Erschienen in Gazette Zehlendorf August 2021
Als der amerikanische Reserve-Offizier Donald Smith, der von 1986 bis 1989 in Deutschland stationiert war, zum ersten Mal Steinstücken sah, war er sofort fasziniert. Dieses kleine Stück West-Berlin inmitten der DDR berührte ihn so sehr, dass er nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst ein Buch über diesen Teil der Berliner Geschichte schrieb. Eine kleine Insel umgeben vom sowjetischen Sektor – die US-Amerikaner setzten sämtliche diplomatischen Hebel in Bewegung, um Steinstücken zu erhalten. Während des Mauerbaus sicherte die Military Police die Unversehrtheit von Steinstücken.
In seinem Buch „Steinstuecken: A Little Pocket of Freedom“ zeichnet Donald Smith die Geschichte des Ortsteils in über 20 Jahren während des Kalten Kriegs und der Mauerzeiten nach. Dabei lässt er auch die diplomatischen Bemühungen nicht aus. Auf 344 Seiten schreibt er über die vielen Facetten der Exklave, zu der bis 1972 nicht einmal eine Straße führte. Das Buch erinnert an Dinge, die heute kurios erscheinen. So gab es nur ein Auto in Steinstücken. Wollte der Besitzer die Exklave mit seinem Fahrzeug verlassen, musste er die West-Berliner Behörden kontaktieren. Diese wandten sich an die amerikanischen Alliierten, diese verhandelten wiederum mit den Sowjets.
Bei seiner Recherche wurde der Historiker Donald Smith, der in den USA mehrere Artikel zur Militärgeschichte veröffentlichte, von der Steinstückenerin Elke Hammer unterstützt, die gemeinsam mit ihrem Nachbarn auch das Archiv des Heimatvereins zu Rate zog.
Steinstuecken A Little Pocket of Freedom von Donald Smith ist bei Acclaim Press in Sikeston/Missouri erschienen, ISBN: 978-1-948901-80-2. Es kann zum Preis von $ 29,95 bestellt werden unter www.acclaimpress.com/books/steinstuecken-a-little-pocket-of-freedom/
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