Zehlendorf Mitte Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung
Februar/März · Nr. 1/2025
40 Jahre „Schattenlichter“ 43. Theaterstück im PaulusGemeindehaus
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Zehlendorf Mitte Journal
40 Jahre „Schattenlichter“
43. Theaterstück im Paulus-Gemeindehaus
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ie Zehlendorfer Theatergruppe „Schattenlichter“ feiert 2025 einen runden Geburtstag: vor 40 Jahren begann alles mit einem Gemeindepfarrer und einigen Konfirmanden, die in der Paulus-Kirche ein Krippenspiel aufführten. Seitdem hat sich die Gruppe zu einer festen Größe in der kulturellen Landschaft Zehlendorfs entwickelt und bietet den Menschen im Südwesten Berlins anspruchsvolle Unterhaltung. In den ersten drei Jahren fanden Aufführungen während der Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen statt, auch in
Vielleicht steht die entscheidende Textpassage in der Bibel.�
Foto: Martin Schienbein
Zehlendorf Mitte Journal einer Partnergemeinde in der damaligen DDR wurde gespielt. Elke Brumm, die seit 1988 die organisatorische Leitung innehat und seit der zweiten Inszenierung aktiv auf der Bühne steht, erinnert sich an die Anfänge: „Damals zeigten wir auch mehrere Schattenspiele, weshalb wir uns den Namen ‚Schattenlichter‘ gaben.“ Im Jahr 1988 erweiterte die Gruppe ihr Repertoire um abendfüllende Dramen und fand ihren neuen Aufführungsort im Großen Saal des Gemeindehauses am Teltower Damm. Traditionell wird im Jahresrhythmus, meist Ende Februar, an drei Abenden ein neues Stück aufgeführt. Das Repertoire umfasst Werke namhafter Autoren wie „Der Besuch
der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt und „Pygmalion“ von Bernard Shaw sowie zeitgenössische Stücke. Die „Schattenlichter“ haben auch eigene
Impressum
Zehlendorf Mitte Journal�
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13. Jahrgang
Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Titelbild: Martin Schienbein Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Zehlendorf Mitte Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. April/Mai Nr. 2/2025 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 28.02.2025 Erscheinung: 01.04.2025
Texte zur Aufführung gebracht, darunter Adaptionen von Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ und dem Film „Barbara“. Während der Corona-Pandemie blieb die Gruppe aktiv und produzierte einen Film mit stren Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Zehlendorf Mitte Journals
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Auch über einen altmodischen Lautsprecher werden verwirrende Hinweise gegeben.�
gen Kontaktbeschränkungen. Im Jubiläumsjahr wird ein Krimi aufgeführt: „There is no Escape – Es gibt keinen Ausweg“ von Sabine Hrach. In diesem modernen
Stück befinden sich sechs sehr unterschiedliche Charaktere in einem Escape-Room, wo sie gemeinsam Rätsel lösen müssen, um in der vorgegebenen Zeit
Der Escape Room wird nach Hinweisen abgesucht.�
Foto: Martin Schienbein
Foto: Martin Schienbein
von maximal 60 Minuten zu entkommen. Die Aufführungen finden am 20. und 21. Februar um 19.30 Uhr sowie am 22. Februar um 18 Uhr im Paulus-Gemeindehaus am Teltower Damm 6 statt. Karten sind online – zuzüglich 1 Euro pro Bestellung – unter www.schattenlichter.info erhältlich oder können im Gemeindebüro ab 6. Januar, montags und mittwochs von 10 bis 13 Uhr, donnerstags von 16 bis 19 Uhr, erworben werden. Zudem sucht die Gruppe zuverlässige männliche Mitspieler zwischen 15 und 70 Jahren, die auch beim Bühnenbau unterstützen können. Weitere Informationen zur Theatergruppe und ihrem Programm sind auf www.schattenlichter. info zu finden.� ◾
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Durch und durch Zehlendorf verschrieben
Lothar Beckmann ist gelebte Heimatgeschichte
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othar Beckmann‘s zweites Wohnzimmer steht in Zehlendorf Mitte. Im einstigen Schulhaus aus dem Jahr 1828 wirkt er dort als Vorstandsmitglied des bald 140 Jahre alten und aktuell 272 Mitglieder zählenden Heimatverein Zehlendorf. Seit dem Tod von Benno Carus im Jahr 2013 ist er maßgeblich für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Der ehemalige Journalist und Diplom-Volkswirt im Unruhestand sorgt dafür, dass Heimatgeschichte über die Museumsräume hinaus unverfälscht und anschaulich vermittelt an die Öffentlichkeit gelangt
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Lothar Beckmann, Journalist und Vorstandsmitglied des Heimatverein Zehlendorf e. V.
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und zukünftigen Generationen in Erinnerung bleibt. Er komponiert seit rund 15 Jahren für die Zehlendorfer Jahrbücher und Heimatbriefe lesenswerte Zehlendorfer Regionalgeschichte(n), die aus der Feder verschiedener Autoren, aber auch aus seiner eigenen fließen. Inmitten spannenden Bezirksgeschehens ist er zwischen Brötchen- und Kuchenduft der großväterlichen Bäckerei in der Beerenstraße 18 aufgewachsen, im 1921 von Großvater Eduard Martin erworbenen und inzwischen 120-jährigen Mehrfamilienhaus. Dort findet sich seit fast 75 Jahren Lothar‘s erstes Wohnzimmer. Heute unter einem Dach mit Tochter und zwei Enkeln lebend – den Sohn mit Familie verschlug es arbeitsbedingt nach Düsseldorf – pflegen er und seine Frau die Dreigenerationen-Tradition ihres Hauses nur zu gern weiter. „Dank gegenseitiger Rücksichtnahme aufeinander klappt das wunderbar“, weiß er, der als verständnisvoller Opa da ist, wenn Not am Mann ist. Längst gehen die Enkel nun denselben Schulweg zur Nord-Grundschule, den schon Uroma, Opa Lothar und die Mutter gegangen sind.
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Zehlendorf Mitte Gesundheit Journal Lothar Beckmann, Zehlendorfer durch und durch, weiß noch vieles von gestern zu erzählen und zu schreiben.
Aktiv für Heimatverein, Museum und Jahrbuch Zehlendorf Entspannt sitzt Lothar Beckmann im Kinosessel der aktuellen Ausstellung zum BALI-Kino. Draußen dröhnt der Vormittagsverkehr, im Museumsraum des Heimatverein Zehlendorf ist es herrlich ruhig, nur ab und zu schlägt die Standuhr etwas heiser. Beckmann, seit rund 15 Jahren im Verein dabei, erzählt von der Herkunft der zwei Kinosessel Nr. 19/20 aus dem Museumsdepot. Ursprünglich kamen sie aus dem einstigen Zeli-Kino, das in der Potsdamer Straße in Höhe des heutigen Sderotplatzes an der Potsdamer Straße lag und im Jahr 1972 seine Pforten schloss. Nun erinnern die Sessel an vergangene Kinozeiten und betonen, dass ihre Gefährten in Helgard Gammert‘s BALI-Kino dort mit neuem Betreiber eine Zukunft bekommen haben. – Der rechte Zeitpunkt, in einer Ausstellung
im Heimatmuseum die jahrzehntelange BALI-Geschichte anhand alter Kino-Plakate, Programmblätter, Fotos und Kinorelikte wiederaufleben zu lassen. „Helgard Gammert hat sich in diese Ausstellung sehr eingebracht“, betont Beckmann, der sein journalistisches Know-how nicht nur für sich und seine eigenen Texte erfolgreich einsetzt, sondern vielmehr damit auch andere Schreibende unterstützt: Indem er – wie im Jahrbuch Zehlendorf – ihre Texte lektoriert oder Pressemitteilungen Professionalität verleiht sowie wichtige Recherchearbeit leistet. Regelmäßig kommen die Autoren des Jahrbuches anlässlich des Erscheinungstermins im Oktober zusammen. In diesem Jahr waren es über 30 Personen. „Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Schreibende es in Zehlendorf gibt, hätte das früher nie vermutet“, freut sich Beckmann angesichts derer, die an den Heimatverein herantreten mit Themen- und Beitragsangeboten für das Jahrbuch. „Etliches liegt dafür schon in meiner Schublade, der Nachschub wird nicht knapp. Aber sobald das aktuelle Buch im Oktober raus ist, mache
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ich immer erst mal Pause bis März. Danach beginnt dann die Komposition des nächsten Jahrbuches“, verrät er als korrekter Lektor. Halbe Sachen macht er nicht und erklärt: „Ich bin Steinbock und damit sehr ehrgeizig.“ Dass ihm diese Eigenschaft vor Jahren im Berufsleben fast einen fetten Burnout beschert hätte, er gerade noch rechtzeitig die Reißleine ziehen konnte, erzählt er eher nebenbei. – Ein Grund dafür, dass er den Chefredakteur-Posten bei der TEST-Zeitschrift von Stiftung Warentest abgelehnte. Jetzt im Ruhestand bedeutet das für ihn aber längst nicht, die Beine hochzulegen, weder privat noch bei seinem Einsatz für Heimatverein, Museum und Archiv. Diese sind mit ihrem fachkundigen Team längst weit über Berlin und sogar Europa hinaus bekannte Institutionen für nachvollziehbare und gut recherchierte Heimatgeschichte. „Aus Südamerika oder Australien kamen schon Anfragen von Ausgewanderten an uns, die wissen wollen, was aus ihrem Elternhaus, ihrer Familie geworden ist“, verrät Beckmann, den man regelmäßig im Museum antrifft,
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und der im ganzen Bezirk wertvolle Kooperationen pflegt. So bestehen, wie er sagt, sehr gute Verbindungen zu den Schulen des Bezirks, besonders zum Droste-Hülshoff-Gymnasium.
Zehlendorf als Lebensmittelpunkt Es besteht große GeschichtsLeidenschaft in Lothar Beckmann, angetrieben von einem noch größeren Sammlerherzen für alte Dinge, Dokumente und Papiere, die in erster Linie Geschichten über Zehlendorf zu erzählen wissen. Der Grundstock zu diesem Hobby liegt in Lothar Beckmann´s langer Familiengeschichte: Lebt er doch in einem Haus, das – wie seine Frau sagt – „nichts ver liert“ und wohl seit dem Erwerb durch den Großvater nie etwas verloren hat, damit Schränke voller Historie birgt. Beckmann bewahrt sie mit ausgeprägtem Sammlersinn, ohne damit dem Heimatmuseum Konkurrenz machen zu wollen. Beckmann‘s Elternhaus in der Beerenstraße, in dem mittlerweile 11 Mietparteien leben, bietet dafür viel Raum – auch im Keller. Darin ist inzwischen auf Anraten seiner Frau das Beckmann‘sche Archiv eingezogen, gleich neben der Modelleisenbahn und den mottensicher verpackten Brautkleidern aus vier Generationen. Geht es mit den ebenfalls mit ihrer Mutter im Haus lebenden Enkeln Anton und Paul in ein Museum, bekommt Opa Lothar deshalb schon mal von ihnen zu
hören: „Och, so was haben wir doch auch Zuhause.“ Dort, wo die Enkel von frühester Jugend an gelernt haben, wie viel Regionalgeschichte allein die eigene Familie birgt. Ein Zuhause, aus dem Lothar Beckmann nie wirklich weg wollte und bis heute nicht weg will. Zwar hatte er während seines VolkswirtschaftStudiums an der Freien Universität Berlin kurz überlegt, in einer anderen Stadt weiterzustudieren. Doch realisierte er diesen Gedanken dann nie, stark in die evangelische Paulus-Gemeinde eingebunden, für die er über viele Jahre die „PaulusBlätter“ herausbrachte. In „seinem“ Zehlendorf zu bleiben, darin bestärkte ihn dann auch sein Berufsweg: Zuerst die Anstellung in einem Schulbuchverlag. Später dann
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Zehlendorf Mitte Journal arbeitete Diplom-Volkswirt Beckmann als Energieredakteur bei der Verbraucherzentrale Berlin, bis er 1980 als Wissenschaftsredakteur zur Verbraucherorganisation Stiftung Warentest kam. Dort blieb er bis zum Eintritt in den Ruhestand. Nach der Wende war er mitverantwortlich für ein Magazin für neue Bundesbürger und hat es schließlich bis zum Ressortleiter gebracht. Über den Tellerrand von Berlin schaute Beckmann regelmäßig auf Dienstreisen, die ihn zu den unterschiedlichen Prüforten führten. – Eine abwechslungsreiche Aufgabe für den Wirtschaftsjournalisten, der sogar ins Testgeschehen mit einbezogen wurde. „Beispielsweise, als es einen neuen Rasierer zu testen gab. Ich habe mich dann eben
damit rasiert und meine Erfahrungen aufgeschrieben“, erzählt Beckmann. Kurz- oder auch mal längere Reisen mit Frau und Tochter unternimmt er heute privat, ohne sich als „Reiseonkel“ bezeichnen zu wollen. Daheim in seinem Bezirk gibt es für ihn ausreichend zu entdecken, ausgiebig zu recherchieren und vieles aufzuarbeiten. Lokalgeschichte hat Potential. Und dann ist da noch sein weiteres Hobby, das Fotografieren, mit dem er nicht nur in den Jahrbüchern glänzt.
Von gestern für morgen Seine ganz persönliche Lokalgeschichte hat Lothar Beckmann intensiv in eigener Familie erleben können, die seit 1921
ihr Haus stets mit drei Generationen bewohnt. Dabei ist die Martin‘sche/Beckmann‘sche Familiengeschichte fast minutiös nachvollziehbar. So existieren unzählige Dokumente, Rechnungen, Briefe und Unterlagen, in denen wichtige Details erhalten geblieben sind in dem „Eckhaus, das nichts verliert“ an der Beerenstraße. Material genug für den Journalisten Beckmann, daraus für die Jahrbücher 2019 und 2022 eindrucksvolle Beiträge zu schreiben: Über seinen Großvater mütterlicherseits, dem „Bäcker an der Ecke“, und über seine Eltern, die sich dort in Zehlendorf verliebt, verlobt und 1941 verheiratet haben. Ein besonderes Erbe haben Hildegard und Kurt, die bis zu ihrem Tod im Dreigenerationshaus
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Heimatmuseum Zehlendorf am Historischer Winkel.
wohnten, ihrem schreibenden Sohn hinterlassen: Zahlreiche exakt durchnummerierte Feldpostbriefe, die sie sich als kurz nach der Hochzeit kriegsbedingt getrennte junge Eheleute hin- und herschrieben. Lothar hat sie digitalisiert und daraus ein ebenso aussagekräftiges wie berührendes Zeitdokument entwickelt, das Interesse bis zum Landesarchiv geweckt hat. Ein weiteres Schätzchen wartet aktuell darauf, gehoben zu werden: Die in Tagebuch form geführten Jahreskalender des Vaters aus den Jahren 1941-1945 dürften nach Lothar Beckmann‘s Bearbeitung nicht weniger lesenswert und spannendes Kleinod werden, das wünscht er sich als Sohn und Autor. Und dann bleiben vor seinem 75. Geburtstag im Januar noch weitere Wünsche für seine beiden Wohnzimmer. „Zukunftsmusik“, wie der Heimatjournalist verrät, „2028 wird das Heimatverein-Haus 200 Jahre. Schön,
wäre bis dahin die geplante Sanierung fertig. Dann könnte man eventuell das Museum erweitern. Die Hauptausstellung endet derzeit noch vor dem Zweiten Weltkrieg. Man sollte die Zeit danach unbedingt mit einbeziehen.“ Und für sein Elternhaus hat er einen Herzenswunsch: „Es soll weiterhin in Familienbesitz bleiben.“ Weitere Informationen und Kontakt: www.heimatmuseumzehlendorf.de.� ◾ � Jacqueline Lorenz
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Förderplan für Familien Kurse, Elterncafés und vieles mehr
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in Kind zu bekommen bedeutet für Eltern Momente des Glücks und großer Freude zu erleben. Gleichzeitig verändert sich das Leben fundamental: neue Herausforderungen in Erziehung und Partnerschaft können das Familienleben auf die Probe stellen. Wie können Eltern bei diesen Herausforderungen unterstützt werden? Welche präventiven Angebote können Familien stärken? Mit dem ersten bezirklichen Familienförderplan setzt SteglitzZehlendorf ein Zeichen für die
ganzheitliche Unterstützung von Familien. Er wurde im November vom Jugendhilfeausschuss einstimmig verabschiedet und trat Anfang des Jahres für den Zeitraum von vier Jahren in Kraft. Familienförderung beinhaltet zahlreiche Angebote für Eltern, die von Beratung im Familienleben bis zur Unterstützung in Fragen der Erziehung reichen. Darunter fallen vielfältige Kurse in Familienzentren, Elterncafés, aber auch aufsuchende Angebote bspw. zur Entlastung für die Zeit nach der Geburt.
„Mit dem ersten Familienförderplan in Steglitz-Zehlendorf setzen wir Familienfreundlichkeit als eine unserer obersten Prioritäten. Familien sollen sich im Bezirk dauerhaft wohl und gut unterstützt fühlen“, betonte die Stadträtin für Jugend und Gesundheit, Carolina Böhm. Der Plan wird in seiner Laufzeit regelmäßig weiterentwickelt, um auf die sich wandelnden Bedürfnisse von Familien einzugehen. Weiter Informationen unter www.berlin.de/-ii1428849 ◾
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U3-Ausbau zum Mexikoplatz ein Gewinn? Bürgerinitiative hat starke Bedenken
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er S-Bahnhof Mexikoplatz in Zehlendorf zählt mit seinem Rundbau, der drei Bahnhofskörper unter wellenförmiger Dachkonstruktion harmonisch verbindet, zweifelsfrei zu einem der sehenswerten Kleinode in der Berliner Bahnhofsszene des Berliner Südwestens. Gemeinsam mit dem Mexikoplatz ist er viel mehr als ein unpersönliches bloßes Nutzungsgebäude und steht zu Recht unter Denkmalschutz. Doch um dieses besondere Flair fürchtet die Bürgerinitiative „Rettet den Mexikoplatz“, die sich mit ihrer Petition gegen den von der BVG geplanten rund 700 Meter umfassenden U3-Ausbau von der U-Bahnstation Krumme Lanke zum Mexikoplatz richtet. Zu Redaktionsschluss zählte diese bereits 1152 Unterschriften. Aktuell bildet ein Bus den Anschluss zwischen U-Bahnstation Krumme Lanke und S-Bahnstation Mexikoplatz.
Bahnhof mit Stil und Geschichte Ende 1904 war der im Jugendstil von den Architekten Gustav Hart und Alfred Lesser erbaute Bahnhof noch unter dem Namen „Zehlendorf-Beerenstraße“ dem Bahnverkehr übergeben worden. 1911 dann wurde er umbe Dr. Thomas Herr, Antje Limper-Huber und Hubertus Primus von der Bürgerinitiative „Rettet den Mexikoplatz“: Rot für das U-Bahn-Projekt.
nannt in die Station „ZehlendorfWest“ der Wannseebahnschleife. Schaut man heute zur alten Brücke auf, glaubt man darunter Hufgetrappel und Pferdefuhrwerke längst vergangener Tage auf der Lindenthaler Allee zu hören, deren Namen der Bahnhof 1950 erhielt. Nach dem Eisenbahnerstreik 1980 fiel der eher schon verträumte S-Bahnhof in einen erzwungenen Dornröschenschlaf, aus dem er fünf Jahre später erweckt wurde. Bereits zwei Jahre später erhielt er seinen heutigen Namen „Mexico platz“ wenngleich damals noch das „c“ das heutige „k“ vertreten musste. Mit Kritik musste der Bahnhof schon einmal leben: Als er im Jahr 2002 für rund 2,6 Millionen DM an zwei Geschäftsleute verkauft wurde, war es die Bürgerinitiative Kulturbahnhof, welche die 25 jährige Tradition dieses kulturellen Treffpunkts damit als beendet sah und den Lesungen und Diskussionsforen unter gläserner Oberlichtkuppel schmerzlich nachtrauerte. Doch unter der Sanierung des Bahnhofs, an der maßgeblich
Zehlendorf Mitte Journal der Kaufmann Thomas Drechsel beteiligt war, erstand Dank liebevoller kleiner Geschäfte und des mit gepflegten Straßenschildern, Litfaßsäule und Feuermelder als erholsame Grünoase angelegten Platzes dann doch ein reizvolles Ensemble, das viele auch außerhalb des Bezirks ansässige Bürger anzieht, besonders an den Markttagen und legendären Weihnachtsmärkten. – Weiß sich deren ausgesuchtes Angebot doch bestens dem historischen Stadtbild anzufügen. Dass dies nach dem ab 2025 geplanten Ausbau der U-Bahnlinie U3 nur noch schöne Erinnerung sein könnte, fürchtet nicht nur die Bürgerinitiative zur Rettung des Mexikoplatzes.
Sinn oder Wahnsinn? Zum aktiven Kern der Bürgerinitiative zählen die Architekten Antje Limper-Huber,Thomas Herr und der Jurist und Journalist Hubertus Primus, ehemaliger Alleinvorstand der Stiftung Warentest. Nach intensiver Recherche und mit fundiertem Fachwissen widerlegen sie die Ausbau-Pläne der BVG, die in keinem Verhältnis zu Kosten
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Vom S-Bahnhof Mexikoplatz zum Umsteigebahnhof?
und Nutzen stehen. Bereits jetzt betragen die angesetzten Umbaukosten anstatt der zuerst veranschlagten 40 Millionen Euro 206 Millionen, so die BI. Die BVG spricht dagegen von „nur“ 103 Millionen Euro, wobei die Betriebs- und Baukosten laut BI untertrieben angegeben sein dürften. Lohnt sich das Ganze überhaupt? Viele Befragte zweifeln das an, wie auch das Ergebnis der Petition zeigt. So spricht die BVG von rund 12.000 Fahrgästen, denen der Umbau zugute kommen würde, die BI sieht das deutlich nüchterner: Entgegen dem aktuell zwischen Krumme Lanke und Mexikoplatz verkehrenden Bus bedeute
eine zusätzliche U-Bahnstation keinerlei Zeitersparnis, da die errechnete Fahrzeitverkürzung von nur etwa einer Minute durch die durch fehlende Integration der Bahnhofsanlagen umständliche Umsteigesituation von der U-Bahn Mexikoplatz zur S-Bahn Mexikoplatz zunichte gemacht würde. „Das Umsteigen erfordert dann längere Fuß-Wegstrecken für Fahrgäste. Die S-Bahnstrecke verläuft als Hochbahn (Ebene +1), während die U-Bahn (Ebene -1) erst nach vollständigem Verlassen ins Freie erreichbar ist“, erklärt Hubertus Primus. Rund 12.000 davon profitierende Fahrgäste täglich führt die BVG auf der neuen Strecke an,
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während die BI konkretisiert: Das bedeute nur 1.300 zusätzlich gewonnene Fahrgäste pro Tag, also rund 6 zusätzliche Fahrgäste pro Zug. Denn nach den Berechnungen erfolgt zu 90 Prozent nur eine Verlagerung der Fahrgäste vom Bus auf die U-Bahn ohne relevanten Gewinn an Fahrzeit. Das Fazit der BI daraus: Der Bedarf für ein U-Bahn-Megaprojekt ist nicht gegeben.
Fluch oder Segen? Die aktuelle Planung sehe außerdem eine Verdoppelung der Baumasse vor, kritisiert Architekt Dr. Thomas Herr, der den zusätzlich unterirdisch vorgesehenen Betriebsbahnhof an diesem Ort für unnötig hält. So führe der unterirdische U-Bahnbau durch
denkmalgeschützte Wohngegend, etwa 176 Straßenbäume sollen im Vorfeld gefällt werden. Allein die Auswirkungen auf die an der Lindenthaler Allee gelegenen rund 100 Grundstücke und Villen seien kaum vorhersehbar. So sind Schallschutzscheiben in denkmalgeschütztem Bau nicht
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einsetzbar. Die Auswirkung des weit über das Zumutbare zu erwartenden Lärms und der Bau-Erschütterungen auf Mensch und Natur könne man nur erahnen, zumal die von der BVG auf fünf Jahre angesetzte Bauzeit kaum einzuhalten sein dürfte, wie Erfahrungen zeigen. Und schon heute ist im direkten Anschluss an den U-Bahnbau die Komplettsanierung der alten SBahn-Brücke im Fokus, mit neuem Lärm und Behinderungen für die Anwohner. Nahezu ungewiss sind auch die Auswirkungen auf das Grundwasser und der Ablauf des Bauwassers in Richtung Schlachtensee, das zuvor eine Kleinklärlage durchlaufen müsste. Die Bürgerinitiative spricht in dieser laufenden Projekt-Erörterungsphase der für
Zehlendorf Mitte Journal sie sinnlosen Planung dieses UBahn-Lückenschlusses gar von einem „Prestige-Objekt des Senats“ und fordert eine deutlichere Gefahrenabschätzung für das Bauvorhaben. Sie erklärt: „Wir sind nicht grundsätzlich gegen Verkehrsplanung und Ausbau, aber dieser U-Bahnausbau ist so nicht mehr zeitgemäß.“ Mit ihrer Meinung sind sie von Richtung Mexikoplatz her nicht alleine, auch rund um den U-Bahnhof Krumme Lanke wird Kritik am Ausbau und den damit verbundenen Beeinträchtigungen laut. Optiker Christian Zech von der KLIG (Krumme Lanke Interessengemeinschaft) fasst zusammen: „Da heißt es alle zwei Jahre, die U-Bahn rechne sich nur bis zur Station Freie Universität Berlin an der Thielallee, und dann
das… Es wäre doch da deutlich sinnvoller und realistischer, anstelle des Ausbaus E-Rundbusse einzusetzen, die regelmäßiger als der aktuelle Bus zwischen
Krumme Lanke und Mexikoplatz verkehren, eventuell sogar bis Kleinmachnow. Der bestehende U-Bahn-Ausbauplan ist für mich ein Schildbürgerstreich bzw. ein eitles Projekt der BVG.“ Die BVG setzt indessen auf Transparenz und lädt zu Informationsveranstaltungen zum Ausbau-Projekt. Nächster
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Termin ist der 21. Januar 2025 von 14.30 – 16.30 Uhr und von 17.15 – 19.15 Uhr in der EmmausKirchengemeinde in der OnkelTom-Straße 80 in Zehlendorf. Die Anzahl der Teilnehmenden pro Termin ist jedoch begrenzt. Daher ist die Teilnahme an einem der genannten Termine nur mit einer vorherigen Anmeldung über https://calendly.com/ bvg-projekt/verlaengerungu3?month=2024-12 möglich. Weitere Projekt-Information unter https://bvg-projekt.de/ projekte/verlaengerung-ubahnlinie-u3-nachhaltigkeitspilotprojekt-berlin-steglitzzehlendorf. Informationen von der BI und zur Petition unter www.rettetden-mexikoplatz.de� ◾ � Jacqueline Lorenz
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Sehnsuchtsorte einer Kindheit: Heidehof 6 Rückseite mit Fußballplatz und Wohnriegel Heidehof 4 links vom Parkplatz heute. � Fotos: Torsten Montag
Buch- und Spaziertipp: „Wir Kinder vom Heidehof“ Auf den Spuren von Oliver Jesgarek
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echtzeitig zum diesjährigen Jubiläum „100 Jahre Heidehof“ (siehe Gazette Journal Nr. 5 2024) hat Oliver Jesgarek das kurzweilige Taschenbuch „Wir Kinder vom Heidehof“
Hommage an diese in viel Grün eingebettete Gartenwohnsiedlung in Schlachtensee und an eine unbeschwerte Kindheit und Jugend in nie langweilig werdendem Dreigenerationen-Haushalt. Gleichzeitig ist es die Erinnerung Oliver Jesgarek einer Generation, „die ihre ganze Freizeit auf der Straße verbracht hat, Verstecken spielte, bis es dunkel wurde und noch Fotos Wir Kinder vom Heidehof und Alben gesammelt hat“. Perein bisschen Bullerbü in (West-)Berlin sönlich auf 173 Seiten in 20 Geschichten erzählt und angereichert mit alten und aktuellen Fotografien, macht das Buch Zum 100. Jubiläum 2025 Lust, diese in rotem Backstein in Berlin-Zehlendorf erstrahlende Siedlung beim Spaziergang auf den Spuren des Jetzt im Buchhandel, Internet und auch als Ebook Autors näher zu erkunden. Zur besseren Orientierung trägt die herausgebracht. 1966 geboren im Buch abgedruckte Karte bei. und in dieser Idylle, die „ein bisschen Bullerbü in (West)-Berlin“ Ein Zeitzeuge erzählt vermittelte, inmitten etlicher Nachbarskinder aufgewachsen, Auch wenn Oliver Jesgarek inist das Buch seine liebevolle zwischen in Kleinmachnow lebt,
hat er doch diesen besonderen Ort seiner Jugend und seine Freunde aus dieser Zeit nie vergessen und ist auch heute noch gern mit Frau und Tochter in der Heidehof-Siedlung in Zehlendorf West unterwegs. – Am liebsten natürlich zu den Orten seiner Kindheit, dort wo er mit seinem kleinen Bruder Patrick inmitten einer elfköpfigen Schar nahezu Gleichaltriger in dieser Stadtoase manch Abenteuer erlebte. – Sei es beim ungewollten Abfackeln eines Weidenbaumes, mit halsbrecherischer Fahrt durch selbstgebauten Eiskanal, beim schlagkräftigen Faschingsfest oder spannenden, wenn auch für den 1. FC Heidehof nicht ganz so erfolgreichen Fußballspiel gegen den FC Potsdamer Chaussee. Auch wenn es zu dieser Zeit noch kein Smartphone oder Tablet gab – langweilig wurde es den jungen Leuten nie, schließlich hatten sie sich,
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Der große Olli in den Torbögen des einstigen Tante Emma-Ladens Heidehof 8, einst beliebter Ort zum Versteckspielen.� Foto: Torsten Montag
ihre Fantasie, Ideen und Familien, die im Ernstfall verlässlich hinter ihnen standen. So setzt das Buch auch Olivers eigener Familie ein würdiges Denkmal und lässt die Vergangenheit lebendig werden. Einen wichtigen Grund, es zu schreiben, nennt der Autor so: „Über die Architektur der Siedlung wurde schon viel geschrieben. Über die Lebensgeschichten deren Bewohner, Familien und Kinder wurde aber nie erzählt.“ Diese Lücke schließt nun Oliver Jesgarek als Stellvertreter der Generation X. Im eigentlichen Berufsleben ist er heute Steuerberater mit eigenem Steuerbüro in Wilmersdorf. Er hat unter Pseudonym schon einige Bücher veröffentlicht, biografisch aber noch Etliches zu bieten, das Stoff für weitere Bücher liefern dürfte. Bis zu seinem 18. Lebensjahr lebte der Autor in der Heidehof-Siedlung. Zuerst mit Großeltern, Mutter und Bruder im Reihenhaus im Heidehof 9, später dann mit Mutter und Bruder gegenüber
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Potsdamer Chaussee. Von 1923 bis 1925 wurde sie nach Plänen der Architekten Paul Mebes und Paul Emmerich erbaut. Oliver Jesgarek schreibt in seinem Buch: „Die expressionistische Architektur genoss bereits zur Fertigstellung im Jahr 1925 große Aufmerksamkeit und Anerkennung in der Fachwelt und Bevölkerung.“ Seit 1983 steht sie unter Denkmalschutz. Große Frei- und Grünflächen mit Rodelbahn und Bolzplatz ließen sie zur beliebten Oase der Großstadt werden, ist von dem insgesamt sechs Hektar großen Gelände doch nur etwa ein Hektar bebaut. 26 Mehr- und 47 Einfamilienhäuser mit kleinen Gärtchen verleihen einen eher ländlichen Charakter, in denen auch alte Bäume eine Zukunft haben und der Siedlung ein nahezu alterloses Gesicht geben.�◾ � Jacqueline Lorenz
in der Nummer 50. Aktuell sitzt der Autor an den Vorarbeiten zu einem Steuerkrimi. Was er sich selbst für seinen Heidehof-Band wünscht? Die Antwort: „Es wäre schön, wenn durch diese sehr persönliche Biographie wir Kinder vom Heidehof uns wiederfinden und noch einmal an Ort und Stelle „Wir Kinder vom Heidehof“ unserer Abenteuer zusammen- Taschenbuch 173 Seiten treffen würden.“ Autor: Oliver Jesgarek
Heidehof-Siedlung Die Siedlung umfasst das Areal zwischen heutiger Niklas- und Bergengruenstraße bis hin zur
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In Hausnummer 9 begann im Heidehof alles für Klein-Olli.�
Foto: Torsten Montag
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Vielfältiges Programm mit Schwerpunkt Bildungszeit Start ins Frühjahrssemester der Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf
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ine Investition in Wissen die Berliner Volkshochschulen bringt immer noch die Victor-Gollancz-Volkshochschule besten Zinsen!“ wussSteglitz-Zehlendorf te schon Benjamin Franklin. Getreu diesem Motto startet die Volkshochschule SteglitzZehlendorf (VHS SZ) mit einem umfangreichen Programm ins Frühjahrssemester 2025, das über 1.400 Kurse umfasst und sowohl beliebte Klassiker als auch viele neue und interessante Angebote bereithält. Darüber 2025 hinaus sind bereits einige Kurse www.vhssz.de vhssz_berlin für das Sommerprogramm veröffentlicht, sodass sich Interessierte frühzeitig begehrte Plätze naren. Arbeitnehmerinnen und sichern können. Arbeitnehmer haben das Recht, sich innerhalb von zwei Jahren Bildungszeit: für bis zu 10 Tage für eine anerkannte BildungszeitveranstalWeiterbildung tung freistellen zu lassen. Diemit Freistellung se Möglichkeit zur politischen Ein besonderer Schwerpunkt oder beruflichen Weiterbildung liegt auf den Bildungszeit-Semi- wird oft nicht genutzt, obwohl
FRÜHJAHRS PROGRAMM
die VHS SZ ein vielfältiges Angebot bereithält.
Auswahl an Bildungszeit-Kursen im Frühjahrssemester „Magie der Kommunikation“ – ab 27. Januar; „Polnisch A1.1 kompakt“ – ab 3. Februar; „Strategisches Fundraising“ – am 10. Februar; „Weltanschauungen in Berlin. Grundlagen der unterschiedlichen Weltreligionen und nicht-religiöser Strömungen“ – ab 17. Februar; „Wirkung verstärken mit guten Texten. Schreibwerkstatt für professionelle Öffentlichkeitsarbeit“ – ab 3. März; „Künstliche Intelligenz – Die digitale Revolution in der Arbeitswelt“ – ab 6. März; „Kosten- und Leistungsrechnung“ – ab 15. März; „Ökologisch arbeiten, leben und
Andreas Kerkmann Steuerberater
Foto: Denis Junker / Fotolia
Ludwigsfelder Straße 14 14165 Berlin (Zehlendorf) Telefon: 030 / 801 73 35 Telefax: 030 / 802 24 94 Internet: www.buero-kerkmann.de E-Mail: kerkmann@buero-kerkmann.de Mandantenportal https://buero-kerkmann.portalbereich.de
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genießen“ – ab 7. April; „Stadtlandschaft Berlin: Wie die politischen Systeme das Stadtbild der Hauptstadt prägten“ – ab 7. April.
Gesundheit und Kultur Neben den Bildungszeitkursen bietet das Frühjahrsprogramm der VHS SZ eine breite Palette an Kursen in verschiedenen Bereichen: Kultur/Gestalten: Kurse wie „Schnelles Drama in 5 Akten – Auf die Bühne, fertig, los!“ laden dazu ein, neue Ausdrucksformen zu entdecken. Bei der Gesundheitsbildung ist von „Qigong zur Förderung der Schlafqualität“ bis hin zu praktischen Ernährungsangeboten wie einer Tapasparty ist für das Wohlbefinden gesorgt.
Sprachen, Bildbearbeitung und mehr Sprachen: Ein umfangreiches Angebot an Sprachkursen, von Weltsprachen bis hin zu selteneren Sprachen sowie das Schnupperangebot „Sprachen zum Probieren“ erleichtern die Auswahl. Arbeit und Beruf: Kur Haus der Volkshochschule Onkel-Tom-Straße in Zehlendorf.
se zu Open-Source-Programmen wie GIMP und Inkscape bieten Alternativen zu bekannten Bildbearbeitungsprogrammen. Grundbildung: Kurse zum Lesen, Schreiben und Rechnen sowie praktische Anleitungen für Themen wie Bewerbungen unterstützen die persönliche und berufliche Entwicklung. Der Einstieg in diese Kurse ist in der Regel jederzeit möglich.
Anmeldung und Informationen Das vollständige Programm der VHS Steglitz-Zehlendorf für das Frühjahrssemester 2025 ist digital und als gedrucktes Programmheft erhältlich. Alle Details zu den Kursen finden sich im Kurssuchemodul auf der Website der Volkshochschule: www.vhssz. de� ◾
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Potsdamer Platz mit Blick in die Leipziger Straße, 1918, Radierung von Paul Paeschke.
150. Geburtstag von Paul Paeschke Der Künstler lebte im Hegauer Weg
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aul Paeschke (27.2.1875 – 10.6.1943) war zu Lebzeiten ein bekannter Künstler, der nach seinem Tod in Vergessenheit geriet. Seine Gemälde und Grafiken sind weltweit in Museen zu sehen. Vor seiner
Karriere in der Kunst stand eine Ausbildung zum Zeichenlehrer. Nach dem Examen erweiterte Paul Paeschke sein Können an der Berliner Kunstakademie. Sein grafisches Talent wurde von Professor Karl Köpping gefördert. Der Professor betrieb in
der Kunstakademie ein Atelier Studium in einer Jeshiwa in Lida“. für Radierung und Kupferstich. Er machte Paeschke zu seinem Studienreisen Meisterschüler. mit Freunden
Soldat und Kriegsmaler Im Jahr 1905 stellte Paeschke erstmals auf der Großen Berliner Kunstausstellung aus. Vier Jahre später heiratete Paeschke seine Frau Jenny. Der Maler stand auch Modell – auf dem Gemälde „Ecce Homo“, einem Spätwerk von Lovis Corinth, ist er als Kriegsknecht verewigt. Als der Erste Weltkrieg begann, meldete sich der Maler und Grafiker freiwillig. Er wurde Landsturmmann, nutzte seine künstlerischen Fähigkeiten in der Zeit als Kriegsmaler und arbeitete bei der Militärzeitung „Die Wacht im Osten“ mit. Zu dieser Zeit entstanden auch Werke wie „Kirchgang in Lida“ und „Aschkenasische Juden beim
Das Ehepaar Paeschke unternahm in Friedenszeiten Studienreisen, auch gemeinsam mit dem befreundeten Ehepaar Corinth. Sie führten nach Griechenland, Italien und Spanien sowie nach England. So ergänzte Paul Paeschke sein Werk, in dem oft Szenen aus Berlin, Dresden und Hamburg gezeigt wurden, um Bilder aus den bereisten Ländern. Seit 1936 wohnte das Ehepaar im Hegauer Weg 44, davor lautete die Adresse Dallwitzstraße 26 in Zehlendorf. Paul Paschke starb 1943 in Berlin, sein früheres Ehrengrab auf dem Friedhof Zehlendorf ist nicht mehr vorhanden. Anlässlich seines 100. Geburtstags im Jahr 1975 zeigte das Berlin Museum eine Einzelausstellung. ◾
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„Die Peter-Lorenz-Entführung“
Vor 50 Jahren war der Politiker in der Hand von Terroristen
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s waren dramatische Stun- Entführer, zu deren Ergreifung den und Tage – am 27. Feb- eine Belohnung von 100.000 DM ruar 1975 wurde der ehema- ausgesetzt war, mit einem Belige CDU-Politiker Peter Lorenz in kennerschreiben. Sie forderten der Nähe seines Wohnhauses in im Austausch gegen Lorenz Zehlendorf entführt und kam die Freilassung sechs inhaftiererst am 4. März 1975 ter Mitglieder der wieder frei. An die‚Bewegung 2. Juni‘ se Zeit und an den und der ‚Roten Armee Fraktion‘ (RAF) Politiker erinnert am Quermatenweg – Horst Mahler, InEcke Ithweg eine grid Siepmann, Rolf Heißler, Rolf Pohle, Stele. Auszug aus Verena Becker und dem Text von Wolfgang Kraushaar: Gabriele KröcherTiedemann.[...] „An dieser Stelle wurde am 27. Februar Peter Lorenz. Da es den Ermittlern 1975 der Berliner � Foto: Landesarchiv Berlin trotz aller AnstrenCDU-Landesvorsitzende Peter gungen nicht gelang, das VerLorenz von Mitgliedern der links- steck des Entführten ausfindig zu terroristischen ‚Bewegung 2. Juni‘ machen, entschied Bundeskanzentführt. Drei Tage vor den Wah- ler Helmut Schmidt, die von den len zum Berliner Abgeordneten- Geiselnehmern erhobenen Forhaus, bei denen Lorenz als Spit- derungen zu erfüllen. In Begleizenkandidat fungierte, geriet er tung von Pastor Heinrich Albertz, morgens mit seinem Mercedes dem ehemaligen Regierenden in eine Falle. Ein Lkw blockierte Bürgermeister der Stadt, wurden das Dienstfahrzeug und zwang die Genannten bis auf Mahler in den Fahrer zur Vollbremsung. Der den Südjemen ausgeflogen. Als Chauffeur besah den entstande- Albertz nach seiner Rückkehr nen Schaden und wurde nieder- die verabredeten Losungsworte geschlagen. Mehrere Geiselneh- ‚So ein Tag, so wunderschön wie mer überwältigten Lorenz und heute‘ verlas, gaben die Entfühmachten ihn durch eine Spritze rer Lorenz noch in derselben handlungsunfähig. Mit einer Nacht frei.[...] zerborstenen Windschutzschei- Im Oktober 1980 verurteilte das be raste der gekaperte Mercedes Berliner Kammergericht die an Richtung Innenstadt. der Lorenz-Entführung BeteiligNachdem der verletzte Fahrer ten [...]zu mehrjährigen Haftstradie Polizei alarmierte, wurde eine fen. [...].“ Großfahndung ausgelöst. Einen Der 1922 geborene Peter Lorenz Tag später meldeten sich die war von 1954 bis 1980 Mitglied
des Abgeordnetenhauses von Berlin. Er kandidierte 1971 und 1975 bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus als Kandidat für das Amt des Regierenden Bürgermeisters. Obwohl die CDU 1975 erstmals stärkste Fraktion im Abgeordnetenhaus wurde, blieb der Regierende Bürgermeister Klaus Schütz durch eine Koalition zwischen SPD und FDP im Amt. Lorenz war außerdem von 1976 bis 1977 und erneut von 1980 bis zu seinem Tod im Jahr 1987 als Berliner Abgeordneter Mitglied des Deutschen Bundestags.� ◾
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„Blauer Bär“ geht nach Steglitz-Zehlendorf
Auch der Städtepartnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf e. V. gehörte zu den Preisträgern beim Europapreis „Blauer Bär“. � Foto: Alexis Gshtrayn
Europapreis für den Städtepartnerschaftsverein
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it dem Europapreis „Blauer Bär“ ehrt das Land Berlin seit dem Jahr 2015 beispielhaftes EuropaEngagement von Berlinerinnen und Berlinern, das auf freiwilliger Basis und ohne Gewinnstreben erfolgt. Die nominierten Vereine und Institutionen wurden alle von Dritten vorgeschlagen. Sich selbst vorzuschlagen ist beim Europapreis nicht möglich. Die Projekte und Initiativen vermitteln die europäischen Werte und tragen die europäische Idee in die Stadtgesellschaft. Diese Auszeichnung findet in enger Kooperation mit der Europäischen Kommission in Berlin statt. Neben der Sichtbarmachung und Anerkennung von freiwilligem Europaengagement soll die jährliche Ehrung auch der Vernetzung und dem Austausch zu neuen Ideen dienen. Die blauen Europabären werden seit dem
Jahr 2015 von der Buddy Bär Berlin GmbH gestiftet. Am 5. Dezember 2024 fand die feierliche Ehrung aller Nominierten und die Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger 2024 in der ufaFabrik statt. Darunter waren Sebastian Leskien, Bruno Weser, Elke Dietrichs, Petra Milz-Höhne, Rolf Breidenbach, Rosemarie Menzel, Kaja Kowalski, Olga Freiwillig! Pischel und Gisela Pflug vom StädtepartEngagiert! nerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf Für Europa! e.V.: Seit 1987 organisieren sie gemeinsam mit 20 Partnerregionen Delegationsbesuche, Bürgerreisen, Jugendaustauschprogramme, Solidaritätsaktionen und viele kulturelle Veranstaltungen. Ihr Ziel ist es, Vorbehalte abzubauen, neue Kulturen und Traditionen kennenzulernen und nachhaltige Freundschaften zu schließen. Weitere Informationen über den Städtepartnerschaftsverein unter www.bsz-spv.de� ◾
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Villa Donnersmarck im Umbauquartier Inklusive Angebote gehen weiter in Zehlendorf Die Villa Donnersmarck macht „Frühjahrsputz“. Ab Januar 2025 schließt der inklusive Treffpunkt für Freizeit, Bildung, Beratung der Fürst Donnersmarck-Stiftung in der Zehlendorfer Schädestraße für ein halbes Jahr, um umfassend zu renovieren.
Alle Gruppen, Kurse, Selbsthilfe und Beratung finden aber weiterhin statt. Dafür bezieht das Team der Villa ein Umbauquartier, nur zehn Minuten von der gewohnten Stelle entfernt. Am Teltower Damm 283 in der vierten Etage
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