Erschienen in Zehlendorf Mitte Journal August/September 2021
Willkommen zurück im Historischen Winkel! Das Heimatmuseum Zehlendorf hat wieder geöffnet und feiert den Neustart mit einer Ausstellung, die den Architekten Bruno Taut in den Mittelpunkt stellt. Dieser ist im Bezirk in erster Linie durch die Waldsiedlung – auch als Papageiensiedlung bekannt – ein Begriff. Weniger bekannt ist seine Zeit in den Niederlanden, die er oft besuchte. Dort beeindruckte ihn die Architektur, mit der in dem Nachbarland die Wohnungsnot gelindert wurde. Deutschland und die Niederlande hatten das gleiche Problem – durch die Industrialisierung strömten die Menschen in die Städte und landeten nicht selten in Elendsvierteln mit winzigen Wohnungen. Krankheiten wie Cholera und Tuberkulose verbreiteten sich in den engen Quartieren ziemlich schnell. Die Befürchtung, dass Massenproduktion zu abgestumpfter Uniformität führen würde, aktivierte Künstler und Architekten. So entstand die Amsterdamer Schule. Sie hatte das Ziel „Paläste für Arbeiter“ zu bauen. Taut war von der Amsterdamer Schule sehr beeindruckt und ließ sich davon inspirieren. Die Ausstellung wird bis zum 3. Oktober gezeigt.
Das Heimatmuseum, Clayallee 355, hat sonntags und mittwochs von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Im Heimatmuseum können sich maximal 18 Besucher/innen gleichzeitig – in den größten Ausstellungsräumen höchsten vier – aufhalten. Im Eingangsbereich können die Hände desinfiziert werden. Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist obligatorisch und der Mindestabstand von 1,5 Metern muss eingehalten werden. Um Begegnungen zu vermeiden, werden die Besucher in einer Richtung durch die Räume geleitet. Die Besuchsdauer sollte zwei Stunden nicht überschreiten. Weitere Informationen unter www.heimatmuseum-zehlendorf.de .
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