Erschienen in Gazette Charlottenburg und Wilmersdorf Januar 2020
Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf!
Ich wünsche Ihnen allen aus dem Rathaus Charlottenburg ein glückliches und gesundes Neues Jahr. Mein größter Wunsch: Lassen Sie uns in den kommenden Wochen und Monaten einander mit mehr Rücksichtsname und Achtsamkeit begegnen!
Um es deutlich zu sagen: In einem reichen Land wie Deutschland dürfte es die Notwendigkeit von LAIB und SEELE nicht geben… Doch die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Umso wichtiger ist es, den zahlreichen Helferinnen und Helfern für ihren den Bedürftigen zugewandten ehrenamtlichen Einsatz mit großer Wertschätzung zu danken.
Mein Stellvertreter Arne Herz hat im Beisein von BVV-Vorsteherin Annegret Hansen am 18. Dezember, dem Internationalen Tag der Migrantinnen und Migranten, den Integrationspreis des Bezirks verliehen, um besondere Verdienste um die Integration in Charlottenburg-Wilmersdorf zu würdigen. Die Preisverleihung fand in den Kategorien „Einzelpersonen“ und „Verbände und Institutionen“ statt.
In der ersten Kategorie wurde Saada Diab-Heier ausgezeichnet. Sie wurde im Nord-Libanon geboren, studierte Bauingenieurin und arbeitet heute als Mathematik- und Physiklehrerin an einem Berliner Gymnasium. 2009 gründete sie eine Arabische Vorschule in einer Kita, 2018 das Projekt „Alphabet Sprachschule“ in Charlottenburg und begann das Projekt „Arabisches Sprachcafé“. Ihr Ziel ist es, die arabische Sprache ohne religiöse Beeinflussung zu vermitteln.
In der zweiten Kategorie wurde das Team der Fahrradwerkstatt H16 ausgezeichnet, das in der Unterkunft Heerstraße 16 beheimatet ist. Dort werden seit 2017 jeden Mittwochnachmittag Fahrräder von und für Geflüchtete repariert. Die aktive Einbindung von Geflüchteten ermöglicht es ihnen, wertvolles Wissen zu teilen und weiterzugeben. Das Engagement der Fahrradwerkstatt ist das zuverlässigste und am besten angenommene Angebot innerhalb der Unterkunft und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Ankommen in Deutschland.
Beide Preisträgerinnen stehen für gelebte Kreativität und Vielfalt – meine herzliche Gratulation auch an dieser Stelle!
Die Senatsverwaltung hatte im letzten Jahr einen Aufruf zu einer Zählaktion gestartet, für die sich fast 4000 freiwillige Helferinnen und Helfer gemeldet haben: In der Nacht vom 29. Januar auf dem 30. Januar werden sie in Teams zählen, wieviel Obdachlose in Berlin leben, um erstmals Erkenntnisse über deren Anzahl zu erhalten. Wohnungslosigkeit ist ein immer drängenderes Problem in unserer Stadt. Anhand der erstmals erhobenen Obdachlosenstatistik wird endlich die quantitative Bestandsaufnahme gegeben sein, umso dann die notwendigen qualitativen Hilfs- und Beratungsangebote besser steuern zu können.
Der erste Kiezspaziergang in diesem Jahr startet am Samstag, dem 11. Januar, um 14 Uhr auf der Mierendorffinsel in der Quedlinburger Straße 11. Ich freue mich, dass uns Stadtentwicklungsstadtrat Oliver Schruoffeneger über den neuesten Stand der Pläne zur Entwicklung des Areals „Spreebord“ informieren wird. Der Kiezspaziergang nimmt ferner das ökumenische Miteinander im Kiez in den Blick. Auf dem Weg werden wir die Neuapostolische Kirche in der Wernigeroder Straße, die syrisch-orthodoxe Kirche Mor Afrem am Mierendorffplatz und die evangelische Gustav-Adolf- Kirche in der Herschelstraße besuchen. Die Teilnahme ist wie immer kostenlos. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.kiezspaziergaenge.de . Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@charlottenburg-wilmersdorf.de.
Ihr
Reinhard Naumann
Bezirksbürgermeister
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