150. Geburtstag von Paul Paeschke
Der Künstler lebte im Hegauer Weg
Erschienen in Zehlendorf Mitte Journal Februar/März 2025
Paul Paeschke (27.2.1875 – 10.6.1943) war zu Lebzeiten ein bekannter Künstler, der nach seinem Tod in Vergessenheit geriet. Seine Gemälde und Grafiken sind weltweit in Museen zu sehen. Vor seiner Karriere in der Kunst stand eine Ausbildung zum Zeichenlehrer. Nach dem Examen erweiterte Paul Paeschke sein Können an der Berliner Kunstakademie. Sein grafisches Talent wurde von Professor Karl Köpping gefördert. Der Professor betrieb in der Kunstakademie ein Atelier für Radierung und Kupferstich. Er machte Paeschke zu seinem Meisterschüler.
Soldat und Kriegsmaler
Im Jahr 1905 stellte Paeschke erstmals auf der Großen Berliner Kunstausstellung aus. Vier Jahre später heiratete Paeschke seine Frau Jenny. Der Maler stand auch Modell – auf dem Gemälde „Ecce Homo“, einem Spätwerk von Lovis Corinth, ist er als Kriegsknecht verewigt. Als der Erste Weltkrieg begann, meldete sich der Maler und Grafiker freiwillig. Er wurde Landsturmmann, nutzte seine künstlerischen Fähigkeiten in der Zeit als Kriegsmaler und arbeitete bei der Militärzeitung „Die Wacht im Osten“ mit. Zu dieser Zeit entstanden auch Werke wie „Kirchgang in Lida“ und „Aschkenasische Juden beim Studium in einer Jeshiwa in Lida“.
Studienreisen mit Freunden
Das Ehepaar Paeschke unternahm in Friedenszeiten Studienreisen, auch gemeinsam mit dem befreundeten Ehepaar Corinth. Sie führten nach Griechenland, Italien und Spanien sowie nach England. So ergänzte Paul Paeschke sein Werk, in dem oft Szenen aus Berlin, Dresden und Hamburg gezeigt wurden, um Bilder aus den bereisten Ländern. Seit 1936 wohnte das Ehepaar im Hegauer Weg 44, davor lautete die Adresse Dallwitzstraße 26 in Zehlendorf. Paul Paschke starb 1943 in Berlin, sein früheres Ehrengrab auf dem Friedhof Zehlendorf ist nicht mehr vorhanden. Anlässlich seines 100. Geburtstags im Jahr 1975 zeigte das Berlin Museum eine Einzelausstellung.