Erschienen in Gazette Charlottenburg November 2020
Nicht mehr im Trüben fischen – der Erfolg der Sanierung des Lietzensees wird die ansässigen Reiher freuen, aber auch für erholungsuchende Zweibeiner eine Augenweide bieten. Die ersten Maßnahmen des umfassenden Sanierungsprogramms für den Lietzensee haben bereits Anfang Oktober 2020 begonnen. Im Rahmen des Parkpflegewerks für den Lietzenseepark wurde ein Gutachten zur Gewässerqualität des Lietzensees erstellt, da auch die Wasserqualität eine wesentliche Rolle für die Ästhetik und den Erholungswert der Grünanlage spielt. Darauf aufbauend wurden Sanierungsmaßnahmen entwickelt und mit dem Denkmalschutz abgestimmt.
Die ersten Maßnahmen, die noch dieses Jahr umgesetzt werden, bestehen aus der Reduzierung des Nährstoffgehalts in Form einer sogenannten Phosphatfällung. Um eine Rücklösung der Nährstoffe zu verhindern, werden sie am Gewässergrund durch eine sogenannte Konditionierung festgelegt. Dazu werden chemische Sauerstoffträger in den See eingebracht, die bewirken, dass die Ablagerungen am Grund (Sediment) des Sees reduziert und mineralisiert werden.
Erlebbar wird dieser Effekt sofort durch eine höhere Sichttiefe und Lichtdurchlässigkeit. Das hat zur Folge, dass sich wieder Wasserpflanzen ansiedeln und zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts beitragen können. In den folgenden Jahren sollen zudem der Wasserstand durch Grundwassereinleitung reguliert und Ufer- und Wasservegetation angepflanzt werden. Sogenannte Unterwasserweiden werden für die Fortpflanzung insbesondere von Hechten als Schutz und Jagdtraum benötigt. Die Raubfische sollen zur Regulierung der Fischpopulation beitragen. In der Gesamtheit der Maßnahmen soll sich ein ökologisches Gleichgewicht einstellen, das zur Nachhaltigkeit des Sanierungskonzepts beiträgt.
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