Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Januar 2019
Für „Die zweite Heimat“ reiste Peter Bialobrzeski von 2011 bis 2016 mit seiner Kamera durch Deutschland. Mit seinen Fotografien versucht der Künstler, die soziale Oberfläche des Landes zu beschreiben, das ihm seit mehr als 50 Jahren eine Heimat bietet. In seinem Blick wird die Straße zum Resonanzraum. Ihn interessiert die Frage: Wie sieht das Land aus, in dem ich lebe, wenn ich es im Bild festhalte? Wie sieht die Gegenwart aus, wenn sie als Vergangenheit betrachtet wird?
Bialobrzeski fotografiert den vom Menschen geprägten Außenraum: Stadt, Land, Architektur. Menschen kommen vor, wenn sie dem Bild eine weitere Dimension verleihen. Der Künstler richtet seinen Blick auf häufig übersehene Objekte, die vordergründig keine Bedeutung zu haben scheinen und erst dann ihr Wesen zeigen, wenn sie wahrgenommen und in einen Kontext gebracht werden.
Man kann die Bilder von Peter Bialobrzeski auch als von außen gesehene Fragmente verstehen, als Anmerkungen. Die entstandenen Fotografien sprechen für sich selbst. Sie legen künstlerisch Zeugnis ab und erlauben, auch in soziologischen, dokumentarischen und damit historischen Zusammenhängen verstanden zu werden.
Peter Bialobrzeski (geb. 1961) ist einer der bekanntesten und international erfolgreichsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Er lehrt seit 2002 als Professor für Fotografie an der Hochschule für Künste in Bremen. Seine Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie. Der Künstler stellt weltweit aus, seine Fotografien befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen. Nach dem erfolgreichen Auftakt des Projektes im Haus der Photographie – Deichtorhallen Hamburg ist die Ausstellung nun auch in Berlin zu sehen. Das gleichnamige Buch erschien bei hartmann books.
Die zweite Heimat - Fotografien von Peter Bialobrzeski
11.1.-31.3.2019 im Haus am Kleistpark
Grunewaldstraße 6-7
10823 Berlin-Schöneberg
Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr
Der Eintritt ist frei
Zur Ausstellung wird ein Vermittlungsprogramm für Schulklassen angeboten.
Informationen unter schule@jugend-im-museum.de, Tel. 030 / 50 590 771
© Gazette Verbrauchermagazin GmbH 2022