Zehlendorf Mitte Journal - Juni/Juli 2024

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

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Zehlendorf Mitte Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

Juni/Juli · Nr. 3/2024

75 Jahre Clayallee Am 1. Juni 1949 erhielt die Straße ihren Namen General Lucius Dubignon Clay

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75 Jahre Clayallee Die Straße hatte viele Namen

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m Anfang hieß die Straße, die vom Dorf Zehlendorf in Richtung Dahlem führte, ganz schlicht Hauptstraße und endete auf der Höhe der heutigen Winfriedstraße. Später wurde sie verlängert und führte als „Verlängerte Hauptstraße“ bis zur Gemarkungsgrenze Zehlendorfs auf Höhe der Sundgauer Straße. 1907 erfolgte erneut eine Namensänderung: Jetzt hieß der verlängerte Abschnitt „Cecilienstraße“. Namenspatin war die beliebte Kronprinzessin Kronprinzessin Cecilie von Preußen. Cecilie, die in die Kaiserfamilie Mecklenburg (1886 – 1954) mit eingeheirat hatte. Die Hoch- Kronprinz Friedrich Wilhelm Viczeit von Cecilie Herzogin zu tor August Ernst Kronprinz von

Preußen (1882 – 1951) war das Großereignis im Jahr 1905. Die Berliner und vor allem die Berlinerinnen schlossen die hübsche und elegante junge Frau schnell ins Herz. Besonders ihr Faible für modische Hüte wurde schnell von den Damen, die sich das leisten konnten, imitiert. Schloss Cecilienhof wurde auf Wunsch der Kronprinzessin dem Jagdschloss Gelbensande, das ihren Eltern gehörte, nachempfunden. Sie bekam sechs Kinder, mit denen sie 1918 in Berlin blieb, als Kaiser Wilhelm, Kaiserin Augusta und auch Ehemann Kronprinz Wilhelm ins Exil gingen. Der Kro

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Zehlendorf Mitte Journal prinz – nach 1919 nur noch Prinz von Preußen – kehrte 1932 nach Deutschland zurück. Während er das nationalsozialistische Regime unterstützte, zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. Sie lebte bis 1945 auf Schloss Cecilienhof und floh dann nach Bad Kissingen, wo sie 1954 starb.

Impressum

Zehlendorf Mitte Journal�

12. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de

Kronprinzenallee Nach Kronprinz Wilhelm wurde bereits 1912 ein Teilstück der Cecilienstraße benannt. 1934 bekam die gesamte Cecilien- und Hauptstraße den Namen „Kronprinzenallee“. Der Prinz hielt engen Kontakt zum nationalsozialistischen Regime und lud auch Hitler auf seinen damaligen Wohnsitz Schloss

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© Gazette Verbrauchermagazin GmbH

Kronprinz Wilhelm 1. Leib-Husarenregiment.

Cecilienhof ein. Sein Plan, die Macht zwischen ihm als Präsidenten und Adolf Hitler als Reichskanzler zu teilen, scheiterte nicht zuletzt an seinem Vater, der ihm schrieb: „Wenn Du diesen Posten übernimmst, so musst Du den Eid auf die Republik schwören. Tust Du

Das Zehlendorf Mitte Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. August/September Nr. 4/2024 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 04.07.2024 Erscheinung: 01.08.2024

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Zehlendorf Mitte Journals

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das und hältst ihn, so bist Du für mich erledigt. Ich enterbe Dich und schließe Dich aus meinem Hause aus. Schwörst Du nur, um den Eid bei Gelegenheit zu brechen, so wirst Du meineidig, bist kein Gentleman mehr und für mich auch erledigt. Hohenzollern brechen ihren Eid nicht. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, dass die Hohenzollern über den republikanischen, roten Ebertschen Präsidentenstuhl wieder zur Macht gelangen.“ Auch wenn Wilhelm keinen Posten unter dem Nazi-Regime bekleidete, blieb er ein Unterstützer. Als sich der Sieg der Alliierten abzeichnete, floh der Adlige im Januar 1945 nach Österreich, wo er in französische Gefangenschaft geriet. Er starb 1951 in Hechingen.

General Lucius D. Clay, Ehrenbürger Berlins

General Lucius Dubignon Clay.

bereits kurz vor der deutschen Kapitulation stellvertretender Er widmete sein Leben dem Mi- Militärgouverneur und stellverlitär: Der 1898 in Georgia, USA, tretender Oberbefehlshaber der geborene Lucius Dubignon Clay amerikanischen Besatzungszoabsolvierte seine Ausbildung ne und des amerikanischen Sekin der Militärakademie in West tors von Berlin. Clay riet schon Point, von der etwa 25 Prozent früh von einer harten Bestrafung des Offiziersnachwuchses in den der unterlegenen Kriegsgegner USA stammt. Er nahm am Zwei- ab. Diese hätte u. a. eine strenten Weltkrieg teil und wurde ge Einschränkung der Industrie

beinhaltet. Stattdessen setzte er darauf, die deutsche Wirtschaft wieder in Gang zu bringen und setzte sich für eine liberale und marktwirtschaftliche Politik ein. 1947 wurde Clay Militärgouverneur der amerikanischen Besatzungszone und Oberbefehlshaber über die US-Landstreitkräfte in Europa. Als Berlin am 24. Juni 1948 durch die sowjetischen Streitkräfte abgeriegelt wurde, rief Clay die Luftbrücke ins Leben, die die Bewohner der Stadt mit dem Lebensnotwendigen versorgte. Nach dem Ende der Blockade reichte Clay den Rücktritt ein und verließ die Stadt. Doch ganz ließ Berlin ihn nicht los. 1950 begleitete er die Freiheitsglocke durch die USA und Westdeutschland, um sie am 21.  Oktober 1950 am Rathaus Schöneberg an die Berliner zu übergeben. Anschließend war er in den USA in leitenden Positionen in der Wirtschaft tätig. 1961 bekam Berlin ihn wieder – Präsident John F. Kennedy setzte ihn als seinen persönlichen Vertreter in der geteilten Stadt ein. 1962 wurde er zum Ehrenbürger Berlins ernannt. Die Clayallee trägt seit dem 1. Juni 1949 seinen Namen. ◾

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Zwei Spielplätze für kleine und große Kinder Junge Zielgruppe hat Mitspracherecht

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ut Ding will Weile haben: Bereits im Juni 2018 war in der BVV Steglitz-Zehlendorf dem Antrag der CDUFraktion auf Sanierung des in zwei Bereiche unterteilten Spielplatzes im Heinrich-Laehr-Park stattgegeben worden. Für rund 300.000 Euro frisch saniert wurde er bereits im März diesen Jahres vom Fachbereich Grünflächen abgenommen und zur Benutzung freigegeben und nun am 12. April auch offiziell eröffnet; mit Vertretern aus Politik, Jugendbü ☎ 810 58 55 50

Südlicher und nördlicher Spielbereich.

ro, Grünflächen- und Bezirksamt, die maßgeblich an der Umsetzung der Sanierung beteiligt waren, dabei auch Jugendstadträtin Carolina Böhm sowie Umwelt und Naturstadtrat Urban Aykal. Die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen war beim Festakt kaum vertreten, besetzte später aber die neuen Spielgeräte, die

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überwiegend von der Berliner Seilfabrik GmbH & Co. stammen, umso dominierender. Im Vorfeld der Umgestaltung waren 2021 intensive Umfragen vom bezirklichen Kinder- und Jugendbüro an die zukünftigen jungen Nutzer gerichtet worden, um deren Wünsche und Ideen mit in die Planung einzubeziehen – auch wenn diese Befragten inzwischen dem Spielplatzalter entwachsen sein dürften. Trotz der Corona-Hochzeit war das Echo darauf erfreulich, immerhin 103 der u. a. an Schweitzerhof- und Südgrundschule ausgeteilten Fragebögen kamen ausgefüllt zurück und zeigten, wie hoch Klettern, Schaukeln und Balancieren bei den Kids im Kurs stehen. Außerdem gab es eine OnlineBeteiligung über mein.berlin.de, bei der dann über die Vorentwürfe abgestimmt werden konnte. Der letzte Entwurf, der aus diesen Ideen entstanden war, wurde im Jahr 2022 schließlich mit den Kindern und Jugendlichen rückgekoppelt und nach letzten Änderungen übernommen.

also 8 Quadratmeter öffentliche Spielplatzfläche zur Verfügung stünden, – so der zahlenaffine Stadtrat. Er betonte: „Unser Spielplatzangebot steht Groß und Klein zur Verfügung, knüpft Verbindungen“, worauf Stadtratskollegin Carolina Böhm ergänzte: „Denn ein Spielplatz ist immer auch ein Ort der sozialen Begegnung und damit ein wichtiger Baustein im Bezirksangebot für Familien.“ Hier treffe man sich nach der Kita vor dem Nachhausegehen, komme man ins Gespräch miteinander und finde man kurze Entspannung vom Alltag; – auch in einem mit so viel Wald und Grün gesegneten Bezirk, wie es Steglitz-Zehlendorf ist. Die Stadträte dankten dem Kinder- und Jugendbüro und der umsichtigen Planerin vom Grünflächenamt, Svenja Jarrath, für ihre Arbeit und ließen es sich nicht nehmen, einige Spielgeräte dann persönlich auszuprobieren. Ausbalanciert zeigte sich Carolina Böhm, und auch Urban Aykal blieb von größeren Abstürzen verschont. Beide übten damit schon für ihre nächste Spielplatz­ eröffnung: Die steht im Mai in Lankwitz auf dem Spielplatz an der Calandrellistraße an. Der Entwurf dazu wurde ebenfalls auf der Grundlage eines Beteiligungsverfahrens des Kinder- und Jugendbüros mit Schülern der Paul-Schneider-Grundschule unter Beteiligung des Grünflächenamtes erstellt.

Begegnungsort für Groß und Klein Wer Stadtrat Urban Aykal kennt, weiß, dass er in seinen Ansprachen mit Zahlen zu beeindrucken versteht. So auch bei dieser Eröffnung: Der aufmerksame Zuhörer erfuhr, dass es in Steglitz-Zehlendorf 138 Spielplätze auf 24 Hektar Gesamtfläche (= 240.000 Quadratmetern) gibt. Diese Fläche werde von rund 30.000 Kindern im „Spielplatzalter“ unter 12 Jahren genutzt, womit jedem Kind

1+1=1? Stadträte im Gleichgewicht.

Ungewöhnlich immer wieder die Aufteilung des Spielplatzes

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Zehlendorf Mitte Gesundheit Journal im Heinrich-Laehr-Park, der sich in zwei Teile gliedert, auf denen Bänke und Papierkörbe erneuert wurden: So ist der südliche Teil mit großem Kletternetz, DoppelSchaukel und Lianen-Schwinggerät, vor allem für ältere Kinder und Jugendliche konzipiert, während der nördliche Teil sich mit Spielhaus-Rutsche-Matschtisch-Kombi, einer Balancierstange und einem ­Wackel-Teller sowie mit Rückzugs- und Spielbereich an Kleinkinder und ihre Begleiter richtet. Daneben inklusive Spielangebote, die für beide jeweils durch Zaun begrenzte Bereiche gedacht sind, mit Trampolin, Stand-/ Liegewippe und Karussell. Eine Tischtennisplatte liegt zwischen diesen beiden Spielbereichen. Bedauerlicherweise wurde diese

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Klettern wie die Großen.

herkömmliche Parkfläche nicht in das Spielplatzareal integriert, sodass ein großer Spielplatz entstanden wäre. Wege- und Sandflächen wurden neugebaut und Zufahrten für Pflegefahrzeuge

und Fahrradabstellmöglichkeiten geschaffen. Oma Elfriede ist an diesem Nachmittag mit ihren Enkeln auf dem Spielplatz. Oliver ist acht, Rena zwei. „Soll ich nun immer zwi Anzeige

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Groß und Klein freuen sich über die Fertigstellung des Spielplatzes

schen beiden Spielplatzteilen hin- und herlaufen?“ fragt sie kopfschüttelnd, während andere Eltern das Spielplatzangebot ausreichend finden. Sie kritisiert „das viele Metall“ an den Geräten, hätte sich mehr Naturmateri alien gewünscht und vermisst spannungsreichere Spielgeräte für die Älteren. Und eine Mutter wundert sich, warum die Babyschaukel nun auf dem Älteren-Spielbereich installiert ist: „Vorige Woche war sie noch

im Kleinkindbereich – da, wo sie eigentlich hingehört.“ Andere wünschen sich eine richtige Wippe, kommen mit der etwas schwergängigen Liegewippe nicht zurecht. – Es Jedem recht zu machen, ist eben schwer. – Zumal die Metall-Geräte länger als Holzgeräte halten und da die Haushaltsplanung vermuten lässt, dass Gelder für Spielplätze in den nächsten Jahren nur noch spärlich bis gar nicht fließen. Und dann sind da die immer wieder ändernden Normen für Spielgeräte, die freien Ideen zusätzliche Grenzen setzen. – Die Kinder und Jugendlichen dürften Dank grenzenloser Phantasie auf diesem Spielplatz auf jeden Fall ihren Spaß haben.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Geschichte von Düppel-Nord und Umgebung Neue Ausgabe der Zehlendorfer Chronik erschienen

Inhalt

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Die Siedlungsgeschichte und Neu-Zehlendorf. . . . . . . 4

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rackenlagers errichtet wurde. Die Planung und der Bau des Das Gebiet in der frühen Nachkriegszeit . . . . . . . . . . . 8 Wohngebietes Düppel-Nord einDie Planung eines neuen Wohnquartiers . . . . . . . . . . 10 schließlich der politischen und Die Erschließung und die Bauträger . . . . . . . . . . . . . 12 juristischen AuseinandersetzunBaumängel und die juristischen Folgen . . . . . . . . . . . 14 gen während der PlanungsphaDie Infrastrukturbauten der Gartenstadt . . . . . . . . . . 17 Die Nachbarschaft des neuen Wohnquartiers . . . . . . 19 se werden ausführlich beleuchQuellenangaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 tet. Die Erschließung und die Die Reihe Zehlendorfer Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Bauträger der Gartenstadt werDer Heimatverein Zehlendorf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 den ebenso vorgestellt wie die Probleme beim Bau der Häuser und die daraus resultierenden juristischen Konsequenzen. Die auch Informationen über das Chronik gibt auch einen Einblick UNRRA-Flüchtlingslager Düppel- in die Infrastrukturprojekte der Zentrum, das nach dem Zweiten Gartenstadt, wie den Bau eines Weltkrieg auf dem Gelände des Kindergartens, einer Ladenzeile, ehemaligen Wehrmachtsba- eines Parks und einer SeniorenVorwort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

∙ Heft 24,

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er Heimatverein Zehlendorf präsentiert seiner neu erschienen „Zehlendorfer Chronik“ die umfassende Geschichte der Besiedelung Neu-Zehlendorfs, die Nutzung des Gebietes in der frühen Nachkriegszeit und die Planung eines neuen Wohnquartiers in Düppel-Nord. Autor Klaus-Peter Laschinsky nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Zeitreise von der Gründung der Kolonie Neu-Zehlendorf im 18. Jahrhundert bis zur Entwicklung der Gartenstadt Düppel-Nord in den 1980erJahren. Die Chronik enthält

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residenz. Auch die historischen Orte in der Umgebung des neuen Wohnquartiers, wie das Rasthaus „Mutter Mochow“ und die Kleingartenkolonie Schlachtensee-Süd, werden vorgestellt. Die Neuauflage der Zehlendorfer Chronik ist ab sofort für nur 3 Euro im Heimatmuseum Zehlendorf erhältlich. Sie ist ein Muss für alle, die sich für die Geschichte und Entwicklung Zehlendorfs interessieren. Durch die umfassenden Einblicke in die Geschichte von Düppel-Nord und Umgebung ist sie ein wichtiger Beitrag zur Dokumentation der Geschichte Zehlendorfs. ◾

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„Fräuleins“ an der Staffelei

Heimatmuseum zeigt Werke von drei fast vergessenen Malerinnen

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ie Geschichte der Kunst ist reich an Künstlerinnen, die in einer von Männern dominierten Welt ihren Platz gefunden haben. Doch es gab auch jene, die im Laufe der Jahre in Vergessenheit gerieten. In der neuen Sonderausstellung im Heimatmuseum Zehlendorf werden nun die Werke von drei Malerinnen gezeigt: Doramaria Purschian (1890-1972), Maria Henseler (1886-1972) und Hilde Althaus (1882-1972). Die Bezeichnung „Fräulein“ im Titel der Ausstellung wurde bewusst gewählt, da unverheiratete Frauen in der damaligen Zeit auf diese Anrede Wert legten.

Künstlerin und Geschäftsfrau Doramaria Purschian wurde als Ella Margaretha Maria Dora Purschian in Dahlem geboren und wuchs in einem wohlhabenden Elternhaus auf. Ihr Vater, Unternehmer im Heizungs- und Lüftungsbau, ermöglichte seiner

Hilde Althaus. Onkel-Tom-Straße.

Tochter von 1907 bis 1909 eine Ausbildung an der Königlichen Kunstschule (Zeichenlehrerseminar) in Berlin, wo sie als eine der ersten Frauen studieren durfte. Ihre Ausbildung setzte sie bei Fritz Burger und Lovis Corinth fort. Die ersten Erfolge feierte sie 1918, als sie in Hildesheim ausstellte. Doramaria Purschian war bis 1939 freiberufliche Porträtma Archiv HVZ

lerin. In jenem Jahr verstarb ihr Bruder Frank und sie übernahm die Leitung der Lüftungs- und Heizungsfirma Kelling, die ihr Vater und später der Bruder geleitet hatten. Zudem war sie Erbhofbäuerin in Eutin, sodass wenig Zeit für die Kunst blieb. Im Jahr 1946 erlitt Doramaria Purschian bei einem Raubüberfall der „Gladow-Bande“

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Zehlendorf Mitte Journal eine schwere Verletzung, die ihr Schaffen unterbrach. Sie konnte kaum noch malen,war jedoch weiterhin in ihrem Lüftungs- und Heizungs-Geschäft tätig.

Maria Henseler – Künstlerin mit Zehlendorfer Wurzeln Maria Bertha Luise Henseler wurde am 17.  April 1886 in Schöneberg geboren und war die Tochter des Malers Prof. Ernst Henseler (1852-1940) und seiner Frau Anna (1857-1931). 1894 zog die Familie nach Zehlendorf. Maria erlernte als einzige

Maria Henseler: Alte Schule in Zehlendorf, 1935. Archiv HVZ

Privatschülerin ihres Vaters ihr künstlerisches Handwerk und entwickelte sich durch eigene Studien alter deutscher und holländischer Meister weiter. Sie stellte ihre Werke unter anderem auf der Großen Berliner Gemäldeausstellung und im Schloss Charlottenburg aus. Ihr Wohnort Zehlendorf gehörte ihr ganzes Leben lang zu den bevorzugten Motiven.

Hilde Althaus – Kunst und soziales Engagement

Doramaria Purschian, Waschecke. Bild: Privatbesitz

Bertha Marie Elisabeth Hildegard Althaus (1882-1972) studierte im Lette Verein. Sie war eine ausgebildete Malerin und staatliche Fürsorgerin und wohnte bis zu ihrem Tod in der Königstraße 2, dem Haus ihrer Eltern.

Ihre Werke sind geprägt von einer starken Verbundenheit zu Zehlendorf und seiner Landschaft. Ihre Aquarelle zeigen unter anderem das alte, längst abgerissene Pfarrhaus in der Königstraße 45 und weitere regionaltypische Motive. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit engagierte sich Hilde Althaus auch sozial. Sie arbeitete als staatliche Fürsorgerin und setzte sich für einsame, kranke und arme Menschen in Zehlendorf ein. Ihr Engagement machte sie zu einer geschätzten Persönlichkeit in der Region.

Eine Ausstellung zum Erinnern und Entdecken Die Ausstellung im Heimatmuseum Zehlendorf gibt einen Einblick in das künstlerische Schaffen von Frauen, die in einer von Männern dominierten Welt ihren Platz gefunden haben und mit ihrer Kunst das Leben der Menschen bereichert haben. Die Ausstellung ist bis zum 8.  September zu sehen. Weitere Informationen unter www. heimatmuseum-zehlendorf.de ◾

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Foto: Denis Junker / Fotolia

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Ludwigsfelder Straße 14 14165 Berlin (Zehlendorf) Telefon: 030 / 801 73 35 Telefax: 030 / 802 24 94 Internet: www.buero-kerkmann.de E-Mail: kerkmann@buero-kerkmann.de Mandantenportal https://buero-kerkmann.portalbereich.de

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Auf nach Italien

Max Liebermann in Venedig, Florenz und Rom: Ausstellung in der Liebermann-Villa

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is 2. September 2024 zeigt die Liebermann-Villa eine Ausstellung, die sich der wenig bekannten Beziehung des Berliner Künstlers Max Liebermann (1847–1935) zu Italien und dessen Kulturlandschaft widmet. Das Ausstellungsprojekt „Max Liebermann in Italien“ ist eine Kooperation zwischen der Liebermann-Villa am Wannsee und dem Museum Casa di Goethe in Rom und besteht aus zwei sich ergänzenden Ausstellungen.

Leihgaben italienischer Museen In der Liebermann-Villa werden Liebermanns italienische Werke, seine Ausstellungsbeteiligungen in Italien und die dortige Rezeption seines Schaffens präsentiert. Die Ausstellung umfasst Gemälde und Zeichnungen, die in Italien entstanden sind, sowie Arbeiten aus italienischen

Max Liebermann, Pferderennen in den Cascinen, Studie, 1909.

Sammlungen. Darunter Leihgaben aus den Uffizien in Florenz, der Ca‘Pesaro – Galleria internazionale d‘Arte Moderna in Venedig und der Galleria d‘Arte Moderna in Mailand. Auch private und museale Sammlungen aus ganz Deutschland tragen zur Ausstellung bei. Im Anschluss an die Ausstellung in Berlin wird im September im Museum Casa di Goethe in Rom die erste umfassende Liebermann-Ausstellung

Foto: Privatbesitz

auf italienischem Boden stattfinden.

Späte Liebe zu Italien Obwohl Liebermann die obligatorische Bildungsreise nach Italien vermied und die Niederlande als seine „Malheimat“ betrachtete, reiste er 1878 erstmals in das Land südlich der Alpen. Auf mindestens sechs Reisen zwischen den späten 1870er- und den

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frühen 1910er-Jahren fand Liebermann Inspiration für eigene Werke und knüpfte Kontakte zur italienischen Kunstszene. Er griff viele italienische Motive in seinen Arbeiten auf und beteiligte sich an internationalen Ausstellungen in Italien. Die Direktion der Uffizien beauftragte ihn sogar mit einem Selbstbildnis für ihre Porträtsammlung. Dieses Porträt, das Liebermann ein Jahr später nach Florenz sandte, zählt zu seinen ersten Selbstbildnissen. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 bedeutete auch Max Liebermann, Monte Oliveto Florenz (Dächer in Florenz), 1902, Privatbesitz. Foto: Christoph Irrgang, Hamburg das Ende von Liebermanns Auslandsreisen, doch blieb er bis zu sein neuerrichtetes Anwesen Pica, spielten eine entscheidenseinem Tod eng mit Italien ver- am Wannsee schuf der Künstler de Rolle in Liebermanns künstbunden. eine eigene Interpretation dieser lerischer Entwicklung und der Fresken, die er in Italien entdeckt Rezeption seines Werks in Italien. hatte. Die Ausstellung dokumentiert Wandbild in die gegenseitige Bewunderung der Loggia und den künstlerischen AusItalienische Kollegen Ein weiteres Highlight der Aus- und Kritiker tausch zwischen Liebermann stellung ist Max Liebermanns und seinen italienischen ZeitgeWandbild in der Loggia seiner Schließlich beleuchtet die Aus- nossen anhand von Fotografien, Villa am Wannsee, das durch das stellung Liebermanns italieni- Briefen und weiteren Dokumenantike Gartenbild in der Villa der sches Netzwerk, das er während ten. Livia bei Prima Porta inspiriert seiner Aufenthalte in Italien Die Ausstellung ist bis zum wurde. Die Loggia ermöglicht aufbaute. Seine Beziehungen zu 2. September zu sehen in der Lieeinen besonderen Einblick in Lie- anderen Künstlern und Kunstkri- bermann-Villa, Colomierstraße 3, bermanns persönlichen Wohn- tikern, wie dem Maler Umberto 14109 Berlin. Weitere Informatiraum und beleuchtet Facetten Veruda und den Kritikern Guido onen: www.liebermann-villa.de/ seiner künstlerischen Vision. Für Lodovico Luzzatto und Vittorio ausstellungen/auf-nach-italien/◾

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Nordpassage der Ladenstraße wieder eröffnet Neues Leben nach Brand vor vier Jahren

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er große Brand im November 2020 war in allen Schlagzeilen, doch mittlerweile sind alle Spuren getilgt.

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sichter sind zurück, aber auch neue Geschäftsinhaberinnen und -inhaber freuen sich auf ein Kennenlernen: Friseur Raguse ist wieder da, neu sind eine Noodle Bar und Fried Chicken, Massage und Spa, ein Nagelstudio, ein Tattoo-Studio sowie ein Telemedia-Point mit Post und Lotto.

weit: Die Nordpassage wurde mit einem bunten Programm für Groß und Klein neu eröffnet. Der große Zuspruch mitfeiernder Kundinnen und Kunden zeigte einmal mehr, dass die Ladenstraße mit ihren Angeboten im Trend liegt. Sie blickt mit ihren zahlreichen Geschäften auf eine über 90-jährige Tradition zurück. Das denkmalgeschützGeschäftszentrum unter Denkmalschutz te Nahversorgungszentrum mit U-Bahn-Anschluss aus dem Anfang Mai war es endlich so- Jahr 1931 wurde in dieser Form

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erstmals in Berlin verwirklicht. Heute ist es mit dem jeden Donnerstag stattfindenden Wochenmarkt eine feste Anlaufstelle. Eine Besonderheit sind die inhabergeführten Geschäfte, die es so nur noch selten in der Stadt gibt. Heute ganz aktuell ist zudem die umweltfreundliche Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, außerdem ist die Ladenstraße Teil der Fahrradstrecke „DahlemRoute“.� ◾

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„Young Talents“ auf dem Weg zur Professionalität Workshop Bildende Kunst gestartet

Arbeiten junger Künstlerinnen des Förderprojektes „Young Talents“ vom Kunstverein Schlachtensee.�

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wischen dem Jugendkulturzentrum Haus der Jugend Zehlendorf e. V. und dem Kunstverein Schlachtensee e. V. ist eine vielversprechende Zusammenarbeit entstanden, die sich jungen Kunst-Talenten widmet, ihre Entwicklung und Arbeit fördern will. Ein besonderes Projekt vermittelt nun jungen kunstinteressierten Menschen wichtige Grundlagen, damit sie einmal von ihrer Kunst leben können.

Theorie und Praxis Die Bildende Kunst ist ein Raum, in dem junge Talente ihre Kreativität entfalten und ihre Fähigkeiten entwickeln können. In der Kooperation zwischen dem Haus der Jugend Zehlendorf e. V. und dem Kunstverein Schlachtensee e. V. sind nun dreimonatige Workshops zur Professionalisierung junger bildender und darstellender Künstler im Alter von 16 bis 25 Jahren

Foto: Kunstverein Schlachtensee e. V.

ins Leben gerufen worden. Dieses innovative Bildungs-Modul bietet Jugendlichen, die eine Leidenschaft für die bildende Kunst haben und eine Karriere in diesem Bereich anstreben, die Möglichkeit, ihre individuellen künstlerischen Fähigkeiten zu entwickeln und zu verfeinern. Unter der fachkundigen Anleitung von Manuel Schroeder, renommierter Medienkünstler und Kurator, und Claudia Marx, angesehene Bildende Künstlerin

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Zehlendorf Mitte Journal und Vorsitzende des Kunstvereins Schlachtensee e. V., werden die Teilnehmenden in die Welt der Kunst eingeführt und in verschiedenen Aspekten der Kunstwelt geschult. Die Inhalte des Workshops umfassen unter anderem Ausstellungsbesuche mit Gruppenreflektionen, Gespräche und Atelierbesuche bei professionellen Künstlern,

„Dysmorphie“ von Sara Messell. Foto: Kunstverein Schlachtensee e. V.

die Entwicklung von Künstlerportfolios sowie Diskurse und Künstlergespräche. Ein Höhepunkt des Workshops ist die Vorbereitung und Durchführung einer Gruppenausstellung des Kunstvereins Schlachtensee e. V. in seinen Ausstellungsräumen in Zehlendorf West, bei dem die Teilnehmenden ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren können. Darüber hinaus werden die Teilnehmer in die Gestaltung von Online- und Printmedien zur Begleitung der Ausstellung eingeführt, lernen die Vorbereitung und Durchführung eines Pressetermins kennen und erhalten Schulungen in Techniken der Kommunika tion mit Sammlern und Kunstinteressierten. Der Kunstverein Schlachtensee beabsichtigt zusammen mit seinen lokalen und überregionalen Partnern mit seinem Förderprojekt, bei jungen Menschen ein kulturelles und künstlerisches Bewusstsein zu entwickeln und ihre künstlerischen Bestrebungen aus unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen zu fördern. Außerdem will er darüber mehr Raum für eine zeitgenössische Positionierung der Kunst geben. Das Förderprojekt ist langfristig angelegt, um den Teilnehmern kontinuierliche Unterstützung und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Die finanzielle Projektförderung erfolgt aus der bezirklichen Kulturförderung im Rahmen der Fördersäule  3 des Kulturfonds zur Kunstvermittlung und Bildung.

Junge Talente und ihre Werke Noch bis 15. Juni kann man sich in den Ausstellungsräumen des Kunstvereins in der Karl-HoferStraße 39 in Zehlendorf West jeden Freitag von 16-19 Uhr und Samstag von 12-15  Uhr sein eigenes Bild von den Arbeiten der „Young Talents“ machen: Drei Künstlerinnen, die im Haus der Jugend Zehlendorf e. V. am ersten Workshop des Kunstverein Schlachtensee teilnehmen, stellen hier ihre Arbeiten aus. Projektleiter Manuel Schroeder betont: „Dabei ist diese Präsentation nur ein Teil des Workshops. Dieses Wort bedeutet ja über 17

setzt „Werkstatt“, daher geht es hier in diesem Projekt unseres Kunstverein Schlachtensee für die jungen Teilnehmenden in erster Linie um das Erarbeiten von Kunst.“ Und so erwartet die jungen Künstlerinnen aus dem Bezirk Johanna Kühn (19), Karla Tanguay (22) und Sara Messell (25) dann auch erst einmal viel Arbeit bei der Vorauswahl, bevor ihre Bilder sich in „Zehlendorfer Hängung“ der Öffentlichkeit präsentieren. Die Qual der Wahl, welche Bilder schließlich gezeigt werden, erleichtern erfahrene Ratgeber an ihrer Seite wie die Projektleiter Claudia Marx und Manuel Schroeder sowie Hausder-Jugend-Leiter „Alex“ Alexander Skoczowsky und Malerin Irmela Stroh mit ihrem Mann Manfred. – Und so wird dann auch das Bild mit Katze „Behütet“ von Sara einen Ausstellungsplatz bekommen, erinnert es doch Irmela an ihr eigenes erstes Ausstellungsbild – ebenfalls Frau mit schwarzer Katze – als sie 18 war. – So finden Jung und Alt über die Kunst an diesem Vorbereitungsabend wieder einmal ungezwungen zusammen. Die drei jungen Künstlerinnen, alle drei ausgesprochen theatererfahren, haben sich ursprünglich über das Haus der Jugend und seine ausgefeilten Theaterprojekte kennengelernt, in dem nun der erste Workshop des Kunstvereins Schlachtensee stattfindet. Johanna, die von frühester Jugend an mit Buntstiften auf Papier kreativ unterwegs ist, kann sich durchaus vorstellen, auch beruflich nach dem Abitur „etwas mit Kunst zu machen“. Sie

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Johanna und Karla bei der Auswahl ihrer Ausstellungsbilder.�

hofft wie ihre drei Workshop-Gefährtinnen Karla und Sara, dass dieses Projekt wegweisend wird. „Alex vom Haus der Jugend habe ich vor etwa fünf Jahren ein Foto einer Malerei von mir gezeigt und gesagt, dass ich gerne mit Menschen in Kontakt käme, die meine Kunst sehen wollen“, erzählt sie. In einer im September 2023 initiierten Ausstellung am Haus der Jugend stellte sie dann aus. – Auch Manuel Schroeder besuchte diese Ausstellung und lernte Alex kennen – die Idee zur Kooperation war geboren. In der am 30.  Mai gestarteten Ausstellung der „Young Talents“ stellt Karla, die Theaterwissenschaften studiert, gerade

an ihrer Bachelor-Arbeit sitzt und auch schon Ausstellungserfahrung mitbringt, nun ihre digitalen Arbeiten vor. Mit der Malerei – überwiegend Bleistift – begann sie mit 15 Jahren neben der Schule. Und dann ist da Workshop-Teilnehmerin Sara, die außer mit ihren großformatigen Acrylbildern auch in der Theatergruppe, mit Gitarre, am Klavier und gesanglich zu beeindrucken weiß. Sie studiert Soziale Arbeit und Musikpädagogik, kann am Vorbereitungsabend nicht dabei sein. Auch ihre Arbeiten sind in der Ausstellung vertreten. Was alle drei Künstlerinnen eint? – Karla bringt es auf den Punkt: „Wir hoffen, dass

Fotos: Kunstverein Schlachtensee e. V.

gerade viele junge Menschen unsere Ausstellung besuchen.“ Man darf gespannt auf die kreativen Werke sein, die im Rahmen dieses Workshops gezeigt werden, und darauf, wie die Entwicklung junger Talente in der Bildenden Kunst durch dieses Projekt weitere dringend notwendige Förderung erfahren wird, damit sie einmal selbstständig von der und mit der Kunst leben können. Informationen zum Workshop über Haus der Jugend Zehlendorf e. V. www.instagram.com/ hausderjugendzehlendorf/ und Kunstverein Schlachtensee e. V. www.kunstvereinschlachtensee. de� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Maschinenhaus im Park Babelsberg.

Besuch bei Preußens Schönheiten

Schlösser und Gärten laden ein

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er Sommer ist da und somit die schönste Zeit, Potsdams und Berlins einstmals kaiserliche und königliche Schlösser und Gärten zu besuchen. In den Neuen Kammern im Potsdamer Park Sanssouci kann die exquisite Raumkunst des späten friderizianischen Rokokos bewundert werden und in der Schlossküche Sanssouci wird ein authentischer Ort der Hofhaltung des 19. Jahrhunderts gezeigt. Die kostbare Gemälde­ sammlung in der Bildergalerie von Sanssouci lädt zu einem Besuch ein und vom Flatowturm im Park Babelsberg kann die einzigartige Aussicht über die Berlin Potsdamer Kulturlandschaft genossen werden. Highlights sind in dieser Saison erneut die Sonderöffnungen einiger Häuser, darunter der Damenflügel des Schlosses Sanssouci sowie der Turm des Orangerieschlosses.

Geöffnete Häuser

Vom Flatowturm aus bietet sich ein weiter Blick in die umgebende Landschaft.

Die Schlossküche und die Neuen Kammern von Sanssouci sowie die Königswohnung im Neuen Palais, der Pomonatempel auf dem Pfingstberg und das Mausoleum Charlottenburg sind genauso wie die Bildergalerie von Sanssouci und das Chinesisches Haus im Park Sanssouci

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für das Publikum geöffnet. Außerdem der Flatowturm im Park Babelsberg und das dortige Dampfmaschinenhaus – auch als „Moschee“ bezeichnet. Ab 1. Juli kann das Schloss Charlottenhof wieder besichtigt werden. Sonderöffnungen gelten für den Damenflügel Sanssouci, das Belvedere Klausberg, den Normannischen Turm sowie den Orangerieschloss-Turm.

Letzte Gelegenheit Das Schloss Cecilienhof ist in dieser Sommersaison zum vorerst letzten Mal zu besichtigen, bevor es ab 1. November 2024 für mehrere Jahre schließen wird. Grund dafür ist die anstehende Sanierung der Innenräume der Hotelflächen sowie die

Besuchermagnet Große Fontaine im Park Sansscouci.

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Zehlendorf Mitte Journal Erneuerung des Besucherempfangs. Die Baumaßnahmen dauern voraussichtlich bis Herbst 2027 an. Auch die Königswohnung im Neuen Palais wird ab 1. November 2024 schließen und ist daher in dieser Sommersaison ebenfalls zum vorerst letzten Mal zu besichtigen. Grund der Schließung ist hier die Umgestaltung des Besucherempfangs des Neuen Palais, die einen Einbau eines Personenaufzugs in unmittelbarer Nähe zur Königswohnung umfasst. Informationen zu allen Öffnungszeiten, Veranstaltungen und Eintrittspreisen unter www. spsg.de Neu ist die App „Sanssouci“, die Touren für den Park Sanssouci, das Schloss Charlottenburg,

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Schloss Babelsberg

das Schloss Cecilienhof und die Neuen Kammern von Sanssouci zusammenfasst. Sie kann kostenlos in den App Stores heruntergeladen werden.� ◾

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„Kleines Schloss“ in neuer Schönheit

Neogotisches Kleinod im Park Babelsberg wird bis August saniert

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mmer ein schöner Zwischenstopp bei einem Spaziergang durch den Park Babelsberg – Kaffee und Kuchen im Kleinen Schloss mit Blick auf den Tiefen See genießen. Doch bis voraussichtlich August 2024 müssen die Spaziergänger weiterlaufen – das Kleine Schloss, auch als Prinzenburg und Damenhaus bekannt, wird zurzeit saniert.

erwarb der spätere Kaiser Wilhelm I., damals noch Kronprinz das Haus. Er ließ es von Ludwig Persius umbauen. Ein weiterer Umbau erfolgte 1841 durch Eduard Gebhardt. Das Gebäude wurde aufgestockt und nach Skizzen von Königin Augusta, der späteren Kaiserin, im neogotischen Stil gestaltet. Von 1844 bis etwa zum Ende der 1840er-Jahre wohnte hier Prinz Friedrich Wilhelm, der als Friedrich III. im Jahr 1888 für 99 Tage Kaiser war, bis er an Kehlkopfkrebs starb. Auch die Gräfin Luise von Oriola, eine Hofdame von Kaiserin Augusta, lebte dort. Während dieser Zeit bekam das Gebäude den Beinamen „Damenhaus“. Anschließend wohnten dort Hofbedienstete. Nach dem Ende der Kaiserzeit wurden die Wohnungen vermietet. Auch der Potsdamer Komponist Hans Chemin-Petit wohnte hier. Für ihn und seine Familie wurde extDer Putz auf der Fassade wird denkmalgerecht ra ein Luftschutzbunker erbaut, der ihnen im April erneuert, Teile des Dachs mussten neu gedeckt 1945, während eines schweren Angriffs, das Leben werden und die Räume sollen künftig barrierefrei rettete. Das Kleine Schloss wurde bei dem Angriff erreichbar sein. Zugemauerte Fenster werden ge- stark beschädigt. Als die Schäden beseitigt waren, öffnet, ein Türmchen auf dem Dach rekonstruiert, nutzte die DEFA das Gebäude als Erholungsheim, Türen, Fenster und Holzteile saniert. Das Äußere ab 1958 war es Sitz einer HO Parkgaststätte, 1981 des Schlosses soll sich wieder dem Aussehen in zog die Gaststätte „Kleines Schloss“ ein. königlicher Zeit annähern. Seit 2022 werden die Die Mittel für die Sanierung stammen aus dem Arbeiten am Schloss bereits ausgeführt, die in die- zweiten Sonderinvestitionsprogramm für die sem Sommer abgeschlossen werden sollen. Rettung wesentlicher Denkmäler der Berliner und Einst stand hier das einfache Haus des Webers Potsdamer Schlösserlandschaften vor dem Verfall. Blume. In dem eingeschossigen Gebäude waren Die Sanierung des Kleinen Schlosses kostet rund Wohnräume und Stall unter einem Dach. Um 1834 3,75 Millionen Euro.� ◾

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