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David Bowie und Schöneberg

Fans wünschen sich zum fünften Todestag des Stars eine David-Bowie-Straße

Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Februar 2021
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Gedenktafel an der Hauptstraße 155.
Gedenktafel an der Hauptstraße 155.

Unvergessen sein Kurzauftritt im Kinofilm „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, bei dem sich der Star und die Hauptdarstellerin Natalie Brunckhorst beim Konzert direkt gegenüberstehen. Der vielseitige Sänger, der auch in mehreren Filmen zu sehen war, lebte von 1976 bis 1978 in Schöneberg, in der Hauptstraße 155. Dort erinnert eine Berliner Gedenktafel an ihn.

Keine Namensänderung der Hauptstraße

Am 10. Januar 2016 starb Bowie – er wurde nur 69 Jahre alt. Der Todestag jährte sich in diesem Jahr zum fünften Mal und somit ist die Frist abgelaufen, die bei Straßen- und Platzbenennungen in Berlin eingehalten werden muss. Mit der Benennung eines Abschnitts der Hauptstraße in David- Bowie-Straße würde sich ein heißer Wunsch seiner Berliner Fans erfüllen. Doch die Hauptstraße wird Hauptstraße bleiben. Bei allen Diskussionen rund um eine Umbenennung stellte sich das Unterfangen als zu kompliziert heraus. Auch längst nicht alle Anwohner, die den Aufwand mit der Adressänderung hätten, sind Bowie-affin.

Alternativen im Umfeld

Doch es gibt Alternativen: So schlägt die CDU-Fraktion Tempelhof-Schöneberg entweder die Kreuzung Grunewald-, Langenscheidt- und Hauptstraße oder eine Grünanlage an der Hauptstraße vor. Diese liegt neben der Cocktailbar Train, nahe der Hauptstraße/Ecke Langenscheidtstraße und somit nicht weit von David Bowies früherer Wohnung entfernt. David Bowie, der in späteren Interviews immer wieder betonte, dass er sich in Berlin sehr wohlgefühlt hat, nahm in der Stadt mehrere Alben auf. In den Hansa-Studios in Wilmersdorf entstanden „Low“, „Lodger“ und „Heroes“. Die Alben wurden auch als die „Berliner Trilogie“ bekannt.

Zeit in Schöneberg

David Bowie (1947 – 2016) wuchs in London auf. Er entdeckte früh die Liebe zur Musik und sang mit 15 Jahren in einer Band. Der Durchbruch kam 1972 mit seinem Album „The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars“. Als Kunstfigur Ziggy Stardust startete Bowie eine einjährige Welttournee. Am Ende dieser Tournee ließ er Ziggy Stardust „sterben“. 1974 zerstritt sich Bowie während einer US-Tournee mit seinem Manager. Am Ende stand der Sänger vor einem Haufen Schulden, dazu kamen Drogenprobleme.

Nach einem Aufenthalt in der Schweiz und in Frankreich zog er nach Berlin. Dort machte er zunächst Station im Bayerischen Viertel und wohnte bei Edgar Froese, Gründer der Band Tangerine Dream. Bei Froese stand Bowie einen kalten Entzug von harten Drogen durch. Anschließend zog er in die Hauptstraße, wo er in der ersten Zeit mit Iggy Pop zusammen lebte. Dieser zog jedoch bald in eine Nachbarwohnung um. In Berlin drehte David Bowie den Film „Schöner Gigolo, armer Gigolo“, in dem Marlene Dietrich ihren letzten Auftritt in einem Spielfilm hat. Nach seinem Aufenthalt in Berlin ging Bowie auf Tournee und zog anschließend in die Schweiz. 1981 hatte er seinen Auftritt in dem Film „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, in dem er bei einem Konzert in der Deutschlandhalle singt. Der gesamte Soundtrack des Films bestand aus Bowie Songs.

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