wannsee angeboten. Judo, Taekwondo, „Sport für KinÜbungsleiter stehen den Sport- Aerobic, Zumba®, Inline-Skating, der & Jugend“ und Acro Dance. lern zur Seite. Im breitgefächer- Koronarsport, Yoga, Tajiquan, ten Angebot sind u. a. Judo, Pilates, Qi Gong, Mobil+Fit ab Online-Angebot Taekwondo, Konditionstraining 50+, Fit& Fun, Funktionelle Fit- „Bewegung zuhause“ in unterschiedlichen Intensitäts- ness, Rücken Fit, Lady Fit und stufen, Leichtathletik, Wirbelsäu- Relax, Fatburner, Bodyshape, In Coronazeiten hat es auch lengymnastik, Step- und Salsa- Badminton und Ballsportarten der TuS Wannsee schwer, doch
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Der „Turn- und Sportklub Wannsee“ wartet 1926 vor der Wilhelm-Conrad-Schule auf den Einmarsch ins neue Station.
die Übungsleiterinnen und Übungsleiter sind Online mit vielseitigen Übungen für die Mitglieder da. Mit dem Angebot „Bewegung zuhause“, kann die eigene Fitness vor dem
heimischen Computer verbessert werden. Das Angebot wird ständig erweitert. Die eigentlich geplante Jubiläumsfeier musste aufgrund der Pandemie leider ausfallen.
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Fotos: TuS Wannsee
Ausführliche Informationen über die Sportangebote finden Sie auf der Internetseite des Vereins www.tus-wannsee.de oder Sie nehmen unter ☎ 801 05 931 Kontakt zur Geschäftsstelle auf. ◾
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Gesundheit
Eiweiß und Aminosäuren für den Körper Eiweiß ist der wichtigste Baustein allen Lebens
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er auch als Protein bezeichnete Nährstoff übernimmt eine wesentliche Rolle im Stoffwechsel und ist ein bedeutender Bestandteil von Zellen, Hormonen und Enzymen. Eiweiß trägt zur Stabilität von Organen sowie Geweben bei und ist unerlässlich für ein funktionierendes Immunsystem.
Gute EiweißVersorgung Laut der Nationalen Verzehrsstudie sind etwa 89 Prozent der Männer und 85 Prozent der Frauen in Deutschland gut mit Eiweiß versorgt. Eine wichtige Protein-Quelle sind tierische Produkte. „Daher ist vor allem bei einer veganen Ernährung eine gezielte Lebensmittelauswahl entscheidend, da ansonsten die Gefahr einer unzureichenden Eiweißzufuhr besteht“, erklärt Dr. Annette Neubert, Ernäh Foto: Saschanti / Fotolia
rungswissenschaftlerin im Nestlé Ernährungsstudio. Aber auch ein Zuviel des Nährstoffes sei ungünstig: „Eine übermäßige Protein-Aufnahme kann die Nieren belasten, den Calcium-Stoffwechsel beeinträchtigen und damit die Entstehung von Osteoporose begünstigen. Mehr als 2 Gramm/ Kilogramm Körpergewicht pro Tag sind laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nicht empfehlenswert“, so die Ernährungswissenschaftlerin. Wie viel
der Organismus wirklich braucht, hängt von Alter, Geschlecht und Körpergewicht ab: • Säuglinge, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: 2,7 bis 0,9 g/kg Körpergewicht • Erwachsene ab 19 Jahre (m, w): 0,8 g/kg Körpergewicht • Schwangere ab 4. Monat: 58 g/Tag • Stillende: 63 g/Tag Quelle: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), 2015
Gesundheit
Eiweiß ist nicht gleich Eiweiß „Sowohl das Eiweiß in der Nahrung als auch die körpereigenen Eiweiße setzen sich aus Aminosäuren zusammen. Als hochwertig gelten proteinreiche Lebensmittel dann, wenn der Aminosäure-Mix dem menschlichen Aminosäuremuster besonders ähnlich ist. Je stärker die Übereinstimmung ist, desto mehr körpereignes Eiweiß bildet der Körper aus dem aufgenommenen Protein. Dieses Verhältnis wird als ‚biologische Wertigkeit‘ bezeichnet“, so Dr. Annette Neubert. Tierische Lebensmittel verwertet der Körper besser als pflanzliche. Die einzelnen biologischen Wertigkeiten lassen sich steigern, indem Lebensmittel mit unterschiedlichen Aminosäuremustern miteinander kombiniert werden. Optimal ist ein Mix aus pflanzlichen und tierischen Eiweißlieferanten. So ergänzen sich beispielsweise Kartoffeln und Ei sowie Getreide und Milch sehr gut.
Eiweißlieferant Hülsenfrüchte Unter den pflanzlichen Lebensmitteln eignen sich Hülsenfrüchte gut, um das Eiweißkonto zu füllen. Die Vereinten Nationen haben 2016 als „Internationales Jahr der Hülsenfrüchte“ ausgerufen. Sojabohnen enthalten 38,2 Gramm, Mungobohnen 23,6 Gramm, Linsen 23,4 Gramm, Erbsen 22,9 Gramm und Gartenbohnen 20,9 Gramm Protein je 100 Gramm der getrockneten Früchte. „Die Eiweißqualität bei Hülsenfrüchten ist gut, auch wenn sie nicht alle Aminosäuren enthalten, die der Körper braucht“, erklärt Dr. Annette Neubert. Es empfiehlt sich daher, Hülsenfrüchte
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mit anderen pflanzlichen Lebensmitteln wie Getreide zu kombinieren, um den bestmöglichen Aminosäure-Mix zu erreichen. Die Bohnen und Linsen sollten stets gekocht werden. Denn roh enthalten sie schädliche Inhaltsstoffe wie Blausäure, Lektine und Protease-Inhibitoren. Diese werden beim Erhitzen zerstört. Damit das Kochen schneller geht, werden bestimmte Sorten getrockneter Hülsenfrüchte, wie ungeschälte Erbsen oder Bohnen, vor der Zubereitung eingeweicht. Dazu legt man die Hülsenfrüchte einige Stunden oder über Nacht in die dreifache Menge Wasser. Auch weitere pflanzliche Lebensmittel versorgen den Körper mit Protein. So enthalten 45 Gramm – etwa eine Scheibe – Weizenmischbrot ungefähr 4 Gramm Eiweiß, eine Portion Blumenkohl oder Wirsing mit 200 Gramm liefern 5 bis 6 Gramm Eiweiß. Haferkleie ist mit 17 Gramm Protein Eiweiß je 100 Gramm besonders eiweißreich. Haferkleie kann man morgens über das Müsli streuen.
Tierische Alternativen Gute Eiweißlieferanten sind Fleisch vom Schwein, Rind oder Hühnchen sowie Fisch. Es liefert etwa 20 Gramm Eiweiß je 100 Gramm. Auch Käse ist eiweißreich: 100 Gramm Gouda enthalten 23 Gramm Eiweiß und Parmesan sogar 30 Gramm. Magerquark (10 % Fett i. Tr.) bietet dem Körper 13 Gramm Protein je 100 Gramm. Als Eiweiß-Lieferanten der Zukunft gelten Insekten. Gegrillt, geröstet oder getrocknet werden sie angeboten – in Europa bislang nur online und in wenigen Restaurants. � ◾
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