Gazette Verbrauchermagazin

Wort der Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit

Steglitz-Zehlendorf November 2020

Erschienen in Gazette Steglitz und Zehlendorf November 2020
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Carolina Böhm, Bezirksstadträtin für die Abteilung Jugend und Gesundheit. Foto: Uwe Steinert
Carolina Böhm, Bezirksstadträtin für die Abteilung Jugend und Gesundheit. Foto: Uwe Steinert

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

es freut mich, dass ich Ihnen an dieser Stelle meine Verantwortlichkeiten für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf, unter anderem für das Gesundheits- und das Jugendamt näherbringen darf.

Es wird niemanden verwundern, dass in diesem Herbst das Gesundheitsamt an erster Stelle steht: Wir erleben alle gemeinsam aktuell die zweite Welle einer Pandemie, in einer Dimension, die es so noch nicht gab. Es gab keine „Probephase“ oder „Übung“ für uns, das Gesundheitsamt musste sich im März quasi über Nacht auf die Herausforderung einstellen. Eine der zentralen Aufgaben im Gesundheitsamt ist heute die Kontaktpersonennachverfolgung, es muss gelingen, möglichst unmittelbar nachzuvollziehen, mit wem eine infizierte Person in den zurückliegenden Tagen Kontakt hatte, um auf diesem Wege die Verbreitung von Infektionsketten so gering wie möglich zu halten. Die Therapeutinnen, die sonst in den Förderschulen tätig sind, übernahmen die Corona-Hotline und arbeiten dort bis heute immer wieder neue Kolleginnen ein – damit wir für Sie gut erreichbar sind.

Aktuell versuchen wir die Balance zu halten, denn es muss einen Normalbetrieb geben: Einschulungsuntersuchungen, die eben erwähnten Therapien in Schulen, Zahnärztlicher Dienst, all das muss jetzt neben der Pandemie-Bewältigung geleistet werden. Daher benötigen wir zusätzliche Unterstützung, es ist positiv für die Bezirke und Steglitz-Zehlendorf, dass kurzfristig zusätzliches Personal durch den Berliner Senat bereitgestellt wird. Eine wichtige Unterstützung bietet daneben die Bundeswehr, die seit etlichen Wochen in den bezirklichen Gesundheitsämtern wirkt. Und nicht zuletzt organisieren wir als Bezirksamt kollegiale Unterstützung zwischen den Ämtern, kontinuierlich schulen wir Kollegen und Kolleginnen aus allen Ämtern, die bereit stehen, um in Spitzenzeiten oder in Krankheitssituationen das Gesundheitsamt zu unterstützen.

Unsere Corona-Hotline 030-90299 3670 steht für Sie von Montag bis Samstag zur Verfügung, dies durchgängig seit März und wir erhalten viele positive Rückmeldungen. Ich bedanke mich bei den dort tätigen Kolleginnen, die mit unglaublichem Elan arbeiten, sechs Tage die Woche, teilweise in zwei Schichten am Tag.

Das Gesundheitsamt ist an vielen Stellen eng verknüpft mit dem Jugendamt, denn es gibt im Lebensverlauf für Familien, Kinder und Jugendliche immer wieder große Schnittmengen zwischen den Ämtern.

Das Jugendamt bietet Familien vom ersten Tag an Unterstützung, wir versuchen behutsam dafür zu werben, dass Überforderung im Alltag mit einem Neugeborenen vorkommen kann, wir bieten Hilfe an. Hoffentlich kennen viele von Ihnen das Familienbüro im Rathaus Zehlendorf, denn dies ist sicherlich die beste Adresse für Familien in unserem Bezirk. Kurze Wege sind uns wichtig, daher haben wir den Anspruch, dort im Rathaus die Erstberatung mit der direkten Antragstellung zu verknüpfen.

Egal, ob es um den Kita-Gutschein, das Elterngeld oder die Fragen des Unterhaltes geht, wir beraten Sie, wir leiten Sie weiter an die Fachkräfte im Haus, wir möchten Familien in unserem Bezirk möglichst unbürokratisch unterstützen.

Das Jugendamt hat keine einfache Aufgabe, wir sind diejenigen, die in schwierigsten Familienkonstellationen den Alltag aufrecht zu erhalten suchen. Dabei spielen Emotionen eine große Rolle, es ist nicht immer einfach zu vermitteln, dass wir unparteiisch bleiben, selbst wenn eine Partei ein Unrecht auf der anderen Seite sieht.

Als Jugendstadträtin habe ich in den zurückliegenden Jahren vor dieser Arbeit der Erziehungsberatungen, der Kinderschutzteams, der Umgangsberatungen sehr großen Respekt entwickelt. Sind wir doch sehr im Privatleben der Bevölkerung zugegen und haben dabei immer einen Fokus: Das Wohl der Kinder.

Die Arbeit gelingt immer dann besonders gut, wenn wir zwischen den Ämtern gut miteinander kooperieren. Das gilt für das Gesundheits- und das Jugendamt, das gilt aber auch darüber hinaus. Mein Anspruch an eine moderne Bezirksverwaltung ist, dass wir den Bezirk als einen Lebensraum für die Bürgerinnen und Bürger betrachten, den wir gemeinsam in Abwägung der Interessen gestalten, mit Augenmaß, aber auch mit Planungsperspektiven. Daher freut es mich besonders, dass ich mich in diesem Bezirksamt der Sozialräumlichen Planungskoordination widmen darf. Ein Wortungetüm, in dem viel Potenzial steckt. Es bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als den Bezirk mit seinen Kiezen zu begreifen, soziale Entwicklungen zu beobachten, die Bevölkerung in Planungen einzubeziehen und die Ämter in ihren unterschiedlichen Verantwortlichkeiten immer wieder zusammen zu holen. Wir haben mit der ämterübergreifenden Planung im Bereich Lichterfelde Süd begonnen, wir fragen dort zum Beispiel die Wünsche der älteren Bevölkerung ab. Fehlt es an Begegnung, an Bewegung oder vielleicht an etwas anderem? Entwickelt werden vor Ort gesundheitliche Präventionsketten, um gesunde Lebensweisen von Beginn an zu fördern.

Liebe Steglitz-Zehlendorfer Bürgerinnen und Bürger, wenden Sie sich mit Ihren Fragen und Anliegen an uns, einmal im Monat biete ich eine Bürgersprechstunde an, im November am 25.11. ab 16 Uhr.

Zum Schluss wünsche ich Ihnen eine stimmungsvolle Vorweihnachtszeit, kommen Sie gut durch den Winter und bleiben Sie gesund!

Ihre
Carolina Böhm
Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit

Titelbild

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