Erschienen in Gazette Steglitz und Zehlendorf Juni 2021
Liebe Leserinnen und Leser,
hätten Sie vor einem Jahr gedacht, dass uns die Pandemie so lange beschäftigt? Ich denke, für Sie war es genauso unvorstellbar wie für mich. Berlin, eine pulsierende Stadt, die kulturell und kulinarisch nicht vielfältiger und bunter sein könnte steht mal mehr, mal weniger, still. Es betrübt mich sehr, dass wir die 68. Steglitzer Woche leider auch für 2021 absagen müssen. Die Entscheidung ist uns wirklich nicht leichtgefallen, doch wir mussten sie in diesem Jahr leider erneut treffen.
Neben vielen anderen Branchen ist vor allem die Veranstaltungsbranche stark von der Pandemie betroffen, denn gerade dieser Bereich lebt von dem gesellschaftlichen Miteinander und dem gegenseitigen Austausch. Doch aktuell gilt es weiterhin physische Kontakte im Kampf gegen das Virus zu vermeiden. Die Künstlerinnen und Künstler und auch die 60 Schaustellerbetriebe machen die Steglitzer Woche zu dem was sie ist: Ein beliebtes und traditionelles Volksfest, das untrennbar mit dem Bezirk verbunden und nicht mehr wegzudenken ist. Seit über einem Jahr brechen den Betroffenen die Einnahmen weg und dennoch tun sie alles, um zumindest digital den Kontakt zu den Fans und Besucherinnen und Besuchern zu halten. Sie alle haben gemeinsam, dass ihr Beruf für sie nicht einfach nur ein „Job“ ist, sondern eine Passion. Vielen Dank für Ihr Durchhaltevermögen und Ihre nicht enden wollende Zuversicht. Ich möchte mich auch bei unseren langjährigen Partnern bedanken, die uns auch in diesen schweren Zeiten nie im Stich lassen.
Ich freue mich, dass wir alle Künstlerinnen und Künstler, die im vergangenen Jahr aufgetreten wären, für das Jahr 2021 gewinnen konnten – und bin voller Hoffnung, dass wir dies auch für das Jahr 2022 schaffen und uns somit auf internationale Highlights freuen können. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude, deshalb notieren Sie sich gerne schon jetzt einmal den neu geplanten Termin für die Steglitzer Woche vom 26. Mai 2022 bis 12. Juni 2022.
Es gibt noch einen weiteren Grund zur Freude. Haben Sie schon etwas von dem Quartiersmanagement in der Thermometersiedlung gehört? In Kooperation mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, dem Träger Kunstwelt e. V. Berlin und dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, wurde in der Thermometersiedlung in Lichterfelde ein Quartiersmanagement angesiedelt. In den ehemaligen Räumlichkeiten des Bus-Stop e. V. in der Celsiusstraße 71-73 steht für die Menschen aus der Thermometersiedlung seit März 2021 ein engagiertes Team als Ansprechpartner bereit. Nun ist es offiziell eröffnet und bietet den Menschen vor Ort eine generationsübergreifende Unterstützung bei der Gestaltung des eigenen Kiezes.
Bei meinem Besuch vor Ort konnte ich mich davon überzeugen, dass das Team für die Thermometersiedlung eine absolute Bereicherung ist, denn dadurch wird zukünftig das nachbarschaftliche Engagement und das Zusammenleben der Menschen gefördert. Nun muss nur noch das Wetter mitspielen, damit vor dem Büro eine Begegnungsmöglichkeit geschaffen werden kann, um auch unter den geltenden Abstands- und Hygieneregelungen bei einer Tasse Kaffee oder Tee ins Gespräch zu kommen. Geplant sind verschiedene gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Pflanzaktionen, Fußballturniere, Kiezfeste oder auch einfach nur Gespräche. Wenn Sie mehr dazu erfahren möchten, können Sie sich gerne auf der Website des Quartiersmanagements unter
www.qm-thermometersiedlung.de umsehen und sich einen Überblick über die vielfältigen Projekte und Angebote verschaffen.
Und zum Abschluss habe ich eine weitere gute Nachricht für Sie: Der evangelische Kirchenkreis hat viele Jahre versucht ein Grundstück zu finden, um auch in Zehlendorf eine evangelische Grundschule zu gründen. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Schule einen guten Beitrag zu der Vielfalt in unserem Bezirk leistet. Die Zusammenarbeit zwischen der evangelischen Schule und dem Ökogarten e. V. bietet Lernräume für die Schülerinnen und Schüler, der ihre Persönlichkeitsentwicklung fördert und einen großen Mehrwert durch das nachhaltige Lernen bietet.
Ich hoffe auf viele weitere positive Nachrichten aus unserem Bezirk, die wir besonders in den aktuellen Zeiten mehr denn je brauchen. In diesem Sinne – bleiben Sie gesund!
Ihre
Cerstin Richter-Kotowski
Bezirksbürgermeisterin
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