Erschienen in Gazette Steglitz und Zehlendorf März 2020
Liebe Leserinnen und Leser,
Städtepartnerschaften dürfen nicht nur auf dem Papier bestehen; sie müssen lebendig sein, geprägt von vielen unterschiedlichen Begegnungen und Projekten. Die Pflege der Beziehungen zu Städten und Gemeinden auf der ganzen Welt dienen dem Ziel des gemeinsamen kulturellen Austausches, der Förderung von Toleranz und Völkerverständigung, wobei Jugend- und Schülerbegegnungen an erster Stelle stehen sollten. Nach dem Berliner Mauerbau 1961 wurden die ersten Partnerschaften mit Städten im Bundesgebiet geschlossen, sozusagen Brücken gebaut zur „Insel“ Berlin. Die ersten internationalen Verbindungen begannen mit Israel, Dänemark und Italien. Seit der Bezirksfusion 2001 hat sich die Anzahl der Städtepartnerschaften entsprechend vergrößert. So betreut der Bezirk heute insgesamt 23 Partnerstädte, zehn deutsche und dreizehn internationale.
Diese sind: Bröndby/Dänemark (seit 1968), Budapest-Zugló (seit 2008), Cassino/Italien (seit 1969), Charkiw/Ukraine (seit 1990), Kazimierz Dolny, Naleczow, Poniatowa/Polen (seit 1993), Kiriat Bialik/Israel (seit 1966), Ronneby/Schweden (seit 1976), Sderot/Israel (seit 1975), Sochos-Lagadas/Griechenland (seit 1993), Szilvásvárad/Ungarn (seit 1989), Seoul-Songpa/Republik Korea (seit 2013). Auch nach dem Fall der Mauer sind die deutschen Partnerstädte und -kreise nicht vergessen, die Halt und Unterstützung in schweren Zeiten gaben: Bonn-Bad Godesberg (seit 1962), Bremerhaven (seit 1965), Hagen/Westfalen (seit 1967), Hannoversch Münden (seit 1962), Königs Wusterhausen (seit 1988), Landkreis Göttingen (seit 1962), Lüchow/Wendland (seit 1979), Landkreis Rendsburg-Eckernförde (seit 1964), Landkreis Westerwald (seit 1970) und Nentershausen/Hessen (seit 1966).
Die gegenseitigen Aktivitäten reichen von Jugendbegegnungen, Schüleraustausch, sportlichen Turnieren, musischen und künstlerischen Veranstaltungen mit Orchestern, Chören und Ausstellungen, Treffen auf kommunalpolitischer Ebene bis zur humanitären Hilfe und leisten einen wichtigen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas.
Aktiv unterstützt wird das Bezirksamt durch den Steglitz-Zehlendorfer Städtepartnerschaftsverein, Martin-Buber-Straße 2, 14163 Berlin, Tel. 67 46 30 05, E-Mail: kontakt@bsz-spv.de, Internet: www.bsz-spv.de , der u. a. Bürgerreisen in die Partnerstädte organisiert und gemeinsam mit dem Jugendamt, Jugendliche aus Ungarn, Israel, Charkiw/Ukraine und Schülerlotsen aus Bröndby/Dänemark betreut.
In diesem Jahr hat das Bezirksamt im Rahmen der 68. Steglitzer Woche, die vom 21. Mai bis 7. Juni 2020 stattfindet, zum 50. Partnerschaftsjubiläum eine Delegation aus Cassino/Italien eingeladen und zum 30-jährigen Partnerschaftsjubiläum eine Delegation aus Charkiw/Ukraine. Auch hier unterstützen Vereinsmitglieder das Besuchsprogramm.
Die Begegnungsprogramme leben von der aktiven Teilhabe der Steglitz-Zehlendorfer Bürgerinnen und Bürger. Vor allem für die Jüngeren gibt es viele attraktive Angebote. Wer zwischen 12 und 18 Jahren ist und Lust hat, an den Austauschprogrammen in Ungarn, der Ukraine oder Israel teilzunehmen, kann sich gerne beim Jugendamt, Frau Heinz, Tel. 90299-5195, E-Mail: angie.heinz@ba-sz.berlin.de für nähere Informationen melden.
Einen besonderen Schwerpunkt bildet die ukrainische Partnerstadt Charkiw. Die Partnerschaft besteht seit 1990. Der Städtepartnerschaftsverein organisierte gemeinsam mit dem Bezirksamt insgesamt 27 Hilfsgütertransporte für ein Kinderkrankenhaus, eine Sozialstation, den Blindenverband und das Kinderkulturzentrum. Von 1993 bis 2013 konnte durch Spenden der Steglitz-Zehlendorfer Bürgerinnen und Bürger eine Suppenküche im Partnerbezirk betrieben werden, die einzige in der ganzen Stadt Charkiw. Danach wurden die Jugendbegegnungen vermehrt gefördert. Die Bezirksverordnetenversammlung fasste den Beschluss „Jugendaustausch mit Charkiw beleben“. Im September 2020 erwarten wir wieder eine Jugendgruppe aus dem Kinderkulturzentrum Charkiw, die gemeinsam mit der Leo-Borchard-Musikschule ein neues Projekt startet. Steglitz-Zehlendorfer und Charkiwer Musikschüler proben für zwei öffentliche Konzerte, die wir über die Presse und soziale Medien rechtzeitig bekannt geben werden.
Im Rathaus Zehlendorf, Bauteil A, 1. Etage, gibt es eine Dauerausstellung über die Partnerstädte des Bezirks, die montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet ist.
Für Fragen und Anregungen rund um das Thema „Städtepartnerschaften“ steht Ihnen unsere Partnerschaftsbeauftragte Frau Milz-Höhne gerne zur Verfügung (E-Mail: petra.milz-hoehne@ba-sz.berlin.de oder Tel. 90299-3307)
Und sollten Sie Fragen, Anregungen, Lob und Tadel in einem persönlichen Gespräch mit mir klären, dann lade ich Sie herzlich in meine nächste Bürgersprechstunde am 31.3.2020, in der Zeit von 16 bis 18 Uhr, in mein Büro im Rathaus Zehlendorf, Raum A 131, Kirchstraße 1/3, 14163 Berlin, ein. Um Wartezeiten zu vermeiden, reservieren Sie sich bitte einen Termin unter der Telefonnummer 90299-3301, unter der Sie auch weitere Sprechstunden erfragen können.
Ihre
Cerstin Richter-Kotowski
Bezirksbürgermeisterin
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