Zehlendorf Mitte Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung
Von der Viehweide zum Erholungsort
Der Fischtalpark in Zehlendorf
Juni / Juli · Nr. 3/2022
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Immobilienkauf und Verrentung Wir begeistern uns für die Anliegen unserer Kunden und sind an Ihrer Seite. Gerne Beantworten wir all Ihre Fragen und beraten Sie ganz individuell. Rufen Sie uns an unter: 030 / 54 80 11 47 oder besuchen Sie uns in unserem Büro. Wir freuen uns auf Sie!
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Von der Viehweide zum Erholungsort Der Fischtalpark in Zehlendorf
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10. Jahrgang
Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck Rainbowprint · 97225 Zellingen-Retzbach © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Zehlendorf Mitte Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. August/September Nr. 4/2022 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 01.07.2022 Erscheinung: 01.08.2022
Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Zehlendorf Mitte Journals
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die Bauern der Umgebung das Vieh weiden. So ist anzunehmen, dass der heutige Name aus der Bezeichnung „Viechtal“ herrührt. In Kriegszeiten war die Rinne ein ideales Versteck für die Tiere, wenn plündernde Heere durch die Gegend zogen und alles mitnahmen, was sie tragen konnten. Der kleine Pfuhl diente als Tränke für das Vieh. Dank der Bodenbeschaffenheit ist das Areal heute noch erhalten. Der Untergrund des
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Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70
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in Relikt längst vergangener Zeiten dient zur Erholung für den modernen Berlin-Bewohner: Zwischen Onkel-Tom-Straße und Waltraudstraße kann man an einer alten, eiszeitlichen Rinne spazieren gehen. In der Vergangenheit umgaben keine Häuser, sondern weitläufiger Wald die Rinne mit dem Namen Fischtal. Mit Fischen hat die Namensbezeichnung allerdings herzlich wenig zu tun: In der geschützten Lage ließen
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Fischtals eignet sich nicht für die Wohnbebauung, so blieb es im Bauboom der Gründerzeit unangetastet. Schon früh war es als Erholungsort vorgesehen. Der Zehlendorfer Gartendirektor Emil Schubert (1868 – 1925) plante hier eine Parkanlage. Hier sollte die märkische Landschaft mit ihren eiszeitlichen Eigenheiten erlebbar bleiben und einen Kontrapunkt zu der
immer dichter werdenden Bebauung setzen. Bei der Planung der Bepflanzung orientierte Schubert sich am nahen Grunewald. Der bereits vorhandene Baumbestand – vor allem die märkische Kiefer und Birken – war Teil der Pläne. Durch eine geschickte Bepflanzung sollten die verschiedenen Bäume, darunter auch Roteichen und Douglasien – mit dunklen und
hellen Blättern, verschiedenen Rindenstrukturen und dem Wechsel zwischen Nadel- und Laubbäumen ein malerisches Bild ergeben. Die umliegenden Häuser verschwinden hinter den hochaufragenden Bäumen, so dass Erholungssuchende das Gefühl bekommen, ganz weit weg von der Stadt zu sein. Auch der Pfuhl ist bis heute erhalten. Er wurde während der Anlage
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Nicht immer so ruhig – nächtliche Besucher der Schutzhütte sorgen für Ärger.
Vom nördlichen Spielplatz aus hat man einen herrlichen Blick auf die eiszeitliche Rinne.
des Parks sogar vergrößert und ist von Schilf und Ufergehölzen umgeben. Geschwungene Wege, die das Relief der Landschaft betonen, sollten zu Spaziergängen einladen. Die Riemeisterstraße durchquert das Gelände. Die Pläne des „Parkmeisters“ Emil Schubert wurden vom Ersten Weltkrieg durchkreuzt. Erst 1919 wurde mit den Arbeiten begon nen. Gartenamtsleiter Max Dietrich verwirklichte das Vorhaben im Jahr 1925. Heute dient der Fischtalpark zur Erholung für die Bewohner der umliegenden Wohnsiedlungen. Immer wieder bieten sich weite Blicke über das ganze Tal und Ruhebänke laden zu Pausen ein. Falls es im Winter schneien sollte, ist dieses Überbleibsel der Eiszeit mit seinen Hängen als Rodelbahn beliebt.
Kinder können sich auf zwei Spielplätzen austoben und eine Schutzhütte bietet Schutz vor schlechtem Wetter. Allerdings gab es auch schon Beschwerden von Anwohnern, da Jugendliche dort nachts laute Partys feierten. Sehr gut besucht waren auch die Feste im Fischtalpark, die mittlerweile Geschichte sind. Das letzte wurde im Jahr 2012 gefeiert. � ◾
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Trüb und klar – unser täglich Wasser
Ausstellung zur Bedeutung des Wassers in der Domäne Dahlem
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assend zum „Tag des Wassers“ eröffnete die Domäne Dahlem am 22. März 2022 im Herrenhaus die neue Sonderausstellung zum Thema Wasser. Am „Tag des Schaumbades“, dem 8. Januar 2023, wird die aus dem Ausstellungsverbund der Museen LVR-Freilichtmuseum Kommern, Freilichtmuseum Hessenpark, Freilichtmuseum am Kiekeberg und Domäne Dahlem-Museum hervorgegangene Wanderausstellung an der Berliner Station ihre Pforten wieder schließen. Zum Auspacken und Aufbauen der zuvor im LVR-Freilichtmuseum Kommern präsentierten
Wellenbad-Wanne und herausziehbare Wanne – Innovationen vergangener Zeiten.
Exponate hatte das frisch aufgestellte Domäne-Team um Tobias „Blaues Gold“, nicht Frietzsche und Steffen Otte nur unendlich verfügbar einen Monat Zeit, das Ergebnis spricht für die gelungene Zu- Rund zwei Drittel der Erdobersammenarbeit der neuen Füh- fläche sind von Wasser, dem Elerungsspitze. ment des Lebens, bedeckt. Der
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tägliche Pro-Kopf-Verbrauch des lebenswichtigen Elements liegt in Deutschland bei derzeit 121 Litern, sauberes Wasser ist
Bodensees verschwunden. Und im Jahr 2020 hatten weltweit immer noch ca. zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. – Grund genug, über die bewusstseinsschaffende Ausstellung „Trüb und klar“ jedem Einzelnen die eigentliche Bedeutung des „blauen Goldes“ und das Problem von Wasserknappheit vor Augen zu führen. Denn es ist höchste Zeit zu handeln und das eigene Wasserverhalten zu überdenken bzw. zu ändern, machen sich doch aktuell immerhin 64 Prozent der Deutschen Sorgen um die zukünftige Trinkwasserversorgung: Muss es unbedingt gekauftes für uns selbstverständlich. Doch Wasser aus Flaschen sein, oder in den letzten 20 Jahren ist aus ist das kühle Nass aus dem Wasunseren Grundwasservorkom- serhahn ebenso durststillend men Wasser in der Menge des und dafür umweltschonender?
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Zehlendorf Mitte Journal Muss jeden Tag minutenlang die Dusche laufen und Wasser unbedacht „verplempert“ werden? – Einige der Ausstellungsbesucher dürften sich da noch an den vor Jahrzehnten üblichen samstäglichen Badetag erinnern, dessen Renaissance uns hinsichtlich steigender Energiepreise und fallender Grundwasservorkommen vielleicht schon bald einholen wird. – Wenngleich auch nicht in einer „WellenbadSchaukelwanne“ aus Zink, die in der Ausstellung so manchen Besucher zum Schmunzeln bringt.
Mit allen Wassern gewaschen Im Herrenhaus der Domäne zeigt man an verschiedenen Ausstellungs-Stationen kulturgeschicht Brunnen und Pumpen, Vorgänger der Wasserleitung.
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lich den Stellenwert des Wassers, präsentiert dabei aber auch immer „die andere Seite“, die zum Nachdenken anregen soll und Verschmutzung und Verknappung des Wassers thematisiert. So wird beispielsweise beeindruckend und doch abwechslungsreich gezeigt, welcher Arbeitsaufwand in der Vergangenheit nötig war, um Wasser zu beschaffen. Bis weit ins 19. Jahrhundert war es in den meisten Regionen Deutschlands eine ebenso zeitintensive wie anstrengende Tätigkeit, sich mit Wasser zu versorgen. Brunnen spielten für Mensch und Vieh eine wichtige Rolle im Alltag; einerseits als Orte des Tränkens und Waschens, andererseits als unverzichtbarer Ort der Kommunikation und des
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Austausches. Beschwerlich war der Transport des Wassers von der Pumpe oder dem Brunnen zum Haus, was wir im Zeitalter des Wasserhahns kaum mehr nachvollziehen können. Mit dem Verlegen von Wasserleitungen kamen Mitte des 20. Jahrhunderts Badezimmer ins Spiel, und die Ansprüche an Körperpflege und Hygiene stiegen. Schon bald lösten Wasserklosett und Waschbecken das Plumpsklo im Hof oder die Waschgarnitur mit Schüssel und Kanne ab. Sauberes Trinkwasser wurde in westlichen
Industrienationen schnell selbstverständlich. Einen weiteren wichtigen Fokus legt die Ausstellung mit interessanten Fotos und spannenden Exponaten auf die scheinbar unerschöpflichen Nutzungsmöglichkeiten des „blauen Goldes“: Findige Marketingstrategen haben das Mineralwasser trendig werden lassen, Waschmittel für weißere Wäsche empfohlen und das kräftesparende Waschen per Knopfdruck ermöglicht. Mit fortschreitender Industriegeschichte benötigten Industriestandorte
Am Waschzuber ging es am Waschtag heiß her.
das wertvolle Wasser ebenso wie Mühlen und später Wasserkraftwerke. Aber auch den Sehnsüchten, Mythen und Ängsten um das Element Wasser widmet sich die Ausstellung „Trüb und klar“. Spielerisch nimmt sich die Sonderausstellung ebenso der Rolle des Wassers in der Musik, im Sprichwort und mit kleinen Geschicklichkeitstricks an. Doch immer stellt sie dabei moderne und historische Aspekte von WasserVersorgung und –Nutzen in den Mittelpunkt und bringt damit verbundene Probleme wie Verknappung und Verschmutzung dieser kostbaren Ressource zur Sprache. So ist die Ausstellung als ein wichtiger Beitrag zum aktuellen öffentlichen Klimadiskurs zu betrachten und ihr Besuch ein absolutes Muss für ein klimabewusstes Jung und Alt. Weitere Informationen unter www.domaene-dahlem.de Ausstellungs-Öffnungszeiten: Mi.-So. 10–17 Uhr� ◾ � Jacqueline Lorenz
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Innovationspreis für Knauer
Auszeichnung für neuartige Anlage zur Herstellung von mRNA-Impfstoffen
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m 29. April fand in München die Verleihung des Deutschen Innovationspreises 2022 statt. Sehr viele forschungsstarke Unternehmen hatten sich um die renommierte Auszeichnung beworben, die von der WirtschaftsWoche jährlich vergeben wird. Das Zehlendorfer Unternehmen Knauer machte das Rennen in der Kategorie Mittelstand: Teamleiterin Daniela Fehr, Abteilungsleiterin Anja Roden und die Geschäftsführenden Alexandra Knauer und Carsten Losch strahlten, als sie auf die Bühne kommen durften. Chefredakteur Beat Balzli von der WirtschaftsWoche zeigte sich beeindruckt, in welch kurzer Zeit Knauer auf eigenes Risiko neuartige große Anlagen für die Einkapselung von mRNA konzipiert und hergestellt hatte. Anlagen für die Herstellung von Millionen mRNA-Impfstoffdosen hatte zuvor noch nie eine Firma produziert.
Glückliche Gewinner: Geschäftsführerin Alexandra Knauer mit Laudator Beat Balzli und ihrem Team Anja Roden, Daniela Fehr, Carsten Losch bei der Preisverleihung (v.l.n.r.). Foto: Marc-Steffen Unger
Beat Balzli fragte das Team auf der Bühne, warum dieses Projekt bei Knauer gemacht wurde und höchste Priorität bekam. Alexandra Knauer antwortete: „Wir waren uns einig. Wir wollten unseren Teil beitragen, die Welt vor COVID-19 zu retten.“ Weltweit konnten mittlerweile mehr als zwei Milliarden Impfstoffdosen unter Einsatz der Knauer Anlagen hergestellt werden.
Die Knauer Wissenschaftliche Geräte GmbH am Hegauer Weg entwickelt und produziert Labormessgeräte und ist bekannt für Systeme und Komponenten für die Flüssigkeitschromatografie, mit deren Hilfe sich Moleküle schonend trennen lassen. Die Anlagen dienen sowohl analytischen Zwecken als auch der Aufreinigung von Wirkstoffen. ◾
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Einst als Pförtnerhäuschen geplant – das Haus an der Libellenstraße 7 steht unter Denkmalschutz.
Vom Pförtnerhaus zum Baudenkmal Kleines Haus in der Villenkolonie
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m schönen Nikolassee hätte er auch gern gewohnt, ganz sicher. Und seine künftige Villa war vermutlich schon geplant, als Franz Gerkrath im Jahr 1901, dem Gründungsjahr von Nikolassee, nach langer Krankheit starb. So kam es nicht mehr zum Bau eines großen Hauses, lediglich das Pförtnerhäuschen stand schon früh auf dem Grundstück. Franz Gerkrath (1835 – 1901) hatte 1871 die Leitung der Nordstern-Versicherung in Berlin
übernommen. Zusätzlich war er Vorsitzender im Aufsichtsrat der Heimstätten-AG, die die Villenkolonie in Nikolassee gründete. Sicher ist, dass er das Grundstück an der Libellenstraße 7 erworben hatte. Das heute noch bestehende Pförtnerhaus wurde bereits 1902/03 erbaut. Später ließ man es erweitern, kein geringerer als Hermann Muthesius wurde damit beauftragt. Elisabeth und Hedwig Gerkrath, die 1918 einen Teil des Nikolasseer Grundstücks
verkauft hatten, nutzten es als Sommerhaus. Das zweigeschossige Haus unterscheidet sich in seiner Größe deutlich von den umliegenden Villen. Doch von der Qualität her ließ das Haus, das als Baudenkmal geschützt ist, keine Wünsche offen. Bis auf wenige, kleine Veränderungen ist es mit seinen verspielten Details ein Zeugnis der Zeit, in der es gebaut wurde – in der vor 100 Jahren gegründeten Villenkolonie Nikolassee. � ◾
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750 Jahre Bäcker-Innung Berlin, Tradition mit Innovation Unser tägliches Brot – längst viel mehr als bloßes Grundnahrungsmittel
Aktueller Innungssitz in Lankwitz.
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ie Morgennachrichten geben nur wenig Anlass zu freudigem aus-demBett-Schwingen. Da steigt das Stimmungsbarometer zu Tagesbeginn oft erst nach dem Biss in ein knuspriges Brötchen oder butterzartes Croissant, beides in liebevoller Handarbeit vom Bäcker seines Vertrauens geknetet und von der netten Verkäuferin mit einem freundlichen Spruch eingetütet. – Grund genug, der Bäcker-Innung Berlin als ältestem Handwerksverband Berlins und seinen Mitgliedern anlässlich des diesjährigen 750-jährigen Bestehens ein herzliches „Dankeschön“ mit letztem Brötchenkrümel im Mundwinkel zuzurufen.
Schrippe, eine herzhafte Kümmelstange, ein krustenreiches Bauernbrot oder den frisch ergrauten Schusterjungen schon mal gerne den Belag links liegen und genießt das verführerische Backwerk mit fluffiger Krume Auch wenn in der Literatur nur solo oder mit einem zarten wenig über die frühe Geschich- Strich frischer Butter. te der Bäcker-Innung zu finden ist, fest steht: Am 18. Juni 1272 erlaubte der Rat der Stadt Berlin die Gründung einer Bäckerzunft an der Spree. In den Folgejahrhunderten gab es nicht nur gute Zeiten für die Innung, politische und soziale Umstrukturierungen, Kriegs- und Krisenzeiten machten es den Bäckern nicht leicht. – Und doch ist es ihnen gelungen, Derzeit erlebt das Bäckerhanddas einst aus Mehl, Wasser und werk eine Renaissance, wie aus Salz wenig abwechslungsreiche Reihen des Innungsvorstandes Grundnahrungsmittel Brot zum bestätigt wird. Hochwertige begehrten Genussmittel weiter- und regionale Backwaren sind zuentwickeln. So bieten heute so beliebt wie nie, und das Berund 3.000 Brotsorten appetitli- wusstsein für in Handarbeit und che Vielfalt für jeden Geschmack. der Tradition verpflichtend herDa lässt man für eine knackige gestellte Lebensmittel wächst
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2008 erwarb die Bäcker-Innung Berlin als Körperschaft des öffentlichen Rechts den Gebäudekomplex in der Lankwitzer Seydlitzstraße 5, heutiger Sitz der Innung. Seit 1890 lag der Innungssitz gemeinsam mit den Germania-Prachtsälen in der Chausseestraße in Berlin-Mitte, später dann bis zum Umzug nach Lankwitz in der Kärntener Straße in Berlin-Schöneberg. Am aktuellen Lankwitzer Standort ebenfalls niedergelassen sind derzeit der Bäcker- und Konditoren-Landesverband Berlin-Brandenburg e. V. und die Akademie Deutsches Backhandwerk BerlinBrandenburg, mit denen eine enge Kooperation besteht. Als freiwilliger Zusammenschluss selbstständiger Handwerksmeister in Berlin und Arbeitgeberverband vertritt die Bäcker-Innung Berlin die Interessen des Bäcker-Handwerks sowohl regional als auch überregional gegenüber Kammern, Verbänden, Behörden, der Industrie, dem Handel und der Öffentlichkeit. Bäcker-Innungs-Geschäftsführer Johannes Kamm, selbst Abkömmling einer renommierten Nordrhein-Westfälischen BäckerFamilie, ergänzt: „Wir sind zuständig für die Förderung, Überwachung und Prüfungsabnahme in
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stetig. So ist – im Gegensatz zum Discounter – der Bäcker nebenan in der Lage, sein Angebot individuell und schnell an die Bedürfnisse seiner Kunden anzupassen. Gab es vor fünf Jahren noch 130 Handwerks-Bäckereien in Berlin, sind es aktuell bereits 145 Betriebe, Tendenz steigend. 61 der selbstständigen Handwerksmeister/innen mit rund 3.300 Mitarbeitenden und 300 Auszubildenden sind in der Bäcker-Innung Berlin organisiert. Diesen „echten“ Bäckereien stehen in der Hauptstadt rund 2.000 Backshops gegenüber, bestückt mit überwiegend vorgefertigten, aus dem Ausland bezogenen Teigrohlingen. Dass das so wertvolle traditionelle Back-Handwerk mit seinen leckeren Backergebnissen weiterhin mit hoher Qualität und gutem Geschmack besticht, darauf arbeitet auch im Jahr 2022 innovativ die Innung gemeinsam mit ihren Mitgliedern, Auszubildenden und Ausbildern hin und will sich dazu weiter unter Gleichgesinnten organisieren.
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Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.�
der Berufsausbildung für Bäcker/ innen und Fachverkäufer/innen im Bäckerhandwerk. Daneben gehören die Betreuung, Beratung und Förderung unserer Mitgliedsbetriebe zu unseren wichtigsten Aufgaben. Hierbei unterstützen und initiieren wir unter anderem Imagewerbung für unser Handwerk. Wir unterhalten eine enge Kooperation
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zu der uns beruflich verwandten Konditoren-Innung Berlin.“ – Vorteile, die allen Mitgliedern der Innung uneingeschränkt zuteilwerden. Während der dreijährigen Ausbildungszeit zum Bäcker verbringen die Auszubildenden etwa sechs Wochen in den Lankwitzer Räumen an der Seydlitzstraße. In Kooperation
mit der Akademie Deutsches Backhandwerk lernen sie hier die einzelnen HandarbeitSchritte für die Herstellung von u. a. Blätterteig, Brandteig, das Drücken von Brötchen per Hand und vieles mehr, das ihnen für ihre Lehre zugutekommt. Qualifizierungs- und Hygienekurse, Seminare und Hilfe zur Aus- und Weiterbildung sind nur ein Teil
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Zehlendorf Mitte Journal des Angebotes, welches in dem lichten hochmodernen Gebäudekomplex auf 1.800 nach neuesten umwelttechnischen Vorgaben ausgestatteten Quadratmetern viel Raum findet: Multimediale Schulungsräume, EDV-Ausbildungsraum und ein hochmoderner Küchenbereich lassen keinen Ausbildungswunsch offen. In zwei Backstuben stehen 24 komplett ausgestattete Arbeitsplätze bereit. 30 Backherde, Gärunterbrecher, zwei Kühl- und Klimaräume, klimatisierte Konditorei sowie zwei Läden mit hochmoderner Einrichtung schaffen eine realistische Arbeitsatmosphäre für angehende Bäcker, Konditoren und Fachverkäufer. An den Wänden der Flure erinnern alte Meisterbriefe an das altehrwürdige Traditionshandwerk. Nimmt das Interesse am Bäckereihandwerk auch stetig zu, ist die Ausbildung zur Fachkraft im Verkauf doch weniger gefragt. Kaum verständlich, ist dieses Berufsbild doch ausgesprochen vielseitig: Dekorieren der Backwaren und umfangreiches verantwortungsvolles Fachwissen – gerade in Zeiten steigender Allergiker und NahrungsmittelUnverträglichkeiten – lassen diesen Beruf zu weitaus mehr als einem reinen Verkaufsjob werden, bei dem es verführerische Düfte noch gratis dazu gibt.
Bäckers alt. Als ältester Zunftbeleg Berlins gilt die vor 750 Jahren verfasste „Gründungsurkunde“, in der Rechte und Pflichten der anfangs nicht mehr als acht zunftangehörenden Bäcker der
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Stadt festgelegt waren. Das Gewerk durfte Meisterprüfungen abnehmen und prüfte zweimal wöchentlich unter strenger Ratsaufsicht Qualität und Gewicht der angebotenen Brote, die mit ihren Bestandteilen Mehl, WasEine tausendjährige ser und Salz als lebenswichtiges Erfolgsgeschichte Grundnahrungsmittel galten, Das Bäckerhandwerk blickt auf und dem von 1/4 und 1/2 Pfeneine lange Geschichte zurück: nig festgesetzten Preis gerecht Über 1.000 Jahre ist der Beruf des werden mussten.
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Ein harter Job war das Backen, galt es über die Jahrhunderte doch immer neue Vorschriften und Bestimmungen für einen versorgungssichernden Brotverkauf zu befolgen. Noch im
Foto: Bäcker-Innung Berlin
19. Jahrhundert musste der Nachweis über mindestens drei Jahre Wanderschaft zur Meisterprüfung neben dem Lehrbrief vorgelegt werden. Das hatte gute Gründe: Durch den regionalen Rohstoffbezug waren die Meisterschüler meist nur sehr einseitig auf die Verarbeitung des geografisch vorrangig vorkommenden Getreides geschult, weit über zwanzig Kleinstaaten
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mit eigenen Zollgrenzen bedingten bis 1871 den ist das heute dank der verbesserten ArbeitsbeVerbrauch regionalen Kornes: War Roggen auf dingungen nicht mehr notwendig. Im Laufe der norddeutschen Böden und bei den dortigen Bä- Jahrhunderte waren bald schon regelmäßige ckern an vorderster Stelle zu finden, war es der Innungsversammlungen zur Pflicht geworden. Dinkel auf der Schwäbischen Alb. Auf Wander- Im 16. und 17. Jahrhundert war die Innung gar schaft lernten die angehenden Meister neue regi- bemüht, Konkurrenzkämpfen unter den Bäckern onale Getreidearten und Brotrezepte kennen, die entgegenzuwirken. Sich Großaufträge zu Hochallmählich einem breiteren Getreidewissen und zeiten und Taufen zu verschaffen, war damals verdem Wandel des Brotes vom Grundnahrungs- zum pönt, und die Bestimmungen für den täglichen, Genussmittel den Weg ebneten. Auch heute geht versorgungssichernden Brotverkauf waren streng. es noch freiwillig auf die Walz: Derzeit allerdings Der Verkauf erfolgte anfangs nicht vom Bäcker selbst, sondern am Verkaufsstand eines dem Rat sind gerade 10 Leute auf „Bäckerwalz“. Galt bis vor 25 Jahren noch das Nachtbackverbot unterstehenden „Scharrenmannes“. Und auch der und durfte der Bäcker sich erst um drei Uhr die Weizen- und Roggenbezug musste regional auf Ärmel zum Teigkneten hochkrempeln, haben sich dem lokalen Markt erfolgen. Innerhalb der Zunft die Arbeitsbedingungen heute deutlich verbes- herrschte großer Gemeinschaftssinn, der sich in sert. In vielen Bäckereien wird den ganzen Tag Festivitäten, aber auch in der gemeinsamen Reliüber im Schichtsystem gebacken, und dank in- gionsausübung zeigte. novativer Kühltechnologie kann das Brot in Ruhe Ab 1845 war nur noch eine Innung am Ort zugereifen und wird erst am Morgen in den Ofen ge- lassen, so dass aus den bis dahin in Berlin sechs schoben. Gab es in vergangenen Zeiten für die ansässigen Bäckerinnungen am 11. März 1847 nun Bäcker eigenen Kegel- und Sportvereine, die sich die „Bäcker-Innung zu Berlin“ hervorging. Die Inihrem besonderen Tagesrhythmus anpassten, nungen erhielten allmählich eine novellierte Auf Malereibetrieb Michael Kränsel
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wertung, ihnen wurden klare Aufgaben zuerkannt wie u. a. die Pflege des Gemeingeistes, Stärkung der Standesehre, Förderung des Verhältnisses zwischen Meistern und Gesellen, Regelung des Lehrlingswesens sowie Ausbildung, aber auch Streitschlichtung zwischen Innungsmitgliedern und ihren Lehrlingen.
Herausforderndes Jubiläumsjahr mit Festprogramm Mit Krisen umgehen müssen Bäcker und Innung auch heute noch. So dürfte gerade das Jubiläumsjahr das Bäckerhandwerk vor große Herausforderungen stellen. Stiegen die Energiekosten bereits vor Jahresbeginn kräftig, ist nun eine hohe Inflationsrate zu beklagen. Dazu bereiten die seit über zwei Jahren Corona-bedingt ausbleibenden Umsätze und Großkunden-Aufträge manchem Bäcker und der Bäcker-Innung schlaflose Nächte, und Russlands Krieg gegen die Ukraine sorgt zusätzlich für explodierende Rohstoffpreise. InnungsGeschäftsführer Johannes Kamm berichtet: „Für
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Alte Dokumente erinnern an vergangene Bäcker-Tage.
viele Mitgliedsunternehmen hat sich bereits der Preis für Mehl verdoppelt, und die Energiekosten schießen durch den Stopp von Nordstream2 und das drohende Aus von Nordstream1 weiter in die Höhe. Das sind aber nur die ersten Effekte des Krieges: Knapp 80 Prozent aller Sonnenblumenkerne kommen beispielsweise aus Russland und der Ukraine, durch die Sanktionen wird auch deren Preis drastisch steigen. Doch das ist nicht das größte Problem: Ganze 50 Prozent des gesamten Weizens für
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Prüfungsstress.
Foto: Bäcker-Innung Berlin
die Welthungerhilfe stammen aus dieser Region, die hinlänglich als Europas Kornkammer bekannt ist.“ Ein länger anhaltender Konflikt bringe Folgen, weil die Felder durch das Kriegsgeschehen nicht rechtzeitig bestellt werden und der Weizen nicht ausgesät werden könne. „Unser Bedarf an Mehl lässt sich innerhalb der EU aber zu 100 Prozent decken“, erläutert Johannes Kamm, Geschäftsführer der Bäcker-Innung Berlin. „Preissteigerungen sind im Moment nicht auf Ressourcenknappheit zurückzuführen, sondern auf eine verstärkte Nachfrage. Mehl und Hefe sind bei uns keine Mangelware.“ Eine Preisanpassung schien bereits Anfang des Jahres für viele Berliner Unternehmen des Bäckereihandwerks unausweichlich, begründet durch die weltweit gestiegenen Rohstoffpreise und Energiekosten sowie die durch Erhöhung des Mindestlohnes erhöhten Personalkosten. Eine weitere Preisanpassung für Juni dürfte nun unausweichlich sein. Ist in den letzten zwei Pandemie-Jahren der Brotumsatz in Berlin eher zurückgegangen, stieg dafür der Kuchenumsatz: Nervennahrung in Krisenzeiten.
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Zehlendorf Mitte Journal Doch die Feier- und Wettkampflaune lässt sich die Bäcker-Innung Berlin in ihrem Jubiläumsjahr 2022 nicht verderben: So findet vom 8. bis 11. Juni – übrigens zum 50. Mal – die Weltmeisterschaft der Bäckerjugend statt. Darin verteidigt das deutsche Team den 2019 von Lisa Sophie Schultz, Potsdam, und Moritz Metzler, Langenargen, in Frankreich erlangten Titel. Am 2. September erwartet ein Willkommenstag Azubis, und für den 14. September ist ein Festakt im Roten Rathaus mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey und Wirtschaftssenator Stephan Schwarz geplant. Zeitgleich findet die für zwei Jahre währende Verleihung der Goldenen Brezel statt. Und auch einige regelmäßige Qualitätsprüfungen stehen in diesem Jahr noch aus: Heiß erwartet dabei die Brötchenprüfung vom 6. bis 8. September und die beliebte Stollenprüfung am 11. November. Weitere Informationen unter www.baecker-berlin. de� ◾ � Jacqueline Lorenz Quelle „Die Geschichte der Bäcker-Innung Berlin“ von Annette Godefroid
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Zehlendorf Mitte Journal
Der Kunst nähergekommen.�
Foto: Kunstverein Schlachtensee e. V.
Berlin Black Box: Dualer Ort für Mode und Kunst-Performance Kunstverein Schlachtensee e. V. und Modegeschäft bringen Kunst näher
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as Bekleidungsgeschäft von Stephan Siggel unweit des S-Bahnhof Schlachtensee steht für Trendfashion und Shoppingspaß, gleichzeitig aber beweist der Modeunternehmer ein großes Herz für die Kunst, begeistert „vom lebendigen Miteinander und von der Strahlkraft von Mode und Kunst“. So hat er 90 Qua dratmeter der Ladenfläche und ein Schaufenster nun dem Kunstverein Schlachtensee e. V. zur Verfügung gestellt, im Alltag mit diesem neuen Treff und seinen Projekten die Menschen auf der Straße inspirierend anzusprechen und zu begeistern. Eine wichtige Rolle bei diesem Format spielt das Ende vorigen Jahres zur „Berlin Black Box (B3)“
umgebaute, zur Altvaterstraße hin ausgerichtete Schaufenster, das eine duale und pandemiegerechte Aufführungspraxis zulässt: „Inside und out“ können Künstler und Zuschauer dabei agieren, schützend getrennt durch die Fensterscheibe. Mediale und reale Figuren begegnen einander interaktiv und in gleichzeitig mehreren audiovisuellen Ebenen.
Zehlendorf Mitte Journal nach gelungenem Start nun weitere Ausstellungen, Installationen, Kunstvermittlungsprojekte und Performances vorsieht.
Mit Kunstverstand Kunstverständnis wecken An der kunstvermittelnden Spitze des noch jungen Kunstverein Schlachtensee e. V. stehen die Bildende Künstlerin und Kuratorin Claudia Marx und ihr Mann,
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Medienkünstler und Projektkoordinator Manuel Schroeder. Und auch die Fraktion der Kunstfreunde ist mit Kunstsammler Reinhard Grasse an der Vereinsspitze hochrangig vertreten. Jährlich bis zu acht Ausstellungsprojekte plant der Verein. „In Kooperation mit regionalen und internationalen Institutionen und Künstler*innen sollen darin soziale und kulturelle Gegenwartsprozesse in Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Küns Drinnen lesen für draußen.
„B3“ wird als Kooperationsprojekt des in Krefeld ansässigen und auch in Berlin agierenden Kunstvereins „Raumordnung – Gesellschaft für urbane Kunst und Gestaltung e. V.“ und des in Berlin gegründeten „Kunstverein Schlachtensee e. V.“ durch die DTHG (Deutsche Theatertechnische Gesellschaft e. V.) gefördert. Den Kunstverein Schlachtensee e. V. förderte die Berliner Volksbank Ende 2021 mit 3.500 Euro für dessen Gesamtvorhaben, das
Berliner Black Box – alles andere als schwarz.�
Fotos: Kunstverein Schlachtensee e. V.
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Machen sich für die Kunst stark: Stephan Siggel, Claudia Marx und Manuel Schroeder. � Fotos: Kunstverein Schlachtensee e. V.
ten realisiert werden “, erklärt Manuel Schroeder die Vereinsziele. Führungen, Filme, Symposien und Künstlergespräche begleiten die Projekte. Schroeder, studierter Schlagzeuger und aktiver Percussionist, bringt für den Verein wertvolle Erfahrung und ein umfangreiches Netzwerk aus seiner langjährigen Praxis unterschiedlicher Formate von Kunstpräsentationen und medialen Performances mit zeitgenössischem Schauspiel und Tanz mit. Als ausgebildeter Schriftsetzer und Reprofotograf fand Manuel Schroeder schnell Zugang zur Künstlerischen Fotografie und Videokunst, perfektionierte sich in Freiem Zeichnen und Malen. Einzel- und Gruppenausstellungen folgten ebenso wie Publikationen, Kunstwerke in privaten und öffentlichen Kunstsammlungen: Gründung und Leitung von regionalen und internationalen Kunst- und Kulturprojekten, Video- & Klanginstallationen in öffentlichen Räumen, crossmediale Projekte mit Performancekünstlern und Kunstvermittlung an Universitäten, Akademien
und Schulen schufen dem vielseitigen Künstler interessante Arbeitsverbindungen, auch in Lettland und Belarus. An seiner „kreativen“ Seite steht die studierte Bekleidungstechnikerin Claudia Marx, die aus Modedesign und Produktentwicklung für Modelabels sowie aus ihrer eigenen künstlerischen Arbeit mit Schwerpunkt Collage das richtige Händchen für die Projektarbeit des Vereins und die Kunst mitbringt. Unter ihrer inhaltlichen und konzeptionellen Gestaltung
wollen die Beiden mit künstlerisch-kulturellen Programmen neue multifunktionale Präsentations- und Veranstaltungsorte in Berlin-Schlachtensee und der Berliner Umgebung erkunden. Möglichkeiten dürfte es da etliche geben; sie zu entdecken, ist eine spannende Herausforderung für die Vereinsmitglieder. „Wir wollen jungen Menschen dabei helfen, ein kulturelles und künstlerisches Bewusstsein zu entwickeln, egal aus welchem sozialen Umfeld sie kommen“, beschreibt Manuel Schroeder, der in seine Werke häufig die Vielfalt des Urbanen Lebens einfließen lässt, dieses wichtige Vereinsziel der Kunstvermittlung. Dazu seien Kreativräume und Symposien zu zeitgenössischen Themen im Kontext mit der zeitgenössischen Kunst zu schaffen.
Fashion meets Art Gelungenes Beispiel dafür ist ihre „Berliner Black Box“ in Schlachtensee, die als ausgewählte, ganz besondere Location Arbeitsplatz,
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„ME.Reflections.“ von Maris Cacka.
Motivquelle und Ausstellungsfläche in einem verbindet – angepasst an äußere Umstände, wie sie die Pandemie geschaffen hat. Besser geeignet für eine Pop-Up-Gallery dürfte wohl kaum ein Ort sein, als dieser so wandelbare Raum inmitten von Mode, welche die Strahlkraft der Kunst unterstreicht, ohne dabei selbst an Bedeutung zu verlieren. Dabei bietet er beste Mög lichkeiten für Gemäldehängung und Performance im Inneren, mit als Bühne nutzbarer Schaufensterfläche, durchdachter Technik und einer Außenfläche, die ungestörten Publikumsverkehr erlaubt, Menschen mit einbezieht und Künstler aktiv auf sie zugehen lässt – nicht zuletzt dank der verständnisvollen Vermieterin und des kunstverständigen Modeunternehmers. Vieles haben
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der Kunstverein Schlachtensee e. V. und sein Mäzen Stephan Siggel noch vor mit ihrem spannenden Kunstprojekt, das auch anderswo Schule machen könnte. – Wobei beide dieser vielversprechenden Verbindung von Mode und Kunst noch stärkere Projekt-Aufmerksamkeit schenken werden, beispielsweise mit profitänzerischen ModePräsentationen. Bereits sehr gut angenommen wurden die ersten Projekte, die auch weniger kunstaffine Menschen für die Kunst begeistern konnten. Sei es mit vom Innenraum des Modegeschäftes professionell nach außen produzierten Lesungen, Tanzperformances oder Ausstellungen und Lichtinstallationen. Nach kurzer „Kunstpause“ ist „B3“ nun wieder täglich von 7.00 bis 0.00 Uhr „kunstbereit“ und lädt aktuell mit „Me.Reflections.“ des Malerei und Grafik integrierenden lettischen Künstlers Maris Cacka zum Stehenbleiben, Schauen und Begreifen – haptisch, die Sinne ansprechend und hin zu emotionaler Harmonie. Weitere Informationen unter www.kunstvereinschlachtensee. com� ◾ � Jacqueline Lorenz
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