Erschienen in Lichterfelde Ost Journal Juni/Juli 2021
Die neue Begegnungsstätte des Stadtteilzentrum SüdOst in der Leonorenstraße 85, Ecke Saarburger Straße, ist fast fertig. Es ist ein weiteres Gemeinschaftsprojekt der beiden gemeinnützigen Vereine Stadtteilzentrum Steglitz e. V. und Mittelhof e. V. Die beiden Träger leisten seit Jahren für den Bezirk unverzichtbare Stadtteil- sowie Kinder- und Jugendarbeit mit Horten und Kitas. Neben diesem neuen Begegnungsort für Menschen aus der Nachbarschaft in Lankwitz ist auch das vom Mittelhof e. V. etablierte Nachbarschaftshaus Lilienthal in Lichterfelde-Süd wichtiger Bestandteil des Stadtteilzentrum SüdOst (STZ SüdOst) und des gemeinsamen Projektes.
Damit bieten die Kooperationspartner nun ein erweitertes Angebot für junge und alte Menschen. Dabei war es ihnen von Anfang an wichtig, das Programm für die neue Begegnungsstätte gemeinsam mit Bürgern anstatt an ihren Bedarfen vorbei zu entwickeln und damit frische Wege hin zu einer besseren Vernetzung und Transparenz zugunsten lebendiger Nachbarschaft zu gehen. Zum Ausbau und zur Weiterentwicklung dieses von den Nachbarschaftszentren ausgehenden Formates ist die Unterstützung von Sozialstadträten und paritätischem Wohlfahrtausschuss unverzichtbar.
Kristoffer Baumann, seit 2020 neben Thomas Mampel in der Geschäftsleitung des Stadtteilzentrum Steglitz e. V., erklärt: „Es ist auch für mich etwas ganz Besonderes, in meiner neuen Geschäftsführertätigkeit dieses besondere Stadtteilzentrum mit aufbauen zu können.“
Das STZ SüdOst wird finanziell durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördert.
Katja Krause (Nachbarschaftstreffpunkt Lankwitz) und Hanno Giese (Nachbarschaftshaus Lilienthal) – von Beginn an bei der Konzeptionierung voller Energie dabei – sind die Ansprechpartner in den Begegnungsstätten des STZ SüdOst und beide erfahren in der Nachbarschaftsarbeit. Der neue Standort liegt verkehrsgünstig und ideal, in direkter Nähe zum Rathaus Lankwitz und Bezirks-Sozialstadtrat, nebenan der Unterkunft für geflüchtete Menschen und nicht weit vom Nachbarschaftshaus Lilienthal entfernt. Unweit auch die Diakonie-Niederlassung mit dem Café Sammeltasse und gleich gegenüber der Park für erfrischende Draußen-Erlebnisse. Das Potential ist also groß, über all diese Einrichtungen Menschen zu erreichen, die den Nachbarschaftstreffpunkt in der Leonorenstraße nutzen und beleben werden. Seit Wochen ist Projektleiterin Katja Krause unterwegs auf „Werbetour“, verteilt Flyer, Hand-out-Material und Plakate – neuerdings auch vom nagelneuen Coffee-Bike aus – und macht so auf den vielversprechenden jungen Begegnungsort aufmerksam.
„Zeitgemäße Sozialarbeit muss sich heute an den Sozialraum der Menschen anpassen, mobil sein wie sie. Lebendige Nachbarschaft bedeutet, Angebote an verschiedenen Begegnungsorten zu etablieren“, betont Kristoffer Baumann und erklärt das auf demokratischen Aushandlungsprozessen fundierende Projektkonzept, das dabei auch die Vernetzung – sowohl der verschiedenen Treffpunkte als auch aller Beteiligten – nicht aus den Augen verlieren will:
Guter Kontakt zu der Flüchtlingsunterkunft besteht bereits durch das nachbarschaftliche Patenprojekt, der nun mit dem für das STZ SüdOst geplanten Schlichtungsprogramm mit ehrenamtlichen Mediatoren verstärkt werden könnte.
Bei der Konzeptionierung der neuen Begegnungsstätte, zu deren Mitwirkung Stadtteilzentrum und Mittelhof vor über einem Jahr aufgerufen hatten, lieferten fünf Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 40 und 60 Jahren während drei paritätisch besetzter Video-Workshops wertvolle Grundlagen, trugen vor, worauf es ihnen ankommt und tauschten sich mit den Fachkräften aus. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der neue Nachbarschaftstreff bezieht in seine Angebote die bereits bestehenden kommunikativen Begegnungsstätten ein und ebnet damit den Weg für eine nachhaltige Nachbarschaftsarbeit.
Freundlich und behindertengerecht begrüßen die neuen grundsanierten Räume mit großen Fensterfronten an der Leonorenstraße auf rund 150 Quadratmetern ihre Besucher. Der Hausbesitzer ging beim Umbau auf Wünsche der Projektleitung ein. Großzügig auch die Sanitäranlage für Menschen mit Handicap. Zwei miteinander verbundene helle Räume geben mit Yoga-Hängematte, Kinder-Spielecke, Kuschelsofa und Lesebereich viel Raum zum gemeinsamen Plauschen und Entspannen. Geschickt mit Glaswänden vom öffentlichen Bereich getrennt sind zwei Besprechungsbüros, die bereits genutzt werden. Alt und Jung – nicht nur die Besucher sollen aus unterschiedlichsten Alters- und Sozialkreisen hier zusammenkommen und sich wohlfühlen, auch das Mobiliar hält sich an diese Vorgabe: Hier der Lesesessel von Kristoffer Baumanns Oma, da ein Bücherregal, das bei Veronika Mampel im Stadtteilbüro stand. Sie erinnern an ihre Vorbesitzer und verleihen der Begegnungsstätte eine ganz persönlichen Note mit viel Herz.
Die neue Küche ist fast perfekt, noch fehlen einige Tische und Stühle, coronabedingten Liefer-Verzögerungen geschuldet. Und wenn erst die zwei im Vorderbereich fehlenden Kippfenster nachgerüstet sind, dann könnte es eigentlich losgehen – sobald es die aktuelle Lage erlaubt. Viele Anfragen erreichen bereits heute die Projektleitung, doch Corona bremste den Start immer wieder aus.
Das STZ SüdOst bietet weitaus mehr als die Annehmlichkeiten eines Nachbarschafts-Cafés. Familien, Senioren und Jugendliche finden hier ebenso Hilfe und Unterstützung wie Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft nebenan, darüber hinaus gibt der Treffpunkt lokalen Initiativen und Selbsthilfegruppen Raum.
Um das STZ SüdOST mit seinen beiden Begegnungsorten und seinem Programm noch besser auf die Wünsche der Nachbarn zuschneiden zu können, sind Angebots-Vorschläge, Ideen sowie Namensvorschläge für den neuen Nachbarschaftstreff an der Leonorenstraße willkommen.
Kontakt unter post@stz-südost.de
Weitere Informationen und Öffnungszeiten unter www.stz-südost.de
Jacqueline Lorenz
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