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1000 x Berlin – neues Online-Portal zur Stadtgeschichte

Stadtmuseum und Berliner Bezirksmuseen machen 100 Jahre Groß-Berlin sichtbar

John F. Kennedy bei seinem Berlin-Besuch, Hauptstraße, Schöneberg, 1963. Foto Manfred Burtz,  Museen Tempelhof-Schöneberg
John F. Kennedy bei seinem Berlin-Besuch, Hauptstraße, Schöneberg, 1963. Foto Manfred Burtz, Museen Tempelhof-Schöneberg
Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Mai 2020
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Apotheke am Bayerischen Platz

Anlässlich des diesjährigen Jubiläums von Groß-Berlin gibt das neue Online-Portal „1000 x Berlin“ faszinierende Einblicke in eines der wichtigsten Kapitel der Berliner Stadtgeschichte.

Seit dem 23. April 2020 werden auf der Internetseite www.1000x.berlin 1000 Fotografien aus den Sammlungen der Berliner Bezirksmuseen und des Stadtmuseums Berlin gezeigt. Zu sehen ist wie sich die Stadt von 1920 bis zur Gegenwart verändert hat. Sie zeugen von einer Metropole, die über Nacht durch Parlamentsbeschluss aus Städten, Landgemeinden und Gutsbezirken entstand.

100 thematische Fotoserien von „Berlin bewegt sich“ über „Berlin wohnt“ bis „Berlin vergnügt sich“ erzählen, wie sich Berlin in den vergangenen 100 Jahren verändert hat. Hinzu kommen 50 biografisch orientierte Bildstrecken.

Die Museen Tempelhof-Schöneberg haben für das Online-Portal insgesamt 15 Fotoserien mit Fundstücken aus dem Archiv erarbeitet. Dabei werden zeithistorisch bedeutsame Aufnahmen gezeigt, wie beispielsweise die 1. Maifeier 1933 auf dem Tempelhofer Feld oder die Fahrt John F. Kennedys zum Rathaus Schöneberg bei seinem Berlin-Besuch 1963. Weitere Bildstrecken widmen sich dem Arbeitsleben in Tempelhof, verbunden mit prominenten Namen wie Sarotti, Ullstein, Mercedes Benz, oder dokumentieren den städtebaulichen Wandel einzelner Orte, etwa den Innsbrucker Platz, die Siedlung Lindenhof oder den Berliner Sportpalast. Viele Aufnahmen rufen die fast vergessene Alltagsgeschichte in Erinnerung, Wer weiß heute noch, welche Geschäfte es um 1950 am Kaiser-Wilhelm-Platz gab?

Ein Highlight des Portals ist die Fotoserie zu queeren Lebensweisen in Schöneberg, beginnend mit dem Travestie-Lokal Eldorado und endend mit einem Foto der bezirklichen Queerbeauftragten Svetlana Linberg. Auch die fünf Biografien aus Tempelhof-Schöneberg stecken den Rahmen breit: Von Ella Barowsky, der ersten weiblichen Bürgermeisterin des Bezirks Schöneberg, über den verfolgten jüdischen Ingenieur Arthur Feige und seine Frau bis zu Herwarth Staudt, der mit seinen Ruinenfotos das kriegszerstörte Schöneberg im Bild festgehalten hat.

Die Bildstrecken spiegeln die vielfältigen Gesichter von Tempelhof und Schöneberg wieder und laden zu virtuellen Zeitreisen und Begegnungen ein. Besucher_innen des Portals können durch das Hochladen eigener Fotografien ihr persönliches Berlin sichtbar machen.

In enger Kooperation zwischen dem Stadtmuseum Berlin und zehn Berliner Bezirksmuseen ist mit 1000x Berlin eine illustrierte hundertjährige Geschichte der Stadt entstanden, kompakt und digital.

Titelbild

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