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100 Jahre schönes Wohnen im Grünen

„Am Heidehof“ wurde 1923/24 erbaut

Erschienen in Nikolassee & Schlachtensee Journal Oktober/November 2024
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Vor über 100 Jahren startete ein Bauprojekt in Zehlendorf West: Im Mai 1923 kaufte die „Wohnstättengesellschaft mbH für Beamte und Angestellte der öffentlichen Verwaltung“ ein Areal im Bereich der heutigen Niklas-/Bergengruenstraße bis hin zur Potsdamer Chaussee. Dort entstand von 1923 bis 1925 nach Plänen der Architekten Paul Mebes und Paul Emmerich die Heidehof-Siedlung. Sie gehörte zu den Siedlungen, mit denen die große Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg gelindert werden sollte.

Am Heidehof

Leben im Grünen

Die Siedlung „Am Heidehof“ bildet einen abgeschlossenen Bereich. Ein baumbestandener Platz, der an den Wald erinnert, der einst die Gegend bedeckte, bildet das Zentrum. Die Bezeichnung „Heide“ bedeutet althochdeutsch unbebautes Land, auch wenn heute sofort der Gedanke an die mit Heidekraut bestandenen Flächen aufkommt. Aber auch die bewaldete Fresdorfer Heide südlich von Berlin oder die nordöstliche Schorfheide tragen diesen Namen. Der bestehende Wald wurde bei dem Bauvorhaben nach Möglichkeit belassen. An den Gebäuden fällt zuerst die dunkelrote Farbe der Fassaden auf, die auf die verwendeten Sommerfelder Klinker zurückzuführen ist.

Haus

Große Freiflächen

Nur ein Hektar der sechs Hektar großen Siedlung ist bebaut. Dort stehen 147 Wohneinheiten – davon 26 Mehrfamilien- und 47 Einfamilienhäuser. Der Block mit sechs Mehrfamilienhäusern mit der Front zur Potsdamer Chaussee ist etwas von der Straße zurückgesetzt. Durch einen Torbogen gelangt man in das Innere der Siedlung. Auch ein kleiner Laden befand sich früher auf dem Gelände. Fünf Hektar sind als Freifläche angelegt, sie umfassen Grünzüge, aber auch private Gärten. Zwei private Straßen dienen der Erschließung. Der Heidehof steht seit 1983 unter Denkmalschutz. Seit seiner Erbauung gehörte er der Wohnstättengesellschaft Berlin. Später wurde die Heidehof-Siedlung verkauft.

Geschichte erhalten

Blick in die Siedlung
Blick in die Siedlung „Am Heidehof“ um 1929. Archiv HVZ

In der Heidehof-Siedlung sorgen nicht nur die Bäume für ein grünes Ambiente. Auch die Einfamilienhäuser sind mit kleinen Gärten verbunden. Mietwohnungen haben ebenfalls Gärten, die aber nicht direkt mit dem Haus verbunden sind. Der Denkmalschutz für die Siedlung erstreckt sich nicht nur auf die Häuser, auch die Bepflanzung ist in Teilen vorgeschrieben. Nicht denkmalgerechte Pflanzen und Gehölze müssen entfernt werden, während der alte Baumbestand zu erhalten ist und eingegangene Bäume nachgepflanzt werden müssen. In einigen Vorgärten muss ein Weißdornstrauch stehen. Auch die Einzäunung der Gärten mit einem Jägerzaun ist vorgeschrieben. Die Maßnahmen sind erfolgreich - die malerische Siedlung hat im Laufe ihrer 100-jährigen Geschichte nichts von ihrem Charme verloren.

Titelbild

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