Zehlendorf Mitte Journal - Februar/März 2024

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

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Zehlendorf Mitte Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

Februar/März · Nr. 1/2024

Kunst mit Graffiti und Streetart Ausstellung im Rathaus Zehlendorf

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Kunst machen mit Graffiti und Streetart Auch Aurelia und Eleonora stellen im Rathaus Zehlendorf aus

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ie bürokratische Sachlichkeit des Rathaus Zehlendorf erfährt derzeit eine erfreulich farbenfrohe Auffrischung ganz besonderer Art: Noch bis Ende März lädt eine Graffiti & Streetart-Ausstellung mit rund 100 Arbeiten jugendlicher Graffiti-Begeisterter die Kunstfreunde und Neugierige jeden Alters während der Rathaus-Öffnungszeiten in die Gänge im 2.  Stock. Die Exponate stammen aus der lokalen ­Graffiti-Szene von Steglitz-Zeh Aurelia (l.) und Eleonore: Graffiti-Künstlerinnen von morgen.

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Aurelias Graffiti-Arbeiten.

lendorf. Aufgerufen zu der Ausstellung und sie organisiert hat der Verbund Graffiti & Streetart SZ, der als Zusammenschluss aus Akteuren der Jugendarbeit sich als Lobby für Graffiti/ Streetart und als ein zeitgemäßes jugendkulturelles Angebot versteht. Er setzt sich darüber hinaus für den Erhalt und die Schaffung legaler Wände ein, die Jugendlichen eigenverantwortliches legales Sprühen ermöglichen. Finanziell gefördert wird der Verbund durch das Jugendamt Steglitz-Zehlendorf. Nachwuchskünstler aus den AG‘s der bezirklichen Jugendfreizeiteinrichtungen, aber auch bereits in der Szene etablierte Künstler sind seinem Aufruf gefolgt, sodass nun ein breites Spektrum beachtlicher

Impressum

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12. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Titelbild: Aurelia (9) Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Zehlendorf Mitte Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. April/Mai Nr. 2/2024 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 29.02.2024 Erscheinung: 01.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Zehlendorf Mitte Journals

zertifizierter Fachbetrieb

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Bilder-Qualität im Rathaus aus- burg in Zehlendorf, die mit Café gestellt ist. und großem Freizeitangebot allen offensteht. Bereits Mutter Nachwuchskünstler Tatjana nutzte hier das Angebot von der Schottenburg in ihrer Jugend („Dort bin ich sozusagen groß geworden“) und ins Rathaus Oma Constanze begleitet heute Aurelia (9) und ihre Schwester den dortigen Nähkurs. Eine ZimEleonora (12) aus Zehlendorf merwand daheim ist für die Malegehören zu den jungen Nach- reien ihrer Enkelinnen reserviert. wuchskünstlerinnen aus be- „Wir haben bei ihr immer schon teiligten Freizeiteinrichtungen, malen dürfen“, erinnert sich Eledie ihre Arbeiten in der Graffiti- onora, und Aurelia ergänzt: „Da Ausstellung im Rathaus Zehlen- hängen coole krasse Bilder.“ Cool dorf präsentieren. Eleonora ist findet sie überhaupt das ganze mit einem Bild, Aurelia gleich Ausstellungsprojekt. Als ihre

„Aurora Borealis“ von Eleonora.

mit zwei Bildern dabei, Acryl auf Leinwand. Beide Mädchen kamen zuhause schon früh mit Pinsel und Farbe in Kontakt – nicht von ungefähr: Papa Björn sprüht Graffiti. „Den Sprühknopf zu drücken, ist für meine kleinen Finger aber noch ganz schön anstrengend“, verrät Aurelia und freut sich schon heute darauf, später auch mit Spraydose zu arbeiten. Die Schwestern wohnen unweit der Freizeiteinrichtung Schotten ältere Schwester in einem Sommerferienkurs in Wannsee mit Graffiti anfing, durfte sie nicht mitmachen, weil es ein Mindestalter gab und sie zu jung war.

Graffiti ist für alle da Hier, in der Schottenburg im Kurs von Frank Raschke, ist das anders: „Mitmalen dürfen bei Franky alle, die Lust dazu haben“, freut sich Aurelia und ist so gleich

voll mit ihrer Schwester eingestiegen – rechtzeitig zur Ausstellungsvorbereitung. Seit September vorigen Jahres begleitet Franky jeden Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr die Nachwuchskünstler im Graffiti-Kurs an Pinsel, Leinwand, Schablone und beim Basteln. Es darf munter drauflos gemalt werden, wobei der eigenen Fantasie, Ideen und dargestellten Geschichten keine Grenzen gesetzt werden. „Alles läuft völlig zwanglos ab, ohne die jungen Malenden inhaltlich beeinflussen zu wollen“, betont Franky, der neben seiner Arbeit in der Freizeiteinrichtung dort nun auch seine Ausbildung zum Erzieher macht. Der Einsatz von Sprühdosen aber müsse warten, denn sowohl die Belastung durch den Farbgeruch als auch der für das Drücken des Sprühknopfes nötige Kraftaufwand sei älteren Graffiti-Künstlern vorbehalten. „Man muss sich die Dose erst erarbeiten“, weiß Franky. Wie viel Spaß allein schon Graffiti mit Pinsel und Schablone den beiden Mädchen macht, sieht man an der Begeisterung, mit der sie ihre Bilder im Rathaus vorstellen: Da ist Aurelias bunte „Weihnachtsfeier“ und ihre „wilde Küche“, während sich in Eleonoras Werk „Aurora Borealis“ GraffitiFantasieschrift hinter mystischen Farbelementen versteckt. Bei den Farben bevorzugt Aurelia altersgemäß Pink, Rosa und Lila, während ihre Schwester bereits auf unterschiedlichste Farbkombinationen und Schattierungen setzt. Was mit den Bildern nach der Ausstellung geschieht? „Ich hänge meine Bilder in mein Zi

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der Ausstellung soll einen Ehrenplatz in der Freizeiteinrichtung erhalten, aus deren Reihen viele im Alter zwischen 20 und 45 Jahren daran mitgearbeitet haben.

Aufwertung einer vieldiskutierten Kunstform

Gemeinschaftswerk der Schotte.

mer“, weiß Aurelia sofort. Eleonora überlegt noch, die gewählten Farben in „Aurora Borealis“ passen eigentlich nicht in ihr Zimmer. Eines aber weiß sie genau: „Später möchte ich auch große

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Wände bemalen und besprühen.“ In der Schottenburg gibt es extra Wände im Freien, die für die Graffiti-Experimente der jungen Künstler freigegeben sind. Auch das gemeinsame Graffiti-Bild aus

„Graffiti ist eine der ältesten Kunstformen oder – besser gesagt – Ausdrucksformen der Welt, wird bis heute zwiespältig betrachtet und gibt uns immer wieder Veranlassung, über Zustände, Sinn und Nutzung von öffentlichen Räumen zu diskutieren“, sagte Jugendstadträtin Carolina Böhm anlässlich der Ausstellungseröffnung. Erstes Ziel dieser Ausstellung soll sein, Vorurteile gegen Graf Kennen Sie Ihre Werte? Vitamin B12, Vitamin D, Folsäure, Vitamin Kombi3, Eisen, Magnesium, Testosteron, Diabetes, Herz, Schilddrüse, Hashimoto, Allergie - Lassen Sie sich von uns testen!

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Graffiti im Schnee: In der JFE Schottenburg kein Problem. �

fiti und Streetart auszuräumen, an ihre Stelle dafür ein positives Feedback dieser Kunstrichtung zu setzen. „Graffiti und Streetart gelangt über solche Ausstellungen in den öffentlichen Raum, Graffiti-Malerei wird zum Kommunikationsmittel mit expres sionistischem Ausdruck und von der heimlich um die Ecke praktizierten Kunst zur öffentlich anerkannten Kunstform vor Publikum aufgewertet“, erklärt Frank Raschke, der darüber als erfahrener Grafiker einer GraffitiAgentur einen ihn voll und ganz

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Foto: JFE Schottenburg

erfüllenden Zugang zur Jugendarbeit gefunden hat. Übrigens: Vom Rathaus Zehlendorf soll die Graffiti-Wanderausstellung anschließend in den Boulevard Berlin nach Steglitz weiterziehen.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Krumme Lanke

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Mit der U-Bahn zum Mexikoplatz

Planungen haben begonnen

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as lange währt… Über die Verlängerung der U-Bahnlinie 3 bis zum Mexikoplatz wird immer wieder diskutiert, nun könnte sie Fahrt aufnehmen. Immerhin wurden im Dezember vergangenen Jahres im Zuge eines Treffens der zuständigen Senatsverwaltung, Vertretern von Umweltschutzverbänden sowie des Bezirkamts Steglitz-Zehlendorfs erste Schritte vorbereitet. Zunächst geht es

darum, die Umweltverträglichkeitsprüfung entlang der geplanten Strecke vorzubereiten. Die Planungen und die Öffentlichkeitsbeteiligung werden für 2024 anvisiert. Über die Lage des Bahnhofs – vor, unter oder hinter dem Gartendenkmal Mexikoplatz, die Art des Streckenbaus – Trogbauweise wie auf dem Teil der Strecke zwischen Podbielskiallee und dem bisherigen Endbahnhof Krumme Lanke – oder unterir disch? Das sind alles Punkte, die noch viel und lange diskutiert werden, bevor es zu einer öffentlichen Auslegung der Pläne kommt. Auch eine Erweiterung nach Stahnsdorf wird möglicherweise in die Überlegungen einbezogen. Ein Anfang, um den öffentlichen Nahverkehr in Zehlendorf attraktiver zu machen und Pendler zu entlasten. In sechs Jahren könnte die Bahn zumindest schon bis zum Mexikoplatz fahren. ◾

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Wird die Waldsiedlung Zehlendorf UNESCO-Welterbestätte? Lebendiges Viertel mit architektonischen Qualitäten

„Architektur ist die Kunst der Proportion“ – wird die von Bruno Taut entworfene Zehlendorfer Waldsiedlung UNESCO-Weltkulturerbe?

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it der Waldsiedlung Zehlendorf als Erweiterung der UNESCO-Welterbestätte „Siedlungen der Berliner Moderne“ konnte Berlin im Dezember einen Vorschlag auf die nationale Tentativliste (Anmeldeliste) zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt setzen. Der Waldsiedlung wurde somit das Potential zum Welterbe anerkannt, mit dem sie zukünftig zu einer ausgewogenen und glaubwürdigen Welterbeliste beitragen könnte.

Eine von Sieben Die Waldsiedlung Zehlendorf ist eine von sieben Stätten, die ab Februar 2024 auf der erweiterten deutschen Tentativliste an die UNESCO-Kommission in Paris übermittelt werden. Das ebenfalls vom Land Berlin verfolgte Vorhaben, die Gebiete der Karl-Marx-Allee und der Interbau 1957 als UNESCO-Welterbe vorzuschlagen, war nicht erfolgreich. Die Kulturministerkonferenz folgt mit ihrem Beschluss dem Bericht des eigens von ihr

eingesetzten internationalen Fachbeirats, der zu den insgesamt 21 Vorschlägen aus den Bundesländern Stellung genommen hat.

Mehrstufiges Verfahren Die Auszeichnung als ­UNESCO-Welterbe setzt ein langjähriges und mehrstufiges Verfahren voraus. Das Verfahren für die Erweiterung der nationalen Tentativliste um neue Kandidaten für die Welterbeliste wurde in der Vergangenheit in Deutschland etwa alle zehn Jahre neu eröffnet. Am Tentativverfahren 2021-23 beteiligten sich fast alle Bundesländer. Der Berliner Senat hat am 6. Juli 2021 zwei Einreichungen für die deutsche Tentativliste beschlossen. Am 31. Oktober 2021 wurden beide Berliner Vorschläge eingereicht. Der jüngste Beschluss der Kulturministerkonferenz ist Voraussetzung für eine sorgfältige Ausarbeitung eines qualifizierten Dossiers zur Einreichung beim Welterbezentrum in Paris. Sollte das Dossier dann auf internationaler Ebene bestätigt werden, erfolgt die Nominierung als Welterbestätte.

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Positive Entwicklung Patrick Steinhoff, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Steglitz-Zehlendorf: „Der Bezirk SteglitzZehlendorf hatte in Kenntnis des besonderen architektonischen Stellenwertes bereits 2008 und erneut 2018 in seiner Bezirksverordnetenversammlung die Qualifizierung und Prüfung der Waldsiedlung als potentielles Welterbe beschlossen. Dass die Kulturministerkonferenz nun als ersten Schritt die Aufnahme in die nationale Tentativliste bestätigt hat, erfüllt uns mit großem Stolz. Die Waldsiedlung ist gerade wegen ihrer architektonischen und freiraumplanerischen Qualitäten ein buntes lebendiges Viertel und soll es auch in Zukunft bleiben. Aufgeschlossene und aufmerksame Bürgerinnen und Bürger setzen sich seit Jahren dafür ein und haben entscheidend zur positiven Entwicklung beigetragen. Dieses Engagement begrüße ich außerordentlich. Dazu gehören auch die aktuellen Bestrebungen der Bewohnerschaft, die Waldsiedlung unter Berücksichtigung ihres besonderen kulturellen Werts energetisch einer modernen Zukunft zuzuführen.“� ◾

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Theater – ein Mittel gegen Demenz

„Grambowskis letzte Rolle“ – das 42. Stück der Theatergruppe Schattenlichter

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ls die Zehlendorfer Theatergruppe Schattenlichter im vergangenen Sommer in der Lokalpresse um Rollstühle und Rollatoren für ihr neues Theaterstück bat, wurden die Laienschauspieler von den Sachspenden geradezu überrollt. Die Rollis werden vom 22. bis zum 24.  Februar auf der Bühne des Gemeindehauses zu sehen sein, wenn das Theaterstück „Grambowskis letzte Rolle“ Premiere feiert. Die Schattenlichter bei ihren Aufführungen im Februar 2023.�

Don Quijote im Pflegeheim

ein. Doch das gefällt nicht allen, weil es die gewohnte Ruhe stört. Wird Grambowski seine Der ehemalige Schauspie- letzte Rolle zu Ende spielen ler Grambowski, mittlerweile können? dement, lebt in einem Zehlendorfer Pflegeheim. Er sitzt Als den ganzen Tag abwesend in Konfirmandengruppe seinem Sessel. Als sein Pfleger begonnen ein altes Fotoalbum von Grambowski in die Hände bekommt, „Grambowskis letzte Rolle“ ist in dem dieser als Don Quijote die 42. Produktion der Schatin einer Theateraufführung zu tenlichter. Die Gruppe wurde sehen ist, versucht er, darüber im Jahr 1985 als Konfirman­ mit Grambowski in Kontakt zu dengruppe ins Leben gerufen, treten. Und tatsächlich: Plötz- um ein Krippenstück als Schatlich beginnt der Alte, seinen tenspiel aufzuführen. Heute Don-Quijote-Theatertext zu bestehen die Schattenlichter rezitieren. Kurz entschlossen aus rund 20 Berlinern zwischen übernimmt der Pfleger die Rolle 16 und 74  Jahren, inklusive des Knappen Sancho, und ge- Souffleuse, Maskenbildnerin, meinsam spielen sie die erste Beleuchter, Webmaster und Szene des Theaterstücks. Nach einem regelmäßigen Helferund nach steigen weitere Perso- und Beraterteam. Nur einen nen aus dem Heim in das Spiel Regisseur gibt es nicht: Regie

Foto: Peter Dörrie

wird gemeinsam geführt, damit jeder mitdenken kann, sodass viele unterschiedliche Ideen in die Aufführung einfließen.

Aufführung vom 22. bis 24. Februar Das Theaterstück von Volker Zill wird vom 22. bis zum 24. Februar – Donnerstag und Freitag um 19.30 Uhr, Samstag um 18 Uhr – im Paulus-Gemeindehaus, Teltower Damm  6 in Zehlendorf Mitte, zu sehen sein. Platzkarten zum Preis von 5 Euro gibt es unter www.schattenlichter. info und – solange der Vorrat reicht – im Gemeindebüro, das Montag und Mittwoch von 10 bis 13 Uhr, Donnerstag von 16 bis 19 Uhr geöffnet ist. Fragen beantworten die Schattenlichter unter schattenlichter@gmx. de und 030 84 72 49 74.� ◾

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VHS Steglitz-Zehlendorf

Broschüre „150 Jahre Erwachsenenbildung“ erschienen

Victor-Gollancz-Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf

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Victor-Gollancz-Volkshochschule an der Goethestraße in Lichterfelde.

m 6.  Dezember wurde im Gutshaus Steglitz die noch druckwarme Broschüre „150 Jahre Erwachsenenbildung in Steglitz-Zehlendorf“ von Armin A.  Woy vorgestellt. Vor Lehrenden und Lernenden, ehemaligen und aktuellen Leitenden der Victor-GollanczVolkshochschule im Bezirk wies Bezirksstadträtin Cerstin RichterKotowski in ihrem Grußwort auf diese wichtige Institution im Bezirk hin als „demokratischen

Werten verpflichtender Ort der Begegnung und des Austausches, des lebenslangen Lernens, der Neugier auf Unbekanntes, der Möglichkeit des Ausprobierens... sowie der Förderung sozialer Integration…“. Autor Armin A.  Woy, studierter Soziologe, Psychologe, sowie Kenner für Neuere Geschichte, Stadt- und Regionalplanung, ist seit vielen Jahren erfolgreich u. a. als Lehrender an Fachakademien, Bildungseinrichtungen und in der

Erwachsenenbildung unterwegs und Autor etlicher Publikationen zu Berlin und Brandenburg. Für seine aktuelle Broschüre war er über ein Jahr lang auf mühseliger Quellensuche im Landesarchiv und Heimatmuseum/Verein Zehlendorf: Denn es existiert zum Thema VHS Zehlendorf nur wenig Material, und die Quellen für den Steglitzer VHS-Bereich der Jahre nach 1945 gelten als noch nicht erschlossen und sind damit unzugänglich.

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Vom belehrenden Verein … Deutschlands Erwachsenenbildung war immer eng mit dem allgemeinen geschichtlichen Prozess und der damit verbundenen politischen, sozialen und geistig-kulturellen Entwicklung verbunden. Im Bezirk fand man Anfänge der Erwachsenenbildung im Jahr 1837, in dem sich der „Verein zur belehrenden Unterhaltung“ im damals noch im Landkreis Teltow vor den Toren Berlins gelegenen Zehlendorf gegründet hatte. Jeden Montag trafen sich mit dem Ziel „der Belehrung eines Jeden“ Interessierte zu Vorträgen Ortsansässiger und zu Diskussionen. Doch immer namhaftere Referenten aus Universität und Intelligenz standen auf dem Programm des Vereins, der 1906 seinen 750. Veranstaltungsabend beging und mit dem Ersten Weltkrieg ein jähes Ende fand. Mit der folgenden Umbruchphase wurde im Mai 1919 die Volkshochschule Steglitz vom Gemeindebildungsamt Lankwitz eröffnet, wobei es auch noch eine Volkshochschule Lichterfelde gab: Sie verstand sich als

„... keine einseitige Klassenschule, weder der Rechten, der Linken, der Arbeiterschaft noch des Bürgertums“. Im Oktober 1919 dann begann die von einem Volksbildungsausschuss vorbereitete Zehlendorfer Volkshochschule ihre Arbeit. Auf dem Programm standen im Gymnasium und der Oberrealschule Vortragsreihen der Bereiche Medizin („Das Kind in den ersten Lebensjahren“), Naturwissenschaft („Die fünf Sinne“), Volkswirtschaftslehre, Philosophie („Das menschliche Erkennen strebt nach Einsicht“) sowie der Literatur, Bildenden Künste und Musik. Als eine konfessionelle evangelische Einrichtung existierte eine Volkshochschule des Südwestens in Steglitz als Erwachsenenbildungsstätte. Und lediglich von 1927 bis 1928 gab es das Jugendarbeiterheim Zehlendorf als Jugendarbeiterwohnheim nach Leipziger Vorbild.

... zur Groß-Berliner Volkshochschule Die Weimarer Verfassung schließlich forderte für den ersten demokratischen Staat auf deutschem Boden: „Das Volksbildungswesen, einschließlich der

Volkshochschulen, soll von Reich, Ländern und Gemeinden gefördert werden.“ Mit Bildung von Groß-Berlin 1920 erhielt die Stadt auch eine für das ganze Stadtgebiet zuständige Volkshochschule mit 61  Dozenten, als Verein gegründet mit u. a. Gemeinde-, Partei- und Lehrkörpervertretern sowie Stadträten, überwiegend sozialdemokratisch orientiert und mit Lehrstätten in allen Bezirken. Ziel war es, die geistigen Kräfte im Volk zu wecken und zu vermehren. Während die Gemeinde Zehlendorf ihren Beitritt zu dieser Volkshochschule erklärte, lehnte der Steglitzer Gemeindevorstand ihn zuerst ab, trat aber 1921 doch bei. Die Inflation 1923 brachte die GroßBerliner Volkshochschule, die sich überwiegend an Interessierte mit Volksschul- oder Fortbildungsschulabschluss richtete, in Not. Die Zahl der Angebote und Lehrstätten wurde stark beschnitten. Einige Bezirke aber bildeten 1913 als überbezirklichen Zusammenschluss den „Verband Volkshochschule GroßBerlin“. 1929 konnte die Volkshochschule Groß-Berlin wieder ihre Lehrstätten übernehmen und ihr Programm erweitern, die

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Gebiete Sprachwissenschaften, Theologie und Pädagogik kamen hinzu und waren – wie auch Studienfahrten und Wanderungen – bald sehr nachgefragt. Die Zahl der Lehrenden und – überwiegend arbeitslosen – Teilnehmenden stieg kontinuierlich. War anfangs die Bildung des Einzelnen im Rahmen der Gesellschaft das eigentliche Ziel gewesen, stand nun die Einrichtung Volkshochschule als Erwachsenenschule im allgemeinen Bildungssystem im Fokus, – zur Erweiterung der Allgemeinbildung. 1923 gab es folgende Orte in Steglitz, die als Arbeitsstätte dienten: das Rathaus, das Steglitzer Gymnasium Heesestraße, das Botanische Museum und das Lilienthal Gymnasium (früher Oberrealschule). Gelehrt wurde dort u. a. gutes

Deutsch, höhere Rechnungsarten, neueste Weltgeschichte, Meister des Klaviers und praktische Nahrungsmittellehre.

Dunkle Zeiten und Neuanfang In Zeiten des Nationalsozialismus verlor die Erwachsenenbildung an Stellenwert, an ihre Stelle traten 1934 das Reichsschulungsamt der NSDAP und die Deutsche Arbeitsfront mit dem Ziel, das Führerprinzip einzuführen und die Überwachung durch die Partei zu gewährleisten. Volkshochschulen wurden zu sogenannten Volksbildungsstätten der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ und zum Instrument der Kriegsführung umfunktioniert.

Im Bezirk wurden am Gymnasium Steglitz und an der Handelsschule in der Steglitzer Florastraße Kurse wie „Dichter deutscher Seele“ oder „Die Philosophie als das wahre Leben“ angeboten. Oberstes Ziel: Die Hörer „zu verantwortungsfreudigen Mitarbeitern in der nationalsozialistischen Gesellschaft zu erziehen“. Viele Volkshochschulen lösten sich auf, doch es gab auch verzweifelte Versuche, sie zu retten. Die ursprünglichen Ziele der in der Weimarer Republik gegründeten Institution aber gingen verloren. Nach dem Zweiten Weltkrieg verboten die Alliierten zuerst organisierte Bildungstätigkeiten. Unter Kontrollratsdirektive sollte Deutschland aber in die Kulturgemeinschaft zivilisierter Völker

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nun in Steglitz und Zehlendorf wiedererstandenen Volkshochschulen.

Es geht bergauf

Haus der Volkshochschule an der Onkel-Tom-Straße in Zehlendorf.

zurückgeführt werden, wozu die Erwachsenenbildung als „lebensnotwendiger Bestandteil einer modernen Demokratie“ verstanden wurde. Dabei kam den in dezentralem System in jedem Bezirk ansässigen Volkshochschulen nun eine besonde re Rolle zu als Vermittler geistiger und kultureller Werte zur Stärkung des Denk-, Handlungs- und Urteilsvermögens. Als wichtige Lehrbereiche für die Völkerverständigung galten Sprachkurse, Geschichte, Politik und Sozialwissenschaften. – Auch in den

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Im Dezember 1945 erschien der erste Lehrplan der Volkshochschule Zehlendorf mit 60 die Menschen bewegenden Kursthemen, davon allein 18  Sprachkurse, vor allem für Englisch und Russisch. Ein Ernährungskurs lehrte (schon damals), den kargen Speiseplan durch Wildgemüse zu erweitern, und auch das „Reisen in fremde Länder“ stand im Programm, das auf die beruflich-soziale Integration von Kriegsheimkehrern, Flüchtlingen und Frauen zugeschnitten war. Lehrorte der in vier Abteilungen gefassten Angebot

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Zehlendorf Mitte Journal ansässige US-Militär. Und auch auf die Integration ausländischer Mitbürger wurde beim Angebot geachtet. Aufgrund schwieriger Finanzverhältnisse gab es nun aber nur noch kostenpflichtige Kurse. 1982 schließlich wurde der Kooperationsvertrag mit der FU Berlin geschlossen, der Zugang zu Laboratorien und Computeranlagen gewährte und damit das Kursangebot entsprechend erweiterte und zusätzliche Lernorte im Bezirk eröffnete.

Team der Erfolgs-VHS: (v.l.n.r.) Michael Rauscher (Bez.Amt St.-Zehl.), Monika Oels (ehem. Leiterin VHS Steglitz), Dr. Eike Stephan (Amtsleiterin), Christian Steiner (VHS-Leiter) und Autor Armin A. Woy.

waren die Schadow-Schule und der Essraum des Vermessungsamtes. Im Lehrjahr 1946 gab es an der VHS Zehlendorf 58 Dozierende und 1.237 Teilnehmer, dazu kamen 1.075 SprachkursTeilnehmer. Immer wieder kam es 1947 zu ausfallenden Stunden durch Stromabschaltung, sodass ein zeitaktueller Kurs „Ist Berlin noch lebensfähig?“ hieß. Jugendliche hatten bald nun auch eigene Themen in der VHS: Sexualität und Diskussionsrunden mit amerikanischen Gästen hatten regen Zulauf. Ein erster „Runder Tisch“ veranstaltete Zehlendorfer Diskussionen über aktuelle Fragen. In den 50ern sprachen an der VHS Zehlendorf verstärkt Persönlichkeiten wie Ernst Reuter, Otto Suhr und Joachim Tiburtius zu zeitrelevanten Themen, die immer stärker im Kurssystem ausgebaut wurden: Wohnungsbau und Zukunftsbild von Berlin spielten dabei ebenso eine Rolle wie in den 60ern die Geschich te der deutschen Widerstandsbewegung und „Die Juden im Dritten Reich“ sowie regionale Geschichte. Von 1966 bis 1979 gehörte die Musikschule zur Volkshochschule. 1976 zog die VHS in das neue Domizil in der Markgrafenstraße  3, wo auch moderne Technik mit Fernseher, Video und Fotolabor Einzug hielt. In der Programmplanung berücksichtigte die VHS ab 1979 als Zielgruppe auch das im Bezirk

Foto: BA SZ

VHS – Marke mit Zukunft Die VHS Steglitz war 1980 vom Selerweg mit nicht weniger attraktivem Kursangebot ins zentral gelegene Rathaus Steglitz und in die 26. Etage des Steglitzer Kreisel gezogen. Die durch die Bezirksfusion 2001 aus VHS Zehlendorf und VHS Steglitz entstandene bezirkliche Victor-Gollancz-VHS bewies sich in Sachen Klimaschutz und Digitalisierung bald als beso

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Zehlendorf Mitte Journal derer Vorreiter: Erweiterte Lernwelten infolge der Digitalisierung zu entwickeln, wird hier seit 2016 konsequent verfolgt. Spezielle Kursangebote und Projekte sprechen Zielgruppen wie Spätaussiedler, geflüchtete Menschen oder Analphabeten auf Augenhöhe an. Ihre Rolle in der ersten Reihe der Berliner Volkshochschulen behauptet die VHS Steglitz-Zehlendorf nicht zuletzt wegen ihres erfolgreich überprüften Qualitätsmanagements. Besondere Aufmerksamkeit verdient ihr Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“, in dessen Rahmen unter dem Titel „talentCAMPus plus“ u. a. unbegleitete Minderjährige und junge erwachsene Geflüchtete außerschulische kreative Bildungsangebote erhalten haben. Und wenn auch der Begriff Volkshochschule aus dem Jahr 1844 inzwischen etwas antiquiert klingt, hat sich „VHS“ doch zur eingängigen Marke entwickelt, die inzwischen für eine qualitativ hochwertige, zeitgemäß gemeinnützige Einrichtung der Erwachsenen- und Weiterbildung steht und Nutzer aller Altersgruppen anspricht. So fanden laut Aussage von Michael Rauscher vom Amt für Weiterbildung und Kultur – Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf im Frühjahrssemester und Sommerprogramm 2023 rund 1.720 Kurse mit ca. 12.700 angemeldeten Teilnehmenden und im Herbstsemester 2023 rund 1.200 Kurse mit ca. 7.480 Angemeldeten im Bezirk statt. Auch wenn die Altersangaben freiwillig sind und knapp 20 Prozent der Angemeldeten keine Altersangaben gemacht haben, weiß man, dass sich fast 60 Prozent der Angemeldeten der VHS SteglitzZehlendorf im Alter zwischen 25 und 65 Jahren befinden, wovon die Altersgruppe der 35-50-Jährigen mit fast 24 Prozent die größte ist. Die neue VHS-Broschüre ist kostenlos an verschiedenen Bezirks-Servicepunkten in Steglitz-Zehlendorf erhältlich sowie an den Haupt-Lehrstätten der Victor-Gollancz-Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf in der Goethestraße  9-11, der Markgrafenstraße  3, der Rondellstraße  5 und in der Onkel-Tom-Straße  14. Weitere bezirkliche VHS-Informationen unter www.berlin.de/vhs/volkshochschulen/steglitzzehlendorf/ ◾ Jacqueline Lorenz

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Künftig Personenverkehr auf der Goerzbahn? Abgeordnetenhaus beschließt Finanzierung des Testbetriebs sehen, teilte der Verein Märkische Kleinbahn mit, der sein Vereinsgelände auf dem Bahnhof Schönow hat.

Kleine Geschichte der Goerzbahn

Schienen zwischen Schönow und Lichterfelde West. Hier sollen künftig Personen befördert werden.

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och sind die Gleise der Goerzbahn – bis auf wenige Ausnahmen – im Dornröschenschlaf. Das könnte sich ändern, denn nachdem sich Akteure aus Wirtschaft und Politik, darunter Silvio Schobinger vom Goerzwerk und Christian Goiny/CDU, für die Nutzung der Trasse für die Personenbeförderung eingesetzt hatten. Neuland wird dadurch nicht betreten, aber eine lange Pause beendet. Schon in den Anfängen der Goerzwerke konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwischen Lichterfelde West und

Schönow mit der Goerzbahn zu ihren Arbeitsplätzen fahren. Diese geplante Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs ist dringend notwendig, denn die Verbindung mit Bussen zur Goerzallee ist stauanfällig. Für diese Verkehrswende in Lichterfelde hat das Abgeordnetenhaus am 6.  Dezember 2023 Ausgaben in Höhe von vier Millionen Euro für das Jahr 2024 und fünf Millionen für 2025 sowie Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von jeweils fünf Millionen Euro für die Jahre 2024 und 2025 vorge Der Bahnverkehr zwischen Schönow und Lichterfelde West – anfangs waren es noch Pferdebahnen – begann im Jahr 1905 mit der Zehlendorfer Eisenbahn- und Hafen AG (ZEUHAG). Seit 1915 fuhr dort die erste Dampflokomotive. Im gleichen Jahr kam der Unternehmer Carl Goerz aus Friedenau nach Schönow und baute dort im großen Stil. Das Werk in Friedenau war zu klein für die wachsenden Anforderungen an sein Unternehmen. 1918 übernahm das Goerzwerk die ZEUHAG als Tochtergesellschaft. Schon bald wurden nicht nur Roh- und Baustoffe transportiert. Auch die Mitarbeiter nutzten die Bahn, um zu ihren Arbeitsplätzen und zurück in die Stadt zu kommen. Die Geschwindigkeit der damaligen Züge betrug 45 km/h. Es gab zu der Zeit noch den „Nordbahnhof“, der am Dahlemer Weg etwa in Höhe der Schubertstraße lag, von der ein Fußweg zum Dahlemer Weg führt. Die Bahn wurde mittlerweile nur noch Goerzbahn genannt.

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Nach dem Versailler Vertrag nach Ende des Ersten Weltkriegs fusionierten die Goerzwerke mit den Zeiss-Werken, später Zeiss-IKON. Als kriegswichtiger Betrieb beschäftigte Zeiss-IKON im Zweiten Weltkrieg auch Fremdarbeiter, deren Lager sich am Nordbahnhof befunden haben soll. Gegen Kriegsende wurde der Betrieb auf der Bahn unterbrochen, aber bereits 1946 wieder aufgenommen. Nach der Blockade übernahm die Deutsche Reichsbahn den Betrieb der Strecke, die jetzt nur noch für den Güterverkehr genutzt wurde. Nach der Wiedervereinigung ging die Strecke an die DB Cargo, die sie ihrerseits an ihre Tochter RBH Logistics übergab. Seit 1995 fuhren die Bahnen mit Rücksicht auf die Anwohner am Dahlemer Weg nur noch 10  km/h. Gelbe Rundumleuchten warnten vor den herannahenden Zügen, so konnte auf Warntöne verzichtet werden. Bis zum Sommer des Jahres 2018 herrschte noch Bahnverkehr auf der Strecke. Die Züge transportierten Autoteile für Ford, die man an der Goerzallee fertigte und die von dort aus die Reise ins Werk in Köln antraten. Dann

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Verlauf der Goerzbahn vom Bahnhof Lichterfelde West über den Dahlemer Weg bis zum Teltokanal.� Map data © OpenStreetMap contributors

kündigte das Unternehmen den Vertrag mit der Bahn. Seitdem ruht der Betrieb der Strecke und wurde nur gelegentlich durch historische Fahrten wie der aufgenommen. Doch eine Wiederbelebung ist möglich. Das zeigten die Testfahrten mit einem Labor-ICE, die im Februar 2021 stattfanden.� ◾

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Menschen im Bezirk mit Geschichte(n)

Ines Bonin – Tänzerin, Künstlerin und so viel mehr

und bis heute für ihre beeindruckende Hobby-Malerei nutzt. Beruflich ging ihr Vater dann in den Garten- und Landschaftsbau – galt aber auch in diesem Metier als wahrer Künstler, der mit seinem Unternehmen u. a. die Gärten von Schauspielerin Sonja Ziemann und Komponist Heino Gaze gestaltete. Vom elterlichen Bungalow in der Bergengruenstraße aus ging es für die kleine Ines nach Friedenau zur Bühnentanzschule Margarete Hess, die schnell ihr Talent erkannte. Weiter empor stieg sie die Tanzkarriereleiter in der Berliner Tanzschule von Tatjana

Ines Bonin

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erträumt duckt sich das Häuschen am ruhigen Westhofener Weg in Schlachtensee unter leicht geschwungenem Walmdach, freundlich geöffnet die Fensterläden. Wer hier wohl wohnt? Die Bewohnerin, eine ältere Dame, öffnet auf mein Klingeln: Dunkle strahlende Augen unter dichtem grauen Langhaar, Fellweste, intensive Ausstrahlung. Man sieht Ines Bonin die Künstlerin an: Die gerade Haltung verrät die Tänzerin, die bis heute tief in ihr steckt. Tanzen wollte sie von frühester Jugend an, getanzt hat sie ihr ganzes Leben – mal mehr, mal weniger, aber immer intensiv aus ganzem Herzen: erst klassisches Ballett, Folklore, später dann Gesellschaftstanz, Flamenco und orientalischen

Tanz. Dabei hat sie nie den Boden unter den Füßen verloren.

Frühe Jahre Die Zehlendorferin, die 1942 in den Kriegswirren unter dem Familiennamen Hönig geboren worden war, genoss eine gute Erziehung, wie sie selbst sagt: „Ich wurde zu einem selbstbewussten Menschen erzogen.“ Mit ihrem besonderen Berufswunsch, Tänzerin werden zu wollen, stieß sie bei den Eltern auf offene Ohren – nicht selbstverständlich in damaliger Zeit. Vater Karl war eine Künstlerkarriere verwehrt geblieben, einen bürgerlichen Beruf hatte er stattdessen lernen müssen. Sänger hatte er viel lieber werden wollen, malte gerne; ein Talent, das auch Ines besitzt

Ines vor 60 Jahren.

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Privatbühne Bonin.

Gsovsky, professionelle Tanzaus- gendären Musical „My Fair Lady“ bildung in Klassischem und Lyri- am Theater des Westens, neben schem Tanz folgte 1961. dem jungen Rex Gildo. Viele weiter Engagements folgen und führen sie weit über Deutschland Intensive Jahre hinaus auf große Tanzbühnen. 16-jährig tanzt Ines bereits Als Ines ‘63 in Kassel im Engageauf der Tournee von Edith Piaf ment ist, stirbt der Vater, die Mutim Zwischenprogramm in der ter übernimmt das Garten- und Tanzfolkloregruppe, wird dafür Landschaftsbau-Unternehmen. kurzfristig vom Schulunterricht 1978 heiratet Ines ihren Mann, befreit. Wie sehr sie diese große der in der Bergengruenstraße Sängerin beeindruckt hat, spürt gleich nebenan ein Zimmer hatman in jedem Satz, in dem Ines te und irgendwann eine Rose an Bonin von dieser Chansonsän- ihren VW steckte, bekennender gerin schwärmt. Sie erzählt: „Ich Marxist und „ein ruhiger Mann“, habe mir nie viel aus Autogram- wie sie sagt, der 42-jährig eimen gemacht – aber das von nen schweren Infarkt überlebt. Edith Piaf – darauf bin ich stolz.“ 1979 wird Sohn Frank geboren, Ihr erstes Tanzengagement hat wenige Jahre später sterben Ines Anfang der 60er-Jahre im le- Mutter und Schwester, der Gar tenbaubetrieb ist verwaist, Ines übernimmt das Unternehmen. („Etwas, das ich nie wollte, zumal ich so gar keine Frühaufsteherin bin.“) Was sie macht, macht sie richtig: Sie absolviert die höhere Handelsschule, fährt 5-Tonner zu den Baustellen, besucht Baumschulen, ist bestimmt, doch gerecht mit den Angestellten – und erkennt ihr Verkaufstalent. ‘87 zieht die kleine Familie in den Westhofener Weg. Doch damit nicht genug: Über die Jahre macht Ines zusätzliche Tanzausbildungen, wird geprüfte Tanzlehrerin für Gesellschaftstanz, entdeckt den orientalischen und Folklore-Tanz für sich. Ihr Verkaufstalent verhilft ihr als ausgebildete Reisekosmetikerin

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zu weiterem Erfolg, sie eröffnet einen kleinen Kosmetiksalon in Frohnau. Die nötige Freiheit dazu lässt ihr ihr Mann, den Gartenbaubetrieb übernimmt der Sohn. 60-jährig wird Ines Bonin klar: Ich will Chansons singen. Und wieder schafft sie es, tritt u. a. im „Charlottchen“ auf. Ihr Mann rät ihr, das Durchgangszimmer mit einem Samtvorhang in Bühnen- und Publikumsraum zu verwandeln. „Alles für die Liebe“ heißt Ines‘ Show, mit der sie als Diseuse von nun an Nachbarn, Freunde und Gäste in den eigenen vier Wänden auf ihrer Privatbühne begeistert, mit Chansons, Tanz, Zwischentexten, viel Humor – und Charly am elektrischen Klavier.

Späte Jahre, nicht weniger intensiv Seit dem Tod ihres Mannes vor vier Jahren lebt Ines Bonin nun in dem kleinen gemütlichen Haus mit dem norwegischen Waldkater Willi zusammen, der ihr an Geschmeidigkeit in nichts

nachsteht. Seine schnurrende Gefährtin verlor er auf der Straße, – auch am Westhofener Weg kommt ab und zu ein Auto. Ines‘ Sohn ist inzwischen mit Frau, den zwei Enkeln und drei Pferden nach Uruguay ausgewandert, würde die Mutter gerne nachholen. Doch Ines Bonin hat hier so vieles, das sie in ihrem Zehlendorf hält, was es noch zu tun gibt. Die Zimmerwände sind voll mit ihren Bildern, die kaum vermuten lassen, dass sie nie eine professionelle Malausbildung genossen hat. Porträts, Landschaften, Stillleben, dazwischen einige Werke ihres Vaters. „Ich bin nur eine Hobbymalerin – aber war schon immer von Bühnenbildern und Bühnenbildnern interessiert“, schmunzelt sie bescheiden. Aktuell experimentiert sie mit Farben und Materialien, hat Kaffeesatz für ihre Arbeiten entdeckt, der ihnen besondere Tiefe verleiht. Am Mexikoplatz hat sie kürzlich zufällig Manuel Schroeder vom Kunstverein

Schlachtensee getroffen, der sie für eine seiner nächsten Ausstellungen gewonnen hat: Vom 2. Februar 2024 an stellt Ines Bonin unter dem Motto „Alles für die Liebe“ eigene Werke in der PopUp-Galerie @ Siggel Art & Fashion in der Breisgauer Straße 2 aus, – mit kleiner musikalischer Einlage zur Eröffnung. Als ich mich an der Gartenpforte von ihr verabschiede, fragt sie in ihrer so liebenswerten Art: „Warum soll gerade über mich etwas gesagt werden? Es gibt doch so viele andere wichtige Menschen, über die es Geschichten zu erzählen gibt.“ Und nach kurzem Überlegen: „Eigentlich ist mein Leben ganz schön kompliziert, es hat mich in vieles hineingetrieben. Vieles hat sich aber auch zufällig ergeben – so wie jetzt diese Ausstellung.“ – Eine bemerkenswerte Frau mit einem bemerkenswerten Leben, von der es aber bestimmt noch vieles zu erzählen geben wird.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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