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Wort der Bezirksbürgermeisterin

Steglitz-Zehlendorf März 2021

Erschienen in Gazette Steglitz und Zehlendorf März 2021
Cerstin Richter-Kotowski
Cerstin Richter-Kotowski. Foto: Uwe Steinert

Liebe Leserinnen und Leser,

wussten Sie, dass die erste Rundfunksendung aus Deutschland vor 100 Jahren vom Funkerberg in Königs Wusterhausen gesendet wurde? Haben Sie schon einmal von der legendären Baekje-Dynastie in Südkorea gehört, deren Hauptstadt sich einst im heutigen Seoul befand, was dort jährlich mit dem Hanseong Baekje Festival gefeiert wird? Oder wussten Sie schon, dass zahlreiche bahnbrechende Forschungsreisen, wie zuletzt die bisher größte Arktis-Expedition der Geschichte auf dem Forschungsschiff Polarstern, in Bremerhaven ihren Ausgang nahmen?

Was das alles mit uns hier in Steglitz-Zehlendorf zu tun hat, fragen Sie sich nun vielleicht zurecht. Vielleicht mehr als Sie denken, denn: Königs Wusterhausen, Seoul-Songpa und Bremerhaven gehören zu den 21 Partnerstädten, die die Steglitz-Zehlendorferinnen und Steglitz-Zehlendorfer mit vielen Menschen, Partnern und vor allem Freunden in der ganzen Welt verbinden. So facettenreich und vielfältig wie dieser knappe Einblick in die Geschichten dieser Städte gestalten sich auch unsere Partnerschaften. Die ältesten unter ihnen bestehen nun schon seit bald 60 Jahren, die jüngst vereinbarte erst seit 2013.

„Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen“, wusste schon Sokrates zu sagen und erinnerte uns auf charmante Weise daran, dass bei allen berechtigten Wünschen an die Welt auch immer ein Blick auf die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten hilfreich sein kann. Und auch eine ganz konkrete Bewegung, die Teilnahme an einer Reise oder das Aufeinandertreffen mit Menschen aus anderen Städten, Ländern oder sogar Erdteilen in unserem eigenen Kiez ermöglichen uns oft einen Perspektivwechsel und vielleicht auch die ein oder andere spannende und unerwartete Einsicht über uns selbst.

Zu den zahlreichen Aktivitäten, die in den vielen Jahren unserer Städtepartnerschaften stattgefunden haben, zählen Schüleraustauschprogramme, Sportturniere, Konzertreisen, fachliche und kommunalpolitische Gespräche und vieles mehr. Oft gab und gibt es dafür spezifische Anlässe, wie den Austausch über eine gemeinsame Herausforderung oder eine Festivität – das eingangs genannte Hanseong Baekje Festival zum Beispiel. Unabhängig vom spezifischen Anlass geht es jedoch immer um den gemeinsamen kulturellen Austausch und darum, die gegenseitige Toleranz und offene Völkerverständigung nicht nur zu beschwören, sondern ganz konkret zu leben.

Für gewöhnlich wird unser „partnerschaftliches Jahr“ bereits im Januar mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus unseren Partnerstädten auf der Grünen Woche eingeläutet, worauf im Laufe des Jahres ein gut gefüllter Kalender an Aktivitäten folgt. Aber gewöhnlich ist derzeit wenig, und so wirkt sich die Corona-Pandemie natürlich auch auf unsere geplanten Begegnungen aus. Doch hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen, in der Hoffnung, dass die Pandemie-Lage gemeinsame Begegnungen später in diesem Jahr und mit Abstand zulassen wird.

Da dies jedoch leider nicht sicher ist, gehen unsere Partnerstädte und wir auch neue Wege. So verfolgten Jugendliche aus unserem Bezirk und unserer israelischen Partnerstadt Kiriat Bialik zum diesjährigen Holocaust-Gedenktag gemeinsam virtuell die bewegende Lebensgeschichte einer Auschwitz-Überlebenden – ein Zusammentreffen, das vor 76 Jahren noch gänzlich undenkbar gewesen wäre.

Überhaupt ersetzen virtuelle Verabredungen derzeit persönliche Treffen und ermöglichen sogar Galeriebesuche und Online-Konzerte. Auch wir möchten Sie in diesem Jahr auf unseren Social Media Kanälen zumindest virtuell in unsere Partnerstädte führen.

Und noch an einer weiteren Stelle gibt es eine Neuerung in unserem Bezirksamt: die langjährige Partnerschaftsbeauftragte Petra Milz-Höhne verabschiedet sich nach über 30 Jahren, in denen sie unsere Städtepartnerschaften voller Herzblut und Enthusiasmus koordiniert, mit aufgebaut und durch Mauerfall, Bezirksfusion und viele weitere Veränderungen begleitet hat, in den wohl verdienten Ruhestand. Als ihre Nachfolgerin steht Ihnen Jasmin Merkel ab dem 1. März zur Verfügung. Scheuen Sie sich nicht, Kontakt aufzunehmen, wenn Sie Fragen oder auch Ideen und Anregungen für ein neues Projekt im Rahmen unserer Städtepartnerschaften haben.

Kontakt:

Tel. 030 90299 3325

E-Mail: Jasmin.Merkel@ba-sz.berlin.de

Darüber hinaus haben die Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins Steglitz-Zehlendorf e. V., wie nun schon seit über 30 Jahren, immer ein offenes Ohr für Ihre Anliegen und organisieren ebenfalls voller Elan und guter Hoffnung Bürgerreisen für dieses Jahr.

Behalten Sie also auch das Programm des Städtepartnerschaftsvereins im Auge.

Städtepartnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf e. V.

Martin-Buber-Straße 2

14163 Berlin

Tel. 030 67 46 30 05

E-Mail: kontakt@bsz-spv.de

www.bsz-spv.de

Sie sehen, dass wir auch unter schwierigen Umständen unseren Freunden in der Welt verbunden bleiben. Und die Vorfreude auf neue Begegnungen, sobald es die Lage wieder zulässt, ist schon jetzt zu spüren.

Ihre
Cerstin Richter-Kotowski
Bezirksbürgermeisterin

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