Zehlendorf Mitte Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung
August/September · Nr. 4/2023
Die Zehlendorfer Schillerlinde Ein Baum zu Ehren des Dichters
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Die Zehlendorfer Schillerlinde Ein Baum zu Ehren des Dichters
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entral gelegen, aber kaum beachtet. Ein Stein neben einer Linde auf einem kleinen Platz an der Martin-Buber-/Ecke Hohenzollernstraße weist daraufhin, dass hier im Jahr 1905 eine Schillerlinde gepflanzt wurde. Auch in der Chronik „Zehlendorf einst und jetzt“ von Paul Kunzendorf ist hierüber etwas zu finden: „Zur Erinnerung an den 100-jährigen Todestag des volkstümlichsten deutschen Dichters Friedrich Schiller (+ 9. Mai 1805)
Impressum
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11. Jahrgang
Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Zehlendorf Mitte Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Oktober/November Nr. 5/2023 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 04.09.2023 Erscheinung: 01.10.2023
Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Zehlendorf Mitte Journals
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Festzug zur Schillerfeier am 14. Mai 1905. � Archiv HVZ
veranstaltete die Gemeinde Zehlendorf am Sonntag den 14. Mai 1905 eine glänzende Schillerfeier unter Beteiligung der Schuljugend, sämtlicher Vereine des Ortes und der gesamten Bevölkerung.“ Ausführlich beschreibt der Chronist die Festlichkeiten mit Chorgesang, Kapellen, Vorträgen und sportlichen Vorführungen. Bei der Linde – es ist eine Winterlinde Tilia cordata – dürfte es sich nicht mehr um den ursprünglich gepflanzten Baum handeln. Eine Datenbank weist ihn als 63 Jahre alt aus, also muss es eine Ersatzpflanzung gegeben haben. Lin den können über 1000 Jahre alt Warum eine Linde werden, aber unter den Bedingungen der Stadt erreichen sie Es gibt einige Legenden und in der Regel ein Alter unterhalb Geschichten, die sich um die Schillerlinde ranken. Eine davon von 100 Jahren.
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Zehlendorfer Schillerlinde mit Gedenkstein um 1910.
besagt, dass Schiller selbst unter dem Baum saß und inspiriert wurde, als er an seinen Werken arbeitete. Es gibt zahlreiche Schillerlinden in Deutschland.
Die Erste soll 1859 in Blasewitz bei Dresden diese Bezeichnung erhalten haben. Die Schillerlinde hat eine starke symbolische Bedeutung für die Erinnerung an
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den Dichter und sein Werk. Friedrich Schiller (1759-1805) war ein deutscher Dichter, Dramatiker und Philosoph. Er studierte Medizin und Jurisprudenz, aber seine Leidenschaft galt der Literatur. Er schrieb zahlreiche bekannte Werke, darunter „Die Räuber“, „Kabale und Liebe“, „Don Carlos“ und „Wilhelm Tell“. Schiller war auch ein politischer Aktivist und unterstützte die Ideen der Aufklärung. Er war mit Goethe befreundet und ließ sich von Kants Werken beeinflussen. Friedrich Schiller starb im Alter von nur 46 Jahren in Weimar. ◾
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Stele erinnert an Opfer der Luftbrücke
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Bei über 277 000 Flügen kam es auch zu Unfällen
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eit Juni steht in der Lissabonallee Ecke Charles-H.-King-Straße eine regionalhistorische Informationstele die an die Opfer der Berliner Luftbrücke erinnert. Die Stele wurde nach einem Entwurf von Karin Rosenberg gefertigt. Der Text stammt von Bernd von Kostka (AlliiertenMuseum).
Text der Informationsstele:
Erinnerung an die Opfer der Berliner Luftbrücke (1948/49) Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Teilung Berlins in vier Sektoren kam es nach 1945 zwischen den Siegermächten USA, Großbritannien und Frankreich einerseits und der
Sowjetunion andererseits zu immer größeren Spannungen. Diese gipfelten schließlich in der Blockade West-Berlins. Zwischen dem 19. und dem 29. Juni 1948 wurden alle Straßen- und Schienenverbindungen sowie die Wasserwege von und nach Berlin durch die sowjetische Militärverwaltung blockiert. Die drei Westmächte starteten dar aufhin dieMapLuftbrücke, um Westdata © OpenStreetMap contributors Berlin zu versorgen. Zu Beginn der Operation war der Erfolg durchaus fraglich, denn auch Experten waren skeptisch, ob eine Zwei-Millionen-Stadt komplett aus der Luft versorgt werden konnte. Über die Flughäfen Tempelhof, Gatow und später auch Tegel versorgten Amerikaner und Briten West-Berlin mit lebensnotwendigen Gütern, insbesondere mit Kohle. Auch nach dem Ende der Blockade am 12. Mai 1949 wurden die Flüge noch bis Ende September 1949 fortgesetzt, um Vorratslager aufzufüllen.
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Bei insgesamt über 277 000 Flügen nach Berlin kam es immer wieder zu Unfällen. Mindestens 78 Menschen verloren dabei ihr Leben. Die Namen der Toten sind im Sockel des LuftbrückenDenkmals in Tempelhof eingraviert. Weil das ab 1967 entstehende Neubaugebiet Düppel-Nord auch für amerikanische Familien gebaut wurde, lag es nahe, das US-Hauptquartier in der Clayallee bei der Benennung einiger Straßen mit einzubinden. Im Herbst 1968 wurde der Oberbefehlshaber der US Berlin Brigade gebeten, drei Namensvorschläge zu machen. Die ersten Vorschläge erfüllten nicht die Voraussetzungen für eine Benennung, da die gewünschten Personen noch nicht länger als fünf Jahre verstorben waren. Nach einem öffentlichen Aufruf im „Berlin Observer“, der Zeitung für die US-Streitkräfte in Berlin, einigte man sich schließlich auf die Namen von drei amerikanischen Luftbrücken-Opfern, die im Straßenbild geehrt werden sollten.
Lieutenant Charles H. King war Pilot einer Douglas C-47, die beim Anflug auf Berlin am 25. Juli 1948, kurz nach Mitternacht gegen eine Hauswand in der Handjerystraße in Berlin 7
Friedenau prallte. Auch sein CoPilot starb. Major Edwin C. Diltz kollidierte am 24. August 1948 gegen 07.30 Uhr in seiner Douglas C-47 mit einem anderen amerikanischen Luftbrücken-Frachtflugzeug in der Nähe von Hanau/ Hessen. Beide Flugzeuge stürzten ab, keiner der vier Piloten überlebte. Sergeant Lloyd G. Wells arbeitete als Bordmechaniker einer Douglas C-54, die am 5. Dezember 1948 kurz nach dem Start vom Flughafen Faßberg um 23.15 Uhr aus ungeklärten Gründen abstürzte. Auch der Pilot und Co-Pilot starben bei dem Unglück. Am Vormittag des 31. August 1970 fand die feierliche Benennung der Straßen statt. Neben dem amerikanischen Stadtkommandanten George M. Seignious und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Klaus Schütz nahm auch der Luftbrückenpilot Gail Halvorsen an der Veranstaltung teil, der zu diesem Zeitpunkt Kommandant des Flughafens Tempelhof war. ◾
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Ergänzungsbau für Biesalski-Schule
Mehr Platz für den Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“
v.l.n.r. Katharina Günther-Wünsch, der Schülersprecher der Biesalski-Schule und Cerstin Richter-Kotowski.
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n festlicher Stimmung mit Musik, guter Laune und einer symbolischen Schlüsselübergabe wurde am 26. Juni der neu errichtete Modulare Ergänzungsbau der Biesalksi-Schule am Hüttenweg offiziell eröffnet. Das Gebäude wurde speziell für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf „Geistige Entwicklung“ konzipiert (MEB GE) und weist demnach einige Besonderheiten hinsichtlich des Raumangebotes und der Ausstattung auf. In Steglitz-Zehlendorf ist es der erste Modulare Ergänzungsbau dieser Art.
individuelle und bestmögliche Förderung. Um Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Fördermaßnahmen zu unterstützen, braucht es moderne Schulgebäude. Die Berliner Schulbauoffensive schafft Raum und Platz zum Lernen und Lehren für alle. Der Modulare Ergänzungsbau Geistige Entwicklung an der Biesalski-Schule ist ein
Individuelle Förderung Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Jedes Kind braucht eine
Neu gestaltetes Turnzimmer.
gelungenes Beispiel dafür. Rund 100 neue Schulplätze sind hier entstanden. Das ganze Gebäude und die Außenflächen sind barrierefrei. Das helle und freundlich gestaltete Schulgebäude bietet den Schülerinnen und Schülern sowie dem pädagogischen Personal eine hochwertige Ausstattung mit modernsten Therapie- und Pflegeräumen. An den Küchenzeilen in den Teilungsräumen kann gemeinsam gekocht oder gebacken werden, das ist abwechslungsreiches, praxisnahes Lernen.“ Cerstin Richter-Kotowski, Stadträtin für Bildung, Kultur und Sport: „Der neue Ergänzungsbau ist ein großer Gewinn für unseren Bezirk und schafft dringend benötigte Schulplätze für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten. Mit seiner einladenden Atmosphäre und dem gut durchdachten Raum- und Ausstattungsangebot bietet das Gebäude optimale Lernbedingungen und Fördermö
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lichkeiten für die Kinder und Jugendlichen und trägt maßgeblich dazu bei, schulische und berufliche Eingliederung, gesellschaftliche Teilhabe und selbstständige Lebensgestaltung zu ermöglichen.“
Platz für bis zu 104 Schulkinder Der Typenbau MEB GE bietet Platz für bis zu 104 Schülerinnen und Schüler. Im Hinblick auf die speziellen Bedarfe sind die Klassenstärken jedoch kleiner. Je nach den Ausgangsbedingungen lernen i. d. R. fünf bis acht Schülerinnen und Schüler pro Klasse. Auf drei Etagen verteilen sich zum einen zwölf Klassen- und acht Teilungsräume, die über Verbindungstüren
Modern ausgestatteter Klassenraum der Biesalski-Schule.�
verfügen. Die Teilungsräume werden je einem bzw. max. zwei Klassenräumen zugeordnet. Sie dienen mit der Küchenzeile, die standardmäßig auch mit Rollstuhl zu unterfahren ist, sowohl als Lehrküche als auch für das gemeinsame Essen. Zusätzlich werden sie für die Ganztagsbe KUNSTGEWERBEHAUS Teltower Damm 34 ∙ 14169 Berlin S-Bhf. Zehlendorf ∙ Tel. 030 / 802 65 00 Di. - Fr. 10 - 18 Uhr Sa 10 - 16 Uhr Kunsthandwerk, Geschenke, Accessoires, Wolle, Stoffe, Kunstkarten, Dänisches Wohndesign www.kunstgewerbehaus-berlin.de
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treuung genutzt. Drüber hinaus stehen ein Mehrzweckraum, zwei Therapieräume, zwei Pflegeräume, ein Kunstraum, eine Mensa mit 60 Plätzen und eine Ausgabeküche zur Verfügung sowie ein Raum für das Lehrpersonal und Erzieherinnen und Erzieher.� ◾
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„Lebendiges Zentrum“ Zehlendorf Mitte Förderzusage durch den Senat
„Lebendiges Zentrum“: Zehlendorf Mitte bekommt eine Förderzusage vom Senat.
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hristian Küttner und die Mitglieder der Bürgerinitiative Zehlendorf (BI Zehlendorf ) sowie alle Zehlendorferinnen und Zehlendorfer haben Grund zur Freude: Das seit Jahren von der BI Zehlendorf geforderte integrierte Stadtentwicklungsverfahren rückt näher. Die Senatsverwaltung hat unter vierzehn „Lebendige-Zentren“Anträgen der Bezirke vier ausgewählt und Zehlendorf Mitte ist eines der Zentren, die die Förderzusage erhalten haben.
Öffentliche Flächen attraktiv gestalten In Zehlendorf Mitte sollen die öffentlichen Flächen vor allem in den Bereichen Rathausumfeld und Umgebung des Bahnhofs
unter Beachtung der Anpas- Umbauten, neuen Plätzen und sung an den Klimaschutz attrak- Kultureinrichtungen zeitgleich einen ganz neuen Charakter. tiver gestaltet werden. Auch die Verbesserung der Nutzbarkeit der Verkehrsflächen für den Fuß- Beteiligung der und Radverkehr steht auf dem Öffentlichkeit Programm. Mit attraktiven und gut nutzbaren öffentlichen Räu- In einem ersten Schritt werden men will man dem Leerstand im nun von den ausgewählten Bezirken sogenannte integrierte Einzelhandel entgegenwirken. städtebauliche Entwicklungskonzepte erstellt, die Situation Anstehende vor Ort analysiert und Ziele soVeränderungen wie notwendige Maßnahmen Die größten Veränderungen in bestimmt. Hierbei wird die den nächsten Jahren: Öffentlichkeit beteiligt. Diese • der Bahnhof Zehlendorf wird Konzepte sind Voraussetzung samt neuer Zugänge und Re- für die endgültige Aufnahme vitalisierung als Regionalbahn- in die Städtebauförderung, mit der Bund und Land die Zentren hof quasi neu gebaut. • das Rathaus Zehlendorf be- unterstützen. kommt mit umfangreichen Sa- Mehr Informationen dazu unter nierungsmaßnahmen, Abrissen, www.berlin.de/-ii1286118� ◾
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Ausstellung aus 40 Jahren Museum
„Sammlung Domäne Dahlem“ präsentiert Stücke aus dem Depot
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um ersten Mal präsentiert die Domäne Dahlem eine Ausstellung, die sich nach über 40 Jahren Museumsgeschichte ganz und gar der eigenen Sammlung widmet: „SAMMLUNG DOMÄNE DAHLEM. Geschichten und Objekte“ zeigt die Vielfalt an Inhalten und Objekten, die im Depot des Freilichtmuseums für Agrar- und Ernährungskultur mit ökologischem Schwerpunkt lagern.
Natur im Wandel der Zeit
Domänen-Acker im Laufe der Zeit ab? Welchen Blick hatten Künstlerinnen und Künstler auf das Sujet der Landwirtschaft? Was haben wir selbst für einen Blick auf Landwirtschaft? Die Ausstellung verbindet die Objekte mit ökologischen Themen unserer Zeit und erzählt von der eigenen Sammlungsgeschichte des Freilichtmuseums.
Von Spaten bis Lastenrad
Gezeigt werden 200 Objekte aus der Sammlung in acht Räumen. Diese Breite nimmt die Ausstel- Neben Radierungen von Käthe lung auch inhaltlich auf und Kollwitz und Lesser Ury wird die stellt Fragen, die den Umgang Vielfalt an außergewöhnlichen mit unserer Natur im Wandel Objekten der Landwirtschaft, der Zeit betrachten: Wie hat Ernährungskultur und Konsumsich Landwirtschaft gewandelt? geschichte ausgestellt – vom Was bedeutet nachhaltiger Kon- Spaten, über ein historisches sum? Was spielte sich auf dem Lastenrad der Domäne Dahlem
bis zum Schilfschlitten. Die Objekte werden zu zeitaktuellen Themen der Nachhaltigkeit, Verantwortung und Biodiversität kontextualisiert. Die Geschichte der Domäne Dahlem – inklusive ihrer vielen noch weißen Flecken – findet ebenfalls Raum in der Ausstellung. So gibt es Exponate, die auf die Zeit des Nationalsozialismus verweisen, eine der Leerstellen im Wissen, die es zukünftig weiter zu schließen gilt.
Interaktiv gestaltet Doch es geht nicht nur um die Objekte der Sammlung, sondern auch um das Thema Sammeln überhaupt. Die interaktiv gestaltete Ausstellung bezieht die Besucherinnen und Besucher mit ein und stellt ihnen Fragen: Was ist für Dich wertvoll? Ist
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Die Ausstellung wird im Herrenhaus gezeigt.
Landwirtschaft politisch? Und schließlich: Was hat das alles mit Dir zu tun? In der Sammlungswerkstatt können Besucherin nen und Besucher ihre eigene Ausstellung im Schraubglas zusammenstellen und darüber abstimmen, welche Objekte
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künftig in die Sammlung der Domäne Dahlem aufgenommen werden sollen. Gemeinsam mit der Gestaltungsfirma museeon wurde auf eine ressourcenschonende und umweltfreundliche Ausstellungsgestaltung Wert gelegt. Vitrinen und Möbel sind aus Regalen und Archivkartons gebaut, die nach Ausstellungsende im Depot weitergenutzt werden. „SAMMLUNG DOMÄNE DAHLEM. Geschichten und Objekte“ wird bis 4. August 2024 im Museum im Herrenhaus gezeigt. Geöffnet ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Er enthält das Kombiticket für das Herrenhaus und das Culinarium. Weitere Informationen unter www.domaene-dahlem.de ◾
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Zehlendorf Mitte Journal Das Schloss Glienicke – 2024 nur noch von außen zu bewundern.
Schloss Glienicke bleibt 2024 geschlossen Schwere Entscheidung aufgrund fehlender Finanzierung
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ie Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat beschlossen, dass Schloss Glienicke sowie die Bildergalerie im Potsdamer Park Sanssouci wegen fehlender finanzieller Ressourcen im Jahr 2024 für Besucherinnen und Besucher geschlossen bleiben müssen. Die öffentlichen Zuschüsse an die SPSG können auch im kommenden Jahr nicht erhöht wer den und bleiben trotz einer nach wie vor hohen Inflation, steigender Energie- und Baukosten sowie regulärer Tarifaufwüchse auf dem Niveau des Jahres 2022. Die Differenz zwischen den inflationsbedingten Ausgabensteigerungen auf der einen und den Zuwendungen auf der anderen Seite kann die SPSG nicht allein aus Eigeneinnahmen ausgleichen. Schon um die gleichen Leistungen wie 2022 erbringen
zu können, würde die SPSG 2024 mindestens ca. 5 Millionen Euro mehr benötigen, um die zu erwartenden Preis- und Tarifsteigerungen aufzufangen. Deshalb ist die SPSG zu Einsparungen gezwungen, die alle Tätigkeitsbereiche betreffen. Durch die Schließung der Bildergalerie und des Schlosses Glienicke spart die SPSG ca. 300.000 Euro pro Jahr, so können weitere Schließungen verhindert werden. ◾
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open-med-Ambulanz in Zehlendorf
Hilfe für Menschen ohne Krankenversicherung
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leich hinter der Zehlendorfer Dorfaue führt ein eher unspektakulärer Weg hinab zum barrierefreien Souterrain der offenen open-med-Ambulanz. Doch was dort auf verhältnismäßig kleinem Raum Großes geleistet wird, ist beachtlich: Jung und Alt ohne Krankenversicherung findet in der Zehlendorfer Anlaufstelle kostenfreie
Wohlverdiente Auszeichnung für Dr. Skarabis-Querfeld (m.) und ihr Team. Foto: Bez.A.St.-Zehl.
Schnitt behandeln wir im Monat ca. 170 Personen in unseren medizinischen Sprechstunden vor Ort in der open-med-Ambulanz. Etwa zur Hälfte Erwachsene und zur Hälfte Kinder. Hinzu kommen Personen, die wir an Facharztpraxen in unserem ehrenamtlichen Netzwerk weiterverweisen und medizinische Hilfe, psychologi- Personen, die die Sozialberatung sche Psychotherapie und soziale wahrnehmen. Denn Menschen Beratung, wobei die Anonymität ohne regulären Aufenthalt sind respektiert wird. Projektleiterin vom Zugang zur Gesundheit Dorothea Herlemann erklärt: „Im ausgeschlossen.“
Medizinische und soziale Basisversorgung Dass diese Anlaufstelle für Migranten und Geflüchtete mit eingeschränktem Zugang zum staatlichen Gesundheitssystem, Menschen ohne Aufenthaltsstatus und Menschen ohne Krankenversicherung überhaupt zustande kommen konnte, ist in erster Linie dem gemeinnützigen Medizin Hilft e. V. zu ve
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danken, der sich im Jahr 2014 zum ersten Mal – aus dem Engagement einer kleinen Gruppe von Ärzten erwachsen – der medizinischen Erstversorgung von neu angekommenen Geflüchteten ohne Krankenversicherung annahm. Seit Oktober 2016 betreibt Medizin Hilft e. V. nun mit „open-med“ in angemieteten Räumen der Paulusgemeinde am Teltower Damm 8a in Zehlendorf eine feste kostenlose medizinische Anlaufstelle, welche ein niedrigschwelliges Angebot für alle Menschen mit eingeschränktem Zugang zum Gesundheitssystem darstellt und eine Lücke im System schließt. Seit 2015 mobilisiert Dr. Pia SkarabisQuerfeld, Initatorin und Vorsitzende des Medizin Hilft e. V., ca. 30 ehrenamtlich tätige Ärz tinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen und über 100 nichtmedizinische Freiwillige, welche seitdem zehntausende Stunden ehrenamtlicher Arbeit leisten. Die Ambulanz bietet regelmäßig dreimal wöchentlich Sprechstunden für Kinder und Erwachsene an. Seit 2016 unterstützt der Verein engagiert das Gesundheitsamt SteglitzZehlendorf. Dabei misst der Bezirk besonders der Versorgung und Behandlung von Säuglingen ohne Versicherungsschutz große Bedeutung zu. Dieser Einsatz wurde im März diesen Jahres mit der Übergabe der Verleihungsurkunde sowie des Verdienstkreuzes am Bande an Dr. Pia Skarabis-Querfeld durch Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg gewürdigt.
Die Ambulanz für Menschen ohne Krankenversicherung am Teltower Damm konnte mit ihrem niedrigschwelligen Angebot für alle Menschen mit eingeschränktem Zugang zum Gesundheitssystem vom Medizin Hilft e. V. nach großzügiger, doch begrenzter Anschubfinanzierung der Rotary Foundation eröffnet werden. Inzwischen arbeitet die Ambulanz in Kooperation mit der milaa gGmbH, einer Tochtergesellschaft des Evangelischen Diakonievereins, die Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e. V. ist.
Unterstützende… Der verhältnismäßig kleine Raum in der Anlaufstelle ist bis
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Foto: Denis Junker / Fotolia
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Zehlendorf Mitte Journal ins letzte Eckchen geschickt genutzt: Dieser Ort für sowohl körperliche als auch mentale Gesundheit bietet Behandlungsraum mit Wartebereich im Flur, bei schönem Wetter warten die Patienten gerne an der frischen Luft. Sozialberaterin Ines Jungmann empfängt die Gäste im Extra-Büro. Die vergebenen Wartenummern sichern die Anonymität der großen und kleinen Patienten, die ohne Zugang zum Gesundheitssystem zu den vulnerabelsten Personengruppen unserer Gesellschaft zählen und auch in anderen Lebensbereichen belastende Situationen erleiden. Regelmäßig finden in der Ambulanz Sprechstunden statt: Allgemeine für Erwachsene Di. zwischen 16 und 18 Uhr sowie
Do. zwischen 13 und 18 Uhr. Kindersprechstunde nach Vereinbarung Di. zwischen 12 und 15 Uhr. Ebenfalls nach Terminvereinbarung finden außerdem psychiatrische, psychologische und dermatologische Sprechstunden statt. Rund 30 Ärzte sowie rund 60 aktive Studierende und Pflegekräfte sind vor Ort ehrenamtlich im Einsatz. Dabei sucht die Ambulanz dringend weitere ehrenamtlich Interessierte jeden Alters, denn der Hilfsbedarf steigt rasant. Enge Kooperation besteht zu Fachärzten, zu denen bei Bedarf überwiesen wird, aber auch zur Stadtmission und zahlreichen sozialen Einrichtungen, die vermittelnd tätig sind. Und da sind ganz vorne die wichtigen Unterstützenden: Beispielsweise
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das Labor 28, das der Ambulanz seine Laborleistungen kostenfrei zur Verfügung stellt oder gegenüber der Ambulanz die Stadtapotheke Zehlendorf, die in Sachen Rezepte und Medikamente unkompliziert kooperiert. Ultraschallgeräte, EKG-Gerät, all das kostet und wird überwiegend aus Spenden und von Sponsoren bestritten. Gerade hat die Gerhard Jaeck Stiftung aus Nikolassee die Kosten für ein neues EKG-Gerät übernommen. „Je mehr Menschen zu uns kommen, desto mehr Geld geben wir aus. So können wir nur eine begrenzte Zahl behandeln“, bringt es Dorothea Herlemann auf den Punkt und hebt damit die Notwendigkeit der finanziellen Zuwendungen hervor. – Da wäre eine sichere und dauerhafte
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Finanzierung wichtig, um großzügiger planen zu können, gibt die Projektleiterin zu bedenken. Zwar gibt es seit 2022 Zuwendungen vom Senat, werden teilweise die Sprachvermittler bezahlt, doch reiche man damit nicht weit. Überhaupt seien die Sprachvermittler und Dolmetscher oftmals unterbewertet, doch unverzichtbar, meint Dorothea Herlemann. Ohne sie sei vielfach ein persönliches und ergebnisreiches Gespräch zwischen Arzt oder Beratenden und Patienten kaum möglich, auch wenn hier und da von der Ambulanz „Triaphon – zur Übersetzung in medizinischen Notfällen“ genutzt werden kann und immerhin ¾ des Ambulanz-Teams Russisch, Türkisch, Englisch und Deutsch spricht.
...und Unterstützte Die Leistungen in der Zehlendorfer Anlaufstelle werden von ganz unterschiedlichen Menschen angenommen: Da sind Säuglinge, deren Eltern aus Gründen einer fehlenden Geburtsurkunde von der Krankenversicherung keine Versichertenkarte für ihr Kind erhalten. So, wie viele vietnamesische Mütter, deren Kinder zwar einen deutschen Vater haben, darüber aber keine beurkundete Vaterschaft vorliegt, oder Menschen mit Migrationshintergrund. Viele Menschen finden aber auch in unserem Land trotz ihres rechtlichen Anspruchs auf Krankenversicherung und somit auf medizinische Versorgung nicht den Weg in ein komplexes Gesund Schleifen von Messern, Scheren und Gartengeräten
heitssystem und nutzen die Anlaufstelle. Auch Wohnungslose suchen daher die Ambulanz auf, doch da diese keine Duschen hat, ist deren Zahl eher klein. Daneben nutzen ukrainische Geflüchtete häufig die Ambulanz aus folgendem Grund: In der Ukraine waren diese Menschen vom Gesundheitswesen her gut versorgt, sind hier vielfach bei Verwandten untergekommen. Doch je mehr Kinder nun hier in der Stadt sind, desto mehr Kinderärzte werden auch benötigt. Da gestaltet sich die Suche nach einem Kinderarzt oftmals schwierig, sodass die Ambulanz dann als beste Möglichkeit genutzt wird, um fündig zu werden. Man sieht also, die Herausforderungen der Anlaufstelle in
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Augen verloren werden darf, ist für Mitbegründerin Dr. Pia Skarabis-Querfeld Herzensangelegenheit. Sie betont: „Es ist für uns sehr wichtig, gesehen zu werden. Denn wir übernehmen staatliche Aufgaben.“� ◾ � Jacqueline Lorenz open-med-Ambulanz Steglitz-Zehlendorf (Ambulanz für Menschen ohne Krankenversicherung) Teltower Damm 8a 14169 Berlin Telefonisch erreichbar Mo. – Do. von 11 Uhr bis 18 Uhr mobil: 0176 6315 2094 Weitere Informationen unter www.medizin-hilft.org Dr. Pia Skarabis-Querfeld mit kleiner Patientin.�
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Das Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin
Spannender Ort mit Potential im Berliner Südwesten
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ie Azaleen an der Saargemünder Straße 2 blühen verschwenderisch, als wollten sie stolz auf das dahinterliegende Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin (JDZB) aufmerksam machen. Dies beabsichtigte auch der Berlin.Südwest e. V., als er vor Kurzem in Kooperation mit dem JDZB und der Freien Universität Berlin mit dem „Dahlemer Salon on Tour“ hier, gleich gegenüber vom U-Bahnhof Oskar-Helene-Heim, Station machte und wieder einmal als
erfolgreicher Türöffner agierte. – Nicht ohne guten Grund: Galt es doch, neben der Vorstellung dieses ganz besonderen Standortes auch den neuen Sammelband „Japan – Ein Land im Umbruch“ in einer kurzweiligen Lesung der Öffentlichkeit zu präsentieren. In dem Buch beschreibt die Japanologin und Erste Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott zusammen mit David Chiavacci und dem Herausgeber Wolfgang Schwentkerden
anschaulich den gegenwärtigen Zustand Japans. Gleichermaßen beeindruckend waren dann auch beide Programmpunkte, die einerseits deutlich machten, welch großes wissenschaftliches und kulturelles Potential diesem in Dahlem ansässigen Zentrum innewohnt und andererseits zeigten, welch überholte Vorstellungen von der Weltmacht Japan es zu korrigieren gilt. Weiteres wichtiges Ziel dieser Veranstaltung war es, wie Dr. Ju Theaterkasse Wildbad Kiosk Vorverkauf für Theater-SportKonzertveranstaltungen
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Zehlendorf Mitte Journal lia Münch, Generalsekretärin des JDZB, in ihrer Begrüßungsrede in Anwesenheit des neuen Stellvertretenden Generalsekretärs Kenji Matsumoto engagiert betonte, in die vielschichtige Arbeit des Zentrums einzuführen und einen gemeinsamen Weg zu finden, um die Aktivitäten und Anliegen der Stiftung seinem Umfeld zukünftig noch intensiver näherbringen und sich ihm verstärkt öffnen zu können. Für einen förderlichen Austausch beider Gesellschaften.
Bundesrepublik Deutschland und Japans, Helmut Kohl und Nakasone Yasuhiro, die Stiftung Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin (JDZB) ins Leben gerufen worden mit dem Ziel, ein Forum für europäisch-japanische Begegnungen zu gründen und Wissenschaftlern, Unterneh 21
Verfügung zu stellen, während die deutsche Seite das Stiftungskapital bereitstellte. Die Übernahme der laufenden Kosten lag zu gleichen Teilen bei beiden Seiten. Im Botschaftsgebäude in der Tiergartenstraße war das JDZB zehn Jahre untergebracht. Mit dem Umzugsbeschluss des deut Das JDZB… Helle lichte Räume mit begrünten Außenbereichen, die Bibliothek mit über 13.000 verschiedenen Medien in japanischer, deutscher und englischer Sprache, Veranstaltungs- und Tagungsräume mit moderner Technik – das alles konnten die Besucher des Dahlemer Salon on Tour in dem als gemeinnützige Stiftung geführten JDZB kennenlernen. Gesamtvorstand und Stiftungsrat sind paritätisch mit japanischen und deutschen Vertretern besetzt. 1985 war auf Anregung der damaligen Regierungschefs der
(V.l.n.r.) Begrüßten die Gäste im JDZB: Generalsekretärin Dr. Julia Münch, Thomas Herrmann vom Berlin.Südwest e. V., Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott und der Stellv. Generalsekretär Kenji Matsumoto.
mern und Vertretern beider Länder und Kulturen vielfache Möglichkeiten zum Dialog und zur Zusammenarbeit zu geben. Im Rahmen dessen verpflichtete sich die japanische Seite, das Gebäude seiner ehemaligen Botschaft in Berlin-Tiergarten zur
schen Bundestages 1991 begann auch die Suche nach einem neuen Standort für das Zentrum. Das Grundstück mit dem Gebäude des früheren Unteroffiziers-Clubs der amerikanischen Streitkräfte in der Saargemünder Straße 2 in Berlin-Dahlem bot sich dafür an,
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befand es sich doch im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. 1997 begannen die Bauarbeiten, Ende März 1998 war Einzug. Seit 25 Jahren steht dieser Standort in Dahlem nun für das erfolgreiche Engagement zur Förderung und Vertiefung der japanisch-deutschen und internationalen Zusammenarbeit auf den Gebieten der Wissenschaft und Kultur. Wissenschaftliche Tagungen auf bilateraler und internationaler Ebene mit Experten finden hier ebenso statt wie ein umfangreiches kulturelles Programm mit u. a. Konzerten, Ausstellungen, Lesungen, Filmvorführungen und Künstlergesprächen. Bei den Austauschprogrammen des JDZB steht insbesondere der Nachwuchs für die deutschjapanischen Beziehungen im Mittelpunkt. Und in den Japanisch-Kursen verzeichnen Schüler erstaunliche Erfolge.
...auf Öffnungskurs Die Veranstaltungen sind meist öffentlich, an den Tagungen und Workshops, Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen des JDZB wird von Interessierten zunehmend auch online teilgenommen. Am Veranstaltungsabend machten Generalsekretärin Münch und Stellvertretender Generalsekretär Matsumoto deutlich, als was sie das Zentrum nach pandemiebedingt entbehrungsreichen Zeiten zukünftig verstanden und genutzt sehen möchten: Als neuen spannenden Ort der Begegnung für alle, die sich in die Gestaltung japanischdeutscher Beziehungen einbringen möchten. Synergien mit Projekten und Aktivitäten von Ko operationspartnern sind dazu willkommen; mit dem Anspruch, die Meinungsbildung durch Dialog zu fördern. Besonders wichtig ist dem JDZB auch die Ansprache der jüngeren Generation, wobei die Beschäftigung mit dem jeweils anderen Land ins Blickfeld gerückt werden soll. Veranstaltungs-Räume im Zentrum können gemietet werden und stehen gemeinnützigen Vereinen und Einrichtungen ggf. kostenlos zur Verfügung. Für die Öffnung nach außen gibt es viel Potential, ebenso für die Nutzung des Areals: So ist für Dr. Julia Münch eine zeitnahe Umgestaltung der Kantine hin zum attraktiven und einladenden Begegnungsraum mit hoher Aufenthaltsqualität, Catering und japanischem Flair gut vorstellbar. Erfreulich deutlich wurde am Veranstaltungsabend im Mai gezeigt: Die Verantwortlichen des JDZB nehmen engagiert die Herausforderungen für die Zukunft an, einen weiterführenden Modernisierungsprozess im Zentrum in Gang zu setzen.
Japan – Ein Land im Umbruch Dazu passte bestens die Thematik dieses im Rahmen der Veranstaltung von Frau Prof. BlechingerTalcott vorgestellten Buches mit anschließender Diskussionsrunde. Galt Japan lange als Erfolgsmodell, das sich durch technischen Fortschritt, wirtschaftlichen Aufschwung und gesellschaftliche Stabilität auszeichnete, hat dieses Bild während der letzten dreißig Jahre tiefe Risse bekommen. Die japanische Gesellschaft verändert sich durch demographischen Wandel, Globalisierung und Migration,
Generalsekretärin und Stellv. Generalsekretär des JDZB im Gespräch mit Gästen.
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Prof. Dr. Blechinger-Talcott stellte das Buch „Japan – Ein Land im Umbruch“ vor.
aber auch durch Wertewandel in der Gesellschaft. Die 17 Buch-Autorinnen und -Autoren beschäftigen sich intensiv und auch für Nicht-Japanologen gut verständlich mit dem gegenwärtigen Zustand Japans: – Einem Japan, das den Herausforderungen einer überalterten Gesellschaft, mit geopolitischen Konflikten und den Folgen der Atomkatastrophe von Fukushima zu kämpfen hat, dabei aber immer noch in vielen Bereichen weltweit Maßstäbe setzt. Die Autoren gehen im Buch u. a. folgenden Fragen nach: Wie nehmen Japanerinnen und Japaner diese Veränderungen in ihrem Alltag wahr? Warum sind japanische Frauen weltweit führend in der Nutzung von digitalen Medien? Wie steht es um die Demokratie in Japan? Warum ist die hohe Staatsverschuldung wenig problematisch für die japanische Wirtschaft? – Die Antworten darauf sind oft ebenso verblüffend wie zum Nachdenken anregend. Das zeigte die unter der Moderation von JDZB-Projektmanagement-Leiterin Dr. Phoebe Stella Holdgrün sich der Buchpräsentation anschließende Diskussion, die auch brisante Themen wie Vergangenheitsbewältigung ansprach. – Und so gab es beim anschließenden entspannten GetTogether reichlich Japan-Deutschland verbindenden Gesprächsstoff.
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Das Buch „Japan – Ein Land im Umbruch“ ist im be.bra Verlag erschienen und kostet 26 Euro. ISBN: 978-3-89809-208-1
Weitere Informationen unter www.jdzb.de und www.berlin-suedwest.org ◾ Jacqueline Lorenz
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