Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Juli 2021
Liebe Leser_innen,
der Sommer ist endlich da und mit ihm die erhofften Lockerungen. Berlin sieht wieder bunter aus, in den geöffneten Cafés sitzen wieder Freundschaften und genießen das Beisammensein. Das erste Eis, der erste Cappuccino im Café an der Ecke – wie haben wir das vermisst. Auch die Geschäfte, Schwimmbäder und Kultureinrichtungen haben wieder geöffnet. Dennoch heißt es weiterhin, wachsam zu sein. Ich hoffe sehr, dass die positive Entwicklung anhält und wir wieder Veranstaltungen in Präsenz erleben können.
Besonders für unser drittes Nachbarschaftsfest vor dem Rathaus Schöneberg drücke ich hier die Daumen. Nachdem das Fest 2019 so richtig Fahrt aufgenommen hatte, mussten wir es letztes Jahr leider pandemiebedingt absagen – wie so vieles.
Jetzt hoffen wir auf ein schönes Fest mit den Nachbarschaften am 7. August 2021 bei tollem Sommerwetter natürlich mit Hygienekonzept. Ich lade Sie ganz herzlich ein, bei diesem Kiezfest mit dabei zu sein!
In Tempelhof-Schöneberg gibt es eine aktive Nachbarschaft, die vom Engagement der Menschen lebt. Das wollen wir zeigen und auf unserem Fest die Angebote und Möglichkeiten für Jung und Alt im Bezirk präsentieren.
Bereits ab 12 Uhr wird das Fest mit tollen Acts beginnen, um 12.30 Uhr werde ich dann auf der Hauptbühne vor dem Rathaus das Fest offiziell eröffnen. In der Freiherr-vom- Stein-Straße ist ein Kinderprogramm mit bunter Unterhaltung und einem tollen Mitmach-Programm geplant. Der Eintritt ist frei und die Speisen und Getränke werden zu familienfreundlichen Preisen angeboten. Die Einnahmeüberschüsse werden wie bei den vergangenen Festen sozialen Zwecken zugeführt. Ich hoffe sehr, dass wir dieses Fest wirklich gemeinsam feiern können. Alle weiteren Informationen – auch alle notwendigen Zugangsregeln wie Maske, Luca-App usw. – können Sie zeitnah auf unserer Internetseite erfahren.
Termin: Sonnabend 7. August 2021 von 12 bis 20 Uhr.
Infos: www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/ueber-den-bezirk/veranstaltungen/nachbarschaftsfest/
Spaziert man durch das heutige Friedenau, kann man sich gar nicht vorstellen, dass hier vor 150 Jahren noch alles komplett ländlich war. Spöttisch wurde sie damals mit „Jejend, nischt als Jejend“ beschrieben. Dem Visionär Johann Anton Wilhelm von Carstenn-Lichterfelde ist es zu verdanken, dass damals vor den Toren Berlins gebaut wurde. Carstenn, der über Vermögen und städtebauliche Erfahrungen verfügte, hatte die Idee, auf dem Areal vor den Toren Berlins eine Landhauskolonie zu erwecken. Keine Mietskasernen, sondern eine Kolonie mit luftigen Landhausvillen mit Garten. Einige dieser wunderbaren Bauten gibt es bis heute noch – zum Beispiel in der Handjerystraße 87-88. Mit der Gründung des „Landerwerb- und Bauverein auf Aktien“ am 9. Juli 1871 durch die Federführung David Borns war die Institution zur Umsetzung der Carstennschen Idee geschaffen. Beamte, Pensionäre, Literaten und Künstler_innen sollten hier siedeln. Der Plan ging auf und mit dem allerhöchsten Erlass des Deutschen Kaisers Wilhelm I. am 9. November 1874 wurde die Landgemeinde offiziell begründet und erhielt den Namen Friedenau. Diese zwei Ereignisse könnte man als den kleinen und großen Geburtstag Friedenaus bezeichnen.
Feiern wollen wir sie in diesem Jahr mit der Präsentation der Entstehungsgeschichte auf unserer Internetseite und Beiträgen auf unseren Social-Media-Kanälen. Im August wird mein Kiezspaziergang als Film unter der Fragestellung: „Wo sind die Spuren aus der Zeit der Entstehung zwischen 1871 und 1874 heute besonders deutlich sichtbar?“ online gehen. Nutzen Sie die Informationen für Ihre privaten Spaziergänge durch Friedenau. Es ist heute immer noch ein sehr beliebter Ortsteil mit viel Lebensqualität. 2024 werden wir dann den großen Geburtstag – die offizielle Namensanerkennung und Erhebung zur eigenständigen Gemeinde – mit verschiedensten Aktivitäten in Präsenz gemeinsam mit den Kiezinitiativen, Anwohnenden und Geschäftsleuten feiern.
Weitere Informationen: www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/
Abschließend möchte ich Sie auch in diesem Sommer bitten, das Grünflächenamt zu unterstützen und unsere Straßenbäume zu gießen. Die Regenmengen des Frühjahres haben leider wieder nicht gereicht, um die Wasservorräte für die Berliner Bäume aufzufüllen. Allein in Tempelhof-Schöneberg stehen im öffentlichen Straßenland und in den Grünanlagen über 68.000 Straßenbäume. Das Grünflächenamt lässt zwar die Jungbäume durch beauftragte Firmen bewässern, aber wirklich jede zusätzliche Kanne zählt und hilft, die Bäume und Vegetation vor dem Absterben durch Vertrocknung zu schützen.
Infos: www.berlin.de/pflanzenschutzamt/stadtgruen/beratung/bewaesserungsempfehlung-fuer-stadtbaeume/
Ich wünsche uns allen einen guten Sommer – bleiben Sie gesund!
Herzlichst Ihre
Angelika Schöttler,
Bezirksbürgermeisterin Tempelhof-Schöneberg
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