Erschienen in Gazette Steglitz Dezember 2019
Seinen Immobilien-Projektentwicklungen begegnet man in Berlin auch im Südwesten – von Grunewald bis Wannsee. Seine Handschrift tragen das Geschäftszentrum Grunewald und das Nahversorgungszentrum Schlachtensee ebenso wie die Zehlendorfer Welle und die Wannseeterrassen, die der Investor, Bauherr sowie Inhaber und Geschäftsführer der HGHI HOLDING GmbH wiederbelebt hat. Für die Umsetzung seiner Vision „Das Schloss“ und die „Wannseeterrassen“ musste er viel aushalten, wie er sagt. Heute ist „Das Schloss“ in Steglitz gut angenommene Erlebnis-Einkaufsmeile und die „Wannseeterrassen“ sind wieder beliebtes Ausflugsziel. „Auch wenn man mir vorab unterstellte, ich wolle in die 80 Quadratmeter große Einliegerwohnung selbst einziehen“, erklärt Harald G. Huth. Eine Pförtner-Wohnung habe er lediglich eingebaut, um das Gebäude auch außerhalb der Geschäftszeiten unter Beaufsichtigung zu halten.
In Kürze soll von der HGHI nun nach erfolgter Bauvoranfrage beim Bezirk Steglitz-Zehlendorf der Bauantrag für eine weiteres vieldiskutiertes Projekt gestellt werden – den Ferdinandmarkt am Kranoldplatz in Lichterfelde Ost. Auch hier meldeten sich Kritiker mit barschem Ton zu Wort. Doch Huth ist sicher, dass der Kranoldplatz mit seiner Markttradition eine deutliche Verbesserung erfahren wird, wenn seine Idee von zusätzlichen Verkaufsflächen und aufgestockter Etage umgesetzt werden kann. Auch hier gilt wie für alle seine anderen Berliner Projekte: „Ich halte mich an das, was genehmigt wird. Gibt es Probleme, wende ich mich direkt an die Verwaltung.“
Dabei ist der studierte Betriebswirt und Wirtschaftswissenschaftler Huth durchaus nicht mit allem, was die Politik macht, einverstanden und erklärt: „Die Politik muss wieder attraktiver werden“, – was die derzeitige uneinige Parteienkultur mit ihren zahlreichen Parteien verhindere: So sei von ihnen eine Mietpreisbremse geschaffen worden, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie von der Stadt gleichzeitig rund 50.000 dringend notwendige zusätzliche Wohnungen in zentraler Lage gebaut werden könnten.
Auch wenn Harald G. Huth in Hamburg aufwuchs, ist Berlin heute seine Stadt. Mit seinen Projekten, die ausschließlich in der Hauptstadt angesiedelt sind, hat er ein Ziel: „Berlin soll wieder das Weltstadtniveau erhalten, das es in den 30er-Jahren besaß.“ Das ist einer seiner Wünsche, die sich außerdem auf eine geringere Arbeitslosenquote, das kontinuierliche Wachsen Berlins – und klügere Entscheidungen der Politiker konzentrieren.
Doch Huth hat nicht zuletzt durch seine Projekte gelernt, sich in Geduld zu fassen und – wie ein alter Freund ihm einmal riet – in größeren Zeitabständen zu denken. Der Erfolg gibt ihm recht. Huth, der 2007 die HGHI Holding GmbH gründete und seit über 25 Jahren im Bau- und Immobiliensektor unterwegs ist, findet immer noch Menschen, von denen er lernen kann: „Dabei ist jeder, von dem ich mir etwas abgucken kann, ein Vorbild für mich“, erklärt Huth. Und dann wird er fast philosophisch, wenn er von Demut spricht, die er empfindet: „Wir Deutschen haben seit fast 75 Jahren keinen Krieg mehr gehabt, wissen das aber gar nicht recht zu schätzen.“ Etwas mehr Demut, geschöpft aus der Erfahrung der letzten 100 Jahre müsse doch reichen, um nicht dieselben Fehler noch einmal zu machen. So werde mit dem Brexit nun auch ein Wert zerstört, den wir mit aufgebaut haben.
Werte, wie sie schon seit Abertausenden von Jahren gelten, darauf setzt Huth mit seinem Unternehmen: An vorderster Stelle dabei Arbeitsmoral, Anstrengung, Haltung, Leidenschaft, Energie und Pünktlichkeit und das unschlagbare Trio Verlässlichkeit, Verantwortung und Vertrauen. Denn Harald G. Huth weiß aus Erfahrung: „Vertrauen verschafft man sich nur durch das, was man tut.“ Es könne ihn auf die Palme bringen, „wenn Dinge verzögert werden.“ Der Immobilien-Projektentwickler weiß auch: Schnell kann man vieles wieder verlieren.
Und da gibt es noch einiges neben seinen Projekten, das dem Unternehmer am Herzen liegt: Sein soziales Engagement für Schwächere, „die einfach nur Hilfe brauchen.“ – Doch davon will er nicht sprechen, er tut´s, um zu helfen und nicht, um damit in der Öffentlichkeit zu glänzen. Denn schließlich entscheide einmal nur „der da Oben“, was für ein Mensch er wirklich war.
Sich persönlich in den Mittelpunkt und zur Schau zu stellen, ist ohnehin nicht Huths Ding. So steht er zwar voll hinter Projekten, Unternehmen und Mitarbeitern, aber nur selten in der Öffentlichkeit, hält sein Privatleben raus und als Freund von Ball-Sportarten den Ball flach. Vom Mendelssohn-Palais in Berlin-Mitte aus, das nach fachkundiger Sanierung eine Kultur-Augenweide geworden ist, hält er mit einem 130 -köpfigen Team die Fäden für seine Immobilien-Projektentwicklungen fest in der Hand. Deren genaue Zahl kann er auf Anhieb nicht nennen, denn: „Für mich gibt´s nur, was gerade läuft.“ Schon sein Vater habe ihm geraten: „Schere dich nicht um den Vorgarten der anderen, sondern konzentriere dich auf deine eigene Sache.“
Wie es mit dem Ferdinandmarkt weitergeht? Harald G. Huth erklärt, er sei bereit, auch an einer weiteren Informationsveranstaltung zum Thema Kranoldplatz / Ferdinandmarkt teilzunehmen, wenn die Bezirksbürgermeisterin das vorsehe.
Weitere Informationen unter www.hghi.de
Jacqueline Lorenz
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